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Schlechtes Gefühl trotz finishen des ersten Halbmarathons?

Schlechtes Gefühl trotz finishen des ersten Halbmarathons?

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Liebes Forum,

Kurz zum lauftechnischen Hintergrund:
ich,w, 23, habe vor ca. einem Jahr mit dem Laufen angefangen. Am Anfang sehr lange an der 3km, dann an der 5km-Grenze knabbernd (ich war als Kind und Jugendliche immer ziemlich unsportlich), habe ich mich seit Sommer extrem gesteigert und laufe jetzt ca. 20-25km die Woche. Eigentlich geplant sind 5/5/10 im Wechsel mit 5/5/15, daraus werden zwar manchmal 4/6/8/9 oder 6/5/10, aber ungefähr kommt es hin. Im Sommer bin ich noch dazu ca. 80km Rad in der Woche gefahren und ca. 4km geschwommen, im Winter sind das eher um die 40km Rad ohne schwimmen.
Ich laufe für gewöhnlich mit einer höheren 6er-Pace, manchmal auch mit einer gemütlichen 7er.
Laufstrecken im Training sind recht hügelig, aber im Wald. Meine längste Strecke waren vor ca. 2 Monaten 18km (ca. 2h10min). Meine schnellsten Läufe waren 5km in 25min oder 10km in 58min.

Jetzt zum Problem/zu meiner Angst:
Ich habe noch nie an einem Wettkampf teilgenommen, noch nicht mal an einem 5km-Rennen, fühle mich aber eigentlich bereit, am 3.April am Freiburg-Halbmarathon teilzunehmen, 21km erachte ich als machbar. Meine realistische Zielzeit dabei setze ich bei ca. 2h30min an. Das ist für mich okay, im Training würde ich mich darüber sehr freuen.
Ich habe mir aber die Ergebnislisten der vergangenen Halbmarathone in Freiburg angesehen, und da finishen die allermeisten um die 2h. Mit 2:30 wäre ich bei den letzten 5%, hinter, vor und neben mir vorallem Menschen, die über 20 Jahre älter sind als ich.
Kopfmäßig weiß ich, dass mir das egal sein kann - der erste Halbmarathon will einfach überstanden werden, Zielzeiten kann ich mir dann danach setzen. Aber im Bauch... Ich habe die Befürchtung, dass dieser Halbmarathon für mich nicht mit einem Gefühl von Stolz endet sondern mit einem von Enttäuschung oder er mir sogar den Spaß am Laufen ein bisschen verdirbt (á la Ich bin ja sogar langsamer als die 60-jährige vor mir...).

Jetzt wollte ich von euch wissen, ob es Menschen unter euch gibt, die ihr erstes Rennen auch mit einer verhältnismäßig langsamen Pace gelaufen sind und wie die Gefühlslage bei euch war?
War euch das alles egal und ihr habt euch einfach nur gefreut über die geschaffte Herausforderung? Kamt ihr euch blöd vor, als junger Hüpfer ganz am Ende der Fahnenstange mit den Rentnern an den Zuschauern vorbeizulaufen, kamt ihr euch ausgelacht vor? Oder war das alles ganz anders?


Ich freue mich auf Antworten.
Lisa

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du kannst einen WK auf zwei Arten laufen. Als Leistungsvergleich zwischen dir und dem Rest der Welt oder einfach nur für dich. Bei ersterem sollte entweder die entsprechenden Leistung oder zumindest ein gesundes Selbstbewußtsein vorhanden sein, ansonsten könnte es - wie von dir befürchtet - im Frust enden. Ich würde dir zweiteres empfehlen - hab Spaß und lass die anderen ziehen.

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Objektiv gesehen ist es keine besonders tolle Leistung, einen HM in 2:30 Stunden zu absolvieren - zumindest nicht, für eine gesunde junge Frau von 23 Jahren.
Subjektiv gesehen, kann es für dich aber selbstverständlich trotzdem eine tolle Sache sein, auf die du stolz sein kannst. Das kannst aber eben nur du für dich selbst entscheiden, ob dem so ist.

Alternativ kannst du natürlich auch dein Training optimieren, dir einen der zahlreichen HM-Trainingspläne raussuchen und auf eine Zielzeit von z. B. sub 2:15 Stunden o. ä. trainieren. Zeit genug wäre jedenfalls noch. Und etwas schneller zu laufen wird dir garantiert auch nicht den Spaß verderben...

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Wenn man mit einem Musikinstrument öffentlich auftritt, sollte man es beherrschen. Beim Laufen sehe ich es ähnlich. :zwinker5:
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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was_solls hat geschrieben:Ich habe die Befürchtung, dass dieser Halbmarathon für mich nicht mit einem Gefühl von Stolz endet sondern mit einem von Enttäuschung oder er mir sogar den Spaß am Laufen ein bisschen verdirbt (á la Ich bin ja sogar langsamer als die 60-jährige vor mir...).
Ich habe in 22 Jahren an mehr als 600 Wettkämpfen teilgenommen.
Ich habe Läufer beiderlei Geschlechts gesehen, die abgekämpft und ohne große Gefühlsregung das Ziel erreicht haben.
Ich habe Läufer gesehen, die jubelnd, glücklich, stolz usw. über die Ziellinie liefen.
Ich habe Läufer gesehen (zahlenmäßig eine kleine Gruppe), die enttäuscht ihr Rennen beendeten, weil sie ein selbst gestecktes Ziel nicht geschafft haben oder einem Konkurrenten im Wettstreit unterlegen waren.

Aber ich habe noch nie, in keinem meiner Wettkämpfe, jemanden getroffen, der unzufrieden oder gar im Unreinen mit sich gewesen wäre, nur weil er langsamer als andere, ältere Läufer gewesen ist.

Was ist das überhaupt für ein Weltbild, mit dem du da herangehst? Wenn du schreibst "hinter, vor und neben mir vor allem Menschen, die über 20 Jahre älter sind als ich.", dann liest sich das, als hätten die ihr Leben eigentlich schon hinter sich. In den Vierzigern sind viele im Zenit ihrer Leistungsfähigkeit und weit vorne zu finden. Die Aussage "á la Ich bin ja sogar langsamer als die 60-jährige vor mir..." beinhaltet unterschwellig, dass 60-Jährige per se langsam, abgeschlafft und (etwas übertrieben) fast schon scheintot sind.

Du bist 23. Mach was! Lauf einen Wettkampf. Erlebe, wie sich das hinterher anfühlt, anstatt dich mit anderen zu vergleichen und diese und dich selbst abzuwerten.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Danke für die schnellen Antworten.

Bernd, mein Weltbild ist nicht, dass Menschen Mitte 40 oder auch mit 60 scheintot sind, bestimmt nicht. Mein Weltbild ist aber durchaus so gestrickt, dass ich glaube, dass man mit 23 eine Leistung erbringen kann, die besser ist als die, die jemand mit 60 erbringen kann, wenn man gleich viel trainiert.
Soll heißen: Das ist keine Abwertung der Leistungen anderer Läufer, im Gegenteil.
Danke dir auf jeden Fall für deine ausführliche Antwort (auch als einziger, der auf meine tatsächliche Frage geantwortet hat), hat mir sehr geholfen!

Auch vielen Dank an fiveten und herbert!

bones, ich bin mir zwar nicht sicher, wo genau du gelesen hast "Ich möchte bitte eine Einschätzung darüber, ob man bei dieser Pace davon sprechen kann, ob ich das laufen beherrsche" - vielleicht kannst du mir ja auf die Sprünge helfen?
Aber ich sehe, du hast eine ganz stolze Anzahl von Forenbeiträgen. Schaffst du es immer, die derart konstruktiv zu halten, mit vielen nützlichen, aufbauenden Tipps? Du musst schon eine große Anzahl Laufanfänger zum weitermachen motiviert haben!

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was_solls hat geschrieben: bones, ich bin mir zwar nicht sicher, wo genau du gelesen hast "Ich möchte bitte eine Einschätzung darüber, ob man bei dieser Pace davon sprechen kann, ob ich das laufen beherrsche" - vielleicht kannst du mir ja auf die Sprünge helfen?
Du läufst eine gute Zeit über 5KM, eine ordentliche über 10KM und nimmst Dir im Verhältnis dazu eine erbärmlich schlechte für den Halbmarathon vor. Du willst also ausgerechnet eine Distanz laufen, die Du nicht beherrscht. Wenn es denn unbedingt der HM sein soll, würde ICH würde mehr Ausdauer trainieren und nicht mit so niedrigen Ansprüchen an mich selbst an den Start gehen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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Ich denke du solltest dir ein Ziel setzen. Oder noch besser auch ein Alternativziel. So wie "unter 2:15", alternativ "durchlaufen und ankommen".
Die Anderen sind relativ egal. Es wird meist jemanden geben der schneller ist. Aber du läufst ja für dich.

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Hallo Lisa,

warum muß es eigentlich gleich ein Halbmarathon als erster Wettbewerb sein? Warum nicht erstmal bei einem 5er oder 10er reinschnuppern, gerade wenn Dein Wochenpensum noch so im 20-25 km Bereich liegt? Mir hat mein erster 5km Lauf auch enorm Freude gemacht, auch wenn ich da schon 10 km geschafft hätte. Deine 5er und 10er Trainingszeiten sind doch sehr respektabel und versprechen ein persönliches Erfolgserlebnis! Und mit mehr Ausdauer in Form von Wochenkilometern macht der HM garantiert auch mehr Spaß. Ich bin die Distanz heute das erste Mal (gemütlich als langen Lauf, 45 Wochenkilometer) gelaufen, würde es aber Anfang April noch nicht in einem Wettbewerb laufen wollen.

Viele Grüße,
Jens
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Danke, bones, damit kann ich etwas anfangen!
Tatsächlich ist vielleicht meine Herangehensweise ein bisschen banane: Ich dachte, ich laufe den Halbmarathon, sobald ich ihn durchstehen kann (da für mich nur Wettkämpfe im Umkreis Göttingen oder Freiburg in Frage kommen, ist der im April der Erste) - nicht, sobald ich ihn gut kann. Spzusagen eher um mir zu zeigen,dass ich 21km schaffe, nicht um mich mit den anderen zu messen. Falls das widersprüchlich zum Anfangspost klingt: Es ging mir ja um unbeabsichtigtes Reinrutschen ins "Dann doch vergleichen" und um Einschätzungen, ob so etwas typischerweise passiert.
Bei einem 5km-Lauf in Göttingen dagegen wäre ich vielleicht, zumal mit gezieltem Training, besser aufgehoben.

Sollte ich doch den Halbmarathon laufen, probiere ich nochmal, 2:15 zu erreichen, wie du, fitan, das vorschlägst. Ich schaue demnächst mal, dass ich die Strecke im Training einmal ganz durchbekomme, wie lange das dauert und dann sehe ich mich nach Trainingsplänen um. Ich hab ja noch gut 2 Monate.

Jens, wie teilst du denn deine 45 Wochenkilometer auf und wie lange hat der gemütliche Lauf heute bei dir gedauert? Rein aus Interesse. Die Idee mit dem Halbmarathon kam tatsächlich auch von einem guten Freund, der mich zum Laufen gebracht hat; ich habe die dann einfach übernommen, eher, weil ich könnte, nicht, weil ich gut könnte.

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Also ich kann schon nachvollziehen, dass es für jemanden sich - freundlich ausgedrückt - sch**** anfühlt im hinteren Bereich eines Laufes einzutrudeln. Gerade wenn man dann alleine und nicht in einem Pulk einläuft, glaubt man womöglich ein perfektes Ziel für Spott und Häme zu sein.

Tatsächlich ist es aber Einstellungssache, ob man sich davon abhalten lässt, oder ob man die Scheuklappen aufziehen kann und nur auf sich selbst schauen kann.

In der Praxis ist es doch wirklich meist so, dass auch die hinteren eher angefeuert werden.

Sich mit anderen zu vergleichen geht oftmals nach hinten los. Du weißt nie welche Voraussetzungen und Erfahrungen andere haben. Anstatt an der eigenen Leistung zu zweifeln, weil der "60-Jährige" vor einem ins Ziel läuft, kann man demjenigen auch einfach nur Respekt für die Leistung zollen und sich als Vorbild nehmen, wo man selbst in 30-40 Jahren vielleicht stehen kann.

@TE: Was deine Zeiten betrifft, deutet das für mich auf fehlende Grundlagenausdauer hin. Um Wettkampferfahrung zu sammeln würde ich vielleicht erstmal 1-2 5km-WKs laufen. Da bist du mit deiner Zeit gar nicht soo schlecht. Schon die 10km-Zeit fällt deutlich ab. Woran liegt es? Fehlt dir die Kraft/Puste oder traust du dir vielleicht tatsächlich einfach nur weniger zu als möglich? Vielleicht behindert dich dein Kopf aus Angst vor Rückschlägen?

Versuche vor allem locker an die Sache zu gehen.

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RW hat für 2:15 diesen Plan im Angebot:

Trainingsplan Laufen: Halbmarathon unter 2:15 Stunden: 10 Wochen Vorbereitung auf einen Halbmarathon - RUNNER’S WORLD
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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was_solls hat geschrieben: ich,w, 23, habe vor ca. einem Jahr mit dem Laufen angefangen. Am Anfang sehr lange an der 3km, dann an der 5km-Grenze knabbernd (ich war als Kind und Jugendliche immer ziemlich unsportlich), habe ich mich seit Sommer extrem gesteigert und laufe jetzt ca. 20-25km die Woche.

Ich laufe für gewöhnlich mit einer höheren 6er-Pace, manchmal auch mit einer gemütlichen 7er.
Laufstrecken im Training sind recht hügelig, aber im Wald. Meine längste Strecke waren vor ca. 2 Monaten 18km (ca. 2h10min). Meine schnellsten Läufe waren 5km in 25min oder 10km in 58min.
Das sind Leistungen nach einem Jahr Training (für jemanden in Deinem Alter), die bestenfalls ein Schulterzucken hervorrufen. Für das Erreichen läuferischer Ziele ist das zu wenig und zu unstrukturiert. Durch das ständige Rumtrödeln hast Du Dir relativ sicher auch den Laufstil versaut. Dabei könntest Du Dich im Training mehr fordern - 5km mit einer 5:00er Zeit sind doch schon ganz ordentlich. Daraus könnten in einem WK 10km unter 50 oder HM unter 1:55 werden - sofern die Zeiten und Strecken einigermaßen genau gemessen wurden. Genau dafür fehlt Dir aber der Trainingsumfang, wie man an den abfallenden Zeiten (58min/10km, Wunschzeit 2:30 für 21km) sieht.
was_solls hat geschrieben: Ich habe noch nie an einem Wettkampf teilgenommen, noch nicht mal an einem 5km-Rennen, fühle mich aber eigentlich bereit, am 3.April am Freiburg-Halbmarathon teilzunehmen, 21km erachte ich als machbar. Meine realistische Zielzeit dabei setze ich bei ca. 2h30min an. Das ist für mich okay, im Training würde ich mich darüber sehr freuen.

Ich habe mir aber die Ergebnislisten der vergangenen Halbmarathone in Freiburg angesehen, und da finishen die allermeisten um die 2h. Mit 2:30 wäre ich bei den letzten 5%, hinter, vor und neben mir vorallem Menschen, die über 20 Jahre älter sind als ich.
Kopfmäßig weiß ich, dass mir das egal sein kann - der erste Halbmarathon will einfach überstanden werden, Zielzeiten kann ich mir dann danach setzen.
Genau hier ist das Problem. Warum muss jeder immer gleich einen Halb- oder besser noch einen ganzen Marathon laufen?! Ist es so uncool geworden, erstmal in "seiner" Leistungklasse ein paar gute Zeiten zu erarbeiten? Mit deiner 5km-Zeit könntest Du bei einem Stadtlauf auf flacher Strecke gut im Mittelfeld laufen und Erfahrungen sammeln. In einem "Wettkampf" zu laufen ist etwas anderes, als alleine im Wald. Statt dessen muss es gleich der HM sein - und natürlich in Freiburg, nicht irgendwo im flachen Land. Dein Problem ist auch nicht, dass die Streckenposten (die das i.d.R. ohne Bezahlung machen) wegen Leuten wie Dir länger rumstehen, Dein Problem ist Dein Ego. Kann ja auch nicht sein, dass so ein alter Knacker, der jahrelang trainiert, schneller ist als Du! Stell Dir einfach mal vor, eine Zehnjährige behauptet, Deinen Beruf besser zu können, als Du nach einer mehrjährigen Ausbildung. Bestenfalls tust Du das mit einem Lächeln ab, aber wahrscheinlich wärest Du von der "Göre" genervt.

was_solls hat geschrieben: Bernd, mein Weltbild ist nicht, dass Menschen Mitte 40 oder auch mit 60 scheintot sind, bestimmt nicht. Mein Weltbild ist aber durchaus so gestrickt, dass ich glaube, dass man mit 23 eine Leistung erbringen kann, die besser ist als die, die jemand mit 60 erbringen kann, wenn man gleich viel trainiert.
Das ist eine arrogant klingende und von Unwissenheit zeugende Aussage. Die Leistungsfähigkeit ist sehr individuell. Gerade Langstreckenläufer verbessern sich im "hohen" Alter noch. Glaubst Du ernsthaft, dass die 40 oder 50-jährigen, die bei Läufen vorne dabei sind, so viel mehr trainieren, als die Anfang 20-jährigen (oder die halt soviel weniger)?

was_solls hat geschrieben: bones, ich bin mir zwar nicht sicher, wo genau du gelesen hast "Ich möchte bitte eine Einschätzung darüber, ob man bei dieser Pace davon sprechen kann, ob ich das laufen beherrsche" - vielleicht kannst du mir ja auf die Sprünge helfen?
Aber ich sehe, du hast eine ganz stolze Anzahl von Forenbeiträgen. Schaffst du es immer, die derart konstruktiv zu halten, mit vielen nützlichen, aufbauenden Tipps? Du musst schon eine große Anzahl Laufanfänger zum weitermachen motiviert haben!
Bones ist (wie einige hier) etwas "speziell". Je länger man hier im Forum dabei ist und je mehr solcher Fragen man hier gelesen hat, desto besser kann man ihn verstehen. Alle Nase lang erzählen hier Anfänger von ihren großen Plänen und erweisen sich als beratungsresitent. Wenn sie dann eine ehrliche Antwort anstelle von Applaus bekommen, ist das Gezicke groß.
bones hat geschrieben:Du läufst eine gute Zeit über 5KM, eine ordentliche über 10KM und nimmst Dir im Verhältnis dazu eine erbärmlich schlechte für den Halbmarathon vor. Du willst also ausgerechnet eine Distanz laufen, die Du nicht beherrscht. Wenn es denn unbedingt der HM sein soll, würde ICH würde mehr Ausdauer trainieren und nicht mit so niedrigen Ansprüchen an mich selbst an den Start gehen.
ICH würde Dir da absolut zustimmen - hättest das natürlich auch gleich schreiben können. Woher soll denn die junge Dame einen kryptischen ersten Beitrag verstehen können :zwinker5:

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was_solls hat geschrieben: Jens, wie teilst du denn deine 45 Wochenkilometer auf und wie lange hat der gemütliche Lauf heute bei dir gedauert? Rein aus Interesse. Die Idee mit dem Halbmarathon kam tatsächlich auch von einem guten Freund, der mich zum Laufen gebracht hat; ich habe die dann einfach übernommen, eher, weil ich könnte, nicht, weil ich gut könnte.
Diese Woche:
Di: 0 km aber Stabitraining (das erste Mal, neu im Verein, war teilweise hart für mich, aber gut)
Mi: 11km in der Gruppe
Do: Kurs von 30 auf 60 Minuten wegen Eis leider ausgefallen (hab im September mit 0 auf 30 angefangen und wollte nicht, dass der Anschluss wegen meiner Absage ausfällt, zu dankbar dafür). Sonst etwa 5km in Regenerationstempo bzw. eigene Fahrtenspiele.
Fr: 13 km in der Gruppe, diese Woche Intervalle, 4*800m + 4*400 Trab und Ein/auslaufen
So: 22km+1km zurück vom Bäcker ;-)

Zeiten siehe Signatur. Argh, fehlt, siehe oben. Bin auch schon 47 und schleppe noch 94kg auf 187cm verteilt rum ...

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Ich glaube, Du musst die Erfahrung einfach mal machen und die Gefühle erfahren und daraus Konsequenzen ziehen. Mal zugespitzt formuliert: Wenn es Dir immer vollkommen egal ist, welche Zeit auf der Uhr steht und was in den Altersgruppen um Dich herum passiert, wirst Du Dich wohl kaum jemals zu wirklich umfangreichen und hartem Training motivieren können. Wenn es Dich hingegen wurmt, dass fast alle, auch viel ältere Sportler an Dir vorbeiziehen, wirst Du wohl langfristig nicht zu den Spaßläufern gehören können, für die es primär nur ums Dabeisein, Gruppenerlebnis oder was auch immer geht.

Diese Auseinandersetzung mit Dir selbst wird Dir aber wohl keine Forumsdisskussion ersparen können. Ich spitze mal weiter zu: Den äusserst unwahrscheinlichen Fall konstruiert, Du hättest bereits Dein Leistungslimit erreicht, müsstest Du das auch mit Dir klarmachen, warum Du dennoch die Mühen aufnimmst, weiterzulaufen.

Wenn Du jetzt die Frage hier stellst, wirst Du nur die möglichen Extreme von "Toll, das Du überhaupt antrittst" bis "Mit so einer Leistung würde ich mich gar nicht auf die Strasse trauen" um die Ohren geknallt bekommen. Du kannst Dich jetzt über bones post ärgern, vermutlich sind Dir aber zumindest Gedanken in diese Richtung nicht gänzlich fremd, sonst würdest Du hier erst gar nicht fragen. All das wird Dir, wenn Du ehrlich bist, wahrscheinlich bereits durch den Kopf gegangen sein, ist also kein wirklich neuer Input sondern nur die Bestätigung, dass dies offenbar existierende Sichtweisen sind.

Insofern musst Du Dich halt innerlich positionieren. Jetzt erstmal jede Menge Zuspruch abzuwarten, kann zwar hilfreich sein, ersetzt aber die Auseinandersetzung mit sich selbst nicht.

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jsb317, mit so einer Antwort kann ich was anfangen, danke.
Für das Erreichen läuferischer Ziele ist das zu wenig und zu unstrukturiert. Durch das ständige Rumtrödeln hast Du Dir relativ sicher auch den Laufstil versaut.
Rumtrödeln mag sein - ich habe allerdings vor allem beim bergauf laufen (meine 15km Strecke hat ca. 450 Aufwärtsmeter), auch schon beim leichten, starke Schmerzen im hinteren unteren Wadenbereich. Ich hab schon Yogastretchübungen dagegen gemacht, hilft aber wenig. Dann werde ich sehr langsam (früher habe ich sogar Gehpausen gemacht).
Welchen Umfang an Lauftraining müsste ich denn machen, um mir den schlechten Laufstil wieder abzugewöhnen? Also wie schnell oder viel müsste ich laufen und wie gehe ich dann mit den Schmerzen um (die von der Intensität durchaus schon zum heulen geführt haben)?
Warum muss jeder immer gleich einen Halb- oder besser noch einen ganzen Marathon laufen?!
Muss man nicht. Ist doch eine Aussage: Lauf erst Mal keinen Halbmarathon, trainiere erst Mal auf gute 5km oder 10km Zeiten.
Ich hatte diese Überlegung insofern wohl noch nicht ausreichend reflektiert, als mir noch nie eine andere Reaktion als "wie cool!" entgegen kam.
Das ist eine arrogant klingende und von Unwissenheit zeugende Aussage. Die Leistungsfähigkeit ist sehr individuell.
Dann entschuldige ich mich hiermit ausdrücklich für diese Aussage.

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jsb317 hat geschrieben:Warum muss jeder immer gleich einen Halb- oder besser noch einen ganzen Marathon laufen?!
Das kann man aber auch fortsetzen: Warum muss jeder gleich leistungsorientiert laufen?

Ich halte es für völlig in Ordnung, wenn jemand regelmäßig läuft und dann auch mal an einem Wettkmapf teilnehmen möchte. Sicher: methodisch gesehen ist erstmal was kürzeres, um Erfahrung zu sammeln, schon sinnvoll. Aber es ist auch nicht verwerflich, wenn jemand sich als erstes an einen Halbmarathon heranwagen will, zumal wenn er oder hier sie bereits 18 km gelaufen ist, mit der Streckenlänge also keine Probleme haben wird.

Laufveranstaltungen leben nicht nur von Läufern, die nach Trainingsplänen wochenlang auf ein Ziel hintrainiert haben mit allen Elementen eines ausgefuchsten Trainingsplans. Im letzten Jahr haben wir in unserer Stadt einen Citylauf organisiert mit einem 5 km- und einem 10 km-Lauf (plus Distanzen für die Jüngeren). Wenn mich jemand von der Presse gefragt hätte, welche Voraussetzungen jemand mitbringen muss für diese Läufe, dann hätte ich geantwortet, dass er die Strecke durchhalten sollte, aber doch nichts von Mindestvoraussetzungen erzählt oder gar, dass nur voll austrainierte Läufer nach Absolvieren fester Trainingspläne zum Mitmachen aufgerufen seien. Wir hatten übrigens 6 Läufer, deren 5 km-Zeit über 40 min lag, und 18 im 10 km-Lauf mit Zeiten über 1 h. Die sind alle besonders beklatscht worden und sämtlich stolz durchs Ziel gelaufen.

Auch wenn ich selbst leistungsorientiert laufe, sage ich, dass man da den eigenen Maßstab nicht absolut setzen darf. Wer sich regelmäßig bewegt, und sei es "nur" aus Spaß- oder Gesundheitsgründen, der kann natürlich auch mal austesten, wie es ihm im Wettkampf ergeht. Es geht das Gerücht, dass manche dann sogar Spaß daran finden und anschließend gezielter trainieren.

jsb317 hat geschrieben:Dabei könntest Du Dich im Training mehr fordern - 5km mit einer 5:00er Zeit sind doch schon ganz ordentlich. Daraus könnten in einem WK 10km unter 50 oder HM unter 1:55 werden - sofern die Zeiten und Strecken einigermaßen genau gemessen wurden. Genau dafür fehlt Dir aber der Trainingsumfang, wie man an den abfallenden Zeiten (58min/10km, Wunschzeit 2:30 für 21km) sieht.
Da man nicht weiß, wie die TE trainiert und wie die Zeiten zustande gekommen sind, sagt das wenig aus. Trainingszeiten haben zunächst mal mit Wettkampfzeiten nur begrenzt zu tun. Die Verhältnisse der Zeiten sagen ohne richtigen Leistungsvergleich, wie ihn nur der Wettkampf mit sich bringt, praktisch gar nichts aus. Wenn ich z. B. im Training eine kürzere Distanz mal etwas flotter durch die Gegend hoppele und mich bei längerer Strecke eher nicht so recht traue, dann lässt sich daraus nichts ableiten. Ich vermute mal, dass die ins Auge gefassten 2:30 h bereits jetzt zu vorsichtig gewählt und erst recht durch etwas gezieltes Training locker unterboten werden können. Aber nochmal: "einfach nur mal mitlaufen" und schauen, wie sich das anfühlt, ist nichts Verwerfliches!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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bones hat geschrieben:Wenn man mit einem Musikinstrument öffentlich auftritt, sollte man es beherrschen. Beim Laufen sehe ich es ähnlich. :zwinker5:
Der Vergleich hinkt ziemlich, die Interaktion der Protagonisten mit dem Publikum ist unterschiedlich. In beiden Fällen stellt sich die Frage, wer die Maßstäbe definiert, denen jemand genügen muss, um sich hinter dem Ofen hervortrauen zu dürfen.

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was_solls hat geschrieben:[...] Oder war das alles ganz anders? [...]
Hallo Lisa,

vor meinem ersten HM vor 34 Jahren bin ich nur einmal länger gelaufen als 10 km, und das auch nur, weil ich mich im Wald verirrt hatte. Beim HM: Die erste Hälfte Fliegen in 44 Minuten, am Wendepunkt festgestellt, dass die Strecke die ganze Zeit leicht bergab ging, die zweite Hälfte in etwas über einer Stunde incl. Gehpause an der Schlußsteigung. Total peinlicher Auftritt, aber eine lehrreiche Erfahrung, die mich gelehrt hat, möglichst vorbereitet in so ein Rennen zu gehen.

Message: Nicht so viel fragen, einfach mal ausprobieren, werde Deinem Benutzernamen treu. Unbedingt aber auch einen 5-km-Wettkampf laufen, wo Du aller Voraussicht nach befriedigend weit vorne liegen wirst.

:winken:

Gee

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Also für mich alte Frau (ich bin Ü50) ist es bei so einem HM schon ziemlich motivierend, wenn ich auf den letzten Kilometern noch die ganzen Jungspunde einsammeln kann. Also lauf ruhig deine 2:30h. Ansonsten würde ich sagen, mehr trainieren- längere Strecken laufen, und mal auch schneller laufen (Intervalltraining). Und 5km und 10km Läufe sind auch nette Veranstaltungen. Man muss nicht gleich mit einem Halbmarathon anfangen.

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Dazu fällt mir auch noch folgende Geschichte ein: vor 4 oder 5 Jahren bin ich einen Halbmarathon gelaufen und vor mir lief die ganze Zeit eine alte Frau, die ich auch nicht mehr eingeholt habe. Das war auch einer der Läufe, bei dem ich auf den letzten Kilometern noch ein paar junge Männer eingeholt habe. Was ich aber nett fand: Im Ziel gabs gleich eine Getränkestation und da stand die alte Frau dann ja schon. Und einer der jungen Männer meinte dann zu ihr: "Repekt, tolle Leistung". Ich hab dann hinterher in der Liste nachgesehen, sie war Ü70 !

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Ich laufe (leider nicht kontinuierlich) seit jetzt einem Jahr. Mein erster 5Km Wettkampf war März 2015, ich plane dieses Jahr ein paar weitere, werde mich auch an 1-2 10km-Läufen anmelden. Irgendwann will ich einen Halbmarathon laufen, ich setze mich Mai 2017 vor.
Meine Zeiten sind noch 'schlecht', keine Frage. Knapp über 32 Minuten war mein 5Km-WK. Ich war nicht die Letzte, es waren aber nicht viele hinter mir, unter Anderem ein kleiner 10-jähriger und ein übergewichtiger, sehr roter Mann. Ich wurde mit Beifall empfangen, ich wurde motiviert und ich habe unter Anderem für diese zwei hinter mir geklascht und gejubelt. 6 Monate vorher hatte ich gerade die 1-Km-Schwelle geknackt. Es war MEIN Erfolg. Und natürlich denkt ein Teil von mir, das es ein bisschen peinlich ist. Der andere, viel größere, Teil denkt und WEISS, dass es mir absolut egal ist.
Ich werde bei meinem ersten 10Km-Lauf unter den letzten sein. So what? Ich laufe für mich und gegen mich. Gegen eine alte Zeit von mir, die ich knacken will.
Lass dir Zeit und geniess deine Läufe!

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geebee hat geschrieben:Der Vergleich hinkt ziemlich, die Interaktion der Protagonisten mit dem Publikum ist unterschiedlich. In beiden Fällen stellt sich die Frage, wer die Maßstäbe definiert, denen jemand genügen muss, um sich hinter dem Ofen hervortrauen zu dürfen.
Den Vergleich habe ich mit einem smiley versehen. Und der Maßstab sind die eigenen Ansprüche an sich selbst. Aber das sagte ich bereits.
geebee hat geschrieben:
vor meinem ersten HM vor 34 Jahren.....
Wer hat denn da schon einen HM veranstaltet? Bis 1992 war die offizielle DLV Meisterschaftsstrecke 25KM.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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geebee hat geschrieben:Der Vergleich hinkt ziemlich, die Interaktion der Protagonisten mit dem Publikum ist unterschiedlich. In beiden Fällen stellt sich die Frage, wer die Maßstäbe definiert, denen jemand genügen muss, um sich hinter dem Ofen hervortrauen zu dürfen.
Definiere: "Sportlicher Wettbewerb"

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Ally hat geschrieben:Dazu fällt mir auch noch folgende Geschichte ein: vor 4 oder 5 Jahren bin ich einen Halbmarathon gelaufen und vor mir lief die ganze Zeit eine alte Frau, die ich auch nicht mehr eingeholt habe. Das war auch einer der Läufe, bei dem ich auf den letzten Kilometern noch ein paar junge Männer eingeholt habe. Was ich aber nett fand: Im Ziel gabs gleich eine Getränkestation und da stand die alte Frau dann ja schon. Und einer der jungen Männer meinte dann zu ihr: "Repekt, tolle Leistung". Ich hab dann hinterher in der Liste nachgesehen, sie war Ü70 !
Du solltes sie mal frage: "Alte Frau! Warum bist Du so schnell?" :tocktock: :hihi:

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Ich war letztes Jahr bei zwei Wettkämpfen der absolut Letzte. Und ich bin nicht gestorben :D im Gegentum, ich hatte viel Spaß :bounce:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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was_solls hat geschrieben: Jetzt wollte ich von euch wissen, ob es Menschen unter euch gibt, die ihr erstes Rennen auch mit einer verhältnismäßig langsamen Pace gelaufen sind und wie die Gefühlslage bei euch war?
War euch das alles egal und ihr habt euch einfach nur gefreut über die geschaffte Herausforderung? Kamt ihr euch blöd vor, als junger Hüpfer ganz am Ende der Fahnenstange mit den Rentnern an den Zuschauern vorbeizulaufen, kamt ihr euch ausgelacht vor? Oder war das alles ganz anders?
Hilft es dir wirklich zu wissen, was andere in dieser Situation fühlen? Deine Gefühle entstehen doch in deinem Kopf, nicht in meinem oder dem von sonstwem - und schon gar nicht im Bauch von irgendjemandem. Da kommt vielleicht der "erste Impuls" her, aber wie du mit diesem Impuls umgehst, entscheidet du. Und du musst herausfinden, was dir wichtiger ist, plakativ formuliert: Eher das Erlebnis eines ersten geschafften HM oder eher eine durch intensive Vorbereitung erbrachte sportliche Leistung.


VG,
kobold

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Hallo was_solls
ich kann deine Unsicherheit gut nachvollziehen.
Ich habe letzten Sommer angefangen zu laufen.
Ein Kollege hat mir geraten einfach mal 3,5 km Wettkampf zu laufen.
Ich hatte mich mental gut vorbereitet:
Vorjahreslauf Ergebnisliste angesehen, gesehen wer sich aktuell
angemeldet hat mund in meiner Zielzeit läuft und einen Mitte 50 Herren gefunden.
Am Wettkapmf dem ältesten Herren zur Orientierung dann gefolgt.
Das hat mich im 1. Drittel tatsächlich gebremst, sonst wäre ich schneller gelaufen.
Dann hat der Herr angezogen und ich konnte nicht folgen. Im Ziel war er über 1:40
min schneller als ich.
Was will ich damit sagen:
Ein Wettkampf ist immer ein Wettkampf. Selbst bei so eier kurzen Strecke wie
3,5km ist die richtige Einteilung entscheidend für den Verlauf und das
man überhaupt ankommt.
Wer einen Wettkampf durchsteht hat mehr geleistet als jeder Couchpotatoe.
Selbst als Letzter anzukommen ist alles andere als "locker"
Als ich den 3,5km Lauf gemacht habe war anschließend der 10km Lauf.
Den haben 2 Damen mit min. 20km Übergewicht in 1:30h gefinisht.
Zu dieser Zeit hätte ich das nicht gekonnt. Daher ist Leistung
immer sehr relativ und die Damen haben meinen Respekt.
Ich will meinen ersten HM im Mai machen. Planmässig im März einen10km Wettkampf
um zu sehen, wo ich stehe. Sieher gerne auch Fred "Wie vorbereiten auf Halbmarathon".
Viele Grüße
Frank
Q4 2021 86kg -> Ziel: 83
[img]http://www.kmspiel.de/button/lid18398.png[/img][/url]

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bones hat geschrieben:[...] Wer hat denn da schon einen HM veranstaltet? Bis 1992 war die offizielle DLV Meisterschaftsstrecke 25KM.
Der TSV Leinfelden, 8. Schoenbuch Volks-Marathon und Halbmarathon, Veranstaltung wohl 2014 eingestellt.

Wenn wir schon beim nostalgischen Schwelgen sind: Auch wenn das Niveau 1982 deutlich höher war als 2013 (Siegerzeit: 1:10:33 (2013: 1:15:54) / Läufer unter 1:20: 23 (2013: 1) / 50%-Grenze: 1:36:27 (2013: 1:47:54) / 95%-Grenze: 2:08:15 (2013: 2:15:30), waren seinerzeit doch immerhin auch 6 Läuferinnen und Läufer dabei, die den eigenen Maßstab recht niedrig angesetzt und länger als 2:30 gebraucht haben, darunter auch zweimal m30 und einmal w30.

Vielleicht hilft Lisa ja diese Statistik ... :wink:

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Hallo nochmal,

auch wenn ich jetzt nicht auf jeden Beitrag schriftlich einzeln eingehe, habe ich jeden einzelnen mehrmals gelesen und mir gut überlegt, was ich damit anfangen kann. Ich danke jedem, der mir hier geantwortet hat, und meine das auch so. (!)

Was ich aus diesem Thread mitnehme:
- Wie-gehts-EUCH-damit-Fragen sind immer relativ idiotisch, da für einen persönlich null aussagekräftig und das hätte ich mir mit etwas überlegen auch vorher schon zusammenreimen können (Sorry.. :rolleyes2 )
- Beim Laufen hat Alter nicht zwangsweise mit Leistungseinbuße bei gleichem Training zu tun und ich sollte tunlichst vermeiden, das zu behaupten
- Ferner ist damit die Logik "in anderer Altersklasse mitlaufen = nicht so toll" hinfällig - und ich entschuldige ich mich bei jedem, dem ich damit auf den Schlips getreten bin. Die Formulierung war auch mehr als ungünstig..
- Dass 2:30h ziemlich langsam sind, hat nichts damit zu tun, ob sie das für mich sein müssen
- Wenn die Pace sich von 5km auf 10km auf 18km derart verschlechtert, ist das allerdings kein "normales" Streckenverlängerungsphänomen mehr, sondern zeigt einfach, dass ich bei Mittelstrecken noch nicht annähernd richtig trainiert habe
- Mit den 5km-Zeiten ist es mit gezieltem Training realistisch, auch noch 2:15 hinzubekommen.
- Unter Läufern gibt es einige, die sich ärgern, wenn Anfänger, die für diese Strecke noch keine ambitionierte Zielzeit haben, "unbedingt" und "sofort" einen Halbmarathon laufen müssen. Andere wiederrum stört das garnicht. Auslachen wird mich niemand.

Ich werde mir jedenfalls noch mal durch den Kopf gehen lassen, ob ich den Halbmarathon laufen möchte oder doch erst Mal bei 5km-Läufen antrete. Falls ich mich dazu entscheiden sollte, den Halbmarathon zu laufen, überlege ich mir nochmal gut, wieso und mit welcher Intention ich das tun würde und wie ich dementsprechend welche Ergebnisse und Erlebnisse für mich bewerte und einsortiere. Sollte ich mir nicht sicher sein, das auf die Reihe zu bekommen, a) mehr zu trainieren, bevor ich in ein paar Jahren antrete oder b) meine emotionale Gewichtung anders zu legen, lasse ich es sein.

Hat mich also tatsächlich sehr weiter gebracht und mir in manchen Dingen die Augen geöffnet. Man kann ja selbst manchmal ziemlich auf dem Schlauch stehen, grade in Sachen "Dinge für sich selbst klar kriegen.". Deswegen Danke an alle mannigfaltigen Vom-Schlauch-Schubser!

Lisa

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Entscheidend ist doch, dass du dich auf eine Streckenlänge festgelegt hast und das ist bei dir Halbmarathon. Und darauf solltest du trainieren.

Du brauchst keine 5er oder 10er das wäre Quatsch.

Eine gute 5er Läuferin kann beim Halbmarathon schlecht sein und andersrum.


Hubert


(Beim laufen gehts um Emotionen, desshalb meine Signatur)

Viel Spass am 3.April in Freiburg, sei dir sicher, egal wie du läufst, es wird eine persönliche Bestzeit und ca 2,5 Stunden Gänsehautfeeling.

Tipp: Es gibt hier Laufberichte von Freiburg

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dicke_Wade hat geschrieben:Ich war letztes Jahr bei zwei Wettkämpfen der absolut Letzte. Und ich bin nicht gestorben :D

Genau! Ging mir beim diesjährigen Neujahrslauf genau so! Aber ich hatte das Wissen, den Stolz und die Genugtuung, dass ich einer der wenigen überhaupt war, die die zweite Runde bei vereisten Wegen überhaupt in Angriff genommen haben! Will sagen: Entscheidend is, wie Du Dich fühlst und wie es für Dich gelaufen is. Du musst niemandem etwas beweisen, außer Dir selber! Wenn es für Dich o.k. is, dat Dingens mit der Zeit in Anstand und Würde durchzustehen, dann isses eben so.
Gruß Frank

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@was_solls:
Vor dem ersten HM Wettkampferfahrung bei nem 10er zu sammeln hilft sehr. Außerdem glaube ich auch, dass du dich da jetzt nicht so von anderen und deren Ansichten beeinflussen lassen solltest. Bis April ist noch viel Zeit. Grundschnelligkeit ist da, mach ein paar lange Läufe und wenn du dann Lust hast läufst du halt einfach einen HM, im Ziel ist man dann immer glücklich und im schlimmsten Fall angespornt beim nächsten mal seine Zeit zu verbessern.

PS: kannst ja mit mir beim 10er in Bad Lauterberg mitlaufen Samstag 15:35 Treffen am Bahnhof in Göttingen :) und wenn dir das Spaß gemacht hat, bist du gleich motiviert für den HM im April.

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Meine Lauf- und Wettkampf-Philosophie kurz und prägnant und provokant zusammengefasst:

Jeder darf laufen, wie er will. Jeder darf sich zu Wettkämpfen anmelden, wie er will. Mir sind Menschen, die Wettkämpfe als Wettkämpfe zumindest um Zeiten, noch eher um Platzierungen ansehen lieber als solche, denen die bloße Teilnahme, das Ankommen reicht.

Jeder hat ein gewisses Zeitbudget fürs Laufen. Limitierende Faktoren sind Arbeit, soziales Umfeld, andere Interessen und die Bereitschaft, freigewordene Zeit fürs Laufen aufzubringen, und bei einigen leider auch gesundheitliche Aspekte. Dieses Budget bemisst sich in Stunden und indirekt in Kilometern.

5 km gehen mit jedem Budget, darüber hinaus erfordert jede weitere Strecke etwas mehr Budget. Es gibt für jede Strecke ein "Mindest-Budget", unter dem eine Vorbereitung nicht sinnvoll möglich ist. Darüber hinaus gibt es die Frage, wie knapp man sein Budget auf die Strecke kalkulieren möchte. Mein Beispiel: Ich vertrage 60 km in der Woche gut, so wohl körperlich als auch sozial. Damit kann ich einen eher mäßigen Marathon laufen, einen ganz anständigen Halbmarathon und einen recht guten 10er. Was will ich? Ich will vielleicht irgendwann alles davon, bin mir aber bewusst, wo ich wirklich gut und wo notdürftig vorbereitet an der Startlinie stehe.

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was_solls hat geschrieben: Meine längste Strecke waren vor ca. 2 Monaten 18km (ca. 2h10min).
Hallo Lisa,

wo ist das Problem ?

Bei diesem Leistungsstand wirst du den HM locker schaffen, und bei fortgesetztem Training auch schneller als 2:30 Stunden. Im übrigen sollte man beim ersten HM ohnehin nur auf Ankommen laufen....

Übrigens wirst du überrascht sein, wie viele Leute einen anspornen, das pusht einen auch noch mal! Jedenfalls ging es mir bei meinem ersten HM so. Das jemand von Zuschauern ausgepfiffen wird, ist mir nicht bekannt (wir sind doch nicht beim Fußball....)

LG

Bonno

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Bonno hat geschrieben:. Im übrigen sollte man beim ersten HM ohnehin nur auf Ankommen laufen....
Wer sagt das?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Du könntest doch einen 10er laufen, der im Rahmen einer HM-Veranstaltung angeboten wird. Die Kombination 10er/21er gibt es ziemlich häufig. Ich sehe zwei Vorteile: 10km im Wettkampf sollten für Dich immer noch herausfordernd sein, ohne unbezwingbar zu sein, und auf der Strecke weiß keiner, welche Distanz Du läufst, so dass Du mit Läufern laufen wirst, die sich für die weiteren 11,1 km schonen wollen und müssen. Außerdem kommt die Straßenreinigung auch erst nach dem Ende des Hauptlaufs, so dass Du nicht versehentlich von denen weggefegt wirst... :zwinker5:

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Das Alter hat beim Laufen relativ wenig zu sagen. Es kann dir auch unter 1:30h passieren, dass einiger 50/55er vor dir sind. HM hat viel mit jahrelangem Training zu tun. Das Herz ist da wichtiger als das Alter.

M.E. gibt es beim HM zwei Arten von Läufern. Die einen joggen regelmässig ihre 10 km und für die sind 21 km am Stück die Herausforderung und die anderen die haben mit 21 km keine Probleme, bei denen geht es nur um das Tempo.

Bis zum Freiburg-HM sind es doch noch ein paar Wochen, da kann man sich auf 2:30er-Niveau noch deutlich verbessern,

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jenshb hat geschrieben:War aber sicher nicht Dein erster Wettkampf?
Nö, meinst das hat einen Einfluss darauf?
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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was_solls hat geschrieben:á la Ich bin ja sogar langsamer als die 60-jährige vor mir...
Hallo Lisa,

ich gebe dir sogar eine Garantie dafür, dass ein paar 60jährige Damen, vielleicht sogar über Siebzigjährige bei so einer großen Veranstaltung schneller als du sein werden. Ja und? Wenn ich mich in den ersten Jahren meiner Wettkämpfe von den Leistungen anderer anders als positiv beindruckt und motiviert gefühlt hätte, liefe ich heute nicht das, was ich zu meiner Freude laufen kann. Nebenbei: Ich bin über 60 und ich würde dich so was von alt aussehen lassen ... Weißt du, was ich denken würde, wenn ich an dir vorbei zischte und dich zufällig sähe, wenn du über eine halbe Stunde nach mir ins Ziel einliefst? Gar nichts, weil es völlig normal ist, dass die einen früher, die anderen später einlaufen.

Wie du dich im Ziel fühlen wirst, hängt von vielen Gegebenheiten ab. Wenn es dir körperlich mies geht, wirst du zunächst mal nur froh sein es hinter dir zu haben. Im hoffentlich umgekehrten Falle, wären alle Voraussetzungen dafür gegeben dich gut zu fühlen. Das hängt dann nur noch von DEINER Einstellung ab und von sonst nichts.

Vergleiche dich nicht mit anderen, außer du möchtest sie dir zum Vorbild erklären oder du wetzt mit ihnen um die Wette. Vergleiche mit anderen sind sinnlos, weil jeder andere Voraussetzungen hat, die du nicht kennst.

Schmeiß deine Ängste über Bord und lauf einfach :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Rumtrödeln mag sein - ich habe allerdings vor allem beim bergauf laufen (meine 15km Strecke hat ca. 450 Aufwärtsmeter), auch schon beim leichten, starke Schmerzen im hinteren unteren Wadenbereich. Ich hab schon Yogastretchübungen dagegen gemacht, hilft aber wenig. Dann werde ich sehr langsam (früher habe ich sogar Gehpausen gemacht).
Welchen Umfang an Lauftraining müsste ich denn machen, um mir den schlechten Laufstil wieder abzugewöhnen? Also wie schnell oder viel müsste ich laufen und wie gehe ich dann mit den Schmerzen um (die von der Intensität durchaus schon zum heulen geführt haben)?
Das finde ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus wesentlich wichtiger als die Fragen um mögliche Zielzeiten etc.
denn das ist es, was dein Training bzw. deine Möglichkeiten und auch den Spaß momentan tatsächlich beeinträchtigt...

denn wenn das schon einige Zeit so geht und du intensivierst von da aus das Training, willst schneller werden - am besten du befragst deine Waden... die haben das letzte Wort.

Mein erster Halber war in einer Zeit, die ich eher doof fand UND er hat unglaublich viel Spaß gemacht.
Den sechsten hab ich vergeigt, weil ich für meine Fähigkeiten zu schnell losgerannt bin und keinen Bock hatte, die zweite Hälfte langsamer zu laufen bzw. doch wieder über 2 Stunden rauszukommen mit so ner Glühbirne UND ich war so sauer, dass ich die nicht verdiente Finishermedaille im Blumentopf entsorgen wollte. :D :klatsch:

Möglich ist also alles.. also frag am besten deine Waden - denn wenn ich was gelernt hab inzwischen - viel wichtiger als irgendwelche Zeiten ist es, dass man weiterlaufen kann . und für mich heißt das irgendwie auch weiter laufen - aber das muss man einfach selber rausfinden

hab ich mehr Spaß am schneller werden - oder mehr Spaß an langen Läufen - denn beides gleichzeitig sofort erreichen zu wollen, könnte evtl. die Waden momentan nicht freuen...
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