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Erfahrungsbericht Reebok Spartan Beast Race Tirol - Eine unfassbar brutale Schlacht!

Erfahrungsbericht Reebok Spartan Beast Race Tirol - Eine unfassbar brutale Schlacht!

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Das Reebok Spartan Beast Race in Oberndorf (Kitzbüheler Alpen) hat unsere Erwartungen um Längen übertroffen. Wir wussten das es hart werden wird, wir wussten, dass wir uns quälen müssen aber wir wussten nicht, auf was für eine brutale Schlacht wir uns hier eingelassen haben! Reebok Spartan Beast Race Tirol - AROO! Mehr zu diesem Hindernislauf könnt ihr jetzt in unserem Erfahrungsbericht nachlesen!

Idyllischer könnte die Location für einen Hindernislauf kaum sein. Inmitten der Kitzbüheler Alpen im beschaulichen Ski Ort Oberndorf fand mit dem Reebok Spartan Beast Race einer der legendärsten Hindernisläufe teil, an dem wir je teilgenommen haben. Schon die Kulisse ist atemberaubend und hat uns bei der Anreise zum ersten Reebok Spartan Race in Österreich den Atem verschlagen. Umgeben von riesigen Bergen hat sich uns daher nur eine Frage gestellt: Wie hoch müssen wir hier wohl hinauf? Das es am Ende ca. 1.600 Höhenmeter waren, hätten wir uns im Vorfeld nicht träumen lassen.
Selten waren wir bei einem Start zu einem Hindernislauf so aufgeregt. Der Grund lag darin, dass wir einfach nicht wussten, wie extrem sich das Spartan Beast Race in den Alpen gestalten würde. Am Ende haben die Veranstalter aus dem vollen geschöpft und nichts unversucht gelassen, um den Willen und die Belastungsfähigkeit der Teilnehmer unermüdlich zu testen.
Am Tag des Events hätte man sich kein besseres Wetter vorstellen können. Satte 26 Grad und strahlender Sonnenschein haben uns echtes Kaiserwetter beschert. Beim Start gab es das typische Warm-up Szenario. Die Anheizer haben uns Burpees und Kniebeuge machen lassen und uns auf das anstehende Beast Race eingeschworen. Jetzt wurde bereits klar, dass dies ein ganz harter Brocken werden würde, denn kurz vor dem Start wurde das erste Geheimnis gelüftet: die genaue Kilometerangabe! Die +20 km wurden bei diesem Event großzügig ausgereizt, so dass die Strecke satte 27 km lang war. Wer bei dieser Streckenführung nur für 20 km trainiert hatte, sollte eine große Überraschung erleben.
Nach dem Start ging es direkt in eine erste kleine Wassergrube. Bei der Hitze war dies tatsächlich eine willkommene Abkühlung, die unter den Teilnehmern für Begeisterung sorgte. An Wasserhindernissen sollte es ohnehin nicht mangeln, denn wenig später ging es gleich hinterher in das Wasserbecken des lokalen Schwimmbadbetreibers.
Kitzbüheler Alpen - der Aufstieg des Horrors

Was spaßig anfing, sollte nun langsam ein Ende finden, denn nach der Abkühlung hat der eigentliche Lauf erst jetzt begonnen. Nun begann ein langsamer ca. 10 km langer Aufstieg an die Spitze einer örtlichen Skipiste. Der Weg führte zunächst durch einen Kanal mit knöcheltiefem Wasser. Keine große Hürde aber ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.
Anschließend folgte ein intensiver und langer Aufstieg quer durch einen Wald, der über unbefestigte Wege und Schluchten mit Wasser führte. Einzelne Passagen konnten sogar nur mit Hilfe von Kletternetzen überwunden werden. Den größten Teil der Strecke konnte man schon hier nur noch im Schritttempo bewältigen, zu steil und zu heiß war es an diesem Tag. Mit der blanken Ungewissheit darüber, wie steil und anstrengend es noch werden könnte, galt es zu diesem Zeitpunkt ohnehin vorsichtshalber die Kräfte zu schonen.
An eine Pause war für die Beine im ersten Streckenabschnitt auf keinem Meter zu denken. Als sich das Ende der Waldpassage abzeichnete und man sich schon auf eine kleine Erholung freute, folgte direkt der nächste Hammer: der Hang einer Skipiste! Die ersten 30 m vom Hang galt es im Kriechgang unter einem Stacheldraht zu bewältigen. Zum Glück hatte einer der Streckenposten genügend Wasser bei sich, so dass ich mich vor dem Anstieg noch kurz stärken konnte. Danke ;-)!
Danach ging es langsamen Schrittes immer weiter nach oben, was die Oberschenkel richtig glühen ließ und den Schweiß von der Stirn laufen lassen hat. Wer genug Saft hatte, ist das Stück sogar nach oben gelaufen :-). Allerdings ist mir nur eine Person mit diesem konditionellen Vermögen begegnet. Oben auf der Lichtung angekommen gab es dann endlich eine Versorgungsstation, bei der man sich für die letzte Aufstiegsetappe mit magnesiumhaltigen Wasser und Protein Riegeln stärken konnte. Was nun folgte war die reinste Hölle! Es galt einen schmalen und unbefestigten Trail mit einem 20 kg schweren Sandsack auf dem Rücken hinaufzusteigen. Diese etwa 500 m lange Passage war wirklich bösartig! Auf die bereits geschundenen Beine drückte nun bei jedem Schritt eine extreme Last, die irgendwie nach oben transportiert werden musste. Zwischendurch habe ich diese Passage wirklich verflucht! Ich glaube alleine für dieses kurze Stück habe ich insgesamt eine halbe Stunde benötigt. Oben angekommen war ich einfach nur platt und völlig hinüber! Die ca. 1.600 zurückgelegten Höhenmeter haben mich an diesem Tag etwa 80% meiner Kraftreserven gekostet. Dies war durchaus problematisch, denn nun lagen noch weitere 17 km vor mir, die es irgendwie zu absolvieren galt. Für eine Erfrischung sorgte als nächstes ein eiskalter Bergsee, der natürlich durchschwommen werden musste. Insgesamt stellten sich uns vier oder fünf Baumstämme in den Weg, die überquert werden mussten. Tauchen war definitiv die einfachere aber auch deutlich kältere Option.
Am Ufer angekommen hatte mich daher einmal mehr der gute alte Gehirnfrost eiskalt erwischt und für ein paar Minuten außer Gefecht gesetzt. So bin ich die ersten Meter nach dem Bergsee Slalom gelaufen, bis ich wieder bei klarem Verstand war. Doch jetzt kam sogar etwas Freude auf, denn nun ging es endlich wieder bergab!
Natürlich war der Weg nach unten mit zahlreichen Hindernissen gespickt. Das absolute Highlight war hier sicher die ebenso etwa ca. 20 kg schwere Metallkette, die erneut bergauf und bergab über einen Trail geschleppt werden musste.
Daneben zierten die Strecke entlang kleinere Hindernisse wie hohe Kletterwende oder Balken und Pfosten, bei denen man seine Balancierkünste unter Beweis stellen musste. Ich bin weder über die Balken noch über die Pfosten gekommen und dürfte jedes Mal 30 Burpees zur Strafe absolvieren. Hier haben die Volunteers einen ziemlich guten Job gemacht, denn wann immer man den Blick wandern lassen hat, hat man einen Volunteer erwischt, der einen genau beobachtet hat.

Der Steinbruch - die Kraftkammer


Das nächste große Highlight bildete eine Steingrube, in der sich auf geballtem Raum ein echter Hindernisparcours mit vielen kraftraubenden Hindernissen befand.Den Startschuss bildete eine Traktorreifen, der von einem zum anderen Ende gezogen werden musste. Danach galt es einen etwa 15 kg schweren Betonklotz durch eine etwa 30 m lange Schleife aus Schieferboden zu ziehen. Das sich dies als echt ätzend erwies, muss ich nicht weiter erwähnen. Die 15 kg fühlten sich so schnell wie 30 kg an, da man alles an Geröll mitgezogen hat, was sich nur in den Weg stellte. Anschließend ging es durch einen kleinen See, der durchschwommen werde musste und durch eine Schlammgrube, bei der man bis zur Hüfte im Schlamm stecken geblieben ist. Ein richtig nerviges Hindernis bildete ein Eimer voller Schutt, den man selber befüllen und über einen kleinen Berg sowie eine etwa 60 m lange Wegstrecke schleppen musste. Auch hier haben die Volunteers ihren Job sehr ernst genommen! Wehe, man hat den Eimer nicht ganz voll gemacht oder falsch getragen, schon wurde man angezählt. Falsch getragen? Richtig, der Zementeimer sollte nicht etwa easy auf der Schulter getragen werden, sondern musste vor dem Oberkörper gehalten und durch die Gegend geschleppt werden. Ihr habt ja keine Vorstellung davon, wie schwer so ein praller Zementeimer werden kann. Weiter ging es zum Traktor-Pull, der sich zur Abwechslung als relativ leicht gestaltet hat.
Abschließend folgte dann der obligatorische "Spear Throw", der in diesem Kessel natürlich ebenso wenig fehlen durfte. Leider habe ich den Speer völlig am Ziel vorbei gesemmelt, so dass eine neue Runde mit 30 Burpees zur Strafe anstand.
Auf engem Raum hat es das Beast Race in der Steingrube tatsächlich geschafft, einem nun auch noch die letzten Kraftreserven aus dem Oberkörper zu ziehen. Zum Glück waren jetzt etwa zwei Drittel der Strecke geschafft, so dass man sich nun langsam auf den Zieleinlauf freuen konnte.
Das Finale - die große Schlammschlacht

Nach der Steingrube ging es nun die letzten Meter bergab und es folgten längere Laufpassagen, die mit vereinzelten Hindernissen versehen waren. So richtig zur Sache ging es dann natürlich im Zieleinlauf selbst, wo auch den Zuschauern ordentlich was geboten wurde. Zu aller erst musste eine ca. 60 m lange Passage mit Zentimeter dicken Schlamm im Kriechgang überwunden werden. Damit man auch tatsächlich kriecht und nicht einfach krabbelt, wurde ein Stacheldraht ziemlich eng über die Schlammpiste gespannt. Nach der Hälfte der Strecke hatte ich nicht nur keinen Bock mehr, sondern auch fast keine Hose mehr an, was die Stimmung unter den Zuschauern für einen kurzen Moment aufhellen sollte. Völlig platt von den vergangenen 27 km hätte ich mich hier mitten im Schlamm einfach schlafen legen können.Weiter ging es zum Container, den man einmal an einem Netz und an einem Seil hochklettern musste. Für das Seilklettern hatte ich einfach keinen Saft mehr. Was letztes Jahr beim Sprint Race in München noch problemlos klappte, gestaltete sich hier auf einmal wie ein Ding der Unmöglichkeit. Mit völlig verschlammten Klamotten und Händen habe ich mich einmal kurz an das Seil gehangen und gleich wieder los gelassen, no chance!Somit hieß es ein letztes Mal 30 Strafburpees zu absolvieren. Jetzt war das Ziel tatsächlich in greifbarer Nähe. Nur noch einmal durch die Muddy Mountains, die wirklich extrem waren. Selten habe ich mich in Schlammlöchern so schlapp gefühlt. Nach diesen extremen 27 km hat sich jedes einzelne Schlammloch wie eine kleine Festung angefühlt, aus der man sich irgendwie befreien musste.
Den Abschluss bildete ein extrem glitschige Wand, an der man sich mit Hilfe von einem Seil hochziehen musste. Ein letzter Kraftakt und es war geschafft!
Nun ging es endlich ins Ziel und man konnte sich voller Stolz die Reebok Spartan Beast Race Medaille umhängen lassen!
Fazit

Das Reebok Spartan Beast Race in den Kitzbüheler Alpen ist ein echtes Monster! Vergesst alle euch bekannten Hindernisläufe, die ihr bisher als besonders hart oder anspruchsvoll erachtet habt. Nach diesem Lauf müssen die Karten für den härtesten Hindernislauf definitiv neu gemischt werden. Selbst das berühmte Tough Guy Race, das bisher unangefochtener Anführer in dieser Kategorie war, muss sich ab sofort nur noch mit dem zweiten Platz begnügen. Die Laufstrecke ist beim Beast Race in Tirol einfach unglaublich anspruchsvoll und in Verbindung mit den Hindernissen ein wahnsinniger Kraftakt für Körper und Geist! Wir ziehen unseren Hut und sagen Danke für dieses fette Lauferlebnis! AROO! AROO! AROO!
Viele weitere spannende Erfahrungsberichte von Hindernisläufen könnt ihr auf www.trophyrunners.de nachlesen!
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