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The Long Distance

The Long Distance

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Hallo

Heute Abend 23.55 Uhr im ZDF .
Ein Dokumentarfilm über junge Kenianer, die in Europa mit Marathonlaufen Geld verdienen wollen.

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... 017-a.html
forum/threads/131192-Mont-Ventoux

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Danke für den Tip :)
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Ehrlich ?
Alles arme Sportler und "Sportlerförderer".
Eunice blieben nach 2x 2.Plätzen bei 2 Marathonen innerhalb von 4 Wochen nur 172 Euro übrig, die sie mit nach Kenia nehmen konnte.
Nach dem Felix als Top-Läufer in Europa Fuss gefasst hat (75.000 Euro Preisgelder), wurde er sofort von einem anderen "Manager" abgeworben. Volker Wagner agiert in meinen Augen konzeptlos, das hat vlt. vor 10 Jahren so funktioniert.
Gruß von TomRun :hallo:

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Tja irgendwie find ich wirkt die Atmosphäre etwas vergiftet zwischen dem Manager und den Athleten. Die Läuferin hat mein Mitleid bei dem minimalen Ertrag für die Qualen.

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Der Wagner ist ein unsympathischer Typ und die Läufer werden wie Vieh behandelt. Sehr unmenschlich alles, aber wahrscheinlich muss das in dem Business so.

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fiveten hat geschrieben:bin mir im Moment noch nicht so ganz schlüssig, wie ich das Vorgehen von Volker Wagner einordnen soll. Ausbeuter oder Heilsbringer?
Was meint ihr?
Nicht Ausbeuter und nicht Heilsbringer... Leider sein Vorgehen kann ich und will ich nicht unterschützen. Da er mit seinen Athleten auch bei uns aufgelaufen ist, um gerade 300 Euro für den Sieg zu kassieren, war ich dafür die Siegprämien zu verkleinern. Dies Jahr sind keine Kenianer mehr gekommen.

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Für mich eher Ausbeuter, die armen Läufer müssen 15€ Miete pro Tag zahlen (bei dem Drecksloch in dem sie leben müssen). Dass die Läufer auch ihren Profit draus ziehen wolllen ist klar, aber der Manager (und besonders dessen Frau) ist eher unmenschlich.
Gewichtschallenge:
71 kg (Start: Januar 2018)................aktuell: 65,9 kg.................63 kg (Ziel)

PB: 5 km (April 2015, Bahn): 19:38 min; 8 km (Novmeber 2014): 32:26 min; 10 km (Juli 2015): 40:16 min; 15 km (Februar 2015) 1:04:52 h; HM (Juni 2013): 1:29:01 h; M (April 2015: 3:16:25 h)

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Wieselbursche hat geschrieben:Für mich eher Ausbeuter, die armen Läufer müssen 15€ Miete pro Tag zahlen (bei dem Drecksloch in dem sie leben müssen). Dass die Läufer auch ihren Profit draus ziehen wolllen ist klar, aber der Manager (und besonders dessen Frau) ist eher unmenschlich.
Ich hab's jetzt nicht so arg gefunden ... Eunice ist 2x gestartet und hat jeweils mit Zeiten gefinisht die in etwa auch die schnellsten Tirolerinnen laufen - von denen kann sich aber keine von den Zeiten Flugtickets, 2 Monate Verpflegung, Autobegleitung etc. leisten aus den Prämien, das sind Amateure. Also ganz so unmenschlich ist das nicht.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Ich hab's jetzt nicht so arg gefunden ... Eunice ist 2x gestartet und hat jeweils mit Zeiten gefinisht die in etwa auch die schnellsten Tirolerinnen laufen - von denen kann sich aber keine von den Zeiten Flugtickets, 2 Monate Verpflegung, Autobegleitung etc. leisten aus den Prämien, das sind Amateure. Also ganz so unmenschlich ist das nicht.
Doch:
falsche Versprechungen,
falsche Hoffnungen
falsche Vermarktung

Das ist kein Sport!

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Der Film fängt zu spät an oder ich habe den Anfang verpasst: Warum laufen die Leute in Kenia? Ist es ihr Hobby? Kamen vorher Deutsche, die ihnen gesagt haben, trainiert, dann habt ihr eine Chance im Ausland Geld zu verdienen? Erstaunlich finde ich, dass die so schnell sind. Vorallem, kein Strom, keine Waschmaschine, keinen Internetzugang, wahrscheinlich keine Bücher übers Laufen, keine aktuellen Studien (woher haben die eigentlich die vielen modernen Schuhe?) und trotzdem so schnell.
Ich würd mir lieber eine Waschmaschine als 5 paar Laufschuhe kaufen. Zumindest wenn es Strom gibt. Also irgendwas muss vorher schon gewesen sein. Auch neue ("westliche") Schuhe haben, aber kein Geld für das zusätzliche Essen, das man nach dem Laufen benötigt. Klingt für mich wie ein Widerspruch.

An vielen Stellen sind beide Seiten enorm naiv. Sich als erfolgreich sehen, sowas zu planen und umzusetzen, aber keine paar Euro auf der hohen Kante haben, das geht doch nicht. Er hat keinen Beruf, von irgendwas muss er leben. Von der Rente? Von Erspartem?

Ich habe nach dem Film mehr Fragen als Antworten.

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Herr Wagner ist schon seit über 30 Jahren "im Geschäft". Leider mit immer weniger und weniger Erfolg. Auch seit 3-4 Jahren ist die Stimmung gegen "Abgrasen" der Prämien in Europa immer größer. Dafür drängen immer mehr und mehr "Arbeiter" auf den Markt, wo immer weniger zu verteilen ist. Das Geschäftsmodell kann nur scheitern.

In dem Film geht es nicht um Trainingsmethoden oder Ernährungsratschläge (gibt sie so wie so nicht) sondern um schlechten Geschäft mit dem Afrikanischen Läufern.

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hugo790 hat geschrieben:Der Film fängt zu spät an oder ich habe den Anfang verpasst: Warum laufen die Leute in Kenia? Ist es ihr Hobby? Kamen vorher Deutsche, die ihnen gesagt haben, trainiert, dann habt ihr eine Chance im Ausland Geld zu verdienen? Erstaunlich finde ich, dass die so schnell sind. Vorallem, kein Strom, keine Waschmaschine, keinen Internetzugang, wahrscheinlich keine Bücher übers Laufen, keine aktuellen Studien (woher haben die eigentlich die vielen modernen Schuhe?) und trotzdem so schnell.
Ich würd mir lieber eine Waschmaschine als 5 paar Laufschuhe kaufen. Zumindest wenn es Strom gibt. Also irgendwas muss vorher schon gewesen sein. Auch neue ("westliche") Schuhe haben, aber kein Geld für das zusätzliche Essen, das man nach dem Laufen benötigt. Klingt für mich wie ein Widerspruch.

An vielen Stellen sind beide Seiten enorm naiv. Sich als erfolgreich sehen, sowas zu planen und umzusetzen, aber keine paar Euro auf der hohen Kante haben, das geht doch nicht. Er hat keinen Beruf, von irgendwas muss er leben. Von der Rente? Von Erspartem?

Ich habe nach dem Film mehr Fragen als Antworten.
Also so viel Unwissenheit über kenianische Lebensbedingungen bereiten mir schon körperliche Schmerzen...
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Naja die schlechten Geschäfte sind so gut und schlecht wie die Ergebnisse. Ob es sich für die beiden Läufer im Film gelohnt hat, können meiner Meinung nach nur sie selbst beurteilen. Klar scheinen die Methoden des "Managers" Wagner antiquiert, aber eigentlich erfährt man nicht viel mehr darüber, als dass er sie quasi im eigenen Haus unterbringt und selbst massiert. Ob die "modernen" Methoden mit Camps in Afrika humaner sind, oder weniger Abhängigkeiten schaffen, kann weder ich und schon gar nicht der Film beantworten.
Ich finde die Doku lebt von den starken Bilder, den offenen bis privaten Aussagen der Beteiligten und nicht zuletzt den offenen Fragen, durch den unkommentierten Erzählstil.

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Hallo,

ich habe mir gerade die Aufzeichnung des Films angesehen und bin einigermaßen betroffen ... Betroffen vom Einblick in die Erwartungen, Abhängigkeiten und Umstände, unter denen kenianische Läuferinnen und Läufer hier in Deutschland bei Läufen der zweiten Kategorie unterwegs sind.
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Ich bin auch betroffen - allerdings von den Erwartungen der Leute hier im Forum.
Ja was habt ihr denn erwartet?

Ich hab schon mal hier geschrieben, dass ich dieses "Importieren" von Afrikanern zum Abgrasen von ein paar hundert Euro Prämien widersinning finde. Und ja, da bin ich auf der Steffny-Seite, das wäre - wenn überhaupt - besser in Nachwuchs-Talente investiert.

Aber da schreien ja dann gleich wieder alle, wenn man so etwas zu sagen wagt.

Dabei ist dieses "Geschäftsmodell" antiquiert, kolonialistisch und ausbeuterisch.(in 99% der Fälle, von den Ausnahmen à la Haile Gebresselassie mal abgesehen)

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Bitte mehr von solchen Filmen.
Als Freizeitläufer sieht man bei den größeren Veranstaltungen ja immer die afrikanischen Eliteläufer, in Kassel stand ich sogar zufällig an der Stelle rum, als der Sieger der Herren mit seinem Pokal ins Auto gestiegen ist. Aber dass es wirklich so krass ist, wie in dem Film dargestellt, hatte ich nicht erwartet. Also, dass da ein alter weißer Mann in Eldoret mit einer Stoppuhr an der Laufbahn steht, die schnellsten direkt einen "Contract" unterschreiben, ins Flugzeug gesetzt werden um dann innerhalb weniger Wochen mehrere Wettkämpfe rennen, nur um danach wieder zurück in ihre Lehmhütte zu fliegen.
Mich würde interessieren, was die Kenianer sagen, wenn sie nur unter sich sind und die Kamera aus ist. An manchen Stellen blitzt das so vor. Nicht nur, wenn sie sich über deutsche Traditionen und Lebensweise wundern, sondern auch noch in Eldoret. Dort ist bereits bekannt, dass bei den Straßenrennen bis zu 50 Afrikaner auf den Startlisten stehen. Die wissen doch genau, dass nicht jeder als reicher Mensch wieder zurückkommen kann. Aber der Funke Hoffnung reicht. Nicht zuletzt der soziale Druck der Familie ist da sicherlich bestimmend. Wie bei der begleiteten Frau:
Erst, als sie Zuhause wieder ihre Familie und Freunde in den Arm nimmt, kann man Eunice das erste Mal fröhlich sehen. Beim Abflug war sie nervös, bei der Ankunft hoffnungsvoll, beim ersten Rennen maximal unter Spannung und danach enttäuscht. Zuhause werden die Trophäen in die Lehmhütte gestellt und seitens des Vaters die Pläne verkündet, ein Motorrad zu kaufen und ein neues großes Haus mit drei Schlafzimmern bauen zu wollen. Eunice lächelt das tapfer weg. Was soll sie auch tun? Was hätte sie anderes tun sollen?
Die sind nicht doof. Und man hat gerade Eunice deutlich angesehen, dass sie schon unmittelbar nach den Läufen wusste, dass die Abrechnung mit Volker kein Spaß werden wird. Nach dem ersten Rennen will sie nach Hause und er befindet sich schon arg an der Grenze zur Nötigung (Bitte diesen Ausdruck nicht auseinandernehmen, ich bin kein Jurist), wenn er ihr klar macht: Fahr jetzt nach Hause: "no money, no coming back". Das ist nicht ohne.
Seine Motivation bleibt mir auch unklar. Einerseits scheint er seinen Schützlingen "helfen" zu wollen, andererseits zockt er sie mit 15€/Tag für seine 30 Jahre alten Betten ab. Vielleicht wäre er großzügiger, wenn er keine Geldsorgen hätte.
Bei mir hinterlässt der Film jedenfalls arg gemischte Gefühle.
Garmin

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Du irrst als ein Junge, der die Armut nicht kennt. (bitte nicht beleidigend reagieren)

Ich komme auch aus einem Land, woher die Leute auswandern. Nein, nicht um zu laufen, sondern um Arbeit zu finden. Mehr ist das nicht. Arbeit! Das gleiche machen die Kenianer.
Ich habe schon sehr viel gesehen, wogegen die im Film gezeigte Verhältnisse noch als Luxus bezeichnet werden kann. 18 Männer in einer Garage in Schichten schlaffend... Ja! Hier in D...
Deswegen bin ich immer mehr der Meinung, dass das, was im Film gezeigt wurde, irgendwie unterbinden werden sollte.

Kollege Wagner? 15Euro am Tag? Hast Du da ein Reichtum gesehen? Ich habe nur Überlebenskampf gesehen... schon verlorene Überlebenskampf. Da habe ich schon andere Leute gesehen, die sich mit Not andren goldene Nase verdient haben.

Sorry! Hier, im Film, ist keiner zu verurteilen. Hier sind alle Verlierer.

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Ich irre an der Stelle: "Bitte mehr von diesen Filmen"?
Bei allem anderen sehe ich das exakt so wie du.
Bisher hatte ich eben zumindest die Hoffnung, dass das Laufen für die Elite nicht ausschließlich Arbeit ist. Aber in dem Film habe ich bei keinem der Akteure Freude am Laufen erkennen können. Ganz im Gegenteil. Ich mag solche Filme, die einem die sorgfältig zurechtgebogene Welt wieder gerade rücken.
Und sehr wahrscheinlich habe ich schon deutlich mehr Armut gesehen, als du glaubst...
Garmin

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Ich durfte im Februar 2 Wochen in einem Trainingscamp in Kenia verbringen und konnte dort alles hautnah miterleben.
Laut der Aussage der dortigen Läufer, würden mindestens 90% sofort mit laufen aufhören wenn sie einen normalen Job finden würden!

Da lebten 25 - 30 in einem Raum und schliefen teils zu 3. (!) in einem Bett. Und das war ein absolut nettes Camp mit gutem Essen und tollen Leuten.

Laufen ist dort einfach DIE Möglichkeit der Armut zu entfliehen, nicht mehr und nicht weniger.
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Wie viel Geld hat Volker Wagner wohl dafür bekommen, sich in seiner ganzen Unprofessionalität darstellen zu lassen ? Die Szene, als der "Manager" auf zwei Fresszetteln die Gewinn- und Verlustrechnung für Eunice malte, hat mich peinlich berührt.

Die Kamera wahrte keine Distanz, der fehlende Kommentar zu vielsagend, zu viel Melancholie des deutschen Regenwaldes.

Für mich war es keine Dokumentation, sondern eine Allegorie auf das Scheitern, die dem Betrachter ein kurzes Schaudern entlockt, bevor es wieder an die Chips-Tüte geht.

Wie Rolli treffend sagt: Hier sind alle Verlierer.

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geebee hat geschrieben:Wie Rolli treffend sagt: Hier sind alle Verlierer.
Darauf würde ich es auch reduzieren. Und den Wagner fand ich auch total daneben. :klatsch: Und insgesamt fand ich nichts überraschend, ist doch allgemein bekannt, wie das Geschäft läuft.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Mit dem Film wurde nur bebildert, was eh schon alle wissen, die sich ein bißchen für's Thema interessieren. Wagners "beste Zeit" war in den 1990er bis Anfang 2000. Da hatte er noch Weltklasseläufer im Portefeuille. Bei den Laufveranstaltungen im ostwestfälischen waren sie damals regelmäßig am Start. Inzwischen gibt es Trainer und Agenturen und Manager und Vermarkter, die weitaus professioneller auf Talentsuche gehen. Der Film hat die Armseligkeit und Erbärmlichkeit aber gut dargestellt. Der keniasche Läufer (Felix?) hat später nach ersten Erfolgen ja auch gleich bei einem anderen Manager unterschrieben.

Das Geschäft mit den Marathonläufern aus Afrika - Sport

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Rolli hat geschrieben:Ich komme auch aus einem Land, woher die Leute auswandern. Nein, nicht um zu laufen, sondern um Arbeit zu finden. Mehr ist das nicht. Arbeit! Das gleiche machen die Kenianer.
Sehr schön gesagt, und dann hast du Arbeitskollegen (andere Sportler welche um das Preisgeld kämpfen) die bescheissen dich weil sie dopen. Jeder Arbeitgeber wirft diese Person hinaus welche sich so verhält, das Vertrauensverhältnis ist nun mal im Eimer.
Mag sein, dasss da wo du herkommst es anders gehandhabt wird, deshalb kann ich nun in etwa dein Verhalten mir gegenüber und meiner konsequenten Antidopingeinstellung nachvollziehen. Gutheissen tue ich das nicht.

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Rolli hat geschrieben: Hier sind alle Verlierer.
Nein, einer hat es geschaft und sich einen anderen Organisator gesucht. Wagner ist einfach nur einer welcher das Unternehmerische Risiko falsch einschätzt, aber das ist seine Sache.

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rollon hat geschrieben:Jeder Arbeitgeber wirft diese Person hinaus welche sich so verhält, das Vertrauensverhältnis ist nun mal im Eimer.
Nö, erst wenn sie erwischt werden :D Und dann auch nur, weil die Werbekunden Angst um ihren Ruf haben. Ansonsten ist es dem Arbeitgeber egal, wie die Leistung (und damit der Profit) zustande kommt.

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Nö, erst wenn sie erwischt werden :D Und dann auch nur, weil die Werbekunden Angst um ihren Ruf haben. Ansonsten ist es dem Arbeitgeber egal, wie die Leistung (und damit der Profit) zustande kommt.

Gruss Tommi
Bei VW haben sie seit Jahren gelogen, betrogen und die Autos künstlich gedopt...... :D

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bones hat geschrieben:Bei VW haben sie seit Jahren gelogen, betrogen und die Autos künstlich gedopt...... :D
Die Analogie ist nicht von der Hand zu weisen :daumen:

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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Der Vergleich Langstreckenläufer - Arbeiter hält nicht lange ... wir haben z.B. rund um Innsbruck sehr vele Rumänen, die auf den Gemüsefeldern arbeiten - kommen also auch zur Erntesaison und tragen ihre Euros dann heim - aber auch wenn sich da nicht viel verdienen lässt als Erntehelfer: Jeder geht mit diesen paar Euros heim. Bei den Preisgeldern im Marathon schaut's so aus, dass die nicht an der Spitze platzierten gar nichts kriegen. Das macht das ganze Geschäftsmodell natürlich schon einigermaßen riskant, speziell heute wo sich da dutzende Manager und dazu noch diverse Vereine/Organisationen wie z.B. run2gether tummeln.
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Seit langem habe ich mal wieder 90 Minuten Fernsehen am Stück geschaut, bezug zum laufen, bezug zur Region und auch zu meinem Freundeskreis. War auf jedenfall interessant.

So wie Wagner dargestellt wurde erschien mir das noch relativ human, allerdings halte ich die Szenen wo er sagt, dass es nicht nur ums Geld, sondern um die Athleten geht, schon arg gestellt.

Das alle Verlierer sind würde ich auch nicht unterschreiben, es ist immer entweder eine win-win oder lose-lose-Situation, oder würdet ihr Felix mit 75.000 Euro erlaufenem Preisgeld als Verlierer werten, das kann ich nicht nachvollziehen?!
- damit hat er und seine Familie, in Zukunft vielleicht sogar sein ganzes Dorf für den Rest des Lebens ausgesorgt, ich hoffe euch ist bewusst wie viel mehr Geld in Afrika Wert ist.

Und bei 15% Anteil hätte Herr Wagner immerhin 11.250 Euro mitverdient.

Aber zweifelsohne wird hier versucht mit der Not anderer Menschen Profit zu machen.

Ein Freund von mir, mit dem ich ab und zu trainiere, wurde 2011 von eben solchen Einkäufern nach Deutschland geholt, er sollte unter 2:10 laufen, beim Marathon verletzte er sich und lief in 2:17 zu Ende, in der Folge-> kein Preisgeld.
Da war nichts mit persönlicher Betreuung.

Jetzt lebt er mit seiner Frau in Deutschland, hat sich letztes Jahr ein Haus gekauft und ist seit 3 Monaten Vater :nick:

Die bereits gennante Aussage, dass alle für einen richtigen Job aufhören würden zu laufen, hat er mir zum Teil bestätigt, demnach versteht er nicht, wie man sich ein Training wie in Afrika (2-3 mal am Tag, 200-250km/Woche) freiwillig antuen kann.

Laufen tut er jedoch weiterhin, aber "nur" 1 mal am Tag, so sei es gut erträglich.
Ein 2:26- Marathon ist ja auch nicht schlecht.

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SKTönsberg hat geschrieben: Das alle Verlierer sind würde ich auch nicht unterschreiben, es ist immer entweder eine win-win oder lose-lose-Situation, oder würdet ihr Felix mit 75.000 Euro erlaufenem Preisgeld als Verlierer werten, das kann ich nicht nachvollziehen?!
- damit hat er und seine Familie, in Zukunft vielleicht sogar sein ganzes Dorf für den Rest des Lebens ausgesorgt, ich hoffe euch ist bewusst wie viel mehr Geld in Afrika Wert ist.
Du hast aber schon verstanden, dass nur einer von Hunderten das schafft (ist doch logisch) und 99% einfach Verlierer sind. Dass Stanley das jetzt geschafft hat, liegt jetzt nicht an der Lauferei, sondern anderen Umständen.

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SKTönsberg hat geschrieben:[...] Verlierer [...] das kann ich nicht nachvollziehen [...]
Die Aussage war "Hier sind alle Verlierer". Zumindest ich habe das "hier" und alles andere in meinem Post ausschließlich auf den Film bezogen.

Eventuell muss man bei der Diskussion drei Dinge auseinanderhalten:
> Das Geschäftsmodell im Allgemeinen
> Die im Film dargestellte spezielle Situation mit Wagner
> Der Film an sich.

Ich gönne Felix das Preisgeld von Herzen, hoffentlich konnte er einen genügend großen Anteil davon nach Hause mitnehmen.

Gee

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Rolli hat geschrieben:Du hast aber schon verstanden, dass nur einer von Hunderten das schafft (ist doch logisch) und 99% einfach Verlierer sind. Dass Stanley das jetzt geschafft hat, liegt jetzt nicht an der Lauferei, sondern anderen Umständen.
Naja, die die geholt werden sind meist schon ein ordentliches Kaliber, böse ausgedrückt weiß ich nicht wofür Wagner eine Frau mit 1:16 HM und >2:40 Marathon geholt hat, das ist doch von Weltspitze Meilenweit entfernt.

Bei den Männern gibt es schon eine ganz andere Auswahl, da findet man in den schnellen Trainingsgruppen nicht nur ein paar Sub28er, richtig eingesetzt kann da schon Geld, sowohl für Athleten und Agenturen rausspringen.

Ohne Gewinner gäbe das Business nicht, denn wenn die Läufer kein Preisgeld gewinnen würden, wären auch die Vermittler pleite.

Bei Stanley hätte ich noch dazuschriben sollen, dass er nicht durch die Lauferei nach Deutschland gekommen ist, sondern, dass er seine Frau, welche als Entwicklungshelferin tätig ist, geheiratet hat, zurzeit macht er gerade eine Ausbildung zum Maschienenschlosser.

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SKTönsberg hat geschrieben:Naja, die die geholt werden sind meist schon ein ordentliches Kaliber, böse ausgedrückt weiß ich nicht wofür Wagner eine Frau mit 1:16 HM und >2:40 Marathon geholt hat, das ist doch von Weltspitze Meilenweit entfernt.
Dass Wagner mit seinen Athleten schon seit Jahren zu uns kommt muss ich Dir sagen, dass der Durchschnitt da nicht bei 2:03/2:19 liegt. Er ist nicht alleine als Manager tätig.

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Rolli hat geschrieben:Dass Wagner mit seinen Athleten schon seit Jahren zu uns kommt muss ich Dir sagen, dass der Durchschnitt da nicht bei 2:03/2:19 liegt. Er ist nicht alleine als Manager tätig.
Darum läufst ja auch nicht mehr bei ihm.
Bei den größeren Agenturen, mit mehr Verbindungen sieht das sicherlich schon anders aus, aber im Bereich Sub2:10 bei den Männern und Sub2:30 bei den Frauen gibt es unglaublich viele unentdeckte Läufer in Kenia und Äthopien.

Warum findest du es eigentlich schlimm, dass Wagner mit seinen Athleten zu euch kommt, lockt man das nicht grundsätzlich mit höheren Prämien an, um dem Ottonormal-1h-Läufer zu ziegen wie langsam er ist? :zwinker2:

Was ich allerdings genau so sehe, ist, dass das Preisgeld besser dem Verein zugute kommen sollte, oder stattdessen ein paar schöne Sachpreise verteilt werden, dass ist aber nicht die Schuld von Wagner, sondern von denjenigen, die die Preisgelder festlegen.

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Ich muss sagen, beim Innsbrucker Nightrun ist der Vergleich zu den Kenianern immer recht nett - dadurch dass das ein Mehrrunden-Rennen ist wird man als Otto Normalläufer irgendwann von denen überrundet und kriegt einmal live und vor allem mitten im Rennen mit was das für ein Tempo ist. Ohne Preisgelder würde die natürlich wegbleiben.
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