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Deutsche Meisterschaft im 24 h-Lauf, Reichenbach 2015- Schwer wird leicht was

Deutsche Meisterschaft im 24 h-Lauf, Reichenbach 2015- Schwer wird leicht was

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Kein Wettkampf verlangte mir je so viel ab, wie diese 24 h in Reichenbach im Vogtland. Stundenlang befand ich mich in "schwieriger" Situation. Es ist mir genauso schwer gefallen, meine Erlebnisse in die passenden Worte zu kleiden. Wer meine Laufbericht kennt, weiß, was für ein Monstermachwerk auf ihn zukommt, wenn er "klickt". Wie könnte man die Tatsache 24 endlose Stunden mit Laufen verbracht zu haben auch anders schildern als sehr (!) lang. Dies ist wahrscheinlich mein längster Laufbericht bisher. Eine aus vielen Gründen schwierige Geburt. Und deshalb hat es fast zwei Wochen gedauert, bis ich ihn jetzt endlich online stellen kann.

Wenn du dich drauf einlässt, dann bring Zeit mit. Also dann:

Schwer wird leicht was – Deutsche Meisterschaft im 24 h-Lauf, Reichenbach 2015

27. Juni – Trotz fehlender "Notwendigkeit", nach eigenen Maßstäben unzureichender Vorbereitung und unvollständiger Regeneration trete ich zu meinem diesjährigen Saisonhöhepunkt im Sächischen Vogtland an. 24 Stunden laufen in Reichenbach. So oder so eine Tortur. Ob ich meine Ziele erreichte, steht wie immer hier.

Grüße an alle :winken:

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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:mundauf:

... mehr kann ich dazu nicht sagen... was für eine Leistung!!! Hut ab! Ich gebe zu, ich hatte gehofft und vermutet beim Lesen, dass Du auch die 200km packst, ich lag ja nicht ganz falsch :-), aber ich hab die ganze Zeit mitgefiebert. Echt eine Wahnsinnsleistung, sowohl physisch, als auch psychisch!
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

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Klasse Bericht und wie angekündigt unterscheidet der sich sehr deutlich von all deinen anderen Berichten / Erzählungen.

Leiden wie ein aus dem Haus gejagter Hund, sagt man doch umgangssprachlich ...., oder Udo?


Auch hier noch einmal "Herzlichen Glückwunsch" zum Deutschen Meister Titel AK60 24h

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Ich geh jetzt auf die Laufbahn, klopp 5 x 2.000 m in "richtig schnell" und nach dem Duschen gönn ich mir ein alkoholfreies Weizen und deinen Laufbericht.

Oder reicht eins da gar nicht?

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Wahnsinn Udo!

Herzlichen Glückwunsch. Ich war selbst auf der Strecke und habe gerade in den letzten Runden bewundert wie du das durchgezogen hast. Über 200km. Irre! Und dann die Altersklasse gewonnen. Ich verneige mich :beten: 200km das war mein Traumziel und in diesem Jahr nicht machbar. Du hast es gepackt!
Prima, dass du auch die grotten schlechte nervtötende Musik angesprochen hast. Mich hat das ganz und gar nicht mehr motiviert. Und scheinbar war das immer wieder die gleiche CD. Mir kam es so vor als wären manche Schlager locker 10x wiederholt worden. Der Abschuss waren natürlich die selbst gereimten Lieder vom Berliner Nordchor. Der typ hat mir schon mal irgendwo total den Nerv geraubt. Das war nicht das erste Mal. Irgendwo ist mal Schluss. :nene: Das war eine DM und keine Karnevals Veranstaltung. Da sollte man sich entsprechend verhalten. :motz:

Ja dann, kann ich dir nur gute Erholung wünschen.

Der Bericht ist ebenfalls top. Wie immer. :daumen: Ich frage mich, wann du das alles schreibst bei dem ganzen Training und Wettbewerbe. :confused:

Viele Grüße,
Frank

:winken:
meine Laufseite ; aktuelle Trainingsdaten Runalyze
Bild

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lesedauer 85 minuten, 3 tassen kaffe, 1 mal pinkeln.

danke für den tollen bericht, wird bald mal zeit für ein buch :nick:

unmenschlich 200 km fast 5 marathons am stück, unmenschlich einfach unmenschlich.

jetzt drücke ich dir die daumen für griechenland beim spartathlon. das wird mit 246 km und 3000 höhenmetern der absolute hammer. aber wenns einer schaffen kann dann du, großen respekt

mfg Slot

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Lieber Udo, ich plädiere ja dafür, dass du deine Berichte auch in einer Hörvariante heraus gibst :D Dann kann ich mir die bei den langen Läufen anhören :wink: (schreibt der, der selber ellenlange Berichte verfasst :hihi: :peinlich: ) Diesen Bericht werde ich mir auch in einer gemütlichen Stunde zu Gemüte führen, du hast ja gewarnt, dass es dein Längster geworden ist.

Vor deiner Leistung hab ich große Hochachtung, zumal bei diesen Wetterbedingungen! Herzlichen Glückwunsch dafür und für den Meistertitel in der AK60 :)

Und wieder einmal ärgere ich mich, wie schon beim Mauerweglauf letztes Jahr, dass wir uns über den Weg gelaufen sind, ich dich dieses mal sicher einige dutzend male gesehen habe, und wieder nicht auf die Idee gekommen bin, wer da an mir vorüber läuft. Ausrede: Ich war beschäftigt *flöööt*

Gruss Tommi

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Herzlichen Glückwunsch - ich hatte Dich im Live-Tracking beobachtet und sah, daß Du schön gleichmäßig Deine Runden zogest!
Gute Regeneration (gehabt zu haben) und allzeit happy trails,

Wolfgang
wsabg.de
fitter - further - faster
12-h-Lauf: 80,445 km (Iserlohn 2015) - 6-h-Lauf: 65,4 km (Münster 2016) - 50k: 4:16:18 (Rodgau Ultra 2015)
M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
Deutscher Staffel-Meister 24-Stunden-Trailrunning (TRA) 2015 und 2016 :) (http://www.traildorado.com)
TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden

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Grandiose Leistung, grandioser Bericht, beides setzt Maßstäbe ... :daumen: :daumen: :daumen: und :daumen: :daumen: :daumen:

Und deinen Aufmarsch von damals beim ersten 24h Lauf, den du ja in deinen Bericht auch nochmal erwähnst, fand ich immer schon ein Highlight, alle bauen Zeltstädte auf mit Supportteams und da kommt einer mit seiner Tennistasche und einem Schirm, hey, ich bin doch zum Laufen hier, nicht zum Campen ... genial ... und dann mischst du noch locker vorne mit ... dafür gibt es nochmal ... :daumen: :daumen: :daumen:

Udo, ich bin sicher weit davon entfernt dir gute Ratschläge geben zu können, uns trennen leistungsmäßig und erfahrungsmäßig Welten, aber vielleicht lohnt es sich ja doch nochmal in diese Richtung zu denken: Du hast die eiserne Regel, "Ich bin Läufer, also Laufe ich!" ... nur vielleicht macht es ja Sinn ein Dogma, das sich im üblichen Rahmen bewäht hat, etwas zu lockern, wenn man in Grenzbereiche kommt. Warum soll man z.B. nach der Nahtungsaufnahme nicht erst ein pasr Meter gehen, macht es vielleicht einfacher und kostet ja im Endeffekt nicht viel Zeit ...

Ich drücke dir ganz fest die Daumen für den Spartathlon ... :daumen:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Rennschnecke1 hat geschrieben:... mehr kann ich dazu nicht sagen... was für eine Leistung!!! Hut ab! Ich gebe zu, ich hatte gehofft und vermutet beim Lesen, dass Du auch die 200km packst, ich lag ja nicht ganz falsch :-), aber ich hab die ganze Zeit mitgefiebert. Echt eine Wahnsinnsleistung, sowohl physisch, als auch psychisch!
Hallo Sabine,
vielen Dank fürs Mitfiebern.

Die Chance auf 200 km war in den letzten Stunden immer gegeben, sonst hätte ich sie nicht schlussendlich doch noch realisieren können. Allerdings hätte ich mir selbst dieses "Geschenk" verweigert, wäre es bei dem Riesenvorsprung geblieben. Dann hätte ich sicher auch noch die letzte Stunde vertrödelt ...

Ich wünsche dir alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Uff: geschafft! 60 Minuten, die mir so vorkommen, als hätte ich selbst 24 Stunden gelitten!

Super (oder verrückt? Vielleicht beides!), wie Du Deinen Körper überlistest, aber eben auch überlastest. Ich hoffe, daß Du möglichst bald wieder fit genug bist, zumindest ein "normales" Training aufzunehmen.
Gruß vom NordicNeuling

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Hallo Udo!

HERZLICHE GRATULATION zu dieser WAHNSINNSLEISTUNG! :daumen:
Dein Durchhaltevermögen und deine Zielstrebigkeit zeichnen dich aus und beweisen MIR immer wieder, das man es schaffen kann, wenn man vom Kopf her bereit dazu ist!
Ich ziehe meinen Hut vor dir und bin einfach ÜBERWÄLTIGT!

Gratulation auch zu deinem MEGA-TOLLEN-Laufbericht, der einen (wie immer) fesselt und alles MITERLEBEN lässt.

Schöne Grüße aus der Steiermark


Kraxi, Babsi und die Kids

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:mönsch ... Wahnsinn! Gratuliere!
Vielen Dank Georg!

Läufst du in Augsburg? Meine Frau Ines will voraussichtlich 3 Runden drehen. Ich werde also an der Strecke sein, wenn nichts Außergewöhnliches geschieht.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
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Mir fehlen einfach die Worte, um meinen tiefen Respekt und meine Hochachtung vor dieser Leistung, dem Triumph Deines Willens in gebührende Worte zu fassen. Einfach Hammer....
Gruß Frank

Bild
Bild

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Herzlichen Glückwunsch Udo

:beten2: :beten: :pokal: :beten: :beten2:

ich habe bald Urlaub, dann werde ich deinen Bericht mit Genuss lesen

LG Anke
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Sauberle, sauberle :daumen: deine Leistung.

Habe schmunzeln müssen über deine Begegnung mit "Daniel Kübelboks Zwillingsbruder." In Radebeul beim Treppenmarathon war ich auch dem zweifelhaften Musikgenuß des rosa Panters, alias Stefan Bicher ausgesetzt. Aber wenn man(n) ca. 50 Packungen Gel :kotz: runterbringt in 24 Stunden, ist das nicht auch eine rekordverdächtigen Leistung. :gruebel: Ich bin gerade am überlegen wie ich meine Ernährung am nächsten Wochenende gestalte, bei den 24 Std. von Dettenhausen. Dort heißt es ja Selbstverpflegung. Ein paar Gels und vor allem Riegel werde ich wohl auch mitnehmen, natürlich Kartoffeln und ein bißchen Knapperzeugs. Naja, werde auch eher die 100 angreifen. Über die Maßeinheit sag ich jetzt mal nix :zwinker2: Ob km, Runden (eine hat knapp 1,6 km) oder Meilen :geil: . Mal sehen wie sehr mir das Wetter und Eddy :teufel: diesmal einheizen werden. Leider bin ich ohne ein Mädchen für alles unterwegs und für die Zuführung körperlicher Genüsse und seelischen Beistand selbst verantwortlich.

Grüssel Klaus
13.04. 12h Lauf Grüntal 53,55k
14.04. LIWA-Mara 04:56:44
27.04. Tri-speck 69 km 1100 hm
28.04. Ditzinger Lebenslauf
05.05. Trolli-Mara
11.05. Albtraum 115 k 3000 hm
06.07. Heuchelbergtrail 50 k
28.07. Schönbuch Trophy 47, k 1300 hm
17.08. 100 M Berlin

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Kerkermeister hat geschrieben:Leiden wie ein aus dem Haus gejagter Hund, sagt man doch umgangssprachlich ...., oder Udo?
Hallo Kerkermeister,

mit einigen Tagen Abstand kommt mir das Ganze weit weniger dramatisch vor, als es tatsächlich war. Dramatisch für mich, in mir drin. Je weiter diese Stunden in die Vergangenheit abgleiten, umso weniger bleibt von dem Verständnis für das eigene Verhalten übrig. Seit ich meine Rundenstatistik in Händen halte (habe ich dem Bericht nachträglich als pdf-file hinzugefügt), frage ich mich, ob es wirklich nötig war, da und dort, dort und da und schließlich auch noch in dieser und jener Runde sooo viele Minuten zu verschwenden. Dieser Prozess des Sich-selbst-nicht-mehr-Verstehens setzte schon ein, als mein Hirn sich wieder mit klaren Gedanken zu füllen begann und die Euphorie über das Erreichte nüchternes Denken auch mal wieder zuließ (etwa zwei Tage danach :wink: ). Umso wichtiger war es für mich, die Dramatik in einem Laufbericht festzuhalten. "Wie ein aus dem Haus gejagter Hund" fühlte ich mich allerdings nicht. Denn niemand jagte mich davon, dorthin, dem Selbstquälen entgegen. Und dann kamen auch noch einige, um mir ständig "ins Fell zu greifen" und mich ihrer Nähe und Unterstützung zu versicheren.

Vielen Dank für deinen Zuspruch und die Glückwünsche. Tut gut. :nick:

Alles Gute auf deinen Wegen :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Wobei ich einen Leistungsrückgang von fast 20 % in 7 Jahren schon beachtlich finde.
Klar, um so weiter man über 50 kommt, um so mehr schlägt das Alter zu.
Andererseits hast du auch eine deutlich höherer Ultralauferfahrung allgemein und eine 24 h Erfahrung speziell.

Andererseits machst du sicher nicht wieder die gleichen Fehler hinterher wie damals.
Neue Laufabenteuer im Blog

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U_d_o hat geschrieben:Vielen Dank Georg!

Läufst du in Augsburg? Meine Frau Ines will voraussichtlich 3 Runden drehen. Ich werde also an der Strecke sein, wenn nichts Außergewöhnliches geschieht.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
Ja, angemeldet bin ich - wenn also nichts dazwischenkommt lauf ich mit. Ist für mich ein Test ob ich schon wieder für einen Marathon bereit bin; von Distanzen wie bei dir kann ich ja nur träumen :)
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Du bist schuld, dass ich jetzt nicht mehr zum Aufräumen gekommen bin vor der Arbeit. :peinlich: :hihi:

Irre, Wahnsinn, Glückwunsch, was eine Leistung auf allen Ebenen! Und Danke fürs Teilhabenlassen.

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crsieben hat geschrieben:Oder reicht eins da gar nicht?
Hallo crsieben,
jetzt warte ich schon tagelang auf deine Weizenstatistik! :verwirrt: :prost: Hat eins gereicht? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen ... :confused:
Danke dir fürs Lesen. Alles Gute :daumen:
Gruß Udo :winken:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Ich hab mich nun auch durch deinen, ja schon fast epischen, Bericht gearbeitet. Und ich hab es gerne getan. Dein Kampf um dein dir selbst gestecktes Ziel später dann um die AK-Meisterschaft, deine Zweifel, die Schmerzen, das hast du so authentisch rüber gebracht als wäre ich selbst gelaufen. Und auch wenn ich das Ergebnis ja schon kannte, es war dennoch äußerst spannend :) Darüberhinaus, auch wenn man sich selbst bei solchen Läufen immer wieder einredet, dass es den anderen mehr oder weniger genauso geht, das mal zu lesen ist auch ganz gut :wink:

Nochmals herzlichen Glückwunsch zum Meistertitel und den erlaufenen 200 km :)

Übrigens, hättest du den Stefan einfach nur mal gebeten, aufzuhören mit singen, der hätte das getan :wink:

Gruss Tommi

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moengel hat geschrieben:Prima, dass du auch die grotten schlechte nervtötende Musik angesprochen hast. Mich hat das ganz und gar nicht mehr motiviert. Und scheinbar war das immer wieder die gleich
Ich frage mich, wann du das alles schreibst bei dem ganzen Training und Wettbewerbe.
Hallo Frank,

inzwischen habe ich meine Kritikpunkte dem Veranstalter auch per Mail übermittelt. Man hat diese zumindest "sofort wahrgenommen". Ich habe also den Eindruck, dass die Reichenbacher bemüht sind, sich stetig zu verbessern und dort keine Betonköpfe rumwerkeln. Ich habe auch nach der Veröffentlichung des Laufberichtes mehrfach darüber "reflektiert", ob "das mit der Musik" wirklich wichtig ist und vor allem für wen. Mich hat es genervt, dich auch. Für dich und mich (und sicher noch einige andere) hätte ein "erträgliches" Musikprogramm oder eben Funkstille - lieber das als dieses nervtötende Rumtata-Gequäke - die Abwesenheit eines mental belastenden Faktors bedeutet. Dergleichen ist nicht in Meter umrechenbar und möglicherweise wären wir auch keinen Millimeter weiter gelaufen, hätten die Lautsprecher geschwiegen. Das spielt aber keine Rolle. 24 Stunden, in denen ein Mensch nur das eine Ziel verfolgt zu laufen, sind von Hause aus hart und es sollte die vornehmste Pflicht eines Veranstalters sein alles zu tun oder zu unterlassen, was die mentalen Bedingungen verschärft. Ich hatte den Eindruck, dass die offizielle "akustische" Komponente, egal ob Musik oder "Wortbeitrag", etwas an altersbedingter Verknöcherung litt. Nun kann genau dieses Alter, dieses "Altbewährte", dieses "ich hab das immer schon für euch gemacht" und "ich hab das immer SO gemacht und es war doch immer in Ordnung - oder etwa nicht?" genau das Problem sein. Vielleicht sehen auch Verantwortliche das "Hindernis", packen es aus Rücksichtnahme aber nicht an. Wer weiß?
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Wann ich das schreibe? Für den Reichenbacher Bericht hatte ich jedenfalls reichlich Zeit, denn danach tat ich nix mehr als auf meinem Hintern sitzen, was ich nach wie vor zwangsweise übe. Draußen ist Sommer, Sonne und ich sitze auf meinem Hintern (Jammer nicht Udo, die hast es gewusst und in Kauf genommen. Also sitz es jetzt aus ...).

Aus deinem Post höre ich heraus, dass du mit dir selbst nicht zufrieden warst. Ich hoffe du hast inzwischen deinen Frieden mit dir gemacht. Nächstes Mal gehst du mit noch mehr Erfahrung an das Ding ran und rennst locker über 200 km. Drin hast du die sicher.

Ich wünsche dir alles Gute. Man sieht sich ... :daumen:

Gruß Udo :winken:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

eins hat tatsächlich gereicht, wohl auch, weil mich der Bericht so gefesselt hat.

Ich liebe deine Mischung aus "todernster" Herangehensweise an deinen Sport, an deine Ziele, dieses Beharren auf Prinzipien, und die trotzdem immer wieder durchscheinende selbstironische Distanz, auch den Humor, der trotz allen Leidens ja nicht zu kurz kommt.

Mit anderen Worten: Komm mal wieder auf die Beine und lauf was, damit du was zu schreiben hast.

Das ist nicht ganz ernst gemeint, denn nach so einem Saisonhöhepunkt muss erstmal Regeneration angesagt sein.

Wer weiß, vielleicht wandle ich mal auf deinen Spuren und schreib selbst einen Laufbericht. Mal schauen, was sich aus einem knackig kurzen Halbmarathon so alles herausquetschen lässt.

24 Stunden lauf ich erst, wenn es eine Veranstaltung mit Dauerbeschallung mit Death Metal gibt... :D

Viele Grüße!

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Slot hat geschrieben:lesedauer 85 minuten, 3 tassen kaffe, 1 mal pinkeln.

danke für den tollen bericht, wird bald mal zeit für ein buch :nick:

unmenschlich 200 km fast 5 marathons am stück, unmenschlich einfach unmenschlich.

jetzt drücke ich dir die daumen für griechenland beim spartathlon. das wird mit 246 km und 3000 höhenmetern der absolute hammer. aber wenns einer schaffen kann dann du, großen respekt

mfg Slot
Hallo Slot,

drei Tassen Kaffee? Ist das noch gesund? Ich frag eigentlich meinetwegen, weil ich morgens und nachmittags selber je drei trinke ...

Jedenfalls heißen Dank fürs Lesen, die Rückmeldung und die guten Wünsche.

Unmenschlich sind Ultraläufe nicht, je nach Training nicht mal extrem. Es gibt aber Typen, die einfach unfähig sind sich mit einem bescheidenen Tag abzufinden und sich lieber permanent selber in den Hintern treten. Das ist dann schon ein bisschen extrem und unmenschlich, jedenfalls empfinde ich es rückblickend ein wenig so...

An dieser Stelle eine ernst gemeinte Frage, auf die du auch gerne per PN antworten kannst. Wie sollte das von dir - vielleicht scherzhaft - angemahnte Buch denn aussehen, was sollte drinstehen? Ich hab zwar keine Ahnung, wie das geht - ein Buch - aber mir schon mehrfach Gedanken darüber gemacht mal eins mit bestehendem Material zusammenzustellen und zu wohltätigen Zwecken an den Mann und die Frau zu bringen ...

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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dicke_Wade hat geschrieben:Und wieder einmal ärgere ich mich, wie schon beim Mauerweglauf letztes Jahr, dass wir uns über den Weg gelaufen sind, ich dich dieses mal sicher einige dutzend male gesehen habe, und wieder nicht auf die Idee gekommen bin, wer da an mir vorüber läuft. Ausrede: Ich war beschäftigt *flöööt*
Hallo Tommi,

geht mir genauso und ich hoffe, dass wir uns mal begegnen und erkennen. Ich tue mich da immer schwer, weil die Forumsavatarbildchen wenig hergeben. Wenn's nicht allzu viele Teilnehmer sind, wirst du mich immer am Trikot erkennen, auf dem hinten "TG Viktoria Augsburg" steht.

Danke dir für deine Rückmeldung und die Glückwünsche. Gebe ich gerne zurück. Diese 24h überhaupt durchzustehen ist schon eine Leistung, egal wie viele km hinterher zu Buche stehen.

Was für "größere Sachen" hast du noch in diesem und vor allem im nächsten Jahr vor? :confused:
Alles Gute für dich :daumen:
Gruß Udo :winken:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Hallo Slot,

drei Tassen Kaffee? Ist das noch gesund? Ich frag eigentlich meinetwegen, weil ich morgens und nachmittags selber je drei trinke ...


ja ich weiß nicht, aber was ist schon gesund :) zumindest leben wir ja noch!


U_d_o hat geschrieben: An dieser Stelle eine ernst gemeinte Frage, auf die du auch gerne per PN antworten kannst. Wie sollte das von dir - vielleicht scherzhaft - angemahnte Buch denn aussehen, was sollte drinstehen? Ich hab zwar keine Ahnung, wie das geht - ein Buch - aber mir schon mehrfach Gedanken darüber gemacht mal eins mit bestehendem Material zusammenzustellen und zu wohltätigen Zwecken an den Mann und die Frau zu bringen ...
so genau die gedanken hab ich mir da natürlich jetzt nicht gemacht. ich stelle nur fest das du ein talent zum schreiben hast und mit diesen vielen kleinen details (die ja dann auch die länge der berichte ausmacht) einen wirklich das gefühl gibst dabei gewesen zu sein.
ich hab gerade mal durchgezählt, auf deiner laufseite hast du seit 2002 187 laufberichte geschrieben. die alle in ein buch zu bringen wäre meiner meinung nach ein bisschen zu viel des guten.
Ein buch könnte so aussehen wie ne laufbiographie aufgebaut, du erzählst was über dich, dein leben bis zum laufen , was hast du davor gemacht? du scheinst ja erst mit um die 50 so richtig angefangen zu haben, oder doch schon früher aber in kleinerem umfang und keine berichte wert? wieso hast du angefangen? vorbilder? warum macht deine frau da mit? warum so verdammt weit? was ist dein größtes ziel? ...

allein mit dem intro bekommst du schon 20 seiten voll. dann gehts los mit den laufberichten, ich würde alle erwähnen aber nur 4-5 pro jahr ausführlich machen, evtl saisonhöhepunkte besonders tolle läufe, die restlichen stark eingekürzt, beschränkt aufs wesentliche (wie hats gefallen, schmerzen, zeiten)

übern daumen gepeilt sind dann um die ~60 laufberichte drin, die wirklich knackigen und das werden dann schon nen paar seiten werden :D

so, ich trink jetzt noch ein kaffe (meinen dritten)

mfg Slot

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Zum Thema Buch:

~60 Laufberichte wie Slot sie angedeutet hat, empfinde ich für ein Buch zu viel. Ich habe in letzter Zeit selber einige Lauf/Läufer- Bücher gelesen und denke am interessantesten sind eigentlich immer Dinge wie: Was brachte mich zum Laufen? Woher nehme ich meine Motivation? Warum nicht nur 5km? Wie integriert man das Laufen (auch in hohen Umfängen) in den Alltag?
Klar ein paar "Schlüsselevents" sollten auf jeden Fall mit rein.
Aber sonst spielen sich ja Läufe schon meistens ganz ähnlich ab, da könnte es sein, dass zu viele Laufberichte ein wenig langweilen.
Falls du ein Buch schreibst, ich würds lesen :daumen:

Ansonsten natürlich noch:
Klasse Laufbericht über die 24 Stunden, es wird extrem deutlich, was bei solchen Rennen auch der Kopf ausmacht!

:hallo:

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Ich finde, Udos Marathon- und Ultra-Theorie verdient ganz alleine schon ein Buch.

Denn so komprimiert, so weitgehend ideologiefrei und so sachkundig finde ich dieses Wissen nirgends sonst.

Dazu dann noch die "Highlights" aus den Marathon- und Ultra-Berichten, mit Schwerpunkt auf den dort gelernten Lektionen, von denen der Leser dann profitieren kann.

"Marathon und darüber hinaus - "Lernen von den Erfahrungen eines Kilometerfressers" -
wäre mein Arbeitstitel.

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U_d_o hat geschrieben:geht mir genauso und ich hoffe, dass wir uns mal begegnen und erkennen. Ich tue mich da immer schwer, weil die Forumsavatarbildchen wenig hergeben. Wenn's nicht allzu viele Teilnehmer sind, wirst du mich immer am Trikot erkennen, auf dem hinten "TG Viktoria Augsburg" steht.
Das nächste mal werde ich besser aufpassen :daumen:
U_d_o hat geschrieben:Danke dir für deine Rückmeldung und die Glückwünsche. Gebe ich gerne zurück. Diese 24h überhaupt durchzustehen ist schon eine Leistung, egal wie viele km hinterher zu Buche stehen.

Was für "größere Sachen" hast du noch in diesem und vor allem im nächsten Jahr vor? :confused:
Alles Gute für dich :daumen:
Gern geschehen :) Aber ich selbst bin nicht gelaufen. Ich gehörte zum Betreuer-Team der LG Nord. Sieben Betreuer waren wir übrigens insgesamt, wenn man Cheffe Jörg Stutzke mit dazu zählt. :wink:

Die größte Sache dieses Jahr wird bei mir der Mauerweglauf sein, einmal muss ich den noch mal anders herum laufen :) Etwas später die DUV-DM im Ultratrail in Plettenberg und Ende Oktober die 100 km beim Röntgenlauf.

Nächstes Jahr hab ich den Zugspitz-Ultratrail im Angebot und im September den Schwarzwaldlauf, 5 Etappen bei Ingo Schulz. Alles andere sind dann Vorbereitungsläufe. Kennst das ja auch :wink:

Gruss Tommi

Zwangspause

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Es gibt hier ein ein paar "treue" Seelen, die meine Laufschritte mit Aufmerksamkeit begleiten, sich mit mir über Erfolge freuten und Tiefpunkte als gottgegeben mit mir hinnahmen. Diese Mit-Läufer und Mit-Menschen haben - denke ich - ein Recht zu erfahren, was sich nun als leider sicher nach einem MRT herausgestellt hat. Durch Überlastung habe ich mir eine Stressfraktur im Bereich der Beckensymphyse zugezogen. Davon stirbt man nicht und muss auch nur ein paar Tage an den Schmerzen leiden. Viel härter trifft mich das absolute Laufverbot, das Verbot zügig zu gehen, das Verbot bergab zu gehen und das Gebot jegliche Anstrengung zu unterlassen, die Druck oder Zug im Bereich Adduktoren/Schambein erzeugt. Ich darf Radfahren, so lange ich mich dabei null anstrenge. Das war's bis Montag übernächster Woche. Dann sitze ich meinem Doc wieder gegenüber.

Das ist nicht irgendein Doch, wie manche vielleicht wissen. Er ist Allgemeinmedziner und Sportarzt und hat als weitere Qualifikation eine Laufkarriere als ehemaliger Weltklassemarathoni vorzuweisen (Bestzeit irgendwas mit 2:12h in den 80ern). Außerdem hat er bereits beim ersten Kontakt mit meiner Verletzung auf eine Stressfraktur getippt, als es gar nicht besser wurde, war er sich sicher. Das MRT hat es bestätigt, obschon so was normalerweise (zumindest in dem Bereich) eher Frauen heimsucht.

Ich bin nicht sonderlich genervt deswegen, empfinde keine Weltuntergangsstimmung und werde sklavisch alles tun was hilft und alles unterlassen, was die Heilung verzögert. Dr. Weniger hat mich einige Male wieder "flott" gemacht und wird es auch diesmal schaffen. Allerdings dürfte der Zug "Marathon oder weiter" für dieses Jahr abgefahren sein. Am meisten schmerzt mich, dass ich meine Frau Ines und meinen Lauffreund Reno beim Dresden Marathon im Oktober nicht begleiten kann.

Es ist, wie es ist. Gerade heute morgen nach dem Frühstück habe ich ein Bergsteigerbuch ausgelesen: Hans Kammerlanders "Bergsüchtig!". Ein wunderbares Buch. Gnadenlos offen, gnadenlos ehrlich, absolut nichts beschönigend. Ich habe Hans Kammerlander zweimal bei einem Vortrag erlebt und schätze ihn sehr. Der Typ ist natürlich verrückt, bekloppt, was auch immer. Nur solche steigen auf Berge mit einer hohen Aussicht nicht zurückzukommen. Was gewisse Grenzerfahrungen angeht, kann ich seine Empfindungen gut nachempfinden. Als Höhenbergsteiger, weil ich mehrmals bis in Höhen von 6.100 m in meinem Leben unterwegs war. Aber auch als Läufer, der seine Ziele bis zu völligen Erschöpfung verfolgt und nicht locker lässt. Dabei kann viel passieren. Hans Kammerlanders Buch endet mit der Besteigung des Kanchendzönga (dritthöchster Berg der Erde, über 8.500 m hoch) und der Erfrierung aller Zehen am linken Fuß. Er hat die Zehen aber nicht verloren und damit nichts von seiner Beweglichkeit und Dynamik eingebüßt, weil der die Verletzung ernst nahm und alles tat, um vollwertig zurückkehren zu können. Dass ich dieses Buch ausgerechnet JETZT las, obwohl es bereits seit einigen Monaten im Schrank stand, betrachte ich Wink des Schicksals und Verpflichtung zugleich.

Grüße an alle :winken:

Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Gute Besserung, Udo!

Und viel Geduld mit dir, ich bin mir sicher, die wird sich bei der Genesung auszahlen.

Leider impliziert ja
das Verbot bergab zu gehen
praktisch auch eins, bergauf zu gehen.

Vielleicht schaffst du es, dir für deinen Wiedereinstieg ins Laufen ein anderes Ziel zu setzen, mal wieder die Gelegenheit zu ergreifen, was Kürzeres zu laufen? Natürlich nur nach vollständiger Gesundung.

Sehr fürsorglich, dass du deine treuen Leser direkt mit einer Empfehlung für eine Ersatzlektüre ausstattest. Ebenfalls empfehlenswert, wenn auch nur in englischer Sprache erhältlich: "Runner" von Lizzy Hawker. Laufverrrückt, bergverrückt und unglaublich sympathisch.

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wsabg hat geschrieben:Gute Regeneration (gehabt zu haben) und allzeit happy trails
Hallo Wolfgang,

danke fürs Mitfiebern und die Glückwünsche. Zum Regenerieren habe ich ja nun endlos Zeit ... :haeh: :frown:
Alles Gute für dich. Wir sehen uns :daumen:
Gruß Udo :winken:
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MegaCmRunner hat geschrieben:Grandiose Leistung, grandioser Bericht, beides setzt Maßstäbe ...

Und deinen Aufmarsch von damals beim ersten 24h Lauf, den du ja in deinen Bericht auch nochmal erwähnst, fand ich immer schon ein Highlight, alle bauen Zeltstädte auf mit Supportteams und da kommt einer mit seiner Tennistasche und einem Schirm, hey, ich bin doch zum Laufen hier, nicht zum Campen ... genial ... und dann mischst du noch locker vorne mit ... dafür gibt es nochmal ... :daumen: :daumen: :daumen:

Udo, ich bin sicher weit davon entfernt dir gute Ratschläge geben zu können, uns trennen leistungsmäßig und erfahrungsmäßig Welten, aber vielleicht lohnt es sich ja doch nochmal in diese Richtung zu denken: Du hast die eiserne Regel, "Ich bin Läufer, also Laufe ich!" ... nur vielleicht macht es ja Sinn ein Dogma, das sich im üblichen Rahmen bewäht hat, etwas zu lockern, wenn man in Grenzbereiche kommt. Warum soll man z.B. nach der Nahtungsaufnahme nicht erst ein pasr Meter gehen, macht es vielleicht einfacher und kostet ja im Endeffekt nicht viel Zeit ...

Ich drücke dir ganz fest die Daumen für den Spartathlon ... :daumen:
Hallo MegaCmRunner,

du überschüttest mich förmlich mit Glückwünschen und Lob. Vielen herzlichen Dank dafür!

Ja, mein Auftritt vor 7 Jahren beim 24h-Lauf in Berlin, hat auch für mich etwas Unwiederholbares. Wenn ich heute daran denke, dann sind es tatsächlich zwei Umstände, die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Eben jener Moment, als ich mit meiner Tennistasche, also mit dem geringst möglichen Aufwand überhaupt, die Arena betrat und so gar nicht verstand, wieso die alle derart aufgerüstet hatten. Ich ging da hin um 24h am Stück zu laufen und dachte tatsächlich, dass das alle anderen wohl auch so handhaben würden. Weil mir der Sinn nicht einleuchtet an einem 24h-Lauf teilzunehmen, wenn man gar nicht die Absicht hat oder nicht in der Lage ist sich 24h lang auf den Beinen zu halten. Zumindest gehend, auch wenn das meinem Selbstverständnis nicht entspricht. Und der zweite Sachverhalt, der mich noch heute manchmal den Kopf schütteln lässt, war, wie unvorbereitet ich auf meine Platzierung war. Ich wusste sehr wohl, dass ich in die Spitzengruppe würde laufen können, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert und ich meine Leistung im Wesentlichen würde abrufen könnten. Aber mir wurde zu keinem Zeitpunkt vorher klar, was das bedeutet. Ich frage mich manchmal, ob das eine unterbewusst gesteuerte Schutzfunktion war, um Enttäuschunen vorzubeugen. Denn ich hatte mich ganz bewusst bei der Deutschen Meisterschaft angemeldet und nicht bei irgendeinem anderen 24h-Lauf. Und dann ploppe ich an der Spitze der Konkurrenz aus dem Ultra-Nichts hoch, wie ein Pilz nach Regenwetter ...

"Man" kann beim Laufen/Wettkampf tun und lassen, was "man" will. Ich toleriere jede Einstellung, die sich an die Regeln hält und keine fragwürdigen Hilfsmittel verwendet. Ob jemand kriecht, geht oder läuft ist ganz allein seine Sache. Was mich angeht, so habe ich mir meine Einstellung nicht ausgesucht. Ich habe mich nicht hingesetzt und mir meine persönlichen Regeln "geschnitzt", die - wozu auch immer - schärfer sein müssen als das, was das Reglement einem ohnehin auferlegt. Ich "ging hin und lief". Irgendwann vor langer Zeit habe ich damit angefangen. Ich lief und lief und lief und bin nie gegangen. Ich habe darüber nicht nachgedacht. Selbst zu jener Zeit vor 13 Jahren nicht, als ich anfing auf meinen ersten Marathon zu trainieren. Es war eine unausgesprochene, nie in Gedanken gefasste Selbstverständlichkeit jeden Meter zu laufen. Warum sollte ich gehen, wenn ich laufen kann?

Erst sehr viel später habe ich angefangen darüber nachzudenken. Als ich langsamere Marathons lief und die ersten Ultras. Als ich zunehmend Geher überholte. So lange ich schnelle Marathons lief, war ich in einer "Region" im Marathonfeld unterwegs, wo nicht viele laufen. Und wenn, dann jenseits der 30 km. Das taten sie, weil sie überpaced hatten oder sich verletzten. Und selbstverständlich wären das beides auch für mich Gründe zu gehen. Ist mir aber - da bin ich meinem Körper und dem Läuferschicksal endlos dankbar - nie passiert. Beim Laufen langsamerer Marathons und Ultras begegnete ich aber immer mehr Läufern, bei denen klar war und die das auch so aussprachen, dass sie die Strecke nicht komplett laufen werden, weil ihnen das zu anstrengend ist oder weil sie es gar nicht können.

Und genau diese Denkweise, sich eine Strecke vorzunehmen, die man komplett laufend gar nicht bewältigen kann, verstehe ich nicht. Tolerieren, akzeptieren - alles null Problem. Aber verstehen? Wenn ich was nicht laufen kann - komplett laufen meine ich -, dann melde ich mich da nicht an. So einfach ist das für mich. Ich verstehe den Sinn darin nicht, sich für einen 12h-Lauf anzumelden ohne die Fähigkeit zu besitzen tatsächlich 12 h lang zu laufen. Tolerieren, akzeptieren, Lauffreunde haben, die so denken und handeln - null Problem. Aber verstehen? Es kommt einfach nicht bei mir an. Ich habe oft darüber nachgegrübelt.

Vor allem auch, weil ich gerne zwei Leidenschaften häufiger und intensiver miteinander kombinieren würde: Laufen und Berge. Früher war ich sommers sehr viel zu sportlichen bis erschöpfenden Bergwanderungen und bergsteigerisch unterwegs. Deswegen gehören heute einige Bergmarathons zu den für mich schönsten Erinnerungen in meiner Wettkampfsammlung. Aber das sind alles Wettkämpfe gewesen, bei denen zumindest die Aussicht bestand sie komplett laufend zu überstehen. Im Einzelfall ging das dann doch nicht. Wenns zu unwegsam und steil war, man stellenweise sogar mal die Hände zu Hilfe nehmen musste. Oder wenn zu viele Geher vor mir waren und ich nicht die Kraft hatte drum rum zu steppen (oder es mir auch zu doof gewesen wäre, weil ich nicht den Elitären vor den anderen rauskehren wollte). Einmal wars zu kalt und ich im Regen total eingefroren, ein anderes Mal hatte ich beim letzten Joch einfach nicht mehr die Kraft. Das kann ich für mich alles akzeptieren, weil es sich nur um kurze Abschnitte handelte oder eben meine Kraft mangels Tagesform überstieg. Nach wie vor bin ich allerdings weit von Unternehmungen entfernt, wie beispielsweise den Zugspitz Ultratrail oder den Eiger Ultratrail mit zig tausenden von Höhenmetern und der absoluten Notwendigkeit sehr lange Passagen zu gehen oder gar zu steigen unter Zuhilfenahme der Hände. Das ist nicht mein Ding, weil das ein anderes Ding ist. Eher eine Art Durchschlageübung, bei der man abschnittsweise läuft, andere Gangarten aber die Regel sind. Das geht mehr in die Richtung Triathlon, einer tollen Sportart, wo ganz bewusst drei Arten der Fortbewegung aneinander gereiht werden. Ich finde Triathlon "geil", aber eben nicht für mich. Ich bin Läufer (und ein mäßiger Schwimmer und einer der mit Unlust aufs Rad steigt).

Es geht also nicht darum - und damit bin ich bei deinem Einwand - eine bewusste Entscheidung zum Gehen zu treffen, um sich die Sache erquicklicher oder besser handhabbar zu machen. Dafür kann ich mich nicht entscheiden, weil es für mich keinen Sinn ergibt. Ein 24h-Lauf ist eine Laufveranstaltung, also laufe ich 24h abzüglich der unumgänglichen Pausen. Was unumgänglich ist, ich denke, das hat mein Bericht glasklar offen gelegt, ändert sich mit wachsender Erschöpfung und mentaler Bedrängnis. Das geht bis hin zum "Erfinden" von Gründen, um kurz am eigenen Versorgungstisch zu stoppen. Allerdings sind diese vorgeschobenen Gründe kein bewusster Akt, also auch kein bewusster Verstoß. Das Unterbewusstsein ist clever genug, um einen Stopp als unausweichlich erscheinen zu lassen ... Dass es mich beschissen hat - oder besser, da das Unterbewusstsein ein Teil von mir ist: Dass ich mich selbst betrogen habe, wurde in dem Moment deutlich, als mir die 200 km als Riesenchance doch noch winkten und ich nach 23,5 h plötzlich für 4 km wieder rennen konnte wie ein Wiesel.

Danke dir für deine Rückmeldung und deinen Einwand. Ich bin für solche Beiträge überaus dankbar, weil sie mich innerlich zur Stellungnahme zwingen. Und indem man den Extrakt dieser Überlegungen zu "Papier" bringt, wird ein Sachverhalt immer klarer.

Alles Gute für dich :daumen:

Gruß Udo
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Hallo Udo,

Deine Argumente kann ich völlig nachvollziehen und sehe es für mich genauso, zumal ich ja auch noch NW mache. Mir würde es auch nie einfallen, bei einem Laufwettbewerb zu gehen (außer bei den von Dir erwähnten Ausnahmen): Dann könnte ich doch lieber gleich walken! (Was ich dann auch tue.) Für mich persönlich sehe ich das übrigens auch mit den Zielzeiten so: Wenn ich das Gefühl hätte, mit meiner Zeit nicht zufrieden zu sein, würde ich auch lieber walken (da bin ich immer relativ fit). Also auch kein Marathon in 6 Stunden: Warum sollte ich langsamer laufen, als ich walken kann?

Aber wie Du auch geschrieben hast: Ich will da keinem was vorschreiben und akzeptiere das - nur nicht für mich.

Dir drücke ich die Daumen für baldige Genesung!
Gruß vom NordicNeuling

41
NordicNeuling hat geschrieben:Uff: geschafft! 60 Minuten, die mir so vorkommen, als hätte ich selbst 24 Stunden gelitten!
Hallo NordicNeuling,

:teufel: Das ist der einzige Grund, warum ich so elend lange Laufberichte schreibe ... :teufel: :geil:

Danke fürs Lesen und deine Worte :nick:

Gruß Udo :hallo:
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Hallo Udo,

sehr schöner Bericht der mich dazu inspiriert selbst mal irgendwann die 24h zu laufen. Außerdem wünsche ich dir natürlich eine gute und schnelle Besserung. Selbst wenn für dich die Saison jetzt gelaufen ist, denke ich das in diesem Jahr genug geleistet hast.

Viele Grüße
Thomas

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Kraxi 1907 hat geschrieben:Dein Durchhaltevermögen und deine Zielstrebigkeit zeichnen dich aus und beweisen MIR immer wieder, das man es schaffen kann, wenn man vom Kopf her bereit dazu ist!
Hallo Kraxi,

das sagt der Richtige. Kraxi, der ultraverrückte Dauerrenner aus der schönen Steiermark. In Hinsicht Zielstrebigkeit nehmen wir uns sicher kaum etwas und dabei sind deine Rahmenbedingungen um einiges komplizierter als meine. Jedenfalls wünsche ich dir einen robusten Körper, um auch weiterhin Leistungen abliefern zu können, die mir ein ungläubiges Kopfschütteln entlocken ...
:mundauf:
Alles Gute und ganz liebe Grüße an alle :daumen: :winken: :hallo:

Udo
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taeve hat geschrieben:Mir fehlen einfach die Worte, um meinen tiefen Respekt und meine Hochachtung vor dieser Leistung, dem Triumph Deines Willens in gebührende Worte zu fassen. Einfach Hammer....
Hallo taeve,

deinen recht heftig lobpreisenden Satz habe ich mir jetzt gleich mehrmals durchgelesen. Dabei reifte der Entschluss, das immer dann zu wiederholen, wenn ich mich läuferisch (vielleicht auch allgemein menschlich) so richtig schlecht fühle :heul2: . Schwer vorstellbar, dass da jemand von mir redet ...

Wahrscheinlich ist kein Sportler in der Lage sich von seiner Leistung - die man immer in Relation zu seinem Talent und seinen Rahmenbedingungen bewerten muss - wirklich beeindrucken zu lassen. Natürlich weiß ich, wie hart es war. Aber schließlich habe ich das Zustandekommen des Ergebnisses in der Vorbereitung und im Finale in allen Einzelheiten im Kopf. Alles was geschehen ist, scheint mir zu "logisch", Schritt für Schritt folgerichtig, als dass ich es als außergewöhnlich zu betrachten bereit wäre. Möglicherweise spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass ich mich heftig verletzt habe. Andererseits gibt es die Statistiker bei der DUV (Deutsche Ultramarathon Vereinigung, bei der ich übrigens seit 2 Wochen Mitglied bin). Und die dort zu lesenden Zahlen hauen mich dann schon ein bisschen vom Hocker.
Unter anderem kann ich dort lesen, dass - Stand heute - ...
  • ... mein 24h-Ergebnis von 200,72 km weltweit im Vergleich über alle 24h-Läufe und alle AK auf Platz 210 rangiert und
  • ... in Deutschland auf Platz 18.
  • ... das beeindruckt mich jetzt noch nicht sooo sehr, ebenso wenig die Umrechnung der Leistung unter Einbeziehung des Alters (age graded performance), derzufolge aus meinen 200,72 km dann 248,57 km werden.
Wo ich dann aber doch ein bisschen schlucken muss und ein ein paar Millimeter wachse ist die Tatsache, dass weltweit in der AK M60 in diesem Jahr nur 6 Läufer weiter liefen. Davon ist keiner Deutscher ... :wow:

Erfreulich und bedauerlich zugleich. Das "erfreulich" brauche ich niemanden erklären, das "bedauerlich" schon: Normalerweise hätte ich gar keine Zeit diese Statistiken so eingehend auszuwerten ... Nur leider muss ich jetzt eine Weile anderen Läufern zugucken ... :noidea:

Alles Gute für dich taeve :daumen:

Gruß Udo
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RunningPotatoe hat geschrieben:Für einen wie mich, der über 21,2 km in knapp unter 24h nie hinausgekommen ist, ist das alles gleich unglaublich und unvorstellbar ...

Alles Gute und weiterhin gute Genesung ! :daumen:
Danke dir für die guten Wünsche ... und

dir ist natürlich schon klar, dass 200 km weit zu laufen zunächst einmal wirklich nicht mehr ist als sich in diese Region hoch zu trainieren. Tun wird das ohnehin nur, wer sich solchen Streckenlängen langsam nähert und daran - warum auch immer - Gefallen findet. Klingt jetzt einfach. Ist es auch. Weitere Voraussetzungen sind ein Körper der dabei mitspielt, weil er robust genug ist (meiner ist es eigentlich schon, nur nicht, wenn ich zu brachial steigere, wie zuletzt und im Finale dann auch noch über meine Grenze gehe) und genügend Zeit für unglaublich viel Training zu haben. Vielleicht könnte man mit mehr Talent als meinem (das ist ernst gemeint und kein Fishing for compliments) den Trainingsaufwand auch drastisch reduzieren. Möglich. Ich kann so was nur über Fleiß erreichen. Und zu guter Letzt braucht man jemanden, der einem sagt wie man sinnvoll für so was trainiert. Da habe ich Glück, da ich mein eigener Trainer bin und meine Konzepte offensichtlich richtig sind.

Das soll kein Plädoyer dafür sein weiter als 5, 10 km oder Halbmarathon zu laufen. Ganz und gar nicht. Jedem Läufer die Strecke, an der er Spaß hat und für die seine Rahmenbedingungen stimmen. Das war schon immer meine Devise. Wenn ich Montagabend zum Krafttraining gehe, dann trainiert da manchmal auch ein rabenschwarzer junger Mann (gerade der Jugend entwachsen) aus meinem Verein. Haut und Namen sind seiner äthiopischen Herkunft geschuldet. Der läuft "nur" Mittel- und die unteren Langsstrecken. Wirklich erfolgreich, da pfeilschnell, ist er auf 800 und 1.500 m. Manchmal beneide ich ihn. Nicht nur um seinen federleichten Körper, sondern auch, weil er schon stundenlang regeneriert, wenn ich noch irgendwo im Wald rumrenne ...

Gruß Udo :winken:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Und zu guter Letzt braucht man jemanden, der einem sagt wie man sinnvoll für so was trainiert. Da habe ich Glück, da ich mein eigener Trainer bin und meine Konzepte offensichtlich richtig sind.
Und nicht zu vergessen offenbar auch ein familiäres Umfeld, das dich unterstützt oder zumindest nicht ausbremst.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Und nicht zu vergessen offenbar auch ein familiäres Umfeld, das dich unterstützt oder zumindest nicht ausbremst.
Hallo RunningPotatoe,

mein familiäres Umfeld unterstützt mich nach Kräften. Ich habe das Glück mit einer Frau verheiratet zu sein, die nicht nur aus "beziehungsemotionalen" Gründen hinter mir steht, sondern mein seltsames Tun auch aus der Sache heraus versteht, weil sie selbst läuft.

Ich kenne zumindest einen vieltrainierenden und häufig-wettkämpfenden Läufer sehr gut, der in ähnlicher Stärke familiären Rückenwind erfährt, obwohl seine Frau nicht selbst läuft, noch andere Sportarten betreibt. Darüber hinaus begegneten mir bei Wettkämpfen immer wieder MitstreiterInnen, deren Ehepartner/Familien den Mann/die Frau/den Papa/die Mama mit offensichtlicher Begeisterung begleiteten. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die Sozialverträglichkeit des hohen Zeitaufwandes beim Ultralaufen einfacher gelingt, wenn das Umfeld selbst läuferisch engagiert ist.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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19joerg61 hat geschrieben:Wobei ich einen Leistungsrückgang von fast 20 % in 7 Jahren schon beachtlich finde.
Nach zwei Wochen weiterer Rechnung, habe ich festegestellt, dass der Leistungsrückgang nur 10 % waren.
Das entspricht dann auch den 1-2 % jährlich, die man wohl annimmt.

Alles Gute und komm bald wieder auf die Beine.
Neue Laufabenteuer im Blog

50
19joerg61 hat geschrieben:Wobei ich einen Leistungsrückgang von fast 20 % in 7 Jahren schon beachtlich finde.
Klar, um so weiter man über 50 kommt, um so mehr schlägt das Alter zu.
Andererseits hast du auch eine deutlich höherer Ultralauferfahrung allgemein und eine 24 h Erfahrung speziell.

Andererseits machst du sicher nicht wieder die gleichen Fehler hinterher wie damals.
Hallo Jörg,
ob 20 oder 10 % - ehrlich gesagt habe ich gar nicht nachgerechnet, weil man die beiden Läufe gar nicht miteinander vergleichen kann. Diesen "Verdacht" hatte ich bereits kurz nach dem Lauf und natürlich seither - leider - gaaaanz viel Zeit um intensiver darüber nachzudenken. Hier ein paar Gründe, teils bereits im Laufbericht erwähnt, teils nicht, weshalb man die beiden Ergebnisse als Einzelleistungen begreifen und einfach so stehen lassen muss, wie sie sind:
  • Vor sieben Jahren war mein Organismus dem schnellen Marathon noch nicht so weit "entwöhnt" wie heute. Die Muskulatur - hinsichtlich der Zusammensetzung der Muskelfasern und des Energiestoffwechsels und wer weiß was sonst noch alles - noch eher in Richtung Tempo orientiert. Die Marathons vor dem 24h-Lauf 2008 absolvierte ich zum größten Teil zwischen 3:15h bis ca. 3:38h (abgesehen von den Doppeldeckern Sa/So). In diesem Jahr musste ich um Marathonzeiten Sub4h hart kämpfen, was nur zum Teil dem Alter geschuldet ist. Es ist einfach das Ergebnis der vielen längsten Läufe und der vielen Ultras (z.B. 2 x 100 km in diesem Jahr), die den Bewegungsapparat in diesen sieben Jahren komplett in Richtung weit und langsam umgebaut haben. Somit ging ich damals mit einem anders konditionierten Körper an den Start als in diesem Jahr, unabhängig vom Leistungsverlust durch altern. Ich merkte das auch an der Reaktion meines Körpers in der Nacht und am Tag nach dem Lauf. Damals konnte ich 5 Tage vor Muskelschmerzen kaum gehen und nur mit Unterbrechungen schlafen. Die Beine waren an solche Distanzen nicht im Entferntesten angepasst. Diesmal spürte ich ich zwei Tage lang außer leichten Verhärtungen der Waden gar nichts von den 200 km. Die Verletzung machte sich tatsächlich erst am dritten Tag nach dem Lauf bemerkbar, was mir nach wie vor Rätsel aufgibt.
  • Damals hatte ich kaum Ultraerfahrung und noch weniger auf Streckenlängen um und über 100 km. Tatsächlich ergriff mich nach dem Sprung über die erträumten 200 km damals eine gewisse "Orientierungslosigkeit", die mich bremste. In den verbleibenden zweieinhalb Stunden hätte ich sonst noch mehr als 19 km laufen können. Somit wäre also die Distanz zwischen damals und heute, wenn man rein die Strecke vergleicht, noch größer.
  • Die Strecke in Berlin war um einiges einfacher zu laufen: Absolut keine Höhendistanz - in Reichenbach ergibt sich in dieser Hinsicht durchaus eine relevante Zahl (siehe Rechenexempel im Laufbericht); Nur eine 90°-Ecke in Berlin, ansonten "Rundungen" - in Reichenbach 5 x 90°, dazu die schwierige Passage beim Wiedereinlaufen ins Stadion; in Berlin konnte ich jederzeit "Ideallinie" laufen - in Reichenbach erzwangen die Pfützen auf der Innenbahn und auf dem "Asphaltacker" immer wieder Umwege; gutes, regenfreies, nicht zu warmes Wetter in Berlin - regnerisches Wetter in Reichenbach, das mich diverse Minuten kostete (abgesehen davon, dass es endlos nervte).
  • In Berlin war ich für meine damaligen Rahmenbedingungen optimal trainiert, ging mit zuletzt 180 Wochenkilometern in den Wettkampf - In Reichenbach waren es zuletzt nur 140, weil mir die Anlaufzeit fehlte.
  • In Berlin trat ich den Wettkampf bestens regeneriert an - In Reichenbach fehlte dazu noch was (wie viel wissen nur die Laufgötter).
So ließen sich sicher noch ein paar Unterschiede mehr ausmachen, die mit dem Alter nichts oder nur am Rande zu tun haben. In ihrer Gänze sorgen sie dafür, dass die damaligen 219,xx km mit den 200,xx von Reichenbach nicht zu vergleichen sind. Ich bin sicher, dass ich mit 4 bis 6 Wochen Anlaufzeit mehr in Reichenbach die 210 km übertroffen hätte. Höher will ich nicht greifen, weil das zu spekulativ wäre. Letzten Endes wären diese 210+x km dann durchaus gleichwertig mit dem Berliner Ergebnis gewesen, wenn man die objektiven Nachteile der Reichenbacher Strecke und des miserablen Wetters in Ansatz bringt. Ich fand es vorm Lauf bereits schade, dass ich nicht voll austrainiert in den Lauf gehen konnte, weil ich eben auch wissen wollte, ob es mir gelingen könnte das höhere Alter mit mehr Erfahrung und vor allem dem mehr in Richtung Ultra konditionierten Körper zu kompensieren.

Zu schlechter Letzt noch dies: Ich habe in Reichenbach denselben Fehler doch wieder begangen. Ich meinte aus mentalen Gründen eine schnellere erste Hälfte laufen zu sollen. In Berlin konnte ich das zu schnelle Anfangstempo ohne Katastrophe überstehen, weil ich mehr Power hatte. In Reichenbach hat es mir in der im Laufbericht beschriebenen Weise das Genick (zumindest an-)gebrochen. Und möglichweise war genau das der Auftakt zu meiner Verletzung (das ist aber reine Spekulation). Somit gelobe ich feierlich, diesen Fehler nicht noch einmal zu machen. Künftig werde ich, wie bei kürzeren Distanzen auch, versuchen ein gleichmäßigeres Tempo zu laufen. Will heißen: Langsamer zu Beginn.

Danke dir für deine Beiträge und die guten Wünsche :)

Wir sehen uns, irgendwann, irgendwo ... :nick: Dir alles Gute :daumen:

Gruß Udo :hallo:
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