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Deutsche Meisterschaft im 24 h-Lauf, Reichenbach 2015- Schwer wird leicht was

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Längster bisheriger Lauf am Sonntag: 20,2 km.
Trainingsumfang letzte Woche: 50 km
Trainingstage: 4 in Belastungswochen, 3 in der Regenerationswoche
Das klingt sehr, sehr gut.

Ich denke, das ist eine Ausgangslage, die dir für 2016 sehr viele Möglichkeiten offen lässt.

Viel Glück!

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Hallo ihr "follower" dieses Threads,

was mich angeht, so hole ich diesen Faden heute mutmaßlich zum letzten Mal aus seinem Sinkflug. Ich plane eine Art "Abschluss- und Sachstandsbericht". Für mich Beeindruckendes ist geschehen, Befürchtetes blieb dagegen gottlob aus. Meine Formkurve zeigt weiterhin nach oben und diverse Belastungstests, deren Risiken im Hinblick auf die hoffentlich überwundene Verletzung ich letztlich nie einschätzen konnte, verliefen erstaunlich positiv.

An erster Stelle ist hier die permant wachsende wöchentliche Belastung zu nennen. Nach dem langen Lauf am kommenden Wochenende, werde ich erstmals wieder über 70 km erbracht haben. Erstaunlicherweise waren es gerade harte Intervalltrainings und Läufe mit mehr Tempo, die völlig ohne Reaktion im Bereich Schambein/Adduktoren blieben. Immer wieder einmal muckt es "dort", doch zwischenzeitlich beruhigt sich die "Zone" auch nach einem harten, da flotten 30er binnen eines Tages. Ich bin also voller Zuversicht verletzungsmäßig über den Berg zu sein, auch wenn ich weiß, dass die eigentlichen "Knochenbrecher" noch kommen. In einem ersten, mutigen Akt habe ich mein "Comeback-Programm" in Sachen Marathon und Ultra bis Mitte des Jahres festgelegt. Im März werde ich in Fürth meinen ersten Marathon laufen, dann geht es Schlag auf Schlag weiter. Wer wissen will wie, kann das auf unsererLaufseite auf der Startseiteganz oben erfahren. Erster wirklicher Härtetest wird der Supermarathon am Rennsteig sein, den ich zum dritten Mal unter die Füße nehme. Und auf den Triple Marathon Anfang Juli (= 3 abgeschlossene Marathons an einem Tag) freue ich mich und freut sich mein Marathonkonto ganz besonders.

Natürlich hätte ich mir mit der Planung noch gerne ein wenig Zeit gelassen, doch Teilnehmerlimits sind nun einmal Showstopper, wenn man zu spät kommt. Dann bestraft den Läufer das Leben ... Beim Triple habe ich wohl einen der letzten Plätze ergattert, nachdem ich zum Träumen dort im Januar zufällig vorbeisurfte ... Hätte ich das verschlafen, wäre frühestens 2018 wieder ein Start möglich gewesen, da der Bewerb im 2-Jahresrhythmus ausgetragen wird.

Und nun zum eigentlichen Anlass dieser Wortmeldung und da ich es niederschreibe zittern mir fast ein wenig die Hände: Seit vorgestern habe ich einen Startplatz für den Spartathlon in Griechenland. Nun kann ich daran gehen einen Traum, für den ich seit Jahren hart trainiere, dem ich die komplette letzte Saison unterordnete und natürlich auch die kommende, wahr werden zu lassen. 246 km, 3.000 Höhenmeter, möglicherweise Hitze, nachts tiefe Temperaturen und nur 36 Stunden Zeit. Die Bedingungen sind sehr hart. Natürlich kann ich das schaffen. Aber nur wenn ich die Form der letzten Jahre wieder erreiche, keine Dummheiten begehe und bis Ende September (Start: Freitag, 30.9. um 7:00 Uhr an der Akropolis in Athen) gesund bleibe. Ich kann es schaffen und ich bin überzeugt davon, dass ich es schaffe.

Ausnahmsweise wäre ich diesmal damit zufrieden in der Zeit zu finishen. Natürlich mit Hintergedanken: Wenn ich gut vorbereitet und topfit bin, kann ich mir immer noch mehr vornehmen. Vieles im Zusammenhang mit dem Spartathlon ist beeindruckend: Die Durchführung der Veranstaltung ohnehin, das Reglement, die Anteilnahme der Bevölkerung, der geschichtliche Hintergrund und nicht zuletzt die Starterliste. Es gibt wohl kaum einen zweiten Ultralauf aus der Um-die-24h-Stunden-Kategorie weltweit, der begehrter wäre. Deshalb kann man davon ausgehen in jedem Jahr einen großen Teil der Ultraweltelite am Start zu finden. Und die Wahrnehmung auf dervorläufigen deutschen Starterliste direkt über dem Namen des derzeit mutmaßlich Weltbesten Florian Beck zu stehen, fasst mich emotional gleichfalls an. Florian Beck brachte 2015 als Erster und Einziger das Kunststück zuwege im selben Jahr 24-Stunden-Weltmeister und Spartathlon-Sieger zu werden.

So nun wisst ihr's und ich starte nun zum weiten Weg nach Sparta (heute übrigens mit einem ungeliebten Intervalltraining 7 x 1.000 m) Bis ich hoffentlich im Ziel in Sparta die Füße der Statue des Pheidippides berühren darf und damit meine Laufzeit genommen wird, bleiben noch tausende von vorbereitenden Kilometern. Auf die ich mich halbwahnsinnig freue, weil mich viele davon kreuz und quer zu Marathons und Ultras führen werden ...

Drückt mir die Daumen, dass alles gut geht ... :daumen: :fragez: :ausruf: :daumenup: :angst: :mundauf: :) :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Na, das sind doch mal gute Nachrichten! Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Deine Pläne alle in Erfüllung gehen und ganz besonders natürlich für den Spartathlon!

Gruß Frank

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Ich drück dir auch alle Daumen, das du gesund bleibst und dich optimal auf den Spartathlon vorbereiten kannst.

Es wird mich freuen, deinen Weg dorthin hier weiter zu verfolgen und deine immer wieder spannende und inspirierenden Beiträge auf deiner Seite zu lesen.
Eine Frage schoss mi sofort in den Kopf: Planst du Griechenland auch wieder nur mit Gels?
[url=javascript:void(0)]:winken:[/url] Sabine

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*pppsssssttt* - der Florian heißt Reus ;)

Viel Glück und eine verletzungsfreie Vorbereitung!

Happy trails

Wolfgang
wsabg.de
fitter - further - faster
12-h-Lauf: 80,445 km (Iserlohn 2015) - 6-h-Lauf: 65,4 km (Münster 2016) - 50k: 4:16:18 (Rodgau Ultra 2015)
M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
Deutscher Staffel-Meister 24-Stunden-Trailrunning (TRA) 2015 und 2016 :) (http://www.traildorado.com)
TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden

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Erstmal freu ich mich, dass du so gut vorwärts kommst.

Darüber hinaus mischt sich in diese Freude aber auch etwas, das im Grenzbereich von Hochachtung und Sorge angesiedelt ist. Oder, ums einfach zu machen: Ich würde mich das nicht trauen.

Vielleicht würde ich auf die Marathon-Distanz zurückwollen. Vielleicht würde ich auch mal einen, um einen Begriff von dir zu verwenden, "Kurz-Ultra" laufen wollen. Aber den Spartathlon würde ich mich nicht trauen. Meine Angst, nach vielleicht sogar überstandenem Spartathlon meine Laufkarriere vielleicht endgültig auf dem Altar dieses einen Rennens geopfert zu haben, wäre zu groß.

Laufen macht dir so viel Freude, wie du geschrieben hast auch auf den kürzeren Strecken. Es gibt dir so viel. Mir wäre der Einsatz zu hoch.

Verzeih meine Unkenrufe. Ich werde dich natürlich lesenderweise weiter begleiten und drücke dir beide Daumen, dass alles nach Wunsch läuft. "Daumen drücken" ist schon fast zu schwach. Ich wünsch dir aufrichtig alles Gute für deinen Weg.

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Hallo Udo,
freut mich für dich, Glückwunsch, ist ja genau das was du willst. Hab mal auf der Seite gesurft, schon heftig.
Eine Frage habe ich: Beim Lesen deiner Berichte bekam ich den Eindruck, dass du immer ein kalkuliertes Risiko eingegangen bist. Wie schätzt du es ein: Beim 24h ohne Höhe kam es zum Ermüdungsbruch, jetzt willst du viel weiter mit viel mehr Höhe laufen. Sagst du "no risk no fun"? War die 24h Verletzung Zufall oder änderst du dein Training?
Das ist eine Frage die mich beschäftigt, wo mich deine Antwort interessieren würde.
Vielen Dank,
dir Alles Gute, es würde mich freuen, wenn wir uns mal bei einem Lauf treffen...
Grüße
Hauptmieter

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Hallo Udo,

es freut mich zu lesen, dass es dir wieder so viel besser geht und das Laufen auch wieder so gut klappt. Pass auf jeden Fall gut auf dich auf. Das was du dir vorgenommen hast klingt ziemlich ... :mundauf: Auch ich mache mir ein bisschen Sorgen, ob das nicht etwas viel ist, so kurz nach einer Verletzung. Bis zum 30.09. ist zwar noch ziemlich viel Zeit, aber du willst ja auch ziemlich viele km laufen. Andererseits kennst du deinen Körper am Besten und nur du kannst für dich das Risiko abschätzen. Ich wünsche dir, dass der Spartathlon ein unglaublich schönes, befriedigendes, fastinierendes, befreiendes, glückliches und vorallem beflügelndes Erlebnis für dich wird. Unvergesslich wird das wohl auf jeden Fall! Selbstverständlich drücke ich dir ganz doll die Daumen, dass sowohl die Vorbereitung als auch der Lauf verletzungsfrei bleiben.

Auf den Laufbericht bin ich jedenfalls schon sehr gespannt. Und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn dieser mit einem Foto deines erschöpften aber überglücklichen Selbst endet.

Alles Gute,
Ays
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten. :P

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Hallo Udo,

mit Spannung verfolge ich immer wieder deine Laufberichte, so auch den Bericht aus Reichenbach im vergangene Jahr. Das mit deiner Verletzung tat mir leid, sah ich doch deine Teilnahme beim dem ersehnten Spartathlon in Gefahr. Um so froher bin ich, dass du genesen bist, einen Startplatz sicher hast und dich in die Vorbereitung stürzen kannst.
Ich wünsche dir in erster Linie Gesundheit und natürlich auch Erfolg und warte gespannt auf die kommenden Berichte.
Janina

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Osterlauf Paderborn 2010 : 53:43
Training zur Winterlaufserie Holzminden : 51:23
Aktuell 2016 10 km unter 60 min ---> unmöglich :frown:

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wsabg hat geschrieben:*pppsssssttt* - der Florian heißt Reus ;)

Viel Glück und eine verletzungsfreie Vorbereitung!

Happy trails

Wolfgang
OhmeinGott, muss mir dieser Startplatz das Hirn vernebelt haben ...
Natürlich: Florian Reus (wie um alles in der Welt komme ich auf Beck???)

Danke für den Hinweis.

Dir ein gutes Jahr!

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hauptmieter hat geschrieben:Hallo Udo,
freut mich für dich, Glückwunsch, ist ja genau das was du willst. Hab mal auf der Seite gesurft, schon heftig.
Eine Frage habe ich: Beim Lesen deiner Berichte bekam ich den Eindruck, dass du immer ein kalkuliertes Risiko eingegangen bist. Wie schätzt du es ein: Beim 24h ohne Höhe kam es zum Ermüdungsbruch, jetzt willst du viel weiter mit viel mehr Höhe laufen. Sagst du "no risk no fun"? War die 24h Verletzung Zufall oder änderst du dein Training?
Das ist eine Frage die mich beschäftigt, wo mich deine Antwort interessieren würde.
Vielen Dank,
dir Alles Gute, es würde mich freuen, wenn wir uns mal bei einem Lauf treffen...
Grüße
Hauptmieter
Hallo Hauptmieter,

jeder ehrgeizige Sportler, zumal wenn er sich dem Leistungssport verschreibt, geht Risiken ein. Das sind jedoch keine kalkulierbaren Risiken. Ein kalkulierbares Risiko läge vor, wenn man Erfolg oder Misserfolg, Gesundheit oder Verletzung, Ankommen oder Ausscheiden rechnerisch einigermaßen bestimmten könnte. Das konnte noch nie ein Mensch und das wird auch nie ein Mensch können, so lange er auf natürlichem Wege gezeugt und gewachsen sein wird und seine biologische Hülle nicht künstlich verändert worden sein wird (oh gott, was'n Deutsch). Was mich angeht - das habe ich mehrfach schon so oder ähnlich geäußert -, so bin ich bereit diese Risiken einzugehen und mit den Konsequenzen zu leben. Wäre das nicht so, müsste ich mich körperlich einschränken. Sehr stark einschränken, weil mein Bedürfnis nach Laufen auch in die Richtung Grenzsuche geht. Training und Wettkampf dienten und dienen bei mir überwiegend der Suche nach meinen Grenzen. Alles andere, auch der DM-Titel, ist willkommenes Beiwerk. In der Vergangenheit habe ich dieses Verlangen auch auf anderen Feldern ausgelebt, unter anderem auch im Höhenbergsteigen. Dann kam mir die Lauferei in die Quere und deshalb dienen mir die Berge vor der Haustür nun nur noch als Lauftrainingsrevier. In sauerstoffarme Höhen werde ich nicht mehr vorstoßen. In einer ruhigen Stunde habe ich mir vor einiger Zeit dahingehend ehrlichen und reinen Wein eingeschenkt, dass ich froh sein muss, dem Marathon-Ultra-Laufen so vollkommen verfallen zu sein. Es gab Pläne (in meinem Kopf) das Höhenbergsteigen zu intensivieren und letztlich auf Berge zu steigen, von denen häufiger Alpinisten nicht zurückkommen ... Welche Berge das sind, brauche ich niemandem zu sagen.

Das wären dann Risiken geworden, die einen das Leben kosten können und nicht "nur" ein paar Monate Laufpause. Deshalb ziehe ich Laufabenteuer allen anderen Abenteuern vor. Und genau das ist Laufen, wie ich es betreibe, für mich oft: Ein Abenteuer.

Nun noch zu meiner Verletzung: Auch das habe ich verschiedentlich bereits erläutert, vor allem auch in diesem Thread. Ich habe mich nicht verletzt, weil 24 h und 200 km weit gelaufen bin. Ich habe mich verletzt, weil ich nicht adäquat vorbereitet in diesen Wettkampf ging UND, weil er bedauerlicherweise die Deutsche Meisterschaft bedeutete und damit die Chance sich einen Titel zu holen. Ohne diesen Titelehrgeiz oder mit ausreichender Vorbereitung wäre mir mutmaßlich nichts geschehen. Dass ich ein höheres Risiko eingehe als sonst, war zu Beginn des Jahres 2015 schon klar, als ich meine Saison plante und feststellte, dass die Zeit bis zum 24h-Lauf zu kurz ist. "Schuld" daran war der Urlaub in Südafrika und der dadurch ausgelöste Trainingsrückstand. Danach habe ich dann vermutlich zu viele knochenharte Sachen in die Vorbereitung gepackt. Alleine 2 x 100 km, ein 2-Tages-Ultraabenteuer auf dem Saar-Hunsrück-Steig und diverses andere. So schuf ich die "Sollbruchstelle". Ich habe nicht vor in diesem Jahr ähnliche Fehler zu begehen.

Dennoch gehe ich auch dieses Jahr bewusst Risiken ein. Kalkulieren kann ich die nicht. Ich weiß, dass ich es schaffen kann und dass ich völlig erschöpft aber gesund in Sparta ankommen kann - wenn ich keine wesentlichen Fehler begehe. Ob ich das tue oder nicht, ist jedoch keine Frage der Ratio. Ich will es. Ich will es mit allem, was ich bin. Es ist Sehnsucht und Traum zugleich. Verzicht ist keine Alternative.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Moin,

und alle Daumen gereckt :daumen: oder gedrückt... :wink:
Oder beides :)

Udo, ich wünsche Dir alles alles Gute für den, wie sagte Michael Arnstein so schön "Mount Everest of Ultra Running" :hallo:
Länger als die Hälfte meines Lebens bekennender Griechenland-Fan und regelmäßig dort hin Reisender wäre der Spartathlon mein persönlicher Ausflug zum Mond (oder wie man das nun superlativisieren könnte) - wird in diesem Leben aber wohl nix mehr und deshalb versuche ich es mit deutlich kleineren Brötchen und werde wohl im kommenden Jahr den Athen Marathon laufen.

Lass uns hier im Forum teilhaben an diesem Deinem mega Lauf :hallo:

Gruß aus dem Norden
Michael

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Hallo Udo!

Ich freue mich so für dich :hurra: :hurra: :bounce: :bounce:
Wünsche dir auf dem Wege nach Sparta ALLES GUTE und freue mich schon sehr dich in Fürth endlich wieder zu sehen.

Schöne Grüße aus der Steiermark


Kraxi

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Lieber Udo,
Danke, da hat mich deine Sichtweise interessiert. Mir war nicht ganz klar, wie du die Verletzung einordnest. Jetzt mache ich mir eher keine Sorgen um dich. Ich werde dich lesend begleiten, wünsche dir von Herzen alles Gute und ehrlich gesagt ein kleine Teil in mir beneidet dich.
Bleib gesund und komm im Zeitlimit glücklich an,
liebe Grüße
Hauptmieter

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Der Udo läuft den Spartathlon! Wie geil ist das denn?! Ich wünsche dir eine gute Vorbereitung darauf. Und ich habe keinerlei Zweifel, dass du glückstrahlend in Sparta einlaufen und Leonidas' Füße küssen wirst :daumen:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ich werde dir meine Daumen drücken :daumen:
und falls es hilft auch die großen Onkel
Weiter eine sehr gute Vorbereitung

Gruß Anke
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Hauptmieter hat geschrieben:... und ehrlich gesagt ein kleine Teil in mir beneidet dich.
... und ehrlich gesagt, ein kleiner Teil in mir beneidet mich überhaupt nicht :teufel:

Danke dir Hauptmieter

Gruß Udo
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Sab215 hat geschrieben:Eine Frage schoss mi sofort in den Kopf: Planst du Griechenland auch wieder nur mit Gels?
Hallo Sab215,

vom Umgang mit Technik im Allgemeinen und mit PC im Speziellen, kenne ich die Devise "Never change a running system!" Die habe ich stets berücksichtigt, eingedenk der Probleme, die viele mit ihrem PC bekamen, nachdem sie es unternahmen ihn zu tunen oder zu ergänzen. Und beim Laufen, insbesondere beim sehr langen Laufen, musste ich die Gültigkeit dieses Satzes gleichfalls erkennen. Ich werde nie meine Panik vergessen, als ich nach etwa 8 Stunden in meinem ersten 24h-Lauf, 2008 in Berlin, vor einer Hecke stand und mein Mageninhalt vor mir am Boden lag. Und ich werde nie die Bemerkung der vorbeizuckelnden Amazone (ich glaube es war Marika Heinlein, die werdende Deutsche Meisterin im 24h-Stundenlauf an diesem Tag) vergessen: "Armer Kerl! Das kenne ich!" Und das alles nur, weil ich etwas anderes als dieses glibbersüße Zeugs schmecken wollte und in meinem Magen eine explosive Mischung durch Naschen vom Läuferbuffet provozierte. Und weil ich dachte, beim langsamen 24h-Tempo damit kein Risiko einzugehen.

In der Folge haben mich diverse Wiederholungen davon überzeugt, dass mir Gels - übrigens gleich von welchem Hersteller - supergut bekommen. Wie viel ich davon tatsächlich vertrage und wie gut sie mir "helfen", diese Erkenntnis verdanke ich einer falschen Trainingsplanung vor einem Hunderter, dem Mozart100 in und um Salzburg, 2014. Bei diesem Lauf war ich nach Marathondistanz eigentlich schon mausetot, weil ich vorher mehrere Bergläufe absolviert hatte und - wie üblich und geplant - ohne jede Regeneration in diesen Trainings-Hunderter ging. Aus Lust am Training in den Bergen hatte ich aber zu viele Km und Höhenmeter in den Beinen. Und dann kam der Mozart100, 100 km plus 2.500 Höhenmeter. Glücklicherweise wurden vom Veranstalter - was absolut die Ausnahme ist - an fast jedem der vielen Versorgungsstände Gels angeboten. Und nach meinem Einbruch begann ich dann an jeder (!) Station mir zwei (!) Gels einzuwerfen. Ein Risiko, aber sonst hätte ich nicht nur an den Steilstellen gehen müssen ... Tatsächlich blieb das Zeug aber drin, mir war wohl und ich konnte den Wettkampf in achtbarer Zeit zu Ende bringen.

Seit diesem Erlebnis schwöre ich noch mehr auf Gels als vorher. Natürlich nur für mich, denn Magen-Darmverträglichkeit von Trink- und Essbarem hat eine große individuelle Komponente.

Bleibt der scheußliche Geschmack. Und selbst wenn ich mein Lieblingsgel zur Hand habe, wie zuletzt beim 24h-Lauf in Reichenbach - nach der x-ten Einnahme schmecken sie alle scheußlich. Die Süße wird dann widerlich und erfordert gleichmaßen Überwindung beim Schlucken, wie weiterhin Laufschritte zu setzen ... Daher habe ich in Reichenbach versucht durch wechselweisen "Genuss" von Gel und Pellkartoffeln geschmacklich erträglicher davonzukommen. Das ist mir aber nicht gelungen. Nach einigen Stunden wurde mir unwohl, was ich auf die Kartoffelmasse, nicht die Kartoffel an sich, zurückführte. Das lag mir einfach zu schwer im Magen, selbst für das langsame Tempo eines 24h-Laufs. Es wurde erst besser, als ich mich rein auf Gels beschränkte.

Damit ist im Grunde schon entschieden, wie ich den Spartathlon, so ich es bis dorthin schaffe, angehen werde: Wasser vom Veranstalter plus Gels von mir. Auch aus diesem Grund wird das ein teurer Wettkampf werden ... Mag sein, ich trinke dann und wann einen Schluck Cola (mehr des säuerlichen Prickelns wegen) oder Iso, aber das wird sich auf Ausnahmen beschränken. Was ich brauchen werde sind Salztabletten. Ohne die sind solche Distanzen, zumal bei den in Griechenland üblichen Temperaturen kaum möglich.

Danke für die guten Wünsche und dein Interesse :nick:
Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
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U_d_o hat geschrieben:246 km, 3.000 Höhenmeter, möglicherweise Hitze, nachts tiefe Temperaturen und nur 36 Stunden Zeit.
Ist sowas noch gesund? ^^

Um da einen Startplatz zu bekommen, muss man da was vorweisen können? Also gewisse Erfolge im Ultralauf, damit da keine Amateure mitmachen, die nach 20km aufgeben?

Ansosnten, mein allergrößter Respekt vor diesem Projekt, vor allem nachdem was du in den letzten Monaten erleben musstest. Ultraläufer fazinieren mich, nicht nur wegen der sportlichen Leistung, sondern auch wegen dieser unbändigen Willenskraft. Ich zieh meinen Hut vor dir.
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PB: 5km in 28:12min (Stadtlauf Braunschweig 20.09.15) ...PTB: 27:07min. 28.12.15

PB: 10km in 59:15min (Braunschweiger Lauftage 25.10.15)

126
Hallo Udo,


hab vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Da erscheint mir das "Unternehmen" gleich noch schwerer, so dass noch geht. Aber du kennst dich und deinen Magen sicher so gut, dass es klappen wird. :daumen:

Eine gute Vorbereitung weiterhin.
[url=javascript:void(0)]:winken:[/url] Sabine

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Flashwulf hat geschrieben:Ist sowas noch gesund? ^^
Hallo Flashwulf, die Frage nach den Quali-Bedingungen wurde dir ja schon beantwortet und auf die Frage der Gesundheit kann ich dir eine rechte knappe Erwiderung geben: Kurzfristig kann es keineswegs gesund sein, seinen Körper auf diese Weise zu foltern. Aber ich weiß definitiv, dass man es überleben kann und sich danach viel besser fühlen als vorher. Und das für sehr, sehr lange Zeit :wink:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
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Sab215 hat geschrieben:Aber du kennst dich und deinen Magen sicher so gut, dass es klappen wird.
Hallo Sabine,

man kann seinen Magen noch so gut kennen - es bleiben Unwägbarkeiten auch in dieser Hinsicht. Im Hinblick auf den Spartathlon wird dies noch dadurch verschärft, dass ich nicht - wie sonst vor Auslandswettkämpfen bei mir Usus - auf den letzten Drücker anreisen kann. Ein Marathon oder ein "Kurz"-Ultra bis 100 km (sorry, das meine ich nicht überheblich, aber 100er sind vor den ganz langen Kanten halt nur Trainingsläufe) kann ich einen Tag nach der Anreise angehen. Das sind relativ überschaubare Entfernungen ... Doch Ende September sind in Griechenland noch Tagestemperaturen von über 30°C möglich, zumal angesichts des inzwischen weltweit herrschenden Klimawahnsinns. 2012 hatten die da tagsüber 38°C im Schatten. Man sollte also tunlichst ein paar Tage früher zur Akklimatisation anreisen und die letzten Trainingseinheiten in Griechenland laufen. Dies wiederum bedeutet fremde Kost bereits etwa 4 - 6 Tage vor dem Start. Aber auch das wird mich nicht aufhalten können ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

dass ich Deine Läufe und Deine "Geschichte" seit Jahren verfolge, das nur am Rande. Dass ich schon Stunden auf Deiner/Eurer Homepage verbracht habe, ist eigentlich auch egal. In Sachen Spartathlon möchte ich Dich einfach fragen, ob Du den erfolgreich absolvierten Spartathlon (davon gehe ich bei Dir einfach mal pauschal aus) quasi als "Höhepunkt/Gipfel Deiner Laufkarriere" bezeichnen würdest. Ich will hier gar keine Vergleiche a la "Badwater ist härter als Spartathlon..." o. Ä, weil diese Diskussion endlos wäre, sondern einfach eine Aussage, ob es für Dich persönlich noch etwas ÜBER dem Spartathlon gibt/geben kann/geben würde. Wäre nett, wenn Du hierzu einmal Stellung nehmen könntest....

Bereits jetzt wünsche ich gute Vorbereitung, Verletzungsfreiheit (!!!) und Dir den Lauf Deines Lebens mit einem top Finish ! :daumen:
PB | 10: 44:39 | HM: 1:35:41 | M: 3:38:56

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Goldi2503 hat geschrieben:In Sachen Spartathlon möchte ich Dich einfach fragen, ob Du den erfolgreich absolvierten Spartathlon (davon gehe ich bei Dir einfach mal pauschal aus) quasi als "Höhepunkt/Gipfel Deiner Laufkarriere" bezeichnen würdest.
Hallo Goldi,

deine Voraussage meines Erfolgs ehrt mich. Ich habe in dieser Hinsicht auch eine makellose Bilanz zu verteidigen. Ich trat 155 mal zu Marathons oder Ultras an und kam auch 155 mal ins Ziel. Dabei soll es natürlich bleiben. Nach einer so langen Serie von Nicht-Aufgeben machte ich mir natürlich auch Gedanken darüber, woran das wohl liegt. Ich kenne eine Menge Läufer, für die Abbrechen sicher nicht der Normalfall, jedoch dann und wann notwendig war. Was mich angeht, so gab es eine Handvoll Läufe, wo es unter gesundheitlichen Aspekten sinnvoll gewesen wäre abzubrechen. Doch anscheinend bin ich dazu erst fähig, wenn mein Körper mir den Dienst komplett versagt. Bis dahin verfüge ich offensichtlich über genug Willen und noch mehr Sturheit, um durchzuhalten. Einmal hätte ich sicher abbrechen müssen, weil ich wirklich krank war und morgens mit Schwäche und Schweißausbrüchen dem Hotelbett entstieg. Nach einer Stunde hatte ich die Versuchung an den Start zu gehen niedergerungen. Die Vernunft siegte, nicht zuletzt, weil ich sicher war in diesem Zustand keinen Marathon zu überstehen. Diese makellose Serie von "Starten = Ankommen" wollte ich auch aus einem psychologischen Grund heraus nicht "besudeln": Wenn ich vor einer wirklich schwierigen Aufgabe stehe oder mehr und vor allem häufiger noch, wenn es unterwegs brutal hart wird, dann gibt mir das Wissen immer angekommen zu sein Kraft und Zuversicht. Und für Herausforderungen vom Schwierigkeitsgrad der 100 km/Meilen-, 24h-Läufe oder eben auch des Spartathlons ist die mentale Befindlichkeit wichtiger als ich das jemandem mit Worten erklären könnte. Natürlich muss man die Distanz samt Höhenmetern und sonstiger physischer Hürden in den Beinen haben, die Ausdauer dafür trainiert haben. Doch das ist nicht mehr und nicht weniger als die Voraussetzung für einen Erfolg. Tatsächlich durchhalten und ankommen wird nur, wessen unbeugsame Psyche ihn über die Distanz trägt.

Zweifellos stellt der Spartathlon die bisher gewaltigste Aufgabe dar, vor die ich mich als Läufer gestellt sah. Vielleicht nicht, wenn ich mich auf reines Ankommen beschränkte. Hmmm, nein, auch dann. Denn wenn ich mich beschränke, dann nur weil meine Form mich dazu zwingt und dann wird es gleichermaßen hart werden, wie in besserer Form plus Ehrgeiz … Natürlich wäre der Spartathlon so etwas wie – du drückst es so aus – der Gipfel auf meinem (vergleichsweise) kurzen Marathon- und Ultraweg. Doch jeder Bergsteiger wird dir sagen, dass der höchste seiner Gipfel, nicht unbedingt die Tour mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad war und vielleicht auch nicht die - fasst man alle Aspekte zusammen - schönste seiner Bergfahrten. Ich finde in meinem Gedächtnis eine Reihe von absoluten Traumläufen. Traumhaft schön vom Erlebniswert her. Wobei der Erlebniswert sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammensetzt. Beispiel: Wenngleich sportlich nur von minderem Rang, blieb mir der Montafon-Arlberg-Marathon als eines der grandiosesten Lauferlebnisse im Gedächtnis. Bei der Bestimmung meiner bisherigen "Nummer 1" kann ich mich aber nicht entscheiden. Mein erster 24h-Lauf 2008 in Berlin oder 2014, die 100 Meilen von Berlin, der Mauerweglauf??? Weiß nicht, welchem der Läufe ich - alles in allem - den Vorzug gebe. Ob am Ende der Spartathlon meine Hitliste anführen wird, hängt vom Verlauf ab. Mit Platzierungen werde ich dort kaum glänzen können, wird doch ein Großteil der Ultralauf-Weltelite an den Start gehen, sicher auch in den Altersklassen. Es wird also davon abhängen, wie mir der Lauf „vom Fuß geht“. Was ich mir wünsche ist eine Wiederholung des Gefühls bei den 100 Meilen von Berlin: Mehr als 160 km und keine Minute der Schwäche. Noch bei 140, 145 km das Gefühl der Unbesiegbarkeit und in der Verfassung aufs Tempo zu drücken. Am Ende die Empfindung bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag immer so weiter laufen zu können ...

Sollte mir ein glückliches Finish, verbunden mit relativer (!) Leichtfüßigkeit (wie bei den 100 Meilen) beschieden sein, dann – und nur dann – wird der Spartathlon aller Voraussicht nach der Höhepunkt meiner läuferischen Anstrengungen werden.
Goldi2503 hat geschrieben:Ich will hier gar keine Vergleiche a la "Badwater ist härter als Spartathlon..." o. Ä, weil diese Diskussion endlos wäre, sondern einfach eine Aussage, ob es für Dich persönlich noch etwas ÜBER dem Spartathlon gibt/geben kann/geben würde. Wäre nett, wenn Du hierzu einmal Stellung nehmen könntest....
Veranstaltungen miteinander zu vergleichen ist schon auf kleineren Distanzen reichlich sinnlos. Für die Elite gibt es Meisterschaften, damit sie ihren Ehrgeiz im Wettstreit austragen, sich miteinander vergleichen und den „Besten“, den „Härtesten“, den „Cleversten“ untereinander ausmachen können. Der Rest von uns folgt mehr oder weniger seinem läuferischen Glaubensbekenntnis. Meines, das hast du sicher in einem der Laufberichte schon gelesen, „läuft“ darauf hinaus, dass ich möglichst jeden Meter eines Wettkampfs (im Training ohnehin) laufen möchte. Also niemals gehen, sofern mich nichts dazu zwingt. Auch keine Pausen in einem Wettkampf, es sei denn sie sind nicht zu vermeiden (Essen, Trinken, Toilette, Umziehen, so was …). Es ergibt für mich nur ausnahmsweise Sinn mich zu einem 24h-Lauf anzumelden – als Beispiel –, wenn ich vorher schon weiß, dass ich keine 24h laufen kann. „Ausnahmsweise“ meint zum Beispiel das: Angenommen ich brauche einen Trainingswettkampf über 150 km als Vorbereitung auf mein Saisonziel. Dass ich den ausgerechnet am „Wunschwochenende“ in erreichbarer Nähe fände, wäre purer Zufall. Wenn sich dann ein 24-Stünder anböte, bei dem ich nach 150 km, nach vielleicht 17, 18 Stunden Schluss machen „müsste“, wäre das für mich vertretbar.

Mein läuferisches Glaubensbekenntnis schränkt die Palette der Veranstaltungen, die für mich in Frage kommen ein. Bewerbe, die mehr in Richtung „Durchschlageübung“ gehen, bei denen fast ausnahmsloses Laufen unmöglich ist, kommen nicht in Betracht. Zu dieser Kategorie gehört zum Beispiel der Zugspitzultra – als einheimischer Vertreter, wo phasenweise ein Weiterkommen den Einsatz von Armen und Händen erfordert … Das ist einfach nicht mein Ding. Auch dazu könnte ich mich im Ausnahmefall versteigen, aber nur wenn ich, wie oben dargelegt, eine „Trainingsdistanz“ oder „Trainingsdauer“ bräuchte. Was ich gleichfalls (für mich!) ablehne, sind Veranstaltungen, die mit animalischer Lebensgefahr verbunden sind. Es gibt da so Urwaldläufe, bei denen einem schon das eine oder andere giftige Tier begegnen kann. Dasselbe ist der Fall bei mehrtägigen Wüstenläufen, wo man diverse Gegenmittel im Laufrucksack und nachts im Zelt bereithalten muss. Das brauch ich echt nicht. Die Hitze, der Sand, die Steine, die Landschaft – das alles würde mich unheimlich reizen. Oh ja!!!! Und ich hielt mich auch schon im südamerikanischen Urwald auf, fühlte mich in diesem faszinierenden, ursprünglichen Terrain sogar sauwohl. Aber da war ich Tourist mit gewissen Annehmlichkeiten und unter der Obhut indigener Guides unterwegs. Dort ganz alleine auf mich gestellt zu joggen - zumal das gar nicht durchgehend möglich ist - wäre gleichfalls nicht mein Ding. Reizlos also für mich.

Weiterhin lehne ich Irrsinns-Veranstaltungen ab, zu der mir jetzt nur ein Beispiel einfällt: Marathon in der Antarktis. Für gut 10.000,- Euro wird man dort per Schiff hingekarrt, dann bauen die eine Strecke auf und dann läuft man … Das ist ökologisch, ökonomisch und in vielerlei anderer Hinsicht völliger Wahnsinn. Natürlich würde mich das reizen. Da war in der letzten Laufzeitschrift des Trägers dieses Forums ein Bericht … und dabei zog’s ganz verräterisch in meinen Beinen und in der Herzgegend … Zum Glück kann ich mir solche Eskapaden nicht leisten, so dass es mir leicht fehlt nicht wortbrüchig zu werden. :wink:

Geld ist überhaupt ein Argument, dasdie Auswahl meiner "Laufabenteuer" auch in Zukunft maßgeblich steuern wird. Badwater, die Hitze, das Extreme, das Verrückte … na klar würde ich gerne. Das ginge aber nur im Rahmen einer Urlaubsreise und die haben wir 2012 im Zusammenhang mit dem gescheiterten New York Marathon bereits „erledigt“. Bei dieser Gelegenheit war ich auch im Death Valley … übrigens bei weit unter 20°C tagsüber … Verrücktes Wetter!!!

Also was kann noch kommen? Es existieren noch viele läuferische „Aufgaben“, deren Schwierigkeits- bzw. Härtegrad ich eindeutig jenseits eines Spartathlon ansiedele, die mich folglich herausfordern könnten. Denn so liegen die Dinge für mich nun einmal: Wenn ich ein Ziel erreicht habe, richtet sich mein Trachten weniger nach einer Wiederholung – etwa, um die Laufzeit zu verbessern – als auf andere Ziele. Doch was könnte das sein? Etwa ein 48 h-Lauf? Reizt mich schon. Allerdings habe ich Aussagen von Finishern gelesen, man könne dergleichen ohne Pause nicht absolvieren. Wirklich nicht? Denn wenn nicht, wäre ein 48er nicht wirklich attraktiv für mich. Dann doch lieber eine mehrtägige Veranstaltung, 5, 6, 7 Tage in Folge und dabei jeden Tag jenseits Marathondistanz. Denn drunter tu’ ich’s nicht. Ist nicht überheblich gedacht oder gefühlt, aber da ist schließlich noch das langfristigste meiner Ziele, die absolute Zahl gelaufener Marathons und Ultras. Nicht, dass ich in dieser Hinsicht Weltbewegendes leisten könnte. Dazu fand ich zu spät, erst mit 48 Jahren, zum Marathon. Und ich mag auch nicht selber zweimal die Woche als Veranstalter auftreten und mit ein paar Nasen, die mich begleiten, meine Finishes in die Höhe katapultieren, wie ich das vom derzeitigen Weltrekordhalter gelesen habe. Für mich sollen es schon offiziell und von anderen veranstaltete Läufe sein.

Also was kommt nach dem Spartathlon – falls er gelingt? – Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Es wird sich „etwas“ finden. Und es muss keineswegs härter, mehr, weiter, länger sein als Bisheriges. Diesen Ehrgeiz empfinde ich eigenartigerweise nicht. Es wird so kommen, wie bisher immer: Irgendwann werde ich den Wunsch empfinden, dies oder das anzugehen. Und zwar im Rahmen meiner mutmaßlichen Möglichkeiten. So war es bisher immer. Und so wird es auch in Zukunft sein, so lange ich laufe.

Ich bin jetzt 62 Jahre alt. Kein Alter für einen Ultra. Wenn man Glück hat – und davon geht insgeheim wohl jeder aus, auch jene, die dann frühzeitiger passen müssen –, kann man in diesem Alter locker noch 10 Jahre draufsatteln, vielleicht mehr, wenngleich nicht mehr auf Strecken à la Spartathlon. Aus den „Unwägbarkeiten von Alter und Gesundheit“ ergibt sich für mich ein weiteres Langzeitziel: Ich will so lange irgend möglich Marathon laufen. Also mindestens Marathon. Ich will für mich herausfinden, wie lange das geht. Bedingung: Ich kann wirklich noch die komplette Strecke laufen und es besteht dabei keine Gefahr für meine Gesundheit. Micht treibt beileibe nicht der Ehrgeiz der älteste Mensch zu sein, der je einen Marathon gelaufen hat. Das werde ich schon deswegen nicht realisieren können, weil ich mir auferlege jeden Meter zu laufen. Wenn ich das nicht mehr schaffe ist Schluss. Wann wird das sein? Ich bin gespannt. Danach dann eben kleinere Brötchen und wohl auch nicht mehr in Wettkämpfen. Die verlieren dann für mich ihren Sinn ... oder nicht? Woher soll ich das jetzt schon wissen? Ist doch auch egal ...

Viel Text, wie bei mir üblich. Doch wenn jemand ehrliches Interesse bekundet, dann lass ich durchaus einen Blick auf das „Gespinst meiner Läufergedanken“ zu. Und das ist halt nun mal nicht ganz so einfach gewoben …

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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