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Die Rennkartoffel will's noch mal wissen

1651
RunningPotatoe hat geschrieben:Völlig flach hielte ich im Moment etwas bei 62 bis 63 min. für möglich. Mit den 90 Hm dann wohl eher so 65 bis 67 min.?
So wird das nix. Habe gerade festgestellt, dass das vom Veranstalter angegebene Höhenprofil völliger Müll ist - viel zu optimistisch. Der tiefste Punkt der Strecke liegt bei 2 km nicht auf 400m, sondern 393 m, und der höchste nicht bei 5,3 km mit 460 m. Letzteres ist nur ein Zwischenmaximum, welches tatsächlich mit 468 m bei 6 km liegt. Das eigentliche Maximum folgt erst nach 8 km und weist 482m auf. Alles in allem wirft meine elektronische topografische Karte 1.25000 eine Gesamtsteigung von 131 Hm nebst 122 Hm Gefälle aus. Das was ich mir eigentlich von dem Kurs versprochen hatte - nach der Anstrengung am Ende noch mal 4 km flach zum Dampf machen - ist schlichtweg gelogen.

Na ja, machen wir das beste draus, auch wenn meine Zeitprognose für die Tonne ist (zumal sie selbst für die angegebenen 90 Hm eher optimistisch war).

Aber halt, es soll ja eh nur ein netter Trainingslauf werden ... :winken:

(Ts, ts, - wenn man nicht alles selber macht ... :teufel: )

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

1652
RunningPotatoe hat geschrieben:[...] Habe gerade festgestellt, dass das vom Veranstalter angegebene Höhenprofil völliger Müll ist [...]
Christoph, Du willst nicht etwa sagen, dass der Veranstalter sich um

40 (VIERZIG !!!)

Höhenmeter verrechnet hat ?

40 Höhenmeter entsprechen einem Stapel von 500.000 Blatt Papier, für jedem Kilometer zum Mond mehr als 1 Blatt !!!

Falls es sich nicht um ein bedauerliches Missverständnis handelt, ist sofortige 'action' angesagt:
> Organisation eines Protestmarsches, der unter dem Stichwort "Marsch der 10.000" in die Laufgeschichte eingehen wird.
> Forderung der sofortigen Einebnung der Strecke
> Mindestens aber eine einstweilige Verfügung, die Dir eine Zeitgutschrift von einer Minute pro zusätzlichem Höhenmeter garantiert.

So nicht. SO NICHT !!! Venceremos !!! Para siempre !!!!!! La lucha !!!!!!!!!

:wink:

1653
Mit Verlaub: Potatoe, du denkst zuviel und machst dir jetzt einen Kopp über die paar Höhenmeter.
Was hättest du gemacht, wenn gar kein Höhenprofil veröffentlicht ist wie jetzt bei mir beim Marathon in Leipzig nächste Woche?

In Lichtenwald kann man gut laufen - wenn sie die Strecke nicht geändert haben ist es am Anfang bißchen eng, dann geht's steil bergab auf einem nicht gerade gut zu belaufenden steinigen Weg, aber dann biegt man ab ins Dorf und dann kannst du dir schönen Vorgärten mit den dicken Daimlern vorm Haus angucken, dann gehts raus aus dem Dorf auf Grünen-Plan-Wegen, alle schön asphaliert, irgendwann kommt das Prachtstück von Lichtenwald, der Hundertwasser nachempfundene Wasserturm, und im Zieleinlauf musst du noch ein bißchen aufpassen, das geht über den Sportplatz, der hat Unebenheiten wie ein Rübenacker, da mußt du nochmal die Beine hochheben.
Zwischendurch geht es natürlich etwas rauf und runter, aber nix, was du nicht kannst und soweit ich mich erinnere, gab es früher immer auch einen Getränkestand unterwegs.
Ich habe gestern abend meine Lichtenwald-Statistik gemacht, 12 Starts insgesamt, davon 3x die 10 km. Ich hatte Zeiten von 51:44 bis 55:17, die werde ich morgen nicht mehr erreichen, soll ich deshalb aufhören mit der Lauferei?

Du hast irgendwo mal geschrieben, du gehst nirgends an den Start, wenn du nicht optimal vorbereitet bist - was machst du, wenn dir mal das Leben dazwischenkommt? Ich kann jetzt nur von mir sprechen, ich hole dann Plan B raus und versuche mein Bestes unter den gegebenen Umständen. Ich weiß dann ja, warum es vielleicht eine schlechtere Zeit gibt oder ich keinen Marathon laufe, sondern nach HaMa in Ziel abbiege.

So, jetzt genug Kopf gewaschen, ich hoffe, du lässt dir deinen Nachmittagskaffe trotzdem schmecken und wir sehen uns morgen in Liwa.
Gruß RS

1654
Rennschnecke 156 hat geschrieben:Was hättest du gemacht, wenn gar kein Höhenprofil veröffentlicht ist wie jetzt bei mir beim Marathon in Leipzig nächste Woche?
Dann hätte ich gleich selbst nachgeschaut und sofort festgestellt, dass der ausgerechnet heute hier in unserem Kaff stattfindende "Lindenlauf" genauso gut geeignet wäre und ich mir 2 x 100 km Anfahrt hätte sparen können. :zwinker2:
Rennschnecke 156 hat geschrieben:Ich hatte Zeiten von 51:44 bis 55:17, die werde ich morgen nicht mehr erreichen, soll ich deshalb aufhören mit der Lauferei?
Darum geht's nicht, sondern darum, dass mir das annoncierte Profil perfekt geeignet schien, etwas auszuprobieren, was mich beim Trolli genauso erwartet: nämlich Berg rauf, Berg runter und dann im Flachen ein gleichmäßiges Renntempo wiederfinden.

Rennschnecke 156 hat geschrieben:was machst du, wenn dir mal das Leben dazwischenkommt?
Oben schon beantwortet:
RunningPotatoe hat geschrieben:Na ja, machen wir das beste draus

RunningPotatoe hat geschrieben:Aber halt, es soll ja eh nur ein netter Trainingslauf werden ... :winken:

LG Christoph

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Sa, 14.04.2018 --- Die letzen Zuckungen

1656
Nachdem mich das übermächtige Gebirge morgen ja brutal in die Knie knüppeln wird, verspüre ich ein übermächtiges Drängen, es dann heute schon mal ganz genau wissen zu wollen und wenigstens auf 10 km flach eine Bestzeit aufzustellen. Dann kann ich morgen entspannt die Hügel rauf und runter bummeln. --- So oder so ähnlich der Gedanke, der mir beim Eintraben zumindest mal für eine Sekunde durch den Kopf schießt. Letztlich siegt aber der Plan und der sieht halt doch "etwas" anders aus. :D

Ich trabe 1,5 km locker ein, alles fühlt sich gut an. Dann 5 Steigerungen, umsichtig, aber auch nicht zu schisserhaft. Mittendrin, bei 2 km, die Wende. Kurzes Verschnaufen und dann nochmal 1 km richtig schnell. Gerät mit 5:43 vielleicht etwas zu schnell, aber dafür ist's auch schneller wieder vorbei. :wink: Und das ist es dann auch schon, es bleiben gerade noch 500m zum urgemütlichen Austrudeln.

Insgesamt 4,2 km mit 16 Hm in 7:23/km, schöne Auflockerung. Heute abend noch etwas Mobilität und dann schauen wir mal, was morgen geht. Wenn das Wetter halbwegs so wird wie heute (Sonne, Schleierwolken, 19°C, kaum Wind), kann ja nichts mehr schiefgehen.

LG Christoph

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1657
Rennschnecke 156 hat geschrieben:Das mit dem langen Anfahrtsweg ist ja blöd, wir haben ca.40 km.
Ich hoffe, du lässt dir trotzdem den Tag nicht vermiesen und wir sehen uns morgen gutgelaunt am Start.
Bis dann, RS
Nun wollen wir die Kirche mal wieder ins Dorf holen. Ich habe mich heute morgen etwas über das wirklich arg ungenaue Streckenprofil geärgert (muss nicht sein im Zeitalter von Google Earth & Co). Das muss dann auch mal gesagt werden dürfen. Und nun ist es gesagt und damit iss' auch gut. Den Tag hat es mir ganz bestimmt nicht vermiest - im Gegenteil. Wenn ich vorher noch etwas nervös war, dann habe ich jetzt den letzten Rest von Erwartungshaltung über Bord geworfen. Ich werde heute Nacht gut schlafen und morgen extrem gut gelaunt am Start erscheinen - versprochen.

Na ja, das mit den 100 km habe ich ja vorher gewusst. Ich wollt' schon auch gerne mal wieder im Schwäbisch-Fränkischen Wald laufen, quasi meine alte Heimat. Wir haben mal in Althütte gewohnt. Damals war ich noch beruflich bedingter Wochenendpendler. Wenn andere ins Wochenende nach Hause in XYZ-City fuhren, hatte ich immer das Gefühl, geradeswegs in den Urlaub zu fahren. Aus familiären (enkeltechnischen) Gründen sind wir vor Jahren dort weggezogen, aber eine heimliche Träne weine ich diesem gesegneten Fleckchen Erde immer noch nach. (Meine Frau sowieso, die dort aufgewachsen ist und 60 Jahre dort gelebt hat.)

Also alles gut ! :nick:

LG Christoph

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1659
[quote="Czynnempere"]Auf zehn Kilometer ist der Wasservorrat eher eine Belastung. Gleiches gilt auch für Zückerchen, vor allem im Training, bei Lalas.

Wenn Du vorher über den Tag verteilt genug trinkst, bist Du für eine Laufeinheit von zwei Stunden ausreichend hydriert, wenn nicht gerade Hochsommer ist.

Und mit den Zückerchen oder Gels leidet meiner Meinung nach insbesondere beim Lala der Trainingseffekt. Du willst Deinen Körper parallel zur Kohlenhydrateverbrennung auf kleiner Flamme vom Fett naschen lassen, was nicht so gut brennt... Und schmeißt Du mit dem Traubenzucker Papier ins Feuer...

@ Rennkartoffel: Viel Spaß bei Deinem Lauf![/QUOTE

Ja, danke für die Info! Bei LaLa natürlich nur Wasser. Beim HM bin ich eigentlich froh, unterwegs etwas trinken zu können - gerade bei warmen Temperaturen. Wie gesagt - ich bin schon oft ab km14 total eingebrochen & nehme daher mein Iso und Maltofextrin mit. Ich habe ja die Rückmeldung bekommen, dass das nix ist, aber mir tut das eigentlich gut. Im Training nehme ich nichts mit.

1661
Hallo Christoph,

habe gerade mal reingeschaut, ob gaaanz zufällig schon was von Dir drinsteht 😉

Ich bin ja heute den HM Bonn gelaufen, schreibe dazu was in meinem Faden, und habe unterwegs Mal gedacht, wie es Dir so geht. Hoffentlich alles bestens 👟😊

Du bist ja gestern noch gelaufen, oops, das hätte ich mich vor einem Wettkampftag nicht getraut 😉

Also, dann warte ich weiter auf Deinen Bericht. Liebe Grüße

1665
RunningPotatoe hat geschrieben:Uff - geschafft. Traumhaftes Laufwetter, anstrengender Kurs. Mit 1:07:19 (anscheinend netto) bin ich ganz zufrieden.

Details folgen natürlich noch in aller Ruhe.
Meinen Glückwunsch zu Deinem heutigen Finish 👍👟😊 und ich freue mich auf Deinen Bericht.
Erhol' Dich gut und liebe Grüße

So, 15.04.2018 --- 10k Testwettkampf (Lichtenwald)

1667
Das Vorgeplänkel

Nachts gut geschlafen, wenn nicht ausgerechnet heute der Rauchmelder im Schlafzzimmer losgegangen wäre - Batterie schwach. Derart gut aufgeweckt, dauerte es eine Stunde, bis mein Schönheitsschlaf wieder zum Zuge kam. Dafür bis 8:00 gepennt - gut, dass ich meine Siebensachen schon am Vorabend in aller Seelenruhe zusammengekramt hatte. Ein ordentliches Marmeladenbrot nebst Herzschrittmacherkaffe zum Frühstück, Dusche und los. Unterwegs zwinge ich mich, alle Naselang zu trinken und so ist bald die erste Literflasche Mineralwasser leer. Start ist um 13:00 Uhr; ich hatte geplant, um 11:00 einzutreffen - wäre ich auch fast, wenn nicht 2 km vorm Ziel die Straße bald 30 min. gesperrt gewesen wäre, um die schon lange aktiven Marathonläufer queren zu lassen. Aber zum Glück habe ich ja noch Zeit genug. Finde mit Kreativität noch einen Parkplatz direkt gegenüber dem Zielbereich und mache mich erstmal auf, die Startunterlagen abzugreifen. Positive Überraschung: Keinerlei Warteschlange, nach 1 min. ist alles vorbei. Ein Blick auf das Kuchenbuffet verheißt ebenfalls viel Gutes. Auf wohl 20m Länge biegen sich die Tische unter der süßen Last.

12:00 Uhr, ich beginne langsam, mich zu rüsten, um noch genügend Zeit für die Verdauung zu haben. Die nutzt ihre Chance denn auch noch mehrfach. Langsam schlendere ich die 500m zum Startbereich und werde unterwegs fast totgetrampelt von einem Pulk entgegenkommender Eltern, die gerade den Bambinilauf begleiten - die Kleinen ernst und fokussiert auf der Straße und die zugehörigen Helikoptereltern hektisch, bis in die Haarspitzen motiviert, teils rufend und permanent angestrengt zur Seite schauend, jedenfalls nicht dorthin, wohin man eigentlich schauen sollte, wenn man so schnell läuft.

12:30 Uhr, die ganze Zeit schon habe ich nach "der Kleinsten im Feld, mit grünem Trikot" Ausschau gehalten. Und sehe überhaupt nur grün, weil der lokale Lichtenwald-Lauftreff - anscheinend ähnlich mitgliederstark wie weiland die Fischer-Chöre - ebenfalls überwiegend grüne Trikots trägt. (Und stelle gleichzeitig fest, dass mein Erkennungszeichen "rotes Shirt" auch nicht gerade ein Ausbund an Originalität ist.) Ich mache mich ans Eintraben und lerne so den ersten Kilometer der Laufstrecke kennen. Kurzes Schwätzchen mit zwei Streckenposten, und dann kommen sie auch schon angeprescht - ein aufgebrachter Schwarm Stockenten, die kurz vor den Zehnern auf die Strecke geschickt wurden. Ich hatte mich insgeheim gefreut, mal zu sehen, wie ambitionierte Wettkampf-Walker das machen, das mit den Stöcken und so. Und dann sehe ich, dass sie alle - ausnahmslos, auch der Führende - ihre Stöcke acht- und wirkungslos hinter sich herschleifen. Schönes Gefühl, wenn man alle seine Vorurteile mal so kompakt bestätigt bekommt. :D Eine aus dem Pulk ruft mir zu "Um 13:00 ist aber Start" und, verdammt, sie hat ja Recht, ich muss langsam mal zurück. Zwei, drei Mobilitätsübungen noch und schon bin ich wieder am Start. Vom grünen Trikot keine Spur.

Um 5 vor 1 fällt mir ein, dass ich heute ganz schön viel getrunken habe, mit dem Morgenkaffee mittlerweile bald an die zwei Liter. Wäre doch ärgerlich, wenn unterwegs ... Also nochmal kurz durchgewurschtelt zum Bürgerzentrum mit seinen zahlreichen, blitzsauberen Toiletten. A bisserl was geht allaweil und, husch, wieder zurück ins Glied, ganz am Ende des Feldes. Dann folgt auch schon der Countdown und der - gesprochene - Startschuss. Und ab geht die Post.


Der Lauf

Ich halte mich erstmal total zurück, warum sollte ich mich bei meinen Aussichten auch vordrängeln ? Und so kommt es, dass ich mich, wenn auch nur um einen Wimpernschlag, als buchstäblich Allerletzter über die Startlinie schiebe. Jetzt geht es erstmal 10 Hm sanft bergan, wegen des anfänglichen kurzen Gedränges keine Chance, sich schon hier zu übernehmen. Und gleich wieder sanft bergab und schon ist der erste Kilometer geschafft, in guten 5:55.

Jetzt geht's links ab in den Wald und mit 6% Gefälle ziemlich steil bergab. Der Untergrund ist nun steinig und ich muss höllisch aufpassen, nicht über grobe Steine zu stolpern - wahlweise rollende lose oder in der Wegmitte fest verankerte. Leider sind hier auch noch mehrere mobile Straßensperren, vulgo: laut schnatternde Dreier- bis Viererketten, zu umkurven. Und dann will man bergab ja auch noch ein paar Sekunden gutmachen. Das tue ich auch, halte mich aber angesichts der geschilderten Randbedingungen doch deutlich zurück. 5:27 für diesen 2. KM sind völlig OK.

Es folgt ein Anstieg von der übleren Sorte - sanft beginnend und immer steiler werdend. Am steilsten oberen Ende schaue ich auf die Uhr (was ich heute wirklich selten tue !) und als ich realisiere, dass das Tempo bereits auf weit jenseits der 9:00/km gesackt ist, gehe ich kurzerhand ein paar schnelle Schritte, so ca. 80m. Tut richtig gut, spart Körner und am Ende des Anstiegs sammele ich umgehend alle wieder ein, die sich während meiner Auszeit laut schnaufend an mir vorbeiwurschteln konnten. Das mache ich heute - zum ersten Mal bei einem Wettkampf - tatsächlich noch 4 weitere Male und finde das gut. Ob mir das unterm Strich Zeit genommen oder gebracht hat, weiß ich nicht, ist mir in dem Moment aber auch ziemlich wurscht.

Die KM 4 bis 6 ziehen sich dann ziemlich gleichmäßig aufwärts, wobei der letzte von ihnen mit fast 3% wieder etwas steiler ist und mitten in mein sonores Schnaufkonzert dann die erste Wasserstelle hinein platzt. Ich bin so aus der Puste, dass ich gar nicht schlucken kann und verliere ziemlich viel Zeit damit. Diese Wasserstelle hätte ich mir ein oder zwei KM früher gewünscht, an einer weniger anstrengenden Stelle. So geht dieser Kilometer mit 7:54 ziemlich in die Hose, das Wasser war aber nötig.

Der 7. KM geht zur Abwechslung mal sanft bergab, aber die Beine sind nun doch schon zu sehr angegriffen, um daraus richtig Kapital zu schlagen.

Und nun, auf dem 8. KM folgt der steilste Anstieg von allen - der, über dessen Verschweigen ich mich ja schon im Vorfeld ausführlich und abschließend ausgelassen hatte. Die 34 Hm fallen mir jetzt jedenfalls richtig schwer, aber bis auf eine letzte kurze Gehpause da, wo's noch steiler ist als steil, beflügelt mich die Aussicht auf den Gipfel doch erheblich. Dann wird es nur noch zwei Kilometer bergab gehen und dann werde ich sie alle wieder aufschnupfen und dann, und dann, und dann.

Der 9. Kilometer fällt tatsächlich etwas leichter. Und da gibt's sogar noch eine Wasserstelle, jetzt sie eigentlich niemnand mehr so wirklich braucht. Ich greife trotzdem zu, will damit aber keine Zeit mehr vertrödeln und schütte mir deshalb das Wasser einfach nur über den Kopf.

Auf dem gesamten Bergabstück der letzten 2 Kilometer komme ich dann leider doch nicht mehr in die Gänge, die Beine sind einfach flau und wollen gar nicht mehr gehorchen. Und so dümpele ich um die 6:24 und 6:22 rum. Zwar bringe ich die letzten 400m noch unter 5:50 hin, aber das war's dann auch endgültig.

Kurz hinter der Zielline fliegt mir ein Lasso um den Hals, mit einer Finisher-Medaille dran und gleich darauf fragt mich ein grünes Trikot, ob ich denn der Christoph wäre. Um ehrlich zu sein, in dem Moment konnte ich das unmöglich verlässlich sagen; meine Antwort muss aber doch so überzeugend eindeutig ausgefallen sein, dass Rennschnecke156 ihrem Mann daraufhin doch noch ihr "blind date" vorstellen konnte. :wink:

Ich legte mich dann kurz trocken und schlug mich zum inzwischen arg geschrumpften Kuchenbuffet durch. Die Reste waren aber immer noch saulecker und ausreichend. Wir saßen dann noch eine Weile zusammen, plauderten nett und konnten dann bei der Siegerehrung den AK-Podiumsplatz unserer Rennschnecke gebührend beklatschen. An dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Glückwunsch - tolle Leistung!

Ach ja, ehe ich's vergesse, das Ergebnis. Da die Ergebnislisten früherer Jahre immer nur eine Zeit auswiesen, unterstellte ich, dass das eine Bruttozeit sei, wie das bei kleineren Läufen wohl oft der Fall ist. Deshalb habe ich meine Uhr sorgfältig gestoppt und zwar bewusst konservativ: beim Start vor dem Betreten der Matte und im Ziel erst danach. Ergebnis: 1:07:21. Um so überraschter war ich hinterher, in den Ergebnislisten 1:07:19 zu finden. Da wird also kundenfreundlich die Nettozeit gemessen, ohne das mit einer Silbe in der Ausschreibung zu erwähnen. So geht Understatement.

Übrigens ist das Platz 6 in der AK M65. Schade nur, dass die Plätze 7 bis 999 sich dieses Jahr allesamt nicht an den Start trauten - was für erbärmliche Feiglinge ! :D
:hihi:

LG Christoph

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1669
Puuuh, die Lichtenwalder müssen seit meinem letzten 10-er Start nochmal Berge aufgeschüttet haben, ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß mir beim letzten Mal der Lauf so schwergefallen ist :confused: Dabei war das Wetter während des Laufes gar nicht schlecht, keine pralle Sonne, eher bedeckt.
Vor dem Start habe ich mir vergeblich die Augen nach einem Mann mit braunen Haaren, grauem Bart und weinrotem Hemd ausgeguckt, aber da kann ich lange suchen, wenn der Mann die Wartezeit bis zur letzten Sekunde auf dem Topf verbringt. Das mit dem letzten Läufer über die Startlinie stimmt genau, ich habe ein Foto gefunden, da kam keiner mehr nach ihm.
Nach dem Lauf habe ich mich so lange an der Ziellinie rumgedrückt, bis ich ihn gefunden hatte, anschliessend haben wir uns noch zu Kaffee und Kuchen in der Halle getroffen. Meine Kuchenreservierung hat wieder einmal super geklappt, ich konnte nach dem Lauf meinen Wunschkuchen abholen.
In der Halle kam gegen später ein alter Freund aus Lichtenwald an unseren Tisch, er sagte uns, seine Frau hätte 8 Kuchen gebacken :daumen: , am Samstag vor dem Lauf ging der Stromverbrauch in Lichtenwald in die Höhe. Super Engagement vom ganzen Dorf.
Auch hier nochmal meine Glückwünsche an die Rennkartoffel, super gemacht, auch wenn die Höhenmeter-Planung nicht ganz gestimmt hat. Meine Uhr hat auch mehr als 90 Hm ausgeworfen.
Gruß RS

1670
dicke_Wade hat geschrieben:Glückwunsch zum prima Läufchen in Lichtenwald :daumen: Das weckt Erinnerungen, bin ich doch insgesamt drei mal in Lichtenwald den HM gelaufen :
diWa, ich habe Terenikus getroffen, nachher schreibe ich im scc und stelle Fotos ein

1672
@Rennschnecke 156: War richtig schön, dass wir uns am Ende dank deiner Hartnäckigkeit noch gefunden haben. Und obwohl der mir zur Auswahl gebliebene Kuchen wirklich noch sehr lecker war, werde ich nächstes Mal deinen Rat zum "Vorabkauf" befolgen. Als ich nach unserer Verabschiedung noch die Idee hatte, meiner Frau ein Stück Kuchen mitzubringen, war dann wirklich alles weg, wie die fleißigen Damen mit unverhohlenem Stolz zu berichten wussten. Die haben da wirklich eine saubere Punktlandung hingelegt.

Ach ja, das Wetter hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Das taugte gestern "leider" so gar nicht als Ausrede. Als ich morgens nach halb zehn losfuhr, kletterte das Thermometer im Flachland langsam bis 16°C. Nach dem Anstieg aus dem Remstal (über Winterbach) zeigte es um 11:00 plötzlich nur noch 12°C an. Da die Sonne durch Schleierwolken behindert war, kann es bis zum Start nur noch um einige wenige Grad gestiegen sein (laut Wetteronline auf 16°C um 13:00). Wind spielte ebenfalls keine Rolle. So ein Wetterchen wünsche ich mir für den Trolli ...

Doch, Lichtenwald ist rundum ein sehr schönes Laufevent.

Edit: Die Bilder habe ich auf Peter Steiners Seite auch gefunden - Bilder #204 und 205, der rotschwarze Bomber.

LG Christoph

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1675
Auch von mir herzlichen Glückwunsch ! :daumen:
Daniela67 hat geschrieben:Die Bilder habe ich leider nicht gefunden, die sind doch nicht numeriert? Oder ich bin mal wieder zu computerblond :D
Klicke auf eines der Fotos. Dann kommt unten in der Übersicht so ein Fotostreifen, mit den Nummern.

Ansonsten sind es die letzten beiden Fotos vom Bericht über den Start vom 10km Lauf. (Startnummer 101) :zwinker5:
"Besser geschlurft, als gar nicht gelaufen."

KW 15 (09.04. bis 15.04.2018) --- 15. Planwoche (1. Belastungswoche)

1676
[table="width: 500, class: grid"]

[tr]
[td] Tag [/td]
[td] Lauftyp [/td]
[td] Hm [/td]
[td] km ges. [/td]
[td] min/km [/td]
[td] Athletik [/td]
[td] Details [/td]
[td] Kommentar [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Mo [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Di [/td]
[td] HMRT Intervalle [/td]
[td] 30 [/td]
[td] 19,0 [/td]
[td] 6:09 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2501298]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Mi [/td]
[td] Recovery Run [/td]
[td] 50[/td]
[td] 5,2 [/td]
[td] 7:50 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2501402]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Do [/td]
[td] Recovery Run [/td]
[td] 30[/td]
[td] 8,0 [/td]
[td] 7:44 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2501633]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Fr [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] Mob [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Sa [/td]
[td] kurzer Easy Run mit Schuss [/td]
[td] 16[/td]
[td] 4,2 [/td]
[td] 7:23 [/td]
[td] Mob [/td]
[td] [post=2502024]hier[/post][/td]
[td] 5 ST + 1k S-Tempo[/td]
[/tr]


[tr]
[td] So [/td]
[td] Testwettkampf 1ok [/td]
[td] 150 [/td]
[td] 11,9 [/td]
[td] 6:52 (10k) [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2502289]hier[/post][/td]
[td] 1:07:19[/td]
[/tr]

[tr]
[td] Sum: [/td]
[td] [/td]
[td] 276 Hm [/td]
[td] 48,3 k[/td]
[td][/td]
[td] [/td]
[td] [post=2500768]Vorwoche[/post] [/td]
[/tr]
[/table]
Legende: [post=2483053]siehe hier[/post]

Wochenfazit
Zum Wochenbeginn ordentlich aufgetrumpft, dann wieder locker gelassen um den 10k Test-WK nicht völlig abzuschießen (ausgiebiges Tapern war aber nicht der Plan). Der Kurs war m.E. nur 9,8 km lang. Deshalb ergibt die Endzeit 1:07:19 nur eine Pace von 6:52/km.


Ausblick: 2. Belastungswoche (ca. 44 WKM)
Nach erholsamem Wochenbeginn noch ein richtig langer Lauf am Mittwoch, bevor die letzten beiden Planwochen beginnen. Wegen anderer Prioritäten in dieser Woche muss ich schauen, wann und wie ich die sonstigen Brot- und Butter-Einheiten unterbringe.

Lessons learnt vom 10k-WK für den HM:
  • ausführlicher tapern (werde in der vorletzten Woche schon langsam beginnen)
  • den Berg noch moderater angehen (d.h. auch genügend Zeitverlust einplanen), um nachher noch Körner und Spaß auf den letzten flachen 10 km zu haben
Nur noch 3 Wochen bis zum Trolli. :frown: :frown: :frown:

LG Christoph

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1677
Von mir auch einen herzlichen Glückwunsch zum anscheinend dann doch ganz gut organisiertem Lauf mit passendem Wetter! Toller, schön blumig, geschriebener Bericht.

Auf dem Foto hab ich erst gedacht, mein ehemaliger Chef läuft da lang :D

Bin schon gespannt auf Deinen Trolli-Lauf!
Läuft bei mir...zwar rückwärts und bergab - aber es läuft

1678
RunningPotatoe hat geschrieben:[...] Übrigens ist das Platz 6 in der AK M65. Schade nur, dass die Plätze 7 bis 999 sich dieses Jahr allesamt nicht an den Start trauten [...]
Du musst aber auch erwähnen, dass Platz 1 - 5 in Deiner AK in einer völlig anderen Hälfte des 20. Jahrhunderts geboren wurden als Du, das kann man nicht vergleichen.

Vielen Dank für den netten Laufbericht; freut mich, dass Du mit dem Lauf zufrieden bist, ich denke, der Trolli kann kommen.

Gee

Mo, 16.04.2018 --- Easy Run 10k (hügelig)

1679
Den gestrigen WK habe ich eigentlich ganz gut weggesteckt - weh tat nichts, nur die Muskulatur von unterem Po und oberem hinteren Oberschenkel spannt leise jammernd vor sich hin. Eigentlich hatte ich mir in meinen Plan ja für heute Faulenzen reingeschrieben, aber die schon angedeuteten Verschiebungen in den Prioritäten dieser Woche lassen es mir geraten erscheinen, jeden Kilometer mitzunehmen, wann immer er sich bietet.

Ja, und da ein langsamer Erholungslauf eigentlich immer geht, geht's heute gleich wieder auf die Piste. Wieder meine traditionelle "Erholungsstrecke", die sich leicht hügelig gestaltet, da sie direkt von zu Hause losgeht und damit der Dorfhügel immer dabei ist.

Schon auf den ersten Metern fühlt sich alles erstaunlich gut an - nicht nur den Berg runter, was ja keine Kunst ist, sondern auch auf dem freien Feld, wo's leicht bergauf geht. Ich bin langsam und entspannt unterwegs, aber doch etwas zügiger als sonst bei so manchem Erholungslauf. Und das trotz eines Pulses, der heute durchweg bei 130/180 = 72,2% rumdödelt. Nach 2,5 km käme der Wendepunkt für meine kürzeste Erholungslaufstrecke - och nöö, das läuft grad so schön gemütlich. Die beschriebenen Minimal-Wehwehchen sind ja auch komplett verflogen. Nach 3 km die etwas längere Option - noi, i mag no' net hoim. Selber schuld, denn jetzt beginnt der steilere Teil mit durchschnittlich 3%, so wie gestern. Nach 3,5 km hätte ich eine Option, links abzubiegen und eine kurze Runde draus zu machen. Schön, aber geradeaus geht's auch grad mal etwas flacher, ist doch angenehm. Nach 4 km setzt die Steigung wieder ein, aber nun ist es nur noch gut 1 km bis zum Gipfel. Was, wenn ich ...? Jawoll, jetzt mach ich's, laufe durch und es geht ganz gut bis auf das allerletzte steile Stück. Da mache ich dann ganz kleine Tippelschrittchen und schon fühlt sich auch das o.k. an.

Zurück geht's erstmal fast eben und dann steil wieder runter. Und da wird's zum ersten Mal richtig doof, weil meine Oberschenkel doch noch zu müde sind, um schnelle Abwärtsschritte sauber abzufedern. Augenblicklch zwickt's leicht in den Knien. Ich wäre sicher nicht gestorben, wenn ich weiter gelaufen oder gar richtig gebrettert wäre. Aber das wäre nun nicht der Sinn eines Erholungslaufs gewesen. Also bremse ich mich so weit runter, dass die Knie wieder lächeln. Das gibt zwar ein peinliches Tempo, fast schon so langsam wie bergauf, aber es erfüllt seinen Zweck - alles bleibt friedlich. Dann fast zwei KM nur ganz leichtes Gefälle, wo ich wieder in rundes Laufen komme. Und schon finde ich mich am Fuße des Dorfhügels wieder. Jetzt ist aber jeder Ehrgeiz gestrichen. Am steileren Stück gehe ich mal 100m und auf dem Rest sorgen wieder winzige Trippelschrittchen für das Lauferlebnis der besonderen Art.

Insgesamt 10,3 km mit 158 Hm, davon die mittleren 8,3 km in 8:02, Puls 131/180 = 72,7%. Ja gut, Erholungslauf nenne ich das wegen der Länge nun doch nicht, aber easy war's alles in allem schon. Hmmh ... entweder gewöhne ich mich langsam an meine Umfänge oder ich hab' gestern gemauert ...
:teufel:

LG Christoph

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1681
geebee hat geschrieben:Du musst aber auch erwähnen, dass Platz 1 - 5 in Deiner AK in einer völlig anderen Hälfte des 20. Jahrhunderts geboren wurden als Du, das kann man nicht vergleichen.
Womit du mich indirekt dezent darauf hinweist, dass ich in einem dreiviertel Jahr bei den Grufties M70 starten darf - betreutes Laufen. :peinlich:

LG Christoph

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1682
Schöner Bericht vom LiWa - sehr unterhaltsam! :) Glückwunsch! Das ist doch eine tolle Zeit bei der Steigung!
Sattelst du dich für den Trolli? Hau trainingstechnisch noch mal richtig rein...
sonstige Späße:
25.02.2023 HaWei by night 10km

Halbmarathons:

26.03.23 Freiburg-Marathon #49
21.05.23 Stuttgart-Lauf #50
17.09.23 Badenmarathon #51
08.10.23 Schwarzwaldmarathon #52

1684
Katz hat geschrieben:Sattelst du dich für den Trolli? Hau trainingstechnisch noch mal richtig rein...
Ja, so langsam naht die Stunde der Wahrheit. Morgen früh nochmal ein ziemlich langer, langsamer Lauf, Montag dann nochmal 4 x 3 km in 6:20/km. Daraus, wie sich das dann anfühlt, werde ich mein Renntempo ableiten.

Und dann muss ich auch schon beginnen, runterzufahren. Ich brauche tatsächlich mehr Zeit zum Erholen als ihr jungen Hüpfer. :wink:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

1685
Durchbeißerin hat geschrieben:Darf ich...
Nur noch 3 Wochen bis zum Trolli. :) :) :)
Eigentlich ein bisschen von beidem. Einerseits fehlt mir - im Vergleich zum Vorjahr - schon noch einiges an Form. Andererseits wird die Zeit jetzt doch etwas lang, gerade wo ich nach dem Formloch mich zwar einigermaßen berappelt habe, jetzt aber ehrlich gesagt mehr am Improvisieren als am planvollen Trainieren bin. Doch, es darf jetzt langsam mal auf den Punkt kommen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

1686
Einerseits fehlt mir - im Vergleich zum Vorjahr - schon noch einiges an Form.
Im Vorjahr kannst du nicht mehr laufen - also am besten abhaken und gut.

Die Hürde ist vermutlich irgendwann das Training selbst, vor allem wenn du viel allein unterwegs bist. Du könntest ja die Gattin gepflegt zum Tanztee ausführen am Nachmittag... einfach mal zweckfrei und ohne inneren Beobachter bewegen - Frisbee - oder ins warme Nichtschwimmerbecken und bisschen rumkraulen und wieder raus. Man kann ja mit dem Rad hinfahren - oder was auch immer. Hauptsache, der Beobachter gibt kurzzeitig Ruhe und du bewegst dich locker weiter. Also nicht Yoga und Mobility, sondern Spaß haben ohne Ehrgeiz.
Habt ihr wirklich keine Laufgruppe, die gemütlicher als 6er Schnitt unterwegs ist....

1687
RunningPotatoe hat geschrieben: ... Ich brauche tatsächlich mehr Zeit zum Erholen als ihr jungen Hüpfer. :wink:
Ein wahres Wort, leider.
Ich habe gelesen, daß du schon wieder unterwegs warst. Ich habe immer noch schwere Beine, ist nach dem Dienstagsturnen gestern abend ein bißchen besser geworden, aber gelaufen bin ich noch nicht. Vielleicht am Donnerstagmorgen eine kleine Runde vor der Arbeit.....
Am Montag morgen hatten wir Betriebsversammlung, nach 2 Stunden rumsitzen auf einem Fleck waren meine Beine komplett eingerostet, da wieder in Gang zu kommen tat weh.

Ich wünsche dir weiter gute Beine und eine Vorbereitung ohne Hänger dazwischen
Gruß RS

Mi, 18.04.2018 --- Long Run 24k (flach)

1689
Ich weiß, alle werden jetzt über mich herfallen, aber anders konnte ich den letzten und längsten Lauf meines gesamten Trainingsplans in dieser Woche nicht mehr unterbringen. Und da lange Läufe bei mir ziemlich lange nachwirken - länger als ein knackiger Tempolauf - stellt das Verschieben auf nächste Woche keine ernsthafte Option dar. Also dann eben heute. Augen zu und durch.

Da ich ab Mittag verplant bin, mache ich mich gleich nach dem Frühstück auf den Weg nach Bad Wimpfen, direkt vom Gartentor weg. Die frühe Stunde ist Fluch und Segen zugleich. Der Segen liegt auf der Hand: Ich habe (a) genügend Zeitreserven für Unwägbares aller Art und es ist (b) auf den ersten Kilometern sehr, fast zu frisch. Das soll sich später noch ändern, aber erstmal genieße ich das einfach. Ja, und der Fluch liegt halt darin, dass meine Verdaung heute eine Stunde später aufgestanden ist als ich, was dazu führt, dass ich nach 3,5 km zu Potte gebeten werde, auf das frisch renovierte, geräumige grüne Dixie-Klo. Aber der Reihe nach.

Die ersten zwei welligen Kilometer laufe ich mich sehr langsam ein, 7:36 und 7:49. Auch das ist eine Lehre, die ich dieses Jahr ziehen musste: beim Einlaufen muss ich einfach langsam machen, im hügeligen Geläuf erst Recht. Dann nehme ich mir 7:10 vor, mit der Absicht, hinten raus kunstvoll gestaffelt zu beschleunigen. 7:03 für den 3. KM passt doch schon mal ins Bild. Über KM 4 mit der Sonderprüfung im Gelände (s.o.) schweigt des Sängers Höflichkeit. Dann geht's konstant weiter, immer knapp unter 7:10. Es fühlt sich nicht optimal an, eine leichte Grundmüdigkeit ist überall, was Wunder. Aber es geht und wird schon noch werden.

Nach 10 km ist der Neckar überquert und es fängt an, sich doof anzufühlen. Während ich überlege, wo ich wenden soll, stelle ich überrascht fest, dass dieses doofe Gefühl mir aber tatsächlich 20 Sekunden einspart - nach 7:12 für den 10. nun 6:51 für den 11. Kilometer. Noch halte ich das für ein Strohfeuer, aber das Tempo bleibt so. Deshalb die Wende erst nach 12 km.

Der Rückweg über den Neckar ist ja gespickt mit zwei steilen Rampen, an denen ich mir zwei kurze, schnelle Gehpausen gönne, um nicht noch mehr aus der Puste zu geraten. 7:20 sind die erwartete Quittung. Aber dann geht's bis KM 19 doch noch unter 7:00/km weiter. Man sieht, mein ausgeklügelter EB-Plan ist Makulatur bevor er beginnt - ich will jetzt einfach nur auf der zufällig entdeckten Welle dieses mittleren Tempos weiter surfen, so lange es geht. Und damit ist bei KM 19 in Oedheim dann endgültig Schluss. Ich muss auf der Straße den Kocher überqueren, um direkt nach Hause zu gelangen. Und da gönne ich mir halt mal 200m Gehpause.

Danach geht dann nichts mehr. Ich schleiche fast durchgehend jenseits der 8 min/km. 3 km vorm Ziel habe ich wenigstens den Luxus dreier Quellen auf wenigen Metern, von denen ich keine einzige auslasse, um mich zu erfrischen. Allerdings nur plantschen, nicht trinken. Die Quellen entspringen nämlich unterhalb eines aufgelassenen Weinbergs; die Chance, im schieren Glyphosat (wenn nicht gar Schlimmeres) auch ein paar Tropfen Wasser zu erwischen, erscheint mir doch zu marginal. Solcherart erfrischt, kriege ich die letzten zwei welligen Kilometer, die mit dem Mörderanstieg aus dem Kochertal heraus, auch noch irgendwie rum.

Insgesamt 24,1 km mit ca. 130 Hm, davon die mittleren 15,5 km in 7:00/km, Tendenz leicht beschleunigend. Der Rest der Woche wird unspektakulär verlaufen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

1690
RunningPotatoe hat geschrieben:[...] Ich weiß, alle werden jetzt über mich herfallen [...]
Hallo Christoph,

nein, überhaupt nicht, alle die hier noch schreiben, haben akzeptiert, dass Du Dich von Deinem eingeschlagenen Weg nicht so leicht abbringen lässt, und das ist ja auch ok so. :nick:

Folgender Gedanke:

Wenn ich die letzten 2 Jahre noch überblicke, hast Du immer einen recht langgezogenen 'ramp-up', bei dem Dir auf dem Weg zum Zielwettkampf so ein bisschen die Luft ausgeht, mal Verletzung, mal Einbruch. Wenn sich das tatsächlich als Muster herauskristallisiert, wie wäre es denn, diesen 'ramp-up', also die Steigerung von Trainingsumfang und -Intensität zum Wettkampf hin, ein wenig kürzer zu gestalten, vielleicht 6 Wochen mit 2 Taper-Wochen? Davor trainierst Du auf einem Niveau, dass Du gut auf Dauer wegsteckst, z.B. 40 - 50 Wochenkilometer bei 4 Trainingseinheiten, die ruhig abwechslungsreich gestaltet werden können. Ich denke, dass Du das Optimum von intensiven Training und Regeneration noch nicht gefunden hast. Dieses Optimum ist sicher bei Dir sehr individuell.

Ich würde Dir wirklich das Erlebnis, mal punktgenau am Wettkampftag auf dem Top-Niveau zu sein, wünschen.

Gee

Fr, 20.04.2018 --- Easy Run 8k (flach)

1692
Kurztrip an die Weinstraße, deshalb heute ein leichter Lauf in ungewohnter Umgebung - Speyer. Da der Wohnmobil-Stellplatz in unmittelbarer Nähe zum Rhein lag (am Technik-Museum) hatte ich mir so schön ausgemalt, "endlich auch mal am Rhein laufen" zu können. Satz mit X. Bin klugerweise vorher die Streckenkandidaten abgeradelt, und zwar flussaufwärts auf beiden Seiten und flussabwärts (fast) auf beiden Seiten. Nirgendwo kann man durchgehend am Wasser laufen, irgendwas ist immer. Egal - das geringste Übel war noch, auf der B39 über den Rhein zu laufen und dort flussaufwärts an Landstraße und B39 entlang. Wenigstens auf separatem Fuß/Radweg.

Es war abends noch ziemlich heiß (28°C bei starker Sonneneinstrahlung), zudem hatte meine (nach)mittägliche Essensplanung diesen Lauf irgendwie komplett ausgeblendet. So musste ich auf dem Hinweg 7 (in Worten: sieben) Gehpausen einlegen. Ich dachte schon wieder an die läuferische Götterdämmerung mit monströsem Formeinbruch und weiß der Geier. Aber es war so simpel: einfach zu spät zu viel gefressen ... :peinlich. Erst zur Wende nach 4 km hatte sich das alles halbwegs normalisiert, so dass ich den Rückweg am Stück und auch mit recht ordentlichem Gefühl in 7:13/km durchlaufen konnte.

Insgesamt 8,2 km mit 30 Hm.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

Sa, 21.04.2018 --- Easy Run 6k (leicht flach)

1693
Schon wieder zurück, und gleich noch ein kurzes Willkommens-Läufchen auf meiner alten Erhloungsstrecke - Dorfhügel runter, über die Felder 2 km sanft bergauf und den gleichen Weg wieder zurück. Immer noch warm (25°C), aber nicht so extrem wie gestern.

Es geht ganz ordentlich, aber immer noch nicht überragend.

Insgesamt 6,4 km mit 60 Hm @7:18/km.

LG Christoph

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1694
RunningPotatoe hat geschrieben:Vielleicht war ich's ja? Anhand deines Nicknames oder Avatarbildes kann ich mich jetzt zwar gerade nicht erinnern, aber was weiß denn ich, wer dahinter steckt? :wink:
Nein, das kann ich ausschließen. Da passt weder Wohnort, noch Vorname oder Hobby :zwinker5:

Wünsche Dir weiterhin eine gute Vorbereitung. Das klappt alles bestimmt! :daumen:
Läuft bei mir...zwar rückwärts und bergab - aber es läuft

1695
Hallo Christoph,

jetzt, wo ich an meinem 10-km-Plan bastele, wird mir noch deutlicher bewusst, wie enorm fleißig Du trainierst.
Viele Lauftage in der Woche, hohe Umfänge und Tempotraining, das ist schon beeindruckend, immerhin sind wir keine Vierzig mehr 😉

Bis zum Trolli wünsche ich Dir von Herzen, dass alles so "läuft" wie von Dir geplant 👍

1696
Laufmops64 hat geschrieben:jetzt, wo ich an meinem 10-km-Plan bastele, wird mir noch deutlicher bewusst, wie enorm fleißig Du trainierst.
Tja, fleißig allein reicht nicht - smart sollte man halt trainieren. Wenn man Trainingspläne selber strickt, hat man damit die große Chance, das Training ganz individuell auf die eigenen Stärken und Schwächen, Möglichkeiten und Begrenzungen anzupassen und damit weiter ans Limit gehen zu können. Dummerweise setzt das voraus, dass man sein Limit gut kennt und da hapert's bei mir anscheinend des öfteren.
Laufmops64 hat geschrieben:Viele Lauftage in der Woche, hohe Umfänge und Tempotraining, das ist schon beeindruckend, immerhin sind wir keine Vierzig mehr 😉
Wie gesagt, ich bewege mich da meist ziemlich grenzwertig. Wobei mindestens ein, wenn nicht zwei Lauftage die Woche wirklich völlig easy sind. Dann mögen 5 Lauftage die Woche zwar imposant aussehen, sie sind aber gerade der Versuch zu verhindern, dass ein gewisses Pensum an Wochenkilometern dazu führt, dass bei 3 oder 4x pro Woche nur noch lauter lange Läufe zustande kommen.
Laufmops64 hat geschrieben:Bis zum Trolli wünsche ich Dir von Herzen, dass alles so "läuft" wie von Dir geplant 👍
Danke, ich stehe jetzt wirklich ziemlich auf der Bremse, habe nach dem sehr langen Lauf am letzten Mittwoch in den letzten vier Tagen nur zwei kurze, leichte Läufe absolviert. Heute wäre dann - sozusagen als letzter großer Paukenschlag - nochmal ein wirklich harter, da insgesamt auch wieder langer Tempolauf dran, aber gerade eben ist eine bedrohliche Wolkenfront aufgezogen, von der das Niederschlagsradar sagt, dass sie und das Nachfolgende jede Menge Gewitter enthalte. Wenn ich vor Wetterlagen Respekt habe, dann vor Blitzeis und eben Gewitter.
Also warte ich erstmal ab. :abwart:

LG Christoph

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KW 16 (16.04. bis 22.04.2018) --- 16. Planwoche (3. und letzte Belastungswoche)

1697
Nun muss ich mich doch mal wieder melden, bevor hier jemand die Bergwacht alarmiert und nach mir suchen lässt ... :wink:

Aber erstmal die Statistik für die fast schon vergessene Vorwoche nachholen:

[table="width: 500, class: grid"]

[tr]
[td] Tag [/td]
[td] Lauftyp [/td]
[td] Hm [/td]
[td] km ges. [/td]
[td] min/km [/td]
[td] Athletik [/td]
[td] Details [/td]
[td] Kommentar [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Mo [/td]
[td] Easy Run mit Hügel [/td]
[td] 158[/td]
[td] 10,3 [/td]
[td] 8:02 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2502539]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Di [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Mi [/td]
[td] Long Run [/td]
[td] 130[/td]
[td] 24,1 [/td]
[td] 7:00 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2502827]hier[/post][/td]
[td] mittlere 15,5 km in 7:00/km[/td]
[/tr]

[tr]
[td] Do [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]

[tr]
[td] Fr [/td]
[td] Easy Run [/td]
[td] 30[/td]
[td] 8,2 [/td]
[td] 7:13 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2503547]hier[/post][/td]
[td] Heiß; letzte 4 km in 7:13/km[/td]
[/tr]

[tr]
[td] Sa [/td]
[td] Easy Run (leicht hügelig) [/td]
[td] 60[/td]
[td] 6,4 [/td]
[td] 7:18 [/td]
[td] [/td]
[td] [post=2503548]hier[/post][/td]
[td] [/td]
[/tr]


[tr]
[td] So [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]


[tr]
[td] Sum: [/td]
[td] [/td]
[td] 378 Hm [/td]
[td] 49,0 k[/td]
[td][/td]
[td] [/td]
[td] [post=2502478]Vorwoche[/post] [/td]
[/tr]
[/table]
Legende: [post=2483053]siehe hier[/post]

Wochenfazit
Diese Woche stand etwas im Zeichen der Zeitnot. (Worüber der arbeitende Teil dieses Forums sicher herzlich lachen kann.) Immerhin kam so der besonders lange Lauf einen Tag zu früh und fiel entsprechend schwer. Danach war's dann relativ ruhig.

Ausblick: 3. Belastungswoche (ca. 40 WKM)
Die kommende, vorletzte Planwoche steht bereits im Zeichen des beginnenden Taperings. Am Wochenbeginn soll nochmal eine lange Einheit im HMRT folgen, danach geht's dann bereits langsam runter mit der Belastung.

Noch 2 Wochen bis zum Trolli.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

Mo, 23.04.2018 --- HMRT-Intervalle (1. Versuch)

1698
Heute will ich - quasi als selbstgesetzte letzte Gelegenheit vor dem Trolli - endlich mal die 4x3k im vermeintlichen HMRT durchziehen. 3x3k + 1x1k in 6:09 hatte ich ja zwei Wochen vorher schon geschafft. Dass das aber nicht mein HMRT sein kann, ist mir schon lange klar. Deshalb will ich's heute zwischen 6:20 und 6:25 probieren, um hinten raus noch genügend Luft zu haben. Dachte ich ...

Schon beim Einlaufen ist nach wenigen Schritten klar, dass das auch heute wieder nichts werden wird. Irgendwie hat man sowas langsam im Urin. Ich bin kurzatmig und die Verdauung macht mir auch (aber nur etwas) zu schaffen. Zwischen den traditionellen 5 Steigerungen gegen Ende des Einlaufens muss ich bereits durchgehend wandern. Ich könnte das aufs Wetter schieben, obwohl das mit 18°C und etwas Wind durchaus positiv aussieht. Lediglich eine etwas erhöhte Luftfeuchte (76% r.F., entsprechend einem Taupunkt 14°C) gibt etwas zu denken. Aber richtig "dämpfig", wie der Schwabe zu sagen pflegt, fühlt es sich eigentlich gar nicht an. Hilft nix - Augen zu und durch.

Auf den ersten 500m treffe ich das Zieltempo mit 6:23/km noch ganz gut, was aber bereits verschleiert, dass ich zu Beginn zu schnell bin und bereits gegen Ende dieser ersten 500m jetzt auf langsameres Tempo abfalle. Ich werde immer langsamer, was der KM-Split von 6:31 / 6:43 / 6:52 am besten verdeutlicht - 6:42/km für das ganze 3k Intervall sind schlichtweg eine Katastrophe, vor allem mit dem eingebauten Abwärtstrend. Gut, auf dem Abschnitt war etwas Gegenwind, aber eher einer von der angenehm kühlenden Sorte. In der nachfolgenden Pause wollte ich eigentlich durchtraben, stattdessen muss ich langsam durchwandern.

Das zweite Intervall fühlt sich tatsächlich minimal besser an. Trotzdem lässt auch hier das Tempo kontinuierlich nach: 6:23 / 6:36 / 6:49 = 6:36/km für 3k. Das etwas höhere Tempo mag der umgekehrten Laufrichtung mit etwas Rückenwind geschuldet sein. Tatsächlich fühlte sich die weit geringere Kühlung aber noch blöder an als der Gegenwind.

Entnervt gebe ich auf und schleiche zurück zum Auto

Insgesamt 11,1 km mit 30 Hm, davon 2x3k Intervalle in durchschnittlich 6:39. Gut dass mir derzeit aufgrund anderer Prioritäten die Zeit zum Nachdenken, Analysieren, Hadern und Jammern fehlt. (Das meine ich ernst.)

Hat mir dieser Lauf nun irgendwelche Klarheit über mein HM-Renntempo gebracht ? Eigentlich nicht, außer der Erkenntnis, dass es nie so schlecht laufen kann, als dass es nicht noch schlimmer kommen könnte ... :frown:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

Do, 26.04.2018 --- HMRT-Intervalle (2. Versuch)

1699
Der jämmerliche Versuch vom Montag, so etwas wie ein HMRT zu finden, nagt noch in mir; dieses Elend kann ich so nicht auf mir sitzen lassen. Ich finde, nach all dem aufwändigen Training der letzten Monate habe ich eine zweite Chance, einen würdigeren Abschluss vor dem Tapering verdient. Allerdings, nach drei weiteren verstrichenen Tagen jetzt nochmal 4 x 3k zu probieren, scheint mir dann doch etwas zu gewagt. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur Schiss vor dem Ergebnis. So beschließe ich, heute noch einmal nur 2 x 3k in 6:20 bis 6:25 zu laufen, um zu sehen, ob sich etwas ändert.

Eines hat sich geändert und das ist das Wetter. Es ist kühler, trockener, tagsüber aber auch deutlich windiger. Da der Wind gegen Abend nachlassen soll, starte ich erst auf den allerletzten Drücker, nämlich nach 19:00. Da hat's anfangs nur noch 15°C und die Strecke liegt bereits komplett im Schatten. Und der Wind ist tatsächlich nur noch ein leicht erfrischendes Lüftchen. Mit Ausreden sieht's heute also extrem mau aus. :wink:

Schon beim Einlaufen mit den 5 Steigerungen lebe ich auf - es geht heute deutlich besser !

Das erste 3k Intervall geht in plangerechten 6:24/km weg. Der KM-Split 6:27 / 6:26 / 6:18 zeigt, dass hinten raus heute noch genug Körner da sind. Der leichte Gegenwind mag etwas bremsen, aber er kühlt eben auch angenehm. Auch gerät die anschließende Pause diesmal tatsächlich zur geplanten Trabpause statt zum Stehversuch.

Das zweite Intervall zurück beginnt wieder planmäßig und gerät dann ebenfalls leicht progressiv: 6:23 / 6:19 / 6:17 = 6:20/km für die zweiten 3k. Und da würde noch mehr gehen. Die Versuchung, jetzt doch noch 4 x 3k durchzuziehen, ist groß, aber ich kann ihr widerstehen. Kompromiss: Ich hänge noch 2 x 1,5k dran, mit 400m statt 600m Trabpause.

Also wieder los gegen den Wind und es läuft - die Splits (nun je 500m) sind 6:05 / 6:14 / 5:55 = 6:05/km. Zurück dann noch etwas gleichmäßiger und schneller: 6:02 / 6:08 / 5:59 = 6:02/km. Die Beine fühlen sich durchgängig gut an, hängen auch am Schluss noch willig am Gas, wenn es nötig ist. Lediglich die rechte Wade spannt etwas im Bereich des Schollenmuskels. Was sich bei genauem Abtasten dann immer als leichte Reizung der Achillessehne erweist, so auch heute. Aber nix Weltbewegendes, am nächsten Tag ist schon wieder Ruhe im Karton.

Insgesamt 15,6 km mit 30 Hm, davon 2x3k + 2x1,5k = 9k Intervalle in durchschnittlich 6:16/km, Tendenz beschleunigend.

Nun sehe ich wenigstens etwas klarer. Die Bedingungen waren ideal, das Ergebnis besser, aber doch um ca. 13 s/km schlechter als 2,5 Wochen vorher. Das ist wohl tatsächlich ein klarer Formverlust, dem ich nun tapfer ins Auge sehen muss. Dieser ist aber beileibe nicht so dramatisch, wie das vor drei Tagen noch aussehen wollte.

Jetzt hilft nur noch geduldiges Tapern, fleißiges Beten zum Wettergott und dann werden wir sehen.

LG Christoph

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