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Achilles - nun doch wieder

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Bei einem unspektakulären Lauf letzte Woche zwickte der Fuß. Das ist nicht ungewöhnlich, geht nach ein bis zwei km gewöhnlich weg. Ging aber nicht weg, wurde schlimmer (und war auch anders als die Zwickereien, die ich sonst kenne). Nach 5km bin ich humpelnd nach Hause gegangen...

Ich kann mir die Ursache nicht erklären. Hatte mich über Monate sehr vorsichtig auf bescheidene 25WK gesteigert, gelaufen mit 6er Pace. Alles nach einem Plan und gebremst, um die Füße nicht zu überlasten. Hatte auf Intervalle z.B. noch völlig verzichtet. Hab mich auch immer aufgewärmt und angedeht vor dem Laufen, bin auf passenden Untergründen gelaufen, hatte immer einen Regenerationtag zwischen 2 Läufen: kurz - ich war oberbrav und superdiszipliniert.....

War in den Wochen vorher wohl immer mal wieder (max. 1x/Woche) zusätzlich Skilanglaufen. Skating, nicht klassisch, weil das die Sehnen weniger belastet. Ich hatte das trotz AS immer gut vertragen. Nun rätsele ich, ob das die Ursache war: Bin auch am WE vor dem AS-Zwischenfall geskatet - eine lange, flotte Runde von 20-25km .... eigentlich sollte der Fuß das aber vertragen.

Ein Bekannter (selbst engagierter Läufer) glaubt, dass meine Schuhe schuld sind. Die sind sehr gedämpft, haben 10mm Sprengung ... eine Empfehlung im Laufladen: wg meiner AS-Probleme sollte ich keine harten flachen Schuhe laufen.

Hatte natürlich auch den Laufstil im Verdacht. Aber ich laufe Mittelfuß, war in der Jugend Läuferin in einem Verein (zwar Kurzstreckler, aber 'Waldläufe' und Laufabc gehörten natürlich zum Training dazu) - so ganz verkehrt laufe ich eher nicht. Habe auch keine Beinachsenfehlstellung, weder Knick- noch Senk- noch Spreizfüße. Nur ein Bein ist 1cm kürzer.

Tja. Wollte gerade alles bei der Bewegungsanslyse abklären lassen, kann aber erstmal auf kein Laufband, schon gar nicht barfuß. Ich habe ein paar Tage Pause gemacht, das Humpeln ist schon weg. Werde aber trotzdem noch weiter pausieren, mag mit den Fuß nicht noch kaputter laufen.

Ich lasse jetzt ein MRT machen, obwohl der Sportarzt meint, dass das vermutlich nix bringt. Das Kuriose: im Ultraschall sehen meine Sehnen ganz okay aus. Ich habe aber langsam die Befürchtung, dass sie für Langstreckenlauf vielleicht nicht (mehr) geeignet sind.

202
Die Schuhe sollten meiner Meinung nach nicht zu stark gedämpft sein (z.B. Asics Kayano), aber eine "normale" Sprengung aufweisen.
Nach jedem Lauf ein Coolpack auf die AS (ob Beschwerden, oder nicht) und als Profylaxe 3x/Woche Treppenuebung und Training der Wadenmuskeln.

Habe ich gute Erfahrungen mit gemacht, mehr geht nicht.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Laufschlaffi_II hat geschrieben:Die Schuhe sollten meiner Meinung nach nicht zu stark gedämpft sein (z.B. Asics Kayano), aber eine "normale" Sprengung aufweisen.
+1

Zum Thema Sprengung hatte ich übrigens die Ergotherapeutin, die meine Laufanalyse gemacht befragt, welchen Wert sie mir denn komkret empfiehlt. Aussage: Eine bestimmten Wert könne man nicht empfehlen; bei verschiedenen parallel getragenen Schuhe sollten diesbezüglich aber auf jeden Fall keine signifikanten Unterschiede vorhanden sein. Und eine erhöhte Sprengung, wie Orthopäden sie gerne mal verschreiben, könne zwar die Achillessehnen kurzfristig entlasten, aber langfristig das Problem über Verkürzung von Sehnen + Muskeln nicht verbessern, sondern eher verschlechtern. Da sie mir dazu riet, in meinem speziellen Fall auf gestützte Schuhe zu verzichten und die vorhandenen Schuhe dieses Typs zumindest vom Laufen auszumustern, bin ich froh, dass damit das Paar mit der - gegenüber den beiden Normalschuhen - leicht höheren Sprengung rausfällt. Bei zukünftigen Schuhhäufen werde ich also mit der Sprengung nicht mehr rauf- sondern gaaaanz langsam weiter runtergehen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Der Tag hat 24 Stunden.

Wenn Du 1 Stunde läufst mit hoher Sprengung und den Rest der Zeit (bez. Tages) Strassenschuhe mit niedriger Sprengung anziehst, ist das fuer Deine Achillessehnen doch viel besser, denke ich mal so.

Aber vielleicht irre ich mich?
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Laufschlaffi_II hat geschrieben:Der Tag hat 24 Stunden.
Der Gedanke hat schon was. Oft schieben wir sämtliche Beschwerden nur auf das Laufen. Und vergessen darüber hinaus, dass wir uns manchmal viele Stunden am Tag zu Fuß bewegen. Da kommt die Laufbelastung "nur" oben drauf. Dann machen wir Laufpause wegens Beschwerden und denken nicht an die alltägliche Belastung und eventuell schlechtes Schuhwerk, die die Heilung auch beeinflussen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Dem kann ich nur zustimmen. Meine erste AS-Verletzung hatte seine Ursache (auch) in zu hohen Schuhen, die ich in der Arbeit meinte tragen zu müssen, die zu verkürzten Beinrückseiten geführt haben. Habe daraufhin meine ehemaligen Schuhe fast alle verabschiedet und durch flache Schuhe ersetzt. Das verändert das Alltagsgehen deutlich. Warum der Achilles bei mir trotzdem immer wieder zuschlägt, ist eine andere Frage....

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@rotbaeckchen: Machst du eigentlich deine Treppenübung noch regelmäßig (und regelkonform). Beim Studium des weiter oben zitierten Artikels wird ziemlich klar, dass das das einzige ist, was wirklich hilft - aber nur, wenn man's richtig macht. Bin drauf gekommen, dass ich da einiges hätte besser machen können, und habe das jetzt umgestellt. Aber noch ist die Zeit zu kurz, um über Erfahrungen zu reden.

LG Christoph

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Frage an diejenigen, die ein Ansatzproblem haben und daher gemäß der schwedischen Studie das exzentrische Wadentraining vom Zehenstand runter bis auf Bodenniveau durchführen: Mir kommt das kaum bis gar nicht anstrengend vor. Wird da eure Wade richtig gefordert? Soll sie das überhaupt?
Muss/soll ich da wirklich mit Zusatzgewicht zur Tat schreiten?

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Zu der speziellen Form deines AS-Problems kann ich nichts sagen, bei mir sind es die üblichen 6-7 cm über dem Ansatz.

Aber: mein größtes Aha-Erlebnis beim Lesen des Artikels über die Studie war aber, dass die eigentliche Wirkung der Übung darin besteht, dass Sehnenfasern kontrolliert zerstört werden, damit sie anschließend geordnet wieder neu gebildet werden können. Ich hatte mich auch immer um Zusatzgewichte gedrückt, mit der Ausrede "Solange es gelegentlich noch etwas zwickt bei der Übung, warte ich damit noch". Das scheint grundfalsch zu sein und deshalb habe ich jetzt Gewichte draufgesattelt. Da zwickt es etwas öfter mal, aber das scheint ja erwünscht zu sein. Entscheidend ist, dass sich de Lage über Wochen verbessern muss.

Auch hatte ich mich darum gedrückt, die Übung nur exzentrisch auszuführen und damit die Aufwärtsbewegung konsequent mit dem anderen Bein. Da ich mit gestrecktem Bein keinerlei Probleme habe - nur gelegentlich mit gebeugtem Knie - glaubte ich besonders clever zu sein, indem ich einbeinig mit gestrecktem Knie aufwärts ging und mit gebeugtem Knie abwärts. Auch das habe ich jetzt abgestellt und mache mit beiden Kniestellungen strikt nur abwärts. Leider um den Preis, dass das jetzt doppelt so lange dauert, und das nervt schon.

Aber wie gesagt, für eine Bewertung ist es mir noch zu früh.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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L4UF hat geschrieben:Frage an diejenigen, die ein Ansatzproblem haben und daher gemäß der schwedischen Studie das exzentrische Wadentraining vom Zehenstand runter bis auf Bodenniveau durchführen: Mir kommt das kaum bis gar nicht anstrengend vor. Wird da eure Wade richtig gefordert? Soll sie das überhaupt?
Muss/soll ich da wirklich mit Zusatzgewicht zur Tat schreiten?
Auf 1 Bein, dann wirds schwieriger.
Rucksack mit Gewicht evtl, aber bei 3x30 WH brauche ICH das nicht.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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rotbaeckchen hat geschrieben:Warum der Achilles bei mir trotzdem immer wieder zuschlägt, ist eine andere Frage....
Meine Erfahrung, und die noch einiger anderer, ist die, dass Achilles nie mehr ganz weg geht und man den Rest des Lauflebens gut auf sie aufpassen muss. Allerdings weiß ich die Anzeichen beginnender Probleme mittlerweile schnell zu deuten und konnte bisher immer rasch und erfolgreich gegensteuern.
Laufschlaffi_II hat geschrieben:Auf 1 Bein, dann wirds schwieriger.
Rucksack mit Gewicht evtl, aber bei 3x30 WH brauche ICH das nicht.
Ich mache das gerne in der Muggibude (da gibt es so einen extra Wadentrainer), mit 40 Kilo auf der Schulter. Einbeinig runter und mit beiden Beinen hoch drücken. Ohne Gewicht spüre ich auch keinerlei Wirkung mehr. Okay ich hab auch etwas dickere Waden :D

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Gestern wieder kurz und gemächlich gelaufen, weil ich keine Schmerzen mehr im Alltag hatte und weil eine Totalpause kontraproduktiv ist, danach Coolpack , heute Anlaufschmerz :(
Muss ich über einen längeren Zeitraum mal ganz aufs Laufen verzichten und damit keine Pause entsteht, nur mehr radeln?

Verzweiflung macht sich breit.

213
Hi !


RunningPotatoe hat geschrieben: Auch hatte ich mich darum gedrückt, die Übung nur exzentrisch auszuführen und damit die Aufwärtsbewegung konsequent mit dem anderen Bein. Da ich mit gestrecktem Bein keinerlei Probleme habe - nur gelegentlich mit gebeugtem Knie - glaubte ich besonders clever zu sein, indem ich einbeinig mit gestrecktem Knie aufwärts ging und mit gebeugtem Knie abwärts. Auch das habe ich jetzt abgestellt und mache mit beiden Kniestellungen strikt nur abwärts. Leider um den Preis, dass das jetzt doppelt so lange dauert, und das nervt schon.
So ?

https://www.youtube.com/watch?v=3sfCnchTO-Y

Frage deshalb nach, weil ich auch unter einer beidseitigen Tendinose im Achilessehnenbereich leide und vom Arzt neben Physio diese Übung empfohlen bekommen habe.

LG
Michael

214
L4UF hat geschrieben:Muss ich über einen längeren Zeitraum mal ganz aufs Laufen verzichten und damit keine Pause entsteht, nur mehr radeln?
Genau davon wird meist abgeraten und das ist auch meine Erfahrung. Allerdings muss das nun auch nicht immer auf alle und jeden zutreffen. Und auch die Dauer der Laufbelastung kann niemand bestimmen. Das macht die Seuche ja so beschissen.

Bei mir war es so, ich hab pausiert. Klar weil es weh tat. hab gedehnt bis an den Schmerz, nicht drüber weg. Also eher sanft. Dafür häufiger, habe viele Treppen, die ich einfach hoch ging, gleich als Dehnung mit benutzt. Hab gekühlt, Quarkwickel, das ganze Programm. Es wurde leicht besser, aber das war es auch schon. Bin ich also doch zum Arzt. Was sollte ich vorher da? Sie konnte mir eh nur das sagen, was ich bereits wusste: Überlastung, weil ich es übertrieben habe. Das kam auch von ihr :D Sie zeigte mir aber die Treppenübung und bestand darauf, dass ich sie sehr sehr oft, trotz Schmerz, durchführen soll. Dann riet mir eine befreundete Physiotherapeutin dazu, trotzdem zu laufen, da komplette Laufpause nicht viel bringen würde. Klar musste ich dann mein Gefühl entscheiden lassen, wie weit die Strecken mir gut tun würden. Zum Glück habe ich kein Problem mit dem Tempo, ich kann auch richtig langsam laufen, wenn ich das will. Dann war irgendwann alles fein und ich wurde ungeduldig und fing wieder an kurze Wettkämpfe zu laufen und der dritte Wettkampf warf mich wieder weit zurück und das kostete mich wieder einige Wochen viel Geduld.
L4UF hat geschrieben:Verzweiflung macht sich breit.
Das kann ich gut nachvollziehen, aber einzig Geduld wird dir am besten helfen.

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Danke Tommi, dein Posting erfreut mich, weil ich somit wenigstens hie und da laufen darf. Frage: bist du auch laufen gegangen, wenn du an dem Tag noch Anlaufschmerz oder Schmerz im Alltag hattest? Oder hast du immer gewartet, bis alles weg war?

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Läufer66 hat geschrieben:So ?

https://www.youtube.com/watch?v=3sfCnchTO-Y

Frage deshalb nach, weil ich auch unter einer beidseitigen Tendinose im Achilessehnenbereich leide und vom Arzt neben Physio diese Übung empfohlen bekommen habe.
Hallo Michael,

leider zitierst mich so ausführlich (=mehrere Aussagen), dass mir nicht klar ist, auf was genau sich dein lapidares "So ?" beziehen soll. Das verlinkte Video war mir bekannt; es zeigt die Ausführung der Variante mit gestrecktem Knie - nach meinem Verständnis völlig korrekt. Rauf mit gesundem Bein, mit dem kranken nur abwärts. Aber was ist jetzt die Pointe deines Beitrags ?

Wie auch immer, willkommen in diesem beschissenen Club und viel Erfolg beim Bekämpfen/Eindämmen dieser Seuche !

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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L4UF hat geschrieben:Gestern wieder kurz und gemächlich gelaufen, weil ich keine Schmerzen mehr im Alltag hatte und weil eine Totalpause kontraproduktiv ist, danach Coolpack , heute Anlaufschmerz :(
Was genau meinst du mit "heute Anlaufschmerz" ? Nach dem Aufstehen oder beim Laufen ? "Anlauf" impliziert ja, dass es auch wieder weggeht - also: nach welcher Zeit ging's weg und wie weit weg ? Vollständig ? ...
L4UF hat geschrieben:Muss ich über einen längeren Zeitraum mal ganz aufs Laufen verzichten und damit keine Pause entsteht, nur mehr radeln?
Meine Erfahrung ist - für mich ganz persönlich ! - dass Pausen außer in der allerersten akuten Phase, gar nichts bringen. Mit dem oben verlinkten Artikel, der die schwedische Studie erklärt, ist mir endlich auch zum ersten Mal klar geworden, warum. Die Heilung durch die Treppenübung beruht ja auf einer kontrollierten Zerstörung von falsch zusammengewachsenen Sehnenfasern. Genau das bewirkt Laufen ja letztlich auch. Kontrolliert bleibt's freilich nur, wenn man sich zurückhält (Tempo, Umfänge). Macht man gleich wieder zu schnell zu viel, hat man die Überlastsituation, die zu der Reizung erst geführt hat.

Edit: Entgegen meiner obigen Aussage hat eine 9jährige komplette Sportpause meiner Achillessehne in der Tat mal geholfen - meinem Allgemeinbefinden aber ganz sicher nicht. Aber solche Pausen sind jetzt auch nicht das, wonach du gefragt hast, oder ?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

218
100% Zustimmung.

Völlige Pausen bringen nur bei der akuten Achillessehnenentzuendung etwas (bez. sind absolut notwendig), aber darum ging es in der Studie nicht.

Chronische Beschwerden sind ja (leider!) keine Entzuendung (sondern degenerative Veränderungen ua.), daher schaden Schmerztabletten auch mehr, als sie nuetzen.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

219
Meine Erfahrung ist auch, dass - nach der akuten Verletzungsphase, da muss man die Füße stillhalten - dosierte Bewegung hilft. Das kann allerdings auch Spazierengehen bedeuten...

Ich hatte vor 1,5 Jahren meine erste AS-Verletzung. Da habe ich: oft gekühlt, hochdosiert Ibufrofen genommen, dann lang pausiert, die Treppenübung gemacht. Es wurde ewig (über Monate!) nicht besser, war so schlimm, dass nicht mal sportlich Radfahren ging.

Beim Rückfall letztes Jahr habe ich fast alles anders gemacht - und war die Seuche blitzschnell los: Ich habe keine Medikamente genommen, nur die ersten 2 Tage etwas gekühlt, in der Zeit danach stattdessen nach jeder Belastung Wechselduschen auf die Sehne gemacht und vor und während der Belastung den Fuß IMMER warmgehalten. Nach Belastungen Kytta Plasma draufgeschmiert als Umschlag. Geholfen hat mir außerdem ein Kinesio Tape.

3 Wochen später bin ich sehr vorsichtig kurz gelaufen, 4 Wochen nach dieser 2. AS-Verletzung war der Fuß so stabil, dass ich einen (bereits gebuchten) Alpencross mit dem Mtb tatsächlich fahren konnte. Schmerzfrei! Und ohne dass am Fuß was kaputtging. (Allerdings hatte ich durchgehend eine wärmende Stulpe am Fuß - im August!)

Die Treppenübung habe ich bei diesem 2. Achillesfall nicht gemacht. Mein Sportarzt (selbst Läufer/Triathlet) rät davon ab, sie sei zu schwer zu dosieren. Aber ich weiß natürlich, dass der Körper zuerst 'schlechteres' Kollagen produziert für die Heilung, das idealerweise möglichst bald durch das stabilere Kollagen ersetzt wird. Hab mich noch nicht entschieden, ob ich es trotz gegenteiliger Erfahrung nochmal mit der Treppenübung versuche.

Edit: Auch bei meinem Rückfall jetzt scheint es - dreimal auf Holz geklopft - ganz gut zu gehen. Habe 1 Woche komplett Sportpause gemacht, am Anfang auch NICHT gedehnt, habe keine Medikamente genommen, nur ganz am Anfang gekühlt, mir ein Tape geleistet - und die Alltagsbeschwerden sind schon fast völlig weg. Der nächste Schritt ist Dehnen, nächste Woche gibt's dann erste Spaziergänge.

220
Die AS ist ein unangenehmes Teil.

Oft kommen die Beschwerdem mit Latenz, so das man nicht mal den Auslöser der Beschwerden mit Sicherheit kennt,

Auch die Heilung verläuft erstens so langsam, dass man nicht mal weiss, welche Behandlung die Effektivste war. Und dann kommt 3. noch dazu, dass bei jedem der Verlauf völlig anders sein kann.

Worauf man sich aber verlassen kann:
Eine einmal geschädigte AS bleibt ein Leben lang eine Soll-Bruch-Stelle.

Dann lieber einen Armbruch, Gips und fertig.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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L4UF hat geschrieben:Danke Tommi, dein Posting erfreut mich, weil ich somit wenigstens hie und da laufen darf. Frage: bist du auch laufen gegangen, wenn du an dem Tag noch Anlaufschmerz oder Schmerz im Alltag hattest? Oder hast du immer gewartet, bis alles weg war?
Also wenn hier Anlaufschmerz genannt wird, dann meine ich persönlich den nach dem Aufstehen. Wenn man was hat (plantarfasziitis, Achilles, Rücken etc.), dann tuts am Morgen am meisten weh. Dies ist für mich immer der beste Indikator gewesen, ob es besser oder schlechter wird. Ich denke mal, da sind die Vorraussetzungen am gleichesten. Hatte ich diesen Anlaufschmerz, der dann mit der zunehmenden Heilung immer schneller verschwand, dann bin ich laufen gegangen. Aber langsam und kurz. Ich hab mich auch an das gehalten, was ich auch anderen rate: verbanne sämtliche Wettkämpfe aus dem Kopf, plane erst wieder, wenn der Dreck ausgeheilt ist. Das hat den Vorteil, man macht sich keine Gedanken mehr, dass doch ein so kurzer Lauf fürs Training nichts bringt. Ich hatte da natürlich den Vorteil, dass ich öfters in die Muggibude bin und mich dort eben anderweitig auspowern konnte. Bis mir die Schulter und der Ellenbogen schmerzte :hihi: Aber das stört ja später beim Laufen nicht :D

Hatte ich dagegen Anlaufschmerz beim Laufen direkt, dann war ich sehr vorsichtig. Meist ging der auch nicht weg sondern verstärkte sich und ja dann hab ich schon mal einen Lauf abgebrochen.
Laufschlaffi_II hat geschrieben:Worauf man sich aber verlassen kann:
Eine einmal geschädigte AS bleibt ein Leben lang eine Soll-Bruch-Stelle.

Dann lieber einen Armbruch, Gips und fertig.
Ja leider ist das so :daumen: Immer mal wieder meldet sich das Teil sehr sanft zu Wort und ich konnte das auf die Belastung der vergangen Läufe zurück führen. Bis auf einen Cut! Seit ich die Bläckroll benutze, und gerade bei den Waden rolle ich sehr ausgiebig, gerade den Schollenmuskel, hatte ich keinen auch noch so kleinen Rückfall mehr :)

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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L4UF hat geschrieben:Gestern wieder kurz und gemächlich gelaufen, weil ich keine Schmerzen mehr im Alltag hatte und weil eine Totalpause kontraproduktiv ist, danach Coolpack , heute Anlaufschmerz :(
Muss ich über einen längeren Zeitraum mal ganz aufs Laufen verzichten und damit keine Pause entsteht, nur mehr radeln?

Verzweiflung macht sich breit.
Hi

kräftige deine Wadenmuskulatur!
Ganz wichtig, aus eigener Erfahrung, aktiver Fussaufsatz
d.h. dein Fuss 'drückt' in den Boden hinein vom Ballen her und zwar in der Landungs und Stützphase.
Probier es aus und du wirst merken wie es die Sehne entlastet obwohl sie unter 'kontrollierter' Spannug steht.
Deshalb brauchst du eine starke Wadenmuskulatur.
Stell dich mit einem Bein auf den Boden und hebe die Hacken 20 bis 30 mal hoch.
Wenn du dehnst aufpassen das du nicht überdehnst da kann der Schuss nach hinten losgehen.
Barfusslaufen (laufen nicht gehen ) immer wieder mal die letzten 500 bis 1000 m barfuss laufen!
Dann wird das wieder.
Gute Besserung.

223
Hi !
RunningPotatoe hat geschrieben:Hallo Michael,

leider zitierst mich so ausführlich (=mehrere Aussagen), dass mir nicht klar ist, auf was genau sich dein lapidares "So ?" beziehen soll. Das verlinkte Video war mir bekannt; es zeigt die Ausführung der Variante mit gestrecktem Knie - nach meinem Verständnis völlig korrekt. Rauf mit gesundem Bein, mit dem kranken nur abwärts. Aber was ist jetzt die Pointe deines Beitrags ?
Sorry für die unklare Fragestellung, mein Fehler :peinlich:

Mr ging es um den Aspekt "Rauf mit dem gesunden, mit dem kranken dann abwärts".
Genau dieser Aspekt geht nämlich in der schriftlichen Übungsbeschreibung meines Arztes etwas unter bzw gewährt Interpretationsmöglichkeiten.

Aber jetzt ist mir das soweit klar, danke !

In meinem Fall ist es ja noch etwas komplizierter, hab ich doch eine beidseitige Tendinose. Da fehlts für die beschriebene Übungsausführung am "gesunden" Bein :klatsch:

RunningPotatoe hat geschrieben: Wie auch immer, willkommen in diesem beschissenen Club und viel Erfolg beim Bekämpfen/Eindämmen dieser Seuche !
Danke. Ich hoffe doch, dem Club nicht allzulange anzugehören und da gemeinsam mit euch da bald wieder austreten zu können ..

LG
Michael

224
Hi Michael,

danke für die Klarstellung, das erleichtert die Beantwortung enorm. :D

Die Aussage, dass konzentrische Belastung der kranken Sehne die Sache verschlechtert, habe ich schon öfter gelesen. Unter anderem auch in diesem Faden hier (Mann, ist der schon wieder lang !). @Rolli vertritt übrigens die These, dass man ruhig mit beiden Beinen aufwärts gehen kann, weil die halbe Last für die betroffene Sehne akzeptabel sein sollte.

Die im oben verlinkten Video gezeigte Ausführungsform "AUF: nur gesund, AB: nur krank" ist also sicher die extreme Form der reinen Lehre. Und ja, bei beidseitiger Tendinose dann kontraproduktiv für das andere Bein. Aber die grübelnde Rennkartoffel wäre nicht sie selbst, wenn sie sich dafür nicht auch eine Lösung ausgedacht hätte. :D

Ich lege unter den Fuß des anhebenden Beins einen Holzklotz, der in seiner Grundfläche etwa der des Fußes entspricht und in der Höhe etwa derjenigen, um die der Körper angehoben werden muss, um mit dem kranken Bein auf Zehenspitzen stehen zu können, ohne belastet zu werden. (Konkret: das Teil ist 30 oder 40 mm hoch, weiß jetzt gar nicht so genau. Ein entsprechend dickes Buch tut's sicher auch.) Nun kann ich das Anheben mit durchgehend flach augesetztem Fuß bewerkstelligen, was nicht die Wade (und damit die Achillessehn) beansprucht, sondern allein die Oberschenkelmuskulatur. Das sollte also auch funktionieren, wenn beide Beine malad sind.

Warum ich das trotzdem so mache, obwohl bei mir nur ein Bein betroffen ist ? Nun, ich habe es mir zum Prinzip gemacht, beide Beine grundsätzlich exakt gleich zu trainieren, damit nicht eines stärker wird und womöglich eine Unwucht in meine Laufbewegung bringt. Deshalb gehe ich auch mit dem gesunden Bein mal abwärts und muss dann das Anheben mit dem kranken Fuß erledigen. Da hilft der Klotz dann enorm.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

225
siebenstein77 hat geschrieben:Hi

Stell dich mit einem Bein auf den Boden und hebe die Hacken 20 bis 30 mal hoch.
Wenn du dehnst aufpassen das du nicht überdehnst da kann der Schuss nach hinten losgehen.
Barfusslaufen (laufen nicht gehen ) immer wieder mal die letzten 500 bis 1000 m barfuss laufen!
Dann wird das wieder.
Gute Besserung.
ist sind genau diese Kräftigungsübungen, die man eben NICHT durchführen soll, da dann auf die erkrankte Sehne erhöhte Zugkräfte wirken.

Waden kräftigen ist sicher gut, aber bitte nicht wenn bereits Probleme bestehen.....

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RunningPotatoe hat geschrieben:. @Rolli vertritt übrigens die These, dass man ruhig mit beiden Beinen aufwärts gehen kann, weil die halbe Last für die betroffene Sehne akzeptabel sein sollte.
Hier auf der HP von Runnersworld gabs mal einen Artikel ueber eine Studie, die Aussage war, dass man die AS mit 80% der Maximalkraft belasten sollte (natuerlich nur in der Muckibude möglich) dann könnten sogar Sehnen wachsen/dicker werden, was man frueher ausgeschlossen hatte.

Das deckt sich mit den Erfahrungen, die @Dicke Wade gemacht hatte.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

227
fiveten hat geschrieben:ist sind genau diese Kräftigungsübungen, die man eben NICHT durchführen soll, da dann auf die erkrankte Sehne erhöhte Zugkräfte wirken.

Waden kräftigen ist sicher gut, aber bitte nicht wenn bereits Probleme bestehen.....
Hallo,
L4uf schreibt er hätte im Alltag KEINE Beschwerden, ich denke das es in diesem Stadium möglich sein muss die Muskulatur auf diese Art zu kräftigen.
Die Impulse die beim Laufen, insbesondere bei schwacher Muskulatur/Fussgewölbe wirken, können das vielfache des Körpergewichts betragen, pro Lauf einige 1000 mal. Die Kräfte die hier wirken sind wesentlicher intensiver als wenn du die Hacken um einige cm kontrolliert nach oben führst.
Ob nun konzentrische oder excentrische Übungen besser sind sollte jeder nach Krankheitsbild für sich selbst herausfinden.
Für mich waren die excentrischen Treppenübungen nicht hilfreich, da mein Gleitgewebe die starke Dehnung beim Absinken übel genommen hat.
VG.

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Gibts eigentlich lebende Beispiele, die es geschafft haben, den Achillesteufel in die Knie zu zwingen und sein Lauftraining wieder in für Hobbyläufer "schwindelerregend" hohe Umfänge (z.B. Greif) hochzufahren?

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L4UF hat geschrieben:Gibts eigentlich lebende Beispiele, die es geschafft haben, den Achillesteufel in die Knie zu zwingen und sein Lauftraining wieder in für Hobbyläufer "schwindelerregend" hohe Umfänge (z.B. Greif) hochzufahren?
Mich :wink: Seit der Seuche viele Ultras gelaufen, darunter ein paar 100er und 2 x den Mauerweglauf. Es gibt wirklich ein Leben nach der Seuche :) Ich glaube UDO hatte vor Jahren auch mal heftig Achilles und kann seitdem wieder richtig gut und weit laufen. Aber auch er meint imemr wieder, dass man immer wachsam sein muss.

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Mich :wink: Seit der Seuche viele Ultras gelaufen, darunter ein paar 100er und 2 x den Mauerweglauf. Es gibt wirklich ein Leben nach der Seuche :) Ich glaube UDO hatte vor Jahren auch mal heftig Achilles und kann seitdem wieder richtig gut und weit laufen. Aber auch er meint imemr wieder, dass man immer wachsam sein muss.

Gruss Tommi
Was Deine wundersame Black Roll angeht, was ist das fuer ein Fabrikat?

Wollte mir neulich eine kaufen, die gibt es in allen Grössen, Farben und Konsistenz von flauschig bis hart.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

231
Laufschlaffi_II hat geschrieben:Was Deine wundersame Black Roll angeht, was ist das fuer ein Fabrikat?

Wollte mir neulich eine kaufen, die gibt es in allen Grössen, Farben und Konsistenz von flauschig bis hart.
Blackroll Orange (Das Original) - DIE Selbstmassagerolle - Starter-Set PRO - inkl. Übungs-DVD und Übungsposter: Amazon.de: Sport & Freizeit

Ist die härteste ohne Rippen. Und ich hab das Komplettsett, die zwei Bälle sind wunderbar und die kleine Rolle wunderbar für die A-Sehne.

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ich melde mich mal wieder und kann vermelden: DIe Seuche ist weg! Ich merke so gut wie nichts mehr, auch morgend keinen Anlaufschmerz.
War jetzt schon einige Male laufen, mittlerweile geht es wieder locker, ohne Ziehen und auch in normaler Pace.

Himmel bin ich froh! Es ist so gut, wenn nicht die Orthopädie der limitierende Faktor beim Laufen ist.

Dennnoch war es mir ein Warnzeichen, dass ich auf diese Schwachstelle wohl achten sollte. Gestern wäre mein Termin beim Orthopäden gewesen, den die Praxis wegen kompletten EDV-Ausfalls abgesagt hat. Ich war dann erstmals wieder 12 km bei herrlichstem Wetter unterwegs- da war der Arzttermin doch nicht soooo akut notwendig. Jedoch werde ich das nachholen.

In einem angeschlossenenen Sport-Reha-Zentrum könnte ich eine Laufanalyse und Beratung bei einem Physio machen, denkt ihr dass macht Sinn? V.a im Hinblick auf Schuhe kaufen und evtl. ausgleichende Gymnastik-Übungen?

Ich laufe immer mit dem selben Paar Schuhen, in denen ich mich sehr gut fühle, aber es sind eben immer die selben. Da ich mir als sparsame Studentin leider nicht nach Belieben gute Schuhe leisten kann und vorher deswegen noch nie Probleme hatte, habe ich es so belassen. Habe die jetzt seit August, Könnte es dennoch für die Sehnen besser sein, mit einem weiteren Paar zu wechseln? Dann würde ich mir doch auch neue kaufen.

Ansonsten bin ich absolut froh, wieder laufen zu können und kühle und dehne auch immer ausführlich hinterher, so hoffe ich, das Problem in Schach zu halten.

Ach so, noch eine Frage @ dicke Wade: Ich schleiche mental auch schon länger um die Bläckrolls herum. Hilft das wirklich gut? Bringt eine Originale Vorteile, oder tut es auch ein günstigeres Fake? Und wenn, dann am besten die härteste, oder wie?

Danke schonmal für Ratschläge :hallo:
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Vögelchen hat geschrieben:Ich melde mich mal wieder und kann vermelden: DIe Seuche ist weg! Ich merke so gut wie nichts mehr, auch morgend keinen Anlaufschmerz.
War jetzt schon einige Male laufen, mittlerweile geht es wieder locker, ohne Ziehen und auch in normaler Pace.
Na wenn das nicht toll ist! :)
Vögelchen hat geschrieben:In einem angeschlossenenen Sport-Reha-Zentrum könnte ich eine Laufanalyse und Beratung bei einem Physio machen, denkt ihr dass macht Sinn? V.a im Hinblick auf Schuhe kaufen und evtl. ausgleichende Gymnastik-Übungen?
Mach es! "schlimmstenfalls" läufst du gut und die Schuhe sind die Richtigen. Die Beratung durch einen guten Physio ist es mit Sicherheit wert.
Vögelchen hat geschrieben:Ich laufe immer mit dem selben Paar Schuhen, in denen ich mich sehr gut fühle, aber es sind eben immer die selben. Da ich mir als sparsame Studentin leider nicht nach Belieben gute Schuhe leisten kann und vorher deswegen noch nie Probleme hatte, habe ich es so belassen. Habe die jetzt seit August, Könnte es dennoch für die Sehnen besser sein, mit einem weiteren Paar zu wechseln? Dann würde ich mir doch auch neue kaufen.
Wenn du ein zweites Paar Schuhe kaufst, wird es dadurch um keinen Cent teurer. Sind die alten völlig hinüber, musst du eh ein neues Paar kaufen, die kaufst dieses halt nur eher und damit halten beide Paar Schuhe länger. Regelmäßig wechseln bringt Abwechslung für die Gräten und Überlastungen durch zu einseitige Belastungen können verringert werden.
Vögelchen hat geschrieben:Ach so, noch eine Frage @ dicke Wade: Ich schleiche mental auch schon länger um die Bläckrolls herum. Hilft das wirklich gut? Bringt eine Originale Vorteile, oder tut es auch ein günstigeres Fake? Und wenn, dann am besten die härteste, oder wie?
Mir persönlich bringt die Originale den Vorteil, dass ich das komplette Set habe, große und kleine Rolle und großer und kleiner Ball. Natürlich kann man sich die große Rolle auch aus Materialien aus dem Baumarkt selbst bauen. Das sollte keinen Einfluss auf die Wirkung haben.

Mir bringt die Rolle sehr viel, mein Schollenmuskel (der tiefliegende Wadenmuskel) neigt bei mir immer zu Verspannungen, was die Achillessehne unnötig mehr belastet. Mit der Rolle komme ich dem wunderbar entgegen. Der große Ball dagegen ist perfekt für meine hintere Oberschenkelmuskulatur. Und der Rest an den Beinen bekommt auch noch genügend ab.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

234
Guten Morgen !
RunningPotatoe hat geschrieben: Ich lege unter den Fuß des anhebenden Beins einen Holzklotz, der in seiner Grundfläche etwa der des Fußes entspricht und in der Höhe etwa derjenigen, um die der Körper angehoben werden muss, um mit dem kranken Bein auf Zehenspitzen stehen zu können, ohne belastet zu werden. (Konkret: das Teil ist 30 oder 40 mm hoch, weiß jetzt gar nicht so genau. Ein entsprechend dickes Buch tut's sicher auch.) Nun kann ich das Anheben mit durchgehend flach augesetztem Fuß bewerkstelligen, was nicht die Wade (und damit die Achillessehn) beansprucht, sondern allein die Oberschenkelmuskulatur. Das sollte also auch funktionieren, wenn beide Beine malad sind.
Danke, schon probiert :daumen:
Klappt bestens - und die Laufbibel hat ab sofort eine weitere Verwendung :teufel:

Warum ich da nicht selbst drauf gekommen bin ... :peinlich:

RunningPotatoe hat geschrieben: Warum ich das trotzdem so mache, obwohl bei mir nur ein Bein betroffen ist ? Nun, ich habe es mir zum Prinzip gemacht, beide Beine grundsätzlich exakt gleich zu trainieren, damit nicht eines stärker wird und womöglich eine Unwucht in meine Laufbewegung bringt. Deshalb gehe ich auch mit dem gesunden Bein mal abwärts und muss dann das Anheben mit dem kranken Fuß erledigen. Da hilft der Klotz dann enorm.
Das seh ich ähnlich. In meinem Fall habe ich zwar aktuell kein gesundes Bein, die Sehnenbeschwerden links sind aber wesentlich geringer.
Trotzdem achte auch ich penibel darauf, beide Beine gleich zu trainieren. Nicht, dass ich mir da wieder neue Probleme wegen einer antrainierten "Unwucht" (<- :D ) einhandle.

LG
Michael

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Was, was (soweit ich gelesen habe) nicht erwähnt wurde: Wenn die Muskulatur der Oberschenkelrueckseite zu kurz ist (sitzen) und der "Core" zu schwach ist, beeinflusst das auch die AS.

Seitdem ich die Hamstrings dehne, merke ich, dass die AS weniger belastet wird.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

236
Auch von mir was zum Thema 'Sitzen':
Nach meiner letzten AS-Geschichte war ich im Alltag schon beschwerdefrei - bis ich dieser Tage im Job viel zu tun hatte, viel und angspannt gesessen bin. Prompt waren die Waden verspannt, trotz Rollern und Dehnen, und es ziepte in den Füßen.
Habe dann 1 Tag Urlaub gehabt, Yoga gemacht, Rad gefahren, war den nächsten Tag spazieren und kurz, langsam laufen (der erste Testlauf nach Achilles) und die Beschwerden sind nachhaltig weg.

Suche gerade nach Möglichkeiten, den Bürojob etwas gesünder zu gestalten, vielleicht mit einem Stehpult.

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[ATTACH]43977[/ATTACH]

Interessante Studie auf Deutsch zum Thema
.. bis der Arsch im Sarge liegt!
Dateianhänge

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L4UF hat geschrieben:Gibts eigentlich lebende Beispiele, die es geschafft haben, den Achillesteufel in die Knie zu zwingen und sein Lauftraining wieder in für Hobbyläufer "schwindelerregend" hohe Umfänge (z.B. Greif) hochzufahren?
In den vielen Jahren, die ich dem Laufsport gewidmet habe, hatte ich (gottseidank) noch nie größere Probleme mit der Achillessehne. Was mir aber aus Leichtsinn einmal beim Radfahren passiert ist, ist eine extreme Reizung der Quadrizepssehne beim Vastus Medialis. Eineinhalb Jahre lang konnte ich nicht weiter als 10km laufen, da danach der Schmerz einsetzte. Ultraschall, Schockwellen (nur Kortison habe ich immer gemieden), alles linderte zwar, aber ganz ging es einfach nicht weg und größere Distanzen waren unmöglich. Das schlimmste war, dass sich nach etwa 8 bis 9 Monaten überhaupt nichts mehr veränderte - keine Verbesserung.

Nach eineinhalb Jahren habe ich mir unabhängig davon einen Traum erfüllt und mir eine finnische Sauna im Keller gebaut. Nach ~3 bis 4 Wochen regelmäßigen Saunagängen (2x pro Woche je 2 Gänge) war der Schmerz plötzlich völlig weg und ich konnte mein Pensum wieder steigern. Ob das Zufall war, weiß ich natürlich nicht. Keine Ahnung, was in der Sauna hinsichtlich Sehnenreizungen medizinisch betrachtet genau vor sich geht. Aber falls ich wieder einmal Probleme mit einer Sehne haben sollte, würde ich es (vielleicht nicht unbedingt in der akuten Phase) auf jeden Fall versuchen.

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Keine Ahnung, was in der Sauna hinsichtlich Sehnenreizungen medizinisch betrachtet genau vor sich geht. Aber falls ich wieder einmal Probleme mit einer Sehne haben sollte, würde ich es (vielleicht nicht unbedingt in der akuten Phase) auf jeden Fall versuchen.
kann ich persönlich so bestätigen. Auf Wärme reagierten meine bisherigen Sehnenproblematiken (ausgenommen: akute Entzündung) deutlich besser als auf Kälte/Eisanwendungen.

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Hat hier jemand Erfahrung mit Elektrotherapie? Hatte gestern eine erste Anwendung - und heute fühlt es sich an als wäre die Entzündung, die schon gut weg war (Alltag, leichtes Laufen schmerzfrei) wieder aufgeflammt :(

Oder gibt es das als Prozess der Heilung, gewissermaßen als 'Erstverschlimmerung'?

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rotbaeckchen hat geschrieben:Oder gibt es das als Prozess der Heilung, gewissermaßen als 'Erstverschlimmerung'?
Ich kann da auch nur raten. Die Elektrotherapie heilt selbst ja nichts, sie regt den Körper aber an und unterstützt damit die Heilung. Das kann dann schon sein, dass da der Schmerzpegel wieder etwas rauf geht. Wünsch dir da beste Heilung :daumen:

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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Hallo

Dies ist mein erster Beitrag. Darum erlaube ich mir, kurz "auszuholen": Fahre recht intensiv MTB/Rennrad. Und die letzten sechs Jahre bin ich zusätzlich auch gelaufen. Für eure Verhältnisse halt wenig. So ca. 20 - 30 km/Woche (i.d.R. drei Einheiten pro Woche). Intensive Einheiten hiessen für mich 4 min./km. I.d.R. bin ich aber zw. 5 - 6 min./km gelaufen. Habe auch den ein oder anderen "Sprint Triathlon" absolviert. Somit waren auch Koppeleinheiten dabei. Diese Infos nur für einen "groben" Überblick/Hintergrund. Hatte eigentlich auch immer zwischen zwei Paar Schuhen abgewechselt im letzten Jahr waren dies "on Cloudsurfer"/"Asics GT 2000".

Der letzte Herbst/Winter war lange schön. In der Theorie weiss ich um die Wichtigkeit von Ruhewochen und eben bis im Herbst auch eingehalten. Es kamen aber dann im Übermut und der guten Form drei Tage Bergintervalle dazu. Achillessehnen Probleme.

Ursache war eine verkürzte Wadenmuskulatur. Mit einem (sehr guten) Physio (trigger Point Massage u v.A. dry needle hat mir sehr geholfen), black roll und täglichem Dehnen bin ich seit ca. zwei Monaten absolut Beschwerde frei. Intensive Radeinheiten gehen problemlos.

Habe mit dem Laufen "aus Angst" eigentlich abgeschlossen (darum habe ich den Physio auch nicht mehr gefragt wg. einem Wiedereinstieg). Trotzdem lässt es mir keine Ruhe da ich sehr gerne gelaufen bin. :-)

Wie könnte ein "gemächlicher" Wiedereinstieg aussehen - kann jemand etwas dazu schreiben? Besser 12 min. Laufen oder z.B. 2 min. Rennen/2 Gehen? Den letzten Lauf habe ich Anfang Dezember 2015 absolviert.

Besten Dank fürs Lesen und für Input jegwelcher Art.

Gruss aus der Schweiz

243
rauschs hat geschrieben:Wie könnte ein "gemächlicher" Wiedereinstieg aussehen - kann jemand etwas dazu schreiben? Besser 12 min. Laufen oder z.B. 2 min. Rennen/2 Gehen? Den letzten Lauf habe ich Anfang Dezember 2015 absolviert.
Wenn du komplett beschwerdefrei bist, dann kannst du ganz normal wieder einsteigen, wie ein Laufanfänger auch. Natürlich wirst du permanent intensiv in die Sehne reinhorchen bei jedem Schritt. Und dabei "zuppeln" spüren, das irrelevant sein kann. Oder auch nicht. Das Blöd ist, es gehört ein gewisses Maß an Gefühl dazu. Schmerzt überhaupt nichts bei den gemächlichen Steigerungen der Umfänge, dann ist alles kein Problem. Fängt es sanft an zu ziehen, ist es manchmal schon angebracht, einen Trainingslauf abzubrechen. Als ich akut Achilles hatte, wurde mir geraten, selbst bei noch nicht kompletter Heilung wieder zu laufen, auch bei leichtem Schmerz. Das ist verschieden und das muss man immer wieder neu entscheiden. Also wenn du läufst, dann behalte dir die Möglichkeit offen, den Rest nach Hause zu gehen. Auf jeden Fall: KEIN TEMPO! Das erst wieder, wenn du längere Distanzen komplett schmerzfrei bleibst. Und auch außerhalb des Laufens.

Gruss Tommi
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

244
Klingt doch schon 'mal ganz gut, Einsteigerprogramm wie ein Laufanfänger. Hatte gedacht, den Wiedereinstieg auf dem Laufband zu "wagen", eben ganz locker. Habe auch gar nicht mehr vor, so ambitioniert (für meine Verhältnisse) zu laufen wie vorher.

...das höchste der Gefühle sind ab und zu 50 m "sprint" Versuche zum Bus (auch wenn ich alle drei Minuten einen Bus hätte), darum bin ich überhaupt wieder darauf gekommen. Da ich da einerseits beschwerdefrei bin und am Liebsten weiter rennen würde.

Als "Substitution" habe ich die Laufeinheiten in den letzten Wochen durch "Inline Skating" ersetzt. Aber es ist nicht das Selbe. :-)

245
rauschs hat geschrieben:In der Theorie weiss ich um die Wichtigkeit von Ruhewochen und eben bis im Herbst auch eingehalten. Es kamen aber dann im Übermut und der guten Form drei Tage Bergintervalle dazu. Achillessehnen Probleme.
Hallo rauschs,

herzlich willkommen hier im Forum. (Speziell in diesem Faden mit dem Seuchenthema "Achilles" mag ich allerdings niemanden willkommen heißen.)

Mit irren Bergintervallen hatte auch ich mir vor 11 Jahren die rechte Achillessehne abgeschossen, was mich - neben anderen Umständen - in eine 9jährge Laufpause trieb.
rauschs hat geschrieben:Ursache war eine verkürzte Wadenmuskulatur. Mit einem (sehr guten) Physio (trigger Point Massage u v.A. dry needle hat mir sehr geholfen), black roll und täglichem Dehnen bin ich seit ca. zwei Monaten absolut Beschwerde frei. Intensive Radeinheiten gehen problemlos.
Schön dass die von dir genannten Dinge geholfen haben. Offenbar hast du rechtzeitig reagiert und nicht erst viel zu lange versucht, den Helden zu spielen. Die Maßnahmen mögen die Symptome gelindert haben, aber das ist m.E. nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte liegt darin, dass deine Achillessehnen für das beabsichtigte Leistungniveau offenbar zu schwach sind. Statt sie nur zu entlasten und dich in der Leistung dauerhaft einzubremsen, solltest du sie aber auch gezielt kräftigen.

Im vorliegenden Faden findest du hierzu diverse Hinweise und Links auf die ominöse "Treppenübung". Diese scheint die einzige Maßnahme zu sein, deren Wirksamkeit in Studien belegt wurde. Gerade wenn du jetzt keine Probleme mehr hast, ist das der richtige Zeitpunkt, mit dieser Übung einzusteigen und dem nächsten Anfall vorzubeugen.

Viel Erfolg !

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben: Statt sie nur zu entlasten und dich in der Leistung dauerhaft einzubremsen, solltest du sie aber auch gezielt kräftigen.
Meiner laienhaften Ansicht nach, müsste auch Abspecken helfen. Daran arbeite ich (unter anderem) auch.

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Moin moin!

Ich hab das alte Hausmittel "Quarkwickel" Bisher vor mir hergeschoben, aber ab Heute wende ich es an. Schaumermal. Alles ausschöpfen, Was geht, denke ich. :)

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Möchte mich auch noch einmal als Jünger der Treppenübung outen.

Ich HASSE gymnastische Übungen aller Art, aber nachdem ich die Treppenübung in meine tägliche Morgenroutine eingebaut habe, habe ich das Thema Achillessehnenreizung im Griff.

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Booty hat geschrieben:[...] Ist Das Diese?? [...]
Das ist eine Variation, diverse andere wurden hier im Thread diskutiert. Ich mache die Übung beidbeinig, gebeugte Knie, langsam runter, so tief wie möglich, einige Sekunden halten, schnell hoch auf die Zehenspitzen, das Ganze 20 - 25 Mal.

Es lohnt sich aber, die Diskussion dazu in diesem Thread durchzulesen.

Gee
Antworten

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