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Berlin Marathon 2016 am 25.09.2016

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Isse hat geschrieben:Ich habe mir gerade einmal GC angesehen. Ich weiß, dass direkt bei km 13 meine Uhr schon 14 km anzeigte. Insgesamt zeigt meine Auswertung des M eine Streckenlänge von 44,34 km an. :D Auf den ersten 15 km musste ich viel Zickzack laufen, immer um einzelne Läufer herum. Bei km 5 gab es gar generell einen kurzen Stau, da ging überhaupt nichts. Ich startete aus H wie hinten.

Wie schauen denn eure Streckenlängen bei diesem BM aus? Aus welchem Startblock seid ihr gestartet und gab es hierbei auch erhebliche Abweichungen?
Hui, 44.34km ist schon echt extrem. :haeh:

Ich bin aus der vorderen Hälfte Block E gestartet und meine Uhr zeigte 42.65km an, letztes Jahr aus Block E hinten 42.59km.

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Ich sehe gerade, sorry war ein Fehler. Ich habe noch zwei Zwischenzeiten erfasst. Einmal kam ein Stoß eines Armes gegen meine Uhr und zur HM-Marke hatte ich abgedrückt. Somit relativieren sich meine Km dann doch.

Dennoch interessant zu erfahren, was das Ührchen bei euch so anzeigte.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Zak_McKracken hat geschrieben:Gibt's noch keine Neuigkeiten von unserem pinken Blitz aus der Schweiz? Habe einmal eine Laeuferin komplett in Pink gesehen, war aber zu langsam unterwegs, um Sunshine0484 gewesen sein zu koennen.
Moin aus OWL,
Der hübsche pinke Blitz aus der Schweiz ist wirklich sehr flott unterwegs gewesen.
Unter 3 h gefinnisht und Gesamt 67. geworden. Hut ab und großen Respekt.
Bei mir lief es sehr bescheiden. Ich hatte mir sub 2:50 h vorgenommen, war auch ziemlich sicher das das klappen würde...
Pustekuchen, ab km 20 konnte ich nix mehr trinken, ich habe einfach nichts mehr runterbekommen. Hatte das mal jemand? Das Gel blieb mir im Hals stecken, als es bei km 36 ? diese süße Brause gab musste ich richtig würgen , da wäre ich fast ausgestiegen...
Hab mir dann das Wasser nur noch über den Kopf geschüttet, ich konnte nicht mal mehr schwitzen 😣.
Habe mich dann noch in sub 3 ins Ziel geschleppt. Das war gestern eine einzige Qual, wenn Marathon immer so wäre, ich würde mir etwas anderes suchen.
Nach einigem Wasser auf der Wiese , 5 Erdinger, einer großen Cola und dem erstem richtigen Pils nach 4 Wochen konnte ich gestern Abend doch mal auf die Toilette...
Jetzt liegen die Beine hoch und ich überlege wo der nächste Marathon gelaufen wird :) )

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Hallo ihr lieben :)
Gratulation allen Finishern!

Der pinke Blitz ist in 2:59:23 über die Ziellinie geflogen ;) War das geil! Ich bin einfach die 4:15 Pace gelaufen, ab dem ersten Kilometer. Bei km 15 war mir klar, dass ich das nie durchhalte. Hab mich fleißig verpflegt, allerdings wenig getrunken. Bei km 21 dann Iso in meiner eigenen Flasche gereicht bekommen. Nen Freund getroffen der aufgehört hat, aber da noch gewartet und ein paar Minuten mit mir gelaufen ist. Er meinte hinterher, ich sah sehr angespannt aus, nicht so locker wie gewohnt. Hab mein Iso getrunken und nach ein Kilometer wieder durch den Kopf gehen lassen :/ Egal, Pace halten. An alle lieben Wünsche gedacht, die ich im Vorfeld bekommen habe, und einfach weiter gelaufen. Ab km 30 wurde es besser. Bei 38 wollte ich allerdings nur noch aufhören, aber das ist ja keine Option. Es war der härteste Lauf meines Lebens, musste im Ziel erstmal heulen ;)
Jetzt tut die Hüfte wieder recht weh, mein ganzer Körper hat Muskelkater, aber ich bin so happy!

Gute Erholung euch allen! Macht es gut, wir lesen voneinander, irgendwo, irgendwann mal :)

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Herzlichen Glückwunsch nochmals Nina.
Die Tränen kamen mir auch... Als ich von dieser Brause , die ja Flügel verleihen soll, mich fast übergeben hätte war der Frust und der Ärger so groß. Ein Mitläufer fragte mich sogar ob alles in Ordnung wäre. So besch.... hab ich mich beim laufen noch nie gefühlt.

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Hättest kurz auf mich warten können, dann hätten wir gemeinsam ne Runde heulen können ;) hey 2:55 (stimmt doch, oder?) ist immer noch stark, und es gibt noch weitere Chancen! Aber ich verstehe, dass niemand, der sein Ziel verfehlt hat, das in dem Moment hören will. Also, aufstehen, Krone richten, weiter laufen :)

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Sunshine0484 hat geschrieben: Der pinke Blitz ist in 2:59:23 über die Ziellinie geflogen ;)
Respekt! Meinen herzlichsten Glückwunsch, das nenne ich mal ne richtig klasse Leistung! :respekt2:
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Belanov hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch nochmals Nina.
Die Tränen kamen mir auch... Als ich von dieser Brause , die ja Flügel verleihen soll, mich fast übergeben hätte war der Frust und der Ärger so groß. Ein Mitläufer fragte mich sogar ob alles in Ordnung wäre. So besch.... hab ich mich beim laufen noch nie gefühlt.
Die Brause sollte man vorher testen. Verträgt nicht jeder. Hab mal aus versehen die Zuckerfreie Version erwischt. Wenn ich nicht knapp vor dem Ziel gewesen wäre, hätte ich die Ziellinie nicht überquert. Trotzdem Gratulation und auf ein Neues.
Sunshine0484 hat geschrieben:Hättest kurz auf mich warten können, dann hätten wir gemeinsam ne Runde heulen können ;) hey 2:55 (stimmt doch, oder?) ist immer noch stark, und es gibt noch weitere Chancen! Aber ich verstehe, dass niemand, der sein Ziel verfehlt hat, das in dem Moment hören will. Also, aufstehen, Krone richten, weiter laufen :)
Bei so einer Zeit darfst du heulen. Hast es dir redlich verdient. Auch dir Gratulation zur Hammer Zeit. Bist ja deutlich unter deiner angekündigten Zeit geblieben :daumen: .
@Isses: spätestens nach diesem Lauf hast du mich wenn alles passt 2018 an der Backe :nick: . Gratuliere zum DURCHHALTEN und SPAß haben. :prost: :first:
PS.: :peinlich: Wo find ich die Fotos?
Gruß Raffi
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
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harriersand hat geschrieben:Und genauso habe ich es auch gemacht gestern! Ich hatte vor, sub 5h zu bleiben, aber bei der HM- Marke hatte ich 2:30 auf der Uhr, und eine zweite schnellere Hälfte war nicht drin, das fühlte ich. Und ob 5:01 oder 5:30 war mir nun auch egal, also habe ich schön am Foristand Halt gemacht und unterwegs mit allen, die ich am Streckenrand kannte, bisschen geschnackt, auch mal der Musik zugehört - das war ziemlich genial, fuck Zeit...

Es war mein 12. Lauf, die Jubilee- Nummer auf dem Rücken ist fein, man wird öfter von hinten angesprochen und angefeuert, von Bekannten wie von Fremden. Ich war dann noch bei der JC- Aufnahmefeier, weil ich zwei Freunde dort hatte, da war Uta Pippig, die mit jedem neuen Mitglied knuddelte und sich mitfreute. (Bei mir war 2013 kein Promi bei gewesen, schade.)

Edit: meine Streckenlänge 2014 war 45,xx km! Da war der Garmin auch sehr kreativ. Und meine Herzfrequenzmessbatterie ging gestern bei km 8 in die Knie...
Gratulation auch an dich. :giveme5: Hättest ja auch zu Uta gehen können, sie hätte dich sicherlich auch geknuddelt. Wir sehen uns ja hoffentlich in knapp 5 Wochen in FFM. :nick:
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
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Raffi hat geschrieben:Gratulation auch an dich. :giveme5: Hättest ja auch zu Uta gehen können, sie hätte dich sicherlich auch geknuddelt. Wir sehen uns ja hoffentlich in knapp 5 Wochen in FFM. :nick:
Als ich kam, sortierte man sich gerade zum Gruppenbild, da war sie glaube ich schon weg.
Ja, Zug nach FFM ist gebucht, Helferanmeldung raus.
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@Sunshine0484:

Wow, sub3, Respekt!

@Belanov:

Ich staune, dass ein Laeufer Deiner Qualitaet sich bezueglich der Nahrung auf Experimente einlaesst. Mir ist das Gel in Dahlem auch nicht so gut bekommen, es ergab wohl mit dem Erdinger vom Forumsstand eine ungute Mischung. Die Fluegel-Brause haette ich schon deshalb nie angeruehrt...

Meine Uhr hat uebrigens 42,49 angezeigt. Irgendein Kilometerschild stand uebrigens definitiv zu frueh, denn dort fiel das Schild ploetzlich wieder mit der Distanzanzeige meiner Uhr zusammen, nachdem die Distanz zwischen Autolap und Schildern zuvor kontinuierlich gewachsen war. Ich kriege aber nicht mehr zusammen, welches Schild das war.

Auf den 100-Marathon-Heiner mit seiner Begleitstaffel bin ich auch aufgelaufen. Der kann das meiner Meinung nach ruhig tun, aber andere Trupps ("Lifshitz", blau mit Luftballons und fuenf Mann breit) haben dann schon genervt. Naja, muss man bei einem Massenmarathon mit leben. Mich hat aber auch die Anzahl an Jubilees mit massiv niedrigerem Tempo, die ich ueberholt habe, erstaunt. Laufen die aus dem Block, der ihrer Bestzeit von annodunnemals entspricht?

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Zak_McKracken hat geschrieben:Irgendein Kilometerschild stand uebrigens definitiv zu frueh, denn dort fiel das Schild ploetzlich wieder mit der Distanzanzeige meiner Uhr zusammen, nachdem die Distanz zwischen Autolap und Schildern zuvor kontinuierlich gewachsen war. Ich kriege aber nicht mehr zusammen, welches Schild das war.
Ja, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ein Schild (ich glaube km31) 250-300m zu früh stand. Jedenfalls glaube ich, dass ich es dann doch bemerkt hätte, wenn ich einen Kilometer dort in 3:30 gelaufen wäre. Aber anderseits würde das natürlich erklären, warum ich beim nächsten Kilometer dann mysteriöser weiße über 1 Minuten verloren habe... :zwinker5:

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Zak_McKracken hat geschrieben:@Sunshine0484:

Wow, sub3, Respekt!

@Belanov:

Ich staune, dass ein Laeufer Deiner Qualitaet sich bezueglich der Nahrung auf Experimente einlaesst. Mir ist das Gel in Dahlem auch nicht so gut bekommen, es ergab wohl mit dem Erdinger vom Forumsstand eine ungute Mischung. Die Fluegel-Brause haette ich schon deshalb nie angeruehrt...
Das mit der Brause war kein Experiment, das war meine letzte Chance etwas Flüssigkeit aufzunehmen.
Ich habe das Wasser vorher schon nicht vertragen. Warum? Keine Ahnung. Ich habe nichts anders gemacht als in den letzten Jahren.
War das Wasser kälter als sonst ? Wahrscheinlich nicht...

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Ja, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ein Schild (ich glaube km31) 250-300m zu früh stand.
Das war auch meine Beobachtung, anstatt der 450m Unterschied, waren es dann nur noch 150m, das ist mir sofort aufgefallen.

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Ich schreibe ja nicht mehr so viel hier im Forum, aber einen Laufbericht habe ich mal wieder.
Wer denn möchte :-))

Berlin Marathon am 25.9.2016 Die ganze Woche ist Berlin im Lauffieber, ich spüre die Marathonatmosphäre seit Sonntag schon. Ich liebe das, die Aufregung, die Stimmung, die begleitenden Veranstaltungen, einfach ALLES. Marathon ist eben doch etwas Besonderes. Eigentlich wollte ich freitags die Startunterlagen holen, ich halte es aber nicht aus und gehe schon am Donnerstag dorthin. Ich möchte doch das legendäre Bändchen tragenJ Vor Ort geht alles ganz schnell, auch die Aufrückung um einen Startblock – kein Problem. Alle sind sehr freundlich und mein Demuts- und Aufregungsgefühl wechselt einer immense Vorfreude. Einen kleinen Bummel mit meinem Mann über die Messe gönne ich mir. Ich fühle mich so wohl unter den vielen tollen Sportlern, die wie ich am Sonntag einen Marathon laufen werden. Von Aufregung geprägt sind auch die nächsten Tage, mein armer Mann… hoch und runter hört er sich die vorausgeplanten Zielzeiten von mir an. Doch sub 4? Oder auf Nummer sicher, auf Ankommen laufen? Oder mal mehr Traute zeigen? Die sub 3:50 anstreben, oder NOCH ein kleines bisschen schneller? Doch doch der Halbmarathon und die Jahresleistungen deuten auf schnelleres hin. Trotzdem – die letzten 10km bleiben ein Geheimnis, wie werde ich die wohl laufen können?? Beim letzten Lauf am Samstagmorgen, sind meinen Beine schwer wie Blei. Sie kleben am Boden und ich habe das Gefühl: SO werde ich morgen nicht mal 10km weit kommen. Lass dich nicht verrückt machen, sagt mein Mann; Kennste doch, ist doch immer so. Wenn´s anders wäre müsste ich mir Gedanken machen. Haach, recht hat erJ Ich schlafe zum Sonntag fest wie ein Stein und der Wecker holt mich 5:10 aus dem Tiefschlaf. Auf geht´s und gefühlt geht alles schief. U-Bahn verpasst, Lichtenberg Ausstieg verpasst, Kleidersackabgabe am richtigen Abgabeort verpasst – läuft:-) :D
Ich treffe Silvia, meine Laufbekanntschaft vom Panoramalauf am Hauptbahnhof. Wir können es kaum glauben, dass wir uns tatsächlich treffen unter 40.000 Menschen – UNGLAUBLICH! Wir freuen uns wie verrückt, ein schönes Foto entsteht und wir plaudern ein bisschen. Bis nachher rufe ich scherzhaft! Bestimmt finden wir uns am Start wieder. Wie hoch diese Wahrscheinlichkeit ist, lässt sich bei dieser Teilnehmerzahl wohl erahnen:hihi:
Auf geht’s! Durch die riesige Teilnehmerarea, wie viele Menschen! Und alles Sportler, potentielle Marathonis, wie ich :daumen:Ein tolles Gefühl!
Natürlich lange am Klo gewartet. DAS gehört dazu! Kerstin begleitet uns noch ein Stück, dann verabschiedet sie sich und auf geht´s zu unserem Startblock. Philipp am Block G verabschiedet, Michael und Dartan ebenso ziehen lassen. Mit Alex hatte ich den gleichen Weg. Da ist er mein Startblock, diesmal F, um 2 Blöcke habe ich mich „vorgelaufen“ Toll! Eine Umarmung mit Alex, Glück gewünscht … uuuuuuuund: Unglaublicherweise noch einmal Silvia getroffen. DAS gibt’s ja nicht, stellen wir wieder fest! DAS muss wohl so sein! Wir freuen und umarmen uns und laufen los. Der Startschuss fällt, ein großer Jubel bricht aus und schon bin ich gestartet. Ich bin nicht besonders gut hydriert, merke ich sofort. Trockener Mund – Mist! Oder doch bloß die Aufregung? Gut, muss ich auf der Strecke gut auf die Wasserzufuhr achten, derer Stände gibt es ja genug. Verdursten kann man nicht in Berlin! Was für ein Wetter, die Sonne lacht, es ist warm, mein Wetter! Die Leute an der Strecke verbreiten diese unverwechselbare „Berlin ist etwas ganz besonderes Stimmung“ Leider ist es extrem eng und voll, ich laufe gefühlten Dauerzickzack. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Ich muss aufpassen, nicht zu stolpern, oder zu schubsen, mich sehr konzentrieren. Ich darf nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam laufen. Bereits auf den ersten km ist meine gesamte Konzentration gefordert. Bei km 6 denke ich an Roli, meinen Mann. Ob er wohl am verabredeten km 12 steht? Hoffentlich hält er ein Getränk bereit, wir hatten das nicht besprochen. Ach ich freu mich ihn zu sehen.
Ich laufe. Es geht nicht ganz so leicht, wie gewünscht, aber gut. Die Strecke ist ein Traum, die Menschen am Rand jubeln, immer wieder Musiker, die eine Wahnsinnsstimmung verbreiten. Auf 12sehe ich Roland – jippih! Ich freu´ mich. Ein Getränk hat er nicht gleich bereit, aber läuft wacker neben mir mit und will es mir reichen. Das klappt nicht, ist aber nicht so schlimm. Wichtig ist mir, er war da. Fans sind so wichtig beim Marathon – jetzt merke ich wieder, wie sehr DAS motiviert. Ich danke ihm so sehr, dass er diese Aufregung immer wieder mit mir durchhält. Ich laufe um den Strausberger Platz und habe endlich genügend Raum zu laufen. Einfach zu laufen. Es geht gut und ich fühle mich wohl, ich liege gut auf Zeitkurs. Km 16: Es wird irgendwie schwer für mich, ich beginne zu trödeln, die Beine wirken schwer. Na Klasse – und das JETZT schon! Na das kann ja heiter werden. Es wird nicht besser. Ich muss ein bisschen kämpfen und bei der HM Marke habe ich mein ambitionierte Zielzeit von sub 3:45 bereits verpasst. Ich habe zum ersten Mal Angst abzuschmieren. Was sag´ ich nun meiner Tochter, was meinem Mann, wenn ich gleich an ihnen vorbei laufe? An km 22 sind wir verabredet. Aber keiner ist zu sehen, ich schaue an die Seite bis km 25. Niemand :nene:
Wir werden uns wohl verpasst haben. Nun ja…
Die Beine werden schwerer, die Massen lösen sich irgendwie nicht auf, zickzack Gelaufe ohne Ende. Auf einmal finde ich die Musik zu laut und die Menschen auch, ein Gefühlseinbruch. Warum hab´ ich Roland und Laura nicht gesehen, haben sie es nicht rechtzeitig geschafft? Ach menno. Nun ja auf 37 dann vielleicht. An km 25 sehe ich schon von Weitem Tommi und den Forumstand. Ach WAS für eine Freude. Genau was ich jetzt brauche! Ich renne Tommi fast um, umarme ihn herzlich und er gibt mir Cola, Gummibärchen und Salzstangen mit auf die Strecke. Und DAS war DIE Wende! Schon ab km 29 deutlich besser! Es lief wieder! Ich war so voller Freude, dass sich mein bekanntes Wohlgefühl wieder einstellte. Gefühlt flog ich dahin! Ab km 31 ging der Spaß erst richtig los! Ich zog ganz mutig das Tempo an und vergaß meine Uhr! Nein, da schaue ich jetzt nicht mehr drauf, der Drops ist ja nun sowieso gelutscht! Jetzt nur noch auf Spaß, einfach laufen und genießen! Laut sang ich die Lieder auf dem Ku´damm mit und winkte den Leuten zu! Und dort, da stand sie: meine treue Bettina! Ich rief ihr zu, sie sah mich und jubelte und schrie: Tolle Zeit, Kirsten super! Ich war verblüfft! Tolle Zeit????? Eeeeecht???? Ich war doch soooo langsam???? Ich lief einfach weiter und weiter und hatte einen enormen Spaß, es fühlte sich alles federleicht an! Ich konnte es kaum glauben! Marathon beginnt für mich wohl erst ab km 31 :nick:
Und dann… wirklich dort standen sie! Meine Laura brüllte laut: Mama: du bist die Beste! Was für eine Zeit! Wieder staunte ich, hatte ich so viel aufgeholt???? Mein Mann reichte Taschentuch und Wasser! Und feuerte mich an!
Alles passte! Wir umarmten uns alle fest und weiter ging´s. Nicht mehr weit jetzt: Schon erahnte ich die 40 km Marke: Lauf! Motivierte ich mich! Lauf! Nur noch die Leipziger Straße.Vorbei um den wunderschönen Gendarmenmarkt, dort wo ich gestern noch den Skatern zujubelte. Gleich noch rechts herum. Hier bereits sichtbar der Bahnhof Friedrichstraße, gleich werde ich nur noch einmal links abbiegen müssen und durch´s Brandenburger Tor laufen. Die Leute rufen meinen Namen und jubeln. Ich laufe durch das Brandenburger Tor und bin so unfassbar stolz und voller Freude! Ein Blick auf die Uhr zeigt mir jetzt WIE schnell ich WIRKLICH die letzten km gelaufen bin! Eine Pace UNTER 5’ meine GüteJ So habe ich es tatsächlich noch geschafft die 3:45 zu unterbieten! Das waren schnelle 13 letzte km. Ich freue, freue, freue mich! Fühle mich einmalig und finishe meinen 2. Marathon in 03:43:25! :hurra:
Besser konnte es nicht ausgehen! Bis zum nächsten Jahr!

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Hrrrr, schon wieder Gänsehautgefühl beim Lesen! Toller Bericht! Danke auch Dir dafür! Und Glückwunsch zur neuen PB! [url=javascript:void(0)]:daumen:[/url]

Gruß Frank

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@Kirsten: Wahnsinnsbericht, großartige Zeit - Marathon mit langer Endbeschleunigung - du bist der Hammer und deine Fans sind es auch! Was für ein Glück, was für ein Lauf! Danke für den Gänsehautbericht!!

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Dann will ich mich auch mal melden von meinem Debüt, aber erst mal Glückwunsch an alle Finisher. :daumen:

Ich habe mich am Samstag erst mal tierisch geärgert, dass schnellen Läufern ein schnelles Debüt vermasselt werden kann, indem man seinen Startblock nicht mit schnellen HM-Zeiten ändern kann. Das kann einem echt die Lust rauben und ich war richtig sauer am Samstag, habe es dann aber auch gelassen mich in einen schnelleren Block zu mogeln. Sicherlich ein Manko in Berlin zu starten, das machen Hamburg, Frankfurt und Köln besser.

Ich hatte also ca. 30000 Läufer vor mir und bin daher bis km 15 nur auf dem Bürgersteig gelaufen. Schlussendlich kam bei mir eine Zeit von 2:48:42h raus mit der ich vollstens zufrieden bin. 2:49h wollte ich laufen. Viele Läufer habe ich immer an den Verpflegungsstationen überholt, die ich gemieden habe. Nur einmal habe ich mir einen Becher geschnappt und was genippt, aber sonst bin ich ohne Verpflegung durchgekommen.
Das Gefühl auf dem ersten KM war unbeschreiblich, auch der Blick von der Startlinie auf die leere Strecke werde ich nie vergessen. Am schlimmsten waren bei mir die KM 38 und 39, obwohl ich auf der zweiten Hälfte insgesamt schneller war als auf der ersten Hälfte (1:25/1:23) und ab KM 22 gut Druck machen konnte. Bei den beiden KM hatte ich einen richtigen Hänger und war darauf nicht vorbereitet, ab KM 40 ging es dann wieder was besser. Vom Ende am Brandenburger Tor habe ich nur wenig mitbekommen, da ich da schon völlig blau war.

Insgesamt bin ich total happy und freue mich jetzt schon auf meinen zweiten Marathon, der wahrscheinlich in Hamburg nächstes Jahr sein wird.
1. Lauf"karriere"
3000m: 9:25min
5km: 16:19min
10km: 33:22min
HM: 1:17:27h
M: -

2. Lauf"karriere"
HM: 1:13:39
M: 2:34:42

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Da hier jetzt doch der Forumsstand kurz vor km 25 erwähnt wurde, schreibe ich mal kurz was zur Geschichte desselben:

Den gibt es seit 2002. Da bin ich meinen ersten Marathon gelaufen. Über das SCC- Forum hatte ich schon eine ganze Clique von Läufern gefunden, es gab ein ForumTeam mit Logo, und der Vater einer Forine hatte ein großes Poster spendiert, das zuerst als Anfeuerung beim BIG 25 zum Einsatz kam.
Beim Marathon 2002 hat mein Mann vor unserem Haus Rheinstr. 2 dieses Tischchen aufgestellt mit Verpflegung. Wir hatten am Vorabend ein ForumTeam- Treffen gehabt, und andere Foris hatten Zeugs zur Verpflegung abgegeben. Wir waren damals noch bei km 28, das war noch die alte Strecke via Unter den Eichen.
Dann wurde die Strecke geändert, jetzt sind wir bei km 25. Dann legte der SCC eine Verpflegungsstelle genau dahin, wo zuvor immer der Forumsstand war, und wir mussten ein wenig vorrücken, an das Rathaus Friedenau.

Aus em SCC- Forum haben sich viele Foris verabschiedet, laufen nicht mehr, posten nicht mehr - man weiß es nicht. Ich selber bin dann auch unter LT Bernd Hübner gestartet, weil ich die Trainingsgruppe dort nutze und es also nur fair finde.
Wir wohnen seit 2008 auch nicht mehr direkt an der Strecke, müssen alles ins Auto packen und das am Samstag Nachmittag in Rathausnähe parken, damit morgens alles vor Ort ist.

Hier ein LInk zu Fotos aus dem Jahr 2006: Forumsstand Marathon 2006 - Meine Album Website

Und nächstes Jahr feiern wir 15jähriges Bestehen!
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Belanov hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch nochmals Nina.
Die Tränen kamen mir auch... Als ich von dieser Brause , die ja Flügel verleihen soll, mich fast übergeben hätte war der Frust und der Ärger so groß. Ein Mitläufer fragte mich sogar ob alles in Ordnung wäre. So besch.... hab ich mich beim laufen noch nie gefühlt.
Ich fühle mit dir, ganz ehrlich.

Zwar erging es mir beim Lauf selbst nicht ganz so schlimm und ich hatte durchaus viele Momente, in denen ich die tolle Stimmung genossen habe. Aber insgesamt bin ich sehr enttäuscht.

Mein Zeitziel war mit 2:45 anspruchsvoll, das war mir klar - andererseits denke ich, dass das kein absurdes Ziel war.
Schon nach 5 Kilometern ahnte ich sehr deutlich, dass es nicht reichen wird. 30 Sekunden über der Zeitvorgabe ist nicht so dramatisch, wenn man das Gewusel am Start bedenkt (nicht geholfen hat, dass meine Garmin konstant 100m zu viel angezeigt hat pro 5km; hat mich tatsächlich etwas aus dem Rhythmus gebracht, obwohl ich eigentlich gedanklich drauf vorbereitet hätte sein sollen). Aber die Beine fühlten sich einfach nicht locker und "gut" an, nach einigen Marathons kann man das, denke ich, ganz gut einschätzen.
Zur Halbzeit war ich trotzdem noch durchaus akzeptabel im Rennen, ca. 1:25min hinter der Zeitvorgabe mit ~1:23:50. Bis Kilometer 35 wurde ich noch etwas langsamer, aber immerhin noch im Bereich klar unter 2:50. Tja, reingekommen bin ich bei 2:51:03, womit ich die letzten 7km gerade mal mit 4:15 gelaufen bin, was mich am meisten enttäuscht. Noch mal 3 Minuten draufgeknallt bekommen in der zweiten Hälfte auf mein sowieso schon etwas langsamer als erhofftes Tempo, das tut wirklich weh (vielleicht bin ich auch verwöhnt, die Splits schon mal viel einheitlicher gestaltet zu haben).
Ausreden gibt es ja immer viele - aber bei mir zieht es sich so durch dieses Laufjahr: Keine katastrophal schlechten Ergebnisse, aber eben auch keinerlei Verbesserungen und selten stellt sich im Wettkampf ein richtig tolles Laufgefühl ein, wie ich es aus vergangenen Jahren kenne. Insofern muss ich mal hart analysieren, was schief läuft.

Zu meiner eigenen Enttäuschung kommt dann noch Unverständnis des Umfelds - man gratuliert mir zur tollen Leistung, was ja auch okay ist. Aber meine Einwände werden nicht verstanden; für sie ist das halt auch so ein unvorstellbares Tempo. Dass Anspruch und Wirklichkeit aber nicht übereinstimmen, ist gar nicht so leicht zu vermitteln.

Zu Berlin möchte ich ansonsten sagen: Organisation einfach klasse, Stimmung toll, Zieleinlauf zum Brandenburger Tor hin ganz groß. Der Geruch im Red Bull - Bereich war einfach unbeschreiblich, bäh. Da hätte man mich mit gezogener Waffe zwingen müssen, ein Getränk zu nehmen... :zwinker2:

/edit
VFLBorusse hat geschrieben:

Ich hatte also ca. 30000 Läufer vor mir und bin daher bis km 15 nur auf dem Bürgersteig gelaufen. Schlussendlich kam bei mir eine Zeit von 2:48:42h raus mit der ich vollstens zufrieden bin. 2:49h wollte ich laufen.[/quote]

Eine unglaubliche Leistung, ich verneige mich vor dir. :D

Mir war es ja schon beim - vergleichsweise superkomfortablen - Start aus Block B bis Kilometer 15 rum viel zu voll. Du hast wirklich meine Hochachtung, dass du diesen Kraftakt durchgezogen und dann auch noch perfekt dein Ziel erreicht hast.
16.08.17
Stundenlauf 16581m (10km Durchgangszeit ~36:0x)

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Tolgrim hat geschrieben:Der Geruch im Red Bull - Bereich war einfach unbeschreiblich, bäh. Da hätte man mich mit gezogener Waffe zwingen müssen, ein Getränk zu nehmen... :zwinker2:
Hm, der Geruch dort ist mir gar nicht aufgefallen. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich zu der widerwärtigen Minderheit gehöre, die das Zeugs gelegentlich sogar freiwillig trinken. :teufel:
Was ich aber komisch und unerwartet fand, war dass es mir dort erstaunlich rutschig vorgekommen ist, irgendwie haben meine Schuhe dort jeglichen Grip verloren (an den Wasserständen / bei Regen habe ich Null Probleme damit). :gruebel: Eigentlich sollte man ja meinen, dass das Zeug eher klebt? Vielleicht hat die Chemie den Gummi der Sole angelöst oder so... :hihi:

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Tolgrim hat geschrieben:Ich Mir war es ja schon beim - vergleichsweise superkomfortablen - Start aus Block B bis Kilometer 15 rum viel zu voll. .
Ich habe Ihren Post gelesen und meine Meinung dazu ist, auch wenn ich nie in Ihrer Preisklasse unterwegs war,
wichtig ist immer Ihr Alter und wie lange Sie schon laufen und da habe ich über die Jahre festgestellt, dass die Leute so in etwa nach 10 Jahren Ihre " Blüte " erreicht haben, das mag im etwas höheren Alter anders sein, aber ich habe noch keinen Marathonläufer kennengelernt, der mit 60 mit dem Laufen angefangen hat. Meistens stoßen diejenigen mit der entsprechenden Neigung und Veranlagung schon früher auf den Sport und die anderen , die im Alter dann anfangen, werden es zum Marathon dann wohl nicht mehr schaffen.
Lange Rede kurzer Sinn, es könnte daher sein, dass Sie Ihre Blütephase schon hinter sich haben und niemals mehr an die alte Leistung anknüpfen werden, mein Tipp wäre auch, dass Sie statt Berlin die alten Klassiker wie z.B Essen Baldeneysee Marathon probieren, der ist sehr leistungsorientiert, aber eben nicht so voll wie in Berlin,
ich laufe seit 1982 ohne Unterbrechung Marathon, Alles Gute

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Glückwunsch an alle Berliner M Finisher und großen Glückwunsch an alle die ihre PB dabei unterboten haben (Kirsten, Sunshine (sub 3 ganz stark!), lexy, Dartan, Zak, thomashh, tmo83 (Ersttäter) , VFLBorusse und alle anderen) :daumen: !

Es war wieder eine top organisierte Veranstaltung, eine super Stimmung an der Strecke, das Wetter hat mitgespielt, also kurz gesagt ein genialer Marathon :daumen: !

Der Sonntag Morgen fing bei schönstem Wetter schon mal sehr gut an, Treffen mit der "Berliner Truppe" (danke Kerstin für die Organisation!) am Hauptbahnhof, dort konnte ich dann auch Dartan und Zak mal "live" sehen, hat mich sehr gefreut :) . War auf jeden Fall wieder sehr lustig mit euch, wenn ich mich da an einige Situationen zurück erinnere (Transe, Tacker etc.) habe ich heute noch ein Dauergrinsen im Gesicht :D . So verging dann auch die Zeit bis zum Start wie im Flug, Sachen Abgabe, der Gang zu den Startblöcken ... zumindest bei mir keinerlei Zeit um Nervosität aufkommen zu lassen. Den "Forumsstand" und Tommi habe ich bei KM 25 gesehen, Tommi war aber gerade in einer Unterhaltung, von daher hier noch mal einen Gruß :winken: .

Bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis, die Berlin M PB vom letzten Jahr regelrecht pulverisiert (-8 Minuten) und mit 3:00:5x zumindest schon mal an der großen 3 gekratzt :D .

Hatte die selbe Taktik wie Sunshine, hat bei mir allerdings nicht so ganz funktioniert. Bis Km 8 ging es nur im Zickzackkurs hin und her, mal langsam, mal wieder schnell , dieses hat Kraft / Zeit gekostet, welche mir dann am Ende vermutlich gefehlt hat. Wenn ich dann allerdings lese von wo VFLBorusse gestartet ist und mit welchem Resultat ... kann es letztendlich wohl nicht wirklich daran gelegen haben :wink: .

Lasse erst mal ein paar Tage ins Land gehen und entscheide später ob ich es in einem Monat in Frankfurt noch mal versuche :D . Nach dem Lauf ist vor dem Lauf und außer Muskelkater in den Oberschenkeln (die morgen erfahrungsgemäß noch mal etwas heftiger sein werden) geht es mir heute schon wieder so richtig gut, nur Treppen runter und Sachen aufheben bereiten "leichte" Schwierigkeiten :hihi: .

Glückwunsch an Kirsten noch mal zu deinem Pokal beim Panoramalauf :daumen: !
Meine Jahresplanung für 2017 ist noch vollkommen offen, bis auf den Berlin M :D (Teilnahmewahrscheinlichkeit 99%), vielleicht laufe ich dort auch mal mit.

An alle B M Teilnehmer, erholt euch gut und bleibt verletzungsfrei!

P.S.
Bin vorhin gut zu Hause angekommen, hier nur mal kurz, schreibe später einen längeren Bericht im Starterfaden. Hab gestern nur immer mal wieder kurz mit dem Handy mitgelesen, hatte bei Isse aufgrund der KM Zeiten auch Bedenken das es was Orthopädisches sein könnte. Freut mich sehr dass es dieses nicht war und du einen sehr schönen Genusslauf hattest :daumen: .

Ach ja, Streckenlänge laut Garmin 42,54km.

Nachtrag:
Der Red Bull Stand hat mich so was von kalt gelassen ... ich bin da eher beim Bierstand bei KM 40 in Versuchung gekommen :hihi: ...
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Tatsächlich geschafft!!!

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Ich weiß noch als ich vor einem Monat meine Teilnahme am Marathon absagen wollte und ich hier im Forum meinen Platz "quasi angeboten habe". Nun denn: Die schier unüberwindbaren Hindernisse zur Abgabe des Startplatzes sowie die hohen Kosten haben es mich durchziehen lassen, obwohl mein Respekt schon riesengroß war.
Mein Training war leider nicht gut. So habe ich zwar viel, aber nicht viele km trainiert. Nur ein 27km Lauf stand auf meiner Liste. Nunja. Dennoch bin ich dann am Freitag mit meiner Frau nach Berlin gefahren. Da wir relativ spät waren, schnell eingecheckt ins Hotel und auf die Messe gefahren. Wahnsinn. Super organisiert und sehr schnell durch. Lustigerweise konnte meine – nicht mitlaufende Frau auch durch den Läufereingang und hat ein Bändchen bekommen. Sehr witzig! Startunterlagen abgeholt – das Fieber hatte mich dann doch gepackt. Der Gang über die Messe war spannend, leider reichte unsere Zeit (waren erst kurz nach 7 da) nicht, um einen ausgiebigeren Gang zu machen und um 8 Uhr tönte dann schon die Durchsage, dass die Messe nun geschlossen wird. Anschließend zum Spittelmarkt, wo unser Titanic Hotel war. Auch dort waren sehr viele Läufer. Wir waren dann in der Nähe Essen und früh im Bett.
Samstags liefen dann meine Frau und ich beim Frühstückslauf mit. Eine tolle Impression mit vielen „verrückten“ Läufern, vielen Nationen und dem Gänsehautmoment ins Stadion einzulaufen. Genial! I like it.
Danach waren wir in der Mall shoppen, einer Freundin meiner Frau beim Fußball in Kreuzberg zugucken und abends dann mit einer Kollegin und deren Freund, der auch mitlief in Berlin essen!
Und dann kam der Sonntag. Um 6 Uhr aufgestanden, gut gefrühstückt und Richtung Brandenburger Tor. Erst dort begreift man, wie groß dieses Event wirklich ist. Bis auf das sehr lange Anstehen an der Toilette super organisiert. Dann schnell in Startblock H, hatte ich ja noch nie einen Marathon gelaufen.
Die Stimmung genial, lockere Gespräche geführt. Als dann die Musik zur letzten Minute kam, die Leute im Takt klatschten – mir standen die Tränen nahe….
Dann ging es endlich los. Atmosphäre aufsaugen konnte ich auf der ersten Hälfte ganz gut. Das Zickzack Laufen war auch für mich anstrengend. So musste ich mich immer wieder durch Leute durchdrängeln.
Da es mein erster Marathon war hatte ich totalen Respekt und habe sicherheitshalber jede Verpflegungsstation mitgenommen. Sicher ist sicher.
Ab Kilometer 30 wurden dann meine Beine schwerer und schwerer. Angst vor einem Krampf war da. Aber durch die ständigen „Pascal!“ Rufe, die Leute mir zuriefen und die geniale Stimmung am Rand habe ich durchgehalten und mich im Sub 5:00 Tempo dann durchgekämpft. Der Zieleinlauf mit Brandenburger Tor – Wahnsinn!
YES! I DID IT!J
Überwältigende Gefühle, ein überragender Lauf und schwere Beine! Mein erster Marathon – ein tolles Gefühl. Meine Zielzeit mit 3:27h ließ sich dann für das „schlechte Training“ meiner Meinung nach sehen!
Danke ans Forum und die Beitragenden für die Posts. Ich habe gerne mitgelesen. Glückwunsch an alle Finisher und bis demnächstJ

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Alcx hat geschrieben:Glückwunsch an alle Berliner M Finisher und großen Glückwunsch an alle die ihre PB dabei unterboten haben (Kirsten, Sunshine (sub 3 ganz stark!), lexy, Dartan, Zak, thomashh, tmo83 (Ersttäter) , VFLBorusse und alle anderen) :daumen: !

Es war wieder eine top organisierte Veranstaltung, eine super Stimmung an der Strecke, das Wetter hat mitgespielt, also kurz gesagt ein genialer Marathon :daumen: !

Der Sonntag Morgen fing bei schönstem Wetter schon mal sehr gut an, Treffen mit der "Berliner Truppe" (danke Kerstin für die Organisation!) am Hauptbahnhof, dort konnte ich dann auch Dartan und Zak mal "live" sehen, hat mich sehr gefreut :) . War auf jeden Fall wieder sehr lustig mit euch, wenn ich mich da an einige Situationen zurück erinnere (Transe, Tacker etc.) habe ich heute noch ein Dauergrinsen im Gesicht :D . So verging dann auch die Zeit bis zum Start wie im Flug, Sachen Abgabe, der Gang zu den Startblöcken ... zumindest bei mir keinerlei Zeit um Nervosität aufkommen zu lassen. Den "Forumsstand" und Tommi habe ich bei KM 25 gesehen, Tommi war aber gerade in einer Unterhaltung, von daher hier noch mal einen Gruß :winken: .

Bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis, die Berlin M PB vom letzten Jahr regelrecht pulverisiert (-8 Minuten) und mit 3:00:5x zumindest schon mal an der großen 3 gekratzt :D .

Hatte die selbe Taktik wie Sunshine, hat bei mir allerdings nicht so ganz funktioniert. Bis Km 8 ging es nur im Zickzackkurs hin und her, mal langsam, mal wieder schnell , dieses hat Kraft / Zeit gekostet, welche mir dann am Ende vermutlich gefehlt hat. Wenn ich dann allerdings lese von wo VFLBorusse gestartet ist und mit welchem Resultat ... kann es letztendlich wohl nicht wirklich daran gelegen haben :wink: .

Lasse erst mal ein paar Tage ins Land gehen und entscheide später ob ich es in einem Monat in Frankfurt noch mal versuche :D . Nach dem Lauf ist vor dem Lauf und außer Muskelkater in den Oberschenkeln (die morgen erfahrungsgemäß noch mal etwas heftiger sein werden) geht es mir heute schon wieder so richtig gut, nur Treppen runter und Sachen aufheben bereiten "leichte" Schwierigkeiten :hihi: .

Glückwunsch an Kirsten noch mal zu deinem Pokal beim Panoramalauf :daumen: !
Meine Jahresplanung für 2017 ist noch vollkommen offen, bis auf den Berlin M :D (Teilnahmewahrscheinlichkeit 99%), vielleicht laufe ich dort auch mal mit.

An alle B M Teilnehmer, erholt euch gut und bleibt verletzungsfrei!

P.S.
Bin vorhin gut zu Hause angekommen, hier nur mal kurz, schreibe später einen längeren Bericht im Starterfaden. Hab gestern nur immer mal wieder kurz mit dem Handy mitgelesen, hatte bei Isse aufgrund der KM Zeiten auch Bedenken das es was Orthopädisches sein könnte. Freut mich sehr dass es dieses nicht war und du einen sehr schönen Genusslauf hattest :daumen: .

Ach ja, Streckenlänge laut Garmin 42,54km.

Nachtrag:
Der Red Bull Stand hat mich so was von kalt gelassen ... ich bin da eher beim Bierstand bei KM 40 in Versuchung gekommen :hihi: ...
Bombe!! Allerdings dachte ich du packst es diesmal schon. Es war aber seeeeehr knapp! Glückwunsch an alle und speziell an dich, Sunhine, Tolgrim und den Borussen zu ihren wirklich klasse Zeiten!

780
Schön eure Berichte zu lesen :) Toll dass es so vielen so gut ergangen ist!!

Zu der erwähnen Start-Musik: Könnt ihr mir die Titel nennen? Mein Lauf- und Trainingspartner hat mich gefragt, aber ich hab nicht mal so richtig realisiert, dass Musik lief :D

783
harriersand hat geschrieben:Da hier jetzt doch der Forumsstand kurz vor km 25 erwähnt wurde, schreibe ich mal kurz was zur Geschichte desselben:

Den gibt es seit 2002. Da bin ich meinen ersten Marathon gelaufen. Über das SCC- Forum hatte ich schon eine ganze Clique von Läufern gefunden, es gab ein ForumTeam mit Logo, und der Vater einer Forine hatte ein großes Poster spendiert, das zuerst als Anfeuerung beim BIG 25 zum Einsatz kam.
Beim Marathon 2002 hat mein Mann vor unserem Haus Rheinstr. 2 dieses Tischchen aufgestellt mit Verpflegung. Wir hatten am Vorabend ein ForumTeam- Treffen gehabt, und andere Foris hatten Zeugs zur Verpflegung abgegeben. Wir waren damals noch bei km 28, das war noch die alte Strecke via Unter den Eichen.
Dann wurde die Strecke geändert, jetzt sind wir bei km 25. Dann legte der SCC eine Verpflegungsstelle genau dahin, wo zuvor immer der Forumsstand war, und wir mussten ein wenig vorrücken, an das Rathaus Friedenau.

Aus em SCC- Forum haben sich viele Foris verabschiedet, laufen nicht mehr, posten nicht mehr - man weiß es nicht. Ich selber bin dann auch unter LT Bernd Hübner gestartet, weil ich die Trainingsgruppe dort nutze und es also nur fair finde.
Wir wohnen seit 2008 auch nicht mehr direkt an der Strecke, müssen alles ins Auto packen und das am Samstag Nachmittag in Rathausnähe parken, damit morgens alles vor Ort ist.

Hier ein LInk zu Fotos aus dem Jahr 2006: Forumsstand Marathon 2006 - Meine Album Website

Und nächstes Jahr feiern wir 15jähriges Bestehen!
1. Frage: Wann stehen denn so nach Berlin die Fotos online?

2. Hinleitung zu 3: Also wenn ich das hier alles so lese bin ich schon sehr enttäuscht ob meiner bescheidenen Leistung. Ich habe mich weniger bei meinem Debüt im hügeligen Madrid gequält als diesmal im flachen Berlin. Hatte gut trainiert, sehr diszipliniert, wollte zwischen 5:10 und 5:20 laufen, aber ab dem HM taten mir die Beine fürchterlich weh. Wenn ich's so recht überlege, vielleicht hätte ich die Zähne etwas fester zusammenbeißen müssen. So furchtbar fühle ich mich heute zumindest nicht.

3. Appell: Wenn ich aber jetzt Deinen Eintrag lese und die von vielen anderen, dann scheint mein Problem gewesen zu sein, Euren Stand nicht wahrgenommen zu haben. Hier haben alle irgendwelche Motivations- und Konditionsschübe bekommen, man hat den Eindruck, bei Euch gibt's 'ne Frischzellenkur! Bitte, bitte, von solchen Initiativen lebt das Laufen, hört nie damit auf. Ohne solche Dinge wäre das nur noch Kommerz pur. Ich weiß nicht, ob ich noch mal in Berlin laufen werde, ich lebe nicht in Deutschlannd, im April kommt jetzt erst mal wieder Madrid dran und mehr als einen Marathon im Jahr wollte ich besonders meiner Partnerin nicht zumuten. Sollte 2018 noch mal Berlin dran sein, ja, dann weiß ich ja, was ich dann anders machen muss.

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So, ebenfalls wieder zuhause angekommen. Ich schließe mich gern den Glüclwünschen an alle Finisher an, egal ob neue Bestzeit oder nicht. Da sind richtig gute Zeiten heraus gekommen, ganz besonders bei sunshine (unter 3 h: stark) und VFLBorusse (Marathondebut aus hinterem Startblock und dann 2:48 ist ne echte Hausnummer).

Mir selbst ging es ähnlich wie hier geschildert:
Tolgrim hat geschrieben: Schon nach 5 Kilometern ahnte ich sehr deutlich, dass es nicht reichen wird. Aber die Beine fühlten sich einfach nicht locker und "gut" an, nach einigen Marathons kann man das, denke ich, ganz gut einschätzen....
Zur Halbzeit war ich trotzdem noch durchaus akzeptabel im Rennen. Bis Kilometer 35 wurde ich noch etwas langsamer, aber immerhin noch im Bereich klar unter 2:50. ...
Tja, reingekommen bin ich bei 2:51:03, womit ich die letzten 7km gerade mal mit 4:15 gelaufen bin, was mich am meisten enttäuscht. Noch mal 3 Minuten draufgeknallt bekommen in der zweiten Hälfte auf mein sowieso schon etwas langsamer als erhofftes Tempo
Meine Ambition war zwar deutlich darunter, aber ich hatte konservativ auf 3:10 gesetzt, die ich meinte, realistisch erreichen zu können, obwohl ich schon die Tage vorher kein optimales Gefühl hatte, und der Verlauf war ähnlich. Über der Zeit bei den ersten 2 km, danach bis zur HM-Marke knapp drunter, aber in der zweiten Hälfte ebenfalls 3 min verloren (zunehmend ab km35). Ich bin aber nicht unzufrieden, sondern hab mich eher bereits während des Rennens auf die Situation eingestellt und mich damit (im positiven Sinne) abgefunden.
Bio hat geschrieben:es könnte daher sein, dass Sie Ihre Blütephase schon hinter sich haben und niemals mehr an die alte Leistung anknüpfen werden,
Wer googeln kann, ist im Vorteil. Der Läufer zählt zur M30 und hat mit Sicherheit seine "Blütephase" nicht hinter sich.
Bio hat geschrieben:Meistens stoßen diejenigen mit der entsprechenden Neigung und Veranlagung schon früher auf den Sport und die anderen , die im Alter dann anfangen, werden es zum Marathon dann wohl nicht mehr schaffen.
Das ist absolut dummes Zeug! Ich habe mit 42 Jahren angefangen zu laufen, mit 44 Jahren den ersten Marathon absolviert (3:07) und habe mit 50 Jahren meine PB von 2:44 erreicht. Etliche andere hier im Forum haben ähnliche Entwicklungen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

786
@ Burny resp. Bernd

mein Beitrag bezog sich auf Leute, die mit 60 mit dem Laufen anfangen

40 oder 50 jährige, die mit dem laufen anfangen und dann bei Marathon sind gewöhnlich und ich kenne ich viele

interessant,

auch bei Ihnen also ca 8 Jahre also wie ich bereits erwähnte nach 10 Jahren nach Eintritt ins Läuferleben Ihren Peak

787
divy2 hat geschrieben:Wenn ich aber jetzt Deinen Eintrag lese und die von vielen anderen, dann scheint mein Problem gewesen zu sein, Euren Stand nicht wahrgenommen zu haben. Hier haben alle irgendwelche Motivations- und Konditionsschübe bekommen, man hat den Eindruck, bei Euch gibt's 'ne Frischzellenkur! Bitte, bitte, von solchen Initiativen lebt das Laufen, hört nie damit auf. Ohne solche Dinge wäre das nur noch Kommerz pur.
Ich will die Bedeutung des Forenstandes nicht schmaelern und wuensche ihm einen langen Fortbestand, bis wir alle als tatternde Greise dasitzen und den anhaltenden Laeufern von unseren grossen Zeiten erzaehlen wollen, aber an der Laufstrecke gibt es doch immer wieder Leute, die Staende aufmachen und Gummibaerchen und Wasser ausschenken. Das ist an den Teilen, die am Stadtrand verlaufen, etwas mehr (Lenzallee bis Hohenzollerndamm), freut mich aber immer von Herzen. Bei all dem Anfeuern an der Strecke denke ich eigentlich zu allerletzt an Kommerz. Das ist Freude pur. Auch als Laeufer wird man als einzelner wahrgenommen und nimmt auch das Publikum durchaus als Einzelpersonen wahr. Ich erinnere mich beispielsweise an Eine Mexikanerin, die erst eine Gruppe solcher anfeuerte, woraufhin ich sie anstrahlte, sie das bemerkt und dann noch leise ein "vamos" fuer mich rausbrachte ("ya voy, ya voy...")

P.S.: lese gerade nochmal, dass Du "solche Dinge" geschrieben hattest, also auch Raum fuer die eben von mir gelobte Unterstuetzung laesst. Ich lasse meine Eloge aber trotzdem als allgemeine Wuerdigung dieser Aktivitaeten stehen.

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divy2 hat geschrieben: Euren Stand nicht wahrgenommen zu haben. Hier haben alle irgendwelche Motivations- und Konditionsschübe bekommen, man hat den Eindruck, bei Euch gibt's 'ne Frischzellenkur! Bitte, bitte, von solchen Initiativen lebt das Laufen, hört nie damit auf.
Dem kann ich mich nur anschließen!
HÖRT NIEMALS DAMIT AUF!!!

Vielen Dank an dieses einfach großartige Engagement!

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Meinen herzlichsten Glückwunsch an alle Finisher, aber noch mehr an jene, die ihre PB nochmals pulverisieren konnten, z.T. mit grandiosen, hammermäßigen Zeiten. :daumen: :respekt2: Vielen lieben Dank für eure schönen z.T. sehr emotionalen Laufberichte. Es war mir ein großes Vergnügen, diese lesen zu dürfen. :daumen:

divy2 hat geschrieben:1. Frage: Wann stehen denn so nach Berlin die Fotos online?

Sollte 2018 noch mal Berlin dran sein, ja, dann weiß ich ja, was ich dann anders machen muss.
Die Fotos sind online.

Mir fällt bei dir auch spontan einiges ein, was du im Vorfeld für einen evtl. BM in Berlin anders machen könntest. Ein Bereich wäre dann z.B. Gelassenheit gewinnen. :zwinker2:
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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791
Dartan hat geschrieben:Ja, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ein Schild (ich glaube km31) 250-300m zu früh stand.
Laut Auswertung in SportTracks war es in der Tat km 31.
saarotti hat geschrieben:....das 31 -er Schild steht jedes Jahr verkehrt,ist Berlin Tradition....
Saarotti
Nach wiederum meiner ST-Auswertung vom letzten Jahr da nicht. Die Zeit für km 31 in 2015 passt genau zu denen drumherum.

An mehrere Stellen sind mir Markierungen aufgefallen, die am Boden VOR den "richtigen" km-Schildern standen. Meine Vermutung ist, dass (wann auch immer) die Strecke oder Teile davon geändert wurden, die alten Markierungen noch sichtbar sind und bei km 31 das Schild irrtümlich an der ehemaligen Markierung aufgestellt wurde.

Bernd
Das Remake
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Mir kommt da grad ein vielleicht dummer Gedanke.
Was meinen die erfahrenen von euch. Wäre es möglich den Frankfurt Marathon in 4 Wochen voll zu laufen ? Und wenn ja, wie trainiert man bis dahin?
Na, vielleicht ist der Gedanke auch wirklich dumm...

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So, nun also mein ausführlicher Bericht zum Berlin Marathon.

Vorgeschichte:
Der Hamburg Marathon ging ja in die Binsen, wie man so schön sagt. Die Gründe hierfür habe ich ausgemacht in:
- Geleinnahme bei Langen Läufen
- zu schnelles Angehen
- zu wenig lange Tempodauerläufe
Diese drei Fehler wollte ich in keinem Fall wiederholen. Das Training mit Greif war hart, sehr hart sogar. Die zwei Tempoeinheiten pro Woche haben ihren Tribut gekostet. Die EBs bei den Langen Läufen konnte ich nicht in dem Umfang durchziehen. 4 Wochen vor dem BM sammelten sich allerlei Beschwerden an. Angefangen von den klassischen Shin Splints über Hüftbeschwerden, Stechen in Knie und Knöchel und schließlich einer Blockade in der LWS 2 Tage vor dem Lauf. Der letzte Taperinglauf am Donnerstag tat richtig, richtig weh und ich sah ehrlich schwarz für Berlin. Am Freitag Früh hatte ich dann noch einem Termin beim Physio, der die Wade bearbeitet hat und die Blockade im Rücken versucht hat zu lösen. Er verordnete mir viel Wärme (bis ca. 8 Stunden vor dem Lauf) und leichte Bewegung (Frühstückslauf). 4 Stunden Anfahrt nach Berlin war natürlich eher suboptimal für die LWS.
Der Frühstückslauf war sowas von zäh, selbst bei 7min/km, dass ich dunkelschwarz gesehen habe. Das Knie tat den ganzen Tag höllisch weh. Der Rücken war nicht viel besser geworden. So weit, so schlecht.

Der Plan:

Was ich in keinem Fall tun wollte, war meinen Körper zu zerstören und bleibende Schäden zu riskieren. Also wie nun diese Geschichte angehen?
Punkt 1: Auf keinen Fall zu schnell - also Pulsuhr so eingestellt, dass bei Unterschreiten der 4:45min/km ein Alarm kommt
Punkt 2: Locker Laufen so lange es geht. Wenn ich vor der Halbmarathonmarke mich schon quälen muss, wird das zu 99% nichts. - Keine Pacekontrolle nach unten. Wenn es langsamer wird um locker zu bleiben, dann ist das so. Ende.
Punkt 3. Gels bei km 20,25,30 und 35
Punkt 4: Trinken an JEDER Station
Zielzeit: Die 3:30h hielt ich für relativ unrealistisch aufgrund meiner Beschwerden. Ich wollte durchkommen mit einer PB. Also wenn möglich unter 3:45h.


Der Tag:

Im Gegensatz zu Hamburg konnte ich recht gut schlafen. Ich bin früh aufgewacht und habe in meinen Körper gehört und hörte: Nichts. Keine Knieschmerzen, keine Rückenschmerzen. Alles ok. "Immerhin" dachte ich. Ich war dann ca. 1h vor dem Start im Block. Da war es noch recht leer. Da ich im ersten Block der 2. Welle stand, rechnete ich mir aus, dass ich dort von Vorne recht wenig Hindernisse im Weg haben sollte und somit Kraft sparen kann. So kam es dann auch. Der Abstand zum Block vor uns war so groß, dass man eigentlich nie ins Stocken kam. 50 Meter gelaufen, Alarm am Handgelenk - Also etwas rausgenommen - wieder im grünen Bereich. Und weiter.

Die ersten 10 km gingen wie im Flug vorbei. Es war so angenehm zu Laufen. Keine Beschwerden, einfach wunderbar. Ich glaube, das war der erste Lauf seit 2 Monaten, wo mir nichts weh tat. Aber 10km sind bei einem Marathon nur der erste Schritt. Das harte Ende kommt mit Sicherheit. Die ersten 5km gingen mit 24:06min weg. Die zweiten 10km mit 23:55min. Ab und zu gab der Freund am Handgelenk Alarm - also wieder etwas rausnehmen. Alles bestens. Meine erste psychologische Zielmarke war ja den Halbmarathon im lockeren Zustand zu absolvieren. Also habe ich die nächsten 11km immer mehr in mich hineingehört, ob denn da was zwickt. Aber nichts. Ich hatte nen schönen Rhythmus, dafür ist die Strecke in Berlin, mit ihren langen Geraden, ideal.

Die km 10-15 gingen konstant mit 24:12min weg. Also hatte ich bei km 15 schon ca. 2:30min Puffer auf mein ursprüngliches Ziel von 3:30h (das ich ja eigentlich als unrealistisch eingeschätzt habe). So langsam keimte etwas Hoffnung auf, dass ich vielleicht doch besser in Form bin, als ich das selbst von mir geglaubt habe. Aber Vorsicht. Erstmal den HM schaffen.

Bei km 20 sah der Plan das erste Gel vor. Und schon war es passiert: Getränkestand verpasst! Ich war auf Höhe der letzten Wasserbecher, als ich diese bemerkte. So ein Mist. Ich wusste es gibt alle 3km Wasser. Zu Glück war es noch nicht so heiß zu dieser Zeit. Also habe ich den "Gel-Plan" modifiziert und um 3km nach hinten verschoben. Wird schon gut gehen. Was noch hinzu kam, dass meine Hüfte sich so langsam ankündigte. Was mir eigentlich klar war, denn 20km war der Zeitpunkt, zu dem das bei den Langen Läufen auch immer passiert ist. Es war noch nicht dramatisch, aber zumindest im Hinterkopf. Der 5km Spilt war 23:50min. Halbmarthondurchgangszeit: 1:41:12h. Mal abgesehen von der Hüfte fühlte sich alles immernoch sehr locker an. Ich hatte 2-3 Mitläufer, die eigentlich immer um mich herum waren und die ähnliche Geschwindkeit gelaufen sind (unter anderem ein großes Erdinger-Weizenbier :-)). Das hat sicherlich geholfen.

So, nach dem Halbmarathon war die nächste gedankliche Marke bei 30 km. Es begann das Kilometer abwärtszählen. Noch 7 - alles locker, noch 6, noch 5, noch 4, noch 3, alles locker. Es wurde zwar langsam wärmer, aber die Stimmung an der Strecke wurde auch von km zu km besser. Also weiter. Ich wusste vom Training: 30km ist der Punkt an dem es IMMER schwer wurde. Und der kam näher. "Irgendwann bin ich fällig.", das war mir klar. 20-25km in 24:02min, 25-30km in 24:18min. Schön konstant. Wunderbar. Der Rhythmus ist weiter da und trägt mich.

km 30 ist passiert. Die Hüfte zwickt nicht mehr! Weg! Einfach so. Ich denke kurz daran einen Zahn zuzulegen. Um mich sofort gedanklich zu ohrfeigen: "Die ganze Zeit denkst du, ob du es überhaupt schaffst und jetzt willst du Gas geben? Du liegst über 5 Minuten vor deiner absoluten Traumzeit. Jetzt lauf weiter und denk nicht mehr an so einen Sch....!!!" Gesagt getan. So um die 30km gab es dann einen schönen übersichtlichen Abschnitt, der sehr lange leicht bergab ging. Und es kam: Das Runnershigh. Der Umstand, dass fast nichts weh tat, dass ich so schnell unterwegs war und das Ziel mit so großen Schritten näher kam, hat mich zu einem unglaublichen Hochgefühl gebracht. Bei km 35 wusste ich, die 3:30h sind fällig. 5km-Split: 24:36 min
Langsam kündigten sich die Oberschenkel an. Ganz ehrlich: War mir sowas von egal. Ich hatte in meinem ganzen Leben während des Laufens noch keinen Krampf und ich war mir 100% sicher, dass das hier auch nicht passiert. So what? Schmerzen in den Oberschenkeln? Da war ich in den letzten 2 Tagen 10mal Schlimmeres gewohnt.Weiter! Noch 7 km. 35 Minuten bis zum Ziel. Am Kuhdamm auf der Fastlane spielen sie:
"I am the bonfire. You make me stronger, you make me light up." Oh yeah! Nichts wird verhindern, dass ich die 3:30h schaffe.

Bei km 38 wird es schwer. Man läuft in der Sonne, es wird warm. Getränkestand: 2 Becher Wasser (einer rein, einer drüber). Letztes Gel rein (wahrscheinlich mehr für den Kopf als für die Beine). Weiter. Die Beine tun jetzt weh. Egal. 4 km ist nichtmal eine kurze Trainingsrunde. Ich liege 5 Minuten vor den 3:30h. Ich nehme etwas raus um wieder lockerer zu werden. Klappt. Die Pace pendelt sich bei 5:30min/km ein. Vollkommen grüner Bereich. So laufe ich das Heim. km 40. Getränkestand: 2 Becher Wasser (beide rein). 5km Split 25:48min

Die letzten 2,2 km sind nur noch Glück. Als ich das Schild "Unter den Linden" sehe schießen mir kurz Tränen in die Augen. Die ganzen harten Trainingswochen, die Schmerzen. An all das denke ich zurück und weiß: "Es hat sich gelohnt". Locker mit einem Lächeln gehts durchs Brandenburger Tor und ins Ziel. Geschafft! Blick auf die Uhr 3:26:33. 3:30 Minuten unter meiner absoluten Traumzeit. Fast 20 Minuten schneller als in Hamburg. Ein Lauf, der sich vom ersten Moment so gut, so "richtig" angefühlt hat. Kein Mann mit dem Hammer, keine Berliner Mauer. Rhythmus und konstante lockere Pace laufen, das war der Schlüssel.

Danach

Vor dem Lauf sagte ich mir, dass ich Berlin nicht nochmal laufen werde. Nicht wegen des Laufes an sich, sondern wegen des Termins. Die Vorbereitung im heißen Sommer ist nichts für mich. Jetzt im Nachhinein sage ich mir: Berlin ist ein wunderbarer Lauf. Ich werde wiederkommen. Das Publikum war toll. Die Bands an der Strecke ausnahmslos spitzenklasse. Die Organisation, ein Traum (wenn ich etwas verbessern würde dann evtl ein bessere Ankündigung der Getränkestände, die tauchen immer irgendwie aus dem Nichts auf für mein Gefühl. Gerade bei den breiten Straßen, kann man das schonmal übersehen).
Jetzt werden erstmal 4 Wochen die Schuhe in den Schrank geräumt bis ich mir sicher bin, dass alle Wehwehchen wirklich weg sind.
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


Bild


forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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Belanov hat geschrieben:Mir kommt da grad ein vielleicht dummer Gedanke.
Was meinen die erfahrenen von euch. Wäre es möglich den Frankfurt Marathon in 4 Wochen voll zu laufen ? Und wenn ja, wie trainiert man bis dahin?
Na, vielleicht ist der Gedanke auch wirklich dumm...
Also in 4 Wochen in Frankfurt zu laufen wäre in der Tat eher dumm, denn da wärst du ziemlich alleine. In 5 Wochen sieht das aber natürlich ganz anders aus... :zwinker2:

Aber im ernst, ob es wirklich sinnvoll ist kann ich nicht sagen, aber zumindest habe ich es letztes Jahr (da waren's wirklich 4 Wochen) gemacht und habe mich in FFM zumindest nochmal minimal steigern können. Auch dieses Jahr werde ich wieder mein Glück probieren. :nick: Aber dazu muss man ehrlicherweise aber sagen, dass ich wohl doch einige Leistungsklassen unter dir bin. :peinlich:

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@ Belanov


wenn Sie Hitze nicht so gut vertragen,
meiner Meinung nach wäre der Weltrekord n Berlin wieder gefallen, wenn es kühler gewesen wäre,
dann sind Sie in Frankfurt mit Ende Oktober auf einer guten Basis,
allerdings ist Frankfurt einen Tick langsamer als Berlin, da bin ich mir ganz sicher, da ich beide Läufe gut kenne

eine Marktlücke wäre im November ein schneller City Marathon in Deutschland, ich habe den Eindruck, dass sich wettertechnisch die letzen Jahrzehnte sich mehr die sommerlich Hitze in den Herbst reinzieht

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burny hat geschrieben:

Das ist absolut dummes Zeug! Ich habe mit 42 Jahren angefangen zu laufen, mit 44 Jahren den ersten Marathon absolviert (3:07) und habe mit 50 Jahren meine PB von 2:44 erreicht. Etliche andere hier im Forum haben ähnliche Entwicklungen.

Bernd
....ist einKommentar von Bio,der weiß immer alles besser.....

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Ich bin auch heil ins Ziel und Heute auch Heim gekommen.
Vom Gefühl her war es mein zweit-schlechtester Marathon. Ich fühlte mich am Vortag schon nicht so gut und im Startblock auch nicht. Nach 10 km war ich schon 1 min hinter meiner angestrebten Zeit und dann wurde der Harndrang auch immer stärker. Meine Flüssigkeitsaufnahme und Blasenentleerung vor dem Start war dieses mal wohl schlecht getimed. Bis km 20 war aber nie ein Klo frei und in die freie Wildnis wollte ich nicht. Da bin ich zu gut erzogen und ich wollte den Berlinern, dem besten Publikum das ich kenne, nicht in den Garten pinkeln. Nach km 20 konnte ich mich erleichtern und, befreit von der überflüssigen Last, wieder Fahrt aufnehmen. Ab km 27 bin ich aber eingebrochen. Zwischendurch konnte ich 3 km wieder das angestrebte Tempo laufen, aber bei km 37 war die Luft raus.
Ich war einfach frustriert, weil ich in Hamburg dieses Jahr so locker durchgelaufen bin und sich Berlin im Vergleich so viel härter angefühlt hat.
Wie gesagt, fühlte es sich an wie mein zweit-schlechtester Marathon. Von der Zeit her war es aber PB. Das stimmt mich dann doch wieder versöhnlich, und das Wissen, dass da mehr drin ist motiviert für den nächsten Lauf.

Schmunzel Erlebnis des diesjährigen BM: Jemanden zu überholen, der Gehpausen machen muss und auf dem Shirt Werbung für Motivationstraining für Sportler hat.

Überraschungsmoment des diesjährigen BM: Heute die Medaille zu den anderen gelegt. Die ist ja größer als die der letzten Jahre!

Garmin: 42,62 km

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saarotti hat geschrieben:....ist einKommentar von Bio,der weiß immer alles besser.....
ein Hund macht wuff oder wau...........
und Sie sind ein Saarländer, den es nach Berlin verschlagen hat?
wenn ich das richtig über die Jahre versntanden hab

jedenfalls diese Pinkelproblematik erwähnt von Jason hat mir wieder etwas das Feuer für Berlin `17 genommen,
das ist mir gut bekannt, man läuft da in Berlin wie ein Vieh in der Herde getrieben,
und alles drumherim infrastrukturmäßig ist überlaufen, überlastet und am Limit
für einen Normaloläufer ist der Stress der Herde im Zuammenhang mit der schnellen Strecke und für gewöhnlich dem guten Wetter, Ende September war mal vor 10 oder 20 Jahren diesbez ein sicheres Blatt........
aber 2017 bin ich noch einmal dabei

800
Bio hat geschrieben:ein Hund macht wuff oder wau...........
und Sie sind ein Saarländer, den es nach Berlin verschlagen hat?
wenn ich das richtig über die Jahre versntanden hab

jedenfalls diese Pinkelproblematik erwähnt von Jason hat mir wieder etwas das Feuer für Berlin `17 genommen,
das ist mir gut bekannt, man läuft da in Berlin wie ein Vieh in der Herde getrieben,
und alles drumherim infrastrukturmäßig ist überlaufen, überlastet und am Limit
für einen Normaloläufer ist der Stress der Herde im Zuammenhang mit der schnellen Strecke und für gewöhnlich dem guten Wetter, Ende September war mal vor 10 oder 20 Jahren diesbez ein sicheres Blatt........
aber 2017 bin ich noch einmal dabei
.....bin geborener Berliner,falls ein Feindbild gesucht wird,aus dem Osten,und habe den Berlin Marathon 2016 ,wie auch die
neun Läufe in Berlin davor genossen,wenn ich beim größten Lauf in Deutschland dabei bin,weiß ich auf was ich mich einlasse....
Saarotti

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