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Die Rennkartoffel will's noch mal wissen

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KW 30 (25.07. bis 31.07.2016) --- Langsam

[table="width: 500, class: grid"]

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[td] Tag [/td]
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[td] Hm [/td]
[td] km gesamt [/td]
[td] min/km [/td]
[td] Posting [/td]
[td] Kommentar [/td]
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[td] MONTAG [/td]
[td] LaLa [/td]
[td] 30 [/td]
[td] 15,1 [/td]
[td] 8:01 (13 km) [/td]
[td] #584 [/td]
[td] schwül, Blase re Fuß [/td]
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[td] DIENSTAG [/td]
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[td] [/td]
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[td] [/td]
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[td] MITTWOCH [/td]
[td] leichter DL [/td]
[td] 20 [/td]
[td] 7,0 [/td]
[td] 7:17 [/td]
[td] #590 [/td]
[td] Blase schlimmer (entzündet ?) [/td]
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[td] DONNERSTAG [/td]
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[td] FREITAG [/td]
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[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td] pausiert wg. Blase an Ferse [/td]
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[td] SAMSTAG [/td]
[td] leichter DL [/td]
[td] 20 [/td]
[td] 8,0 [/td]
[td] 7:46 (7 km) [/td]
[td] #640 [/td]
[td] kaum schwül, Blase OK [/td]
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[td] SONNTAG [/td]
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[td][/td]
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[td][/td]
[td][/td]
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[td] Summe: [/td]
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[td] 80 Hm [/td]
[td] 30,1 km [/td]
[/tr]
[/table]

Legende: siehe hier

Wochenfazit
Niedriges Tempo gesucht - wegen der Schwüle und um Lauftechnik in diesem Tempobereich zu verbessern. Ganz ordentlich gelungen.

Ausblick auf die kommende Woche
Nochmal ruhiges Laufen angesagt, will aber zu 4x pro Woche zurückkehren - bei nur langsam gesteigerten WKM.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Moin Christoph,

ich habe mir gerade etwas verspätet, dafür aber in Ruhe Deine Laufvideos angesehen.
Vor allem was ich jetzt schreibe steht dieser Satz: Ich in selber Laie und erhebe keinerlei Anspruch auf Korrektheit

Was mir als allererstes aufgefallen ist bei den beiden Studien auf dem Laufband:

Der "lockere" Laufstil sieht wirklich wesentlich lockerer und dynamischer aus. Du schriebst ja selbst, das sich das auch richtig anfühlt.
Bei dem "steifen" Teil hast Du wirklich einen dolleren Fersenaufsatz, noch dazu vor dem Körper. Da fehlt mir irgendwie eine richtige Flugphase.

Bei dem Video von dem Straßenlauf sieht man in der Tat die Ermüdung.

Alles in allem bin ich gespannt, wie sich das weiter entwickelt. War das aufwändig zu machen mit dem Laufband? Ich würde das gerne mal mit anderen Schuhen sehen und zwar mit welchen mit weniger Dämpfung oder sogar barfuß. Nur mal so aus Neugier.
Ich finde die Aufnahmetechnik ganz cool. Mit welcher Software hast Du das gefilmt?
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
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Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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Mo, 01.08.2016 --- LaLa (12 km)

Heute ist besonderes schönes Laufwetter - es soll nur mäßig warm werden bei gleichzeitig sehr geringer Luftfeuchtigkeit. Leider schaffe ich es nicht, gleich früh loszulaufen, um das voll auszukosten. Deshalb schiebe ich den heutigen LaLa gleich ganz auf den Abend, 19:30 Uhr. Die Sonne steht schon sehr tief und wird entweder verdeckt oder durch entfernten Dunst deutlich abgeschwächt. Anfangs 24 °C, Taupunkt trockene 9°C. Ideal !

Optimistisch laufe ich los, in der Hoffnung, dass diese idealen Bedingungen erstmals seit etlichen Wochen mir gleich gehörig Flügel verleihen würden. Deshalb will ich's auch bei 12 km belassen. Die ersten drei Kilometer gleichmäßig um die 6:50. Das war mal ein recht langsames Tempo für mich, aber der Puls schleicht sich heute dennoch auf 80% hoch. Dass ich in diesem Tempo nach 9 weiteren KM immer noch das Gefühl haben soll, endlos so weiterlaufen zu können, dieses Zutrauen will sich nicht einstellen. Ich bin zwar noch nicht am Anschlag, aber das soll am Beginn eines LaLa so ja auch nicht sein. Es hilft nichts - Tempo rausnehmen. Die nächsten 3 km bummele ich fast eine Minute pro km langsamer, der Puls fällt tatsächlich wieder unter 75% und - noch wichtiger - es fühlt sich wieder leicht an.

Bei 6 km die Wende. Inzwischen steht die Sonne so tief, dass sie auf dem Rückweg auf keinem einzigen Meter mehr sichtbar sein wird. Es wird noch kühler (am Ende werden es 21,5° sein) und völlig windstill. So stellt sich tatsächlich ein ganz leichter, kühlender Fahrtwind ein. Da muss doch noch was gehen ? Geht auch. Während KM 7 lege ich kontinuierlich wieder zu und laufe dann KM 8 bis 10 in 7:03/km, wobei KM 10 gegen Ende den "Maulswurfsanstieg" enthält. Den nehme ich voll und lasse es dann gut sein, tempomäßig. Die letzten zwei KM will ich austrudeln lassen.

Auf dem ersten der beiden Schluss-KM schweifen meine Gedanken gleich ab und mir kommt Geckos Laufschuh-Faden in den Sinn, in dem ich vorher noch gestöbert hatte. Da war - angenehm unmissionarisch - von Barfußlaufen die Rede. Das habe ich seit dem Wiederausbruch der Achillesseuche ein geschlagenes Jahr lang nicht mehr versucht. Hatte ich doch ein paar damalige, sehr ungestüme Barfußversuche im Verdacht, mir die Achillesk*cke überhaupt erst wieder eingebrockt zu haben. Aber warum nicht mal einen kleinen Versuch wagen ? Einen KM vor dem Ziel eine schöne Bank. Schuhe aus, Strümpfe aus und los. Ich muss erstmal mein Tempo finden. Was will ich jetzt eigentlich damit erreichen ? Sicher nicht beweisen, dass ich barfuß genauso schnell laufen kann wie mit Schuhen. Ich will ein klein wenig Vorfußlandung probieren, und zwar so, dass ich nicht mit den Fersen auf den Asphalt knalle, aber definitiv auch so, dass die ganze Achilles-Schei**e nicht gleich wieder von vorne losgeht. Heraus kommt ein Wahnsinnstempo von anfangs 13:00/km, dann minimal zügiger. Laufe ich noch schneller, bumst die Ferse des achillesverhexten rechten Fußes vernehmlich auf, einfach weil ich mich nicht traue, stärker auf dem Vorfuß abzufedern. Egal - es fühlt sich ungewohnt an, macht aber Spaß. Ich probiere mal kurz, abseits im Gras zu laufen, aber das ist so tief und die Vorstellung, in was ich da alles reintreten könnte, ist befremdlich bis unappetitlich. Also bleibe ich auf dem Asphalt, ständig in meine Achillessehne hineinhorchend und jederzeit bereit, das Experiment zu beenden. Aber zu meinem Erstaunen endet es erst am Auto.

Abends spüre ich meine Waden und auch ganz leicht die Achillessehne, aber alles im grünen Bereich. Das Experiment will ich wiederholen, vorerst aber nur maximal einmal die Woche für 1 km und auch nicht gerade am Ende eines LaLa (auch wenn der heute etwas kürzer ausfiel), sondern besser in einen sehr leichten Lauf integriert. Wer weiß, vielleicht wird das ja doch mal der zögerliche Einstieg in "ein bisschen Lauf-ABC", welches ich bisher wegen der Achillesproblematik wohlweislich habe links liegen lassen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Das liest sich super Christoph!
Und Du machst es -meiner Meinung nach- genau richtig. Abwechslung reinbringen und immer in sich horchen.

Gehst Du im Alltag eigentlich viel Treppen? Ich für meinen Teil muss jeden Tag einige Treppen gehen.... vom Bahnsteig nach oben, in der Firma in den dritten Stock, zu Hause...
Wenn Du mal auf einer belebten Trppe bist (Bahnhof) dann achte mal drauf wie 99,9% der Menschen die Treppen raufgehen:
Die setzen den Fuß auf die nächste Stufe und sacken dann mit der Ferse nach unten, während sie sich mit dem Oberschenkel hochdrücken. Alle!
Ich mache seit Jahren jeden Treppengang -mittlerweile automatisch- zur "Treppenübung:
Ich setze natürlich auch den Fuß auf die nächste Stufe und zwar mit negativ angesetzter Ferse, also so, dass sie tiefer steht als der Vorfuß und dann drücke ich mich mit dem Fuß nach oben und nutze erst dann den Oberschenkel.
Das ist ein prima Altagstraining für die Waden und die Achillessehne :)
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Hallo gecko,

danke für dein Feedback.
gecko hat geschrieben:Bei dem "steifen" Teil hast Du wirklich einen dolleren Fersenaufsatz, noch dazu vor dem Körper. Da fehlt mir irgendwie eine richtige Flugphase.
Das ist für mich selbst in der Deutlichkeit erstaunlich, weil dieser Laufstil daraus resultierte, dass ich über eine höhere Schrittfrequenz die Schrittlänge ja eigentlich verkleinern wollte, um die Achillessehne zu entlasten. Mit der Erwartung, dann auch "früher", d.h. dichter vorm Körperschwerpunkt, zu landen. Das Gegenteil war der Fall. Da durch den schwächeren Abdruck die "Flughöhe" fehlte, riss ich das Bein nach vorne, mit dem Ergebnis der von mir geschilderten "Bremsprobleme" und - wie nun ersichtlich - der härteren Fersenlandung. Zeigt eigentlich deutlich: Hände weg vom Laufstil (wenn er denn vorher OK wäre).
gecko hat geschrieben:War das aufwändig zu machen mit dem Laufband? Ich würde das gerne mal mit anderen Schuhen sehen und zwar mit welchen mit weniger Dämpfung oder sogar barfuß. Nur mal so aus Neugier.
Der Schuh im Video war ein Brooks Ghost 7 mit recht viel Dämpfung und 12 mm Sprengung. Allerdings auch schon 880 km alt, also wird die Dämpfung schon etwas nachgelassen haben.

Mein neuer DynaFlyte mit nur 8 mm Sprengung wird überall wegen seiner "vollen" Dämpfung gelobt, kommt mir aber "direkter" vor. Damit kann ich's mal wiederholen und natürlich auch barfuß. Letzteres aber nur bei niedrigerem Tempo (Achilles). Bei meiner Laufanalyse war ich sowohl barfuß als auch mit Schuhen unterwegs (bei 9 km/h). Davon habe ich mir auch eine CD brennen lassen, aber der zugehörige Player ist so speziell, dass ich keine Möglichkeit sehe, die Clips zu exportieren.
gecko hat geschrieben:Ich finde die Aufnahmetechnik ganz cool. Mit welcher Software hast Du das gefilmt?
Aufgenommen wurde mit einem Microsoft Smartphone Lumia 950 XL, welches die Zeitlupenfunktion direkt an Bord hat. Könnte jetzt raussuchen, wie die App genau heißt, aber Windows 10 Mobile interessiert hier vermutlich die allerwenigsten ? Jedenfalls liefert das Smartphone direkt eine MP4-Datei mit echten 120 fps - macht mir nicht des Eindruck, dass das aus schnöden 30 fps nur hochinterpoliert worden wäre. Habe ich aber auch erst anlässlich dieser Aktion entdeckt, deshalb keine weiteren Erfahrungen damit.

Zusammengeschnitten habe ich die Clips mit Corel's Pinnacle Studio 19.5, aber das kann man sicher auch mit vielen anderen Programmen bewerkstelligen. Nur für den kostenlosen Movie Maker an Bord von Windows 10 bin ich einfach zu blöd.

Ich kann's gelegentlich mal wiederholen, wenn ich mal etwas Muße dazu habe (ist doch recht aufwändig) und wenn mein Oberschenkel wieder ganz OK ist, so dass da jede Vermeidungshaltung sicher ausgeschlossen ist.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Da muss er aber lange Warten bis er da einen Vergleich sieht. Weil 95% der Leute mit der Rolltreppe fahren :hihi:
Die Art Treppensteigen finde ich komisch. Du setzt doch dann nur mit der Spitze auf, oder? Da wäre mir das zu gefährlich mit Tasche in der Hand abzurutschen und dann die Treppe runterzufallen.
Persönliche Bestzeiten (offiziell vermessene Wettkämpfe)
10KM:
06/15 - 40:00 | 08/15 - 38:47 | 09/15 - 38:17 | 02/16 - 36:22 | 07/16 - 35:25 | 07/18 - 35:21
HM:
06/14 - 1:34:19 | 05/15 - 1:27:45 | 09/15 - 1:23:38 | 05/16 - 1:20:00 | 06/16 - 1:19:51 | 09/17 - 1:16:24
M:10/17 - 2:44:29

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Ne da rutscht man nicht ab :confused: Ist mir auf jeden Fall noch nie passiert und ich habe immer mein Kickboard dabei.
Ich setze den Fuß fast bis zur Hälfte auf die Stufe, wie die meisten Anderen auch, nur das sich mich eben aktiv nach oben drücke, anstatt beim hochsteigen mit dem Fuß quasi durchzusacken. Probiers doch mal :)
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Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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gecko hat geschrieben: Ich mache seit Jahren jeden Treppengang -mittlerweile automatisch- zur "Treppenübung:
Ich setze natürlich auch den Fuß auf die nächste Stufe und zwar mit negativ angesetzter Ferse, also so, dass sie tiefer steht als der Vorfuß und dann drücke ich mich mit dem Fuß nach oben und nutze erst dann den Oberschenkel.
Mache ich genau auch so bei uns zu Hause (oft, nicht immer). Und merke das auch in der Wade im 2. Stock.

Ist aber in Birkenstocks (mal eben zum Mülleimer und zurück) nicht ganz ungefährlich, man kann rausrutschen. Lieber ausziehen und barfuß, oder in "richtigen" Schuhen hochgehen.

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gecko hat geschrieben:Wenn Du mal auf einer belebten Trppe bist (Bahnhof) dann achte mal drauf wie 99,9% der Menschen die Treppen raufgehen:
Oah, nee - muss ich jetzt auch noch Videos vom korrekten Nasebohren, Sitzpinkeln und anderen Alltagsverrichtungen liefern ? :confused: :D :D :D

Im Ernst: Ich habe bis nie darauf geachtet, wie ich Treppen steige, nur dass ich sie steige und eine Bogen um Fahrstühle mache.

Also gerade eben mal ausprobiert:
  1. Wenn ich normal, d.h. mit der Würde des verdienten Rentnerdaseins schreitend, die Treppe hoch gehe, setzt meine Fußsohle ganz flach und in voller Länge auf der Stufe auf. Den Aufwärtshub bewirkt allein der Oberschenkel.
  2. Wenn ich's eilig habe, mich der Frische meiner wiedergewonnenen Jugend erinnernd, federe ich leichtfüßig hinauf und lande ausschließlich mit dem Vorfuß. Die Ferse steht dabei ins Freie über, bleibt aber sowieso über dem Niveau der Stufenoberfläche. Den Hub bewirken nun Wade und Oberschenkel gleichzeitig.
Nach Methode 1 ist es mir fast unmöglich, die Stufen schnell zu nehmen, fühlt sich zumindest total unnatürlich an.

LG Christoph

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RunningPotatoe hat geschrieben:
  1. Wenn ich normal, d.h. mit der Würde des verdienten Rentnerdaseins schreitend, die Treppe hoch gehe, setzt meine Fußsohle ganz flach und in voller Länge auf der Stufe auf. Den Aufwärtshub bewirkt allein der Oberschenkel.
  2. Wenn ich's eilig habe, mich der Frische meiner wiedergewonnenen Jugend erinnernd, federe ich leichtfüßig hinauf und lande ausschließlich mit dem Vorfuß. Die Ferse steht dabei ins Freie über, bleibt aber sowieso über dem Niveau der Stufenoberfläche. Den Hub bewirken nun Wade und Oberschenkel gleichzeitig.
Nach Methode 1 ist es mir fast unmöglich, die Stufen schnell zu nehmen, fühlt sich zumindest total unnatürlich an.
Bei Methode 1 nehm ich meistens, wie in der Jugend, 2 Stufen. Weil irgendein amerikanischer Präsident mal gesagt haben soll, einen alten Mann erkenne man daran, ob er zwei Treppenstufen oder zwei Tabletten auf einmal nehme (oder so ähnlich; steht glaube ich im Steffny). :D

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Ich falle nicht nur durchs Raster, sondern gleich noch einen Schacht tiefer.
RunningPotatoe hat geschrieben:Analyse meines Oberschenkelproblems

Symptomatik
Seit Monaten rede ich nebulös von meinem "Oberschenkel", ohne viel genauer geworden zu sein, um was es eigentlich geht. Anfangs waren die Probleme aber auch ziemlich diffus und waren durch den hinteren rechten OS regelrecht "gewandert", von ganz oben bis knapp übers hintere Knie. Womöglich waren es mehrere Problemchen, von denen am Ende eines besonders hartnäckig zurückblieb, nämlich ein Schmerz im Ansatz der hinteren OS-Muskulatur am Sitzbein. Dieser zuckt immer dann blitzartig auf, wenn beim Laufen das rechte Bein vorschwingt und kurz vor der Landung aus diesem Schwung wieder abgebremst wird. Im Stand konnte ich das ebenfalls durch entsprechendes Pendelnlassen des gestreckten Beins reproduzieren.
Ich fürchte, ich sehe jetzt etwas klarer, was diesen Schmerz im Oberschenkelansatz betrifft. Nach dem letzten Lauf wurde er wieder etwas stärker und vor allem auch im Alltag länger anhaltend. Daraufhin mal etwas recherchiert - Dr. Google meint: Verdacht auf "High Hamstring Tendinopathy", der Achillodynie in manchem nicht unähnlich. Auch hier ist vor allem exzentrisches Training angeraten. Habe daraufhin nun den Sport-Physiotherapeuten kontaktiert, der mir von kundiger Seite empfohlen wurde. Frühester Termin: 29.08. Na super, am 30.08 dann auch noch das Belastungs-EKG. Hoffentlich habe ich in der Woche die Hiobsbotschaften dann alle am Stück durch.

Bis dahin ist aber wohl Laufpause bzw. Crosstraining angeraten.

LG Christoph

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RunningPotatoe hat geschrieben:IDaraufhin mal etwas recherchiert - Dr. Google meint:
Ich habe meine Herzsymptome auch mal bei Dr.Google eingegeben: Da ist ganz eindeutig die Zylinderkopfdichtung hinüber .... :hihi:

Nee, ich will deine Diagnose nicht anzweifeln, bin aber froh dass du jetzt doch mal meiner Anregung ( von vor....einiger Zeit) folgst, einen Berufskollegen aufzusuchen. Hamstrings sind wirklich gut zu behandeln, auch Übungen dazu sind gut machbar, also sei bitte zuversichtlich. Ich bin bei meinen Patienten ja auch immer an der Ursache interessiert: Vielleicht schaut sich er Kollege ja mal deine Statik / Becken an ?

Ich wünsche dir gute Besserung, und gegen ein bißchen Traben bis zum Monatsende ist doch nichts einzuwenden.
Und dann bekommst du am 29. und 30, vielleicht ja sogar zwei gute Botschaften, ich drücke die Daumen.

Viele Grüße

Ulli
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Bei Dr. Google wäre ich auch sehr, sehr vorsichtig. Da es aber doch langwieriger zu sein scheint: Gute Besserung! Jemand fachkundiges aufzusuchen ist sicher angebracht. Wird doch sicher zu lösen sein.

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Ich auch. Hab bei meinen Beschwerden im Adduktorenbereich auch mal diesen „Doktor“ befragt und heraus kam von Schambeinentzündung über Ermüdungs- bis Leistenbruch so ziemlich alles. Hat sich übrigens als simple Adduktorenzerrung herausgestellt (hoff ich zumindest).
Unabhängig davon natürlich gute Besserung und moderate Bewegung is immer besser fürs Gewebe als totales Ruhigstellen.
Gruß Frank

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Vielen Dank für eure guten Wünsche !

Nee, die Gefahr, dass ich - wenn ich schon der gesamten Weißkittelzunft pauschal misstraue - jetzt ausgerechnet dem Rindernet blind vertraue, besteht nun wirklich nicht. Allein schon die bloße Möglichkeit, dass es eine degenerative Sehnengeschichte sein/werden könnte, macht mich vorsichtig und motiviert mich, dem mal richtig auf den Grund zugehen. Von selber scheint's jedenfalls nicht wegzugehen.

Immerhin schon mal beruhigend, dass ich jetzt endlich ein paar Physio-Adressen ausgegraben habe, wo sich auch Läufer und andere Sportler gut aufgehoben fühlen.

@Ulli: Die Beckenstandsuntersuchung habe ich schon "angemeldet". Im Laufe meines Lebens haben schon einige Orthopäden, die mich gesehen haben, auf Beckenschiefstand durch zwei ungleich lange Beine getippt. Und schwupps, standen immer sofort Einlagen auf dem Rezeptblock. Mit denen konnte ich aber nix anfangen, sind schneller in der Tonne gelandet, als sie angefertigt wurden. Dass nun bei der Laufanalyse aus dem Anschein ungleich langer Beine auf eine Blockade eines der Hüftgelenke geschlossen wurde, ist für mich ein neuer Ansatz. Mal sehen, was dabei rauskommt.

LG Christoph

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Lilly* hat geschrieben:Haste dir auch mal verdient. Den Wanderpokal für die schönsten Waden des Forums hole ich nächstes We höchstpersönlich beim Tommi in Berlin aus der Vitrine und bring ihn dir mit! :pokal:
Die Waden kann ich mir ja erst später zu Hause anschauen :P Und an meine Vitrine kommst du eh nicht, wir müssen ja Waffeln futtern! :hihi: Darüber hinaus, nur weil ich hier längere Zeit nix gepostet hab, muss das nicht heißen, dass ich nix mehr mitkriege :baeh:

Ich hab hier sehr wohl und die letzten Seiten höchst aufmerksam gelesen, als der Christoph seine hinteren Oberschenkel nebst Sehnenansatz am Sitzbein analysierte. Der Ansatz mit dem geänderten Schwung des Unterschenkel halte ich für sehr interessant! Da muss man erst einmal drauf kommen! :daumen: Leider kann ich für mich selbst derzeit nicht den Test machen, wie sich das bei mir auswirkt. Muss mich erst einmal um mein Knie kümmern. Hat natürlich den Vorteil, dass durch die kniebdingte Laufpause auch der Oberschenkel entlastet ist. Nur sitzen ist manchmal übel. Aber soll ich mir extra mehr Arbeit geben lassen, nur damit ich weniger auf Arbeit sitze? :hihi: Ich beobachte das hier weiter sehr interessiert. Und wünsche dir Christoph natürlich beste Genesung deiner Probleme.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Fr, 05.08.2016 --- Quatsch, nichts als alberner Quatsch

Eigentlich wollte ich ja erstmal Pause machen bis Ende des Monats. --- Hab' ich das wirklich soo gesagt ? Wirklich ich ? Nö, kann mich nicht erinnern.

Oberschenkel fühlt sich deutlich besser an, ich dachte an 6 km Traben und zwar soooo laaaaangsam, dass nichts zwickt im Oberschenkel [Gääääääääähn]. Aber irgendwie kam mir die seltsame Idee ins Hirn, trotz der angespannten Lage heute einfach mal das genaue Gegenteil zu machen von dem, was so vernünftig scheint, weil es den Opa schont.

1. Einlaufen. Alderamin hatte hier beschrieben, wie er selbst bei langsamstem Tempo die Hufe ganz hoch schwingt und dabei mehr oder weniger senkrecht springt. Ich hatte, wie ich finde, sehr überzeugend dargelegt, warum ich das für Quatsch halte. (Gut, so drastisch hatte ich das jetzt nicht ausgedrückt ...) Aber irgendwie ist mir heute genau danach - nach Quatsch machen. Ich probiere also das, was Alderamin beschrieben hat. Richtig alberner Quatsch das, zwischen 8:30 und 9:00/km die Füße hochzuwerfen, als wollte man sich am Hinterkopf kratzen, ohne eine Hand frei zu haben. Alberner Quatsch, den nicht mal mein Oberschenkel zur Kenntnis nehmen mag - er tut nicht mal weh, so albern findet er das. Alberner Quatsch, der mich zudem noch nicht mal anständig auf der Ferse landen lässt, wie ich das gewohnt bin. Weil die Landung nicht mehr knapp vor dem Schwerpunkt erfolgt, sondern gefühlt direkt darunter, ist der Unterschenkel beim Landen schon etwas nach hinten abgewinkelt. Als Folge dessen trifft zumindest der linke Fuß eindeutig zuerst ganz leicht mit dem Vorfuß auf, bevor der restliche Plattfuß voll übernimmt. Rechts kommt zwar die Ferse knapp zuerst, aber schwächer als sonst. Der restliche Fuß ist auch hier sofort zur Stelle. Ich komme mir vor wie der Storch im Salat, aber die Hufe fliegen ganz locker. Der OS schweigt pikiert. War es vielleicht doch alberner Quatsch, mein Argumentieren gegen den albernen Quatsch ?

2. Treppenlauf. Nach 1 km biegt links ein verwunschener Pfad in die Büsche, der nach wenigen Metern am Fuß einer langen Treppe (20 Hm aufwärts) endet. Als es damals mit meiner Achillessehne ganz übel aussah, konnte ich fast schmerzfrei auf diese Treppe ausweichen. Das will ich heute mal wieder probieren, vielleicht hilft's ja auch beim OS-Problem. Es hilft - praktisch nichts zu spüren, nur die Pumpe flattert. Nun hätte ich noch 5x rauflaufen können und fertig wie ein Lachsbrot nach Hause schleichen. Aber nö, heute keine Lust, habe ja noch andere verrückte Ideen. 1x muss für heute reichen. Hier komme ich nochmal extra drauf zurück.

3. Lauf-ABC. Hatte die Tage hier mal geschrieben, dass ich praktisch noch nie das Lauf-ABC gemacht hätte, weil es mir jedesmal sofort auf die Achillessehne geschlagen war. Wenn heute der perfekte Anti-Tag ist, dann müsste ich doch eigentlich ... ? ... genau - das Lauf-ABC ausprobieren. Gut, dass ich gaaaaanz zufällig einen Spickzettel mit den Übungen dabei habe. :D --- Oh Gott, ist das ein unbeschreibliches Geholze ! Dieser steife, ungeschickte Hampelmann soll ein Läufer sein, der in den letzten knapp zwei Jahren an die 3.500 km abgerissen haben will ? Aber wenn es so ist, dass das Lauf-ABC etwas bringt für die Lauftechnik, dann sehe ich hier und heute glasklar, wo ich ein Riesendefizit habe. Eigentlich nur an einer Stelle - nämlich überall. Ich merke, dass ich einige Übungen überhaupt nicht verstanden habe und kriege sie einfach nicht zusammen. Andere gehen so leidlich. Das Anfersen geht allerdings gar nicht, weil da sofort mein Oberschenkel fatal ins Spiel kommt, also belasse ich es beim Hufeschwingen bis in die Waagerechte. Am meisten Spaß macht mir seltsamerweise die Übung, die mir vorher als ... na klar, größter alberner Quatsch erschienen war - das Rückwärtslaufen. Anfangs sehr staksig, 10:30/km. Das kann ich umgehend auf 9:30 steigern. Bin natürlich nur ein paar Dutzend Meter so gelaufen, aber es macht erstaunlicherweise richtig Spaß. Nur eines geht leider so gar nicht. Ich kann rückwärts ums Verrecken nicht auf der Ferse landen. Ich muss einfach auf den Vorfüßen rumtänzeln, als hätte ich das schon immer gemacht.

4. Bisschen Jogging. Immer wenn ich in meinen alten Jogging-Modus verfalle, rutscht mir bald eine dumme Bewegung raus und prompt meldet sich der Oberschenkel. Also Fersen hoch, dann gehts besser. Gewendet bei km 2,5. Jogging ist doof, also nochmal rückwärts laufen probieren - ach was, man kann auch größere Schritte machen ? - ja deeeenn ! 8:20/km.

5. Barfuss zum Abschluss. Gut 1 km vor dem Ende (da wo die Treppe abzweigt) die Bank, wo ich mir wieder Schuhe und Strümpfe ausziehe. Der Asphalt fühlt sich - nach all dem albernen Quatsch heute - geradezu angenehm an. Ich trabe los, die Schuhe in den Händen, und denke, 1 km werde ich heute aber sicher nicht durchhalten. Wo ich doch schon so viel auf dem Vorfuß unterwegs war. Waden und Achilles werden sich bald melden, spätestens nach 500m. Oder gar nur 400m ? Während ich also noch drüber nachsinne, wie sehr das Barfußlaufen heute ganz sicher nicht funktionieren wird, stutze ich. Irgendwas stimmt nicht, etwas ist anders als der letzte Barfußlauf. Da war ich hübsch langsam und vorsichtig losgelaufen, immer ängstlich die anstrengende Landung auf dem Vorfuß oder irgendein blödes Steinchen auf dem Asphalt erwartend. Und so gaaaaanz langsam mit sagenhaften 13:00/km begonnen und irgendwie in die Nähe der 10:00 vorgetastet. Heute bin ich wie gesagt zunächst kurz abgelenkt und schwupps zeigt die Uhr an einem ganz kurzen läppischen Anstieg auf einmal 7:15/km. Hääh ? Wass'n jetzt kaputt ? Es ist schon dämmrig, habe mich bestimmt verguckt. Dann das Gegenstück, kurzes sanftes Gefälle. Bergab kann man ja schneller laufen. Aber barfuß ? Ups, man kann, auch barfuß. 6:36/km. Man kann sogar richtig schnell. Wenn man will und genügend Puste hat, auch mal 5:40/km. Aber ich habe heute nicht viel Puste. Aber dafür habe ich Lust, auf einmal ganz viel Lust. Unbändige Lust, meinen Abschlusskilometer mal richtig geil barfuß runterzufetzen. Ich mach's einfach und absolviere diesen letzten KM in unglaublichen 6:18. Barfuß. Gut, es war kein reiner Vorfußlauf. Aber die Stöße auf den Fersen waren ganz harmlos, als wollten letztere einfach kundtun, dass sie, die doch sonst immer die Hauptrolle spielten, ja schließlich auch noch da wären. Fast würde ich sagen: Mittelfußlauf.

Was für eine verrückte Trainingseinheit. Zu Hause angekommen bin ich einfach nur froh, heute mal nicht gelaufen zu sein. Sondern einfach mal nichts gemacht zu haben. Nichts als albernen Quatsch.

LG Christoph

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RunningPotatoe hat geschrieben:[...] Was für eine verrückte Trainingseinheit. [...]
Bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich Deine Einheit als Vorbote der Apokalypse oder als hochkreative Alternativeinheit im Verletzungsfall deuten soll. :wink:

Wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du diese Oberschenkelpest vom Hals kriegst.

Gee

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geebee hat geschrieben:Bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich Deine Einheit als Vorbote der Apokalypse oder als hochkreative Alternativeinheit im Verletzungsfall deuten soll. :wink:
Entscheide selbst, welches Erzählgenre besser in diesen Faden passt. Vielleicht sollte ich hier mal 'ne Umfrage starten, wie die Rennkartoffel enden soll.. :D

LG Christoph

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RunningPotatoe hat geschrieben:Entscheide selbst, welches Erzählgenre besser in diesen Faden passt. Vielleicht sollte ich hier mal 'ne Umfrage starten, wie die Rennkartoffel enden soll.. :D
Als Salzkartoffel. Keinesfalls als Kartoffelsalat (mit Ei und Gurke). :hihi:

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dicke_Wade hat geschrieben:Der Ansatz mit dem geänderten Schwung des Unterschenkel halte ich für sehr interessant! Da muss man erst einmal drauf kommen! :daumen:
War Zufall, gepaart mit sehr deutlichem Feedback meines OS auf die unterschiedlichen Unterschenkelhaltungen.

Meine Beobachtung vom "Bremsschmerz" passt übrigens sehr gut zusammen mit etwas, was ich über die Hamstring Tendinopathie gelesen habe (wenn ich nur noch wüsste, wo). Da hieß es, sie würde nicht durch harte Landungen auf dem Boden, sondern im letzten Teil der Flugphase des Spielbeins verursacht. Genau meine Beobachtung. Auch führt eine empfohlene Übung zur exzentrischen Kräftigung des Hamstrings punktgenau zur Provokation eben dieses Schmerzes. Da stellt man sich mit dem gesunden Bein umgekehrt, also entgegen der normalen Laufrichtung, neben ein mit 0,5 bis 0,8 km/h schleichendes Laufband und versucht, mit dem Fuß des betroffenen Beins die Lauffläche zu bremsen. Ist bei mir genau auf den Punkt. Habe diese Übung jetzt in mein Achillesprogramm mit aufgenommen. Mal sehen, wie sich's entwickelt.
dicke_Wade hat geschrieben:Und wünsche dir Christoph natürlich beste Genesung deiner Probleme.
Und ich dir ! :nick:

LG Christoph

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674
RunningPotatoe hat geschrieben: Das ist für mich selbst in der Deutlichkeit erstaunlich, weil dieser Laufstil daraus resultierte, dass ich über eine höhere Schrittfrequenz die Schrittlänge ja eigentlich verkleinern wollte, um die Achillessehne zu entlasten.
Dass kürzere Schrittlängen Bänder und Gelenke entlasten sollen, kann man überall lesen. Für mich passt das ebenfalls nicht. Im Gegenteil habe ich mir inzwischen größere Längen angewöhnt, ohne dass mein Körper mich dafür abgestraft hätte. Schneller hat's mich gemacht, und nicht nur aus offensichtlichen Gründen, sondern weil das (für mich) ökonomischer ist. Das war ein guter Eingriff in den Laufstil. Man muss halt sein Optimum finden.

:winken:
I'm not running away from things. I'm running to them before they flare and fade forever.

675
+1

Ich bin inzwischen auch davon weg, eine bestimmte Kadenz (bisher z.B. mindestens 160/min.) als ideal vorgeben zu wollen. Beim langsamen Joggen, welches bei mir zur Zeit eher angesagt ist, fühlen sich 150/min. (oder knapp drüber) irgendwie natürlicher an. Bei meinen wenigen Barfußversuchen lande ich aber automatisch, ohne es zu wollen, bei viel höheren Werten, z.B. auch mal bei 174/min. Es kommt wohl doch auf das Gesamtpaket an, statt nur auf einzelne Symptome.

LG Christoph

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676
So, 07.08.2016 --- Bastelstunde 9,4 km

Es war, wenn überhaupt, nur etwas Leichteres angesagt. Aber angeregt durch diesen Beitrag von Watstiefel, wollte ich doch wieder ein wenig probieren. Was er im Endeffekt aussagt, ist dass ein willentliches Anfersen der Füße ein Herumdoktern am Symptom ist. Stimmt der sonstige Bewegungsablauf, sollte sich das richtige Maß des Anfersens von selbst ergeben. Ziehe heute extra meine Schuhe mit der geringsten Sprengung an (Asics DynaFlyte, 8mm).

Nach dem Einlaufen versuche ich, ein paar dieser Gedanken umzusetzen - insbesondere das Vorneigen der Körperachse zur Schwerpunktverlagerung. In meinem gesunden linken Bein bewirkt das augenblicklich Erstaunliches: Ich lande ohne drüber nachzudenken sofort komplett auf dem Mittelfuß bzw. sogar ganz leicht auf dem Vorfuß, die Ferse kommt immer erst nachgeschaltet ins Spiel - sie hat definitiv nicht den ersten Bodenkontakt. Beim rechten Bein läuft es etwas unrunder; bedingt durch meine einjährig antrainierte Achilles-Schonung lande ich zuerst mit der rechten Ferse, aber irgendwie sanfter - der restliche Fuß scheint schneller zu unterstützen, noch bevor das volle Gewicht auf der Ferse ruht. Zudem sorgt ein gelegentlich doch mal aufzuckender (oder auch nur erwarteter) "Bremsschmerz" rechts für eine gewisse Verkrampfung der hinteren Oberschenkelmuskulatur. Auf jeden Fall setzen aber bei leicht vorgeneigter Körperachse beide Füße jetzt tatsächlich dichter vor dem Körperschwerpunkt auf als sonst.

So laufe ich ein paar unregelmäßige Intervalle zwischen anfangs 600m und später 200 bis 300 m. Die Pace pendelt zwischen übermütigen 5:30 und etwas über 6:00/km. Sobald ein aufkommender Schmerz im Oberschenkel nicht mehr durch Stilkontrolle wegzubringen ist, breche ich jeweils ab. Zwischen diesen Läufchen dann Gehen und langsames Traben, wobei die leichte Vorneigung der Körperachse selbst beim Traben noch zu einer Entschärfung der Fersenlandungen führt. Ein paar Mal bringt mich der automatische Rundentimer, der zusätzlich zu den Intervalltimern noch eingeschaltet ist, durcheinander, was den letzten Rest einer Regelmäßigkeit in dieser TE zerstört. Aber das ist heute völlig egal, geht es heute doch überhaupt nicht darum, ein fixes Programm von immer gleichen Wiederholungsläufen abzuspulen, sondern ich will mich spielerisch an einen ökonomischeren Laufstil herantasten und dazu jedesmal gut erholt sein. Das gelingt recht gut - sehr aufschlussreiche TE heute.

Zum Schluss, weil der Asphalt so schön glatt und sauber ist, gönne ich mir außer der Reihe noch 300m Barfuß, zählt also praktisch gar nicht. Erst will das nicht ganz rund laufen, bis ich merke, was los ist - ich bin noch mit meinem "Mit-Schuhen-Laufstil" unterwegs - vergleichsweise langsame, große Schritte (Kadenz 166/min), etwas zu starker Fersenlandungsanteil. Ich sage mir "Hey, aufwachen, jetzt ist doch Barfuß", lande augenblicklich nur noch auf dem Vor/Mittelfuß und ab geht die Post in 5:31/km (Kadenz 174/min). Gegen Ende beginnt der Oberschenkel leicht zu ziehen, wie er das mit Schuhen zuletzt schon bei knapp über 6:00/km tat. Da breche ich sofort ab, aber die Strecke ist eh' zu Ende. Freue mich schon auf nächste Woche, wenn ich mal wieder etwas länger barfuß darf.

Nach all dem Gebastel in dieser Woche, welches ja noch Lichtjahre davon entfernt ist, sich zu einem harmonischen und ökonomischen Laufstil konsolidiert zu haben, ist aber bereits auffällig, wie unrund und künstlich sich mein bisheriges Laufverhalten (insbesondere das in den Videos oben als Modus "steif" bezeichnete) anfühlt. Ich denke, ich habe in der Lauftechnik noch jede Menge Luft nach oben, aber die Gesundung meines Oberschenkels hat jetzt Priorität. Muss ja auch schauen, dass ich nicht den Teufel "Achilles-Schonhaltung" mit dem Belzebub "Oberschenkel-Schonhaltung" austreibe.

LG Christoph

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679
RunningPotatoe hat geschrieben:Meine Beobachtung vom "Bremsschmerz" passt übrigens sehr gut zusammen mit etwas, was ich über die Hamstring Tendinopathie gelesen habe (wenn ich nur noch wüsste, wo). Da hieß es, sie würde nicht durch harte Landungen auf dem Boden, sondern im letzten Teil der Flugphase des Spielbeins verursacht. Genau meine Beobachtung. Auch führt eine empfohlene Übung zur exzentrischen Kräftigung des Hamstrings punktgenau zur Provokation eben dieses Schmerzes. Da stellt man sich mit dem gesunden Bein umgekehrt, also entgegen der normalen Laufrichtung, neben ein mit 0,5 bis 0,8 km/h schleichendes Laufband und versucht, mit dem Fuß des betroffenen Beins die Lauffläche zu bremsen. Ist bei mir genau auf den Punkt. Habe diese Übung jetzt in mein Achillesprogramm mit aufgenommen. Mal sehen, wie sich's entwickelt.
Gerade, dass das Abbremsen des Oberschenkels zur Überlastung des Hamstrings und dessen Sehne nebst Ansatz geführt hat, finde ich auch aufschlussreich. Ich dachte einfach immer, der Vortrieb beim Laufen, der ja auch aus dem Hamstring und des Gesäßmuskels kommt, wäre einzig dafür verantwortlich. Und damals mit den Kilometern nahm der Schmerz zu und die Schrittlänge verkürzte sich, da ein weiteres Vorbringen des Beines am Sehnenansatz schmerzend zog. Das exzentrische Training am Laufband werde ich mal probieren, wenn ich das nächste mal in der Muggibude bin. Bin gespannt, wie das funktioniert :hihi: Hoffentlich werfen die mich da nicht wegen groben Unfugs raus :gruebel:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

680
dicke_Wade hat geschrieben:Gerade, dass das Abbremsen des Oberschenkels zur Überlastung des Hamstrings und dessen Sehne nebst Ansatz geführt hat, finde ich auch aufschlussreich.
Bei mir zumindest ist das ganz eindeutig so. Meine Theorie ist folgende: Die Achilles-Schonhaltung in Verbindung mit dem Versuch, die Schrittfrequenz hoch zu halten, verhinderte eine hohe Flugphase und führte zu schnellen, flachen Schritte. Um überhaupt Raum zu gewinnen, wurde das Spielbein abrupt nach vorne gerissen (was meinem Hüftbeuger/Quadriceps-Komplex aber gar nichts ausmachte) und musste dann am Ende der Flugphase ebenso abrupt wieder abgebremst werden, und da zwickt's dann am Sitzbein-Ansatz. Dieses abrupte Abbremsen war letztlich sogar gewollt, da ich nicht die vorgereckte Ferse noch in der Vorwärtsbewegung in den Boden rammen wollte (was mir früher andere Probleme beschert hatte). Vielmehr wollte ich den Bodenkontakt erst haben, wenn der Fuß relativ zum Boden schon stillsteht oder sich sogar schon wieder rückwärts bewegt. Wie gesagt - so ist es bei mir, und das ganz eindeutig.
dicke_Wade hat geschrieben:Ich dachte einfach immer, der Vortrieb beim Laufen, der ja auch aus dem Hamstring und des Gesäßmuskels kommt, wäre einzig dafür verantwortlich. Und damals mit den Kilometern nahm der Schmerz zu und die Schrittlänge verkürzte sich, da ein weiteres Vorbringen des Beines am Sehnenansatz schmerzend zog.
Die Muskelgruppe des hinteren Oberschenkels (Hamstring) besteht ja aus mehreren Teilen, die insbesondere im Kniebereich unterschiedlich angetackert sind. Vielleicht sind bei dir und mir ja unterschiedliche Aspekte betroffen. Weder verstehe ich bisher das genaue Zusammenspiel der einzelnen Muskelteile im Bewegungsablauf, noch kann ich identifizieren, welcher Teil genau die Probleme macht. Hoffe, dass der Besuch beim Physio mich da etwas aufschlauen wird.
dicke_Wade hat geschrieben:Das exzentrische Training am Laufband werde ich mal probieren, wenn ich das nächste mal in der Muggibude bin. Bin gespannt, wie das funktioniert :hihi: Hoffentlich werfen die mich da nicht wegen groben Unfugs raus :gruebel:
Ganz sicher werden sie das. Und selbst wenn nicht - der Mob der Wartenden, die auf ein freies Laufband geiern, wird seinem Gerechtigkeitsgefühl umgehend Befriedigung verschaffen wollen, wenn du da vor ihrer Nase rumkasperst, denn es sieht wirklich extrem albern aus. :D

Für deine dann erforderliche Ehrenrettung hier ein Link zur Beschreibung der Übung.

LG Christoph

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Barfuß verändert die Welt(sicht)

682
Zur Zeit haben wir mal wieder unseren "Rent a Dog" von der Tochter, die mit Familie für zwei Wochen in unserem WoMo unterwegs ist. Vier Personen in dem Zigeunerkarren sind schon nervig (zwei geht gerade so, wenn man sich etwas Mühe gibt :D ), aber vier zusätzliche Pfoten wären des Guten wohl doch zu viel. Jetzt bin ich also wieder 4x täglich "behundet" unterwegs und nutze das für ausgiebige Spaziergänge zwischen 2,5 und 8 km, im Schnitt wohl so 12 km täglich.

Gerade regnete es, aber ein Indianer(hund) kennt keinen Schwerz, er will unbedingt raus. Nach schlappen 20 m hinterm Gartentor erreiche ich jenen 100m langen Trampelpfad durch hohes Gras, wo ich den Hund bereits gefahrlos von der Leine lassen kann, nachdem ich die Straße überquert habe. Morgens holt man sich hier selbst bei schönstem Wetter komplett nasse Füße, weil das manchmal kniehohe Gras meist bis kurz vor Mittag taufeucht ist. Wohl angeregt durch das jüngst entdeckte Barfußlaufen hatte ich die Eingebung "Geh doch einfach barfuß durchs Gras, kannst ja gleich anschließend die Schuhe wieder anziehen". Gesagt, getan - lustvoll durch nasse Gras geschlendert. Aber dann auf dem asphaltierten Fußweg: Warum eigentlich jetzt Schuhe anziehen ? Es regnet doch immer noch so schön. Und barfuß spazierengehen kann man ja wohl kaum übertreiben. Also nehmen wir unsere Standard-Gassistrecke (der Anfang von dem, was ich hier schon mal als "Panoramarunde" beschrieben habe) unter unsere 6 nackten Pfoten. Es ist ein asphaltierter Feldweg, nicht ganz sauber, immer wieder trete ich auf sehr kleine Steinchen, stört aber erstaunlicherweise fast gar nicht. Und zudem habe ich ja meine Sandalen dabei und kann zur Not jederzeit darauf zurückgreifen. Aber ich werde nicht greifen.

Oben auf dem Bergrücken endet der Asphalt, auf dem Höhenweg, der historischen "Hohen Straße", lauert Schotter. Weiß ich, weil ich beim Laufen mit Schuhen diesen Schotter immer suche, aber barfuß ist das wohl eher nix. Ich will schon umdrehen, da sehe ich diesen Höhenweg plötzlich mit anderen Augen. Das was ich immer gemieden habe - den bewachsenen, holprigen Mittelstreifen, eignet sich doch wunderbar zum Barfußgehen. Sehr angenehm, der unregelmäßige Bewuchs bietet den Füßen eine willkommene Abwechslung zum bisherigen platten Asphalt. Nach 300m drehe ich trotzdem um, weil ich eigentlich keine Riesenwanderung machen will. An der Einmündung meines Asphaltweges müsste ich wieder rechts ab. Aber ich erinnere mich, dass der Höhenweg in die andere Richtung noch fast 1 km genauso so weiter geht - geschotterte Traktorspuren mit grünem Mittelstreifen. Das wäre doch eine super Barfußstrecke, ganz in Hausnähe. Ich gehen den Weg weiter, um die Beschaffenheit zu testen. Perfekt bis auf zwei minimale Unterbrechungen, wo Schotterwege einmünden. Nach 1 km endet der Grasstreifen dann ganz, also umkehren.

Erst jetzt fällt mir ein, dass gerade hier ein weiterer Grasweg abzweigt Richtung Dorf. Den bin ich gestern (!) erst mit dem Hund gegangen. Hatte geflucht, dass ich mir im taufeuchten Gras die Sandalen klitschnass gelaufen hatte. Der Weg war ein Notnagel, weil der normale (voll geschotterte) Rückweg durch eine Baustelle versperrt war. Heute, im Regen wäre der Grasweg sicher erst recht nichts für Sandalen. Aber barfuß ? Na klar, barfuß !!! Wir latschen also fröhlich duchs nasse Gras. Herrlich unebener Boden. Und dann die nächste Erinnerung. Der Weg endet ja gar nicht auf halber Strecke am nächsten Asphalt-Feldweg. Er führt darüber hinaus ja weiter, ebenfalls als Grasweg. Und endet 150m von unserem Haus. Und wollte ich auch dieses Stück Straße vermeiden, könnte ich sogar den eingangs erwähnten Pfad noch mit einbauen, dann hätte ich nur 50m Asphalt. Ich wähle aber die Straße, weil ich mir in einer Pfütze den Lehm von den Füßen waschen kann. Ich drehe mich verschämt um, ob ich irgendwo verstohlene Bewegungen in den Gardinen sehen kann. Nichts, die Luft ist sauber ...

Ich fasse es nicht - ich habe eine Barfußstrecke von mindestens 2 km (hin und zurück also 4 km) direkt vor der Haustür und weiß es nicht mal, obwohl ich durchaus jeden Meter schon kannte. Hatte schon überlegt, wie weit ich fahren muss, um barfuß auch mal im Gras laufen zu können. Die hochtechnisierten Laufschuhe hatten meinen Blick auf die nähere Umgebung derart verengt, dass ich nur noch die "laufbaren" Wege (gut geschottert oder asphaltiert) auf dem Schirm hatte - alles andere war ausgeblendet ! So kann ein spontaner Barfuß-Spaziergang im Regen den Blick auf die Welt verändern ! Einziger Nachteil dieser Strecke: der Weg dient etlichen Hundebesitzern als Scheißstraße. Innerhalb des letalen Kontaminationsbereichs (ca. 200m ums Dorf herum) muss man sicher aufpassen, wo man hintritt. Obwohl ein barfüßiger Tritt ins Weichbraune ja vermutlich weniger schmerzen dürfte als der auf einen spitzen Stein ... :D

P.S.: Diese Strecke wird hier zukünftig wohl als "mein Barfußpfad" Berühmtheit erlangen.

LG Christoph

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684
KW 31 (01.08. bis 07.08.2016) --- Langsam

[table="width: 500, class: grid"]

[tr]
[td] Tag [/td]
[td] Lauftyp [/td]
[td] Hm [/td]
[td] km gesamt [/td]
[td] min/km [/td]
[td] Posting [/td]
[td] Kommentar [/td]
[/tr]
[tr]
[td] MONTAG [/td]
[td] LaLa [/td]
[td] 20 [/td]
[td] 12,0 [/td]
[td] 7:11 (11 km) [/td]
[td] #650[/td]
[td] letzter KM barfuß [/td]
[/tr]
[tr]
[td] DIENSTAG [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] MITTWOCH [/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td]Pause, wg. Oberschenkel[/td]
[[/tr]
[tr]
[td] DONNERSTAG [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] FREITAG [/td]
[td] Bastelstunde [/td]
[td] 20 [/td]
[td] 5,2 [/td]
[td] --- [/td]
[td] #665[/td]
[td] Lauf-ABC, letzter KM barfuß in 6:18[/td]
[/tr]

[tr]
[td] SAMSTAG [/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td] SONNTAG [/td]
[td] Bastelstunde [/td]
[td] 10 [/td]
[td] 9,4 [/td]
[td] --- [/td]
[td] #673[/td]
[td] Experimente mit der Körperachsenneigung [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Summe: [/td]
[td] [/td]
[td] 50 Hm [/td]
[td] 26,6 km [/td]
[/tr]
[/table]

Legende: siehe hier

Wochenfazit
Der Oberschenkel zickt. Einiges Rumprobieren an der Lauftechnik (incl. erster Barfußversuche). Es gibt Verbesserungspotenzial.

Ausblick auf die kommende Woche
Mal wieder normal laufen; Schonung des OS hat Prio.

LG Christoph

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686
Das mit den ewigen Jagdgründen finde ich nicht gar gut! Und...auch wenn das ein Laufblog ist und für dich reserviert- könntest du evtl. ausnahmsweise ein klitzekleines Foto von dem 4-beinigen Barfuß-Experten einstellen...

Di, 09.08.2016 --- Fahrtspiel 8,2 km

688
Heute (also vorgestern) war ich, wie teils schon angedeutet, den ganzen Tag über barfuß spazierengehend unterwegs. Morgens 4,5 km mit dem Hund, mittags nochmal 2,5 km und zu Hause und im Garten sowieso.

Als ich kurz vor 18:00 meine Mizuno Wave Rider 19 schnüre, ist das tatsächlich das erste Mal heute, dass ich überhaupt Schuhe anziehe. Was für ein Scheißgefühl. Wer hatte meinem zweitliebsten Laufschuh bloß über Nacht Plateausohlen drunter genagelt ? Und wieso sitzen meine Füße plötzlich in Schraubstöcken fest ? Ein Gefühl, welches sich den ganzen Lauf über nicht mehr wesentlich ändern soll.

Ich will heute eigentlich nur laufen und nicht rumbasteln, aber in dieses Laufen soll das, was ich in den letzten Tagen gelernt hatte, schon etwas einfließen. Soll heißen, Steuerung des Tempos nicht über mehr oder weniger heftiges Nach-Vorne-Reißen der Beine bei immer gleich aufrechter Körperachse, sondern über eine tempoabhängige Neigung der unteren Körperachse (Oberkörper und Kopf aber immer möglichst aufrecht). Der Abdruck vom Boden weg (als Ingenieur sehe ich da natürlich sofort einen Kraftvektor vor mir) immer gegen den Schwerpunkt, d.h. genau in Richtung der mehr oder weniger geneigten Körperachse, gerichtet. Ob meine Kraftentfaltung wirklich physikalisch korrekt in Achsrichtung erfolgt, kann ich natürlich nicht überprüfen. Es genügt aber offenbar, dass ich das Gefühl habe, es sei so. Denn oh Wunder, immer wenn es mir gelingt, dieses Gleichgewichtsgefühl sich einstellen zu lassen, ist von meinem Oberschenkel nichts zu spüren, bis deutlich unter 6:00/km. Und wenn ich es verliere - schwupps, meckert der Oberschenkel am Sitzbein, wenn auch heute weniger als die Tage zuvor.

Es gelingt mir heute nicht, so gleichmäßig zu laufen, wie ich das ursprünglich wollte. Verschiedene Positionen der Körperachse zwingen mich zu unterschiedlichen Tempi und das Gefühl dafür ist bei etwas höherem Tempo (z.B. 6:40 oder schneller) deutlicher als beim Traben. Da ich schon lange nicht mehr in der Form bin, dies als DL im unteren Pulsbereich zu laufen, ergibt es sich halt wieder so, dass sich etwas schnellere Passagen mit Trab- und auch Gehpausen abwechseln. Ich nenne das jetzt mal Fahrtspiel, weil mir nichts Treffenderes dafür einfällt.

Wie schon erwähnt bleibt das Tragegefühl der Schuhe durchgehend saumäßig, was durch die Konzentration auf die Achsposition aber zeitweilig in den Hintergrund trat. Aber beim langsamen Austraben ist diese Gefühl, auf Plateausohlen zu laufen, wieder da. Ich ertrage das stoisch - bis besagte Bank in Sicht kommt. Was mache ich hier eigentlich ? Für was um alles in der Welt sollen die Schraubstöcke an meinen Füßen gut sein ? Auf der Bank ziehe ich kurz entschlossen die blöden Schuhe und Socken aus und ab gehts. Ich laufe gefühlt etwas verhaltener als letztes Mal auf dieser Strecke, tatsächlich ist es aber 10 s/km schneller: 6:08/km.

LG Christoph

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Do, 11.08.2016 --- Leichter DL 10,0 km

689
Das barfüßige Spazierengehen mit dem Hund habe ich beibehalten, zumindest morgens, wenn das Gras noch pitschnass ist. Da meine Fußsohlen aber mittlerweile schon etwas strapaziert sind, bin ich hin und wieder auch mal ganz froh, mit Sandalen gehen zu können. Das ermöglicht zudem auch mehr Abwechslung. Beim heutigen (natürlich barfüßigen) Morgenspaziergang stelle ich fest, dass mein Oberschenkel viel friedlicher geworden ist. Nicht ganz OK, aber wenn sich's weiterhin so verbessert, bin ich glücklich.

Vorgestern mutierte der leichte DL ja zum Fahrtspiel, heute soll es nun wirklich ein kontinuierlicher leichter DL mit barfüßigem Auslaufen werden. Auf dem Parkplatz am Start meiner Standardstrecke angekommen, stelle ich fest, dass ich Laufuhr und Brustgurt gar nicht dabei habe. War bei der Vorbereitung gestört worden. Einen Moment lang zögere ich und überlege, ob ... nein, ich tue es nicht, heute bleibe ich Frank Zanders Kurt - ohne Helm und ohne Gurt. Das Wetter ist traumhaft - noch kühl, aber die Sonne hat den Hochnebel bereits aufgelöst.

Ich trabe langsam los, Kraftentfaltung in Richtung der Körperachse. Da diese noch fast aufrecht ist, geht's recht gemütlich voran, gefühlt echtes GA1 Tempo. Kommt mir vor wie anfangs 7:00 bis 7:15, später eher Richtung 7:45 bis 8:00. Bei diesem "Tempo" mit der Körperachse spielen zu wollen, wäre sinnlos. Ich will einfach nur traben. Aber die Besinnung auf die Kraftentfaltung Richtung Körperachse bewirkt, dass ich mehr nach oben abdrücke als früher. (Schöne Grüße an Alderamin !) Wenn ich die Füße noch ein klein wenig anhebe, ist der latente, wirklich nur sehr schwache Oberschenkelschmerz ganz weg. Kurz vor dem Ziel am Parkplatz entnehme ich dem Glockenschlag einer Kirchturmuhr, dass ich in 45 min. 5,9 km gelaufen bin, also knapp 7:40/km im Schnitt für die gesamten 8 km. Genauer geht's heute nicht, ist aber auch wurscht.

Einmal die Woche will ich mir ja eine Portion Barfußlauf gönnen. Diesmal mache ich es aber so, dass ich mit Schuhen ganz zurück bis zum Auto laufe, die Schraubstöcke nebst Socken dort deponiere und dann barfuß nochmal auf die Strecke gehe. 2 km habe ich mir heute vorgenommen, mit der Option für einen vorzeitigen Abbruch.

Kaum bin ich wieder auf der Piste, klingelt es von hinten - ein Pulk von 12 bis 15 Radfahrern schickt sich an, mich einer nach dem anderen zu überholen. "Hallo, Sie haben Ihre Schuhe vergessen" klingt es freundlich neben mir. "Nicht vergessen - für Schuhe reicht bei mir das Geld einfach nicht" gebe ich eben so freundich und bestens gelaunt zurück. Der nächste zieht vorbei. "Hallo, Sie haben Ihre Schuhe vergessen." "Nicht vergessen - für ...", "Kuck mal, der hat ja gar keine Schuhe an", "Ohne Schuhe, eisern, eisern". Zwischendurch sagen ein oder zwei Radfahrer tatsächlich auch mal gar nichts. Der letzte singt: "Barfuß im Regen ..." Darauf fällt mir leider nichts mehr ein. Endlich hat die Rennkartoffel also mal ihren ganz großen Auftritt. :D Bis alle vorbei sind, sind gut 200m rum und ich drehe aufgekratzt etwas auf. Und schon rückt die Radlertruppe prompt wieder langsam näher. Soll ich sie etwa ... ? :teufel:

Nein, ich überhole sie nicht, ich will hier einfach nur in Ruhe barfuß laufen. Das Sensationelle des ersten Mals ist längst verflogen, ich erfreue mich einfach daran, dass ich bei gleichem Energieaufwand barfuß offenbar deutlich schneller unterwegs bin als mit Schuhen. Irgendwie geht ohne Schraubstöcke alles leichter von der Hand ... ähm, ja, von der Hinterhand. Ich denke gar nicht mehr übers Barfußlaufen an sich nach und vor allem auch nicht mehr über den Untergrund. Ich weiß ja, dass der Asphalt hier angenehm glatt ist und dass es hier absolut keine Steinchen gibt. Es läuft mich einfach so. Nur ein kräftiger Platzregen fehlte mir noch zum siebten Läuferhimmel.

Fast nur unterbewusst registriere ich, dass die 1 km Marke vorbeifliegt und ich jetzt umkehren sollte, wenn ich auf 2 km kommen will. Och Menno, ausgerechnet jetzt ! Der innere Kampf dauert weitere 100m. Dann erreiche ich die bewusste Bank, wo meine bisherigen Barfußläufe immer begannen. Jetzt aber mal Schluss mit lustig - umgedreht und zurück. Ab jetzt distanzmäßig also Neuland. Ich überlege kurz, ob ich es langsamer angehen sollte und lasse mich auf gefühlte 7:00/km zurückfallen. Das gefällt mir aber gar nicht, denn jetzt spüre ich, dass die Fersen stärker aufschlagen. Das könnte man sicher stiltechnisch irgendwie abstellen, aber ich habe auf weitere Tempobasteleien schlichtweg keinen Bock. Wo es doch um so vieles einfacher, das Tempo wieder soweit anzuziehen, dass alles geschmeidig läuft. Den Rest erledige ich in geschätzten 6:20 bis 6:30 - ganz entspannt.

Ein schöner Lauf heute und von meinem Oberschenkel, der nach 10 km (auch wenn langsam) sonst schon etwas zu meckern beliebt, spüre ich heute rein gar nichts.

LG Christoph

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690
Ich bemerke, die Posts enthalten weniger Tabellen, Zahlen, Fakten, trockene Analysen, sondern mehr Spaß, Witz, Freude und Erlebnisse.
Gefällt mir. Und gefällt auch dem OS. :daumen:

691
Dieses Lob der obersten Spaßbeauftragten der Nation geht natürlich runter wie Öl und ist unendlicher Ansporn für Spaß ohne Grenzen. :nick:

Aber: ich zumindest vermisse meine Tabellen schmerzlich. :weinen: Nur sollte halt auch was G'scheit's drin stehen. Damit kann ich zur Zeit aber leider nicht dienen. :peinlich:

Aber das wird wieder. Mein Kraft/Stabi-Programm verträgt der OS schon wieder klaglos, nur bei einer Übung (bäuchlings liegend gestrecktes Bein hochheben) muss ich aufpassen, keine falsche Bewegung zu machen. Und die Laufbandübung für den OS klappt auch schon deutlich schmerzärmer.

Die sollte ich überhaupt demnächst mal als Video hier einstellen, das gibt Spaß zum Abwinken für alle ! :hihi:

LG Christoph

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Also, der "Schäferhund" meines Profilbilds war die Border Collie Dame "Ashley" (einer der wenigen Borders der Farbe "Zobel", also mal nicht langweilig schwarz/weiß wie im Kitschfilm). Sie weilt leider seit 3,5 Jahren in den ewigen Jagdgründen. :weinen:

Der hier gezeigte Langhaar-Tigerdackel (Kampfname "Balu") ist tatsächlich der Familienhund unserer Tochter, der jetzt 2 Wochen Wellness-Urlaub im Rennkartoffelparadies gewonnen hat. Oma Rennkartoffel verwöhnt ihn kulinarisch und Opa Rennkartoffel sorgt anschließend für die Fitness. Jeden Tag wird zwar besorgt nachgefragt, ob es dem Dackel gutgehe, aber wir können nur berichten, dass sich sein Heimweh in äußerst überschaubaren Grenzen hält. :D

LG Christoph

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697
wenn wir schon beim Thema sind -
mein schwarzes Monster vor zehn Jahren...
(auch Frau Schlau genannt oder der schwarze Habicht)
falls sie nervt in deinem Faden - ich bin nicht beleidigt - und lösch das auch ganz brav wieder raus...
:nick:

Sa, 13.08.2016 --- Leichter DL 8,1 km

699
Herrlicher Sonnenschein, fast windstill, 21 °C, kaum schwül.

Nach all dem Gebastel der letzten Zeit stand mir heute der Sinn nach einem stinknormalen leichten DL. Ziel war 7:20/km und über 7 km ziehe ich das auch ziemlich konstant durch. Auf KM 2 bis 4 (also erste Hälfte ohne km 1) bleibt der Puls im Schnitt bei 130 = 70,3% = sauberes GA1. Auf KM 5 bis 7 das gleiche Tempo, aber der Puls geht deutlich höher, im Schnitt auf 143 = 77,3 % = GA2. Das mag an der zunehmenden Sonneneinstrahlung, aber auch an einem leichten Nachlassen der Laufökonomie gelegen haben. Nachdem die HF am Ende von km 7 auf 81 % gestiegen war, drosselte ich den letzten KM auf 8:00 - wollte nicht hechelnd am Ziel ankommen.

Der Laufstil fühlte sich gut an - auch auf dem letzten KM -, habe einfach nur auf einen deutlichen Abdruck in Richtung Körperachse geachtet, die bei diesem Tempo natürlich sehr aufrecht war. Durch den guten Abdruck kamen die Unterschenkel trotzdem fast in die Waagerechte - zumindest gefühlt, denn gesehen hab' ich's ja nicht. Der rechte Oberschenkel blieb locker und fast schmerzfrei, die Landung erfolgte fast auf dem Mittelfuß, mit nur ganz minimaler Bevorzugung der Ferse, rechts wieder etwas stärker als links. Gegen Ende fehlte etwas die Konzentration, aber das erste Schlurfgeräusch war tatsächlich erst zu hören, als ich auf dem letzten KM bei 8:00 mal nicht aufpasste. Bin sehr zufrieden, wie sich mein Laufstil gerade bei niedrigem Tempo entwickelt hat.

Heute mal kein Verlangen nach barfuß - es reichte, dass ich morgens mit dem Dackel barfuß im Gras unterwegs war. 3 Stunden nach dem Lauf war ich übrigens mit dem Hund nochmal unten am Kocher. Da gibt's eine flache Stelle im Wasser mit lauter Kieselsteinen, hühnerei- bis handtellergroß, eher rund und flach - kaum spitze Steine darunter. Hier war ich früher oft mit Ashley und ich erinnere mich, dass mir das Balancieren auf diesen Steinen damals extrem schwer fiel, weil mir die Füße dabei schmerzten und ich herumtorkelte wie ein Besoffener. Heute war das deutlich weniger der Fall. Einige Steine drückten zwar auch, aber es war viel besser erträglich und ich konnte das Gleichgewicht deutlich besser halten. Ich bilde mir jetzt einfach mal ein, dass das schon die Folge meiner Barfußaktivitäten der letzten Woche ist - wäre ja toll, wenn die Fußmuskulatur sich schon so spürbar verbessert hätte. Diese Stelle könnte ich schön in eine meiner Touren ("Panoramarunde") integrieren. Wassertreten auf Kieselsteinen - die perfekte Kräftigungsübung für die Füße !

LG Christoph

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Lilly* hat geschrieben:Klingt alles wunderbar. Wo muss man denn teilnnehmen,um einen Urlaub im Rennkartoffelparadies zu gewinnen?
Das ist im Grunde ganz einfach. Man muss eigentlich nur permanent vorgeben, dass man ja eine ach so schweeeere Kindheit hatte, dass man zu Hause niiiiie was zu fressen kriegt und niiiiiemand je Zeit zum Gassigehen hat. Wenn du die Nummer nur halb so überzeugend drauf hast wie Balu, dann stehen die Chancen gut für den Hauptgewinn. :wink:
Durchbeißerin hat geschrieben:war das jetzt schon alles oder was ist mit Handvoll Numero 2...
Wie jetzt ? Meinst du Ashley ? Da müsste ich mal im Archiv graben, in gefühlt 10.000 Fotos ...
Durchbeißerin hat geschrieben:wenn wir schon beim Thema sind -
mein schwarzes Monster vor zehn Jahren...
(auch Frau Schlau genannt oder der schwarze Habicht)
Herrliches Tier - auch wenn's hier ja Leute geben soll, die sich vor großen schwarzen Hunden fürchten. Das muss aber ein Missverständnis sein.
Durchbeißerin hat geschrieben:falls sie nervt in deinem Faden
Nö, gar nicht. Das Thema überbrückt doch ganz hervorragend mein läuferisches Sommerloch.
geebee hat geschrieben:Münchner müssen zugelaufenen Dackel herausrücken
Ja, ich gesteh's - ich bin auch so ein elender Hunderfänger. Während meines letzten Läuferlebens begegnete ich mal an einem herrlichen Neujahrsmorgen einem herrenlosen Border Collie im tief verschneiten Winterwald. Der sah so verloren aus. Da ich gerade einen langgezogenen Anstieg hinter mir hatte, kam mir dieser Vorwand für eine kurze Verschnaufpause gerade recht. Ich blieb stehen, er kam etwas scheu, aber doch zutraulich auf mich zu und ließ sich streicheln. Beide Seiten genossen das für eine Weile, bis mir irgendwann kalt wurde. Also trabte ich langsam weiter und der Hund nun in gehörigem Abstand hinter mir her. Das hätte mir ja egal sein können, hätte ich nicht gewusst, dass der letzte halbe Kilometer meiner Tour entlang einer viel befahrenen Landstraße führte. Was würde aus dem Hund, wenn ich dann in der warmen Stube sitze ? Und überhaupt, was macht so ein Prachtkerl am Neujahrsmorgen allein im Wald, ganz ohne Halsband und Hundemarke ? Also nahm ich ihn erstmal mit nach Hause, um mich dann auf die Suche nach dem Besitzer zu machen. Aber zuerst gab's mal ein anständiges Fressifressi für uns zwei Waldschrate. Langsam dämmerte mir, dass ich uns in eine Bredouille gebrachte hatte. Denn nachmittags wollten wir wegfahren und über Nacht fortbleiben. Aber mit dem Hund ? Also rief ich schnellstens beim Notdienst des zuständigen Tierheims an, eine Vermisstenmeldung lag aber nicht vor. Am anderen Ende der Leitung spürte ich eine unausgesprochene Angst, ich könnte rumzicken und ausgerechnet am Neujahrstag einen Hund einliefern wollen. Diese Furcht konnte ich aber schnell zerstreuen, indem ich anbot, den Hund gegen Hinterlassung meiner Handynummer auf unseren Ausflug mitzunehmen. Große Erleichterung am anderen Ende des Drahts.

Also fuhr der Hund nun mit uns mit - ganz selbstverständlich und sowas von brav, als hätte er schon immer zu uns gehört. Mittlerweile wuchs in mir sogar die leise Hoffnung, dass sich doch bitte niemand melden möge. Denn ich hatte mich in dieses liebe, verschmuste und bildhübsche Hundemädel schon arg verknallt. Träumen darf man ja, aber am nächsten Tag kam dann doch der desillusionierende Anruf. Der Besitzer zeigte erstaunlich wenig Emotion und erwähnte beiläufig, dass man am Silvesterabend halt zum Knallen vor die Tür gegangen sei und der blöde Hund dann in Panik aus der selbstverständlich offenstehenden Haus- und Gartentür in den Wald gerannt sei. Ich sagte ihm, dass er sich allerdings noch bis zum Abend gedulden müsse, da wir ja auswärts wären. Das schien ihm gerade recht - "Kein Problem, behalten sie sie ruhig noch bis heute Abend." Da er auf unserem Rückweg wohnte, brachten wir den Hund selbst dort vorbei. Das Wiedersehen war bemerkenswert nüchtern. Das Ehepaar öffnete die Haustür, der Hund - ohne sie eines Blickes zu würdigen - strebte schnurstracks an ihnen vorbei, unter die Treppe, husch, in sein Körbchen und ward nicht mehr gesehen. Die Besitzer sagten nur etwas wie "Da bist du ja endlich, du dummer Hund", oder so ähnlich. Wir wurden noch zu einem Glas Wein genötigt (immerhin) und erfuhren, dass der Hund Ashley hieße und dass man ihn auch nur von der Tochter in Pflege hätte, weil diese fast nie Zeit für ihn habe. Später, zu Hause, sagte ich zu meiner Frau noch: "Verdammt, ich wollte, ich hätte gar nicht erst angerufen. Bei uns hätte sie's zehnmal besser gehabt."

Nein, das war nicht unsere Ashley; sie war aber tatsächlich der Namensgeber für die Border-Dame, die wir uns ein halbes Jahr später dann selbst anschafften.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.
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