Banner

Hallux Rigidus

Hallux Rigidus

1
Hallo!

Ich suche hier nach jemandem, der mir ein bisschen Mut machen kann...

Ich bin zwar nur Gelegenheitsläuferin, aber ansonsten viel sportlich unterwegs: Moutainbiken, Fitness, Step Aerobic, Zumba,...

Die Füße braucht man einfach überall....

Mein Problem ist dabei gar nicht unbedingt, dass mein Zeh unbeweglich oder schmerzhaft wäre - die Bewegungen beim Sport lassen sich noch recht gut ausführen und Schmerzen aus der Bewegung sind auch erträglich.

Das größte Problem ist, dass sich das Gelenk stark verdickt und verknöchert hat und dadurch sehr schmerzhafte Druckstellen fast in jedem Schuh entstehen und gerade das ganz normale Laufen Probleme macht, da durch die Verdickung der Fuß einfach nicht mehr rund läuft.

Während Step und sogar Zumba noch halbwegs gut möglich sind, macht mir das alltägliche Laufen und Wanderungen extreme Probleme wegen des Druckschmerzes.

Wenn das so weitergeht, weiß ich echt bald nicht mehr, welchen Schuh ich noch tragen soll.

Daher meine Frage: Macht eine Cheilektomie Sinn? Ich verspreche mir davon, dass das Gelenk wieder normale Größe annimmt und damit der Druckschmerz wegfällt, die Beweglichkeit aber weiter erhalten bleibt. Macht das Sinn? Hat jemand hier schon mal eine Cheilektomie machen lassen und konnte danach wieder Laufen oder Sport treiben, der den Einsatz der Füße fordert?

Oder hat jemand andere OP-Erfahrungen?

Ich hoffe einfach auf Bestätigung, dass auch mit Hallux Rigidus nicht alles zu Ende ist....


Liebe Grüße,
Andrea

2
Mir geht es wie dir. Rechts ist mein Gelenk schon ziemlich dick und in alle Laufschuhe passe ich auch nicht mehr rein. Speziell Trailschuhe. :( Allerdings bin ich ein großer Angsthase, was OPs betrifft. Irgendwann muss ich da was machen lassen aber ich schieb das vor mir her. Ein Freund und ebenfalls Ultraläufer hat sich beide Zehen versteifen lassen mit 100 % Erfolg. Ob diese Cheilektomie*was bringt* (musste ich erschma googeln), ist wohl wie bei allen OPs, oft geht's gut, manchmal nicht.

Gruss Tommi

3
Vielen Dank für deine Antwort.
Schön, dass ich hier jemanden gefunden habe, der das Problem kennt.
Hast du Schmerzen beim Laufen oder im Alltag?
Machst du noch alles wie zuvor oder hast du schon Einschränkungen?
Ich denke oft, bei mir kann das nicht mehr lange gutgehen, weil einfach der Druckschmerz zu groß wird.

Gruß, Andrea

4
Hi Andrea,

eine Cheilektomie kommt nur im Anfangsstadium eines Hallux Rigidus in Betracht. Hat sich das Gelenk bereits merklich verändert, kann nur noch versteift werden, mittlerweile spricht man dabei eher von einer Stabilisierung. Andere Verfahren wie Teaser, Kugeln, oder Schrauben werden selten verwendet. Rigidus bezeichnet dabei auch das Endstadium, den steifen Zeh. Das Ziel der Gelenkversteifung ist die Beschwerdefreiheit, die wohl auch i. d. R. erreicht wird. Betreffend der Sportfähigkeit nach Abheilung gehen die Meinungen sehr auseinander, von "uneingeschränkt" bis "kaum noch Laufen" war bei den fünf Orthopäden, mit denen ich im Laufe der Jahre gesprochen habe, die Einschätzung. ich hoffe, Du hast einen guten Orthopäden, mit dem Du alles abklären kannst, auch und gerade im Hinblick auf Deine weiteren sportlichen Pläne. Falls Du Dich für den Eingriff entscheidest, achte unbedingt darauf, dass ein Spezialist und nur der oder die, operiert. Dies ist ein Fach für sich und nichts für Operateure, die alles machen, auch wenn auf Erfahrungen verwiesen wird. Was das nicht 1a gemacht wird, hast Du andere Probleme als Sport ja oder nein.

Zunächst könntest Du Einlagen mit Hallux Rigidus Feder in Deinen Laufschuhen verwenden. Bei der Sportschuhauswahl solltest Du darauf achten, dass das Gelenk unter dem Mesh-Material liegt und nicht unter der Schnürung. Siehe Dir mal den Lunge C-Dur an.

Viel Erfolg
IR

5
Danke für deine Antwort.
Nach dem richtigen Orthopäden dafür suche ich noch, das ist leider nicht so einfach.
Der letzte meinte nur, ich soll halt Sport machen, bei dem ich die Füße nicht brauche, also Schwimmen, usw.
Das ist halt so...

So einfach möchte ich mich nicht zufrieden geben, v.a. da ich mich auch im alltäglichen Gehen mit Schmerzen plage.

Hast du selbst Erfahrung damit?

Gruß, Andrea

6
blueeye13 hat geschrieben:Hast du Schmerzen beim Laufen oder im Alltag?
Machst du noch alles wie zuvor oder hast du schon Einschränkungen?
Im Alltag mehr als beim Laufen/rennen. Beim Gehen wird der Zeh ja doch mehr nach oben gebeugt, was er nicht mehr will. Dennoch bemühe ich mich, nicht schief zu gehen. Muss ich eben ertragen. Ich bin mal ne Weile mit MBT-Schuhen gelatscht, da rollt der Fuß ja über die Sohle ab. Das war sehr angenehm fürn Zeh.

Beim Rennen schmerzt es mal mehr mal weniger. Manchmal auch Kilometer lang gar nicht oder ich spüre es einfach nicht, weil der geistige Fokus woanders liegt. Einschränkungen hab ich noch keine oder lege ich mir zumindest keine auf. Ich trainiere alles und laufe alle Distanzen, die mir lieb sind (dieses Jahr 11 Ultras, davon 5 im Gelände/Trail) Trail ist manchmal ganz speziell, wenn ich mit dem Zeh auf ne Wurzel trete. Da schrei ich schon mal auf und fluche eine Weile. Derweil renne ich natürlich weiter :klatsch: Bin halt so :tocktock: :wink: Noch bin ich nicht soweit, das Risiko einer OP zu wagen und wenn, dann lasse ich auch nur einen Spezialisten ran, wie Icerun schon geraten hat.

Besser wirds von alleine sowieso nicht mehr, obs noch schlimmer werden kann? Keine Ahnung :noidea:

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

7
blueeye13 hat geschrieben: Nach dem richtigen Orthopäden dafür suche ich noch, das ist leider nicht so einfach.
Der letzte meinte nur, ich soll halt Sport machen, bei dem ich die Füße nicht brauche, also Schwimmen, usw.
Dieser Orthopäde ist es auf alle Fälle nicht, das ist schon mal sicher. Füße braucht mal also nicht, beim Schwimmen... nicht zu fassen.. Sollte ich mal meinem Schwimmtrainer erzählen...und was heißt "usw", Schach?

Einfach ist die Suche nicht, sogar in einer Großstadt, mit vielen Praxen. Auch der Zusatz Sportmedizin bringt nicht immer die notwendige Sicherheit. Du könntest in einem Sportverein bei Dir in der Nähe fragen, wo die Mitglieder im Verletzungsfall hingehen, meistens gibt es da einen Tipp.

Entscheidend für eine OP wird der Leidensdruck sein, verändert sich außerdem das Gangbild, ist es u. U. ratsam. Eventl. kommen noch kosmetische Gründe dazu, ein HR-Zeh ist nicht sonderlich ansehnlich. Ohne in die Klischee-Kiste greifen zu wollen, Frauen sind da oftmals etwas eigener als Männer ;-)

Pers. habe ich seit jetzt 11 Jahren damit zu tun, sonst hätte ich mich auch nicht damit beschäftigt. Die Ursache ist bei mir auch unstrittig, der Zeh war mal gebrochen. Brüche in Gelenknähe führen sehr häufig Jahre später zu Arthrosen. Der Laufsport hat dies weder befördert noch ausgelöst, dabei seltene Einstimmigkeit bei den befragten Ärzten.

Beim Laufen habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie Tommi, wobei ich nicht auf seine KM-Umfänge komme. Von 21 Marathons bis ich 16 mit dem defekten Zeh gelaufen, aber nur einen Ultra (Rennsteig). Auf Trails habe ich weitgehend verzichtet, was mir aber auch nicht schwer fiel. Einer der befragten Orthopäden, ein Fusschirurg, meinte, er würde mir 16 Marathons mit dem Zeh nicht abkaufen, müsste es so hinnehmen, mir aber garantieren, dass innerhalb eines Jahres die OP ansteht. Das ist jetzt auch schon 4 Jahre her. Zwischenzeitlich bin ich zum Triathlon gewechselt und laufe dadurch auch weniger, als früher. Rad und Schwimmen sind natürlich kein Problem, im Gegenteil.

Um sich möglichst umfassend über die OP zu informieren, sollte man nicht nur Orthopäden fragen, sondern wenn möglich Physiotherapeuten oder/und Orthopädieschuster. Im Unterschied zu den Operateuren haben die es mit den Nachbehandlungen und den Langzeitwirkungen zu tun, den Operateur siehst Du wahrscheinlich nicht wieder.
Die Grundgelenksversteifung ist unumkehrbar, die Cheilektomie kann später zur Versteifung umgewandelt werden, was natürlich heißt, das ganze Theater, OP, Nachbehandlung, Sportpause doppelt.

Verschwiegen wird von den Orthopäden meistens, dass man eine gewisse Chance hat, dass das Grundgelenk im Laufe der Zeit in einer Art Funktionsstellung einsteift. Nach etlichen Jahren war das bei mir der Fall, heute merke ich kaum noch etwas. Vorfusslastiges meide ich trotzdem, abgesehen vom LaufABC im Verein einmal die Woche.

Viele Grüsse
IR

8
11 Jahre schon?

Da sollte ich eigentlich noch Luft nach oben haben, ich habe die ersten Anzeichen, auf die ich damals natürlich nicht viel gegeben habe, vor ca. 5 Jahren gehabt.
Die Verdickung hat sich so richtig erst in den letzten zwei Jahren gebildet.
Habt ihr die eigentlich auch?

Mein Zeh war zudem nie rot oder geschwollen, sondern schmerzt bei starker Belastung und inzwischen v.a. schon bei recht leichtem Druck auf die Verknöcherung.

Wenn die Entwicklung in dem Tempo weitergeht, werden daraus wohl keine 11 Jahre...

Die Verknöcherung geht ja nun nicht mehr weg, aber kann man gegen die Schmerzempfindlichkeit was machen?

Und tragt ihr eigentlich Einlagen?

Ich trage im Moment keine, damit würde mir wohl erst recht kein Schuh mehr passen, aber vielleicht sollte ich?

Im Moment bin ich bei einem anderen Orthopäden, der auch Sportmedizin, Chiropraktik, und noch einiges mehr betreibt. Mal sehen, was der rät. Da ich aber noch mehr Probleme habe - Schmerzen im Becken vermutlich durch isg-arthrose, evt. auch schon leichte Hüftarthrose und eine Skoliose, laufen gerade noch Untersuchungen zu meinen Fehlstellungen, um Ursache und Wirkung herauszufinden.

Die Füße sind ja nur ein Teil des ganzen Systems.

Der Orthopäde mit dem flotten Spruch war noch ziemlich jung und hatte wahrscheinlich noch keine Vorstellung davon, was es heißt, einen Sport einfach mal nicht mehr zu machen... tja, er wird auch noch in das Alter kommen....

Gruß, Andrea

9
Icerun hat geschrieben:Verschwiegen wird von den Orthopäden meistens, dass man eine gewisse Chance hat, dass das Grundgelenk im Laufe der Zeit in einer Art Funktionsstellung einsteift. Nach etlichen Jahren war das bei mir der Fall, heute merke ich kaum noch etwas.
Das hab auch ich mit großem Interesse gelesen :)
blueeye13 hat geschrieben:Die Verdickung hat sich so richtig erst in den letzten zwei Jahren gebildet.
Habt ihr die eigentlich auch?
Jub, rechts deutlich mehr als links. Rechts hab ich die Probleme auch schon mehr als 20 Jahre. Links begann es vor etwa 3 Jahren und holt langsam auf. da ich es links nicht gewohnt war, waren die Schmerzen manchmal schon unangenehm, aber so langsam stört es auch nicht mehr so sehr.
blueeye13 hat geschrieben:Mein Zeh war zudem nie rot oder geschwollen, sondern schmerzt bei starker Belastung und inzwischen v.a. schon bei recht leichtem Druck auf die Verknöcherung.
An manchen Stellen ist es nicht anders als wenn ich auf Knochen drücke, andere sind empfindlich. Im Bereich der Sehne oben sehr empfindlich.
blueeye13 hat geschrieben:Die Verknöcherung geht ja nun nicht mehr weg, aber kann man gegen die Schmerzempfindlichkeit was machen?
Ich kühle öfters vor der Glotze mit Coolpack. Wenn ich mal aus anderen gründen Voltaren nehme, dann helfen die auch wunderbar bei den Zehen, bin ich innerhalb von Stunden fast schmerzfrei.
blueeye13 hat geschrieben:Und tragt ihr eigentlich Einlagen?
Ich bekam mal welche, die unter dem Zeh etwas versteift waren, damit der Zeh nicht so stark bewegt wird beim gehen. Ich hab aber keinen Unterschied bemerkt.
blueeye13 hat geschrieben:Im Moment bin ich bei einem anderen Orthopäden, der auch Sportmedizin, Chiropraktik, und noch einiges mehr betreibt. Mal sehen, was der rät. Da ich aber noch mehr Probleme habe - Schmerzen im Becken vermutlich durch isg-arthrose, evt. auch schon leichte Hüftarthrose und eine Skoliose, laufen gerade noch Untersuchungen zu meinen Fehlstellungen, um Ursache und Wirkung herauszufinden.

Die Füße sind ja nur ein Teil des ganzen Systems.
Liest sich nicht schön :traurig: Wünsche dir, dass dir bestens geholfen werden kann.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

11
Die Knochenverdickung entsteht beim HR zwangsläufig durch die Verkleinerung der Gelenkflächen. Coolpads habe ich auch benutzt. Die einzige Salbe, die wirklich etwas bringt, heißt Flexiseq und ist speziell für arthrotische Gelenke entwickelt worden.

Einlagen habe ich nur in den Laufschuhen, im Alltag sollte man sich, wenn möglich, nicht daran gewöhnen, der Fuß soll schon noch arbeiten müssen. Nike Free ist da eher eine Lösung, bewegliche Sohlen und dünnes Obermaterial.

Falls Dein Orthopäde mit dem Gesamtbild nicht klarkommt, könntest Du Dir überlegen, einen Osteopathen zu befragen, Zusammenhänge erkennen die, nach meinen Erfahrungen besser als klassische Schulmediziner.

Schliesse mich Tommis guten Wünschen an, das wird schon!
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“