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Was genau ist ein Laktattest?

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Ein Laktattest dient zur Trainingssteuerung.

Aus einem Laktattest kann einerseits der Leistungsfortschritt (verglichen zu Tests aus der Vergangenheit) festgestellt werden, andererseits wird auch aus den metabolischen Werten im Blut die aerobe und anaerobe Schwelle ermittelt, aus welcher sich die optimalen Trainingsbereiche ableiten lassen.

Es gibt unterschiedliche Ausführungsarten von Laktattests und auch unterschiedliche Modelle zur Berechnung der Trainingsbereiche.

Meist wird ein Stufentest gemacht, z.B. auf dem Radergometer oder auf dem Laufband. Es wird mit einer sehr leichten Belastung gestartet und alle paar Minuten (je nachdem wie lang die Stufen für den Test gewählt wurden), wird die Belastung erhöht. Dann heisst es ausbelasten, so weit wie möglich :)

Neben einem Laktattest ist auch eine Spiroergometrie empfehlenswert, da hiermit vor allem die aerobe Schwelle viel genauer aus der Zusammensetzung des Atemgases entnommen werden kann.

Für einen Anfänger ist das aber absolut unnötig. Das ist meinen Erfahrungen nach wirklich nur im Leistungssport sinnvoll, wenn es darum geht, so wirkungsvoll wie möglich zu trainieren. Aber selbst hier ist Erfahrung und/oder Coaching durch einen erfahrenen Sportwissenschaftler empfehlenswert, denn man muss dann auch richtig mit den Werten umgehen können.

Kosten für einen reinen Laktattest liegen meist so zwischen 100 und 140 Euro, mit Spiroergometrie kommen meist nochmals ~80-100 Euro dazu. Allerdings ist es fast empfehlenswerter die Spiroergometrie in einem spearaten Test zu machen, um optimale Ergebnisse zu erhalten. Das liegt daran, dass die optimale Stufenlänge beim Laktattest eine andere ist als die optimale bei der Spiroergometrie. Und dadurch wird es natürlich entsprechend teurer. Macht man einen Test dann 1-2x jährlich, entstehen dann schon entsprechende Kosten. Dann ist es gut, in einem Leistungskader zu sein, der die Kosten oder wenigstens einen Teil davon, übernimmt.


Für einen Anfänger ist das wie gesagt aber alles ohne Belang - einfach auf die Atmung achten und das Training genießen :)

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Hallo RunningSuse,

du hast dich zwischenzeitlich sicher informiert, was das ist ein "Laktattest". Wenn du es aus der Sicht eines Läufers erklärt haben willst, der einen geschenkt bekam, sich dem unterzog und danach mehr Fragen hatte als vorher, dann empfehle ich dir meine Darstellung auf unserer Laufseite. Damals war ich stinksauer, weil nicht mal die Tester mir erklären konnten, was genau dahinter steckt. Deswegen habe ich mich in die Thematik eingelesen und sie so aufbereitet, dass jeder Interessierte sie verstehen kann.

Du findest das bei Bedarf unter diesem LINK. Dort im Hauptmenü auf <Themen für alle Läufer> klicken, dann <Laktat-/Leistungstests> auswählen und im Inhaltsverzeichnis zu <4. Laktatstufentest> gehen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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RunningSuse hat geschrieben:Danke für die vielen Antworten. War sehr aufschlussreich!
Ähem ... hast du über einen Monat gebraucht, um sie auszuwerten? :haeh: :mundauf:

Gruß Udo
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RunningSuse hat geschrieben:Nein, aber ich war im Urlaub und bin heute das erste Mal wieder hier online :)
Hattest hoffentlich einen schönen Urlaub (und bist dort auch gelaufen :zwinker5: ).

Gruß Udo
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Ich weiß jetzt nicht, ob das noch relevant ist, aber ich habe hier [Link entfernt] steht auch noch eine recht gute Zusammenfassung gefunden:
"Laktat oder Milchsäure entsteht als Nebenprodukt der Energiegewinnung bei intensiver Belastung. Wenn vermehrt Laktat gebildet wird, ist das ein Anzeichen, dass der beanspruchte Muskel nicht ausreichend Sauerstoff zur Energiefreisetzung nutzen kann. Der Laktattest gibt genau Auskunft über den Leistungsstand eines Sportlers. Durch die Ergebnisse des Tests kann ein spezielles und zielorientiertes Training für den jeweiligen Sportler. Dieser Test ist heutzutage im Profisport ein grundlegendes Element der Vorbereitung. So können Zeiten bei Läufen oder Ergebnisse beim Krafttraining und sonstigen Trainingseinheiten genau analysiert, abgewogen und gezielte ausgebaut werden."

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KBuhlmann hat geschrieben:Ich weiß jetzt nicht, ob das noch relevant ist, aber ich habe hier [Link entfernt] auch noch eine recht gute Zusammenfassung gefunden:
"Laktat oder Milchsäure entsteht als Nebenprodukt der Energiegewinnung bei intensiver Belastung. Wenn vermehrt Laktat gebildet wird, ist das ein Anzeichen, dass der beanspruchte Muskel nicht ausreichend Sauerstoff zur Energiefreisetzung nutzen kann. Der Laktattest gibt genau Auskunft über den Leistungsstand eines Sportlers. Durch die Ergebnisse des Tests kann ein spezielles und zielorientiertes Training für den jeweiligen Sportler. Dieser Test ist heutzutage im Profisport ein grundlegendes Element der Vorbereitung. So können Zeiten bei Läufen oder Ergebnisse beim Krafttraining und sonstigen Trainingseinheiten genau analysiert, abgewogen und gezielte ausgebaut werden."
Sorry, wenn ich da eingrätsche. Aber dieser Kurztext wird der Thematik auch nicht ansatzweise gerecht. Er erweckt den Eindruck, als könne man aus einem einmaligen Laktattest lesen, wie aus einem Buch. Die Realtität ist eine andere. Schon in dem von dir hier rein kopierten Zitat stehen Behauptungen die nicht haltbar sind, weil sie aus dem Zusammenhang eines komplizierten Mess- und Bewertungsvorganges gerissen sind. Das kann man schon daran erkennen, dass der Abschnitt einen Widerspruch enthält: Einerseits steht da "Laktattest gibt genau Auskunft über Leistungsstand", andererseits "ist ... im Profisport ein ... Element der Vorbereitung". Wenn die Auskunft so genau wäre, bräuchte man keine anderen Elemente mehr. Im Übrigen gefällt mir ein Satzteil sehr gut: "ist im Profisport ein Element"!!

Laktatteste werden heute flächendeckend für alle möglichen Sportler, vor allem eben auch Freizeitsportler, angeboten. Dem Tester ist dabei vor allem eins wichtig: Die etwa 100 bis 150 Euro, die er einstreicht. Wirklich Verwertbares kommt dabei nur heraus, wenn man eine Reihe wichtiger Bedingungen einhält und den Test häufiger wiederholt. Zudem müssen die Laktatwerte noch mit den Werten der Atemgase, die man zeitgleich messen sollte in Verbindung gebracht werden. Das meiste beim Laufsport ist super einfach und von wenig Rahmenbedingungen abhängig. Deswegen ist Laufen eigentlich der ideale Sport für Freizeitsportler. Leistungsdiagnostik braucht kein Freizeitsportler. Und simpel ist in diesem Bereich, wo menschliche Blut- und Atemgaswerte gemessen und beurteilt werden, überhaupt nichts.

Gruß Udo
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