Gestern abend war es doch etwas später geworden als geplant, weshalb mich der Wecker heute früh um 5:00 Uhr voll auf dem falschen Fuß erwischt. Die Verdauung zieht auch nicht mit - toller Tagesbeginn für eine Hammereinheit. Um 6:20 Uhr stehe ich an meiner Flachstrecke, 17°C, windstill. Die 70% r.F. fühlen sich schwüler an als sie es sind, aber Gedanken über das Wetter werden in der nächsten Stunde wohl sowieso das sein, was mir am allerwenigsten in den Sinn kommt.
Beim Eintraben stelle ich fest, dass (a) ein gewisser Abzweig bei 700m nichts von seiner magischen Anziehungskraft auf meinen Darm eingebüßt hat und (b) alle sonstigen Wehwehchen nicht mehr der Rede wert sind. Die ganz große Frische ist's zwar nicht, aber eine Verschiebung auf übermorgen oder auch nur morgen Nachmittag in die Hitze will ich mir trotzdem nicht antun.
Also ziehe ich brav meine 5 Steigerungen zum Munterwerden durch - ja, "brav" charakterisiert die noch am besten.
Und dann geht's auch schon los. Natürlich renne ich viel zu schnell los, 4:46/km auf den ersten 100m, aber ich kann mich gerade noch rechtzeitig einbremsen. Sehr bald aber bremst sich alles schon von selbst ein. Um eine 5:30+ abzuwenden, kann ich noch mal was rauskitzeln; der ganze 800er geht dann doch mit 5:26/km über die Theke und fühlt sich grausig an. Als Pause habe ich mir 300m eingestellt, mit ein bisschen Gehen und Traben schaffe ich es, mich auf diesen 300m 3:25 min. lang rumzulümmeln.
Um es kurz zu machen - die weiteren Laufabschnitte kriege ich überraschend ordentlich hin, alle sechs in gleichmäßigen
5:26, 5:24, 5:22, 5:26, 5:23, 5:27 - Schnitt: 5:25/km.
Wo's hängt - heute wie aber eigentlich immer bei meinen VO2max-Intervallen - sind die Pausen. Gehen die ersten beiden mit 3:25 und 3:18 min. noch halbwegs in Ordnung, brauche ich danach 4:10, 4:51 und 3:55 min., um die Schnappatmung wieder einzufangen. Was auch auffällt, ist dass der Puls bis zum dritten Intervall zwar noch moderat ansteigt, aber maximal auch nur bis auf 91%. Danach dümpelt er so um 90% herum - viel zu wenig für einen VO2max-Lauf. Da muss mich die Muskulatur dann wohl doch ausgebremst haben, obwohl sich das unterwegs gar nicht so eindeutig anfühlte. Aber ja, doch, die Puste wurde zwar irgendwann ziemlich knapp, aber war nicht so völlig am Poller, wie ich das auch schon erlebt habe.
Nach der letzten Pause (200m in knap 4 min.) raffe ich mich zum Auslaufen auf. Knappe 5 km fehlen noch bis zum Tagessoll von 14 km. Also laufe ich meine Flachstrecke noch ein Stück weiter und setze die Wende so, dass es am Ende exakt passen wird. Hm, wenn man unmittelbar nach einer VO2max-Einheit noch korrekt Kopfrechnen kann, war's wohl zu lasch - da das Hirn ja 20% der Energie verbraucht.
Die 4,85 km Auslaufen fallen mir anfangs sehr schwer, gelingen mir dann aber recht ordentlich. Auf der ersten Hälfte zwickt's in der linken Pobacke (nicht wie sonst am unteren Ende, sondern eher seitlich außen). Seltsamerweise legt sich das aber bald wieder und ward dann auch nicht mehr erspürt. Ist halt alles gerade ein wenig am Limit.
Insgesamt 14,0 km mit 30 Hm.
Beim anschließenden Dackeltreiben fühlen sich die Beine im Detail schon wieder ganz brauchbar an; insgesamt merke ich aber doch, dass ich richtig platt bin. Na gut, so soll's ja wohl auch sein, nach VO2max ...
Also gut, die VO2max-Läufe sind zwar noch ausbaufähig, aber so schlecht war's nun auch wieder nicht. Immerhin habe ich mit den 5:25/min. jetzt mal eine Referenz, auf der ich aufbauen kann. Bei geringerer Vorbelastung sollte ich wohl eher 5:20 anpeilen, auch wenn die Intervalle länger werden. (Ich werde sie aber weiterhin in der Distanz um ca. 20% kürzen, um meinem Schneckentempo Rechnung zu tragen.)
fliegt 
schwimmt
Das mache ich aber definitiv nur, wenn bis dahin noch zwei oder drei mittlere Wunder geschehen, etwa solche wie das auf dem heutigen Spaziergang. Aber wer weiß - der Allmachtsdackel wird solchen Wundern heute sicher noch genügend Chancen einräumen. 
Bleibt hoffentlich bei dem roten Flec
