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6-Std-Lauf um den Sander See

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Hallo Michael,

hier beschreibt Forumsmitglied tanztigger ihre Erlebnisse in Sande:
Tanztigger hat geschrieben:[...] Ja, es gibt in unsrem kleinen Kaff einen 6h Lauf. Er ist sogar in die Ultramarathonstatistik des DUV aufgenommen worden. Er ist gut organisiert, das machen die Ultrafriesen echt super. Er kostet 30 Euro pro Staffel bzw Einzelläufer. Es ist kein großer Lauf, aber immer von vielen Leuten aus ganz Norddeutschland besucht. Ich habe schon viele nette Gespräche gehabt, besonders dieses Jahr. Das Wetter war super, es hat auch mal genieselt, war nie wirklich kalt und überhaupt nicht zu warm. Für mich optimal. Kann im Mai auch mal anders sein..aber bisher war es immer machbar.
Ich bin durchgelaufen, natürlich hab ich mal eine kleine Pause gemacht, um zu essen und zu trinken...so 3-4min. Einmal habe ich die Schuhe gewechselt..das waren ca 10min mit einer kleinen Massage. Ansonsten durch. Da ich ja zu der langsamen Fraktion gehöre gab es für mich da eigentlich keine Wahl.
Ein Marathontraining hab ich nicht absolviert. Ich habe lange lange gezweifelt und als ich mich dann entschieden hatte alleine zu starten war es spät. Ich hab dann mehrere lange Läufe absolviert, bin auch bei den Läufen immer mal wieder gegangen. Jeden zweiten Tag hab ich zuhause Übungen für Bauch und Rücken absolviert. Ich hab viel geschlafen und hab versucht gut zu essen. Eigentlich war die Vorbereitung zu kurz und trotzdem...es war genau das was ich wollte.
Am Start fühlte ich mich großartig, ich konnte es nicht fassen, ich würde jetzt 6 Stunden durchlaufen. Es lief gut, von allen Seiten gab es Ermutigung. Unterwegs gab es nette Gepräche. Ab und zu naschen, trinken, die Verpflegung war toll. Die Betreuer aufmerksam und sehr nett.
Für 6h war ich in einer Welt, die viele Menschen nicht kennen und die mir gut gefiel. Nach 3h Schuhwechsel ( war ein Fehler) und kleine Massage. Dann begann es weh zu tun und ich begann zu zweifeln...und genau in dem Moment rief meine Freundin mir zu " Lebe Deinen Traum!"Sie lief an mir vorbei. So ein Mist, die hat gut reden...aber ich lief wieder, manchmal ging ich, aber vorwärts, vorwärts. Ich wollte einfach. Auf der absehbar letzten Runde fragte ich einen vorbeiziehenden Läufer nach der verbleibenden Zeit. "Noch 2min...komm die Runde schaffst Du." sagte er und mir lief es den Rücken runter..so greifbar nah war die Erfüllung meines Traums. Und ich gab alles. Ich schaffte die Runde und dieses Gefühl, als ich über die Ziellinie lief....das schlug wie eine Welle über mir zusammen und trug mich direkt auf Wolke 7 und das eine ganze Woche lang. [...]
tanztigger hatte auch einen eigenen Thread dazu.

Da ich selbst familiäre Beziehungen zu Sande habe (meine Mutter hat ihr erstes Date mit meinen Vater auf den Bahnhof von Sande gehabt), würde ich dort gerne mal den 6-Stunden-Lauf mitmachen, habe zur Zeit aber nicht die Voraussetzungen dafür. Ich war schon einmal da, bin die 1,8-km-Runde abgelaufen, schönes Gelände, recht wellig, ein paar Höhenmeter kommen da je Runde schon zusammen, es gibt einen Kiosk, wo dann wohl die Verpflegungsstation aufgebaut ist, die Betreiber des Kiosk waren von der Veranstaltung total begeistert, sehr ansteckend.

Mein Eindruck: Das ist eine schöne, familiäre Veranstaltung.

:winken:

Gee

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Hallo Michael

Zur Strecke und zur Veranstaltung selbst kann ich nichts schreiben, da ich die Örtlichkeiten nicht kenne.
Aber alles alles Gute auf dem Wege dahin und dann am Stichtag 21.05.2016 wünsche ich dir und viele viele gelaufene Kilometer bis dahin und was sicherlich ganz wichtig ist : einen starken Kopf.
Warum??? Ganz einfach. Deine Runde beim 6h-Lauf ist um einiges kürzer (1900m zu 3200m) als bei meinem 6h-Lauf in Otterndorf. Du wirst demzufolge hoffentlich viel öfter am Start- und Zielpunkt vorbeikommen als ich und dann wirst du einen starken Kopf brauchen, der sagt, ich steige nicht aus, nein ich schaffe noch eine Runde und noch eine und noch eine ...

Auf geht`s!!!

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... 017-a.html
forum/threads/131192-Mont-Ventoux

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Moin,

und erstmal Danke für die Rückmeldungen. :hallo:

Den Bericht von Tanztigger hatte ich in der Suche nicht gefunden...
Nach dem Lesen bin ich noch mehr davon überzeugt, dass das genau die richtige Veranstaltung für mich ist, um diesen nächsten Schritt meiner Lauferei zu wagen - ist jetzt komisch ausgedrückt, aber Ihr werdet wissen, was ich wie meine :wink:

Die Distanz bis 42Km kenne ich nun und will mehr - das ganze in kleinen Runden kenne ich bislang nicht...
Und überlege, ob ich in der Vorbereitung für den Hamburg Marathon nicht mal eine kurze Rundstrecke für einen LaLa wählen sollte, sozusagen als mentale Einstimmung.
Bei mir sieht es glücklicherweise eher so aus "ach komm, einer geht noch" und von daher bin ich guter Dinge, nicht vorher auszusteigen und aufkommende (Sinn)Krisen eher durch eine entsprechende Gehpause überbrücken zu können - mal abgesehen von Unvorhersehbarem...

Schön wäre es natürlich, wenn noch jemand hier aus dem Forum dort laufen würde, aber bei der anscheinend sehr überschaubaren Teilnehmerzahl rechne ich doch eher nicht damit - und würde mich noch mehr freuen, wenn ich jemanden treffen würde.

Gruß
Michael

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Uihh, das mit den kleinen Runden is ja fast so wie bei meinem derzeit möglichen Abendtraining (Gartenstadtrunden zu ca. 1,7 km). Von daher wäre ich ja zumindest mental gerüstet. Aber dennoch kommt dieser Lauf für mich noch 1 Jahr zu früh. Wenn meine Orthopädie weiter so gut mitspielt, vll. im nächsten Jahr.

Gruß Frank

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Micha, für deinen Einstieg in die Ultralauferei ist ein 6h-er wie geschaffen. Wird oft empfohlen und hab ich selbst auch so gemacht. gerade bei der Kreiselei merkt man, wie man mental tickt, das kann nicht jeder gut. Aber 6 Stunden sind nicht so lang, dass man völlig durchdreht. Mit den Rundenzeiten kannst du auch prima dein Tempo kontrollieren und dich motivieren. LäuferInnen von den Ultrafriesen hab ich schon ein paar mal getroffen und das sind tolle Leute. Kann ich mir gut vorstellen, dass das eine gute Veranstaltung ist. Da wünsch ich dir in der Vorbereitung und dann natürlich beim Lauf alles Gute :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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zu diesem Thema möchte ich noch kurz was anderes fragen.

Angenommen Training unsw. passt alles weiß ich noch immer nicht wirklich wie ich auf 6 Stunden "Essen" soll.

Im Training wenn ich länger unterwegs bin esse ich ab und zu Bananen (Stücke zumindest), Gels und ab und zu einen Riegel.

Aber mir geht's grundsätzlich darum Wann und wieviel Essen Sinn macht? Kann ich grob sagen alles 10 km mal eine halbe Banane reicht? Bzw. zum Schluss Cola (Wasser sowieso alle 3-5 km).

Reicht dass? Oder werde ich da leer? Ist eigentlich für mein Vorhaben die grösste "Angst"
http://www.heldendeslaufsports.at

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vanthemanAut hat geschrieben:Reicht dass? Oder werde ich da leer? Ist eigentlich für mein Vorhaben die grösste "Angst"
Wie machst du das beim Marathon? Wie weit war dein bisherig längster Lauf?

Allgemein würde ich dir raten, auch dies bei einem Langen Lauf zu testen. Einfach mal mehr essen, als du eigentlich benötigen würdest und schauen, wie du das verträgst. Ich persönlich brauche bei einem 6-h-lauf nicht viel essen. Da reichen ein paar Stücke Banane und im letzten Drittel trinke ich regelmäßig Cola. Mehr essen will ich schon aus dem rund nicht, weil es länger dauern würde. Bin ich sonst bei Ultras ein Vielfraß, bei nem 6er halte ich es damit doch eher knapp. Also musst du auch da sehen, wo deine Prioritäten liegen, schnell und weit laufen oder eher gemütlicher.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

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Thorsten Havener

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Hallo,

Also bin bis dato 5 Marathons gelaufen (2015: 03:04h)

Mein längster durchgehender Lauf im aktuellen Training waren auch die 42 km. 2 x hatte ich in dieser Trainingsphase mehr Tageskilometer.
Vormittag 30 und Nachmittag 30 bzw. VM:30 und NM 20 km. Sprich 60 und 50, da habe ich natürlich dazwischen gegessen.

Ich laufe am Sonntag 40 km und da werde ich das so testen wie du sagst mit mehr essen. Bisher habe ich bei einem längeren lauf nur einmal eine halbe Banane dazwischen gegessen und einen "Powerriegel".

Tempo laufe ich die langen im Renntempo ca. 05:05 - 05:10min/km.
Mein Ziel ist 65 km (Minimal) und 70 km (Optimal) für mich als Einsteiger sicherlich ne harte Nuss :zwinker4: :zwinker5:
http://www.heldendeslaufsports.at

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vanthemanAut hat geschrieben:Tempo laufe ich die langen im Renntempo ca. 05:05 - 05:10min/km.
Mein Ziel ist 65 km (Minimal) und 70 km (Optimal) für mich als Einsteiger sicherlich ne harte Nuss :zwinker4: :zwinker5:
Also 70 km halte ich nicht für übertrieben bei deiner Marathonzeit :daumen: 65 wäre seeehr konservativ :wink: In deinem Tempobereich essen die Läufer eh nicht so viel und wenn, dann oft Gele oder trinken Cola. Die schauen dann schon darauf, dass das Essen möglichst wenig Zeit braucht.

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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Wird schon :hallo:

Ich werde erst versuchen, den HH-Marathon fünf Wochen vorher mit 3:50 zu finishen und dann schaumermal, was so´n 6-Std-Gekreisel wohl wird :nick:
Eigene Vorgabe sind 50Km, heimlicher Wunsch 55 und ganz heimlicher Wunsch... verrate ich nicht :wink:

Zum Thema Essen/Trinken. nie laufe ich schlechter, als mit Hunger im Bauch... das geht mal gaaaa nich... Nüchtern-Läufe und Fettstoffwechseltraining per nix essen sind nicht für mich erfunden worden.
Ergo werde ich nach spätestens 10Km zusehen, wie sich der Bauch anfühlt und lieber ein Stückchen Banana mehr essen, als eins zu wenig.
Die V-Station ist bei sowas ja glücklicherweise immer in erreichbarer Nähe :wink:

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Also gestern in Füssing hab ich wohl zuviel riskiert. Ich wollte sehn ob ich unter 3 Stunden laufen kann. Da war ich wohl zu blauäugig :zwinker5:

Erste Hälfte in 01:29h aber ab dann gibgs bergab und bei km 33 ging ich raus (Da war mein aktueller KM-Schnitt schon bei 05:20min/Km) Die Beine machten zu und ich wollte mich nicht abschiessen, vorallem weils mir auch gestern egal war.
Bin sicher hätte ich den Lauf in 01:35 beim HM angegenagen wäre ich dabei gewesen und wäre so um die 03:10h gelaufen. Aber daraus lernt man :wink:

Am WE gehts weiter mit einem 4 Stundenlauf den lauf ich so wie ich den 6 Stunden laufen möchte, eben in 05:10min/km.
Habe eben gesehen Tempo ist gegenüber einem normalen Marathontraining doch nicht so vorhanden.
http://www.heldendeslaufsports.at

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Autsch. War der Lauf nicht dein Freund, so war er dein Lehrer :wink:

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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So gestern hab ich dann also meinen ersten Mini Ultra gehabt ;) Beim 4 Stundenlauf in Marchtrenk kam ich auf 46,8 km. Ging super und war genau mein Plan. Die Beine haben soweit mitgemacht. Jetzt noch 2 Wochen Kilometerreiches Training dann wird's zum Tapern. Gab selbsvertrauen. 03:56h warebs genau am Ande, wollte keine Runde (2925,6km) mehr drehen :wink:
http://www.heldendeslaufsports.at

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Ich korrigiere mal:
Pauly hat geschrieben:Echt heftig das würde ich jetzt nicht schaffen, viel Erfolg!
Du ahnst nicht, was du mit Training und Geduld alles schaffen kannst :wink:

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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Zwei Wochen vor dem grossen Lauf eine kurze Bilanz.

Am Samstag nochmal 4 Stunden gelaufen (alles in unserer Siedlung 1,2 km Runde)! Das ganze zu Beginn langsam mit 05:20min/km Schnitt.

Nach genau 4 Stunden aufgehört 46,1 km sprich ich bin die letzten 10 km (unter 05:00min/km) deutlich schneller unterwegs gewesen zu beginn. Ich hätte danach noch locker weiterlaufen können und die beste erkenntnis ist das mir nach 4 Stunden Kreislaufen nicht langweilig geworden ist :D :daumen:
Gestern dann noch 15 km in 05:30min/km und meinen Beine waren trotz Vortag locker!!!

Ich glaub ich bin bereit für Fürth. Jetzt wird runter gefahren.

Restprogramm:
DI: 5 x 1000m
DO: 30 km in 05:00min/km
Sonntag 10 km Rennen im vollem Tempo und in der Woche vorm Lauf mach ich am Donnerstag nur noch einen 10 km Lauf im Marathontempo.
http://www.heldendeslaufsports.at

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Der Lauf ist sehr schön, sehr familiär. Durch die kleine Runde hat man immer einen guten Blick über den See auf die anderen Läufer. Die Versorgung ist sehr gut, man merkt halt, dass der Lauf von Ultraläufern organisiert wird. Und der Pokal ist auch nicht so hässlich :D .

@anthemanAut: Bananen würde ich persönlich nicht essen, die liegen schwer im Magen und treiben den Blutzucker schnell hoch. Besser sind Müsliriegel, da langsam wirkende KH und der Magen ist beschäftigt. Auch Salzstangen sind okay, Vollkornsalzstangen wären perfekt.
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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vanthemanAut hat geschrieben:Ich glaub ich bin bereit für Fürth. Jetzt wird runter gefahren.
Du läufst beim Down-Syndrom-Tag-Lauf mit? Freu dich drauf! Das ist ne ganz tolle Veranstaltung :) Muss ich auch mal wieder hin.

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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vanthemanAut hat geschrieben:So gestern noch mal gecheckt was auf 10 km geht :D . Bei einem 10,4 km Lauf lief ich 38:43min. Bin durchaus zufrieden aber jetzt kann ich den Sonntag kaum noch erwarten :daumen: :hallo: :hallo:
Übertreibs die Woche nicht!
Ab jetzt kannst du dich nur mehr zerstören.

Alles gute, ich bin gespannt, und alles unter 72 km würd mich überraschen :)
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Das freut mich aber, dass du so erfolgreich bei deinem ersten Ultra warst und noch dazu so viel Freude daran fandest :daumen: Herzlichen Glückwunsch! Mir hat vor zwei Jahren die Veranstaltung auch sehr gefallen und wenn ich kann, werde ich da immer mal wieder mit laufen.

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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Moin,

jetzt wo der Hamburg Marathon durch ist - und mir in diesem Moment schon nett in den Beinen steckt - wird es Zeit, sich dem nächsten Ziel zu widmen.

Mal die Frage an die Experten: ist es wirklich eine kluge Idee, sich fünf Wochen nach dem Marthon an einen 6-Stünden zu wagen?
Meine Regenarationszeit ist "eigentlich relativ kurz", soll heißen nach der bisherigen Erfahrung könnte ich am kommenden WoE zwar noch keinen HM auf PB rennen, als Klönlauf in moderatem Tempo ginge das aber :nick:

Gruß
Michael

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Hallo Michael

Ich bin zwar kein Experte in Sachen Ultralauf, aber ich antworte dir trotzdem mal.
Ich bin am 20.09.2015 (Sonntag) einen Marathon als Trainingslauf gelaufen, aber sehr gemütlich, sprich langsam (6:43 min/Km).

https://connect.garmin.com/modern/activity/904197668

Zwei Wochen später, am 03.10.2015, bin ich dann meinen ersten Ultra, sprich 6h - Lauf in Otterndorf bei Cuxhaven gelaufen (51,63 Km)

https://connect.garmin.com/modern/activity/917443573

Wenn du den Marathon nicht am Anschlag gelaufen bist , sollten die fünf Wochen mehr als ausreichend sein um den Körper auf die neue Belastung vorzubereiten. Es sei denn , du hasst dir irgendwelche gesundheitlichen Probleme eingefangen, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.

Viel Spass beim Training in den nächsten Wochen und gutes Gelingen für dein Vorhaben.

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... 017-a.html
forum/threads/131192-Mont-Ventoux

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Soooo,

den HH-Marathon bin ich schon auf PB gelaufen und habe mein Ziel, eine 3:45 mit 3:45:19 auch gut erreicht.
Ob das nun auf Anschlag war... ich denke mal für den Tag war es alles, was ging.
Dann zwei Tage Pause und einen ersten lockeren 10er nach Feierabend, tags drauf einen 12Km Lauf, der sich mit zunehmender Distanz zum Tempolauf entwickelte.
Heute wieder gute 12Km während einer Regenpause.
Anfangs etwas beschwerlich und zwei kurze Gehpausen auf der ersten Hälfte, ab Km6 dann schön gleichmäßiges Tempo - Beine OK :daumen:
Von daher würde ich mich mal als hinreichend fit betrachten wollen :wink:

Nach einem sehr netten Gespräch heute mit einem der Veranstalter habe ich grad eben auf >>Anmelden<< geklickt :nick:
Nun gibt es kein zurück mehr :teufel:

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Hi Michael,

Cool!

Mehr fällt mir irgendwie gerade nicht ein :peinlich:
Viele Grüße Biene

Es ist völlig egal, wie langsam du vorankommst. Du überholst immer noch jeden der gar nichts tut.

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Soooo,

noch vier Mal schlafen - können :wink: - und dann geht es zu einem weiteren Meilenstein meiner Lauf-"Karriere" :nick:
Eine "richtige" Vorbereitung nach Trainingsplan habe ich nicht gemacht, sondern habe versucht, die Form vom HH-Marathon zu halten, wobei ich auf lange Läufe >20Km verzichtet habe.
Ich weiß, dass ich 42Km kann - weiß auch, dass ich schon 4,5 Stunden im Rahmen eines privaten Einlandungs-Laufs gelaufen bin - den Rest muss am Samstag der Kopf machen :nick:

So langsam kribbelt es schön im Bauch :zwinker2:

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Hi Michael,

ich drücke dir auch ganz dolle meine Daumen :daumen: und wünsche dir ganz viel Spaß und Durchhaltevermögen.
Viele Grüße Biene

Es ist völlig egal, wie langsam du vorankommst. Du überholst immer noch jeden der gar nichts tut.

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DankeDanke :hallo:

ich werde den einen oder anderen Daumen gut gebrauchen :daumen:

Da ich selber zur Spezies der "Meditativen Läufer" gehöre, werde ich aber bestimmt den einen oder anderen wachen Moment finden, in dem ich meinerseits Daumen für Euch drücken kann :wink:

Mal neugierig gefragt: Tom & Stefan, wo lauft´s Ihr am Samstag?

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Hallo Michael

Ich antworte mal für den Tommi mit.
Wir sind beide auf dem Rennsteig unterwegs, aber nicht auf derselben Strecke. Er läuft den Marathon und ich den Supermarathon.

Gruss Stefan

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Ach ja, Rennsteig...
das sagte mir auch der Veranstalter am Telefon, dass das am selben WoE stattfindet.
Viel Erfolg und noch wichtiger viel Spaß dabei :hallo:

Und wenn ich schon keinen eigenen Bloggg starte... dann hier ein/zwei Zeilen mehr :wink:

Wie jetzt "Meditativer Läufer"?
Nun, ich laufe 90% meiner Strecken allein denke beim Laufen gern und viel und gern viel nach und kann das natürlich länger tun, je länger der Lauf geht. :nick:
Dabei kann es um alles mögliche gehen, von Plänen und Überlegungen mein anderes großes Hobby Motorrad betreffend, über ernsthafte Probleme des Lebens, bis zu Gedanken schweifen lassen und einfach "über Gott und die Welt nachdenken"
Außerdem, und das begleitet mich nicht nur während des Laufens, habe ich quasi von morgens bis abends Musik im Ohr.
Echt jetzt, ich wache sehr häufig auf und habe ein bestimmtes Stück im Ohr, was mich den Tag über begleitet.
Das lässt sich allerdings auch "steuern" indem ich beispielsweise auf dem Weg zum WK ein bestimmtes Stück oder Album im Auto laut höre - und das dann später wieder im Kopf habe.
Vor drei Jahren beim 10-Meilen-Lauf um den Hamburger Flughafen habe ich so das erste Mal "mein" Stück während eines WK gehört.
Für Samstag will ich mal zusehen, "The Loneliness of the Long Distance Runner" ins Ohr zu bekommen. :wink:

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Die letzten drei Wochen bin ich meist in den WaveRider gelaufen und will die auch hier wieder laufen.
Socken… müssen sein :) auch hier die mittweile bewährten „Running Ultra“ – zusätzlich will ich aber ein Paar in Reserve mitnehmen und ggf. ein zweites Paar „Run Function“.
Kurze Tight und das mittlerweile bei etlichen Läufen getragene Shirt mit dem Logo der Yoga-Schule sollen das Outfit nach der freundlichen Wetterprognose vervollständigen.
Damit sollte die „Was-ziehe-ich-bloß-an-Frage“ geklärt sein :wink:

Nächste Frage: was gibt es zu essen…?
Zum Frühstück will ich auf das bewährte Power-Frühstück zurück greifen – allerdings wird zwischen Frühstück und Start mindestens vier Stunden liegen und so… wäre es eigentlich fast egal, was ich zum Frühstück esse...
OK, Spiegeleier mit Speck sollten es nun nicht sein :P
Viel entscheidender wird die Frage werden, was ich direkt vor und vor allem während des Laufs zu mir nehmen soll.
Und obwohl der Lauf „von Ultra´s für Ultra´s organisiert ist und nach Beschreibung des Veranstalters ein reichhaltiges Buffet zur Verfügung steht, will ich auf Nummer sicher gehen und mir ein paar Bananen sowie kleine Snickers mitnehmen. Haben wäre auch hier besser als brauchen :nick:
Während des Laufs will ich auf vertraute Nahrung bauen und in erster Linie Banane und Snickers, sowie Wasser und später Cola zu mir nehmen.
Mittlerweile habe ich dazu ein gutes Körpergefühl und auch entsprechend Erfahrung, dass ich rechtzeitig „zum Boxenstopp reinkommen“ werde.
Es gibt sogar eine Formel zum Thema Ernährung bei Ultra-Läufen und ich glaube, ich habe sie mal bei Scott Jurek gelesen: Körpergewicht x 0,7 = Kohlehydrate in Gramm / Stunde – wäre bei mir also Ø 50g KH pro Stunde und das entspricht umgerechnet einem Snickers :zwinker2:

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Die letzte halbe Woche vorm Lauf war dann nicht sooo toll…
Nachdem ich die Woche zuvor schon mit Bauchschmerzen zu kämpfen hatte, fühlte sich mein Kopf und insbesondere die Nase am Mittwoch und Donnerstag irgendwie erkältet an – ich habe dann mit Belladonna und Echinacea versucht, gegen an zu kämpfen.
Oder war das doch wieder Taper-Madness? Ich weiß es nicht…
Jedenfalls ging es mir ab Freitagnachmittag richtig sch***** im Kopf, und DAS war eindeutig Taper-Madness :nick:
Allerdings, und das kenne ich sonst nicht von mir, musste ich mich nach Feierabend „kurz mal hinlegen“ und habe zwei Stunden wie ein Stein geschlafen.
Trotz Taper-Madness oder gerade deshalb?
Oder doch nicht ganz auf der Höhe?
Ich werde es im Nachhinein nicht mehr herausfinden und deshalb starten wir jetzt mit dem Bericht zum Lauf :wink:

Samstagmorgen 5:31 Uhr geht der Wecker – showtime :teufel:
Gut geschlafen und erholt aufgestanden reduziere ich mein morgentliches Rumpf- und Stabiprogramm auf die Hälfte, verzichte wie schon seit zwei Tagen ganz auf das Planking und lasse es auch mit den Liegestützen bei 23 Stück gut sein.
Power-Frühstück, Steffi wecken, Nippel abkleben und um 7:30 Uhr los.
Wir kommen ohne Stau oder sonstige Verzögerungen gut durch und sind um kurz vor 10 Uhr auch schon am Sander See.
Und: der offizielle Parkplatz vorm Eingang ist um diese Zeit schon komplett belegt, aber die angrenzende Wiese ist als Parkfläche freigegeben.
Ein paar Pavillons sind aufgebaut, in einem größeren Exemplar gibt es Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und auf einem LKW hat die Live-Band „Time Spirit“ schon ihre Instrumente aufgebaut.
Das Buffet für die Läufer ist gedeckt und reichhaltig und vielfältig: Wasser, Cola, Fante, Iso, Brühe, Kaffee, Zitronentee, Malzbier, Bionade, alkfreies Bier mit und ohne Weizen…
Diverse Weingummis und Lakritzen, Salzstangen, Flips, Erdnüsse…
Bananen, Äpfel, Melonen, Käsehäppchen, Mini-Frikadellen…
Ob ich was vergessen habe? :wink:
Bei der Startnummernausgabe ist genau ein Läufer vor mir :wink:
Es ist eine fröhlich entspannte Stimmung am See und meine Nervosität, die mich quasi bis zum Parkplatz begleitet hat, ist nun der Vorfreude gewichen.
Wir suchen uns eine Bank fast direkt am See aus, erklären den Platz zu unserem „Lager“ und lassen die Taschen dort.
Um 4tel vor 11 eine kurze Ansprache des Sander Bürgermeisters, der Schirmherr der Veranstaltung, und dann gehen wir die paar Meter zum Start.
Es herrscht immer noch diese entspannte ausgelassene Stimmung hier am Start, ganz anders als ich das von den Hamburg Marathons oder gar kürzeren Läufen in Erinnerung habe. Dort meine ich immer die Luft kribbeln zu spüren :nick:
Lustige T-Shirts tragen einige Läufer, man sieht sowohl „Überhol ruhig, ich bin eh nur wegen der Verpflegung hier“ bis „Niemand hat die Absicht, 100 Meilen zu laufen“ über „MoinMoin Hamburg“ bis „100 Marathon-Club“ sind alle möglichen >>Botschaften<< dabei.
Ein letzter Kuss von meiner Süßen, Sonnenbrille auf und dann geht es gleich los.
10 – 9 – 8 - …3 – 2 – 1 – Startschuss.
Startschuss zum bisher größten Abenteuer meiner „Lauf-Karriere“ und wenn mir jemand im Oktober_2011 erzählt hätte, dass ich gut 4einhalb Jahre später meinen ersten Ultra laufen würde… ich hätte ihn schlichtweg für beknackt erklärt :zwinker2:
Ich starte etwa in der Mitte des Starterfelds, das mit 79 Einzelläufern und 11 Staffelläufern per se überschaubar ist und versuche auf den ersten Metern, nicht zu stolpern, niemanden in die Hacken zu laufen und hoffe andererseits selber, dass mir niemand im anfänglichen Gedränge versehentlich einen Tritt verpassen wird.
Alles geht gut und nach einer ersten Runde hat sich das Feld sortiert und jeder hat genug Platz zum Laufen.
Ich habe mir als ersten Anhaltspunkt eine Läuferin ausgesucht, die mein angestrebtes Tempo läuft und im Gegensatz zu etlichen anderen einen eher konzentrierten und fokussierten Eindruck macht.
Wir passieren die Zeitmessung bei 10:40min, was einem Ø von 5:40 entspricht, und damit ist die erste Runde auch schon geschafft :daumen:
Vom Tempo her gleich mal eine Punktlandung :nick:
Die (zweite) Runde geht am Verpflegungsbereich und an der Staffel-Wechselzone vorbei und steigt gleich neben dem Eingang zum See leicht an, bevor es an Bäumen entlang und meist beschattet wieder sanft bergab geht.
Nun folgt eine kleine Senke, dann wieder leicht bergan, nochmal etwas bergab, bevor die Strecke in einer Rechtskurve erst leicht und dann etwas stärker bergan führt.
Nach diesem kleinen Anstieg ist es eben und sonnig – und windstill und waaaam :nick:
Zur Rechten sieht man den Ems-Jade-Kanal bevor es wieder eine etwas stärkere Steigung hat, die man am besten auf der linken Seite des Weges nimmt, weil hier der Untergrund fester ist.
Nun geht es erst sanft und dann etwas stärker bergab und am Ende der Gefällestrecke ist ein Loch im Boden… mit vielleicht 30cm Durchmesser und geschätzt 10cm Tiefe kein wirklicher Krater, aber reinstolpern würde mit Sicherheit wehtun. Auf der linken Seite steht hier eine hölzerne Skulptur, die einen Fischer zeigt – gegenüber ein Rettungswagen, der heute hoffentlich nicht gebraucht wird.
Links herum und jetzt ist es eine kurze Strecke relativ eben, bevor die Strecke noch zwei Steigungen und Gefälle hat.
Nach ~450m Linkskurve in ein Stückchen Wald, schattig und ein leichtes Lüftchen von vorn, sehr angenehm.
Rechtskurve, zur linken der See mit dem kleinen Badestrand, ebene Strecke, kein Schatten und Wind von links.
Nach einem weiten Bogen eine Linkskurve, immer noch ebene Strecke, aber Wind von vorn.
Leichter Rechtsknick bevor man den Start-Ziel-Bereich wieder sehen kann, auf den es in einer letzten Steigung zugeht.
Alter Schwede, das ist aber eine ganz schöne Achterbahn… und ich dachte, Läufe in Ostfriesland fänden zwischen 0 und -1 unter NN statt :wink:
Runde No2 bei 20:56, was einer Rundenzeit von 10:16 und einem Ø von 5:16 entspricht.
Steffi steht am linken Rand und feuert mich an, ich lächele und zeige den erhobenen Daumen und es läuft jetzt :daumen:
Runde No3 bei 31:03 in 10:07, was einem Ø von 5:13 entspricht.
Runde No4 bei 41:08 in 10:05, was genau so schnell ist wie die letzte Runde.
Meine Pacerin immer knapp vor mir laufen wir Runde No5 bei 50:56 in 9:48, was einem 5:07er Ø entspricht.
Erster Boxenstop und erste Überraschung am Getränkestand: es stehen keine Einweg-, sondern nummerierte Mehrwegbecher in einem Holzbrett mit großen Löchern. Dadurch stehen die Becher sicher, man kann sie sich theoretisch schon für den kommenden Stop wunschgemäß füllen lassen und last not least wird dadurch eine Menge Plastikmüll vermieden – 100 Punkte für die Orga :daumen:
Meine Pacerin läuft durch und ich nutze die Zeit für einen ersten Blick auf den Zeitenmonitor während ich einen Becher Wasser trinke und ein Stück Banane mampfe.
AK Platz 3 lese ich… wow, DAS läuft aber heute :teufel:
Küsschen von meiner Süßen und nach nicht mal einer Minute geht es weiter.
Die nächsten drei Runden kann ich ein ähnliches Tempo laufen und komme zu einem vorgezogenen Boxenstop an den Verpflegungsstand um vorsorglich etwas zu essen und zu trinken und einen weiteren Blick auf den Zeitenmonitor zu werfen.
AK2 und gesamt 8ter lese ich dort – Aaalter, wie geil läuft DAS denn bitte?
Ich bin völlig hin und weg und kann Steffi eben noch mit einem geilgeilgeil verabschieden, da geht es nach diesmal 2min Pause auch schon weiter.
In Runde No10 bekomme ich einen Klönschnack mit einem Ultrafriesen, kurz danach mit einem weiteren Ultrafriesen und einem anderen Läufer.
Das Tempo ist zu diesem Zeitpunkt weiterhin bei 5:30er Zeiten und als meine Laufuhr nach 1Stunde50 die 20Km anzeigt bin ich „10min vor Plan“ und recht zuversichtlich, dass heute richtig was gehen kann.
Ich bin völlig übermütig und spiele beim Laufen sogar ganz kurz mal dezent Luftgitarre zu Treasure Island von Running Wild, das grad in meinem Kopf läuft :teufel:
Boxenstop nach Runde No13 und diesmal etwas länger Pause, außerdem ein Stück Melone und etwas Cola – nicht wie beim HH-Marathon (wahrscheinlich) irgendwelche Aldi-Cola, zuminnigens aber lauwarm und fast ohne Kohlensäure, sondern die gute und in kalt.
Immer noch AK3, aber gesamt auf Rang 12 zurück gefallen. Egal, das wird sich schon durch Boxenstops der anderen Läufer wieder gerade rücken.
Runde No14 geht dann in 5:40er Tempo als mein Bauch anfängt, komische Sachen mit mir zu machen… Seitenstiche habe ich vielleicht zwei Mal pro Jahr, also dann doch bitte nicht heute, hier und jetzt…
Runde No15 und 16 kann ich 6er Tempo laufen und bekomme zusätzlich noch Bauchschmerzen :klatsch:
Nächster Boxenstop nach gut 30Km und ich denke mal, dass ich auf einmal gar nicht mehr gut aussehe… und erkläre Steffi auch, dass es sich grad unerwartet anstrengend anfühlt.
AK4 und gesamt 17… und ab hier weiß ich für mich, dass ich nach 20Km nicht „10min vor Plan“ war, sondern wahrscheinlich doch etwas zu schnell in den ersten beiden Stunden und verabschiede mich schon mal vom „Plan“, am Ende eine 6 vorm Ergebnis stehen zu haben.
Gut 5min am Verpflegungspunkt zugebracht und Runde No17 mit der ersten Gehpause.

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Ich kann mich für Runde No18 nochmal zu einer 10:14 aufraffen, was ja ~ einem 5:15er Schnitt entspricht – was sich aber für Runde No19 sofort mit einer 11:10 rächt und einen weiteren Boxenstop erzwingt.
Das war es dann endgültig mit meinem heimlichen, aber hoffnungslos über-optimistischen Ziel, heute 60Km laufen zu wollen.
Runde No20 durch die lange Pause und Gehpausen auf der Strecke mit 18:00 beendet, aber immerhin muss ich nicht sofort wieder an die Box, sondern kann durchlaufen.
Laufen… also mit Gehpausen ab jetzt, die ich bewusst an den Steigungen mache.
Apropos: kannst Du Dir vorstellen, wie sich diese sanften Auf und Ab´s anfühlen nach über 35Km bei schön schwüler Luft und teils null Wind?
Runde No21 und 22 jetzt in Zeiten über 12min, d.h. auf einmal bin ich mit einem Tempo-Ø von >6:30 unterwegs.
Boxensstop und ich mittlerweile recht heiser geworden, muss mich bemühen, deutlich zu sagen, was ich am Getränkestand haben möchte. Da hier jeder Becher einzeln und nach jeweiligem Wunsch frisch gefüllt wird, muss man eben auch sagen oder zeigen, was man gern hätte :nick:
Tief durchatmen bevor ich mich aufmache, in Runde No23 die Marathonmarke und damit meine bisherige längste gelaufene Distanz zu knacken.
Runde No24 wieder in 12:39 und ich sehe immer mehr Läufer, die gehen… müssen… und mir tut mittlerweile nicht nur der Bauch weh, auch die Beine wollen nicht mehr so wie ich und eigentlich… tut grad ALLES weh.
Zwischenzeitlich kommt Steffi mir ein paar Mal entgegen, reicht mir ihre Wasserflasche, Snickers und ProBalance Tabletten gegen Übersäuerung.
Ich habe Hunger und Durst und bekomme beim Boxenstop doch kaum noch etwas herunter und setze mich nach Runde No26 ein weiteres Mal kurz hin.
Mittlerweile bin ich AK6 und gesamt auf den 20ten Platz durchgereicht worden, aber das ist mir zu dem Zeitpunkt nicht mehr wichtig, jetzt zählt nur noch ankommen.
Der Kollege neben mir sagt, dass er aufhört, er hätte 45Km voll und dürfe sich nun auch Ultra nennen.
Ich könnte natürlich ab jetzt nur noch gehen oder womöglich ganz aufhören und mich die letzte ¾ Stunde gemütlich sitzend erholen, immerhin bin ich mit knapp 50Km soweit gelaufen wie nie zuvor.
Aber bin ich dafür hergekommen?
Nein, ein 6-Stunden-Lauf dauert sechs Stunden und nicht 5-Stunden-irgendwas.
Mein Blick auf die Laufuhr zeigt mir 49Km und ich antworte nur, dass ich noch drei Runden laufen will – egal wie, denn das seit einiger Zeit korrigierte Ziel für heute sind 55Km.
Steffi kommt mir entgegen und fragt mich jedes Mal, ob ich noch ein Snickers möchte oder einen Bonsche gegen den mittlerweile völlig ausgetrockneten Mund, aber ich möchte nichts… kann eigentlich nichts mehr zu mir nehmen weil ich mittlerweile Angst habe, dann kotzend am Rand stehend zu enden.
Runde No27 tut sch**** weh, aber ich versuche irgendwie „gut auszusehen“, nehme ja schon seit ein paar Runden jede Steigung gehend und fange erst danach wieder an zu laufen… also meistens jedenfalls :peinlich:
Runde No28 in 16:26, mittlerweile 53Km gelaufen und noch 12min Zeit für das letzte Mal 1882m, bzw. die Restmeter nach Ertönen des Signals.
Ich nehme das kleine Sandsäckchen mit meiner Startnummer, beiße die Zähne zusammen und laufe, nehme dabei auch jede Steigung, sehe irgendwann meine Pacerin vom Anfang des Laufs wieder und kann sogar noch aufschließen.
Und bin sooo froh, als kurz hinter dem Waldstückchen endlich das Signal ertönt und alle ihr Sandsäckchen fallen lassen für die Restmeter-Vermessung.
Meine Pacerin ist das letzte Stückchen mit einem meiner Gesprächspartner gelaufen und wir klatschen uns erstmal High-5 ab.
Statt rechts herum dürfen wir jetzt über die Wiese abkürzen :hallo:
Steffi kommt mir entgegen und begrüßt ihren Helden :hallo:
Die Zeitnahme-Matten sind schon hochgeklappt und im Vorbeigehen ein letzter kurzer Blick auf den Monitor: nach wie vor gesamt 20ter und AK 6ter – ich hätte mich also gar nicht so abhetzen müssen auf den letzten Runden :zwinker2:
Jetzt erstmal auf die Bank setzen, was trinken und verpusten… und die Schuhe ausziehen :wink:
Und was sehe ich zu meinem Entzücken?
Alle Fußnägel noch dran, keiner blau und nur eine kleine Blase am rechten Mittelzeh :daumen: aber wo kommt die jetzt bitte her, daort habe ich noch nie eine gehabt…
Die Läuferin mit der StartNr. 77, meine anfängliche Pacerin, setzt sich mit ihrer ebenfalls mitgelaufenen Freundin zu mir und wir bekommen noch einen kurzen Klönschnack, witzeln herum „Was steht heute Abend noch an, Sterben?“
Jetzt schnell frische Klamotten anziehen, die durchgesalzene Laufkleidung fängt an zu kratzen :nick:
Dann die Sieger-Ehrung und Nr77 ist dritte bei den Frauen und erste in ihrer AK geworden. :daumen:
Gegen 18 Uhr ist die Veranstaltung offiziell beendet und der Termin für 2017 bekannt gegeben.
Ab ins Auto und nach Hause, wobei ich nach etwa einer Stunde eine unplanmäßige Pause machen muss… Tür auf, zurücklehnen und tief durchatmen – mir ist kotzübel und ich sehe laut Steffi echt sch**** aus… aber nach einer 4tel Stunde geht’s wieder und wir kommen ohne Stau gegen 20:30 Uhr zu Hause an.

Abends sehe ich dann mein amtliches End-Ergebnis

Fazit
• Tolle Veranstaltung, liebevoll und vor allem gut organisiert
• Kurze Runden um einen Teich herum finde ich viel weniger nervig oder für den Kopf schwierig als vorher erwartet
• Apropos Kopf: ich bin zu sehr mit dem Kopf gelaufen und habe mir nicht nur im Vorweg vielleicht zu viele Gedanken um Zeiten und mögliche Distanzen gemacht – dadurch definitiv zu schnell angefangen, nach einer Stunde viel zu schnell weitergemacht und zur Hälfte des Laufs die logische Quittung erhalten.
• Ich muss für den nächsten Ultra über Essen und Trinken nachdenken, denn so elend wie hier habe ich mich im und um den Bauch herum beim Laufen noch nie gefühlt. Vielleicht wäre es doch mal ganz sinnvoll, dafür einen 50er zu laufen und Sachen auszuprobieren.
• Ultra ist geil :teufel:

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Hallo Michael

Sehr gut gelaufen und sehr gut geschrieben. Danke für das Mitnehmen auf die Strecke.

Dein allerletzter Satz gefällt mir besonders gut.

Erhol dich gut und schnell.

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... 017-a.html
forum/threads/131192-Mont-Ventoux

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Hi Michael,
starker Bericht. Hat Spaß gemacht ihn durchzulesen und deine Gedanken zu verfolgen! :daumen:

Gruß
Citylauf Lingen, 06.06.15, 10km/47:03min
Hasetal-Marathon Löningen, 27.06.2015, HM/1:49:48h
to be continued...

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