ich (M66, 74 kg auf 170 cm, seit gut 1 Jahr nach sehr langer Pause wieder läuferisch aktiv) verfolge derzeit diesen 16-Wochen-Plan für 10k sub 60. Derzeit befinde ich mich am Beginn der 7. Planwoche. Von August bis November hatte mich ein Achillesproblem ausgebremst (monatelang nur jeden zweiten Tag ein leichter Lauf). Als mir das hinreichend überwunden schien, stieg ich Mitte Dezember dann in o.g. Plan ein. Bisher ist es mir gut bis sehr gut gelungen, das Plansoll jeder Einheit zu erfüllen. Unterfordert fühle ich mich allerdings auch nicht gerade. Also insgesamt nicht toll, aber das ist nun mal der Iststand, mit dem ich es faktisch zu tun habe.
Womit ich seit einigen Wochen etwas hadere, ist das Schleichtempo der leichten Läufe und damit auch des LaLa. Der Plan gibt hierfür derzeit eine Pace von 7:20/km vor. Das fühlt sich sich vom Bewegungsablauf her gar nicht gut an (Thema hier schon bis zum Erbrechen diskutiert). Mein Wohlfühltempo liegt eher bei 6:40 bis 6:50/km, aber das halte ich nicht lange durch, ohne dass mein Puls recht bald in den Bereich 80% bis 85% HFmax und bald auch darüber gerät *). Wenn ich mich zu 7:20/km zwinge, bleibt mein Puls recht lange fast konstant bei 75 bis 77% HFmax (Anstieg 1 bpm/km), wie es sich für einen ruhigen LaLa ja eigentlich auch gehören sollte. Wenn ich dann irgendwo jenseits der 12 km müde werde, kann ich das Tempo noch weiter halten, muss mich aber anstrengen und der Puls steigt dann deutlich stärker an, um 3 bis 5 bpm/km. Wenn ich in diesen "leichten Kämpfermodus" gerate, merke ich aber, dass insbesondere meine Waden bis dahin deutlich unterfordert sind und jetzt noch einiges zulegen könnten. Aber da der Rest langsam müde wird, ist mit den Waden allein natürlich auch kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die Endphase meiner LaLas von derzeit 16 km artet daher regelmäßig in einen rechten K(r)ampf aus, obwohl ich noch ungenutzte Reserven zu haben scheine.
Ich würde daher meinen Plan gerne so adaptieren, dass mein Wohlfühltempo, bei dem ich offenbar alle Beinmuskeln etwas gleichmäßiger nutze, im Wochenverlauf wenigstens überhaupt mal vorkommt. Wofür es mindestens folgende Möglichkeiten gibt:
- Eine kürzere leichte Einheit (mir schwebt der Mittwoch vor, also jeweils zwei Tage Abstand zum LaLa am Montag und zur Tempoeinheit am Freitag) so verändern, dass ich mir mein Wohlfühltempo um 6:45/km gönne. Das soll aber nicht in Anstrengung ausarten, also entweder nur so lange, wie ich dieses Tempo ohne Kampf durchhalte oder als längere Wiederholungen (habe das einmal etwas schneller mit 2x2500m + Gehpause gemacht - war sehr angenehm). Den LaLa in diesem Fall mit der Plan-Pace 7:20/km beibehalten, um weiterhin den Fettstoffwechsel in niedrigen Pulsbereichen zu trainieren.
- Alternativ könnte ich den Lala auf 6:45/km verschärfen, weiß derzeit aber nicht, wie lange ich das durchhalten würde. Über 8 km würde das allerdings auf jeden Fall in eine dritte härtere Einheit ausarten, die ich aber eigentlich nicht will.
Was ratet ihr mir, wie ich mit dem Problem "zu viel Schlurftempo" umgehen soll ?
*) Weil die Frage ja todsicher kommen wird: Mein HFmax habe ich derzeit nach bestem Wissen und Gewissen auf 180 bpm festgelegt, also klar über dem Formelquark. Mehr als 170 habe ich im letzten halben Jahr nicht gemessen. 75% empfinde ich als angenehm ruhig, 80% schon etwas unbequem, 85% anstrengend und 90 bis 93% ganz schön hart. Kann man sicher trefflich diskutieren, bringt mich aber vermutlich hier nicht viel weiter.