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Schneller oder weiter. Aber wie ...

Schneller oder weiter. Aber wie ...

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Hi :hallo:

Vor meiner Haustür liegt eine 6,3 km-Runde, die ich quasi jeden Tag laufe. Pausen gibt's eigentlich nur, wenn ich mal keine Zeit dafür habe, ansonsten brauche und will ich sie nicht. Die Runde absolviere ich mit ca. 9,5 km/h, eine andere (4,5 km) mit etwas über 10 km/h. Nach ca. vier Jahren und einer krankheitsbedingten Pause über sieben Monate, die im November zuende ging, schaffe ich keine Verbesserung mehr. Am Ende der langen Runde lege ich einen Sprint ein (ca. 1 km) und fühle mich schnell, wobei die Pulsuhr was ganz anderes behauptet (zwischen 9,5 und 10 km/h). Beine und Atmung sagen 'Weitermachen', alles andere 'Anhalten'.

Bin 47J und ca. 90 kg schwer bei 188 cm. Das Gewicht ist noch therapiebedingt nicht ganz ideal. Meine Runde ist zu kurz und zu langsam und das nervt mich schon ziemlich an. Nach einigen Jahren müsste man doch mehr aus sich herausholen können, oder? Ich würde echt gerne mal einen HM absolvieren, aber davon bin ich weit entfernt.

Was kann man versuchen?

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Wie wäre es mit Training? Das hülfe.....

Mal im Ernst. Du läufst jeden Tag die gleiche Strecke im gleichen Tempo. Wo ist da der Trainingsreiz? Bis zu einem gewissen Punkt wirst Du schneller und dann ist eben Schluß. Lauf die kurze Runde zweimal und dafür langsamer. Auf der langen Runde baust Du ein paar Tempoläufe ein - ein paar hundert Meter schneller, traben und erholen, dann wieder Tempo usw.

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Unheard hat geschrieben:Beine und Atmung sagen 'Weitermachen', alles andere 'Anhalten'.
Hallo Unheard,

würde gerne was zu deiner Frage sagen. Aber ich verstehe den oben zitierten Satz nicht. Wenn die Beine wollen und Luft da ist, was hindert dich dann? Wer oder was sagt "Anhalten"?

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Wer oder was sagt "Anhalten"?
Die Haltung. Ich wechsel die ziemlich oft, mal kerzengrade, mal etwas vornübergebeugt. Mit der mangelhaften Geschwindigkeit hat die wohl nichts zu tun, aber förderlich ist es auch nicht, wenn man nicht richtig entspannt laufen kann. Da bleibt am Ende der kurzen Runde vom ganzen Spaß nicht mehr viel übrig. Sind aber keine Rückenschmerzen, die hab' ich durch das Laufen nicht mehr. Das ist so eine Schlappheit. Schwer zu erklären.

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bones hat geschrieben:Auf der langen Runde baust Du ein paar Tempoläufe ein - ein paar hundert Meter schneller, traben und erholen, dann wieder Tempo usw.
Das mache ich ganz ungezwungen und ziemlich gerne, auch bis an meine persönliche Belastungsgrenze (ein paar Minuten Puls bis 170, sonst liegt der im gemütlichen Tempo zwischen 150 und 160). Das ist dann auch der Reiz auf der immer gleichen Runde, die man entsprechend gut kennt.

Eine Runde zweimal zu laufen finde ich unattraktiv. Hier gibt's noch einen Weg ums Dorf, das sind ca. 20 km. Ich müsste einfach mal die Füße in die richtige Richtung drehen :-/.

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hardlooper hat geschrieben:erst mal festellen lassen, ob Du diesen Sport ausführen kannst - wenn ja, einen Trainer suchen, einen wie diesen hier.
:D

Ok, ok ... aber wieso denkst Du, ich könne den Sport nicht ausführen? Der Puls liegt (noch) recht hoch wegen einer Adriamycin-Vergiftung, das ist aber medizinisch vollständig abgeklärt. Da gibt's von Seiten des Kardio-/Pulmologen keine Bedenken.

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Unheard hat geschrieben: Ok, ok ... aber wieso denkst Du, ich könne den Sport nicht ausführen?
Das denke ich nicht.
Unheard hat geschrieben: Da gibt's von Seiten des Kardio-/Pulmologen keine Bedenken.
Na ist doch prima, also feste druff - und solltest Du Bedenken haben, dass Dir die Eier abfallen könnten: lass' Dir nen paar Beutelchen häkeln.

Knippi

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Unheard hat geschrieben: ...auch bis an meine persönliche Belastungsgrenze (ein paar Minuten Puls bis 170, sonst liegt der im gemütlichen Tempo zwischen 150 und 160).
Gemütlich Puls 160, Belastungsgrenze Puls 170.....lauf lieber ohne den Pulsmesser.

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hardlooper hat geschrieben:Na ist doch prima, also feste druff - und solltest Du Bedenken haben, dass Dir die Eier abfallen könnten: lass' Dir nen paar Beutelchen häkeln.
:hihi:
Gruß vom NordicNeuling

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Unheard hat geschrieben:Eine Runde zweimal zu laufen finde ich unattraktiv. Hier gibt's noch einen Weg ums Dorf, das sind ca. 20 km. Ich müsste einfach mal die Füße in die richtige Richtung drehen :-/.
Also da fällt mir dann auch nix mehr ein. Am besten du erstellst eine Wunschliste mit den benötigten Längen deiner Laufstrecken und beantragst bei deiner Gemeinde, dass sie dir diese genauso baut. Jede Woche eine neue, damit du die Distanz deines langen Laufes planmäßig um 1 km pro Woche steigern kannst, ohne den Fuß zweimal in denselben Hundehaufen setzen zu müssen. [/SARKASM OFF]

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Unheard hat geschrieben:Na also, da haben wir ja schon eine einfache, eingängige Strategie :D
Und die ersten Feinheiten (die ersten!) hat der Kollege bones im Beitrag Nr. 2 dargelegt - Deine Antwort in Nr. 5 fand ich schwach. Dieses Genöle über die Unattraktivität Deiner Laufstrecken im/um's Dorf bringt doch nichts. Also rauf auf's Fahrrad, hin zum nächsten Leichtathletikstadion, Emerson, Lake und Palmer visualisieren und dann eben einen inneren Film ablaufen lassen - vielleicht das Finale über 5000 m genau in diesem Stadion?

Ach so, Lektüre wäre nicht schlecht: Meister Jack D., Die Laufformel.

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:Und die ersten Feinheiten (die ersten!) hat der Kollege bones im Beitrag Nr. 2 dargelegt - Deine Antwort in Nr. 5 fand ich schwach.
Das war sie auch ganz objektiv, und ich entschuldige mich dafür.

Das nächste Stadion ist zwar zu weit weg, aber sicher gibt's hier andere Möglichkeiten. Mo-Fr laufe ich nach einem 8 3/4 Std. Arbeitstag. Da läuft mir die Zeit einfach davon, so dass ich nehme, was ich vor der Tür bekommen kann. Die Frage ist dann, ob's bei einem täglichen Training über eine konstante Distanz sinnig ist, das Pensum nur am WE und nur sanft zu steigern.

Dein 'feste druff' fand ich in diesem Sinne wirklich gut, und mein Satz in #5, es gleich deutlich zu steigern zu wollen, war ernst gemeint. Passt ja zusammen.

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Unheard hat geschrieben: Eine Runde zweimal zu laufen finde ich unattraktiv.
Genauso öde finde ich Wendepunkt Strecken.Aber man kann sie aufpeppen in dem man z.B bei der Wendepunkt Str. einmal Langsam und zurück mal richtig Tempo macht.

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HeiBl hat geschrieben:Genauso öde finde ich Wendepunkt Strecken.
Eines der wenigen Themen, die wir in diesem Forum m.E. noch nicht hatten: Wer kennt die ödeste Laufstrecke Deutschlands ? Punkte in diesem Wettbewerb gibt's aber nur für entsprechende Fotos.

Mein persönlicher Trick: Wenn ich noch darüber grübeln kann, ob mich die Ödheit der Strecke ankotzt oder nicht, laufe ich eindeutig zu langsam. Also Tempo steigern - notfalls soweit, bis ich das Kotzen selbst übernehme.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Unheard hat geschrieben:Das war sie auch ganz objektiv, und ich entschuldige mich dafür.
Musste nich, jeder strecke sich nach seiner Decke: mal sind die Beene zu lang, mal die Decke zu kurz :D . Manchmal isses egal: kleene Frau plus riesiger Kerl :haeh: :haeh: .

Knippi

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RunningPotatoe hat geschrieben: Also Tempo steigern - notfalls soweit, bis ich das Kotzen selbst übernehme.
Oder die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem unwilligen Körper, der sich auf den zusätzlichen drei Kilometern eines langen Laufes lieber woanders aufhalten würde.

Knippi

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Die Biergarten-Auflösung war jetzt nicht der Knaller. Der Text war aber per se anspruchsvoll und kommt ganz ohne Spannungsbogen oder Hitchcock-Suspense aus: Eine Perle auch den ohne Link.

Jetzt zufrieden, Knippi? :D

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Unheard hat geschrieben:Die Biergarten-Auflösung war jetzt nicht der Knaller.
So funktioniert aber Training. Dein Verstand meint, laufen zu müssen. Das ist für Deinen Körper höchst unkomfortabel nach dem Motto "Was soll der Scheiß hier?". Und damit es ein wenig minder ungemütlich wird, versucht er sich anzupassen.

Knippi

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bones hat geschrieben:Wegen Trainingsbehinderung mangels optimaler Gerätenutzung.
Ja, verstehe. Der Pulsmesser war während der Chemo für mich wichtig. Inzwischen gucke ich zwar gelegentlich, wie der Puls sich verändert hat, halte mich aber an keine der Trainingszonen und benutze die Uhr, um die Geschwindigkeit zu messen.

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HeiBl hat geschrieben:Genauso öde finde ich Wendepunkt Strecken.Aber man kann sie aufpeppen in dem man z.B bei der Wendepunkt Str. einmal Langsam und zurück mal richtig Tempo macht.
Sind schon neue Eindrücke, die man auf dem Rückweg hat. Jedenfalls besser als Rundendrehen *find*.

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hardlooper hat geschrieben:So funktioniert aber Training. Dein Verstand meint, laufen zu müssen. Das ist für Deinen Körper höchst unkomfortabel nach dem Motto "Was soll der Scheiß hier?". Und damit es ein wenig minder ungemütlich wird, versucht er sich anzupassen.
Ich habe den Eindruck, der Körper muss schon *mächtig* angepisst sein, um sich zu entwickeln.

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Schneller macht auch mehr Spaß. Man muß dafür aber etwas tun. Notfalls sogar mal 'ne eintönige Strecke laufen oder eine öde Trainingseinheit hinter sich bringen. :D

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Ja, schneller macht viel Spaß. Gestern bin ich mit einer Radlerin gelaufen. Zugegeben, sie musste ziemlich eiern, um nicht umzufallen. Das hatte ich aber nicht sofort gesehen, da sie hinter mir fuhr, und ernsthaft versucht, mit stolzgeschwellter Brust eine möglichst beeindruckende Geschwindigkeit zu laufen. 11 km/h sind auf 5,5 km dabei herausgekommen. Ja, ja, lacht doch. Für mich ein Quantensprung.

Das körperliche Vermögen ist wieder da. War aber nicht nur lustig, sondern echt anstrengend. Geht wohl nicht anders.

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Ja, ich lache, in der Tat. Nicht über deine Laufleistung, die ist OK. Sondern a) über eine Radlerin, die bei 11 km/h umzufallen droht (das kann jeder Rentner besser) und b) über einen, der meint, derart talentfreie Mädels mit seinem Lauftraining beeindrucken zu müssen. Aber wahrscheinlich hab ich das alles missverstanden. :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Ja, ich lache, in der Tat. Nicht über deine Laufleistung, die ist OK. Sondern a) über eine Radlerin, die bei 11 km/h umzufallen droht (das kann jeder Rentner besser) und b) über einen, der meint, derart talentfreie Mädels mit seinem Lauftraining beeindrucken zu müssen. Aber wahrscheinlich hab ich das alles missverstanden. :D
er hatte ein Zwie/streitgespräch mit seinem Unterbewußtsein und hat es gewonnen
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Unheard hat geschrieben:Die Haltung. Ich wechsel die ziemlich oft, mal kerzengrade, mal etwas vornübergebeugt. Mit der mangelhaften Geschwindigkeit hat die wohl nichts zu tun, aber förderlich ist es auch nicht, wenn man nicht richtig entspannt laufen kann. Da bleibt am Ende der kurzen Runde vom ganzen Spaß nicht mehr viel übrig. Sind aber keine Rückenschmerzen, die hab' ich durch das Laufen nicht mehr. Das ist so eine Schlappheit. Schwer zu erklären.
Hallo Unheard,

sorry, aber damit kann ich leider nichts anfangen.

Was die Stagnation deiner Leistungen angeht, so erklärt sie sich von selbst aus deinen "Trainings-"Gewohnheiten. Aber ich vermute mal, dass die anderen dir das bereits gesagt haben. Wer jeden Tag denselben Stiefel läuft, braucht sich doch nicht zu wundern, dass sein Körper ihn nicht mit mehr Ausdauer (= Weiter und/oder schneller) austattet. Nur stetige Steigerung der Belastung, verbunden mit einer sinnvollen Methodik lassen einen vorankommen. Um neue Reize setzen zu können, müsstest du dich auch von dem täglichen Training für eine Weile verabschieden. Es muss dann auch mal ein "härterer" Trainingstag dabei sein, NACH dem der Körper die Zeit braucht, um die härtere Belastung an einem Ruhetag wegzustecken. Und VOR einem solchen härteren Trainingstag wäre ein Ruhetag sinnvoll, um alle Depots zur Vorbereitung voll aufzufüllen. Weniger (Trainingstage) ist manchmal mehr.

Dass du noch zu viel Gewicht mit dir rumschleppst, erleichtert die Sache übrigens auch nicht unbedingt ...

Abschließend noch zu dem, was ich nicht verstehe: Über meine Laufhaltung denke ich ebenso wenig nach, wie über viele andere Dinge beim Laufen. Das überlasse ich alles den diversen "Automatiken" in meinem Nervensystem. Wenn du Probleme mit der Laufhaltung hast, dann deutet das auf muskuläre Defizite im Bereich Rücken und Bauch hin. Für einen Läufer sind diese Muskelgruppen von entscheidender Bedeutung. Ggf. hülfe es dir Rücken- und Bauchmuskulatur mit entsprechenden Übungen zu stärken.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Wenn du Probleme mit der Laufhaltung hast, dann deutet das auf muskuläre Defizite im Bereich Rücken und Bauch hin. Für einen Läufer sind diese Muskelgruppen von entscheidender Bedeutung. Ggf. hülfe es dir Rücken- und Bauchmuskulatur mit entsprechenden Übungen zu stärken.
Es ist meine Hoffnung, dass die Rumpfmuskulatur sich mit den Anforderungen entwickelt. Das aktuelle Gewicht ist erst ein Jahr alt, das kannte der Körper noch nicht. Hardlooper hat mit seiner Einschätzung 'Mätzchen' sicher auch ein klein wenig recht. Man kann wohl nicht erwarten, locker flockig schneller und weiter zu laufen.

Gestern war Ruhetag. Heute sind die 11 km/h über meine längere Runde dran.

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Unheard hat geschrieben:Es ist meine Hoffnung, dass die Rumpfmuskulatur sich mit den Anforderungen entwickelt.
Das wird sie kaum, wenn du nicht aktiv etwas dafür tust, Stichwort "Rumpfstabi-Training". Zumindest wenn du in dem Bereich Probleme hast, würde ich es mal proaktiv probieren. Das kann auch orthopädischen Problemen vorbeugen.

Besser als "quasi jeden Tag" laufend rumzugurken, ist es, ein bis zweimal pro Woche das Laufen durch gezieltes Krafttraining zu ersetzen und bei den verbleibenden Laufeinheiten dafür mehr auf Qualität zu achten.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Ja, zum Beispiel. Die Wadenheberübung nach Möglichkeit einbeinig durchführen (=Variante B). Ich habe mir noch ein Paar 2,5kg-Gewichte besorgt, die um die Fußgelenke geschnallt werden. Damit ist es dann nicht nur "ganz nett", sondern bei den meisten Übungen geradezu :teufel: :teufel: :teufel:

Die von dir verlinkte Animation "der gute/schlechte Laufstil" finde ich sehr gelungen und bringt sehr gut das auf den Punkt, was ich mit meinem vorigen Beitrag andeuten wollte. Wenn du mal dagegen hältst, was du selbst oben über deinen eigenen Laufstil geschrieben hast, dann werden dir schon ein paar Seifensieder aufgehen. Aber Grundvoraussetzung ist eben, die für die Rumpfstabi erforderliche Kraft explizit zu trainieren. Wie auf der Website richtig geschrieben steht, wird diese nämlich durch bloßes Laufen allein nicht verbessert.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Heute 5 km ganz passabel gelaufen. Rest war Murks. Warum sagt einem nie jemand, dass es ungünstig ist, immer die gleiche Strecke zu laufen, hm? (*)

Habt ihr für o.g. Übungen Trainingsmatten, oder trainiert ihr (oh graus) im Studio?

(*) Scherz!

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Unheard hat geschrieben:Habt ihr für o.g. Übungen Trainingsmatten
Ich benutze eine Trainingsmatte, aber nur weil mir altem Sack sonst bei ein, zwei Übungen das linke Knie schmerzt. Bei den meisten anderen Übungen ist mir der blanke Teppichboden genug bzw. sogar lieber wegen der besseren Stabilität.
Unheard hat geschrieben:oder trainiert ihr (oh graus) im Studio?
Studio ? Watt soll ich denn im Tonstudio ??? :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Unheard hat geschrieben:Es ist meine Hoffnung, dass die Rumpfmuskulatur sich mit den Anforderungen entwickelt.
Hallo Unheard,

diese Hoffnung kannst du leider vergessen. Ausdauertraining wirkt lediglich auf die bewegte (Bein-) Muskulatur ein - aber auch da nur sehr begrenzt, ein wenig kräftigend, jedoch nicht aufbauend. Muskulatur, deren Aufgabe es ist, die Laufhaltung zu (er-) halten, wird nicht die Bohne gekräftigt. Solltest du Defizite im Bereich Bauch, Rücken besitzen, die für deine "Schaukelei" beim Laufen ursächlich sind, dann kannst du sie nur durch gezielte Kräftigungsübungen ausgleichen.

Alle Laufeinsteiger verstehen, dass sie laufen müssen, um Läufer zu werden. Dass sie Ausdauer trainieren müssen, um über Ausdauer zu verfügen. Sie verstehen auch noch, dass diese Ausdauer binnen Kurzem wieder verschwindet, wenn sie ihr Training unterbrechen. Den Wenigsten ist bewusst, dass am Laufen weit mehr Muskelgruppen - in grober Näherung übrigens: ALLE - beteiligt sind, als man an den Beinen findet. Laufen ist nämlich nur möglich, wenn der Oberkörper aufrecht bleibt, wenn also der Halteapparat dafür sorgt, dass er nicht nach vorne, hinten oder zur Seite abkippt. Und diese Haltemuskulatur muss ihre Halteaufgabe über lange Zeit erfüllen. Sogar die Armmuskulatur ist am Laufen beteiligt, weil sie das harmonische Mitschwingen der Arme gewährleistet. Wie wichtig die Arme fürs Laufen sind kann ein Selbstversuch zeigen: Einfach mal versuchen sie am Körper seitlich zu fixieren und loslaufen. Viel Vergnügen dabei.

Und diese Anekdote vielleicht auch noch, um die Sache zu unterstreichen: Nach meinem ersten 100 km-Lauf (2007 in Biel/Schweiz) hatte ich keinerlei Muskelkater in den Beinen, dafür jedoch einen gewaltigen in meinen Armen. Gute 9 Stunden mussten die in Laufstellung verbringen. Seitdem zweifele ich nicht mehr daran, dass ein Gutteil des Lauferfolgs nicht von den Beinen erbracht wird.

Da die Rolle der nicht unmittelbar an der "Erzeugung" der Laufbewegung beteiligten Muskaltur in Rumpf und Armen nur eine jeweils geringe Kraftentwicklung pro Zeiteinheit fordert oder auch nur die Aufrechterhaltung eines gewissen Muskeltonus zum Halten einer Stellung, ist der Reiz auf die Partien zu gering, um sie zu kräftigen. Das muss man, wenn Defizite bestehen, schon mit gezielten Übungen auslösen.

Relativierung (= Kirche im Dorf lassen): Die meisten Freizeitläufer verfügen über genügend Muskelkraft in Rumpf und Armen, um moderates Lauftraining ohne Entwicklung irgendwelcher Beschwerden zu überstehen. Im Klartext: Den Meisten wird gedeihliches Laufen möglich sein, ohne sich mit irgendwelchen zusätzlichen Kräftigungsübungen schinden zu müssen.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Den Meisten wird gedeihliches Laufen möglich sein, ohne sich mit irgendwelchen zusätzlichen Kräftigungsübungen schinden zu müssen.
Na das kann ich mir wohl abschminken. Danke für die ausführliche Darstellung! :-)

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Als kleiner Trost, sollte es sich nicht um muskuläre Defizite handeln, sondern nur um fehlende Grundspannung durch schlechte Gewohnheiten, kann sich das durchaus durch das Laufen verbessern. Aber dafür müsstest du die bessere Haltung beim Laufen auch (automatisch) einnehmen.

Bei Kräftigungsübungen darauf achten, das Protagonist UND Antagonist trainiert werden. Wenn du tatsächlich eine muskuläre Dysbalance haben solltest schadet es nicht da mal einen Fachmann drauf schauen zu lassen. In dem Fall kann es nämlich dazu führen das du (ohne es selbst zu bemerken) die Übungen falsch ausführst und das Problem nur schlimmer machst.
Und ins Studio musst du dafür ja nicht zwangsweise. :-)

Liebe Grüße,
Ays
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten. :P

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Ayslynn hat geschrieben:Als kleiner Trost, sollte es sich nicht um muskuläre Defizite handeln [...]
Ist leider so. Viel Prednison letztes Jahr.
Ayslynn hat geschrieben:Bei Kräftigungsübungen darauf achten, das Protagonist UND Antagonist trainiert werden.
Ja, leuchtet ein. Erstmal alle Muskeln wiederfinden ;).

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Unheard hat geschrieben:Ja, leuchtet ein. Erstmal alle Muskeln wiederfinden ;).
Nicht alle! Finde die entscheidenden Muskeln. Wenn du alle trainieren willst, hast du keine Zeit mehr für was anderes.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Die Zeit ist eh gestohlen, gilt vermutlich für die meisten hier.

Zunächst gehe ich die Übungen der Triathlon-Seite durch und sehe mir Knippis Buchempfehlung an. Ich habe schlicht keinen Plan, worauf ich mich im speziellen konzentrieren sollte. Zur Haltung finde ich am WE mehr raus, dann sind 10 km geplant. Irgendetwas wird schon weh tun.

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Unheard hat geschrieben:Zur Haltung finde ich am WE mehr raus, dann sind 10 km geplant. Irgendetwas wird schon weh tun.
Autsch! Das zu trainieren was weh tut ist eine gaaaaanz schlechte Idee. Meist sind das die Muskeln, die zu stark belastet wurden weil die anderen zu schwach waren. Trainierst du diese noch stärker und vernachlässigst die Anderen wird das eigentliche Problem nur schlimmer. Wenn du wirklich ganz gezielt was für deine Haltung tun möchtest, dann geh zu einem (guten) Physiotherapeuten und zeig diesem dein Problem. Eventuell wäre auch Rehasport eine Möglichkeit für dich. Das Rezept dafür müsste dir soweit ich weiß dein Hausarzt ausstellen können.

Liebe Grüße,
Ays
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten. :P
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