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Wie Funktioniert das eigentlich mit der Muskel Versorgung

Wie Funktioniert das eigentlich mit der Muskel Versorgung

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Hallo Ihr, mich würde interessieren wie die Muskelversorgung eigentlich läuft. Die Sauerstoff versorgung ist mir relativ klar. Mich interessiert hier sehr die Energie versorgung. Gluckose Fett sowie Kohlenhydrate. Wo liegen die Speicher von gluckose und Kohlenhydrat? Fett ist natürlich klar.
Wird diese Energie auch durch das Blut zum Muskel geführt?
Und was genau ist diese Laktat Sache?

Ich stelle mir das wie einen Eimer Wasser vor aus dem 1 Liter rausläuft aber halt nur 800 ml rein. Irgendwann ist Schluss.
Möchte jedoch die Zusammenhänge etwas besser verstehen lernen.
Vielen dank und lieben Gruß

2
Bevor hier jemand noch mal das Internet abschreibt ... KLICK ... da hättest Du aber vielleicht auch selbst drauf kommen können?

Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich mag es überhaupt nicht, wenn man mich beschäftigt weil man denkt, dass ich Langeweile habe.
Steif
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Steif hat geschrieben: Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich mag es überhaupt nicht, wenn man mich beschäftigt weil man denkt, dass ich Langeweile habe.
Das mit Al Hanuta hat Dich voll getroffen - nicht wahr? :traurig:

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:Das mit Al Hanuta hat Dich voll getroffen - nicht wahr? :traurig:
Ja, ich bin da voll sensibel! :peace:
Steif
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hardlooper hat geschrieben:Das mit Al Hanuta hat Dich voll getroffen - nicht wahr? :traurig:

Knippi
Aber mal ehrlich, Knippi: bevor hier wieder ein Haufen gequirlte ........... in die Runde gestreut wird, die dann wieder über hunderte von Posts auseinander diskutiert werden muss ...
Steif
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6
Okay okay. Wikipedia ist sehr schön, jedoch Zythoplasma und Hypochondrien gehen mir dann doch zu weit. Ich bin nur einfach strukturierter Informatiker. Muss ja auch keiner Händisch die subnetzberechnung können um sein Handy ins heimische W-lan zu bringen.
Ich Prazisier mal.
Wo ist der Kohlenhydrate Speicher und wo der Gluckose? Und verbraucht sich der , die Energiespeicher so wie das mit dem Sauerstoff läuft?

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Steif hat geschrieben:Aber mal ehrlich, Knippi: bevor hier wieder ein Haufen gequirlte ........... in die Runde gestreut wird, die dann wieder über hunderte von Posts auseinander diskutiert werden muss ...
Ich habe es eh schwer bei diesem Thema, wenn ich's mal halbwegs kapiert habe, ist das Kapierte nach ein paar Wochen wieder futsch. Aber was soll's - jeder mag es eben gerne individuell vorgetragen bekommen. Vielleicht kann der Moosi besser beibiegen als Tante Wiki.

Knippi

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Danke Hardlooper, das PDF trifft meinen Geschmack. Bin noch auf der Arbeit und lass mich langsam ein. Doch diese WortWahl gefällt mir. Ob ich es verstehe werden wir sehen. Vielleicht kann ich mir später ein Bild davon machen.

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Steif hat geschrieben:Bevor hier jemand noch mal das Internet abschreibt ...
Das kann man auch ausdrucken. :rock2:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Licht kommt ins Dunkel.
Dass ist wirklich gut was der Mosi, ich habe es durchgelesen und darf ihn wohl nun auch so nennen, da zu Papier gebracht hat.
Erklärt mir nun auch warum ich um Ende des Laufes, trotz gleichem Tempo eine höhere Herz Frequenz bekomme und warum dies mittlerweile erst, "lacht nicht" bei km 5 bis 6 anfängt. Und nicht wie noch vor ein paar Wochen merklich früher.

Auch der Zusammenhang mit dem auffüllen des speichers, bzw. Der Speicher wird nun klarer.

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Also im Moment entsteht vermutlich durch mein Training eine höhere Speicherkapazitat in meinem Muskel. Vornehmlich Glykose. Durch meine Pausen füllt sich das wieder auf. Möglicherweise verstehe ich auch diese superkompensation. Von der immer gesprochen wird. Hier wird mehr rein gefüllt als eigentlich wirklich gehen würde.

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Rolli hat geschrieben:Und? Wie ist das jetzt so mit den Muskelnversorgung?
Der Kollege hat Mittagspause. Da will ja auch noch etwas gegessen werden. Sicher bastelt er heute Abend ein individuelles Schaubild - das können viele dieser IT-ler.

Knippi

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Haha, nein nicht wirklich, dazu hätte ich keine Lust. Ich könnte das jedoch auf die verschieden schnellen Speicher in der CPU bzw. Im Computer Portieren...
L1 Cache = Speicher für schnellkraft
L2 Cache zb. Für 100 m lauf.
L3 für 400 bzw. 300 Meter.

Wir, muahaha, wären dann wohl der RAM . Und die ultra Leute greifen auf ihre Festplatte zu.
:)
Haha stimmt nicht ganz, die Marathon Leute müssen zusätzlich zum RAM auch schon die Festplatte benutzen.
Interessant wäre was ein Kfz Mechaniker dazu sagen würde...

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Steif hat geschrieben:Bevor hier jemand noch mal das Internet abschreibt ... KLICK ... da hättest Du aber vielleicht auch selbst drauf kommen können?
Gemeiner Kerl. Einfach einen Wiki-Link posten. Was hätte ich mich jetzt wieder austoben können ...
Gehe ich eben den Garten umgraben (laufen darf ich heute nicht :nene: ). :nick:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Gemeiner Kerl. Einfach einen Wiki-Link posten. Was hätte ich mich jetzt wieder austoben können ...
Gehe ich eben den Garten umgraben (laufen darf ich heute nicht :nene: ). :nick:
:streichl: ach Udo, seit wann interessiert Dich das Geschwätz von anderen? Schreib doch was Du willst, oder bist Du Dir für die einfach gestrickte Version zu schade? :zwinker2:
Ich stelle mir gerade vor, wie Du eine schöne Kindergeschichte über die Energiebereitstellung und den Energieumsatz im menschlichen Körper schreibst, wir das anschliessend hübsch bebildern und dann als Wiki ins Netz stellen.
Steif
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Versuchen wir es mal minimalistisch:

Alle Kohlenhydrate (Mehrfachzucker) und einfach Zucker kommen im Blut nach der Verdauung als Einfachzucker an.
Den häufigsten (Glukose) nehmen Muskeln auf, hängen eine Phosphatgruppe dran (danach kann die Glukose nicht mehr raus) und verbrennen ihn entweder direkt oder speichern ihn als Glykogen (muskeleigener Mehrfachzucker).

Bei Belastung wird Glukose mit Sauerstoff aus dem Blut in Wasser, Co2 und Energie "verbrannt". Nach ca. 1 Minute ist sie aufgebraucht. Dann wird vom Muskel neue Glukose gemacht indem das Glykogen wieder abgebaut wird. Das hält ca. 1-2 Stunden an. Werden die Vorräte knapp nehmen Muskelzellen auch Glukose aus dem Blut auf, das wird von der Leber für einige Zeit aufgefüllt (bis die auch kein Glykogen mehr hat). Dann fällt die Konzentration von Glukose im Gehirn, und das sorgt dafür das du langsamer wirst (oder komplett anhälst, oder ohnmächtig wirst).

Parallel dazu speichern Muskelzellen Fettsäuren, je nach Intensität werden die auch verbrannt und reicher auch ca. 2 h. Parallel dazu kann der Muskel bei Dauerbelastung frische Fettsäuren über das Blut von Fettzellen bekommen. Dafür haben die meisten etwa ein 50 -300 h Vorrat.

Mit dem Training steigen sowohl intramuskulärer Glykogen- ans auf Fettsäurespeicher.

Die Nahrung (und etwas das Training), und damit der Insulinspiegel entscheiden, wieviel Glukose und wieviel Fett du bei welchen Intensitäten verbrennst.

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Lighty hat geschrieben:Versuchen wir es mal minimalistisch:

Alle Kohlenhydrate (Mehrfachzucker) und einfach Zucker kommen im Blut nach der Verdauung als Einfachzucker an.
Den häufigsten (Glukose) nehmen Muskeln auf, hängen eine Phosphatgruppe dran (danach kann die Glukose nicht mehr raus) und verbrennen ihn entweder direkt oder speichern ihn als Glykogen (muskeleigener Mehrfachzucker).

Bei Belastung wird Glukose mit Sauerstoff aus dem Blut in Wasser, Co2 und Energie "verbrannt". Nach ca. 1 Minute ist sie aufgebraucht. Dann wird vom Muskel neue Glukose gemacht indem das Glykogen wieder abgebaut wird. Das hält ca. 1-2 Stunden an. Werden die Vorräte knapp nehmen Muskelzellen auch Glukose aus dem Blut auf, das wird von der Leber für einige Zeit aufgefüllt (bis die auch kein Glykogen mehr hat). Dann fällt die Konzentration von Glukose im Gehirn, und das sorgt dafür das du langsamer wirst (oder komplett anhälst, oder ohnmächtig wirst).

Parallel dazu speichern Muskelzellen Fettsäuren, je nach Intensität werden die auch verbrannt und reicher auch ca. 2 h. Parallel dazu kann der Muskel bei Dauerbelastung frische Fettsäuren über das Blut von Fettzellen bekommen. Dafür haben die meisten etwa ein 50 -300 h Vorrat.

Mit dem Training steigen sowohl intramuskulärer Glykogen- ans auf Fettsäurespeicher.

Die Nahrung (und etwas das Training), und damit der Insulinspiegel entscheiden, wieviel Glukose und wieviel Fett du bei welchen Intensitäten verbrennst.
Zusätzlich wird auch überschüssiges Eiweiß (Protein) energetisch verwertet!

Zitat: "Überschüssige Aminosäuren, die nicht zur Proteinbiosynthese abgebaut werden, werden zur Energiegewinnung abgebaut. Dabei wird die Aminogruppe abspalten und durch die Harnstoffsynthese gebunden. Die übrig bleibende Kohlenstoffkette geht dann in den Stoffabbau ein. Entweder wird dann ATP gewonnen oder es werden Fettsäuren oder Glucose hergestellt. "

aus http://www.seminare-bw.de/site/pbs-bw/g ... dauung.pdf

Eiweiß liefert einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Energieversorgung mit Glucose, weshalb die Eiweißverdauung ein Ansatzpunkt für blutzuckersenkende Medikamente ist.

Bei Superextremsport wie 100km-Lauf werden u.U. sogar während des Wettkampfes Muskelzellen abgebaut, womöglich als Teil der Glucoseversorgung aus Protein!

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Steif hat geschrieben:Ich stelle mir gerade vor, wie Du eine schöne Kindergeschichte über die Energiebereitstellung und den Energieumsatz im menschlichen Körper schreibst, wir das anschliessend hübsch bebildern und dann als Wiki ins Netz stellen.
Und wie gemein du bist. :nein: Abscheulich. :nee:

Aber trotzdem danke: Der Garten ist jetzt umgegraben und meine Frau hat mich dafür ganz lieb angeguckt :nick:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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sunday hat geschrieben:Bei Superextremsport wie 100km-Lauf
100 km-Läufe sind kein Superextremsport. Das ist eher eine mittlere Distanz. :wink:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Ihr, ich hätte gestern frei und habe über Udo 's Website noch einmal zu Moser gefunden. Sehr Interessant das Sportlerherz als auch das mit dem Gewichtverlust also abnehmen.
Doch nun noch eine Frage ob ich etwas zu den Muskeln richtig verstanden habe.
Durch mein Training. Ca 4 mal pro Woche, 50 Minuten bis 1 Stunde 15 , erlaufe ich Ca 6 bis 8km. Dabei laufe ich meist, "eigene Vermutung" durch pulsmessung und pulsuhr bestätigt, im Anaeroben Bereich. Frequenz 158 bis rauf über 170. Mein alter 47. Das die Frequenz ohne gemessene maximal Frequenz nicht zu 100% Aussage kräftig ist weiß ich.
Hiermit erhöhe ich dich wie ich oben bereits vermutet habe meine Glyckosespeicher. ?
Für einen lauf über die von Moser genannte 60-90 Minuten Schwelle, für die dieser Speicher maximal taugt muss ich also viel langsamer laufen und oft Läufe über 90 Minuten und länger durchführen. Richtig? Damit würde ich dann was Trainieren in Bezug auf die Energiespeicher?

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Nehmen wir an, ich träume von einem Halbmarathon. Hierfür muss ich also lernen meinen Glyckosespeicher so langsam wie möglich zu leeren. Und gleichzeitig so viel Energie aus den Langzeitspeicher zu holen?

Also: Maximieren meines Glyckogenspeichers durch Intesives Training und erlernen der langsamen entleerung des Glyckogenspeichers durch lange und langsamem Trainingseinheiten?

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Phlummi hat geschrieben: Hiermit erhöhe ich dich wie ich oben bereits vermutet habe meine Glyckosespeicher. ?
Für einen lauf über die von Moser genannte 60-90 Minuten Schwelle, für die dieser Speicher maximal taugt muss ich also viel langsamer laufen und oft Läufe über 90 Minuten und länger durchführen. Richtig? Damit würde ich dann was Trainieren in Bezug auf die Energiespeicher?
Versuch mal so an die Sache zu gehen: Stell Dir vor, Dein Körper ist ein Brennofen oder Grill. Du kannst die Größe des Speichers, also des Ofens, nicht beeinflussen, nur Deinem Körper durch geeignetes Training zeigen, wie er lange mit seinem Speicher klar kommt und wie er dann, wenn die schnelle Holzkohle (Glucose) sich dem Ende neigt, langsam die Steinkohle (Fett) mit verbrennt. Die Steinkohle kannst Du nur anbrennen, wenn vorher genug Hitze durch die Holzkohle vorhanden war.
Steif
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Ah, also erhöhe ich nicht den Speicher. Sondern optimiere nur den Verbrauch bzw. Die Aufteilung des Verbrauches.
Bspl. Ein Trainierter Läufer und ich. Wir laufen zb. 10 km in gleichem Tempo. Zb. 8 Pace. Schaffe ich noch nicht aber egal.
Der Trainierte hat bei dem lauf mehr Fett genutzt und weniger Glyckogen als ich. Da ich auf viel höherer Leistung gelaufen bin. Bei mir ist der glyockogen Speicher leer, während er weitere 10 km laufen könnt?

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Steif hat geschrieben:Aber mal ehrlich, Knippi: bevor hier wieder ein Haufen gequirlte ........... in die Runde gestreut wird, die dann wieder über hunderte von Posts auseinander diskutiert werden muss ...
Da scheint was dran zu sein. Nun denn - keine gequirlte Scheiße, aber schlecht in gepackter Form zu beschreiben.

Knippi

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Phlummi hat geschrieben:Ah, also erhöhe ich nicht den Speicher. Sondern optimiere nur den Verbrauch bzw. Die Aufteilung des Verbrauches.
Bspl. Ein Trainierter Läufer und ich. Wir laufen zb. 10 km in gleichem Tempo. Zb. 8 Pace. Schaffe ich noch nicht aber egal.
Der Trainierte hat bei dem lauf mehr Fett genutzt und weniger Glyckogen als ich. Da ich auf viel höherer Leistung gelaufen bin. Bei mir ist der glyockogen Speicher leer, während er weitere 10 km laufen könnt?
Du optimierst nicht nur den Anteil der Steinkohle (Fette), sondern vergrößerst auch das Holzkohlereservoir (Glykogenspeicher) durch Erhöhung der Anzahl der Mitochondrien sowie deren Vergrößerung.

Ein anderes Bild: Stell Dir Glykogen wie ein Hochregallager vor (Mitochondrien sind das Lagergebäude) und Glukose als die einzelnen Paletten, die eingelagert werden. Kohlenhydrate sind wie LKW's, die angeliefert werden. Die Ladung wird erst in Glukose gespalten (einzelne Paletten abgeladen, der Stapler ist ein entsprechendes Enzym), dann ins Hochregallager (Glykogen) eingelagert. Wird ausgeliefert (Leistung abgerufen), so wird die Glukose entladen (Glykogen gespaltet) und im Verpackungszentrum neu verpackt und damit ATP, der eigentliche Energieträger, bereitgestellt.

Was bei der Anlieferung nicht ins Hochregallager passt, wird erstmal vom Hof gefahren und in einen riesigen unterirdischen Stollen unterhalb der Lagergebäude verfrachtet (zu Fett verstoffwechselt), wo es eingelagert wird. Jetzt gibt es als einzigen Ausgang des Stollens ein Förderband direkt zur Verpackungsmaschine (Fettstoffwechsel, Gewinnung von ATP durch Betaoxidation), das immer läuft und bei geringer Anforderung (körperlicher Belastung) den Bedarf an Paletten (Glukose) nahezu ausschließlich deckt (zB im Schlaf). Wird nun der Bedarf höher, so wird zum einen die Förderbandgeschwindigkeit erhöht und zum anderen eben Glukose aus dem Hochregallager zur Abholung bereitgestellt. (Die Förderbandgeschwindigkeit erklärt auch, dass bei höherer Intensität zwar der relative Anteil der Fettverbrennung an der Energiebilanz geringer ist, die absolt verbrannte Fettmenge pro Zeiteinheit aber höher).

Wenn nun die Anforderung noch höher (Tempo schneller) wird, arbeiten die Staplerfahrer und sonstigen Helfer (Enzyme) schludrig, kippen Paletten um usw. Dadurch steht eben nicht mehr die gesamte ausgelieferte Glukose zur Verfügung, außerdem liegen überall Teile der "verschütteten" (unvollständig abgebauten) Glukose rum - Milchsäure bzw Laktat. Wird weiter gesteigert, kann dieser Ausschuss irgendwann nicht mehr schnell genug weggeräumt werden und man erreicht die maximale Leistung, welche eben aufgrund des Mülls (Laktat) bzw seiner unangenehmen Gerüche (H+/Übersäuerung => anaerober Bereich) das System nicht mehr optimal arbeiten lässt ist und irgendwann das ganze System zum Zusammenbruch führt. Zwar ist der absolute Output kurz vor dem Zusammenbruch am höchsten, aber das ist eben nicht haltbar, weil die Staplerfahrer und Lagerarbeiter den Gestank nicht mehr ertragen und ihren Dienst verweigern (Azidose). Die maximale Leistung über einen längeren Zeitraum wird dann ausgeliefert, wenn das ganze System zwar so schnell arbeitet, dass hin und wieder einen Palette zu Bruch (Glukose unvollständig zu Laktat abgebaut wird) geht, aber eben auch noch schnell genug weggeräumt werden kann (anaerobe Schwelle).

Gute Ausdauersportler haben durch (im wesentlichen durch Grundlagenausdauer-)Training die Lagergebäude in Anzahl und Größe erweitert sowie die allgemeine Infrastruktur verbessert, das Förderband aus dem Stollen (durch Fettstoffwechseltraining) vergößert und sämtliche Stapler und sonstigen Helfer (durch Training an der anaeroben Schwelle) in Anzahl und Arbeitsweise so optimiert, so dass sie bei gleicher Anforderung einen höheren Anteil an Paletten aus dem Stollen ausliefern können und gleichzeitig in der Lage sind, eine höhere Spitzenleistung abzuliefern. Je nachdem, wie lange und intensiv die Belastung also sein soll, müssen eben die relevanten schwächsten Glieder dieser Kette optimiert werden. Ein 400 m-Läufer muss sicherstellen, dass er für eine gewisse Zeit genügend Helfer zum Abräumen des Mülls bereitstellt, für den Marathonläufer ist wichtiger, dass das Förderband aus dem Stollen schnell und breit ausgebaut ist.


Oh Gott, da hab ich mich jetzt ganz schön reingesteigert und einen Roman geschrieben, aber vielleicht hilfts ja :D :D :D

PS: es heißt Glukose (oder auch Glucose), aber Glykogen (Glycogen). Letzteres ist eine komplexe Speicherform von Glukose. Glyckose, Glucogen etc... gibts nicht. Vielleicht herrscht da auch noch ein wenig Begrifsverwirrung.
Start: 08/2015. 10 km: 46:59,8 min (03/2016) HM: 1:44:40 (06/2016)

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@jep: Das lese ich mir heute Abend auf Arbeit noch einmal in aller Ruhe durch. Gefällt mir :daumen:
Phlummi hat geschrieben:Durch mein Training. Ca 4 mal pro Woche, 50 Minuten bis 1 Stunde 15 , erlaufe ich Ca 6 bis 8km. Dabei laufe ich meist, "eigene Vermutung" durch pulsmessung und pulsuhr bestätigt, im Anaeroben Bereich. Frequenz 158 bis rauf über 170. Mein alter 47. Das die Frequenz ohne gemessene maximal Frequenz nicht zu 100% Aussage kräftig ist weiß ich.
Egal, was deine Uhr und dein Puls sagt, ich glaube nicht, dass es möglich ist, dass du 50 und mehr Minuten anaerob läufst. da hamwa hier Trainingsexperten, die die genaue Zeit wissen, die ein gut trainierter Sportler oberhalb der Schwelle laufen kann.

Du gehst sicherlich von der unsinnigen Formel zur Bestimmung deiner HFmax aus und denkst bei 170 währst du nahe an 100%. Vergiss es! :D
Phlummi hat geschrieben:Ah, also erhöhe ich nicht den Speicher. Sondern optimiere nur den Verbrauch bzw. Die Aufteilung des Verbrauches.
Bspl. Ein Trainierter Läufer und ich. Wir laufen zb. 10 km in gleichem Tempo. Zb. 8 Pace. Schaffe ich noch nicht aber egal.
Der Trainierte hat bei dem lauf mehr Fett genutzt und weniger Glyckogen als ich. Da ich auf viel höherer Leistung gelaufen bin. Bei mir ist der glyockogen Speicher leer, während er weitere 10 km laufen könnt?
Genau so ist es. Durch das so genannte Fettstoffwechseltraining (hat nichts mit Fettverbrennungszone zu tun :D ) trainiert man den Körper so viel Energie, wie nur möglich aus Fettsäuren heran zu ziehen. Bei gleichem Puls. Beispiel: Ein Untrainierter hat bei Puls 140 ein Verhältnis Zucker/Fett von 40/60, nach langem Training kommt dann bei Puls 140 auf 20/80. Die Glykogenvorräte halten länger ohne dass was gegessen werden muss.

Die Speicher können in der Theorie aber auch begrenzt vergrößert werden. Durch die so genannte Saltin-Diät. In der Wettkampfwoche ernährt sich der Sportler zuerst kohlenhydratarm und trainiert noch etwas heftig, um die Speicher so weit wie möglich zu leeren. Dann fährt das Training runter und es werden Kohlenhydrate gefuttert was das Zeugs hält. Der Effekt soll sein, dass sich die Speicher durch die vorherige Leerung wie ein Schwamm voll saugen und mehr bunkern können als vorher. Ob und wie gut das funktioniert weiß ich nicht, auch nicht, ob das in Studien genau untersucht worden ist.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Holla....
Erst mal Danke Euch beiden für die sehr ausführlich und Bildliche Darstellung. Das ganze ist sehr komplex aber nun auch übersichtlich geworden.
Es macht mir Spaß auch die abläufe verstehen zu wollen und dank des Forums und Euch auch zu verstehen.

Einige Mythen wurden schon beseitigt. Auch diese spezielle Art Ernährung und Training vor einem Wettkampf hatte ich hier schon mal gelesen.
Vielen Dank!

30
Ich wollte nur mal kurz loswerden, dass ich diesen Faden mittlerweile richtig gut finde!
Habe gerade auf einer langweiligen Zugfahrt sehr viel gelesen UND verstanden.... so langsam.
Danke für die guten Umschreibungen und bitte sorgt dafür, dass er noch eine Weile an der aneoroben Schwelle surrt und sich nicht mehr Laktat anhäuft als die Stapler wegschaffen können!
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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dicke_Wade hat geschrieben:Die Speicher können in der Theorie aber auch begrenzt vergrößert werden. Durch die so genannte Saltin-Diät. In der Wettkampfwoche ernährt sich der Sportler zuerst kohlenhydratarm und trainiert noch etwas heftig, um die Speicher so weit wie möglich zu leeren. Dann fährt das Training runter und es werden Kohlenhydrate gefuttert was das Zeugs hält. Der Effekt soll sein, dass sich die Speicher durch die vorherige Leerung wie ein Schwamm voll saugen und mehr bunkern können als vorher. Ob und wie gut das funktioniert weiß ich nicht, auch nicht, ob das in Studien genau untersucht worden ist.
Tommi, Du beziehst Dich hier auf die kurzfristige Vergrößerung. Die maximalen Glykogenspeicher werden aber auch durch Training vergrößert. Untrainierte speichern ca. 3-400 g Glykogen, bei gut trainierten Ausdauersportlern können das auch 600 g sein.

Das Bild oben enthält aber ein paar kleine Fehler, also bitte nicht zu sehr auf die Waagschale legen. Die Mitochondrien wären nicht die Hochregallager (der Glykogenspeicher), sondern die Verpackungsanlage, in der letztlich das ATP gebildet und damit die Energie bereitgestellt wird (Glykolyse, Zitrat-Zyklus und Atmungskette). Bin halt doch Chemiker und nicht Biologe :wink:
Start: 08/2015. 10 km: 46:59,8 min (03/2016) HM: 1:44:40 (06/2016)

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Jep hat geschrieben:Tommi, Du beziehst Dich hier auf die kurzfristige Vergrößerung. Die maximalen Glykogenspeicher werden aber auch durch Training vergrößert. Untrainierte speichern ca. 3-400 g Glykogen, bei gut trainierten Ausdauersportlern können das auch 600 g sein.
Jo davon gehe ich mal auch aus, dass das Teil der durchs Training hervorgerufenen Anpassungsprozesse ist :nick:

Gruss Tommi

33
Ich würde gerne noch etwas über den Puls bzw. Die Frequenz einbringen.
Zum Ende meines Trainings gebt dieser merklich in die Höhe. Obwohl ich Tempo beihalte.
Wenn ich nun nicht ganz falsch liege, liegt das daran das nun Lactat. Also die ollen Palletten die überall herum liegen, nun durch das Blut vermehrt abtransportiert werden müssen. Wenn ich richtig liege heißt das.
Erhöhte Pulsfrequenz bei gleichbleibender Belastung, deutet auf nun vermehrt einsetzende Lactatbildung hin. Denn der Sauerstoff verbrauch ist ja nicht gestiegen. Da ich ja gleich schnell laufe. Bleibt nur eine Zunahme des Abtransport der Abfallstoffe. ?

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Alles ganz normal. Mit zunehmender Belastungsdauer steigen die Anforderungen u. a. an die Thermoregulation, die Muskulatur und das Stütz- und Bewegungssystem und sich dies äußert sich in einer Erhöhung der Herzfrequenz. Eine gewisse Erhöhung der Laktatkonzentration könnte damit einhergehen, aber als Folge, nicht ursächlich. Die Glykogenspeicher dürftest Du kaum leer gelaufen haben.
Start: 08/2015. 10 km: 46:59,8 min (03/2016) HM: 1:44:40 (06/2016)

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Jep hat geschrieben:Alles ganz normal. Mit zunehmender Belastungsdauer steigen die Anforderungen u. a. an die Thermoregulation, die Muskulatur und das Stütz- und Bewegungssystem und sich dies äußert sich in einer Erhöhung der Herzfrequenz. Eine gewisse Erhöhung der Laktatkonzentration könnte damit einhergehen, aber als Folge, nicht ursächlich. Die Glykogenspeicher dürftest Du kaum leer gelaufen haben.
+1

Beim Marathon am Limit kann es durchaus dazu kommen, dass die Körperkerntemperatur in höhere Fieber-Regionen ansteigt.

Hinzu kommt, dass bei nahezu allen Läufern über die Distanz der Laufstil leidet und schlechter wird. Das führt zu erhöhtem Energieverbrauch bei gleichem Tempo.

Mir geht es wie gecko. Ich finde den Faden hier sehr informativ und so kam es schon dazu, dass ich den Moosi endlich mal gelesen habe. Was mich noch interessiert (mal bei mehr Zeit gurgeln...ähm...Warum hab ich das nicht noch letzte Nacht gemacht? :klatsch: ) wie genau der Einfluss des Insulins auf die Fettverbrennung ist.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:+1

Beispiel: Ein Untrainierter hat bei Puls 140 ein Verhältnis Zucker/Fett von 40/60, nach langem Training kommt dann bei Puls 140 auf 20/80. Die Glykogenvorräte halten länger ohne dass was gegessen werden muss.

Mir geht es wie gecko. Ich finde den Faden hier sehr informativ und so kam es schon dazu, dass ich den Moosi endlich mal gelesen habe. Was mich noch interessiert (mal bei mehr Zeit gurgeln...ähm...Warum hab ich das nicht noch letzte Nacht gemacht? :klatsch: ) wie genau der Einfluss des Insulins auf die Fettverbrennung ist.

Gruss Tommi
Mir geht auch so, daher antworte ich mal verspätet:

Das Verhältnis von Kohlenhydratverbrennung und Fettverbrennung bei Belastung ist wahrscheinlich hauptsächlich von der Ernährung abhängig, weniger vom Training und vielleicht auch genetisch etwas verschieden. Das wurde letztes Jahr zumindestens über Ultraläufer publiziert (Metabolic characteristics of keto-adapted ultra-endurance runners). Bitte dabei berücksichtigen das sich Ernährung und Training gegenseitig beeinflussen, bei 200 und 20 Wochenkilometer mit 100g KH täglich kommt nicht das selbe Ergebnis raus.

Und das ganze liegt wahrscheinlich, und daher habe ich zwei deiner Posts "Zusammenzitiert" am Insulinspiegel über die Zeit. Insulin blockiert die Lipolyse in den Fettzellen (Fett wird in Fettsäuren und Glycerin gespalten, Fettsäuren gehen übers Blut zum Muskel, Glycerin zur Leber). Im Muskel ist der Transport der Fettsäuren in die Mitochondrien der limitierende Schritt, und wird akut con Glukose im Muskel blockiert.

Zusätzlich geht man davon aus, das die Menge der Enzyme für die Fettverbrennung von Insulin "klein gehalten" wird. Das sorgt dafür, dass das Maximum der Fettverbrennung von Menschen erreicht wird, die wenig KH essen und gut trainiert wird. Dabei sollte man bedenken das gesunde Trainierte mit weniger Insulin auf KH reagieren, und die Insulinausschüttung auch stark vom Zeitpunkt abhängig ist (nach Belastung am niedrigsten).

Und im Wettkampf reguliert dein Körper auch mit akuter Zuckeraufnahme das Insulin runter, dadurch wird auch Fett verbrannt und nur das Maximum bestimmen die Wochen vor dem Wettkampf.
Antworten

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