Na, dann fangen wir doch am besten gleich mal damit an.RunningPotatoe hat geschrieben:Bin gerade dabei, meine Gedanken zu sortieren und zeitnah in Häppchen hier abzusetzen.
Als Ausgangspunkt für weitere Überlegungen möchte ich den Verlauf meiner letzten ca. drei Trainingsjahre mal in Kurzform Revue passieren lassen:
- Phase 1 (“Projekt 10k”): ab Sommer 2015 Grundlagentraining, war aber durch erste Achillesepisode behindert. Dann spezifisches 10k-Training (Eigengewächs). Ergebnis des hügeligen 10k-Test-WK 6 Wochen vor dem Ziel-WK noch sehr gut im Plan, 3 Wochen später, also 3 Wochen vor dem Ziel-WK rapider Leistungsverfall. => Trainingsplan war zu lang, Grundlage nicht ausreichend.
- Phase 2 (“Projekt Trolli-HM, die Unvollendete”): Im Juni 2016 noch durchtrainiert (200 km/Woche), dann aber zurückgeschaltet auf 100 km im Juli. Im August 150 km und im September bereits wieder 200 km. Lange Läufe mit bis zu 16 km moderat. Durchaus auch Tempoeinheiten, aber weniger und nicht so intensiv. Der Herbst 2016 war also eher ein Grundlagentraining; ein spezielles WK-Ziel lag da ja auch nicht vor. Im Sommer zwar Probleme mit dem hinteren Oberschenkel/Piriformis, aber keine ernsthaften Verletzungspausen. Im Januar 10 Tage Pause wegen anderer Prioritäten; problemloser Einstieg in den HM-Trainingsplan von Pfitzinger (15 Wo bis max. 80 WKM). Abbruch nach 12 Wochen wg. Achilles. => Grundlage war gut, aber Plan zu lang und zu hart. Trolli ade.
- Phase 3 (“Projekt Trolli-HM, die 2.”: Lange Verletzungsphase wg. Achilles. Im Mai – Sep immer wieder mal gelaufen, aber nur 200 km insgesamt und ganz ohne Tempo). Diese Pause war ein ganz anderes Kaliber als die kurze Schonzeit im Juli ein Jahr davor. Die hat mich richtig runtergezogen, +10 kg bis Jahresende waren der sichbare Beweis. Okt-Dez gutes Ramp-up, aber eine echte Grundlage wie ein Jahr vorher konnte das natürlich nicht erbringen. Ab Anfang Jan 2017 dann eigener, ambitionierter HM-Plan über 18 Wo. Es ging voran, hinkte den Leistungen des Vorjahres aber stets konstant (gefühlt: 40s/km) hinterher. Ich blieb zwar von Verletzungen verschont, war aber praktisch immer müde. Den HM zwar geschafft, aber fehlende Ausdauer zeigte sich nach 2/3 des Laufs. => Hart trainiert, aber Grundlage nicht ausreichend.
(Und manch anderer Mahner hat hier schon Ähnliches gesagt). Mir fehlte meist eine ausreichende Grundlage, bevor ich WK-spezifisch dann in die Vollen ging, nur um mich da zum Ausgleich extra hart zu knüppeln. Nur bei Phase 2 hat’s lange funktioniert, bis der zu harte WK-Plan und ein einziger übermütiger Berglauf einen Monat vor dem Trolli alles stoppte.geebee hat geschrieben:Folgender Gedanke:
Wenn ich die letzten 2 Jahre noch überblicke, hast Du immer einen recht langgezogenen 'ramp-up', bei dem Dir auf dem Weg zum Zielwettkampf so ein bisschen die Luft ausgeht, mal Verletzung, mal Einbruch. Wenn sich das tatsächlich als Muster herauskristallisiert, wie wäre es denn, diesen 'ramp-up', also die Steigerung von Trainingsumfang und -Intensität zum Wettkampf hin, ein wenig kürzer zu gestalten, vielleicht 6 Wochen mit 2 Taper-Wochen? Davor trainierst Du auf einem Niveau, dass Du gut auf Dauer wegsteckst, z.B. 40 - 50 Wochenkilometer bei 4 Trainingseinheiten, die ruhig abwechslungsreich gestaltet werden können. Ich denke, dass Du das Optimum von intensiven Training und Regeneration noch nicht gefunden hast. Dieses Optimum ist sicher bei Dir sehr individuell.
Es ist diese Phase 2, an die ich jetzt anknüpfen möchte und, wie ich meine, auch anknüpfen kann. Ich komme jetzt unverletzt – wenn auch übermüdet – aus einer harten Trainingsphase und kann jetzt nach ausreichender Regeneration in eine produktive Grundlagenarbeit eintreten. Das soll in den nächsten 3 Monaten absoluten Vorrang haben.