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Achilles - nun doch wieder

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Da unten an der Achillessehen gibs auch einen Schleimbeutel :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Danke für die Antworten!

Es hat sich was getan bei mir! Es dürfte sich um eine Schleimbeutelentzündung handeln. Nach dem heutigen Hundespaziergang habe ich eine kleine Schwellung leicht außen am Achillessehnenansatz entdeckt. Man kann sie noch kaum eindrücken - ist auch (noch) kein Druckschmerz - fühlt sich eben so an als hätte ich falsche Schuhe getragen und die Haut ist stark gereizt. Und ab und an sticht es eben noch. Ein Abgleich mit Bildern bei Doktor Google hat dann meine Diagnose bestätigt :)
Da man das ganze äußerlich noch kaum erkennen kann hoffe ich auch das ein paar Tage Pause ausreichen (Erfahrungen?). Arzttermin in 4 Tagen habe ich sowieso und bewilligte Physio liegt auch schon vor (wegen meiner anderen auskurierten Baustelle).

Wenn noch jemand Erfahrungen damit hat - her mit den Ratschlägen :D

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Ich war gerade beim Arzt.
Habe mich eigentlich versucht zu wehren - bin aber leider doch auch eine Geplagte.

Der Arzt hat sofort eine A-Sehnen Entzündung am Ansatz (um das Fersenbein herum) diagnostiziert. Soll jetzt die Treppenübungen und Dehnen machen. Außerdem hat er gleich einmal eine Stoßwelle gemacht (Sch... das hat weh getan - eine Faszienbehandlung ist ein Kindergeburtstag dagegen!) Soll noch zu zwei weiteren Stoßwellensitzungen kommen.

Ich hätte aber noch Fragen an euch:
Ich spüre hauptsächlich ein pulsieren/pochen um die Ferse herum. Das aber eigentlich den ganzen Tag. Von humpeln bin ich weit entfernt. Allerdings schmerzen geschlossene Schuhe schon sehr und ich möchte nur meine Birkenstock tragen. Ich hab den Thread gelesen wo meist von ziehenden Schmerzen gesprochen wird. Anlaufschmerzen hab ich gar keine - ist immer gleich.
Wie würdet ihr diese Schmerzskala (0-10) werten? 0 vollkommen schmerzfrei, 3 nur Anlaufschmerz, 5 spüren den ganzen Tag, 8 humpeln, 10 Riss????
Ich hätte keine Ahnung wo ich mich einordnen könnte.

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Na wenigstens hast du jetzt mal eine klare Diagnose, das ist auch schon was wert.

Achillessehnenansatz: Hat dir der Doc da spezielle Anweisungen zur Ausführung der Treppenübung gegeben ? In diesem Faden weiter oben hatte ich mal eine Studie verlinkt, welche sich speziell mit den Problemen am Sehnenansatz ("Insertional Achilles Tendinopathy") befasste. Danach soll man das Absenken unter Last gerade nicht auf der Treppe machen, wo die Ferse sich noch unter das Zehenniveau absenkt, was bei der "normalen" AS-Problematik ("Midportion Achilles Tendinopathy", 2 bis 6 cm überm Ansatz) ja explizit erwünscht ist. Und auch die normalerweise hilfreiche zusätzliche Durchführung mit gebeugtem Knie scheint bei Ansatzproblemen eher kontraproduktiv zu sein.

Ich selbst laboriere derzeit genau im Grenzbereich herum. Meine aktuelle Achillesreizung befindet sich etwa 2 bis 3 cm oberhalb des Sehnenansatzes (zum Glück knapp über der Fersenlasche meiner Lauf- und anderer Schuhe), und zwar leicht schwankend - mal verdammt dicht dran am Ansatz, mal etwas weiter weg, aber direkt am Ansatz bisher nicht. Anfangs, d.h. in den ersten drei Wochen, war ich da unsicher und habe ständig gewechselt. Exzentrisches Training auf dem Boden ging schnell besser (Schmerz: 3 bis 4 von 10). Dann vorsichtig auf der Treppe, stärker abgesenkt, bescherte mir abrupt stechenden Schmerz (7 von 10), der mich dann auch danach anhaltend behinderte. Dann blieb ich mal konsequent eine Woche lang am Boden und da hat sich die Sache dann nachhaltig verbessert (2 bis 3), aber leichte Einschränkung beim Gehen war immer noch da.

Seit 5 Tagen bin ich wieder auf der Treppe, aber jetzt ganz vorsichtig. Ich turne ja auf der untersten Stufe und habe mir vor dieser Stufe aus Holzklötzen ein kleines Podest gebaut, welches den Abwärtshub der Ferse hart begrenzt. Bis gestern waren das -19mm unterhalb der Stufenoberfläche und das ging sehr gut, auch nachdem ich vorgestern wieder meinen ersten bescheidenen "Lauf" von 3 km hatte. Heute habe ich, nach weiterer Verbesserung, das Podest mal auf -28 mm verringert, ging auch wieder super. Fühlt sich zwar wieder etwas angespannter an (2 bis 4), aber zum Einschießen des fatalen stechenden Schmerzes ganz unten kommt es nicht. Scheint mir genau das optimale Schmerzniveau zu sein, denn hier gilt tatsächlich: "No pain, no gain". (Wenn der Schmerz weg ist, soll man ja einen Rucksack mit Gewichten aufsetzen, um die Belastung zu erhöhen.)

Und immer schön Eis nach jeder Belastung. Im Hause Rennkartoffel hört man derzeit öfter mal den Dialog: "Schatz, kannst du bitte mal kurz XYZ ?" "Geht leider nicht, liege gerade auf Eis." :D

Freilich, das alles ist jetzt nur Probiererei und Gebastel für mich, ohne jeden Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Aber den kann bei diesem verfahrenen Thema sowieso niemand für sich erheben. Ein wenig probieren wirst auch du müssen - vor allem aber einen langen Atem bewahren, nämlich mindestens 3 Monate lang täglich üben.

Zur Schmerzskala 0 bis 10: Damit kämpfe ich auch immer, weil die natürlich rein subjektiv ist und stark vom Grad der eigenen Wehleidigkeit geprägt. Auf die absolute Zuordnung kommt es mir aber auch weniger an. Ich bemühe mich in meinen Aufzeichnungen vor allem, gleich empfundenen Schmerz auch immer gleich zu bewerten, egal ob Dr. X oder Prof. Y denselben Wert wählen würde. Und schon das ist schwer genug. Mir geht es vor allem darum, Veränderungen verlässlich zu erfassen. Für mich gilt so etwa folgendes:
0: Ich merke absolut gar nicht, auch nicht das leiseste Unbehagen (das gesunde Bein ist dafür eine gute Referenz)
1: Wenn ich drauf achte, spüre ich ein Unbehagen, aber keinen Schmerz
2: erster leiser Schmerz, eher nur ein ganz leichtes Ziehen
3: etwas stärker
4: deutliches Ziehen, aber immer noch gut aushaltbar, ohne zu leiden oder versucht zu sein, Vermeidungshandlungen zu begehen.
5: erstmals deutlich unangenehm, möchte ich mir für die Dauer einer Einheit (3x15 Wiederholungen) nicht antun. Als Anlaufschmerz morgens ok, sollte beim zweiten Durchgang aber schon deutlich nachlassen (tut es auch immer). Ansonsten würde ich über Erleichterungen nachdenken, was ich mit dem Verbleib auf dem Boden auch so gemacht habe.
6: ...
7: Den oben beschriebenen unangenehm stechenden Schmerz habe ich mal hier einsortiert, aber bei einem derartigen Schmerz die Übungen ohne vorübergehende Erleichterungen durchzuziehen, empfinde ich für mich als nicht zielführend. Deshalb ist mir die weitere Abstufung der Steigerungen wurscht, weil ich eh versuche, diese Levels zu vermeiden.
8: ...
9: ...
10: Hier ist in den Studien wohl wirklich der größtmöglich vorstellbare Schmerz gemeint. Ob der tatsächlich bei einem glatten Riss auftritt, weiß ich nicht mal - mag ich aber auch gar nicht drüber nachdenken.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg im Kampf gegen die Achilles-Seuche. Ich denke aber, man kann lernen, damit zu leben und durchaus leistungsfähig zu laufen.

P.S.: Hat dein Doc was gesagt, wann du wieder mit (vorsichtigem) Laufen beginnen kannst ? Die allgemeine (und speziell auch meine) Erfahrung scheint zu sein, dass monatelange Laufpausen gar nichts bringen. Ob das bei Problemen am Sehnenansatz auch gilt, ist mir aber nicht klar.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Danke für "deine" Skala. Da wäre ich in Ruhe so bei 2-4 (aber eher pochend) und in Bewegung eine 1. Ich denke das sind gute Ausgangswerte. Ich habe wesentlich weniger Beschwerden in der Bewegung.

Deinen beschriebenes "fatal einschießendes Stechen" hatte ich jetzt erst ein Mal. Im großen und ganzen sticht es leicht mal dort mal da - bei mir sind auch beide Beine betroffen. Deshalb denke ich auch das schon eine Überlastung anderer Strukturen mitschwingt.
Zusätzlich werde ich jetzt auch ein Ackerschachtelhalmpräperat kaufen.

Betreffend des Laufeinstieges war er recht eindeutig - bei Sportlern mit solchen Zielen gibt es einfach Wewechen - ich solle nach eigenem Gefühl vorgehen und seine Ratschläge befolgen (Dehnen, Eis nach Bewegung, Physiotherapie, Faszienmassage, Stoßwelle,...). Seine Erfahrung nach kommen die noch größeren Probleme bei den Leuten die einfach nicht zum Arzt gehen und einfach weitertrainieren bis gar nichts mehr geht. Er hatte schon Leute mit Nekrosen die trotzdem unbedingt einen Marathon durchziehen wollten.
Ich

Die Stoßwelle war jetzt vor ca. 5 Stunden. Mittlerweile hat sich ein sehr angenehmes Gefühl eingestellt. Ich hoffe das geht so weiter.

Danke für den Austausch!

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Hallo Gusta,
Gusta hat geschrieben:Danke für "deine" Skala. Da wäre ich in Ruhe so bei 2-4 (aber eher pochend) und in Bewegung eine 1. Ich denke das sind gute Ausgangswerte. Ich habe wesentlich weniger Beschwerden in der Bewegung.
Ich glaube, da sind wir auch schon am Ende der Vergleichbarkeit unserer beider Fälle angelangt - in Ruhe merke ich überhaupt nichts, alle Auffälligkeiten ausschließlich bei Bewegung/Belastung. Kann ja sein, dass bei dir vor allem die Überbein/Fersensporn-Geschichte prägend ist, mit der ich zum Glück gar nichts am Hut habe und wo ich mich auch gleich gar nicht auskenne.
Gusta hat geschrieben:Zusätzlich werde ich jetzt auch ein Ackerschachtelhalmpräperat kaufen.
Das habe ich vor zwei Jahren auch mal probiert. Geschadet wird's nicht haben, aber genützt ? Na, auf jedem Fall dem Hersteller bzw. Dealer wird es genützt haben. Kann man dran glauben oder auch nicht ... :wink:
Gusta hat geschrieben:Betreffend des Laufeinstieges war er recht eindeutig - bei Sportlern mit solchen Zielen gibt es einfach Wewechen - ich solle nach eigenem Gefühl vorgehen und seine Ratschläge befolgen (Dehnen, Eis nach Bewegung, Physiotherapie, Faszienmassage, Stoßwelle,...). Seine Erfahrung nach kommen die noch größeren Probleme bei den Leuten die einfach nicht zum Arzt gehen und einfach weitertrainieren bis gar nichts mehr geht. Er hatte schon Leute mit Nekrosen die trotzdem unbedingt einen Marathon durchziehen wollten.
Rein auf die Achillessehne beschränkt: es geht nicht allein darum, dass man je nach Wichtigkeit der Ziele einfach mal was in Kauf nehmen muss, oder so. Auch wenn die Wirkungsmechanismen der Achillodynie (oder wie immer man das nennen will) weit davon entfernt sind, gründlich verstanden zu sein - eine moderate Belastung ist nicht einfach nur fallweise tolerierbar, sondern scheint den Heilungsprozess sogar zu fördern, da die aufgelösten und wild wieder zusammengewachsenen Faserstrukturen erneut "kontrolliert zerstört" werden um dann strukturiert wieder zusammenzuwachsen. Nur muss diese Belastung entsprechend kontrolliert erfolgen, also regelmäßiges leichtes Joggen ja, aber keine Tempoarbeit oder Ballereien am Berg, die dann alles nur verschlimmern würden. Ich habe mehrfach gelesen, dass der bisherige Sport sehr bald wieder aufgenommen werden kann, wenn man nur drauf achtet, dass der Schmerz auf der 10er Skala z.B. den Wert 5 nicht übersteigt. Gut, bis zu dem Punkt würde ich persönlich nicht mal gehen. Wenn nach einem bis spätestens 2 km der Schmerz nicht fast weg ist, sondern einen in humpelnde Vermeidungshaltungen zwingt, ist es m.E. noch zu früh. Freue mich schon auf meinen zweiten Lauf heute abend. :wink:
Gusta hat geschrieben:Die Stoßwelle war jetzt vor ca. 5 Stunden. Mittlerweile hat sich ein sehr angenehmes Gefühl eingestellt. Ich hoffe das geht so weiter.
Stoßwellen werden wohl unterschiedlich diskutiert. So lange du die nicht selbst zahlen musst, kannst du sie ja gerne mitnehmen und unvoreingenommen ausprobieren. Könnte mir aber auch vorstellen, dass die bei Verkalkungsprozessen am Fersenbeinende tatsächlich wirkungsvoller sind, als bei einer reinen Achillessehnenreizung irgendwo im Niemandsland zwischen Ferse und Wadenmuskeln.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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So, nun melde ich mich hier mal wieder in eigener Sache. Seit 7 Wochen (Mitte April) plage ich mich mit der Achillessehne wieder herum, diesmal tritt der Schmerz etwas tiefer auf, ca. 2 cm oberhalb des Fersenbeinansatzes. Anfangs versuchte ich meine alte Routine auf der Treppe durchzuziehen (mit gestrecktem Knie die Fersen bis unter das Zehenniveau und dann dasselbe mit gebeugtem Knie). Das mit dem gebeugten Knie ging gleich gar nicht, also schnell wieder eingestellt. Aber auch mit gestrecktem Knie passierte es gelegentlich, dass mir kurz vor ganz unten ein glühendes Messer in die Sehne fuhr und der Heilungsprozess gefühlt eine Woche zurückgeworfen wurde. Deshalb mache ich die Übung seit vier Wochen nur mit gestrecktem Bein, anfangs auf flachem Boden, um das zu tiefe Absenken zu verhindern. Eine Woche später, als der Schmerz schon deutlich weniger wurde, fing ich an, die Ferse etwas tiefer abzusenken, anfangs max. 19 mm, dann eine ganze Weile (bis heute) 28 mm. Vor einer Woche nahm ich dann doch das gebeugte Knie hinzu, dieses aber auch wieder nur auf flachem Boden und pro Satz anfangs nur 5x, dann 10x.

Und heute war es dann so weit - der erste Satz lief so problemlos, dass ich im zweiten Satz bei gestrecktem Bein die Tiefenbegrenzung auf 48 mm ausdehnte - kein Problem, der Schmerz blieb bei max. 1 von 10. Dann noch mutiger geworden und im dritten Satz die Begrenzung ganz rausgenommen und sogar mit gebeugtem Knie auf die Treppe (ohne Begrenzung). Auch da nur 2 von 10. Eigentlich kaum ein echter Schmerz, sondern nur ein seltsames Spannungsgefühl, weil ich diese Bewegung seit Monaten vermieden hatte.

Das schärfste ist, dass ich gerade in den letzten zwei Wochen, in denen ich die besten Fortschritte verspüre, wieder richtig regelmäßig laufe - 7x mit insgesamt 51 km.

Aber es geht noch doller. Bei den ersten Läufen habe ich ängstlich meine Mizuno Wave Rider 19 getragen, die ich wegen ihrer 12mm Sprengung ansonsten eher weniger mag. Das Gefühl war auch jetzt nicht gut - ich hatte den Eindruck, vor lauter Vorsicht stärker auf der Ferse zu landen als sonst, und in der Tat - wenn sich bergab die Fersenlandung verstärkte, wurde auch der Achillesschmerz stärker. Daraufhin bin ich in der zurückliegenden Woche überwiegend auf meine 8mm-Schuhe (Asics Dynaflyte und NB Fresh Foam Gobi) ausgewichen und siehe da, es wurde besser statt schechter. Und das, obwohl ich in dieser Woche einen gängigen Rat in den Wind schlug, nämlich Berge zu meiden. Habe auf den letzten 4 Läufen 375 Hm gesammelt.

Aaaaber: Bergauf verkneife ich mir jede Anstrengung, um nicht die Achillessehne mit starkem Fußabdruck und reiner Vorfußlandung zu überlasten. Habe einfach aus der Not eine Tugend gemacht, indem ich mir aus der Hitze der letzten Tage immer gezielt das Maximum heraussuchte, um den Bergauf-Sturm zu bremsen und auch extrem langsam schlurfend meinen Kreislauf fordern zu können.

Bergab geht es jetzt auch viel besser, seit ich da fast genauso langsam laufe wie bergauf.

Ein weiteres Tabu will ich morgen brechen und mal ganz vorsichtig barfuß laufen. Kam nämlich gestern am Sportplatz vorbei, wo gerade Fußballtraining auf dem herrlich grünen "Sonntagsplatz" herrschte. Da bin ich zum Trainer hin und habe höflich gefragt, ob es stören würde, wenn ich da gelegentlich mal barfuß joggen würde. Klar stört das niemanden - wo doch die Stollen unter meinen Barfüßen extra rasenschonend gewachsen sind. :D

Es mag hier den Anschein erwecken, als wolle ich mit allem brechen, was bei Achillesproblemen gemeinhin so geraten wird. Aber so ist das nicht, oberste Prämisse bleibt, die Sehne vorsichtig zu be- aber um Himmels Willen nicht zu überlasten. Fördern durch Fordern, aber ohne Überfordern. Temposprints am Berg bleiben aber vorerst ein Tabu. Denn da kann ich die Belastung nicht richtig steuern - ein falscher Antritt, und ... :nick:

Ich finde den gegenwärtigen Prozess so spannend, dass es mir richtig Spaß macht, mein ganzes Training auf der Treppe und auf der Laufstrecke allein in den Dienst der Gesundung zu stellen. Paces von 9:00/km amüsieren mich derzeit einfach nur köstlich.

Ich drücke mir die Daumen. :wink:

LG Christoph

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Ich habe meine Entzündung leider auch noch nicht hunderprozentig in den Griff bekommen. Insgesamt 3 Laufversuche, ohne Schmerzen während des Laufens, endeten mit einem Rückwurf. Eine Zeit lang habe ich die Treppenübung etwas schleifen lassen, was ein großer Fehler war. Seit ich sie und generelles Dehnen wieder mache, ist es sehr viel besser geworden, diesmal bin ich aber entschlossen mit jeglicher Belastung zu warten, bis wirklich gar kein Schmerz mehr da ist. Diesen merke ich ohnehin nur, wenn ich mit durchgedrückter Wade auf den Ansatz drücke. Kühlen hilft zudem auch sehr gut.
Das Verwenden von Diclofenacsalbe hat leider überhaupt nichts gebracht.
Teilweise haben mich auch Wochenenden, an denen ich zwar nicht Laufen war, aber mich viel so zu Fuß bewegen musste zurückgeworfen. Dann hat es mir geholfen, einige Tage morgens und abends eine Ibu zu nehmen, um zumindest die akute Ausbreitung in den Griff zu bekommen. Länger würde ich das natürlich nur mit ärztlichem Rat machen. Sollte sich die Entzündung noch mal so hinziehen und wieder aufbrechen, werde ich über Medikamente auch definitiv mit einem Arzt reden, inzwischen bin ich doch sehr resigniert.

360
Saublöd, dass das bei dir so hartnäckig verläuft. Bist du eigentlich in Behandlung deswegen ? Eine reine (chronische) Achilles-Tendinopathie (=die übliche Degeneration der Sehnenfasern) müsste eigentlich auf die Treppenübung ansprechen, auch wenn man sie nur unregelmäßig macht. Und Schmerzmittel sollten in dem Stadium außer vordergründiger Schmerzlinderung rein gar nichts mehr bringen, weil die klassische "Achillessehnenentzündung" eben gar keine Entzündung ist, sondern eine Degeneration.

Da du die Probleme aber direkt am Sehnenansatz hast, wäre m.E. ärztlicherseits auszuschließen, ob nicht was anderes dahintersteckt, z.B. eine Schleimbeutelentzündung.

LG Christoph

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RunningPotatoe hat geschrieben:Ein weiteres Tabu will ich morgen brechen und mal ganz vorsichtig barfuß laufen. Kam nämlich gestern am Sportplatz vorbei, wo gerade Fußballtraining auf dem herrlich grünen "Sonntagsplatz" herrschte. Da bin ich zum Trainer hin und habe höflich gefragt, ob es stören würde, wenn ich da gelegentlich mal barfuß joggen würde. Klar stört das niemanden - wo doch die Stollen unter meinen Barfüßen extra rasenschonend gewachsen sind. :D
Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Vorgestern habe ich diesen Plan endlich wahr gemacht und meine erste Barfußeinheit dieses Jahres absolviert. Bin zunächst meine hügelige Waldrunde gejoggt, die nach 7,5 km wieder das Dorf erreicht und dort besagten Sportplatz streift. Bis dahin fühlte ich mich gar nicht so gut, insbesondere auf dem letzten Stück bergab fing meine Achillessehne doch wieder an zu zwicken. Entsprechend skeptisch habe ich mich auf den Platz geschlichen, um wenigstens mal den Rasen zu testen. Der war natürlich ein Traum. Vorsichtiges Traben ging sehr gut, wohl weil mir das weiche Gras eine moderate Fersenlandung vollständig verzieh. Dann mal über 200m das Tempo etwas gesteigert (bis knapp unter mein Schwellentempo) und es ging gut - bis auf das merkwürdige Schnaufen. Bin halt völlig außer Form.

Bin dann noch 3x die 500m-Runde gelaufen, jeweils 250m schnell (sogar bis 5:30/km), dann 60m Gehen und 200m langsam Traben. Alles blieb ruhig. Aber dann die blöden Schuhe an und auf Asphalt die restlichen 1,5 km nach Hause - grauenhaft. Ich werde jetzt wieder einmal die Woche barfuß laufen, aber strikt darauf achten, dass ich nicht zu stark auf dem Vorfuß lande.

LG Christoph

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AchatSchnecke hat geschrieben:Das Verwenden von Diclofenacsalbe hat leider überhaupt nichts gebracht.
Logisch. Die Unwirksamkeit von Salben bei Sehnenbeschwerden wurde schon oft hier im Forum thematisiert.
AchatSchnecke hat geschrieben:Dann hat es mir geholfen, einige Tage morgens und abends eine Ibu zu nehmen, um zumindest die akute Ausbreitung in den Griff zu bekommen.
Das kannst du nicht wirklich wissen. Du hast die Schmerzen gedämpft und denkst, die Entzündung damit bekämpft zu haben. Darüber hinaus gibt es ärztliche Meinungen, die sagen, eine Entzündung ist die natürliche Heiliungsfunktion des Körpers auf einen Schaden. Diese zu unterdrücken, kann (!) die Heilung verzögern. Weiterhin ist eine Schmerzdämmung bei Sehnenbeschwerden oft kontraproduktiv, da man das wichtige Warnsignal des Körpers ausschaltet und unwissentlich die Sehne zu stark belasten kann.

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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RunningPotatoe hat geschrieben:Entsprechend skeptisch habe ich mich auf den Platz geschlichen, um wenigstens mal den Rasen zu testen. Der war natürlich ein Traum. Vorsichtiges Traben ging sehr gut, wohl weil mir das weiche Gras eine moderate Fersenlandung vollständig verzieh.
Ich habe das früher in meiner alten Wohngegend hin und wieder gemacht. Wenn ich am Stadion vorbei kam, bin ich rein, Schuhe aus und ein paar Runden über den Fußballrasen. Herrlich! Und mir ging es da genauso wie dir, ich kann nur über die Ferse laufen und da ist das einfach nur angenehm. Allerdings bin ich auch ein paar Mal ein paar Runden auf der Tartanbahn gelaufen und auch da mit Ferse und selbst das war nicht gerade sehr unangenehm.

Schön, dass es bei dir weiter aufwärts geht :)

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Logisch. Die Unwirksamkeit von Salben bei Sehnenbeschwerden wurde schon oft hier im Forum thematisiert.


Das kannst du nicht wirklich wissen. Du hast die Schmerzen gedämpft und denkst, die Entzündung damit bekämpft zu haben. Darüber hinaus gibt es ärztliche Meinungen, die sagen, eine Entzündung ist die natürliche Heiliungsfunktion des Körpers auf einen Schaden. Diese zu unterdrücken, kann (!) die Heilung verzögern. Weiterhin ist eine Schmerzdämmung bei Sehnenbeschwerden oft kontraproduktiv, da man das wichtige Warnsignal des Körpers ausschaltet und unwissentlich die Sehne zu stark belasten kann.

Gruss Tommi
Ja bezüglich der Salben habe ich dies hier auch gelesen, es gibt auch andere Meinungen dazu. Daher habe ich es nach knapp dreieinhalb Monate ohne wenigstens mal versucht.

Nein wissen kann ich es nicht, allerdings kann ich es für meinen Fall eher einschätzen als du. Ich habe die Entzündung ja nun schon seit über 5 Monaten und dementsprechend einiges an Erfahrung gesammelt und zumindest eine relativ starke Korrelation; sprich wenn sich die Entzündung durch irgendeine Form der Belastung wieder verschärft und ausgebreitet hat, was einige Male vorgekommen ist, hat sie sich mit Ibu deutlich schneller reduziert als ohne.
Desweiteren denke ich, dass die Tabletten, wenn sie denn eine Wirkung hatten, tatsächlich eine entzündungshemmende und keine nur schmerzlindernde hatten. Eine direkt schmerzlindernde Wirkung hatte ich nämlich nie , konnte die Schmerzen nach Einnahme immer genauso weiterspüren wie vorher, nur über einen Zeitraum von mehreren Tagen hat die Entzündung sich Stück für Stück abgeschwächt. Die direkte schmerzlindernde Wirkung von Ibu lässt aber soweit ich weiß nach etwa 6 Stunden stark nach. Außerdem ist sie nach Absetzen der Ibus auch nicht einfach wieder schärfer geworden.

Selbstverständlich gibt es solche ärztlichen Meinungen, es gibt auch Ärzte, die direkt Cortison spritzen wollen. Grundsätzlich stimme ich dir aber zu, nur ist das Problem von Sehnenentzündungen im Bereich des Fußes nun mal, sehr schwer abzuheilen, weil man den Fuß so schlecht entlasten kann, im Gegensatz etwa zum Handgelenk.

Die Gefahr, die Schmerzen nicht mehr zu spüren war mir auch vorher bewusst, daher habe ich natürlich auch absichtlich drauf geachtet, sie nicht zusätzlich zu belasten.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Saublöd, dass das bei dir so hartnäckig verläuft. Bist du eigentlich in Behandlung deswegen ? Eine reine (chronische) Achilles-Tendinopathie (=die übliche Degeneration der Sehnenfasern) müsste eigentlich auf die Treppenübung ansprechen, auch wenn man sie nur unregelmäßig macht. Und Schmerzmittel sollten in dem Stadium außer vordergründiger Schmerzlinderung rein gar nichts mehr bringen, weil die klassische "Achillessehnenentzündung" eben gar keine Entzündung ist, sondern eine Degeneration.

Da du die Probleme aber direkt am Sehnenansatz hast, wäre m.E. ärztlicherseits auszuschließen, ob nicht was anderes dahintersteckt, z.B. eine Schleimbeutelentzündung.
Ich war bei meiner Hausärztin, die mir ursprünglich die Treppenübung gezeigt hat. Die hat zumindest gesagt, dass es tatsächlich die Sehen ist, die entzündet ist und die Treppenübung hat mir auch immer gut geholfen (was bei Schleimbeutelentzündungen ja nicht der Fall sein sollte).
Ich war nicht mehr in Behandlung (sollte es sich diesmal wieder nicht komplett bessern, werde ich aber zum Orthopäden gehen), da ich immer wieder das Gefühl hatte, dass es aufwärts geht oder fast vorbei ist und dann doch wieder kam.
Nach den ersten 4 Wochen kompltter konsequenter Laufpause, dachte ich zum ersten Mal, die Entzündung wäre weg. Hatte keine Schmerzen mehr. Nach 10x400m mit Gehpausen waren sie wieder da. Wurden dann in den nächsten Tagen schlimmer (was in erster Linie heißt, dass ich die Schmerzen nicht nur beim Draufdrücken, sondern auch im Alltag gespürt hab und die schmerzbelastete Fläche größer wurde), dann wieder besser, dann wieder ein Laufversuch, wieder schlimmer, wieder die Vermutung nur zu früh wieder gestartet zu haben, dann wieder besser, dann an einem Samstag auf einem Hof bisschen bei körperlicher Arbeit geholfen, danach wieder schlimmer...
so gut wie jetzt war es allerdings bisher nicht. Seit einer Woche keine Alltagsbeschwerden mehr und Druckschmerzen nur noch auf einem winzigen Fleck und auch seit letztem Samstag keine Ibu mehr (also eher kein unterdrückter Schmerz). Werde auch keine mehr nehmen, ohne vorher mit einem Arzt gesprochen zu haben.

Edit: Die Treppenübung funktioniert ja schon, ich denke ich habe einfach zu früh aufgehört oder eine zeitlang zu inkonsequent. Am Anfang hat sie ja sehr schnell angeschlagen und jetzt läuft es auch wieder gut.
Edit2: Ich habe mir noch mal den Aufbau der Achillessehne und typische Beschwerden in Bildern angesehen, von der Stelle würde es eigentlich perfekt zu einer Schleimbeutelentzündung passen, auch die Symptome. Vielleicht war es auch Beides, was erklären würde, warum mir sowohl Ibu (von mir aus auch nur scheinbar oder als Placebo) als auch Treppenübung geholfen haben.

366
Machst du die Treppenübung so wie üblich mit Absenkung der Ferse bis unters Niveau der Treppenstufe ? Das könnte kontraproduktiv sein; bei Problemen am Sehnenansatz soll man das auf dem flachen Boden exerzieren und entsprechend die Absenkung nur bis in die Waagerechte vollziehen. Ich meine allerdings aus einer früheren Reaktion von dir entnommen zu haben, dass du den Unterschied verstanden hast, daher ist meine Frage rein rhetorisch.

So, ich muss jetzt auf die Treppe.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Da ich ja nun auch schon chronisch mit Beschwerden am Ansatz zu tun habe (Druckschmerz Ferse):

Wir kann man die Symptome abgrenzen zu einer Plantarfasziitis abgrenzen? Der Anlaufschmerz und Druckschmerz an der Ferse sind ja Symptome die bei beiden typischen Läuferverletzungen auftreten.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Machst du die Treppenübung so wie üblich mit Absenkung der Ferse bis unters Niveau der Treppenstufe ? Das könnte kontraproduktiv sein; bei Problemen am Sehnenansatz soll man das auf dem flachen Boden exerzieren und entsprechend die Absenkung nur bis in die Waagerechte vollziehen. Ich meine allerdings aus einer früheren Reaktion von dir entnommen zu haben, dass du den Unterschied verstanden hast, daher ist meine Frage rein rhetorisch.

So, ich muss jetzt auf die Treppe.
Die klassische Variante der Übung hat mir aber trotzdem sehr gut geholfen, auf dem flachen Boden eher weniger, auch wenn ich, wie du richtig sagst, deinen Link dazu studiert habe :)

Ich war am Mittwoch entgegen meiner ursprünglich geplanten Strategie doch laufen. Da sich nichts mehr getan hat, dachte ich daran, vielleicht doch etwas moderate Belastung, mit der ja auch Viele gute Erfahrungen gemacht haben, zu testen. War etwa eine halbe Stunde laufen, natürlich viel zu schnell :peinlich: , aber es hat erstaunlich gut funktioniert. Unmittelbar danach war gar Nichts zu spüren, im Laufe des Abends dann eine leichte Ausbreitung, die sich aber schnell gelegt hat. Sicherheitshalber habe ich zwei Tage Pause gemacht und war heute wieder, ca. 45 Minuten und deutlich langsamer, laufen. Lief wieder gut, bisher auch keine Verschärfung.

Vor den Läufen habe ich die Stelle mit einer Kompresse und etwas Leukoplast abgedeckt, um möglichst wenig Druck drauf zu haben. Außerdem habe ich am Ende meiner Laufstrecke am Kanal leicht dynamisch gedehnt und die Treppenübung absolviert, dann noch die 1,5 Km durch die Stadt nach hause und dann richtig gedehnt. Das scheint zu funktionieren.

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Ich häng mich mal hier dran, ich hoffe Christoph verzeiht es mir, wenn ich seinen Thread benutze ;) Ich gehöre ja nun auch zu den Achillessehnengeplagten. Nachdem ich die Achillodynie schon lange ohne Laufen hatte (wohl durch starkes Übergewicht und Fehlstellung des Fußes) und keine konservativen Mittel geholfen hatten wurde ich operiert. Die Haglund-Ferse abgetragen, der Schleimbeutel entfernt und ein Debridement der Achillessehne durchgeführt. Einlagen habe ich verschrieben bekommen um die Fehlstellung auszugleichen, 30kg habe ich abgenommen. Fleißig exzentrisches Wadentraining und Dehnung durchgeführt. Dann habe ich "blöderweise" das Laufen für mich entdeckt. Der Operateur hatte auch grünes Licht gegeben. Leider habe ich jetzt seit 4 Wochen massive Probleme, Termine beim Orthopäden bekommt man in ferner Zukunft, ich konnte einen für den 30.11 erhalten. Bis dahin mache ich natürlich Laufpause. Erstens tut es weh und zweitens sieht der Huf nicht gut aus....In Höhe des Knöchels ist an der Achillessehne eine deutliche Schwellung zu sehen und eine harte Verdickung zu tasten. Mittlerweile ist es so, dass ich auch im Alltag wieder nur schlecht laufen kann. Jetzt scheiden sich ja die Geister, ob man Ruhe halten soll oder moderat weiter Sport. Crosstrainer geht bei mir gut, da tut nichts weh. Das mach ich halt zum Erhalten der Ausdauer. Spaß macht es nicht wirklich. Bei dem schönen Wetter will frau halt auch mal an die Luft, nur tut Gehen leider auch schon weh. Ich mach es halt trotzdem im Schneckentempo, ich warte auf den Moment wo ich von einer Oma mit Rollator überholt werde! Wenn jemand einen guten Mediziner im Rhein-Main-Gebiet kennt, der sich mit der Problematik gut auskennt bitte bei mir melden!!!

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Hallo Daniela67,

ich habe die Achillessehne nach eine langen Odyssee ziemllich in Griff bekommen.

NICHTS bzw. nur bedingt genützt hat
- Dehnen an der Treppe
- Wippe gekauft
- spezielle Bandage für die Archillessehne
- Fußhalterung in der Nacht um den Fuss nach oben zu dehnen
- Salben (Voltaren und wie sie alle heißen)
usw.

Bin dann wegen meiner Beschwerden aufs Krafttraining umgestiegen und habe im Zuge von Kniebeugeübungen gemerkt das ich nicht in die Hocke gehen kann (Googlesuche Russenhocke).
Also Fuß platt auf den Boden und dann in die Hocke.

Seit ich das trainiere (kanns immer noch nicht gut) gingen mit dem Trainingsverlauf meine Achillessehnenbeschwerden weg.
Ich kann jetzt wieder 10km laufen..merke nach 10km zwar die Sehne aber ich muss nicht humpeln.

Klar..jeder ist anders..aber evtl. hilft dir das auch

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Hallo Madro, die Dehnung der Achillessehne ist so ziemlich das einzige Problem, was ich nicht habe! Russenhocke ist NULL Problem und auch sowohl die Dehnung mit gestrecktem als auch gebeugtem Bein geht super :( Was machst du denn für Krafttraining?

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Daniela67 hat geschrieben:Ich häng mich mal hier dran, ich hoffe Christoph verzeiht es mir, wenn ich seinen Thread benutze ;)
Das hier ist nicht "mein" Faden, sondern die allgemeine Auffang- und Quarantänestation für alle, die sich diese Seuche eingefangen haben. :wink: Bin jedem dankbar, der seine Erfahrungen hier beiträgt.

Kannst du die Höhe der fraglichen Stelle (in cm über dem Fersenbein) beziffern ? Wenn's 2 cm oder weniger ist, ist das "Insertional Achilles Tendinopathy", für die es wohl gilt, Dorsiflexion (wie bei der Fersenabsenkung unters Zehenniveau) strikt zu vermeiden. Habe ich gerade mal 4 Posts vorher gepredigt und mich doch nicht dran gehalten, weil ich es bei mir eher als "Midportion A. T." eingestuft habe. Seit einigen Wochen mit sehr intensivem Achillestraining stoße ich gerade an die Grenzen und hatte vorgestern bei einem sehr ruhigen, kurzen Lauf einen üblen Rückfall. Habe die abgelatschten Asics Dynaflyte (800 km) in Verdacht, die ich da trug. Heute, während 5 Probeminuten barfuß auf dem Laufband, hatte ich kaum Probleme (bei niedrigstem Tempo).

Gestern gerade entdeckte ich diesen interessanten Link. Da wird für die erste schmerzhafte Phase sogar nur isometrisches statt exzentrisches Training empfohlen. Werde ich jetzt mal probieren, solange es noch deutlich zwickt.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Der Link ist hochinteressant, danke!! Wenn ich das richtig verstehe, dann soll man bei gar keiner der Problematiken Dehnungsübungen machen sondern nur die isometrischen. Da das exzentrische Wadentraining ja nicht wirklich geholfen hat probier ich das jetzt einfach mal aus. Mittlerweile meldet sich ja schon er andere Huf und der war die ganze Zeit eher friedlich. Das Patentrezept gibt es wohl nicht, aber einfach abwarten bis Ende November geht gar nicht!!

375
Bei mir sieht's etwa so aus wie im Bild links. Ich schätze, 2 cm überm Fersenbeinansatz und daher auf der Grenze. Die maximale Fersenabsenkung auf der Treppe bereitet mir Probleme und (vermutet) auch das Abknicken der Sehne an diese Stelle durch schwabbelige Schuhe. Das muss ich aber noch weiter verifizieren.

5 cm weiter oben habe ich noch eine zweite Schwellung, die aber schon älter und irgendwie harmloser ist.

LG Christoph

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Daniela67 hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstehe, dann soll man bei gar keiner der Problematiken Dehnungsübungen machen sondern nur die isometrischen.
Dass vom üblichen Dehnen der Waden abgeraten wird, habe ich schon oft gelesen. Man soll einfach die lädierte Sehne nicht noch zusätzlich quälen. Ich hab's trotzdem gemacht und zwar so langsam und vorsichtig, dass in der Sehne kein Schmerz zu verspüren war. Die Waden hat's trotzdem etwas gedehnt, so dass sich der morgendliche Anlaufschmerz spontan verringerte. Aktuell lasse ich das aber auch weg, um nicht zu viel durcheinander zu probieren.

Die isometrischen Übungen gelten laut obigem Link nur für die erste akute Phase, um den Schmerz runterzubringen und zwar so lange, bis man 10 bis 15 calf raises (Wadenheber) einbeinig schmerzarm zustande bringt. Dann kommen zunehmend Kraftübungen dazu. Da muss ich aber noch mal genauer nachlesen. Wenn man den vielen Links in dem obigen Artikel folgt, findet man zwar eine Fülle von Informationen, die allerdings auf den ersten Blick etwas inkonsistent zusammengenagelt erscheinen.

Was bei dir natürlich immer noch zu bedenken ist, ist die bereits durchgeführte OP. Kann gut sein, dass sich deshalb dein Bein gegenüber der eh schon unübersichtlichen generellen Achilles-Problematik noch mal wieder ganz anders benimmt.
Daniela67 hat geschrieben:Mittlerweile meldet sich ja schon er andere Huf und der war die ganze Zeit eher friedlich.
Lustig, geht mir auch so. Mein Linker ist pathologisch völlig unauffällig, habe nie was damit gehabt. Aber in den 5 Wochen, in denen ich mein exzentrisches Training nun wieder maximal durchziehe, fühlt sich der Linke gelegentlich auch mal so an, als wolle er bald meckern. Na, ich nehme das als Zeichen, dass das exzentrische Training ganz schön fordert - und damit aber sicher auch fördert. Das alte Hartz IV Motto halt: "Fördern und Fordern" :D

LG Christoph

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377
Links bekomme ich keine einzige calf raise hin :peinlich: Das geht eh nur beidbeinig. Ich denke, dass durch die OP am Sehnenansatz soviel verhärtet ist, dass sich die Problematik weiter nach oben verlagert hat, getreu dem Motto unten ist eh alles kaputt und gefühllos mach ich halt oben Aua! "Beruhigt" mich, dass dein linkes Bein auch rumzickt, ich dachte schon ich bin jetzt in die WElt der Hypochonder abgetaucht. Mein Plan jetzt erst mal: Calf raise üben, wenn einbeinig möglich dann vorsichtiges Aufnehmen der exzentrischen Treppenübungen, erst ohne zusätzliche Dehnung, dann mit. Bis dahin sollte ich dann auch den Termin beim Orthopäden haben. Wobei ich da jetzt auch nicht zu viel Hoffnung rein lege...
Es gibt da so einen schönen Ärztewitz: Ein guter Orthopäde, ein Chriurg, ein Radiologe und ein Allgemeinmediziner stehen in den Ecken eines Fußballfeldes. Am Anstoßpunkt liegen 10000 Euro. Wer erreicht als erster das Geld?
Der Allgemeinmediziner! Der Radiologe bewegt sich nicht für das bisschen Geld, der Chirurg ist zu langsam und gute Orthopäden gibt es nicht :hihi:

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Daniela67 hat geschrieben:Hallo Madro, die Dehnung der Achillessehne ist so ziemlich das einzige Problem, was ich nicht habe! Russenhocke ist NULL Problem und auch sowohl die Dehnung mit gestrecktem als auch gebeugtem Bein geht super :( Was machst du denn für Krafttraining?
zeigt wieder das die Achillessehne ein komplexes Thema ist, das bei jedem anders sein kann.
Krafttraining mache ich so standard Krafttraining. Habe im Keller einen Mini-Kraftraum und mache Oberkörper und Beine.
Beine vor allem nur mit Kniebeugen

379
Von mir gibt's ein kleines Update. Mein Leidensweg hat vor 3 Jahren begonnen. Ich habe fast alles probiert, was hier im Thread diskutiert wurde.
Was bei mir definitiv nichts gebracht hat, waren Pausen und irgendwelche Medikamente. Beides hat bei mir eher zu einer Verschlechterung geführt.
Alles andere, exzentr. Dehnen, Blackroll etc. hat nur bedingt etwas gebracht bzw. war ich dafür zu ungeduldig und inkonsequent. Somit kann ich über die Wirkung keine Aussage treffen.
Jedenfalls habe ich irgendwann jegliche Therapieansätze beendet und habe mir andere Sportarten gesucht. Wobei z.B. Radfahren und Wandern eher kontraproduktiv waren, Schwimmen + Krafttraining sich zumindest nicht negativ ausgewirkt haben.
Gelaufen bin ich auch hie und da - nach Lust, Laune und Wetter - möglichst flach, auf Asphalt, im Plaudertempo und mit neuestem hochwertigem Schuhwerk.

Die Achillessehne hat sich trotzdem manchmal ein bisschen gemeldet , konnte aber keine Regelmäßigkeit erkennen und die "Schmerzen" sind nicht zwingend an oder nach den Lauftagen aufgetreten.
Mal meldete sich Achilles in der Früh, mal nach ein paar Tagen Sportpause, mal einfach "unmotiviert" während des Arbeitstages (ich arbeite im Büro) oder nach einer langen Autofahrt.
Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass meine Achillessehnenprobleme zu einem Großteil mit dem Alltag und gar nicht mit dem Laufen zusammenhängen.
Status quo ist jetzt, dass ich mich wieder aufs Laufen konzentriere und außer Krafttraining keinen anderen Sport mehr mache.
Ich laufe immer flach, langsam, aber durchaus immer annähernd oder sogar länger als 60 Minuten.
2 Tage hintereinander laufen (je 60 Min.) geht problemlos, nach 3 aufeinanderfolgenden Trainingstagen habe ich das Gefühl, dass die Sehnen (nicht vehement, aber doch) nach einem Ruhetag verlangen.
Früher bin ich sehr gerne im hügeligen Gelände gelaufen. Dies und schnellere Einheiten traue ich mich noch nicht. Ich versuche nun wöchentlich vorsichtig mal den Umfang zu steigern.
Ob ich jemals wieder die Umfänge laufen kann, die ich für eine sinnvolle Marathonteilnahme für notwendig erachte, kann ich jetzt noch nicht sagen, werde mich bei neuen Erkenntnissen aber mit einem Update hier melden.

380
Hallo L4AUF,

hört sich so an, als hättest du dich mit Freund Achilles irgendwie arrangiert, nicht mehr aber auch nicht weniger. Ich weiß jetzt nicht auswendig, was deine Ansprüche vorher waren (klingt als waren sie höher), aber dreimal hintereinander 60 min. ist etwas, wovon manch Gesunder nur träumt.

Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ein etwas höheres Tempo, in kürzeren Intervallen (3 bis 4 min.) gelaufen, nicht nur tolerabel ist, sondern sich sogar besser anfühlt als X km im immer gleichen Schlurftempo. Das mag bei mir daran liegen, dass ich zu starke Fersenlandungen in Schuhen mit abgelatschter Ferse als eine Ursache für meine Probleme ausgemacht habe. Und das passiert bei mir eher beim langsamen Laufen. Wenn es etwas schneller wird, verlagert sich ein Teil der Landekräfte nach vorne, was die Sehnenbelastung durch instabile Landung anscheinend verringert. Erst wenn ich richtig schnell zu laufen versuche, zieht die Abdruckbewegung zu stark an der Sehne und es zwickt wieder. Allerdings bewege ich mich insgesamt noch in Bereichen, die allesamt von anderen hier wohl eher als reines Schlurfen betrachtet würden.

Ich weiß ja nicht, was dein Krafttraining in Richtung Wade/Achillessehne enthält, aber wenn's geht, würde ich da am Ball bleiben und wenigstens dreimal die Woche etwas für deren Kräftigung tun.

LG Christoph

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381
Hallo L4uf, da bist du ja auch schon sehr lang geplagt, ich hatte vor meiner OP ja auch schon über 1,5 Jahre Probleme, die halt nicht weggingen, deswegen ja auch die OP. Da war aber wohl die Haglund-Ferse und die Bursitis das Hauptproblem. 3 Jahre ist aber echt eine heftig lange Zeit. Allerdings wenn ich bei dir höre, dass du 60 Minuten am Stück laufen kannst und es danach nicht wesentlich schlimmer ist, dann klingt das für mich auch eher so, als ob Laufen nicht unbedingt das Problem ist. Ich weiß ja nicht was du unter langsam verstehst. Für mich ist langsam 8-9 min/km :D Schnell zB 6.30min/km :D Das würden andere hier im Forum locker als langsames Schlurfen bezeichnen. Ich teile aber die Einschätzung, dass Schnelligkeit das Problem verschlimmert. Denn auch bei mir war es so: die Probleme wurden extrem, nachdem ich Tempoläufe eingebaut habe. Muss nicht der Auslöser gewesen sein, aber kann! Ich wäre da auch äußerst vorsichtig. Und bei der Stärkung der Achillessehne solltest du unbedingt dran bleiben. Da ist sind sich auch die Experten im Internet einig: die Übungen muss man konsequent wirklich 3 Monate durchziehen. Auch wenn zwischenzeitlich die Beschwerden nachgelassen haben. Dir jedenfalls auch gute Besserung und viel Spaß beim Laufen!

382
Mir ist aufgefallen, dass ich noch gar kein Update von mir gegeben habe. Meine Schmerzen am Achilles-Ansatz sind inzwischen weitgehend verschwunden. Ironischerweise kam die Schmerzbefreiung über Schützenfest, an dem ich an 5 Tagen ca. 75 Kilometer in flachen, schwarzen Herrenschuhen gelatscht bin und mir danach absolut Alles an den Füßen weh tat - außer Achilles.
Natürlich dürfte das nicht die Ursache gewesen sein, wohl eher zeitlicher Zufall. Der Orthopäde sagt mir auch nur, ich müsse abwarten und Alles bisher gemachtes (Kühlen, Dehnen, Treppenübung) weiter machen. Bursitis oder Fersensporn warens zum Glück nicht. Zwischendurch fing dann plötzlich mein linker Fuß an derselben Stelle an zu zwicken. Ich dachte schon, jetzt werde ich total bekloppt, aber es hat sich schnell wieder gelegt. Ich führe das mal auf eine eventuelle Schonhaltung zurück, ein anderer Grund fällt mir nicht ein, da ich fast gar nicht gelaufen bin, in den Wochen unmittelbar vor und nach Auftreten des Schmerz.
Inzwischen befinde ich mich in der 5. Laufwoche nach brutal langsamen Einstieg mit 3x Joggen mit Gehpausen und habe zum ersten Mal wieder eine echte QTE (2x4x200m) gemacht, scheint zu laufen.
Gelernt habe ich daraus das, was User Agahemmun bezüglich Plantar schrieb: Viel ausprobieren, viele Schuhwechsel, viel dies und das für die Psyche und am Ende muss es einfach von Alleine irgendwie abheilen.

385
*hihi* Arsenal ist dann doch etwas übertrieben und alles in allem nix neues. Aber son Balancepäd muss ich mir mal besorgen. Hatte ich in meiner ehemaligen Muggibude. In der neuen leider nicht :noidea:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

386
Ok, sein überschaubares Arsenal. Möchte aber unbedingt oben auf die Anführungszeichen hinweisen. :-)

Selbes "Problem": Wackelkissen und andere unstabilen Fussgeräte bis jetzt auch nur im Fitness vorhanden. Per Zufall vor ein paar Wochen so ein balance board in einem Laufladen gesehen.

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rauschs hat geschrieben:Möchte aber unbedingt oben auf die Anführungszeichen hinweisen. :-)
Natürlich! Wer lesen kann ist klar im Vorteil :klatsch:
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

388
Liebe Freunde der Achillessehne :)

Nach dem ich die letzten Tage diesen GESAMTEN :geil: Thread durchgelesen habe - was natürlich kein gutes Zeichen sein kann - möchte ich hier auch meinen Leidensweg für die Nachwelt festhalten.

Begonnen hat die Geschichte vor gut einem halben Jahr, in der Vorbereitung zum Frankfurt Marathon. Ich hatte immer mal wieder nach harten Trainings und am Morgen danach das Gefühl, dass ich in der rechten Achillessehne etwas spüre. Ich konnte aber ohne Einschränkungen mein Training durchziehen und in Frankfurt mit neuer PB finishen. Danach machte ich die "üblichen" zwei Wochen Pause und habe dann mit einem vorsichtigen Wiedereinstieg begonnen. Schon bald aber haben sich dann die Probleme an der Sehne manifestiert.
Ich bin dann schon relativ früh, so Mitte November zu einem Sportarzt und bin seit dem auch in physiotherapeutischer Behandlung. Beide, Physio und Arzt, haben übrigens gesagt, dass dies gar keine Seltenheit sei, dass die Probleme gerade nach einer Pause Anfangen.

Zum Konkreten Problem:
Ich hatte NIE "Schmerzen", maximal ein deutlich wahrnehmbares aber gut auszuhaltendes "Gefühl". Also auf der Skala von 0...10 ca. eine 2. Jedoch habe ich schon einen deutlich zu ertastenden Knubbel (ca. 2cm Oberhalb des Fersenansatzes) welche auch bei beim drücken weh tut. Auf Anraten meines Arztes mach ich seit Dezember, also seit ca. 14 Wochen, die exzentrischen Übungen auf der Treppe. Zu Anfang nur mit gestrecktem Bein und nur ca. 2x15 Wiederholungen. Seit mitte Januar gestreckt und gebeugt und deutlich intensiver. Und ich hatte auch bei den Übungen NIE Schmerzen in der Achillessehne. Den Impact auf die Waden und den Schollenmuskel merke ich aber schon sehr deutlich und ich habe auch gute Fortschritte gemacht. Mittlerweile mache ich die Übungen 2..3 mal Täglich mit je 3 Serien a 15...20 Wiederholungen, zum Teil mit ca. 20kg Gewicht.

Der Physio hat zu Anfang vor allem die Waden behandelt (Dry Needling & Massagen). Sämtliche Verhärtungen sind mittlerweile weg und die Waden sowie der Schollenmuskel sind dermassen spannungsfrei, dass ich beide eigentlich gar nicht mehr dehnen kann weil sämtliche Bewegungen durch das Fussgelenk begrenzt sind.
Zur Zeit behandeln wir nur noch die Sehne selber, meist mit Stosswellen.
Das Hauptproblem aber – die Achillessehne – zeigt sich von all diesen Bemühungen völlig unbeeindruckt. Weiterhin habe ich morgens Anlaufschmerzen (1...2), zum Teil sehr diffus und zum Teil punktuell. Weiterhin spüre ich es auch im Alltag, in Ruhe und auch beim Gehen, immer mal wieder (1... max 2).

Beim Laufen habe ich übrigens so gut wie keine Probleme. Ich habe bis Anfang Januar noch mehr oder weniger normal trainiert und bin bis 30km gelaufen. Habe dann aber, um es endlich los zu werden, eine fünf wöchige Laufpause gemacht. Bei der Pause wurde es die ersten drei Wochen zuerst einmal schlechter, war dann aber so gut wie weg.
Seit Mitte Februar versuche ich langsam wieder ins Training zu kommen und laufe aktuell bis ca. 10..12 km gemütlich (max. 5:00min/km). Beim Laufen merke ich nach wie vor nicht viel, meistens nach ca. 5km sogar rein gar nichts mehr.

Übrigens: Ich mache seit Januar sehr viel gesundes Zeugs wie Rumpfstabi, Beinachsenstabi, Balance-Übungen, Kräftigung, Dehnen, Blackroll, usw. Auch habe ich angefangen 1..2 mal wöchentlich ein paar hundert Meter barfuss zu laufen.
Das alles macht es aber weder besser noch schlechter. Es gibt ab und zu Tage wo es fast weg ist, und es gibt Tage, so wie heute, wo ich es fast permanent leicht spüre. Beides ist aber meistens völlig zufällig. Ich kann es mit meinen Trainings und Übungen also kaum oder gar nicht beeinflussen. Will heissen ich weiss nie warum es besser wird, und ich verstehe auch nicht, was es jeweils schlechter macht. :confused:

Und jetzt?!
Tja, das ist wohl die alles entscheidende Frage. Da ich nie „echte“ Schmerzen habe und hatte: soll ich es einfach nochmal versuchen, ganz normal zu trainieren und hoffen das es nicht schlechter wird? Zu Anfang dachte ich halt, ich wäre klug, reagiere früh und mache alles richtig, dass ich das schnell wieder loswerde. Hat scheinbar nicht geklappt! :klatsch: Also jetzt no risk no fun? Oder dran bleiben und gaaaaanz langsam weiter steigern?
Eigentlich wollte ich diesen Sommer mal wieder einen Ultra-Trail laufen. Irgendwie glaube ich aber nicht mehr daran. :motz: :nene:

Gruss Mathias
10km -> 38:07 (2018) / HM -> 1:25:09 (2017) / M -> 2:59:04 (2018)

389
Hallo L4uf,

was das Laufen und die Schmerzen angeht sind wir wie geklont. Einem Fragebogen nach litt ich auch unter einer Laufsucht, die ich jetzt so gut wie los bin. Aber dennoch ich gebe nie auf; Jetzt werde ich es mit einer Neuraltherapie versuchen. Was mir bei meinem rechten Fuß etwas gebracht hat, war die Kombination Stoßwellen & Cortison. Nun meldet sich aber der linke Fuß. Da ich Cortison nicht zur Gewohnheit werden lassen will, versuche ich es jetzt eben mit der Neuraltherapie.

Was ist mein Ausgleich :-) ? Wenn nicht auf Zeit einen guten Halbmarathon, dann mit sehr sehr viel Spaß ein Hindernislauf wie Tough Mudder, und wenn man 4 Stunden braucht. Ankommen ist alles.

Wünsche Dir viel Glück!
Beginn des Laufens: Sommer 2014

Bestleistungen:
10km 43,30
21km 1.42,59

Gute Nachtlauf, Immer bei Vollmond, Immer um 21:30 Uhr, auch in Deiner Stadt:

http://www.laufengegenleiden.de/gutenachtlauf

390
Wedegehnte hat geschrieben:Liebe Freunde der Achillessehne :)
......
Auch habe ich angefangen 1..2 mal wöchentlich ein paar hundert Meter barfuss zu laufen.
Das alles macht es aber weder besser noch schlechter. ...
So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Mir hat man geraten, dass man bei Achillesbeschwerden niemals barfuß laufen soll und vorerst auf flache Laufschuhe verzichtet.

Mal schauen, ob ich "meine" Geschichte vernünftig auf die Reihe bekomme.

Vor jetzt genau zwei Jahren habe ich mir das rechte Knie schön machen lassen. Athroskopie, Innenmeniskus glätten, das Ganze ambulant und einen Tag später bin ich bereits wieder geradeaus gegangen und Auto gefahren. Ich hatte mir zu der Zeit ganz strickt vier Monate Sportpause auferlegt, weil ich nicht überziehen wollte.

Mit Ende dieser Zeit kam dann ein Schlüsselbeinbruch dazu, der mich viel Zeit und Motivation gekostet hat. Vielleicht hatte ich mir die dann folgende Pause auch irgendwie "verdient". In den Jahren zuvor gab es regelmäßig 10. - 12.000 Kilometer pro Jahr auf dem Rennrad, in 2016 dazu den Marathon in Hamburg und in Berlin. Bei mir war einfach mal die Luft raus.

Im letzten November habe ich einen Startplatz für den diesjährigen Berlin-Marathon bekommen. Das ist der Grund dafür, warum ich von der Zeit an wieder den Arsch hochbekomme. Meine Arbeitsweg von sechs Kilometern fahre ich konsequent mit dem Rad, strecke bereits den Hinweg auf 15 bis 20 km und rolle auch mal 40 km heimwärts.

Mein Ziel ist es eigentlich, dass ich diese sechs Km regelmäßig laufe. Soweit bin ich aber gar nicht gekommen. Laufversuche endeten bisher in Kniebeschwerden und seit mehr als zwei Monaten ist die rechte Wade hart. Sobald ich auch nur ansatzweise laufen möchte, schießt es in die Wade. Anschließend schmerzt es sogar beim normalen Gehen und einen Tag später ist es wieder weg. Ich merke die Wade sogar beim Radfahren (MTB, Trekking- oder Rennrad). Es fühlt sich manchmal so an, als wenn man auf einen Krampf zusteuert und bei ca. 50% stehenbleibt.

Einen ersten Termin bei einer Physiotherapeutin gab es vor zwei Wochen. Da habe ich auf meinem Handtuch gelegen und geheult, als sie mir die Wade bearbeitet hat. Sie konnte die Verhärtung bestätigen und mir schon mal versichern, dass es nicht in Richtung Zerrung oder Riß geht. Eigentlich möchten wir beim nächsten Termin eine Laufanalyse machen, um die Ursache für diese Beschwerden zu finden.

Entweder kommt es von den Füßen oder von der Hüfte/ Wirbelsäule. Hier hat man mir schon seit meiner Jugendzeit bestätigt, dass ich aufgrund einer Beinlängendifferenz stärker nach rechts rausdrehe.

Ganz aktuell hatte ich am letzten Donnerstag und Freitag starke Beschwerden am Achillessehnenansatz und habe dann dort am Freitag Abend konsequent gekühlt. Gestern morgen bin ich ins Sanitätshaus und habe mir eine AS-Bandage besorgt, im Geschäft anprobiert und auch gleich anbehalten.

Jetzt kommt das Unfassbare. Ich bin gestern Mittag versuchsweise mit dem Rennrad (und Bandage) auf Tour gegangen und es sollte nur eine Proberunde werden. Am Ende war ich gut zwei Stunden mit insgesamt 62 Kilometern unterwegs. Ich habe in der ganzen Zeit kein einziges Zwicken im Bein verspürt.

Heute früh gab es 40 Minuten Kräftigungsübungen im Keller. Gerade eben konnte ich die Wade mit der Blackroll ausrollen, ohne das es in irgendeiner Form schmerzhaft gewesen ist.

Morgen geht es wieder zu meiner Physio. Da werde ich aber vorerst darum bitten, dass mir die Dame noch einige Kräftigungsübungen für Achillessehne und Wade zeigt. Ansonsten kenne ich auch nur die üblichen Verdächtigen: Wadenheben auf einer Treppenstufe oder Beinheben auf Wackelkissen oder Handtuch.

Ganz vergessen: Ich gehöre bereits zu der Silver-Generation und weiß als Mittefünfziger sowieso alles besser. :zwinker2:

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S-Express hat geschrieben:So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Mir hat man geraten, dass man bei Achillesbeschwerden niemals barfuß laufen soll und vorerst auf flache Laufschuhe verzichtet.
Vom Barfusstraining bin ich mittlerweile auch wieder weg gekommen. Ich hatte den Verdacht, dass dies doch eine etwas verzögerte Reaktion (ca. 24-36h später) der Achillessehne ausgelöst hat. Und seit ich das weglasse, hatte ich im Alltag auch kaum mehr etwas gespürt. Ausser letze Woche einmal, da war ich allerdings tags zuvor bei der Laufanalyse und musste dort natürlich auch mal Barfuss aufs Laufband.
Irgendwann, wenn die Sache ausgestanden ist, solle ich das Barfusslaufen aber unbedingt wieder dazu nehmen, meint mein Physio, um die Sehne ein bisschen zu stressen und zu trainieren und somit einer nächsten Überlastung vorzubeugen.

Ansonsten bin ich die Umfänge langsam wieder am steigern und laufe wieder regelmässig 10...20km. Dabei spüre ich öfters mal ein bisschen die Sehne, aber kaum je schmerzhaft. Auch morgens sind die Anlaufschmerzen gut unter Kontrolle - nie ganz weg aber auch über die Wochen nicht schlechter werdend.

Die Treppenübungen mache ich mittlerweile seit 4 Monaten. Momentan mache ich 1-2 mal Täglich 120 Wiederholungen exzentrisch, zur Hälfte mit gestrecktem und zur Hälfte mit angewinkeltem Knie. Und ich mache zusätzlich 1..3 mal täglich je 15 Wiederholungen exzentrisch/konzentrisch, dies dann auch mit beiden Beinen. Bei den rein exzentrischen Übungen lasse ich das gesunde Bein seit einer Weile weg, ganz einfach um Zeit zu sparen. Und weil ich ja die zweite, für die Muskulatur ohnehin wesentlich anspruchsvollere Übung beidseitig mache, denke/hoffe ich, dass sich dadurch nicht eine neue Disbalance einstellen wird.

Gruss Mathias
10km -> 38:07 (2018) / HM -> 1:25:09 (2017) / M -> 2:59:04 (2018)

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Rolli hat geschrieben:Mathias, weißt Du, was exzentrische Übung bedeutet?
Ja klar. Bei der exzentrischen Kontraktion wird der Muskel auseinandergezogen, also während sich Ansatz und Ursprung des Muskels voneinander entfernen, versucht der Muskel, die Bewegung abzubremsen.
Warum? Ich bin mir sicher, das weiss jeder, der mal Achillessehnenprobleme hatte.
10km -> 38:07 (2018) / HM -> 1:25:09 (2017) / M -> 2:59:04 (2018)

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Wedegehnte hat geschrieben:Ja klar. Bei der exzentrischen Kontraktion wird der Muskel auseinandergezogen, also während sich Ansatz und Ursprung des Muskels voneinander entfernen, versucht der Muskel, die Bewegung abzubremsen.
Warum? Ich bin mir sicher, das weiss jeder, der mal Achillessehnenprobleme hatte.
Leider nein. Auch weniger Therapeut und Ärzte wissen das so genau.
Exzentrische Kontraktion ist eigentlich keine Kontraktion, weil der Muskel bei der Kontraktion sich nur zusammen ziehen kann. Es gibt kein neurologischen Impuls, der den Muskel auseinender zieht.
Was ist jetzt die exzentrische Kraft? Es ist die Kraft die gegen (!!!) die Muskelanspannung ausgeübt wird. Man kann sie durch Schwerkraft und/oder Kraft andere Muskel ausführen und nicht durch den betroffenen Muskel selbst.

Was bedeutet das für uns? Was bedeutet das für die Treppenübung?

Die korrekte Ausführung der Übung sollte etwas anderes ablaufen:
Wadenmuskulatur in dem obere Position zuerst maximal anspannen und denn, den angespannten Zustand, mit der Bewegung nach unten auseinander ziehen. Am Besten bis in die maximale untere Position, die durch Beweglichkeit des Sprunggelenkes möglich ist.

Vorsicht! Muskelkater garantiert!
Aber... auf diese Weise muss Du nur 3x3 (4, 5, 6, 7) machen und sparrst sehr viel Zeit.

395
Eine Muskelkontraktion ist die aktive Muskelverkürzung (konzentrische Kontraktion).[1] Auch den Muskelkontraktionen zugerechnet werden Anspannungen des Muskels, die keine Verkürzung bewirken, sondern den Muskel gegen Widerstand in einer bestimmten Länge halten (isometrische Kontraktion), und solche, die einer auf den Muskel wirkenden Kraft einen Widerstand entgegensetzen, während er verlängert wird (exzentrische Kontraktion).

396
JoJa hat geschrieben:Eine Muskelkontraktion ist die aktive Muskelverkürzung (konzentrische Kontraktion).[1] Auch den Muskelkontraktionen zugerechnet werden Anspannungen des Muskels, die keine Verkürzung bewirken, sondern den Muskel gegen Widerstand in einer bestimmten Länge halten (isometrische Kontraktion), und solche, die einer auf den Muskel wirkenden Kraft einen Widerstand entgegensetzen, während er verlängert wird (exzentrische Kontraktion).
Leider nein.
Es gibt immer nur eine Kontraktion. Konzentrische. Es gibt aber isometrische Kraft, wenn sich die Muskulatur nicht verkürzt sondern die Länge bleibt gleich (aus welchem Grund auch immer) und es gibt exzentrische Kraft, Kraft die die angespannte Muskulatur (nach der konzentrischen Kontraktion) beim auseinander ziehen aushalten muss. Sie wird nicht durch Kontraktion erzeugt.

Wie schon geschrieben, eigentlich wissen es alle, wie ein Muskel funktioniert, leider nicht, was es bedeutet.

398
dicke_Wade hat geschrieben:http://www.sportunterricht.de/lksport/arbweis.html

Ihr meint beide das Selbe und eigentlich liegt Rolli falsch weil seiner Meinung nach Kontraktion nur eins bedeuten kann.

Beschleunigung kann im Prinzip auch nur eins bedeuten, denn kennt die Physik die negative Beschleunigung.

Gruss Tommi
Nun ja... auch wenn das da so steht: Ein Muskel kann nur zusammenziehend Kontraktieren. Habe schon oben beschrieben. Es wird einfach falsch interpretiert. Wenn sie unter Spannung auseinander gezogen wird, bedeutet das nicht dass die Kontraktionsrichtung sich verändert, sondern, dass der Muskel gegen die auseinanderziehende Kraft ankämpfen muss.

Noch einmal, auch da sollte es stehen Kraft und nicht Kontraktion. Aber ja, Umgangssprachlich wird das verwechselt.

400
Nur noch kurz. Was bedeutet der Unterschied zwischen umgangssprachlichen und physiologischen Begriff:

Wenn man, zum Beispiel beim Wedenheber-Übungen (Treppenübungen) exzentrisch arbeitet, also von oben nach unten, wird der Muskel zuerst locker sein und ohne Kontraktion einfach den Körper absenken lassen. Danach kommt Muskelanspannung, also die konzentrische Kontraktion und erst am Ende der Bewegung kämpft die angespannte Muskulatur gegen die exzentrische Kraft (hier durch die Erdanziehung verursachte Kraft und nicht aktiv durch die Muskulatur) und verhindert/bremst damit die Bewegung nach unten.

Konkret wird also die exzentrische Kraft erst in der letzter Phase der Bewegung trainiert.
Antworten

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