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Die Rennkartoffel will's noch mal wissen

Sa, 21.07.2018 --- Endurance 2, (14k flach)

2001
Heute früh um 5:45 Uhr weckt mich das auf, was Männer meines Alters ja öfters mal wecken soll. :hihi:

Mir kommt der gestrige Wetterbericht in den Sinn, wonach die nächsten zwei Wochen heiß bis sehr heiß werden sollen. Ich beschließe, meine Lauferei schwerpunktmäßig mal auf den frühen Morgen zu verlegen. Nicht jeden Lauf, ein bisschen Schweiß darf auch mal fließen, aber zumindest die harten Einheiten. Und das heute wird eine harte Einheit, auch wenn es mit 14 km nur der kürzere der beiden wöchentlichen Endurance Runs sein wird. Die gestrigen Uphill Strides haben deutliche Spuren hinterlassen, aber der Herr Pf. wird sich etwas dabei gedacht haben, dass er den Endurance 2 gleich am nächsten Tag aufruft. Ich bin nur heilfroh, dass ich das für gestern abend ursprünglich geplante Krafttraining mit Schwerpunkt Hüftstabilität dann doch noch schwänzte. Die Nachwirkungen des Oberköpertrainings vor 36 Stunden reichen mir vollauf.

Ich parke tatsächlich schon um 6:30 Uhr an meiner Flachstrecke (nach Hügeln steht mir der Sinn heute nicht). Das Wetter ist äußerst seltsam. Da wo ich hin will, türmen sich diffuse, dunkle Wolken auf, irgendwie liegt Gewitter in der Luft. Und genauso fühlt es sich auch an. Obwohl eigentlich angenehme 19°C, ist es schwül und drückend, über 80% r.F. Na, denn mal nichts wie los, bevor mich noch ein Blitz erschlägt. Obwohl mir Letzteres heute als durchaus nachdenkenswerte Alternative erscheint. Denn schon auf den ersten 50m droht mir der Kopf zu explodieren. Zu vieles schießt da durcheinander, nach dem die südlichen Hartgummipfosten, formerly known as "Beine", ihre ersten Signale nach oben schicken. Das fühlt sich so grauenhaft tappsig an, zieht in Po und hinterem Oberschenkel - und von der Sorte heute 14 km ? Nie und nimmer! Soll ich's nach 4 km Recovery beenden und auf morgen verschieben ? Keine gute Idee, die ganze Woche leidet irgendwie schon unter Verschieberitis, nämlich der Tatsache, dass die LT Intv vom Sonntag auf den Montag gerutscht waren. Also werde ich das heute irgendwie und so weit es geht durchziehen, damit ich endlich mal wieder zwei ruhige Tage am Stück habe, bevor Dienstag die nächste LT Einheit folgt.

Die ersten beiden Kilometer fühlen sich anhaltend grauenhaft an, und mit 7:48 und 7:49 geraten sie genau so auch rein objektiv. Ich schaffe es auf diesen 2 KM buchstäblich nicht, meinen Puls über 70% zu hieven. Der Kopf sagt "Macht endlich hinne!", die sog. Beine sagen "Pöh, mach doch selber." Der dritte KM geht mit 7:22 zwar etwas besser, aber der geht auch mehr bergab als bergauf. Und fühlt sich aber genauso beschi**en an wie die vorigen.

Ich schalte augenblicklich komplett um. Dies war das letzte Mal, dass ich während dieses Laufs überhaupt aufs Tempo schaue. Ich pfeife auf alle Steigerungsstrategien und will einfach nur noch durchkommen, irgendwie überleben. Dazu sollte eigentlich gehören, dass sich das einigermaßen nach Laufen anfühlt. Tut es aber nicht. Das einzige, was ich mir heute erlaube, ist ein gelegentlicher Blick auf den Puls - aber nur zur Erheiterung. Könnte mich totlachen darüber, dass der Puls auch bei KM 5 noch auf 75% festgenagelt ist. Mehr geht einfach nicht. Erst auf KM 7 bis 9 blitzt gelegentlich mal so etwas wie Laufgefühl auf. Aber die Landungen bleiben ungeschickt, tappsig und schlurfig.

Bis KM 10 geht es irgendwie so halbwegs, aber dann lassen die Beine nach. Typischer Fall also von "Schwach begonnen, aber stark nachgelassen". Ich habe jetzt das Gefühl, irgendwo zwischen 8:30 und 9:00/km unterwegs zu sein, weiß es aber nicht genau, da die Paceanzeige ja weggeklickt ist. Und will es auch gar nicht wissen, denn ändern kann ich an diesem jämmerlichen Zustand ja doch nichts, allenfalls mich noch mehr gruseln, als das eh' schon der Fall ist. Der einzige Stolz, der mir noch bleibt, ist, die geplanten 14 km durchzu"laufen". Geht auch gar nicht anders - würde ich eine Gehpause einlegen, würde ich anschließend wohl kaum wieder in die Puschen kommen.

Dann der Maulwurfshügel. Ich versuche einfach, konstante Anstrengung beizubehalten, aber der Puls kratzt jetzt doch mal an der 80%-Marke. Während des anschließenden kurzen Gefälles kehrt für Sekunden mal wieder eine Art Laufgefühl zurück, aber viel zu schnell geht's wieder flach und damit mühsam weiter. Jetzt ist das Ende abzusehen und ich will das mit Anstand durchziehen. Merke, dass auf dem letzten KM sogar mal etwas geht. Muss mich aber sofort wieder bremsen, weil ich befürchte, das auf den letzten paar hundert Metern nicht mehr durchzustehen. Immerhin steigt der Puls auf den letzten zwei Kilometern bis 88% an. Kein Wunder, denn beim Stoppen der Uhr sehe ich, dass ich auf den letzten 200m mit 5:35/km unterwegs war ... :rolleyes:

Zu Hause kurz trockengelegt und an den Frühstückstisch gesetzt. Die Holdeste aller Holden hat damit geduldig eine Stunde über unsere übliche Frühstückszeit hinaus gewartet. Hach, heute mal extra dick Butter und Marmelade aufs gute Holzofenbrot, und die Welt sieht gleich ganz anders aus ! :wink:

Aber irgendwann muss ich mich der nüchternen Wahrheit stellen und mir meine Laufdaten anschauen (*grusel* *schauder*). Und da trifft mich fast der Schlag - die Realität sieht ja viel besser aus als das Gefühl über sämtliche 14 km, wie es mein obiges Gejammer wirklich realistisch wiedergibt. Nach KM 1+2 war kein einziger Kilometer mehr langsamer als 7:30, nur KM 12 mit dem fiesen kurzen Maulwurfsanstieg kam dem überhaupt nahe. Alles andere war im Bereich 7:22 bis 7:06, die letzten beiden KM sogar in 6:55 und 6:24. Eine derartige Diskrepanz zwischen Gefühl und Wirklichkeit hatte ich wohl noch nie. Eine systematische Steigerung war's zwar nicht, aber wenn ich die heute auch nur ansatzweise versucht hätte, dann wäre ich bestimmt noch vor KM 10 hoffnungslos abgek*ckt.

Insgesamt 14,1 km mit 35 Hm in 7:12/km, Puls 135/180 = 75,0%. Dafür, dass ich vorher wusste, dass das heute verdammt grenzwertig wird, bin ich sehr zufrieden. Jetzt kommt's aber darauf an, dringend benötigte Erholung nachzuholen, damit ich die neue Woche wirklich ausgeruht beginnen kann.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

2002
So, 22.07.2018 --- Recovery 4k

Gestern abend noch Beinkraft trainiert, deshalb sind die Fortbewegungspfosten heute nicht aus Hart- sondern aus Moosgummi. Vor dem Frühstück ein Mini-Läufchen, total langsam und mit einigen Genuss-Gehpausen bergauf. Aber trotzdem erfrischend.

Insgesamt 4,0 km mit 68 Hm in 8:25/km. Puls 119/180 = 66,1%. :D :D :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

2003
Ich beneide Dich darum, das Du die Läufe so in die kühlen Morgenstunden verlegen kannst.

Mich hindern Arbeit und / oder Morgenmuffeligkeit daran. Und jeden Lauf dann zwangsläufig nüchtern zu laufen. Ich habe das mal versucht, klappt nicht. Laufen, Dusche, Frühstück, das kostet zuviel Zeit und dann mit müden Beinen im Auto sitzen taugt nicht.

Ich flüchte mich in den Abend, so gut es halt geht.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

2005
Die Verdauung der Kartoffel... Hihi... Wir kommen nicht umhin: mit leerem Darm läuft es sich wesentlich besser... Ich mache mir da auch oft einen Kopf beim HM.
Hach, ich freue mich schon auf den Oktober!

KW 29 (16.07. bis 22.07.2018) --- 3. HM-Planwoche

2006
[table="width: 500, class: grid"]

[tr]
[td] Tag [/td]
[td] Lauftyp [/td]
[td] Hm [/td]
[td] km ges. [/td]
[td] min/km [/td]
[td] Athletik [/td]
[td] Details [/td]
[td] Kommentar [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Mo [/td]
[td] LT Intv 18' + 12' [/td]
[td] 30 [/td]
[td] 13,0 [/td]
[td] 5:55 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2522336]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Di [/td]
[td] Recovery [/td]
[td] 68 [/td]
[td] 4,1 [/td]
[td] 7:54 (7k Hügel)[/td]
[td] Mob [/td]
[td] [post=2522527]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Mi [/td]
[td] Endurance 1 [/td]
[td] 40 [/td]
[td] 18,1 [/td]
[td] 7:06 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2522763]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Do [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] RSt [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Fr [/td]
[td] Easy + 6UH + 5ST [/td]
[td] 180 [/td]
[td] 14,0 [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2522950]hier[/post][/td]
[td] [/td]
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[tr]
[td] Sa [/td]
[td] Endurance 2 [/td]
[td] 35 [/td]
[td] 14,1 [/td]
[td] 7:12 [/td]
[td] BKr, Mob[/td]
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[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] So [/td]
[td] Recovery [/td]
[td] 68[/td]
[td] 4,0 [/td]
[td] 8:25 [/td]
[td] HSt [/td]
[td] [post=2523130]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]


[tr]
[td] Sum: [/td]
[td] [/td]
[td] 421 Hm [/td]
[td] 67,3 k[/td]
[td][/td]
[td] [/td]
[td] [post=2522329]Vorwoche[/post] [/td]
[/tr]
[/table]
Legende: [post=2483053]siehe hier[/post]

Wochenfazit
Diese Woche hat es sich etwas geknubbelt - war schon grenzwertig. Alles in allem aber ganz ordentlich überstanden.

Ausblick: 4. HM-Planwoche (51 WKM)
Die kommende Woche hat zwar nur 4 TE, die aber haben's ebenfalls in sich ...


[table="width: 500, class: grid"]
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[td] Tag [/td]
[td] Lauftyp [/td]
[td] km gesamt [/td]
[td] Ausführung [/td]
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[tr]
[td] Mo [/td]
[td] --- [/td]
[td] [/td]
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[/tr]
[tr]
[td] Di [/td]
[td] LT Intv 18' + 15' [/td]
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[tr]
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[td] Recovery [/td]
[td] 6 [/td]
[td] [/td]
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[tr]
[td] Do [/td]
[td] --- [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Fr [/td]
[td] Progressive Long Run [/td]
[td] 19 [/td]
[td] Steigerung auf 74-84% HFmax bis zur Hälfte, dann weiter bis LT, letzte 5 km (?) im Schwellentempo [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Sa [/td]
[td] --- [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] So [/td]
[td] Easy + 2x5x150 [/td]
[td] 13 [/td]
[td] hügelig ? [/td]
[/tr]
[/table]

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

Di, 24.07.2018 --- LT Intervalle (12k flach)

2007
Wieder komme ich aus den verschiedensten Gründen viel später los, als ich wollte. Auf den ersten Schritten fühlt sich alles OK an, aber nicht überschäumend frisch. Das viele Krafttraining Ende der letzten Woche wirkt wohl noch ein wenig nach. Während des Einlaufens mache ich spontan ein paar Übungen aus dem Lauf-ABC, die mir jetzt geboten scheinen, sowie ein paar Steigerungen - fühlt sich gut an, bringt mich aber auch sofort aus der Puste.

Als ich um 9:00 endlich mit den Intervallen starte, herrschen bereits 24°C bei 60% r.F. (am Ende sollen es dann 27°C sein). Die Sonne brennt bereits unbarmherzig auf mich nieder, was sich zunächst aber noch nicht störend bemerkbar macht. Nur eine kurze Schattenpassage gegen Ende des ersten KM wird mir demonstrieren, wie schön das Laufen heute hätte sein können, wenn ich doch nur früher ... Vertan, vertan, sprach der Hahn, als er von der Ente stieg.

Nachdem ich letztes Mal die Intervalle mit 5:55/km runtergerissen hatte und dann aber ziemlich platt war, will ich es heute (18' und 15' sind angesagt) wirklich bei dem belassen, was ich als mein derzeitiges Schwellentempo einschätze, nämlich 6:10/km. Das gelingt mir zunächst auch ganz gut, die 3 km in gleichmäßig gelaufenen 6:07 fühlen sich gar nicht so schlecht an. Die Pause, die eigentlich 4 min. dauern sollte, ist mit 5' zwar etwas zu lang (mein altes Problem) aber doch viel kürzer als die 8' vom letzten Mal und fühlt sich auch besser an. Dann aber verheddere ich mich im Menü meiner Uhr und verdödele noch eine weitere Minute, bis ich wieder starte. Gleichlange Intervalle, die ich mit dem Intervalltimer einläuten kann, sind mir halt doch sympathischer.
:klatsch:

Der zweite Laufabschnitt beginnt etwas zu schnell (es geht aber auch minimal bergab) und gerät dann aber, zurück in der prallen Sonne direkt von vorn, recht bald sehr zäh - der 6:10er Schnitt scheint kaum mehr haltbar, ich liege konstant 2 bis 4 s drüber. Seltsamerweise reißt der letzte Kilometer, der sich bereits ziemlich grausig anfühlt, mit 6:03 die Sache wieder raus. Insgesamt 6:06/km für das zweite Intervall über 2,5k versöhnen dann aber doch. Danach bin ich aber völlig platt und schlurfe zurück zum Auto. Unterwegs bin ich richtig dankbar für einen ausführlichen Plausch mit einem etwa gleichaltrigen Rennradfahrer, der Pause auf einer Bank macht. Aber in die Gänge komme ich nicht mehr.

Insgesamt zählbare 11,8 km mit 30 Hm, die beiden Intervalle in 6:07/km (3k) und 6:06/km (2,5k). Interessant war der Puls. Während der sich beim ersten Intervall recht linear hochschlich von 135 bis 164, ist er beim zweiten Mal schon nach wenigen 100m auf 160 und bleibt dann für fast 2 km auf 162 (=90,0% HFmax) wie festgenagelt.

Zufrieden bin ich damit, dass ich die beiden Intervalle überhaupt wie geplant und konstant durchziehen konnte. (Etwas) unzufrieden stimmt mich, dass sie mich trotz deutlicher Temporeduktion so dermaßen geschlaucht haben, dass ich anschließend nicht mehr rund und durchgängig laufen konnte. Das Wetter als alleinige Erklärung dafür ist mir zu billig.

Jetzt steht am Freitag der Progressive Long Run an, das dürfte dann wohl die Hölle werden, Horst wetzt schon alle verfügbaren Messer.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

2008
Wieder komme ich aus den verschiedensten Gründen viel später los, als ich wollte. Auf den ersten Schritten fühlt sich alles OK an, aber nicht überschäumend frisch. Das viele Krafttraining Ende der letzten Woche wirkt wohl noch ein wenig nach. Waährend des Einlaufens mache ich spontan ein paar Übungen aus dem Lauf-ABC, die mir jetzt geboten scheinen, sowie ein paar Steigerungen - fühlt sich gut an, bringt mich aber auch sofort aus der Puste.

Als ich um 9:00 endlich mit den Intervallen starte, herrschen bereits 24°C bei 60% r.F. (am Ende sollen es dann 27°C sein). Die Sonne brennt bereits unbarmherzig auf mich nieder, was sich zunächst aber noch nicht störend bemerkbar macht. Nur eine kurze Schattenpassage gegen Ende des ersten KM wird mir demonstrieren, wie schön das Laufen heute hätte sein können, wenn ich doch nur früher ... Vertan, vertan, sprach der Hahn, als er von der Ente stieg.

Nachdem ich letztes Mal die Intervalle mit 5:55/km runtergerissen hatte und dann aber ziemlich platt war, will ich es heute (18' und 15' sind angesagt) wirklich bei dem belassen, was ich als mein derzeitiges Schwellentempo einschätze, nämlich 6:10/km. Das gelingt mir zunächst auch ganz gut, die 3 km in gleichmäßig gelaufenen 6:07 fühlen sich gar nicht so schlecht an. Die Pause, die eigentlich 4 min. dauern sollte, ist mit 5' zwar etwas zu lang (mein altes Problem) aber doch viel kürzer als die 8' vom letzten Mal und fühlt sich auch besser an. Dann aber verheddere ich mich im Menü meiner Uhr und verdödele noch eine extra Minute, bis ich wieder starte. Gleichlange Intervalle, die ich mit dem Intervalltimer einleuten kann, sind mir doch sympathischer.
:klatsch:

Der zweite Laufabschnitt beginnt etwas zu schnell (es geht aber auch minimal bergab) und gerät dann aber, zurück in der prallen Sonne von von, recht bald sehr zäh - der 6:10er Schnitt scheint kaum mehr haltbar, ich liege konstant 2 bis 4 s drüber. Seltsamerweise reißt der letzte Kilometer, der sich bereits zoemich grausig anfühlt, mit 6:03 die Sache wieder raus. Insgesamt 6:06/km für das zweite Intervall über 2,5k versöhnen dann aber doch. Danach bin ich aber völlig platt und schlurfe zurück zum Auto. Unterwegs bin ich richtig dankbar für einen ausführlichen Plausch mit einem etwa gleichaltrigen Rennradfahrer, der Pause auf einer Bank macht. Aber in die Gänge komme ich nicht mehr.

Insgesamt zählbare 11,8 km mit 30 Hm, die beiden Intervalle in 6:07/km (3k) und 6:06/km (2,5k). Interessant war der Puls. Während der sich beim ersten Intervall recht linear hochschlich von 135 bis 164, ist er beim zweiten Mal schon nach wenigen 100m auf 160 und bleibt dann für fast 2 km auf 162 (=90,0% HFmax) wie festgenagelt.

Zufrieden bin ich damit, dass ich die beiden Intervalle überhaupt wie geplant und konstant durchziehen konnte. (Etwas) unzufrieden stimmt mich, dass sie mich trotz deutlicher Temporeduktion so dermaßen geschlaucht haben, dass ich anschließend nicht mehr rund und durchgängig laufen konnte. Das Wetter als alleinige Erklärung dafür ist mir zu billig.

Jetzt steht am Freitag der Progressive Long Run an, das dürfte dann wohl die Hölle werden, Horst wetzt schon alle verfügbaren Messer.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

2009
Den prog.LR habe ich hinter mir... Puh. Horst hat´s mir echt gezeigt. Bin nicht aus dem Quark gekommen, alles zu langsam, keine Steigerung, aber egal - ich habe es durchgezogen - bei der Hitze! Ich wünsche dir viel Spaß bei den 19 km. Trotz, dass ich direkt nach der Arbeit los bin, war das recht entspannend - zum Kopf leeren genau das richtige Mittelchen. War eben noch recht warm... Mein shirt war voll mit Salzrändern - das habe ich so auch eher selten... Das Läufchen war kurzweilig und hat Spaß gemacht.
Ich gebe es zu... Die Waden fühlen sich nun recht hart an und ich frage mich, wie das morgen werden soll...Vielleicht sollte ich doch nicht zur Arbeit laufen... :kloppe:
Abends ist Laufgruppe...

Liebe Grüße
Katz
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

Mi, 25.07.2018 --- Recovery 6k

2010
Gut zu erfahren, dass Überraschungen beim Laufen nicht immer nur negativ sein müssen. Aber von vorne.

Um 7:00 Uhr wache ich auf. Zuerst Schreck: schon wieder mal verpasst, gleich morgens früh zu laufen. Dann Beruhigung: heute steht doch gar nichts an. Weiterschlafen. Aufstehen. In Ruhe frühstücken, Zeitung lesen und im Internet rumlungern. Um kurz vor halb elf fällt mein Blick dann doch mal mehr zufällig auf den Trainingsplan - "Recovery 6k" steht da. :haeh:
:klatsch:

Na gut, dann wird das halt mal ein Hitzelauf, denn inzwischen hat's bereits 27°C. Ich mache mich lauffein und starte direkt vom Gartentor weg. Mein Gott, wie die Sonne schon brennt, dabei wär's ohne die künstliche Sommerzeit jetzt gerade mal halb zehn.

Mit den ersten Schritten merke ich sofort, dass heute alles kraftvoll und rund läuft - ganz anders als sonst, wenn ich einen Erholungslauf einschob, um meine lädierten Beine nach einer harten Einheit etwas aufzulockern. Und der Lauf gestern war hart, kam mir ja vor wie auf der letzten Rille. Zunächst geht's flott bergab, der erste KM in 6:36. Und ich hätte noch locker deutlich schneller gekonnt, aber ischa Recovery ... :wink:

Unten angekommen, geht es locker flockig sanft bergauf. Allerdings bremse ich mich jetzt widerwillig etwas ein, ischa Recovery. Von der Hitze merke ich (noch) gar nichts, der Fahrtwind kühlt gut. :wink: Nach der Wende bei 3 km geht's wieder leicht bergab und damit weiterhin zügig. Dann aber gestatte ich es mir, den Berg extrem langsam hochzuzuckeln, um die 10:00/km. Ischa Recovery. :wink: Erst jetzt spüre ich die elende Hitze so richtig, es sind jetzt aber auch schon 29 °C, um kurz nach elf.

Insgesamt 6,0 km mit 56 Hm in 7:27/km. Puls 133/180 = 73,9%. Die mittleren 4 km (also ohne den Dorfhügel flott runter und trödelig hinauf) absolviere ich in 7:02/km und 135 /180 = 75% HFmax. Ein nettes Läufchen.

LG Christoph

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2011
Zu den Intervallen muss ich mal einhaken:

Ich verstehe unter Intervalltraining eigentlich verhältnismäßig kurze, schnelle Abschnitte, die mehrfach wiederholt werden, möglichst an der anaeroben Schwelle gelaufen, jeweils mit einer kurzen Trabpause dazwischen, die um so länger wird, je länger das Intervall ist. Emil Zatopek war der Meister der Intervalle, der hat unglaublich viele 400 m - Intervalle pro Training gelaufen.

Mich würde mal interessieren, wo die Grenze für die Länge eines Intervalls nach oben hin liegt, bis wohin das Sinn macht.

Intervalle mache ich auf der Bahn und ohne Trainer mit Pfeife halt nur nach Länge . Da brauche ich nur auf die Runden achten und muss gar nichts an der Uhr einstellen.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

2012
Naja, ich denke, Intervalle sind einfach Tempowechsel, oder? Je kürzer, desto schneller ist das möglich. Ich bin heute 6x400m gelaufen und bin dazwischen 1:30 min gegangen. Eine recht unangenehme Distanz bei der Wärme. Wäre man einfach weitergelaufen, hätte man sich eben mit 6:00 durchgebissen, aber so war dazwischen ja immer wieder gehen angesagt, gefolgt von einem erneuten Antraben. Diese Wechsel bringen ja bekanntlich den Lokomotiven-Effekt. :daumen:
Christoph spricht ja auch immer von Steigerungen, wo ich gern mit Sprints angeben würde. Alles fließende Begriffe, oder?
Man sagt ja, je kürzer der Wettkampf, desto kürzer die Intervalle. Ich habe auch irgendwo gelesen,dass die Tempoabschnitte zw. 2-6 min liegen sollten (400-1200m). Man soll wohl eher die Wiederholungen als die Distanzen erhöhen.
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

2013
Hallo Czynnempere,

gute Frage. Wenn ich von Intervallen spreche, bemühe ich mich eigentlich immer, gleich dazu zu sagen, um welche Art von Intervallen es sich handelt und da geht es vorrangig um den Zweck dessen, was man mit diesen Intervallen überhaupt erreichen will.

Nehmen wir mal Jack Daniels. Der verwendet den Begriff "Intervalle" ohne qualifizierenden Zusatz für Intervalle zur Verbesserung der Sauerstoffaufnahme VO2max. Die müssen richtig schnell sein, können dementsprechend aber nur kurz sein, und deshalb müssen es viele sein. Daniels nennt als Zeitdauer 2 bis 5 min. Dein Zatopek hatte also Recht, wenn er damit seine Sauerstoffaufnahme verbessern wollte. Das sind aber nicht die einzigen denkbaren Intervalle. Zusätzlich verwendet Daniels auch den Begriff "Cruiseintervalle". Die dienen einem völlig anderen Zweck, nämlich der Anhebung der individuellen anaeroben Schwelle. Sie sind ihrer Natur nach ein Schwellenlauf, wo ein kontinuierlicher Tempodauerlauf in Abschnitte unterteilt wird, um pro Trainingseinheit mehr Zeit an der anaeroben Schwelle zubringen zu können. Typisch sind da wohl 1 bis 2 Meilen, also 1,6 bis 3,2 km. Gemäß seiner VDOT-Systematik ist das Intervall-Tempo schneller als das Schwellentempo.

Auch Pfitzinger verwendet diese beiden Intervalltypen, gibt ihnen im Gegensatz zu Daniels aber in sich aussagekräftige Bezeichnungen, nämlich "VO2max intervals" und "LT intervals" (LT= lacate threshold). Damit ist schon mal der Zweck der Einheit unmissverständlich klargestellt, die Tempi sind denen von Daniels ganz ähnlich. VO2max Intervalle lässt er 2 bis 6 min. laufen (bei 90 bis 50% Pausendauer), LT intervalle 6 bis 20 min (2 bis 4 min. Pausendauer). Auch wählt Pfitzinger während einer LT Interval Einheit gerne ungleiche Laufdauern, z.B. 18' + 12', was meiner Meinung nach Sinn macht, weil es beim ersten Abschnitt länger dauert, den Puls auf Touren zu bringen.

In seinem von mir aufgegriffenen HM-Plan 1 (50-76 WKM) verwendet Pfitzinger folgende Einheiten:
LT Training: 14'+12', 18'+12', 18'+15', 20'+16', 38' (=TDL)
VO2max: 6x1000, 2x(2x1200+800), 2x1200+2x1000+1x800 (hier werde ich wegen meines langsamen Tempos kürzen)

Beim LT-Training gibt's noch die Mischform "Progressive Long Run", ein langer Lauf mit kontinuierlicher Beschleunigung bis zum Schwellentempo, also vorne ein steigender LaLa und am Schluss 5 km Schwellenlauf. Angesichts meines langsamen Tempos werde ich (morgen) letzteres wohl auf 4 km verkürzen, soweit da überhaupt noch was geht.

Alle Klarheiten restlos beseitigt ?

LG Christoph

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2014
Hallo Christoph,

Jetzt bin ich schlauer. Das war ein klarer Fall von Mehrfachbelegung eines Begriffes durch verschiedene Autoren.

Marquardt meint mit Intervalltraining für Marathon nach HF im GA2 Bereich den HF - Bereich von 85- 95%. (Wahlweise nach pace für Marathon in zB 4 h (Renntempo 5:41) eine pace von etwa 5:05 für die Intervalle.)
Intervalllänge und Anzahl von 6-10 x 800, 4-10 x 1000, 2- 5 x 2000.

Tempodauerläufe TDL kennt er natürlich auch. GA2, wahlweise nach HF 85-95% oder nach pace, bei 4h wäre das 5:28. Die sind hier aber eher so 8 - 12 km lang.

Die Trainingsintervalle für meine ganz kurzen Distanzen laufe ich erheblich schneller. Die Intervalle sind dann im Normalfall maximal 400 m lang. 10x 400 ist da eigentlich Obergrenze.
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2015
Ja, und wenn dann noch ein Einsteiger mit seinen je 2 min. Laufen und Gehen im Wechsel daher kommt, hat auch er alles Recht der Welt, das als "Intervalltraining" zu bezeichnen. Die subjektive Anstrengung für ihn ist erstmal die gleiche. :wink:

Gerade eben habe ich 30 km eBike-Fahren hinter mir. Habe mein Wohnmobil erst in die Werkstatt und anschließend zur Tochter kutschiert, weil sie es demnächst nutzen will. Dann auf dem Heimweg einen schönen neuen Radweg ausprobiert. Mit 33°C war es so heiß, dass die Kühlung bei jedem Tempo grenzwertig war. Und mit 25% r.F. (!!!) war die Luft so trocken, dass mir andauernd die Zunge am Gaumen klebte. Ich hatte zwar morgens die Trinkflasche gefüllt, aber die Brühe war inzwischen ebenfalls 33°C warm. Zum Trinken zu widerlich, habe immer nur dran genippt, bis ich die Zunge wieder vom Gaumen los hatte.
:kotz2:

LG Christoph

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2016
Hallo Katz,

Siehe mein obiger post.

Wenn ich alleine trainiere, laufe ich Intervalle nur nach Distanz. 10x400 zB oder Pyramiden, 200-400- 600-800-600-400-200. Unser Vereinstrainer neigt zu Zeitintervallen und dann gerne auch in Pyramidenform. Mehr als 8 Minuten hat er noch nie benutzt, was knapp 2000 m sind.

Wir gehen übrigens zwischen den Intervallen nicht, wir traben. Ich persönlich wirklich sehr langsam. Wenn ich nach 400 m Gas plötzlich gehe, komme ich nicht gut wieder in Rhythmus.
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2017
Hallo Christoph,

Immerhin schwitzt man von solchen körperwarmen Getränken nicht so sehr wie von eisgekühlten. Trockene Hitze ist leichter zu ertragen als hohe Luftfeuchtigkeit. Am Samstag wird es bei uns wohl Sauna werden...

Was den Anfänger angeht: Ja, das ist im Prinzip auch Intervalltraining, wenn der Anfänger in diesen 2 Minuten nicht schlurft, sondern wirklich Gas gibt.
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2018
Czynnempere hat geschrieben:Marquardt meint mit Intervalltraining […]
Ups, sehe diese Ergänzung deines Beitrags erst jetzt.

Deine Beispiele erinnern mich daran, dass die Gewichtung zwischen VO2max-Training und Schwellentraining natürlich auch noch mit der Zieldistanz variiert (Katz hatte das über die Intervalldauer schon angedeutet). Pfitzinger bezeichnet VO2max als die wichtigste einzelne Einflussgröße auf die Rennperformance für Distanzen bis 5k, während für 8k bis HM das Schwellentempo die beste Vorhersage ermöglicht. Beim Marathon kommt da wohl noch stärker die Ausdauer hinzu, deshalb die längeren, noch langsameren Tempodauerläufe.

Deine Intervallbeispiele für M in 4h nach Marquardt kann ich leider überhaupt nicht nachvollziehen. In der mir vorliegenden 15. Auflage der "Laufbibel" von 2015 kommen im 4h Plan unter "Bahntraining" nur 400 oder 500m Intervalle vor, alle anderen Lauftypen sind immer kontinuierlich. Hat Marquardt so intensiv dazu gelernt?
:confused:

Das müssen wir hier aber auch nicht bis ins Unendliche vertiefen. Das Thema Marathon habe ich für mich persönlich ad acta gelegt.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

2020
Ja, wem sagst du das? Heute war mal lauffrei. Juhu!! Und was hab ich stattdessen getan? Etwas länger gearbeitet und den Haushalt auf Vordermann gebracht, bevor morgen Besuch anrückt. Draußen war es eh zu heiß - versuche ich mir gerade einzureden... Ich mag das warme Wetter ja...
Ui, meinst du wirklich, es kommt mal die Zeit, in der du mit einem Buch in der Hand die Theorie erkundest, ohne sie in die Tat umzusetzen?
Schau übrigens mal in den Pfitzinger-Faden rein! Der ist echt was für uns!
Czynnempere, ich mache eigentlich auch lieber Trabpausen.Vor allem beim HM ist stehenbleiben oder gehen echt ätzend. Bis man da wieder in Schwung kommt... Aber gestern war einfach der Ofen aus... Da mangelte es irgendwann an Motivation und Kampfgeist. Ich dachte immer wieder, dass die Testuhr doch sicher Quark erzählt - die 400 m zogen sich derart in die Länge... Da lobe ich mir die 50m-Läufe von Christoph!

2021
Katz hat geschrieben:Ui, meinst du wirklich, es kommt mal die Zeit, in der du mit einem Buch in der Hand die Theorie erkundest, ohne sie in die Tat umzusetzen?
Das mach ich doch schon seit Jahren. Nach all den Theorien, die ich verschlinge, müsste ich Jahr für Jahr um 30 bis 40 s/km besser werden. Und was mach ich in der Praxis ? Nix davon umsetzen, immer nur schlechter werden. :D
:hihi: :hihi: :hihi:
Katz hat geschrieben:Schau übrigens mal in den Pfitzinger-Faden rein! Der ist echt was für uns!
Habe kürzlich schon mal reingelinst, teilweise sehr interessant. Aber da es da um M statt HM geht, ist auch nicht alles 1:1 übernehmbar.
Katz hat geschrieben:die 400 m zogen sich derart in die Länge... Da lobe ich mir die 50m-Läufe von Christoph!
Also, dass du nach all meinen Erläuterungen das jetzt immer noch in einen Topf wirfst … sei dir angesichts der Hitze ausnahmsweise mal verziehen. :D :D :D

:hihi:

LG Christoph

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Fr, 27.07.2018 --- Progressive Long Run (18+1k flach)

2025
Der Angstlauf liegt hinter mir - ein denkwürdiger Morgen. Dem aufmerksamen Leser meiner Zeilen dürfte kaum entgangen sein, dass ich vor diesem Lauf schon seit Tagen regelrecht Schiss hatte. Zu oft hat's hinten raus nicht annähernd gereicht und dann noch diese Hitze der letzten Tage (nein, Wochen, oder waren's gar schon Monate ?). Mir war längst klar, dass ich, wenn ich heute überhaupt eine Chance haben wollte, endlich mal richtig früh in die Puschen kommen müsste. Also ging ich einigermaßen früh ins Bett, stellte meinen Wecker auf 5:00 Uhr und schlief trotz der nächtlichen Wärme recht gut. Um 4:40 Uhr bin ich hellwach. Will ich jetzt wirklich nochmal einschlafen und dann nicht mehr aus den Federn finden ? Nein, will ich nicht. Also stehe ich auf, mache mir ein Marmeladenbrot und einen Herzschrittmacher-Kaffee, wie er bei der Tochter aus der Maschine kommt, wenn man den mit "Opa spezial" beschrifteten Knopf drückt. :wink:

Punkt 6:00 Uhr stehe ich am Start meiner Flachstrecke. Mit 18°C ist es angenehm kühl, die Sonne schläft noch. Ich will mit 7:20/km starten und dann alle 3 km um 10s/km beschleunigen. Natürlich bin ich erstmal wie gewohnt etwas zu schnell, aber gleichzeitig fühlt sich das heute trotzdem noch unrund an. Erst gegen 5,0 km pendelt sich das alles halbwegs ein. Da sehe ich vor mir einen Mann um die 40 in Laufkluft stehen, der auf sein Handy starrt. Auf gleicher Höhe sage etwas wie "Na, so kann man's aushalten, oder ?" Wie gesagt, morgens kurz nach halb sieben, bei angenehmer Kühle. Er stimmt freundlich zu und beginnt, in gleicher Richtung wie ich zu traben. Als er mich eingeholt hat, fragt er: "Darf ich ein Stück mitlaufen ?" Eigentlich hab ich überhaupt keine Lust, verpacke aber meine Aneigung in ein vergiftetes "Gerne, wenn du so langsam laufen kannst wie ich." Sein sehr lockerer Laufstil verrät, dass er wesentlich schneller könnte. "Mist" denke ich, denn ich weiß, wie das endet - ich werde viel zu schnell laufen und der ProgLR wird ein Desaster. Etwas zögernd kommen wir ins Gespräch. Er ist nicht von hier, sondern gestern auf einem nahen Campingplatz angekommen, will mit der Familie und Freunden Kanutouren auf dem Kocher unternehmen. Wir plaudern immer angeregter und ich wundere mich, dass ich überhaupt so ausführlich plaudern kann, hatte sich mein Puls kurz vor der Begegnung doch bereits bedenklich den 80% HFmax angenähert. Ich überlasse Puls und Tempo sich selbst, merke aber zumindest, dass wir viel zu langsam unterwegs sind, viel langsamer als mein Plan. Als wir zwei KM weiter die Abzweigung zu seinem Campingplatz passieren, sage ich gedankenlos: "So, hier trennen sich unsere Wege dann wohl?" Er zögert: "Ja ... oder darf ich noch ein Stück mitlaufen ?" Klar darf er, mein Gott, kann ich manchmal peinlich sein! :klatsch:

Wir laufen noch zu meinem heutigen Wendepunkt bei KM 9 und drehen dann um. Nach abermals 2 km dann der endgültige Abschied. Überrascht wird mir klar, dass ich 6 km lang ziemlich viel gequatscht und nicht an mein Laufen gedacht habe (dass wir fast über Sport und über das Laufen als solches geredet haben, ist etwas völlig anderes). Ich schaue mir den bisherigen Schnitt an und konstatiere, dass diese 6 km wirklich ziemlich langsam - auf jeden Fall aber nicht planmäßig gesteigert - waren. Setsamerweise ist mir das jetzt egal, aber ich bin dann doch froh, ab jetzt ohne Gequatsche einfach Gas geben zu können. Der erste Solo-KM (insgesamt also KM 12) geht dann auch sofort mit 6:40 weg, schneller als der ursprüngliche Plan, vor dem ich schon Muffe hatte. Die 6:40 stehen aber ab KM 13 auf dem Zettel. Jetzt sortiere ich erstmal meinen Laufstil und horche in mich hinein - eigentlich alles an Deck und guter Dinge. Die beiden folgenden KM 14 und 15 geraten mir mit 6:31 und 6:27 aber schon wieder zu schnell. Ganz entgegen dem sich mittlerweile doch einschleichenden Gefühl von "Ich mag bald nicht mehr". Und jetzt geht's ja erst los, ich habe noch 4 km Schwellentempo vor mir, den einen KM hatte ich im Vorfeld schon gestrichen.

Da mein Puls mittlerweile schon an der 90%-Marke klingelt, ist mir klar, dass ich jetzt nicht plötzlich mit 6:10/km davonziehen kann. Aber 6:20 bis 6:25 für den Rest scheint mir ein sinnvolles Ziel zu sein. Dummerweise kommt jetzt auf KM 16 der fiese Maulwurfshügel. 750m davon ziehe ich tatsächlich in 6:23/km durch, aber auf dem steileren Stück, bei 91% HFmax muss ich deutlich Federn lassen, kann eine Gehpause aber gut vermeiden. 6:38 für den ganzen Kilometer sind ok. Oben angekommen, vertrödele ich unkonzentriert die ersten 200 m des 17. KM und gebe dann erst bewusst wieder Gas. Es fühlt sich doof an, aber da geht trotzdem noch was. Schlagartig wird mir klar wie Kloßbrühe, worin der Wert dieser Einheit liegt. Dann wenn man eigentlich schon keine Lust mehr hat und denkt, dass gleich Schluss mit lustig sein wird - dann noch mal aufzudrehen und zu erfahren, dass doch noch was geht, das scheint mir für die Püsche enorm wertvoll. Und tatsächlich, auf KM 17+18 (ohne die verpennten ersten 200m) kriege ich noch mal 6:32/km zusammen. Und dann ist aber auch gut. Für den 19. KM muss ich noch mal wenden, aber Gasgeben ist nicht mehr. Ich trabe dieses 19. Kilometerchen einfach nur noch ganz gemütlich aus, bin aber trotzdem erstaunt, dass ich heute nicht restlos platt bin, sondern nur ziemlich und reichlich. Irgendwas hat sich doch getan in den bisherigen drei Wochen. Eine schöne Einheit, die mir paradoxerweise gerade auch am Schluss viel Spaß gemacht hat.

Ein paar Lektionen von heute merke ich mir:
  • Eine Einheit, die so sehr ans Limit geht, braucht einfach optimale Bedingungen. Wäre schön, wenn ich das wie andere bei 30°C könnte, aber das geht einfach nicht, zumindest derzeit. Also lieber früh aufstehen und ranklotzen, als länger pennen und Ausreden erfinden, warum's Murks war.
  • Den Progressive Long Run betrachte ich nunmehr als die wichtigste Einheit des gesamten HM-Plans, gut für Beine und Kopf. Also unbedingt für ausreichende Erholung vorher und nachher sorgen (hat heute gut gepasst).
  • Mein Plaudertempo reicht bis 80% HFmax - bei 75% sind normale Sätze möglich, bei 80% werden die etwas zerhackt. Während der ganzen Quasselphase zeigt meine Herzfrequenz ein wahres Stakkato von Herzrhythmusstörungen, auch wenn ich während dieser Phase außer etwas knapperem Atem davon nichts merkte. Vorher und nachher war's schlagartig o.k. - der übliche eine Aussetzer pro KM immer dann, wenn die Anstrengung gerade um einen kleinen Ticken zurückgeht. Und die Bestätigung - so nett der Plausch war, am wohlsten fühlte sich der Einsame Wolf, als er wieder allein auf der Pirsch war. :D
  • Im Nachhinein erweist sich die heute zufällige Tempogestaltung als recht positiv - nicht zu langsam starten, dann längere Zeit nur minimal steigern, und auf den 5 oder 6 Kilometern richtig hinmachen.
[table]

[tr]
[td] KM [/td]
[td] Plan-Pace [/td]
[td] Ist-Pace [/td]
[td] HF/180 bpm [/td]
[td] Bemerkungen [/td]
[/tr]

[tr]
[td] 1-3 [/td]
[td] 7:20 [/td]
[td] 7:05, 7:09, 7:09 [/td]
[td] 75,0 % [/td]
[td] [/td]
[/tr]


[tr]
[td] 4-6 [/td]
[td] 7:10 [/td]
[td] 7:07, 7:04, 7:11 [/td]
[td] 76,7 % [/td]
[td] ab 4,7 km mit Begleitung [/td]
[/tr]

[tr]
[td] 7-9 [/td]
[td] 7:00 [/td]
[td] 7:26, 7:23, 7:14 [/td]
[td] 75,0 % [/td]
[td] voll verquatscht [/td]
[/tr]

[tr]
[td] 10-12 [/td]
[td] 6:50 [/td]
[td] 7:08, 7:12, 6:40 [/td]
[td] 81,5% [/td]
[td] bis 11,0 km verquatscht, danach Gas gegeben [/td]
[/tr]

[tr]
[td] 13-15 [/td]
[td] 6:40 [/td]
[td] 6:41, 6:31, 6:27 [/td]
[td] 87,4% [/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] 16-18 [/td]
[td] 6:20 [/td]
[td] 6:38, 6:48, 6:29 [/td]
[td] 91,8% [/td]
[td] bergauf ausgebremst, bergab etwas vertrödelt [/td]
[/tr]

[tr]
[td] 19 [/td]
[td] 6:20 [/td]
[td] 8:21 [/td]
[td] 80,6% [/td]
[td] doch nur noch ausgetrudelt [/td]
[/tr]

[/table]

Insgesamt 19,0 km mit 40 Hm, davon 18 km in 6:57/km und Puls 144/180 = 80,0 %. Davon letzte 6 km 6:35/km, Puls 158/180 = 87,8% HFmax. Bin sehr zufrieden.

LG Christoph

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2026
Hallo Christoph,

Ein letzter Nachtrag zum Marquardt: Ich habe Auflage 17 (O- Ton: überarbeitet und erweitert).

Die Komponente Ausdauer, die Du ansprichst, ist für den Marathon essentiell und auch mein größtes Problem.

Zu Deinem gestrigen Lauf:
Ich finde es eigentlich manchmal ganz nett, jemandem zum Quatschen zu haben, wenn ich lange, relativ langsame Einheiten absolviere. Da geht die Zeit schnell rum und man merkt die Distanz kaum. Ist nur außer im Wettkampf selten einer mit dabei auf der langen Strecke.

Ich habe mal gestöbert, wegen der Unterhaltung bei 80 % HF: Den Großteil meines ersten Marathons war ich mit einer HF in der Größenordnung unterwegs. Da kann ich problemlos prima quatschen. Deswegen bin ich bei den Lalas auch eigentlich immer zu schnell. Weil sich 80% Puls nicht schlimm anfühlen. Da bräuchte ich jemanden, der bremst. Irgendwo bei Marquardt habe ich gelesen, das die meisten Hobbyläufer vom Trainingsbereich her größtenteils zumeist zu schnell unterwegs sind. Das trifft auf mich auf jeden Fall zu...
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2027
Sauber durchgezogen, Trainer! Ich finde auch, dass man ruhig mal quatschen kann... Immerhin seid ihr ja noch gelaufen - wenn ich mich verquatche, bin ich ruckzuck eine Stunde am Walken...
Dann hattest du zum Schluss noch den Maulwurfshügel - Respekt und Glückwunsch zum heutigen Lauf.

2028
Danke, danke, das war heute mal nötig - nicht alles immer nur mit der Hitze entschuldigen zu müssen. Als ich auf dem Rückweg gegen 7:20 Uhr in das sonstige Hitzeloch kam (heute zwischen KM 13 und 16 gelegen) wechselte das Empfinden lediglich von "angenehm kühl" nach "angenehm warm". Durst war auch kein Thema. Also wirklich angenehme Bedingungen, wie ich sie schon gar nicht mehr kannte.

Ja, ja, der Maulwurfshügel, gerade mal 12 Hm oder so, anfangs noch sehr flach und dann immer steiler werdend. Richtig fies sind eigentlich nur die letzten 50 bis 70m, aber wenn man bis dahin schon auf der vorletzten Rille gelaufen ist, dann geht halt nicht mehr viel.

Was das Quatschen angeht - sehr angenehm war, dass der Kollege sich 100%ig an mein Tempo angepasst hat. Sonst hätte ich ihn wohl gleich weggeschickt. Das habe ich nämlich von meinen wenigen früheren Versuchen mit Laufgruppen sehr unangenehm in Erinnerung (und da war ich noch besser in Schuss). Da hilft mir auch kein "Ich lauf schon mal vor und warte dann auf dich".

@Czynnempere: Erstaunlich, dass Marquardt seine Linie in so kurzer Zeit so deutlich verändert hat. Aber man lernt nie aus, auch die Schreiberlinge nicht. Beim Pfitzinger merke ich ganz deutlich, dass er irgendwann mal zwischen"Road Racing for Serious Runners" (1999) und "Faster Road Racing" (2015) dann doch endlich mal den Daniels gelesen hat. Übrigens hat er mal eine interessante Selbstkritik veröffentlicht, in welcher er den Stand seiner Aussagen von 2003 mit seinem Wissensstand von 2011 vergleicht. Man sieht, ich mag den Pfitzinger irgendwie. Und das liegt genau daran, dass er die langen Läufe durchaus etwas zügiger laufen lässt. Ich muss das tun, weil ich bei Paces zwischen 8:30 und 7:30, wie sie sich anderswo aus meinen WK-"Leistungen" ergeben, unweigerlich in die Schlurffalle tappe. Und Pfitze liefert mir die Rechtfertigung, das zu tun. :D

LG Christoph

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2029
Da kann ich dir nur beipflichten. Diese Zone2-Läufe, die Polar immer im Plan hat, bringen doch nix -ich hatte es versucht... Jetzt mault Polar-flow immer, dass ich mich an den Plan halten soll, bescheinigt mir aber einen stetig steigenden running Index. Man sollte vor allem sein Wohlfühltempo laufen, wenn es um die langsamen Läufe geht. Es sollte sich rund anfühlen.

2030
Ja, der Running Index … wenn meine Muskulatur so platt ist, dass ich den Puls nicht über 75% kriege und schon mit 8:30/km zu kämpfen habe, dann zeigt das Trumm mir immer den besten Running Index an. Und egal wie schei**e der Lauf war - jeder RI wird dann auch noch mit "Exzellent" klassifiziert. Ich glaube, ich sollte mich mal mit der Polar aufs Sofa legen … :rolleyes2 :

LG Christoph

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2031
Das würde Horst sehr gut gefallen, denke ich... :-)

7:30 kann ich noch rund laufen. 08:30 nur bei sehr, sehr steilen Anstiegen, wenn man so Winzschritte auf dem Vorfuß macht. Auf der Geraden kriege ich das ansonsten auch nicht sortiert...

Theoretisch sollte ich nach Marquardt meine Lalas für den Marathon in 4:00 mit einer pace von etwa 7:18 laufen (wenn ich nicht nach HF, sondern pace laufe). Da ist ein 32 km- Lauf dabei, da wäre ich 3:40 h unterwegs. Das habe ich nicht gemacht. Irgendwo habe ich gelesen, Rennpace + 40 sec. Ist ungefähr 6:30, das fühlt sich besser an. Aber wer weiß, vielleicht hätte die langsamere pace bei den Lalas den Fettstoffwechsel besser angekurbelt.
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2032
Czynnempere hat geschrieben:Theoretisch sollte ich nach Marquardt meine Lalas für den Marathon in 4:00 mit einer pace von etwa 7:18 laufen (wenn ich nicht nach HF, sondern pace laufe). Da ist ein 32 km- Lauf dabei, da wäre ich 3:40 h unterwegs. Das habe ich nicht gemacht. Irgendwo habe ich gelesen, Rennpace + 40 sec. Ist ungefähr 6:30, das fühlt sich besser an. Aber wer weiß, vielleicht hätte die langsamere pace bei den Lalas den Fettstoffwechsel besser angekurbelt.
Bei Zahlen kann ich leider nicht umhin, immer alles nachzurechnen. :D 32 km in 7:18/km macht sogar 3:53 h, nicht 3:40. :wink: Aber auch in 6:30/km sind's auch immer noch stolze 3:28 h.


Ich verstehe zwar nix vom Marathontraining, aber ich denke, dass du mit deinen 6:30/km nicht völlig falsch liegen kannst. Bei Daniels entspricht ein Marathon in 4:00 h einem VDOT=38, für welches er ein L-Tempo für die LaLas von 6:11 bis 6:54 angibt, also Punktladung für deine 6:30. Für dieselbe Zielzeit hat Steffny LaLas von 22 bis 32 km im Bauchladen, die er auch alle in 6:30/km laufen lässt, den 32er sogar auf den letzten 10 km in 6:00/km.


Edit: Das Pfitzinger-Buch, nach dem ich gerade trainiere, gibt für diese Frage nichts her, da es nur 5k bis HM abdeckt (zwei Bücher verkaufen sich halt besser als eins :D ). Aber im älteren "Road Racing for Serious Runners" gibt er als Trainingstempo für die Long Runs 28 bis 56s/km (45 bis 90s/Meile) langsamer als Renntempo an, also wieder Punktlandung für dich.

LG Christoph

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So, 29.07.2018 --- Easy 13k mit ABC + 10x150

2033
Juhu, Entlastungswoche! Zwar habe ich sie doch nicht so dringend nötig, wie vor ein paar Tagen noch befürchtet, aber angenehm ist sie allemal. Die heutige erste dieser Einheiten ist dabei noch die "härteste": 13 km general aerobic (also easy) mit 2 x 5 x 150m strides. Obwohl es nachts ziemlich warm und drückend war, verzichte ich darauf, extra früh aufzustehen - 10 lahme Sprints werde ich wohl noch schaffen, egal wie das Wetter ist, und easy sollte eigentlich immer irgendwie gehen.

Ich fahre nochmal zu meiner Flachstrecke am Kocher (hmm ... ziemlich oft diese Woche, 3 von 4 mal :peinlich: ). Um 9:00 Uhr bin ich unterwegs. Das Einlaufen ist etwas mühsam, aber ich lasse es betont langsam angehen; schnell wird's nachher noch genug. Unterwegs schiebe ich noch ein fast komplettes Lauf-ABC ein. Als Sprintstrecke habe ich mir einen Abschnitt von ca. 250m ausgesucht, der bereits komplett im Schatten liegt. Da laufe ich meine Wiederholungen nach Zeit - 45s Laufen (bei 5:00/km wären das gerade die geforderten 150m), 2:45 Traben - heute will ich wirklich traben statt zu gehen. Deshalb und sowieso will ich's heute langsamer angehen lassen, so zwischen 4:45 und 5:00/km. Immer noch deutlich schneller als das Plantempo jenseits der 5:00/km, welches Daniels oder Pfitzinger mir für Speed Workouts auswerfen. Und trotzdem geraten die ersten beiden mit 4:00 und 4:09/km viel zu schnell.

Danach gelingt es mir besser, mich einzubremsen und statt aufs Tempo mehr auf die Lauftechnik zu achten. Nach dem 3. Laufintervall bringt mich ein Radfahrer aus dem Konzept, der mich etwas Belangloses zum nahen Segelflugbetrieb fragt. Ich werde ihn zwar innerhalb meiner Pause noch wieder los, stehe nun aber genau in der Mitte meiner schattigen Sprintstrecke. Also stoppe ich die Uhr und trabe zum Ausgangspunkt zurück. Mist - nun hatte ich die 4 min. Pause, die eigentlich nach dem ersten Satz von 5 Sprints vorgesehen war, effektiv schon nach dem 3. Sprint. Während ich schon im Begriff bin, meine Neuplanungsmaschine zu starten, sagt der Anti-Horst in mir: Pillepalle - fang einfach an, dann wirst du schon sehen, wann du eine Satzpause brauchst. Gesagt, getan. Und so ziehe ich die verbleibenden 7 Sprints in einem Satz durch, wobei die letzten fünf mit durchschnittlich 4:15/km dann doch wieder etwas schneller gerieten als die ersten fünf (4:23) - trotz nun ordentlich kontrollierter Lauftechnik. Die Pausen blieben mit 2:45 gut bemessen, wobei ich mich tatsächlich motivieren konnte, fast durchgehend zu traben. Nur kurz vor Ende der Pause hatte ich jeweils ein paar Sekunden über, in denen ich dann einfach kurz stehen blieb, bis es wieder Zeit war anzulaufen.

Ursprünglich hatte ich vor, danach gleich zum Auto zurückzutraben und kurz zu trinken, um dann anschließend die 13 km voll zu machen. Das kam mir jetzt aber doch albern vor, denn da hätten am Schluss gerade mal 2 km gefehlt und dafür extra der Zinnober mit der Trinkpause ? Quatsch, nur die Harten kommen in den Garten. Also laufe ich noch gut einen KM weiter und setze die Wende so, dass mir am Schluss die 13 km sicher sind. Auf dem gut einen KM bis zur Wende geht nicht mehr allzu viel, gerade mal 7:54, die Beinchen schreien unisono "Gehpause, Gehpause!". Auf dem Ohr bleibe ich aber taub und ziehe statt dessen nach der Wende das Tempo an. Diese letzten 4,5 km will ich gleichmäßig und halbwegs im Pulsrahmen bis 81% HFmax des general aerobic runs laufen, was ich heute so bei etwa 7:10/km vermute. Bald läuft es aber besser und besser, der Maulwurfshügel scheint heute sogar leicht abgetragen - ich kann mein Tempo auch dort konstant durchziehen. Die 4,5 km des Rückwegs fühlen sich mit durchschnittlich 7:03/km dann doch versöhnlich an.


Insgesamt 13,1 km mit 30 Hm. 10 x 45s in 4:19/km (d.h. die Laufabschnitte waren im Schnitt nicht 150, sondern 174 m lang). Die letzten 4,4 km in 7:03/km mit 148 / 180 = 82,2%, was angesichts der Vorbelastung durchs Sprinten und der Wärme (mittlerweile 26°C bei direkter Sonneneinstrahlung) eigentlich ganz o.k. ist.

Die heute gefundenen Parameter für die kurzen Wiederholungen kommen mir schon recht gelungen vor. 150 bis 175m ist lang genug, um sich eine gewsse Zeit lang voll auf die Lauftechnik konzentrieren zu können, aber sie sind kurz genug, um am Ende nicht völlig aus der Puste zu geraten. Ein Tempo von sagen wir 4:30 ist schnell genug, um die Hufe mal richtig in Wallung zu bringen, aber langsam genug, um bis zum Schluss kontrolliert laufen zu können. Die Pausen von 2:45 lassen sich noch leicht verkürzen auf sagen wir 2:30, aber wichtiger war mir heute, auch während der letzten noch fast durchgehend zu traben. Sie sind trotzdem noch länger als die 250m, die Pfitzinger vorgibt (er wird ja wohl kaum im Sinn gehabt haben, dass jemand da mit über 10:00/km rumschlurft). Mir heute aber völlig egal - ich fand's einfach rundum gelungen. :D

LG Christoph

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KW 30 (23.07. bis 29.07.2018) --- 4. HM-Planwoche

2034
[table="width: 500, class: grid"]

[tr]
[td] Tag [/td]
[td] Lauftyp [/td]
[td] Hm [/td]
[td] km ges. [/td]
[td] min/km [/td]
[td] Athletik [/td]
[td] Details [/td]
[td] Kommentar [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Mo [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] Mob [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Di [/td]
[td] LT Intv 18' + 12' [/td]
[td] 30 [/td]
[td] 11,8 [/td]
[td] 6:07 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2523633]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Mi [/td]
[td] Recovery [/td]
[td] 56 [/td]
[td] 6,0 [/td]
[td] 7:27 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2523786]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Do [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Fr [/td]
[td] Progression LR [/td]
[td] 40 [/td]
[td] 19,2 [/td]
[td] 6:57 (18k) [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2524236]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Sa [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] So [/td]
[td] Easy + ABC + 2x5x150 [/td]
[td] 30 [/td]
[td] 13,1 [/td]
[td] 4:19 (10x45s)[/td]
[td] RSt[/td]
[td] [post=2524567]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Sum: [/td]
[td] [/td]
[td] 156 Hm [/td]
[td] 50,1 k[/td]
[td][/td]
[td] [/td]
[td] [post=2523630]Vorwoche[/post] [/td]
[/tr]
[/table]
Legende: [post=2483053]siehe hier[/post]

Wochenfazit
Nach der dichten Vorwoche lief es besser als erwartet - fühle mich wieder ganz o.k.

Ausblick: 5. HM-Planwoche (51 WKM)
Entlastungswoche. Erst am Sonntag geht's dann wieder zur Sache.


[table="width: 500, class: grid"]
[tr]
[td] Tag [/td]
[td] Lauftyp [/td]
[td] km gesamt [/td]
[td] Ausführung [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Mo [/td]
[td] Easy [/td]
[td] 11 [/td]
[td] @7:20 [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Di [/td]
[td] --- [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Mi [/td]
[td] Easy [/td]
[td] 13 [/td]
[td] @7:20 [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Do [/td]
[td] --- [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Fr [/td]
[td] Easy [/td]
[td] 14 [/td]
[td] @7:20 [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Sa [/td]
[td] --- [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] So [/td]
[td] LT Intv 20' + 16' [/td]
[td] 13 [/td]
[td] @6:10 [/td]
[/tr]
[/table]

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

Mo, 30.07.2018 --- Easy 11k

2036
Heute sollen es 37°C werden (tatsächlich werden es nachmittags 35°C), also nix wie raus aus den Federn beim ersten Hahnenschrei. Um 6:00 Uhr morgens hat es sehr angenehme 18°C, wenn auch mit 80% r.F. etwas schwül. Ich starte direkt von zu Hause auf meine hügelige Wendestrecke, will 11 km machen. Obwohl ich mir vorher genügend Zeit ließ, schickt mich mein Darm aber bereits nach 300m zurück auf "Los". Also zweiter Versuch.

Die Beine sind anfangs doch etwas schwer und das werde ich heute auch nicht mehr ganz los. Auf dem Dorfhügel abwärts jammern einige Stellen im Oberschenkel ganz leise. Den 4,2 km langen Anstieg mit 100 Hm nehme ich in äußerst gemütlichen 8:17/km und entspannten 138/180 = 76,7% HFmax. Leider fühlt es sich weniger entspannt an, als die Zahlen ausdrücken - viel schneller hätte ich gar nicht laufen mögen. Oben geht's ein paar hundert Meter fast flach weiter und dann denselben Weg zurück. Bergab laufe ich sehr verhalten in 6:39/km, um den Puls flach zu halten, was mit 139 / 180 = 77,2 % auch gut gelingt. Der eigentliche Grund ist aber auch hier: schneller hätte ich zwar gekonnt, heute aber ungern laufen mögen, da ich immer noch die Beine spüre.

Den Schlussanstieg im Dorf eiere ich nochmal langsamer hoch, weil ich keine Lust habe mich zu quälen. Puls ? Nochmal 6 Schläge langsamer als vorhin bergab.
:hihi:

Insgesamt 11,7 km mit 144 Hm in 7:27/km. Puls 136/180 = 75,6%. Rundum gemütlich, aber doch nicht nur angenehm. Die Erholungswoche kommt also doch ganz recht. Diesen Monat 216,5 km voll gemacht.

LG Christoph

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2037
Wieviel Jahres-km hast du denn schon?
Gut gemacht, Frühaufsteher!
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

2042
Czynnempere hat geschrieben:Morgen wieder... ;-)
Genau. Wir haben gerade 37,2 Grad. Da beweg ich mich nicht mehr, als ich wirklich muss!
„Es wechselt Pein und Lust. Genieße, wenn du kannst, und leide, wenn du musst.“

2043
Katz hat geschrieben:War heute schon jemand laufen? Wahnsinn - diese Hitze!
Nö - bei mir stehen gestern und morgen auf dem Zettel. Morgen stehe ich garantiert wieder sehr früh auf. Bei mir im Garten sind's jetzt um 19:00 Uhr noch 35°C.

Habe gestern und heute mal großen Hausputz gemacht, da morgen Besuch kommt. :wink: Musste alle halbe Stunde ins Kellergeschoss verschwinden, um mich abzukühlen. Da hat's niemals mehr als 24°C - und Schatten garantiert. :D

Ich bin gerade dabei, mir die beiden 10k Vorbereitungswettkämpfe rauszusuchen. Ein Kandidat: Der Golfplatzlauf St.Leon-Rot am 9.9. Vermessen, durchgehend asphaltiert, total flach - klingt gut. Sag mal, Katzi, kennst du den ? Müsste doch in deiner Gegend sein ? Der frühe Start um 9:45 Uhr könnte von Vorteil sein.

Ans Frühaufstehen werde ich bis dahin ja wohl gewöhnt sein. :hihi:

LG Christoph

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2046
RunningPotatoe hat geschrieben: Der Golfplatzlauf St.Leon-Rot am 9.9. Vermessen, durchgehend asphaltiert, total flach - klingt gut. Sag mal, Katzi, kennst du den ? Müsste doch in deiner Gegend sein ? Der frühe Start um 9:45 Uhr könnte von Vorteil sein.

:
Ich heiße zwar nicht Katz aber ich kenne ihn :nick: Vor 2 Jahren bin ich den gelaufen und ja er ist total flach siehe hier. Ich werde ihn dieses Jahr auch wieder im Rahmen meiner M Vorbereitung laufen.
Viele Grüße Biene

Es ist völlig egal, wie langsam du vorankommst. Du überholst immer noch jeden der gar nichts tut.

2047
Laut Internet 34°C im Moment - ich denke, es fühlt sich nach mehr an...
Nein, St. Leon-Rot kenne ich nicht. Ich kenne mich zw. PF und KA recht gut aus, Richtung HD, Speyer, Hockenheim wird es dann schon dünn.
Am 9.9. kann ich nicht. Aber ich weiß eh nicht, ob ich im September noch einen Wettkampf machen sollte (wg. Badenmarathon).

2049
Katz hat geschrieben:Aber ich weiß eh nicht, ob ich im September noch einen Wettkampf machen sollte (wg. Badenmarathon).
Pfitzinger sieht ja vor dem Zielwettkampf (bei uns der Schwarzwald-HM) zwei 10k Vorbereitungs-WK vor, einen vier Wochen und einen zwei Wochen vor dem HM. Einen davon betrachten wir ja als durch deinen eingeschobenen Baden-HM abgegolten. Du könntest also zwei oder drei Wochen vorher noch einen 10k-Wettkampf machen. Den könntest du aber auch durch einen entsprechenden hart gelaufenen Trainings-10er ersetzen.

Ich selbst werde den 10er in St. Leon Rot laufen, wenn das Wetter kühl genug ist, dass ich volle Kanne laufen kann. Wenn es so heiß ist, dass ich nur einen lauen Dauerlauf hinbringe, spare ich mir den Aufwand und mach' 'nen Trainingslauf morgens um 5 Uhr. :D Für den zweiten 10er bin ich noch unentschlossen.

LG Christoph

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2050
Oh Gott habt ihr alle viele (tolle) Pläne und ich plane einen Butterkuchenlauf. Tja, man muss Prioritäten setzen. :teufel:
„Es wechselt Pein und Lust. Genieße, wenn du kannst, und leide, wenn du musst.“
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