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Alternative Lenkerformen

Alternative Lenkerformen

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Hallo,

eigentlich hatte ich mich ja damit abgefunden, dass das Kickbike für mich zu lang ist. Versuche mit kürzeren Vorbauten brachten keine Verbesserung. Sie endeten meist mit Rückenschmerzen und / oder verspanntem Nacken.

Jetzt bin ich mehr oder weniger durch Zufall (Kostka Street) auf eine extrem kurze Geometrie gestoßen, mit der ich längere Strecken fahren kann ohne am nächsten Tag noch völlig fertig zu sein. Also nehme ich das Thema wieder auf und versuche mein Kickbike besser an mich anzupassen.

Der erste Versuch mit einem extrem kurzen 60 mm Vorbau ist gleich wieder fehlgeschlagen. Ich denke, nur mit verschiedenen Vorbauten rumzuspielen, ist ein Irrweg. Also stelle ich mal den Flat Bar Lenker in Frage und experimentiere mit anderen Lenkerformen. Vielleicht bringt das ja eine Verbesserung.

In verschiedenen Threads wurden ja schon hin und wieder andere Lenker angesprochen. Einen eigenen Thread zu diesem Thema habe ich nicht gefunden.

Nach einer ersten Recherche kristallisieren sich für mich folgende Gruppen heraus:

Eher flache Lenker, deren Enden mehr (Toulouse) oder weniger (Moon) nach hinten gebogen sind. Diese Lenker sind recht preiswert zu bekommen. Die könnte ich auf Verdacht kaufen und ausprobieren. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich mit dem Knie dagegen stoße.

Die zweite Gruppe wären Schwalbenschwanz-Lenker, die in mehreren Ebenen geschwungen sind. Ein Beispiel dafür ist der SQ-Lab 321: SQlab - 315 Cross Country Lenker, ergonomisch, Cross Country, Bike, Mountainbike. Bei dieser Form kann ich mir eher vorstellen, dass genug Platz fürs Knie bleibt. Schließlich benutzt Alpo so einen Lenker "falsch herum" montiert.
Eine extreme Form ist der Moustache. Dafür kann ich mich nicht so recht begeistern.

Die dritte "Gruppe" besteht nur aus einem Lenker, einer Kreuzung aus Renn-, Cross-, Touren-, Reiselenker: Woodchipper Bar | Parts & Accessories | Salsa Cycles. Ob so eine Form auf dem Roller funktioniert?

Hat jemand Erfahrungen mit diesen Lenkern? Ich freue mich über jeden Bericht.

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RheinBergRoller hat geschrieben:Eine extreme Form ist der Moustache. Dafür kann ich mich nicht so recht begeistern.
Schon probiert?

Zunächst mal muß man auch hier unterscheiden. Der "normale" Moustache Lenker, wie der Nitto-RM-016AA würde Dich vermutlich nicht viel weiter bringen, denn die Giffentfernung ist kaum anders als bei einem Flatbar, da diese davon abhängt, wo Daumen und Zeigefinger den Lenker umfassen, was bei besagtem Nitto und seinen diversen Plagiaten normalerweise auf gleicher Höhe oder knapp oberhalb der Lenkerklemmung ist, sofern man nicht extrem kleine Hände hat. Die meisten Umsteiger verbauen deswegen mit so einem Moustache auch einen kürzeren Vorbau, denn der Reach von ca. 10 cm wäre sonst kaum sinnvoll nutzbar. So ein Moustache ist ein echter Rennlenker -eben der Vorfahre des heute üblichen Rennlenkers und immer noch beliebter Trainingslenker.

Anders sieht es bei dem von mir verwendeten Moustache von Soma aus. Dessen Griffe sind weitaus länger als die des Nitto, was mir erlaubt über einen sehr großen Bereich die Griffentfernung zu variieren. Zwischen der dem Körper nächstgelegenen und der am weitesten entfernten Griffhaltung liegen bei mir 14cm und zwischen den verschiedenen Haltungen kann ich ohne umgreifen stufenlos variieren. Die Körperhaltung ist ganz problemlos in jeder Situation von entspannt aufrecht bis tief "aerodynamisch" veränderbar.

Zu beachten wäre beim Moustache, daß man ggf.einen steileren/höheren Vorbau montiert oder einen schon vorhandenen -17° auf +17° umdreht, denn die Moustache Lenker haben meist einen Drop von 5-6cm. Bei mir ergab sich am Kickbike dadurch eine in Fahrtrichtung aufsteigende Lenkerhöhe von 88-92 cm.

Dirt Drop Bars wie der Woodchipper sind bestimmt auch gut zu fahren durch mehr Breite und weniger Drop als beim klassischen Rennlenker. War immer meine 2. Wahl. Ausprobiert habe ich es allerdings noch nicht, weil mein Soma Moustache einfach so perfekt für mich paßt.

Leider scheint es meinen Soma 3-Speed-Moustache momentan nirgendwo zu kaufen zu geben, jedenfalls nicht in Deutschland.

Als mögliche Alternativen, wenn der Moustache zu "extrem" erscheint, würde ich über den Soma Oxfort, Soma Sparrow (gibts in 3 Breiten), Nitto-B-352AA-Northroad, Nitto Albatross, Nitto-B-347AA-Dove oder ähnliche Lenker nachdenken. Nahezu alle sind auch "geflipped" montierbar.

Ansonsten wiederhole ich nochmal, was ich seinerzeit sinngemäß in dem Thread http://forum.runnersworld.de/forum/tech ... -bart.html sagte: Nie wieder Flat Bar.

Es grüßt

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Kollo hat geschrieben:Schon probiert?
Nein.

Der einzige Lenker, bei dem die Enden nach hinten zeigen, war ein Cruiser. Damit bin ich fleißig Schlangenlinien gefahren. Das heißt aber nichts. Man muss sich immer erst eingewöhnen und länger bzw. öfter damit fahren, im Idealfall mehrere hundert km, um sich ein Urteil zu bilden.

Ein Cruiser ist natürlich nicht mit dem Moustache zu vergleichen. Er ist breiter und die Enden liegen viel weiter hinten.
Kollo hat geschrieben:Zunächst mal muß man auch hier unterscheiden. Der "normale" Moustache Lenker, wie der Nitto-RM-016AA würde Dich vermutlich nicht viel weiter bringen, denn die Giffentfernung ist kaum anders als bei einem Flatbar, da diese davon abhängt, wo Daumen und Zeigefinger den Lenker umfassen, was bei besagtem Nitto und seinen diversen Plagiaten normalerweise auf gleicher Höhe oder knapp oberhalb der Lenkerklemmung ist, sofern man nicht extrem kleine Hände hat. Die meisten Umsteiger verbauen deswegen mit so einem Moustache auch einen kürzeren Vorbau, denn der Reach von ca. 10 cm wäre sonst kaum sinnvoll nutzbar.
Genau das ist das Problem. Einerseits muss ich wieder mehr Druck auf das Vorderrad bekommen. Mit dem 60er Vorbau hebt es ab wenn ich bergauf mal richtig reintrete. Das Lenkverhalten ist fürchterlich nervös geworden. Auf der anderen Seite soll die Geometrie noch kürzer werden. Keine Ahnung, ob das geht. Vielleicht versuche ich da gerade die Quadratur des Kreises.
Kollo hat geschrieben: Dirt Drop Bars wie der Woodchipper sind bestimmt auch gut zu fahren durch mehr Breite und weniger Drop als beim klassischen Rennlenker. War immer meine 2. Wahl. Ausprobiert habe ich es allerdings noch nicht, weil mein Soma Moustache einfach so perfekt für mich paßt.
Der Woodchipper steht auf meiner Liste ganz unten. Ich hätte gerne Lenkerenden mit einem Durchmesser von 22,2 mm damit ich die vorhandenen Griffe und Bremshebel nutzen kann. Aus diesem Grund scheiden viele Lenker gleich aus, vermutlich auch der Woodchipper.
Kollo hat geschrieben:Leider scheint es meinen Soma 3-Speed-Moustache momentan nirgendwo zu kaufen zu geben, jedenfalls nicht in Deutschland.
Der Singlespeedshop hat ihn zumindest noch im Angebot, wenn auch zur Zeit nicht lieferbar.
Kollo hat geschrieben:Als mögliche Alternativen, wenn der Moustache zu "extrem" erscheint, würde ich über den Soma Oxfort, Soma Sparrow (gibts in 3 Breiten), Nitto-B-352AA-Northroad, Nitto Albatross, Nitto-B-347AA-Dove oder ähnliche Lenker nachdenken. Nahezu alle sind auch "geflipped" montierbar.
Den Sparrow habe ich auf der Liste. Die anderen Formen gibt's preiswerter von Moon bis Toulouse.

Am besten kaufe ich erst einmal ein paar billige verstellbare Vorbauten und verschiedene Lenker bevor ich da richtig Geld versenke. Mal sehen ob ich nicht auf dem Holzweg bin. Vielleicht steht ja am Ende auch die Erkenntnis, dass das Kickbike für mich nicht geeignet ist.
Kollo hat geschrieben:Ansonsten wiederhole ich nochmal, was ich seinerzeit sinngemäß in dem Thread http://forum.runnersworld.de/forum/tech ... -bart.html sagte: Nie wieder Flat Bar.
Bin ja gespannt, ob ich zu so einer Erkenntnis komme.

Grundsätzlich bin ich mit Flatbars und Ergogriffen ganz zufrieden. Bei Geroy und Tour ist das alles auch kein Problem. Die lassen sich mit 60er Vorbau noch prima lenken und die Geometrie wird für mich besser. Na gut, mit dem Geroy bin ich gerade mal um den Block gefahren. Der Tour lässt sich mit 80 mm Vorbau und tieferem und schmalerem Lenker sogar präziser steuern als mit den Originalteilen. Mit 60 mm wird es nur wenig schlechter und ich kann weiter hinten stehen.

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Naja Du kannst nicht erwarten, daß der Druck auf das Vorderrad steigt, wenn der Schwerpunkt weiter nach hinten verlegt wird und das ist nunmal der Fall, wenn man die Griffposition in Richtung Trittbrett verlagert. Andererseits sollte das aber eher verhindern, daß man am Ende der Tretbewegung soviel Zug auf den Lenker bringt, daß das Vorderrad abhebt. Eigentlich sollte das Vorderrad nur dann unbeabsichtigt den Bodenkontakt verlieren, wenn die Griffposition zu weit von einem weg ist und am Ende des Bewegungsablaufes die Arme zu kurz werden.

Soweit es die Lenkgenauigkeit betrifft, hatte ich nie Probleme. Ich fahre auch viel sicherer einhändig als seinerzeit mit dem Flatbar. Die Lenkerbreite trägt vermutlich auch etwas dazu bei, denn 56cm Griffweite beim Moustache oder anderen Lenkern mit parallel verlaufenden Griffenden entsprechen etwa der Griffweite an einem rund 20cm breiteren Flatbar. Wenn Du Probleme mit zu nervösem Fahrverhalten mit kurzem Vorbau hast, könnte ein breiterer Lenker eventuell auch helfen, wobei durch breitere Griffhaltung die Entfernung zum Lenker wieder geringer wird.

Ein Teufelskreis... :teufel:

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Kollo hat geschrieben:Naja Du kannst nicht erwarten, daß der Druck auf das Vorderrad steigt, wenn der Schwerpunkt weiter nach hinten verlegt wird und das ist nunmal der Fall, wenn man die Griffposition in Richtung Trittbrett verlagert.
Genau das erwarte ich. Sonst würden die Versuche keinen Sinn machen.
Kollo hat geschrieben:Soweit es die Lenkgenauigkeit betrifft, hatte ich nie Probleme. Ich fahre auch viel sicherer einhändig als seinerzeit mit dem Flatbar. Die Lenkerbreite trägt vermutlich auch etwas dazu bei, denn 56cm Griffweite beim Moustache oder anderen Lenkern mit parallel verlaufenden Griffenden entsprechen etwa der Griffweite an einem rund 20cm breiteren Flatbar.
Dann müsste ein Rennlenker einem Flatbar > 60 cm entsprechen. Den Eindruck hatte ich nicht, als ich ein paar Meter mit dem RaceK gefahren bin. Fürchterlich nervös, erfordert wohl eine längere Eingewöhnungszeit.
Kollo hat geschrieben:Wenn Du Probleme mit zu nervösem Fahrverhalten mit kurzem Vorbau hast, könnte ein breiterer Lenker eventuell auch helfen, wobei durch breitere Griffhaltung die Entfernung zum Lenker wieder geringer wird.
Das ist keine Option. 58 cm hat sich für mich als optimale Breite erwiesen.
Kollo hat geschrieben:Ein Teufelskreis... :teufel:
...ist dazu da, aus ihm auszubrechen. :nick:

Ich habe jetzt einen halben Tag mit verschiedenen Lenkern und Vorbaulängen herumprobiert.
Von oben nach unten:
Ergotec Moon
Zoom Touring
Kalloy Toulouse
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Das Kickbike braucht einen Vorbau von (mindestens?) 110 mm.
Der Toulouse ist für das Kickbike nicht geeignet.
Schwalbenschwanzlenker scheinen der beste Kompromiss zu sein.

Ich schreibe morgen weiter. Im Moment verliere ich dauernd den geschriebenen Text. Keine Lust mehr. :-(

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Mist, sobald ich auf erweitert oder Vorschau klicke, ist der Text schon wieder weg! Mal sehen, ob es mit dem Editieren des Beitrags heute besser klappt...

Extreme Gewichtsoptimierung kann man bei diesen Billigteilen natürlich nicht erwarten:

Ergotec Moon: 250 g
Zoom Touring: 290 g
Kalloy Toulouse: 303 g

Aber dafür habe ich für die Versuchsserie auch nicht so viel Geld aus dem Fenster geworfen!

Nach den schlechten Erfahrungen habe ich den 60er Vorbau in die Ecke geworfen und gleich mit einem 80er begonnen.

Erster Versuch: Ergotec Moon auf 80er Vorbau, -6°:
Schon viel besser als Flatbar / 60 mm. Hände viel weiter hinten, Fahrverhalten immer noch ziemlich nervös.

Zweiter Versuch: Zoom Touring nach unten / 80er Vorbau, -6°:
Sehr angenehme Länge, Fahrverhalten besser, aber nicht gut, in Kurven Neigung zu unkontrolliertem Flattern.

Dritter Versuch: Kalloy Toulouse / 110er Vorbau, -7°:
Versuch abgebrochen. Hände zu weit hinten. Der Lenker federt bei Belastung unangenehm. Bremsleitungen viel zu kurz. Die Bremshebel lassen sich nur noch vorne montieren wie die Zusatzbremshebel an Rennlenkern.

Vierter Versuch: Zoom Touring nach unten / 110er Vorbau, +7°
Fünfter Versuch: dito / dito, -7°
Sechster Versuch: dito nach oben / dito, -7°
Das passt schon recht gut. Das Fahrverhalten entspricht etwa dem eines Flatbar bei gleicher Vorbaulänge. Die mittlere Variante gefällt mir optisch am besten. Die Lenkerhöhe variiert von ca. 87 - 89 cm. Die diagonale Länge beträgt bis Mitte Griffe etwa 105 cm wie beim Street. Die VR-Bremse funktioniert noch so gerade eben wenn man die Hebel nicht zu weit nach unten dreht. Die Länge der Bremsleitungen ist jedenfalls nur für Flatbar ausgelegt.

In allen getesteten Varianten war genug Platz für die Knie vorhanden. Jetzt sollte ich nur noch eine längere Testfahrt hinbekommen vor der DM...

Weitere mögliche Optimierungen:
leichterer Schwalbenschwanzlenker
ausgeprägtere Schwalbenschwanzform in Verbindung mit einem hohen und langen Vorbau, damit man sich bergab wie Alpo auf den Lenker legen kann - ohne jegliche Bremsmöglichkeit :uah:

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Hallo RheinBergRoller,

ich bin seit einiger Zeit mit einem (in der Breite - und damit auch dem Gewicht :zwinker5: - etwas reduzierten) Ergotec Moon am Kickbike unterwegs und habe den Eindruck, dass er durch die Biegung (und die daraus resultierende Handhaltung) im Vergleich zum Flatbar die Hände und die Gelenke deutlich entlastet. Als Vorbau habe ich einen 110 mm-Exemplar montiert und komme prima damit klar.

Gruß, Steffen
Wer Rückenwind hat, der rollert zu langsam!

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frog'n'roll hat geschrieben:ich bin seit einiger Zeit mit einem (in der Breite - und damit auch dem Gewicht :zwinker5: - etwas reduzierten) Ergotec Moon am Kickbike unterwegs und habe den Eindruck, dass er durch die Biegung (und die daraus resultierende Handhaltung) im Vergleich zum Flatbar die Hände und die Gelenke deutlich entlastet. Als Vorbau habe ich einen 110 mm-Exemplar montiert und komme prima damit klar.
Ja, vom Flatbar zum Moon ist der Sprung viel größer als vom Moon zum Touring. Wenn das für dich mit 110er Vorbau passt bist du vermutlich größer als 1,72.

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RheinBergRoller hat geschrieben:Ja, vom Flatbar zum Moon ist der Sprung viel größer als vom Moon zum Touring. Wenn das für dich mit 110er Vorbau passt bist du vermutlich größer als 1,72.
Hallo RheinBergRoller,

Bingo! - Das hast Du gut erkannt, ich komme auf etwa 1.850 mm.

Gruß, Steffen
Wer Rückenwind hat, der rollert zu langsam!

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Vielleicht solltst Du dann noch den FSA Metropolis oder sein deutlich preiswerteres Pendant Ergotec Aerowing 2 in Betracht ziehen.

Wieso allerdings die Länge der Bremsleitung ein Ausschlußkriterium darstellt, verstehe ich nicht.

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Kollo hat geschrieben:Vielleicht solltst Du dann noch den FSA Metropolis oder sein deutlich preiswerteres Pendant Ergotec Aerowing 2 in Betracht ziehen.
Ja, beide sind mir bekannt, jedoch teurer als mein Zoom Versuchsobjekt. Den Aerowing verbaut Morxes beim Habana. Es gibt noch viele weitere "wing type" Lenker wie SQ Lab 321, Soma Clarence usw. Ob die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen der Rede wert sind kann ich nicht beurteilen.

Mir geht es jetzt erst mal darum Erfahrungen zu sammeln bevor ich evtl. weitere Lenker kaufe. Zwischen messen und fühlen ist ein großer Unterschied. Der Race Max kommt mir mit dem neuen Lenker immer noch viel länger vor als der Street obwohl sie messtechnisch ungefähr gleich sind. Ich stehe fast immer vorne an / auf der Krümmung des Trittbrettes. Platz fürs Knie ist immer noch mehr als nötig vorhanden.

Auch in der neuen Konfiguration ist der Race Max vorne verdammt leicht. Heute hat es das VR nach einer langsam gefahrenen engen Kurve beim ersten Tritt ordentlich seitlich versetzt und an einer Steigung ist er vorne wieder hochgestiegen. Egal was ich mache, meine Arme scheinen immer zu kurz zu sein. Mit dem Flatbar ist mir das relativ selten passiert.
Kollo hat geschrieben:Wieso allerdings die Länge der Bremsleitung ein Ausschlußkriterium darstellt, verstehe ich nicht.
Wer hat das denn behauptet? Bremskabel kann man austauschen falls notwendig. Wenn es die passende(n) Länge(n) nicht gibt, lässt sich immer noch Meterware zurecht schnibbeln.
Nur wenn ich sofort feststelle, dass ein Lenker nicht passt, tausche ich doch nicht die Bremsleitungen gegen (nicht vorhandene) längere aus!

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Bei der Recherche verschiedener Lenkerformen stoße ich immer wieder auf die Firma Soma. Sie hat verschiedene historischer Lenker neu aufgelegt oder sich davon inspirieren lassen. Vor allem haben viele 25,4 mm Klemmung und 22,2 mm Lenkerenden. Dadurch lassen sich die vorhandenen MTB / Trecking Komponenten verwenden.

Lauterwasser, 48 cm breit:
Lauterwasser Alloy Bar | SOMA Fabrications

Sparrow in 49, 52 und 56 cm Breite:
Sparrow Bar 490/520/560 | SOMA Fabrications

Gator, 65,5 cm (!):
Gator Handlebar | SOMA Fabrications
Diesen kann man nur nirgends kaufen. Hab jedenfalls keinen Händler gefunden.

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So, die Fotos sind endlich klein gemacht. :)

Ich habe ein wenig mit verstellbaren Vorbauten experimentiert, zunächst mit einem 110er:
Damit ist kein brauchbares Ergebnis zu erzielen. Der Lenker kommt zwar weiter nach hinten, ist jedoch deutlich zu hoch. Das Fahrverhalten wird wieder ziemlich nervös.

Also muss der Vorbau länger sein und der Lenker mehr Drop / Rise besitzen. Dummerweise sind solche Lenker fast alle weiter nach hinten gekrümmt als die 33° des Zoom und ich bin mir nicht sicher ob ich damit klar komme. Nach einiger Recherche bin ich auf den NC-17 Trekking Pro gestoßen. 60 mm Drop / Rise und 34°.
NC-17 Pro Shop - 254 Trekking Lenker 2,4 (4,5) Zoll,schwarz 25,4mm, 618mm, 16/ 32 Grad **

Die Krümmung in der Mitte sieht zunächst ungünstig aus. Sie könnte den Platz für die Knie einschränken. Der NC-17 im Vergleich mit dem Zoom:
Der Höhenunterschied ist deutlich zu sehen. In Verbindung mit einem 125 mm Vorbau in der zweithöchsten Einstellung sieht das dann so aus:
Die Optik geht jetzt deutlich in Richtung Cruiser. Das funktioniert jedoch recht gut. Das Fahrverhalten entspricht in etwa dem eines geraden 110er Vorbaus. Die Lenkerenden sind weiter hinten als beim Zoom. Messtechnisch ist die Geometrie sogar kürzer als beim Street. Fühlt sich aber nicht so an. Also kann man messen vergessen. Den Lenker habe ich nach den Fotos noch etwas nach unten gedreht. Die Höhe ist jetzt ca. 88 - 89 cm. Die Griffe wurden mehrfach um 1 - 2 cm verschoben. Über die richtige Position (= Lenkerbreite) bin ich mir noch nicht so richtig im Klaren. Bei jeder Verschiebung ändert sich ja auch die Länge ein wenig.

Diese Vorbau/Lenkereinheit hat einen großen Nachteil: das Gewicht. Der Lenker wiegt 361 g, der Vorbau 257 g. Für einen Rennroller ist das bleischwer!

Ich bin mehrere Touren und in Langenfeld mit dieser Konfiguration gefahren. Es gab bisher keine Probleme außer zwei Tage Muskelkater nach dem Rennen was aber normal ist. Trotzdem fühle ich mich mit einem geraden MTB-Lenker wohler und meine, dann mehr Kontrolle über den Roller zu haben. Was ich jetzt noch probieren könnte wäre ein stärker gekrümmter Lenker wie der Sparrow. Das ginge dann mehr in Richtung Rennlenker. Vielleicht probiere ich das irgendwann auch mal aus.

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Durch den steilen Anstieg des Vorbaus, der wohl sogar +17° zu überschreiten scheint, verkürzt sich die effektive Länge des Vorbaus deutlich (ich schätze effektiv ist der Vorbau kaum länger als 100-110mm). Für einen Lenker mit weniger Drop würde also auch ein kürzerer Vorbau mit kleinerem Winkel funktionieren (6°m, 110mm z.B.).

Klar ist der jetzige Vorbau ziemlich schwer, aber Deinen Angaben zufolge, wiegt er ziemlich genau soviel, wie der nicht verstellbare Originalvorbau am Kickbike Race Max. Wenn Du erstmal weißt, welchen Winkel und welche Länge Du nun brauchst, kannst Du locker 100 gr. einsparen.

Mein Lenker vor dem Moustache fuhr sich auch sehr gut und sah so aus:

[ATTACH=CONFIG]37875[/ATTACH]
Bild

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Kollo hat geschrieben: Durch den steilen Anstieg des Vorbaus, der wohl sogar +17° zu überschreiten scheint,
Der Vorbau ist von -20° bis +40° einstellbar. In der zweithöchsten Einstellung werden es wohl +30° sein. Ich habe es nicht nachgemessen. Die Markierungen stimmen nicht mit der Skala überein.
Kollo hat geschrieben: verkürzt sich die effektive Länge des Vorbaus deutlich (ich schätze effektiv ist der Vorbau kaum länger als 100-110mm).
Das ist der Grund weshalb der Vorbau länger sein muss.
Kollo hat geschrieben: Für einen Lenker mit weniger Drop würde also auch ein kürzerer Vorbau mit kleinerem Winkel funktionieren (6°m, 110mm z.B.).
Das wäre das Ideal, nur habe ich keinen längeren (nach hinten) Lenker mit um die 33° und weniger Drop gefunden. Wenn ich in die Richtung weiter experimentiere, muss ich wohl einen mit einer größeren Krümmung kaufen. Keine Ahnung, ob ich damit klarkomme. Der Soma Sparrow hat übrigens ebenfalls reichlich Drop und wird mit einem 6° oder 7° Vorbau nicht funktionieren.
Kollo hat geschrieben: Klar ist der jetzige Vorbau ziemlich schwer, aber Deinen Angaben zufolge, wiegt er ziemlich genau soviel, wie der nicht verstellbare Originalvorbau am Kickbike Race Max. Wenn Du erstmal weißt, welchen Winkel und welche Länge Du nun brauchst, kannst Du locker 100 gr. einsparen.
Verstellbare Vorbauten sind ja grundsätzlich viel schwerer. Ich finde das Gewicht dieses noch vergleichsweise gering. Das Gewicht des Lenkers hat mich eher geschockt. Dafür ist er sehr stabil und man kann sich draufstützen ohne dass er nachgibt.

Als nächstes habe ich mir den Geroy vorgeknöpft. Mit 60er Vorbau und geradem, tiefer gesetztem Lenker wird das Fahrverhalten etwas schlechter als mit dem 110er. Er fährt zwar noch gut geradeaus, lässt sich jedoch nicht mehr so präzise ums Eck manövrieren. Die Geometrie passt mir so nicht weil sie zu Verspannungen in Nacken und Schultern führt.

Jetzt hat der Geroy den Zoom Touring bekommen, zunächst mit 110er Vorbau, -7°:
Die Entfernung von hinterem Trittbrettende bis Mitte der Griffe, diagonal gemessen, ist ca. 3 cm geringer als vorher mit dem geraden Lenker. Trotzdem fühlt es sich länger an. Der Eindruck vom Kickbike hat sich damit bestätigt. Also den Vorbau durch einen 80er ersetzt. Er muss nach oben (+6°) montiert werden, sonst kommt der Lenker zu tief.
Das fühlt sich jetzt richtig gut an. Die Lenkerhöhe (Mitte der Griffe) beträgt ca. 89 cm. Tiefer darf es für mich nicht sein, sonst mach ich nen Buckel. Und höher auch nicht, sonst stehe ich zu aufrecht. Das bleibt erst einmal so bis ich damit mehrere längere Touren gefahren bin. Mal sehen, ob es sich bewährt.

Optisch gefällt mir diese Art Lenker am Geroy besser als am Kickbike. Der Geroy wirkt so schon retro. Der Lenker unterstützt die Wirkung noch weiter.

Bingo!

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Na sowas! Da sucht man das Netz ab nach Infos über die beste Rollergeometrie und findet nichts. Also selbst eine Versuchsreihe gestartet um die Geometrie des überraschend gut passenden Kostka Street auf meine großen Roller zu übertragen. Das bisher beste Ergebnis: diagonale Länge 103 - 105 cm, Lenker ca. 84 cm über dem Trittbrett (Trittbretthöhe hinten gemessen).

Na so ein Zufall! Länger nicht mehr bei Priblizovadla nach neuen Artikeln geguckt. Gibt nichts neues. Aber da war doch noch der Artikel über Rennroller-Rahmen. Der wurde sehr kontrovers diskutiert (wenn meine Interpretation der Automaten-Übersetzung richtig ist). Und es gibt weitere Kommentare, u. a. von Alpo!

Prostor pro jezdce aneb geometrie stavby kolob

Demnach benutzt er nur zwei Maße um die Rollergeometrie zu beschreiben:

1. Straight distance from heel to handlebar.

Das müsste meiner "diagonalen Länge" entsprechen. Hier empfiehlt er ca. 60% der Körpergröße. Bei 172 cm sind das gut 103 cm. Bezieht man die dicke Schuhsohle in die Berechnung ein, sind es knapp 105 cm. Das ist exakt der Bereich, der sich bei meinen bisherigen Versuchen als optimal erwiesen hat!

2. Angle of this line from horizontal.

Dieser Winkel soll zwischen 45° (tief) und 55° (aufrecht) betragen, je nach persönlichem Geschmack. Er selbst bevorzuge die aufrechte Position. Da dieser Winkel nicht so leicht zu bestimmen ist wurde er von Miila in Prozent der Körpergröße umgerechnet: 42 - 49%. Dies ist die Höhe der Griffe über dem Trittbrett, nicht über dem Boden. Die 49% entsprechen bei meiner Größe ca. 84 - 85 cm. Auch das stimmt genau mit meinen Ergebnissen überein!

Ich nehme das als Bestätigung, dass ich da nicht auf dem Holzweg bin. Jetzt reizt es mich, die niedrige Position einmal auszuprobieren: 72 - 73 cm Höhe, macht dann 79 - 80 cm Lenkerhöhe über Boden. Ob ich damit ohne Verrenkungen rollern kann? Aerodynamischer wäre es ja.

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Also bei der Lenkerhöhe muß man wirklich nicht um jeden Zentimeter feilschen. Etwas höher ist im Zweifel besser, insbesondere jenseits der 30.

Ich glaube auch nicht, daß eine Norm hier möglich ist, denn zu unterschiedlich kann die Längenverteilung verschiedener Körperbereiche sein.

Ein sehr niedriger Lenker ist natürlich aerodynamischer, das jedoch immer. Will sagen, man kann sich eventuell nicht mehr in eine entspanntere Haltung begeben, was äußerst unangenehm werden kann. Mit höherem Lenker kann man aber durchaus noch eine sehr aerodynamische Haltung einnehmen.

Für Touren und Training würde ich keine Rückenschmerzen riskieren und mir daher besonders tiefe Lenkerpositionen für Renneinsätze aufsparen. Der "Schlüssel zum Glück" dürfte der richtige Lenker, um den es ja auch hauptsächlich in diesem Thread geht, sein.

Mit einem breiten Salsa Cowchipper, Woodchipper (Salsa Cycles) oder ähnlichem Lenker, nebst Rennradbremsgriffen und kurzem steilen Vorbau (Beispiel: http://twentynineinches.com/wp-content/ ... 09-010.jpg), dürfte man ein kaum zu überbietendes Spektrum an Griffvariationen haben. Meine einzige Befürchtung wäre hier dann nur, daß ich häufiger mal den Lenker mit dem Knie touchiere, wenn der Lenker näher zu mir rückt.
Bild

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Sang- und klanglos untergegangen ... nicht ganz.

Mein bisher bester "alternativer Lenker" ist der, der am wenigsten alternativ ist: Ergotec Moon. Mit der 23 Grad Krümmung nach hinten komme ich hervorragend klar. Der Roller lässt ich damit präzise steuern, besser als mit einem (fast) geraden MTB-Lenker. In Kombination mit einem 80 mm Vorbau ergibt sich für mich eine nahezu perfekte Geometrie beim Geroy.

Mit den Lenkern mit 33 - 35 Grad Krümmung bin ich nicht so zufrieden. Das fährt sich schon deutlich nervöser. Besonders Kurven lassen sich nicht mehr so präzise fahren. Größere Winkel habe ich noch nicht ausprobiert.

Beim Race Max 20 hat alles nichts genutzt. Ist leicht, bleibt leicht und hebt vorne gerne ab. Jetzt ist mir der Zufall zu Hilfe gekommen. Das Problem ist doch lösbar - durch eine Gabel mit geringerer Einbauhöhe! Die Gabel steht etwas steiler, das Steuerrohr wird abgesenkt und durch die stärker vorgebeugte Haltung gibt's mehr Druck auf das Vorderrad. Das Vorderrad bleibt am Boden, auch bei kräftigen Tritten. So um die zwei cm kann man tiefer gehen, d. h. bei 28 Zoll eine Crossgabel mit Einbauhöhen um 390 - 395 mm wählen. Beim 26 Zoll VR geht eine Gabel von 425 mm. Das Trittbrett wird vorne tiefer. Für gute Wege reicht die Bodenfreiheit immer noch aus.

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Naja, den Steuerrohrwinkel beeinflußt man auch, indem man die Hinterradhöhe verändert. Entweder durch die Reifenwahl oder das verwendete Ausfallende.

Du kannst unmöglich erwarten, daß sich das Gewicht auf das Vorderrad erhöht, wenn sich Deine Position auf dem Roller nach hinten verlagert. Dies geschieht entweder durch einen Lenker mit größerer Krümmung nach hinten, die nicht durch die Lenkerform wieder ausgeglichen wird, wie etwa beim Sqlab 310, Salsa Bend 2 oder auch On One Fleegle, um nun einige zu nennen, sondern auch durch einen kurzen Vorbau.

Bei Dir treffen sogar beide Faktoren zu: nach hinten gebogener Lenker und kurzer Vorbau. Es ist einfach nicht möglich auf diese Weise den Druck auf das Vorderrad zu erhöhen.

Unter ungefährer Beibehaltung des serienmäßigen Höhenunterschiedes bei der Bereifung (40-406/35-622), bin ich mit der Kinesis Crosslight 3 mit 405mm Einbauhöhe am 28/20 Race Max schon seit über 2 Jahren sehr zufrieden.

Seit etwa 10 Tagen habe ich auch einen neuen Lenker am 28/28: On One Fleegle. Zusätzlich nutze ich Lenkerhörnchen, die aber zwischen Griff und Bremshebel montiert sind, da der Abstand bei 660mm Lenkerbreite für mich nicht sinnvoll nutzbar wäre. So haben sie 40cm (Mitte/Mitte) Abstand zueinander, wodurch es sich wie bei einem Zeitfahr-Basislenker greift. Für mich eine nützlich zusätzliche Griffposition, wobei sich auch noch andere Griffpositionen ergeben, wie man sie bei den neuen Sqlab Innerbarends hat. Besonders vorteilhaft ist die schnelle Erreichbarkeit der Bremshebel von den Hörnchen aus.

Da ich unterschiedliche Bremssysteme vorne und hinten verwende, benutze ich die Shimano BL-R780 Hebel, die man für V-Brake und Caliper benutzen kann, da sich das Hebelverhältnis sehr einfach ändern läßt. Mit den Tiagra Flatbar Griffen geht das auch.

Am 28/20 benutze ich einen 10€ Zoom Bullbar mit 56cm Breite zweilagig mit Lenkerband umwickelt. Fährt sich auch sehr gut.
(und vielleicht wieder: Rechtsklick -> Grafik anzeigen)
Bild

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Kollo hat geschrieben:Du kannst unmöglich erwarten, daß sich das Gewicht auf das Vorderrad erhöht, wenn sich Deine Position auf dem Roller nach hinten verlagert. Dies geschieht entweder durch einen Lenker mit größerer Krümmung nach hinten, die nicht durch die Lenkerform wieder ausgeglichen wird, wie etwa beim Sqlab 310, Salsa Bend 2 oder auch On One Fleegle, um nun einige zu nennen, sondern auch durch einen kurzen Vorbau.

Bei Dir treffen sogar beide Faktoren zu: nach hinten gebogener Lenker und kurzer Vorbau. Es ist einfach nicht möglich auf diese Weise den Druck auf das Vorderrad zu erhöhen.
Wenn ich das wieder ausgleiche, habe ich doch nichts gewonnen. Die für mich perfekte Geometrie hat der Kostka Street Fold. Zufallstreffer. Da ich nicht nur noch mit 16 Zoll rumrollen will, bleibt mir nichts anderes übrig, als die großen Roller zu "kürzen".

Beim Kostka Tour, Mibo Geroy und GT sowie Morxes Sport ist das kein Problem. Sie reagieren gutmütig auf den kurzen Vorbau und den gekrümmten Lenker. Einzig der Morxes ist mir auch schon mal vorne hochgestiegen, wenn auch selten. Er ist eben auch ziemlich leicht. Ein ernsthaftes Problem habe ich lediglich mit dem Race Max 20. Das lässt sich nur durch eine etwas niedrigere Gabel beheben. Das kostet Bodenfreiheit, reicht aber noch für guten Untergrund.
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