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Neuanfang nach Herzinfarkt

Neuanfang nach Herzinfarkt

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Ich habe lange mit mir gerungen, ob es sinnvoll ist, dieses sehr spezielle Problem hier im Forum anzusprechen , aber ein Versuch kann ja nicht schaden.

Viele die mich kennen wissen es, einige vielleicht noch nicht: Im Juli hatte ich einen schweren Herzinfarkt.

Angekündigt hatte sich der nicht, kurz zuvor bin ich noch zwei HM problemlos gelaufen. Risikofaktoren waren nur Stress und erbliche Vorbelastung. Es ist so gerade nochmal gutgegangen, der gute Trainingszustand hat beim Überleben geholfen.

Die Versorgung erfolgte mit zwei stents, sechs Wochen später noch eine vorher geplante weitere stent Versorgung. Medikamente wie üblich danach, diverse Blutdrucksenker (alle Gruppen), Betablocker, Cholesterinsenker, Blutverdünner.
Die haben mich völlig ausgebremst, aktuell muss ich aber nur noch die Blutverdünner und einen Blutdrucksenker ( a d Sartane Gruppe) nehmen, das fühlt sich schon alles viel besser an. Besonders der Wegfall der Betablocker hat einen Schalter zum Positiven umgelegt. Die Statine haben mir nach kurzer Zeit Muskelschmerzen bereitet, da meine Cholesterinwerte aber schon immer hervorragend sind, konnte ich auch diese sofort wieder absetzen.
Im Belastungs EKG zeigten sich vor einiger Zeit noch Rhythmusstörungen, dies ist aber kurz nach den Herzkatheter Behandlungen aber wohl erklärlich, die nächste Untersuchung erfolgt in Kürze

Ich konnte aus beruflichen Gründen( Selbständigkeit) keine Reha Pause machen, bin aber sofort nach der KH Entlassung fast täglich eine 8 Km Runde gewalkt, Mitte/Ende September an den Wochenenden bis zu 12/14/18 Km.
Seit Ende Sept/Anfang Oktober dann Lauf/walk mix beginnend mit 5 Laufminuten, gesteigert zu inzwischen 10 Laufminuten, meist 3-5 Mal. Zwischendurch gab es mal zwei Tage, an denen ich ca 45 Minuten = 6-7 Km langsam durchgelaufen bin, das waren aber eher Eintagsfliegen.

So richtig komme ich aktuell nicht weiter. Ja, ich bin da Mr.Ungeduld, vom Kopf her weiß ich dass das alles weiter hin viel Zeit benötigt. Aber diese extrem wechselhafte „Form“ geht mir schon mächtig auf den Geist: Manchmal laufe ich langsam los, und dann ist schon nach 500 Metern einfach Schluss.

Klar spielt der Kopf eine sehr große Rolle. Gedanken wie „ das wird nix mehr mit dem Laufen“ schleichen sich natürlich immer wieder an …..

Gibt es hier vielleicht Leidensgenossen die auch einen so schweren Zwischenfall überwunden haben? Gibt es Erfahrungsberichte, irgendwelche schlauen Ideen zum besseren vorankommen?
Mir ist dabei völlig klar, dass sich solche Fälle nicht vergleichen lassen

Vielen Dank.

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Ich wünsche Dir zunächst für Deine Gesundheit alles Gute.

Ich kann keine Erfahrungswerte vorweisen sondern weiss nur, dass Infarktpatienten zum moderaten Ausdauersport geraten wird. Zudem hat ein schlanker, sportlicher Patient bessere Heilungschancen als Jemand mit Übergewicht, Exraucher etc.

Andererseits regeneriert sich abgestorbenes Herzgewebe nicht mehr.
Du wirst nie mehr ganz "der Alte" und mußt regelmäßig Medikamente einnehmen, sowie Blutwerte kontrollieren etc.

Reha- und Cardiosport dürften Dich eher unterfordern.
Am Besten sprichst Du mit einem erfahrenen Kardiologen über Deine sportliche Zukunft.

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Lieber Ulli,

schön wieder hier von dir zu lesen. Ich wünsche dir weiterhin beste Genesung und Fortschritte.

Ich habe zwei Menschen in meiner Familie, die Herzkrankheiten durchlebt und überlebt haben. Sie stimmen jedoch nicht mit deiner Krankheit überein. Du weißt hiervon. Deshalb kann und will ich keine klugen Ratschläge geben. Vl. nur soviel: Einer von beiden benötigte Jahre und es hing auch mit der Einstellung der Medikamente zusammen, dass er wieder am Leben teilnehmen konnte. Die Sorge bleibt.

Du bist wieder auf gutem Wege, viel Erfolg dir weiterhin und LG
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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5
Hallo Ulli

Respekt.
Nach so einem, wie sagst Du verniedlichend, Zwischenfall, wieder die Laufschuhe zu schnüren ist aller Ehren wert. Da ist ja meine Hueft-OP Spielekram dagegen.
Ich schätze mal, hier im Forum wirst Du nur sehr wenige Menschen mit auch nur annähernd aehnlichen Erfahrungen finden.
Bleib dran und alles alles alles Gute weiterhin.

Gruss Stefan

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Oh mein Gott, alles Gute wünsche ich dir.

Du musst doch am Sonntag den Unterbachersee Lauf mitmachen.

Ich drück die Daumen.
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
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Lieber Ulli, ich bin zwar auch kein selbst Betroffener und daher kann ich nicht mit Erfahrungen aufwarten. Ich kann dir aber Mut zusprechen und dir alles Gute auf deinem weiteren Weg zurück wünschen und hoffen, dass du dich so weit wie nur irgend möglich erholst. Das mit der Ungeduld kann ich sehr gut nachfühlen, ich denke aber du hörst gut in dich rein und wirst es sicher nicht übertreiben :daumen: Weiter so!

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Hallo Ulli,

wenn ich so was lese, dann kommt mir meine Laufverletzung lächerlich vor. Ich wünsche dir Gesundheit und eine beständige Laufform.

Ich gebe für gewöhnlich gerne Anleitungen zum Lauftraining, werde aber bei dir passen. Hätte einfach Schiss mich unqualifiziert einzumischen und dir zu schaden.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Ulli,

durch den Herzinfarkt meines Vaters (in der Zwischenzeit 3 Stents und 1 Schrittmacher) kann ich nur empfehlen: lass dir Zeit.
Er hat 2 Jahre nach der OP mit 77 eine Alpen-Überquerung gemacht und einige jüngeren Teilnehmer in Grund und Boden gelaufen. Er ist war nie Läufer ist aber schon immer in den Bergen unterwegs.

Rede mit deinem Kardiologen (steht schon weiter oben). Er kann es am Besten beurteilen wie weit dein Herz in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Zweifel hol dir eine Zweitmeinung.

Das wichtigste zum Schluss: Alles Gute, gute Besserung und Geduld mit dir selbst.
Holger801

11
Hallo Ulli,

um Gottes Willen!

Ich weiss gar nicht, wie ich mich ausdrücken soll......

Mir geht es da wie Udo, die eigenen gesundheitlichen Problemchen, die hier und da auftreten, treten angesichts Deines Schicksals völlig in den Hintergrund.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall weiter gute Besserung und einen guten und sanften Wiedereinstieg unter ärztlicher Betreuung.

Viele Grüsse

Bubi.
PB: 5 km 26:27 (2013) 10 km 54:54 (2013) HM 2:11:xx (2015)

in 2017/2018 gelaufen, geradelt und geschwommen:
04.17 3h-Benefizlauf Seligenporten - 13 Runden -
05.17 RTF 110 km - 4 h -
06.17 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
07.17 Sprinttriathlon Nittenau - 1:25 h -
07.17 Sprinttriathlon Velburg - 1:30 h -
04.18 3h-Benefizlauf Seligenporten - 12 Runden -
05.18 RTF 100 km - 3:45 h -
06.18 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
Sportpause und Geduld seit ca. Ende Juli

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Steffen42 hat geschrieben:Ulli, ich finde das sehr schön, dass Du wieder dabei bist!
Inhaltlich kann ich nichts beitragen. Viel Erfolg und bis demnächst!
Ich kann dir auch nur Geduld und weitere Fortschritte wünschen, toll, dass du dich hast nicht unterkriegen lassen.

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Hallo Ulli,

ich kann mich den anderen nur anschließen. Schön, dass du auch den Mut hast, das hier anzusprechen, vielleicht können andere mal von dir und deinen Erfahrungen profitieren.

Ich glaube, mit viel Geduld und in Begleitung eines guten Docs geht einiges, dafür alles Gute auf Brombeer- oder Birkenrunde oder wo auch immer! Genieße es.

Grüße,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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Erstmal gute Besserung!

Geh es langsam an. Ich arbeite mit kardiologischen und herzchirugischen Patienten und kann dir nur sagen,dass es von Patient zu Patient sehr individuell ist wie die Genesung voran geht. Aber ich kann dir wirklich nur ans Herz legen, eine Reha zu machen und in eine Koronarsportgruppe ein zutreten. Dort wird mit schonend wieder fit gemacht

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nachlangerpause hat geschrieben:Ich habe lange mit mir gerungen, ob es sinnvoll ist, dieses sehr spezielle Problem hier im Forum anzusprechen , aber ein Versuch kann ja nicht schaden.

Viele die mich kennen wissen es, einige vielleicht noch nicht: Im Juli hatte ich einen schweren Herzinfarkt.

Angekündigt hatte sich der nicht, kurz zuvor bin ich noch zwei HM problemlos gelaufen. Risikofaktoren waren nur Stress und erbliche Vorbelastung. Es ist so gerade nochmal gutgegangen, der gute Trainingszustand hat beim Überleben geholfen.

Die Versorgung erfolgte mit zwei stents, sechs Wochen später noch eine vorher geplante weitere stent Versorgung. Medikamente wie üblich danach, diverse Blutdrucksenker (alle Gruppen), Betablocker, Cholesterinsenker, Blutverdünner.
Die haben mich völlig ausgebremst, aktuell muss ich aber nur noch die Blutverdünner und einen Blutdrucksenker ( a d Sartane Gruppe) nehmen, das fühlt sich schon alles viel besser an. Besonders der Wegfall der Betablocker hat einen Schalter zum Positiven umgelegt. Die Statine haben mir nach kurzer Zeit Muskelschmerzen bereitet, da meine Cholesterinwerte aber schon immer hervorragend sind, konnte ich auch diese sofort wieder absetzen.
Im Belastungs EKG zeigten sich vor einiger Zeit noch Rhythmusstörungen, dies ist aber kurz nach den Herzkatheter Behandlungen aber wohl erklärlich, die nächste Untersuchung erfolgt in Kürze

Ich konnte aus beruflichen Gründen( Selbständigkeit) keine Reha Pause machen, bin aber sofort nach der KH Entlassung fast täglich eine 8 Km Runde gewalkt, Mitte/Ende September an den Wochenenden bis zu 12/14/18 Km.
Seit Ende Sept/Anfang Oktober dann Lauf/walk mix beginnend mit 5 Laufminuten, gesteigert zu inzwischen 10 Laufminuten, meist 3-5 Mal. Zwischendurch gab es mal zwei Tage, an denen ich ca 45 Minuten = 6-7 Km langsam durchgelaufen bin, das waren aber eher Eintagsfliegen.

So richtig komme ich aktuell nicht weiter. Ja, ich bin da Mr.Ungeduld, vom Kopf her weiß ich dass das alles weiter hin viel Zeit benötigt. Aber diese extrem wechselhafte „Form“ geht mir schon mächtig auf den Geist: Manchmal laufe ich langsam los, und dann ist schon nach 500 Metern einfach Schluss.

Klar spielt der Kopf eine sehr große Rolle. Gedanken wie „ das wird nix mehr mit dem Laufen“ schleichen sich natürlich immer wieder an …..

Gibt es hier vielleicht Leidensgenossen die auch einen so schweren Zwischenfall überwunden haben? Gibt es Erfahrungsberichte, irgendwelche schlauen Ideen zum besseren vorankommen?
Mir ist dabei völlig klar, dass sich solche Fälle nicht vergleichen lassen

Vielen Dank.

Ulli
Hallo Ulli, kommt mir bekannt vor, ich konnte zwar den Infarkt verhindern, hatte aber eine 3 Fach Bypass Operation und hab lange gesucht um einen Weg zwischen herzsportgruppe und Lauftraining zu finden. Weiteres gerne via PN.

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Ganz herzlichen Dank an alle für die guten Wünsche und aufbauenden Worte
hier, per mail, per PN. :daumen:

Damit muss ich mich jetzt erstmal in Ruhe befassen.

Mein nächster Schritt ist jetzt ein weiteres Belastungs EKG bei einem Kardiologen
den ich schon lange kenne, und dem ich sehr vertraue.

Ich werde berichten

Viele Grüße

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Hallo Uli,
gute Besserung und alles Gute auf deinem weiteren Genesungsweg. Es freut mich sehr, hier mal wieder von dir zu lesen und ich bin mir sicher, das wird noch besser, braucht aber Geduld.

Ich schicke dir mal noch ne PN.

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nachlangerpause hat geschrieben:Ganz herzlichen Dank an alle für die guten Wünsche und aufbauenden Worte
hier, per mail, per PN. :daumen:

Damit muss ich mich jetzt erstmal in Ruhe befassen.

Mein nächster Schritt ist jetzt ein weiteres Belastungs EKG bei einem Kardiologen
den ich schon lange kenne, und dem ich sehr vertraue.


Ich werde berichten

Viele Grüße

Ulli
Ist meiner Meinung nach einen sehr guten Weg.
Erstmal GUTE BESSERUNG auch von mir. Kenne auch einige Infark-Patienten, die durchaus wieder Sport betrieben haben. Einer davon fährt mit dem Rennrad Pässe hoch, da bleibt mir der Mund offen.
Also nicht den Kopf hängen lassen. Drück dir die Daumen.
Grüße Raffi
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
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Und zum wiederholten Male bedanke ich mich für alle Berichte und Empfehlungen, die vielen PN und mails,
ich bin überwältigt :peinlich:

Ich schreibe nun vielleicht hier ab und an wie es weitergeht, kann ja sein, dass es aktuell oder später jemanden interessiert.

Laufgruppen, Coronarsport, Ärzte, Medikamente alles sicher hilfreich und teilweise absolut notwendig. Das eigene Körperfühl scheint mir jedoch auch eine große Rolle zu spielen. Von außen kann niemand reinschauen - jedenfalls nicht andauernd ; ) - und so sollte dieses Körpergefühl zumindest mit in die Entscheidungen einfließen

Obschon ich es bereits zweimal "geschafft" habe 40 - 45 Minuten durchzulaufen ohne mich dabei überanstrengt zu fühlen, hat mich das nicht wirklich zufrieden gestellt. Es waren eher Eintagsfliegen, bei den Folgeläufen klappte das nicht mehr: Mir fehlte die aufbauende Struktur.

Ich habe aus diesem Grunde beschlossen nochmals ein Lauf/Gehtraining (immer mit 1 Gehminute) zu beginnen, und werde das auch noch eine zeitlang fortführen. Dazwischen immer mal Tage mit einem 8-10K walk, und ein Tag mit einem kurzen 3-4 K Lauf. Wöchentlich bin ich - nachdem ich unmitelbar nach der Entlassung aus dem Krankenhaus täglich 8 K walkend unterwegs war - 4 bis 5 Mal draußen.
Interessant in diesem Zusammenhang für mich: Konnte ich an einigen WE bis zu 15/18 KM zügig gehen, war trotzdem beim langsamen Laufen oft nach 1K mein Limit erreicht.

In der Laufliga stehen jeweils die genauen Daten

Morgen ist hier in Düsseldorf der Martinslauf. Leider ohne mich. Wobei es einen walk WK gibt, das wäre eine Premiere für mich ....

Viele Grüße

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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nachlangerpause hat geschrieben:Ich habe aus diesem Grunde beschlossen nochmals ein Lauf/Gehtraining (immer mit 1 Gehminute) zu beginnen, und werde das auch noch eine zeitlang fortführen. Dazwischen immer mal Tage mit einem 8-10K walk, und ein Tag mit einem kurzen 3-4 K Lauf. Wöchentlich bin ich - nachdem ich unmitelbar nach der Entlassung aus dem Krankenhaus täglich 8 K walkend unterwegs war - 4 bis 5 Mal draußen
Hallo Ulli,

wie schwierig auch immer sich dein Comeback gestalten möge: Hauptsache du bleibst gesund und kommst dann tatsächlich zurück ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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hallo ulli,

ich habe erst jetzt gesehen, dass du hier deinen eigenen blog eröffnet hast. daher hier auch erst eine etwas verspätete nachricht von mir. normalerweise kommunizieren wir ja eher per email, aber jetzt möchte ich dir hier dann auch eine kurze nachricht schreiben.

ich wünsche dir weiterhin gute besserung!!!

das es für dich schwierig ist, geduldig zu bleiben kann ich sehr gut nachvollziehen. ich schicke dir eine extra grosse portion geduld, die du sicherlich für dein lauftraining noch gut gebrauchen kannst.

ich drücke dir ganz fest die daumen dafür, dass du deine persönlichen laufziele (die du jetzt nach dem herzinfarkt hast) auch verwirklichen kannst. aber das auch mit der bitte, dass du dich nicht überforderst.

bitte bleib gesund!!!

viele grüsse,
katrin

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Danke Udo, JA das zurückkommen ist schwierig, zumal ja jetzt auch die AK60 vor der Türe steht .....
Aber ich brauche jetzt einfach ein Ziel auf das ich - mit aller gebotenen Vernunft - hinarbeiten kann.

Danke Katrin, ich bräuchte dann aber wohl noch ab und zu eine weitere Portion !

Kurzes update:
Am Samstag habe ich auf topfebener Strecke am Unterbacher See eine 5 K Runde ohne Unterbrechung
und ohne große Mühe geschafft. Zu Beginn der Woche dann wieder die Lauf/Geh Intervalle in leicht
hügeligem Gelände. Das war mal wieder so ein Tag, an dem ich froh war zwischendurch gehen zu "dürfen"
Insgesamt werde ich das leichte Training so fortführen wie weiter oben beschrieben

Heute Belastungs EKG beim Kardiologen meines Vertrauens:
Weiterhin Rhythmusstörungen, die aber bei steigender Belastung deutlich weniger werden !!!
Insgesamt ein schönes Ergebnis, keine bösen anderen Anzeichen, weiter grünes Licht fürs Laufen :daumen: ,
mit der Einschränkung "bitte vorerst noch kein Wettkampf" und "Uhr mitnehmen zum Aufzeichnen aber
beim Lauf nicht sehr beachten". Außerdem sehr viel Zeit für viele kleine und große Fragen, so
stelle ich mir eine tolle Betreuung vor . Die geringe Anzahl der Medikamente bleibt, hinzu kommt bis
zum nächsten Belastungs EKG kurz vor Weihnachten nur noch 400mg Magnesium.

Viele Grüße

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Hallo Ulli, freue mich ebenfalls für dich.
Mach langsam und höre auf dein Körper.
:daumen:
Viele Grüße Biene

Es ist völlig egal, wie langsam du vorankommst. Du überholst immer noch jeden der gar nichts tut.

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nachlangerpause hat geschrieben:Danke Sandra. Dennoch muss ich wohl lernen, ich Monaten statt in Wochen zu denken :nick:
Auch wenn du in Monaten denken musst, bleiben dir dafür wenn alles passt noch viele Jahre zum Laufen. Sieh es auch von dieser Seite, wenn es wieder mal schwerer ist.
Grüße Raffi
Ich weiß, dass die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig gute Ideen
Ein bisschen TRI schadet nie.
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Hallo Ulli,

erstmal natürlich schön zu lesen, dass es aufwärts geht.
Genieß jeden Lauf und mach dir keinen Stress, dass es nicht schnell genug gehen könnte.
Dann kommst du mit Sicherheit auch langsam aber stetig wieder dorthin wo du willst.

LG Mike

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hallo ulli,

das ist kein problem, melde dich einfach, wenn du eine weitere portion brauchst ... schicke dir dann gerne nochmal eine grosse portion bestehend aus geduld, durchhaltevermögen und mentaler ausgeglichenheit und stärke. :wink:

es freut mich sehr für dich, dass deine untersuchung beim kardiologen so positiv verlaufen ist!

viele grüsse,
katrin

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5 km ohne Pause durchlaufen: Das klingt doch schon wieder richtig gut!

Noch besser klingen in meinen Augen ein kleines Wörtchen in deinem Gespräch mit dem Arzt: vorerst kein Wettkampf.

Du darfst weiter laufen, deine Werte scheinen sich Schritt für Schritt zu verbessern. Vorerst keine Wettkämpfe zu laufen klingt sehr sinnvoll, im Wort "vorerst" ist ja aber schon enthalten, dass auch das sich ändern kann und wird.

Ich glaube, du brauchst beides: Geduld und ein Ziel vor Augen. Das Ziel, irgendwann dich mal wieder im Wettkampf zu messen und die Geduld, dir bis zum Erreichen dieses Ziels ein bisschen mehr Zeit zu geben. Der kürzeste Weg zu deinem Ziel führt über einen ruhigen, behutsamen Wiedereinstieg - genau so, wie du es gerade machst.

Ich bin tief beeindruckt von deinem Kampfgeist und wünsch dir alles erdenklich Gute.

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crsieben hat geschrieben:5 km ohne Pause durchlaufen: Das klingt doch schon wieder richtig gut!
Das finde ich auch und nicht nur als Zwischenziel.
Vorerst keine Wettkämpfe zu laufen klingt sehr sinnvoll, im Wort "vorerst" ist ja aber schon enthalten, dass auch das sich ändern kann und wird.
Das würde ich als Betroffener noch überdenken. Mich beeindruckt die Geschichte eines Nachbarn, der vor kurzem mit seiner Frau - beide Ü80 und Diamant-Hochzeit - neu zugezogen ist. Es ist keine Krankengeschichte, denn krank war er noch nie, sondern die eines Sportlers durch und durch - vom Klettern (Alpen und Himalaya), Tauchen, Wildwasser-Kajak, MTB und vieles mehr. Heute sei ihm das alles zu gefährlich geworden, geblieben ist das Laufen. Noch vor zwei Jahren lief er die 10 km Straße in 57 Minuten. Heute begnügt er sich mit einer lockeren 10,5 km Runde um unseren Haus-See alle zwei Tage und Kraftsport zuhause.

Um zum Punkt zu kommen: Ich fragte ihn, warum er denn nicht mehr an Wettkämpfen teilnehme, er würde doch sogar eingeladen und in seiner Altersklasse immer ganz vorne landen. Die verblüffende Antwort war, dass er sich da nicht zügeln könne, leichtsinnig mitreißen lassen würde und das könne ihm in seinem Alter schaden.

So sehr ich jedem Betroffenen nach langer Pause wünsche, wieder auf die Beine zu kommen, so sehr beeindruckt mich diese selbst auferlegte Beschränkung.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Auch die letzten Anmerkungen nehme ich gerne an.


Wettkampf definiert vielleicht jeder für sich anders. Bei mir wäre es dann gleichzusetzen mit gemeinsamem Laufen, Treffen von alten und neuen Laufbekanntschaften, nette Ablenkung vom immer noch stressigen Alltag. Sicherlich noch kein Laufen gegen die Uhr. Und der schnellste war ich ja ohnehin nicht mehr.


Die Gattung Schweinehund ist mir nach wie vor übrigens völlig unbekannt. Ich hatte nie ein Problem mit der Motivation, es gab nie ein zu kalt, zu warm, zu hell, zu dunkel, zu nass, zu trocken ….

Dennoch sind natürlich Tage wie heute, an denen ich schon beim loszuckeln merke, da geht nicht viel, etwas schwieriger. Ich hadere dann so ungefähr einen Km lang mit meinem Schicksal :wink: , und dann erfreue ich mich daran, weiter in der Natur unterwegs sein zu dürfen. Auch wenn ich nach 4-5 Km durchlaufen nicht mehr weiter komme und dann daran denke, dass ich diese Strecke meist erstmal brauchte um mich vor einem HM warmzulaufen ist das leicht frustrierend. Letztendlich aber alles wohl typische „das Glas ist halb voll/ das Glas ist halb leer“ Betrachtungen


Meine Woche


Di 10 * 3‘ Laufen/ 1‘ Gehen
Mi EKG
Fr 10* 4' Laufen /1' Gehen
Sa 4,5 Km durchlaufen
So 10 Km Mix Laufen/Gehen in 1h 18‘

Und noch was zum gesundheitlichen Aspekt:
Hat jemand von euch schon mal seinen Blutdruck unmittelbar nach dem Laufen gemessen?
Ich habe das heute aus Neugier gemacht, hatte auch ganz leichten Schwindel, und siehe da:
Der Wert war 110 / 55 , einordnen kann ich das leider nicht.
Meine Hf sinkt innerhalb von zwei Minuten nach dem Lauf auf unter 100, das ist ein gutes Zeichen.


Viele Grüße


Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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nachlangerpause hat geschrieben: Hat jemand von euch schon mal seinen Blutdruck unmittelbar nach dem Laufen gemessen?
Na klar. Systole ist deutlich erhöht (zuletzt 110 auf 140), Diastole nur leicht.

Du bist vermutlich mit Betablockern auf einen weniger variablen Blutdruck eingestellt?

Gruß & viele Wünsche für eine gute Erholung!

Unheard (nicht vergleichbar, aber Herz ebenfalls nicht völlig gesund durch Doxorubicin)
I'm not running away from things. I'm running to them before they flare and fade forever.

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Nein, kein Betablocker mehr ( auch keine Calciumantagonisten, keine ACE-Hemmer) nur noch 1 Med aus der
Gruppe der AT[SUB]1[/SUB]-Rezeptorantagonisten

Die niedrigen Werte nach dem Lauf irritieren mich etwas.

Ich wurde noch nach meinen allgemeinen Daten gefragt:
Meine normalen Werte liegen bei 140/80 Hf 50. Bin 59, 171cm , 72 kg

Viele Grüße

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Also warst du heute in Neuss dabei? Und es wurden 10km statt nur - wie geplant - 5km? Das ist doch schön!
Und wenn es ein Mix aus Gehen und Laufen war, immerhin draußen an der frischen Luft!
Und bei dem Wind heute ging es eh nicht schneller. Ich bin teils auf der Stelle gelaufen. :zwinker5:

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Nein, Lilly, kein WK wie du inzwischen aber schon weißt.



In aller Kürze meine Woche:


Di.....5 * 5' Laufen/ 1' Gehen
Mi..... eine Art Treppe: 3 4 5 6 3 4 5 3 Min Laufen mit je 1 Min Gehen
Fr..... 5Km durchlaufen, flache Strecke
Sa..... 45 Minuten durchlaufen, leicht hügelige Strecke , an 2 von 5 Hügel gegangen
So..... 10,5 Km , Mixtur aus Laufen und Gehen in 1h 15‘


Das Laufen an Steigungen macht mir noch leichte Probleme
Details wie immer in der Laufsportliga

Da das Thema inzwischen eine Mixtur aus „Gesundheit“ und „Lauftagebuch“ – vielleicht ja für spätere Leser interessant – ist, werde ich Tim bitten den Faden in den Tagebücher/Blog Bereich zu schieben.

Viele Grüße
Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Ein Lauftagebuch von Hase!!! Ich freu mich! :bounce:

Du wurdest gestern übrigens schmerzlich vermisst! :zwinker5:

Gute Woche übrigens! Da kommt ja schon wieder einiges zusammen! :daumen:

38
Hallo Ulli

Ich hab mal ein bisschen in deinem Trainingstagebuch gelesen. Junge, Junge du bist ja schon wieder sehr gut dabei.
R E S P E K T !!!
Mach langsam, aber bleib dabei.
Alles, alles Gute weiterhin.

Gruss Stefan

39
Auch von mir weiterhin gute Genesung, stetige Fortschritte und die richtige Mischung aus Geduld, Dankbarkeit noch am Leben zu sein und GESUNDEM Ehrgeiz der Dich Dein Leben so gestalten lässt wie Du es Dir wünschst.

Viele Grüße
Susanne
Und wieder mal nach Krankheit laufend zurück ins pralle Leben.

41
Ja, ich danke euch allen wieder mal fürs Lesen :nick: Es wird wohl mehr ein Wochenbuch als ein Tagebuch..

Hier wieder kurz meine Woche

Di..... 5 * 6 Laufen/ 1 Gehen
MI..... Treppe 3 4 5 6 6 5 4 3 Laufen mit je 1 Min Gehen
Fr..... 5,5 Km durchlaufen, flache Strecke
Sa ....45 Minuten durchlaufen, leicht hügelige Strecke, Hügel No 4 und 5 gegangen = ca 200 Meter
So..... 8 Km Mix aus Laufen und Gehen nach Gefühl, in 61 Min.

Im November bin ich insgesamt 130 Km gelaufen

Interessant für mich der Vergleich der Fr + Sa Einheit: Bei beiden war ich geringfügig
schneller unterwegs., die HF lag aber jeweils ein paar Punkte niedriger .
Der heutige Sonntag war zwar leider ernüchternd: Von Beginn an schwerfällig, schnell Seitenstiche, etwas Magengrummeln, leichte Schnappatmung – alles keine guten Begleiterscheinungen. Ich bin wohl auch etwas zu früh nach dem Frühstück losgezogen. Insgeamt aber trotzdem weiter ein leichter Aufwärtstrend.


Viele Grüße


Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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hallo @ulli,

es freut mich zu lesen, dass es bei dir weiterhin einen aufwärtstrend gibt!

deine "steh-auf-männchen" qualitäten nach dem schweren herzinfarkt sind vorbildlich! da kannst du stolz auf dich selbst sein!

viele grüsse,
katrin

43
KW 49


Di 6* 6 Laufen / 1 Gehen - interessant: ohne Blick auf die Uhr alle Laufabschnitte exakt gleich gelaufen
Mi Treppe 4 5 6 7 6 5 4 Laufen mit je 1Min Gehen
Fr 6 Km durchlaufen, flache Strecke
Sa 1 h / 8 Km MIX aus Laufen/ Gehen. Durchgelaufen nur 3 KM, dann im Wechsel
So 1 h / 8 Km MIX aus Laufen/ Gehen , etwas hügeliger


Ein wenig schade ist die Tatsache, dass ich es wohl nicht bis zum 31.12 schaffen werde, die für den Silvesterlauf notwendigen 10 Km durchzulaufen. Ich würde es nicht als Wettkampf betrachten wollen, aber doch zumindest eine Laufzeit um die 65/70 Minuten sollte dabei herauskommen. Tja, allerletzte Gelegenheit für einen Lauf in der AK 55 …..
Ich bin nicht zufrieden mit der Entwicklung, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als ob überall eine Verbesserung vorhanden wäre. Um es aber auf den Punkt zu bringen: Schon Anfang Oktober bin ich gute 6Km durchgelaufen. Nur weil ich das Ganze dann nochmal strukturiert aufbauen wollte, und wieder mit kleinen Lauf/Geh Einheiten angefangen habe, sieht es eben so nach Verbesserung aus. Mehr als die 6 K schaffe ich aber aktuell nicht. Und das, obschon ich konsequent 4 -5 Mal in der Woche draußen bin, mir viel Zeit eingeräumt habe. Außerdem sehe ich keinerlei Verbesserungen besonders an Steigungen – die ich vor 5 Monaten mal gerade als Hubbel wahrgenommen habe. Jetzt nimmt mein Frust doch gewaltig zu, ich weiß noch nicht genau wie ich weitermachen werde. Nächste Woche mit vielen Terminkollisionen wird ohnehin reduziert sein.
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Hallo Ulli,

gib dem Frust keine Chance.

Vielleicht kannst du ein paar Genussläufe einbauen, bei denen du einfach nur im "Wohlfühltempo" läufst? Ohne Blick auf die Uhr und Distanz sondern einfach laufen, solange es sich gut anfühlt und Spaß macht.

Oder wenn du Läufe machst, welche du durchläufst einfach am Ende nicht auf die Uhr schauen und bei KM X aufhören, sondern ruhig aber gemäßigt weiterlaufen und wenn es bloß 200 oder 300m sind.

Und immer positiv bleiben, auch wenn es schwer fällt. Mach' dir bewußt, was du jedes Mal leistest, egal wie wenig auch für dich der Fortschritt erscheinen mag.

Kopf hoch.

LG
Mike

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Mensch Ulli,

gib nicht auf! Du hast es bis hier her geschaftt und du schaffst es auch weiter.
Kopf hoch!
Viele Grüße Biene

Es ist völlig egal, wie langsam du vorankommst. Du überholst immer noch jeden der gar nichts tut.

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Ich kann Dir leider nicht helfen. Ich kann jemandem mit schwerem Herfinfarkt aber weder sagen, "lauf weiter", noch würde ich sagen "lass es bleiben, viel zu gefährlich". Die einzige Empfehlung wäre, höre auf Deinen Kardiologen. Was sagt der denn? "Rhythmusstörungen" hört sich nicht so gut an. Hier wurde gesagt, dass sich zerstörtes Herzgeweben nicht erholt. Das mag stimmen, ich habe aber auch gelesen, dass sich Kapilargefäße auch nach einem Infarkt neu bilden können und so zu einer besseren Durchblutung des gesunden Teils des Muskels führen.

Ich habe aber vor allem eine Frage: Ich bin fast zehn Jahre jünger als Du, aber ebenfalls erblich vorbelastet (mein Vater hatte einen schweren Schlaganfall mit 49) und habe als Selbstständiger auch einen recht stressigen Job, der mir aber viel Spaß macht. In den letzten beiden Jahren hat mir der Körper ein paar Warnungen geschickt, ungewöhnliche Infektionskrankheiten, dann Bluthochdruck. Der Blutdruck wird mit Ramilich kontrolliert, ansonsten mache ich jährlich ein Belastungs-EKG. Die Sportärztin sagt, Leistungssport stehe nichts im Wege. Das Laufen hilft wohl, den Blutdruck unter Kontrolle zu halten. Derzeit kann ich wegen einer Knieverletzung nicht laufen, da ist er auch schon wieder ein bisschen erhöht.

Wie war das bei Dir vor dem Infarkt? Der scheint Dich ja völlig unerwartet getroffen zu haben. Hattest Du damals schon Bluthochdruck, oder hattest Du da gar nicht drauf geachtet? Ich bin nach Deinem Erlebnis völlig verunsichert, ich dachte, Laufen ist fast so etwas wie meine Lebensversicherung gegen Kreislauferkrankungen, darum interessiert mich Deine Vorgeschichte.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle alles Gute, viel Glück, insbesondere Laufglück, dass sich vielleicht aber jetzt für Dich anders definieren wird als vor dem Infarkt.

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Schwieriger Spagat.

Klar, jeder wird dir jetzt schreiben, dass du stolz sein sollst auf das, was du schon wieder erreicht hast. Und das stimmt ja auch: Du kannst stolz sein, und natürlich in all dem Stolz auch ein klein bisschen dankbar und demütig.

Aber auch du bist Sportler und willst Sportler sein und nicht mehr auf immer und ewig Herzinfarktspatient - und hast alles Recht der Welt, mit deinen Leistungen zu hadern. Tu das. Das ist Teil der Rückkehr zur Normalität.

Vielleicht ist so ein "Tief" (in ganz, ganz vielen Anführungsstrichen) auch normal, wenn man sich so hat zurückkämpfen müssen? Zu jeder Leistungsentwicklung zählen doch auch Plateauphasen.

Ich würde, wenn ich du wäre, die nun kommenden Weihnachtstage nutzen, um ein wenig Ruhe reinzubringen, um Kraft zu schöpfen für den nächsten Angriff. Vielleicht mal ein ruhiger, entspannter Saunaabend, an dem du das in letzter Zeit Erreichte Revue passieren lässt? Ich mach das in gewissen Abständen, und meist verdrängt danach der Stolz wieder den sich ab und zu einstellenden Frust über ausbleibende Erfolge.

Wie auch immer du es machts: Alles Gute! Und: weiterlaufen!

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Einmal Sportler - immer Sportler. Du kannst nicht aus deiner Haut und ich bin mir sicher, mir würde es ähnlich gehen. Und dennoch kann ich dir da nur raten: Ruuuhig Brauner! Ich denke, du wirst schon gut auf dich aufpassen und dich nicht überfordern. Und es ist sehr schwer, die alte Einstellung, dass Training in Erfolge münden muss erst einmal beiseite zu lassen. Lass dich nicht runter ziehen, wie MikeStar schon schrub, mache einfach Genussläufe ohne Uhr und ohne Entfernungsmessung. Kannst du die Erfolge nicht kontrollieren, dann haste auch nichts zu meckern. Das wird schon wieder :daumen:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Danke an alle Frustgedanken-Jäger, es hilft : )

Während der Läufe – ausgenommen die definierten Minutenintervalle – beachte ich die Uhr übrigens nicht, schaue mir hinterher aber doch gerne die Aufzeichnung an. Nach wie vor überwiegen auch Dankbarkeit und die echte Freude, noch laufend unterwegs sein zu dürfen. Tja aber manchmal gibt es dann eben so ein paar Frust Tage ….

Ganz kurz möchte ich auf die medizinische Frage @divy antworten:
Ich habe es leider versäumt, zuvor den Blutdruck zu prüfen, denke jedoch, dass der sicher nur minimal erhöht war. Denn auch jetzt, trotz des geringen Laufens, ist er mit einem gering dosierten Medikament im guten Bereich. Cholesterin, Lipoprotein, Homocystein übrigens auch alles bestens. Der Infarkt kam für mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Es war wohl wirklich die bestehende genetische Disposition, und der massive Stress. Mir wäre auch wohler, eine bessere Erklärung bekommen zu haben.


Ausdauersport ist keine absolute Lebensversicherung, hilft aber ganz sicher mit. Die Aussagen des operierenden Kardiologen „ ohne die Kollateralen ( bilden sich vermehr beim Sport) wäre es heute wohl sehr eng geworden“ ist ja recht eindeutig.
Hier ist ein interessanter Spiegel Artikel, ganz am Ende steht da auch ein sehr bemerkenswertes Ergebnis aus einer Untersuchung Läufergruppe vs. träge Menschen:

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/ ... f/84339520
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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