Jetzatla, nun aber endlich der mehrfach angekündigte Bericht von gestern.
Herrlich sonniges Wetter, mit-1°C etwas kühler als gestern, bei spürbarem Ostwind (3 Bft).
Der gestrige 18k Endurance (auch wenn tempomäßig vorzeitig reduziert) steckt mir noch etwas in den Beinen, aber nicht so sehr wie befürchtet. Heute habe ich sogar Lust, mal kürzer und dafür etwas zügiger zu laufen, sagen wir 10k insgesamt, mit 5k mittelschnell, z.B. 6:30/km.
Auf den ersten 2,5 km laufe ich mich wieder ziemlich langsam ein, lege dann ein paar ABC-Übungen (Anfersen und Knieheben) im Wechsel mit ein paar sehr zurückhaltenden Steigerungen ein. Und das hilft tatsächlich, locker zu werden.
Als ich mich dann auf die gezeitete Strecke mache und das zuvor Eingeübte in einen ordentlichen Laufstil umzusetzen versuche, zeigt die Uhr gleich irgendwas um 4:30/km an. Ich versuche zu bremsen, brauche aber etwas, bis mir das gelingt, so saugut fühlt es sich an. Erst nach 200m habe ich das Solltempo 6:30 dann halbwegs auf der Kette. Na gut, die gestrige Belastung spüre ich schon noch, habe aber keine Mühe, mein Tempo gleichmäßig abzuspulen. Anfangs hilft mir der Wind, der doch vernehmlich direkt von hinten schiebt. Nach 1,2 km wird die Windunterstützung schwächer, da der Weg nun halb aus dem Wind dreht und letzterer hier zudem von einer nahen Hügelkette zumindest etwas abgemildert wird. Nach der Wende habe ich den Wind dann entsprechend erst halbseiden von vorne und auf den letzten 1,2 km frontal. Das Tempo bleibt sehr gleichmäßig, hin 6:23/km und zurück auf die Sekunde ebenfalls. Der Puls steigt ziemlich steil von anfangs 149 / 180 = 82,8 % HFmax auf stolze 161 / 180 = 89,4 % HFmax an, was einerseits wohl meinen derzeit insgesamt zu hohen Puls widerspiegelt, anderseits aber auch die heute stetig anwachsende Windbelastung.
Dann trabe ich 500m sehr gemütlich (um die 9 min./km) den Maulwurfshügel hinauf, um die letzten 2 km in brauchbaren 7:04/km abzuschließen.
Insgesamt 10,1 km mit 30 Hm, davon 5,1 km 6:23/km mit Puls 155/180 = 86,1 % HFmax. Das etwas munterere Tempo hat mal wieder Spaß gemacht und mich davor bewhrt, in (läuferische) Depressionen zu verfallen.
Weil hier gerade über den Einfluss der Temperatur auf den Puls spekuliert wurde - ich glaube nicht, dass das meine derzeitige Formdelle erklärt. Es hatte zwar durchgängig -1°C, aber da ich ja nicht volle Kanne hechelte, fühlte sich das Laufen in der frischen Luft so super an wie schon lange nicht mehr. Ich war genügend warm angezogen (mit Jacke, Mütze und leichten Handschuhen), so dass da kein Frieren aufkam. Und an den Brochien spürte ich anschließend rein gar nichts, obwohl (oder weil ?) ich mich heute erfolgreich bemühte, meinen 2+2er Atemrhythmus durch ruhiges, recht tiefes Ein- und Ausatmen beizubehalten. Mmaximale Tiefe oder gar verkürzten Rhythmus brauchte ich bei dem moderaten Tempo nicht.
Nö, ich glaube, ich brauche einfach noch etwas mehr Entlastung und dann wird das wieder.
P.S.: Gerade habe ich mal in den Annalen geblättert und entdeckt, dass ich vor fast genau einem Jahr, am 8.1.2018, als ich vom überstandenen Achillesgehumpel so langsam in den regulären HM-Trainigsplanhinein glitt, einen
praktisch identischen Lauf auf exakt derselben Strecke mit durchschnittlich 6:31/km, also 8s/km langsamer, hinlegte und dass dabei der durchschnittliche Puls insgesamt ziemlich konstant noch 5 Schläge höher lag. Und das obwohl ich unmittelbar davor nicht 18 km gerannt war, sondern 2 volle Ruhetage hatte. Da war es 7 Grad wärmer, der Wind (ebenfalls aus Ost) mit 4 Bft allerdings noch etwas frischer. Aber die Stimmung war damals eine völlig andere. Ich glaube, ich bleib' da jetzt einfach mal ganz gelassen ...