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No sports

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Freddy, mach langsam, wenn die Bronchien noch nicht frei sind....

Und versuch mal, das Tempo zu variieren, mal kurz und schnell, mal lang und langsam. Oder ein Fahrtspiel. Dann wird es auch nicht so langweilig...

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So, fast wieder gesund. Nach und nach versuche ich, die wöchentliche Laufleistung zu erhöhen, ich bin jetzt bei knapp 35 km angelangt, das ist im Vergleich zu den gut 25 km im letzten Monat schon eine ordentliche Steigerung. Es ist jetzt aber nicht mehr ganz so leicht, das Laufpensum nebenbei zu erledigen. Bei drei Läufen in der Woche konnte ich den mir heiligen Ruhetag dazwischen immer einhalten und hatte noch Luft, um einen Lauf auch auf den nächsten Tag zu verschieben, das geht bei vier Läufen mit einem Male nicht mehr. Da die Läufe auch länger werden, kommt es immer häufiger vor, dass das Laufen nicht mehr leicht in meinen Tagesablauf eingebaut werden kann, ohne andere Dinge zu vernachlässigen oder zu verschieben. Beispiel: am Sonnabend laufe ich vormittags länger; ob ich um 10:00 Uhr 10 km oder 17 km laufe, macht für mich schon einen Unterschied, weil ich vormittags auch noch einiges in Haus und Garten miterledige sowie Einkäufe tätige oder das Mittagessen vorbereite (viel Gemüse schnipseln, wenigstens am Wochenende soll es frisch sein). Man kann schon sagen: es wird unbequemer.

In meinem Leistungsbereich ist es im Grunde noch fast egal, wie schnell ich die einzelnen Läufe angehe. Wenn ich die Laufumfänge einfach nur erhöhe, kann ich noch eine Leistungs- und Temposteigerung erwarten, ohne mir ein Bein ausreißen zu müssen. Wenn man die Laufzeiten jedoch trainingstechnisch optimal nutzen will, kommt man schwer um die Frage herum, womit die Laufeinheiten konkret gefüllt werden sollen, also auch, mit welchem Tempo ich laufen sollte.

Wenn ich das Tafelwerk von J. Daniels ansehe, ordnet der mir einen VDOT-Wert von 37 zu, da ist noch viel Luft nach oben und ich kann von Glück sagen, dass ich in den Tabellen überhaupt schon auftauche. Die Tempo-Empfehlung für den langen Lauf liegt dann bei 6:30 min/km, ein 1.000-m-Intervall bei 4:58 min/km und ein Tempo-Lauf bei 5:25 min/km. Zwischen 4:58 und 6:30 ist eine ziemliche Bandbreite, und da fängt es schon an.

Tatsächlich stelle ich meine zunehmende Neigung fest, im Grunde alle Läufe mit der (fast) gleichen Geschwindigkeit zu absolvieren. Den langen Lauf (ca. 16 km) bin ich deutlich schneller (um 6:00), und gönne mir dann offenbar im Gegenzug in den kürzeren Läufen (7 km) ein bequemeres Tempo (5:38). Mein Körper scheint auf ein Einheitstempo zuzusteuern. Es ist ihm egal, ob ich 5 oder 10 oder 15 km laufe, er mag es lieber gleichmäßig und sucht sich automatisch ein mäßiges Tempo, mit dem alles möglich ist. Das Phänomen kommt wohl häufiger vor.

Theoretisch kann ich die Bandbreite natürlich vergrößern, indem ich die langen Läufe einfach langsamer angehe. Ich befürchte nur, dass mein Körper dies missverstehen wird und als Aufforderung ansieht, insgesamt langsamer zu werden. Also richte ich mein Augenmerk besser auf die kürzeren Einheiten. Ich musste schon vor einigen Monaten feststellen, dass das mit den Intervallen ziemlich schwierig für mich ist. Teilweise wird auch die Meinung vertreten, ab dem 50. Lebensjahr hat es mit dem Tempo-Training ohnehin nicht mehr so viel auf sich: zu riskant, zu anstrengend und vor allem nicht mehr so effizient wie in jungen Jahren, wenn man Aufwand und Ertrag abwägt. Ich will mich aber nicht gleich hinter dem Alter verstecken (oder es auch nicht wahrhaben) und noch einmal einen Anlauf nehmen. Der soll so aussehen: in zwei Laufeinheiten werden einige Beschleunigungselemente eingebaut. Ich beginne mit wenigen Sprints über kurze Strecken, so etwa 50-60 m, und das mindestens viermal. Richtige Intervalle bekomme ich ja noch gar nicht hin. Allmählich sollen dann die beschleunigten Strecken länger werden.

Und beim langen Lauf versuche ich, die Belastung gegen das Ende hin noch etwas zu steigern. Ich lief am Samstag – etwas bergab – Richtung Elbe (10 km bei etwa 5:30) und dann 6 km wieder leicht bergauf zurück, da wurde ich aber gleich langsamer (6:08). Der erste Teil war deutlich zu schnell. Das nächste Mal versuche ich, gleichmäßiger zu laufen. Wenn das gelingt, liegt die von mir gewünschte Belastung gegen Ende in der leichten Steigung zurück bei möglichst gleichem Tempo. Soweit die Theorie, die Praxis wird es dann zeigen.
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Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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Hallo Freddy,

vielleicht wäre zum Beginn ein Fahrtspiel sinnvoll, da spielt dann erst mal die Zeit keine so große Rolle.
Widerleg das bitte, das mit 50 kaum noch Temposteigerungen zu erwarten sind.

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Ja, das mit dem Fahrtspiel am Anfang werde ich auch noch versuchen. Unmöglich ist mit über 50 wohl nichts, es ist mit 50 eben nur etwas schwieriger als mit 30 oder 40. Zudem geht es mir wie allen anderen Einsteigern auch: am Anfang geht es schnell voran, und dann wird es immer ein Stückchen zäher. Zu Beginn konnte man jede Woche einen Fortschritt sehen, und jetzt muss man den Monat schon genau analysieren, um die Steigerung zu erkennen. Der Läufer braucht eben einen langen Atem...
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Die Woche ist wieder erstaunlich schnell vergangen. Meine kleineren Beschleunigungselemente haben ganz gut funktioniert – jedenfalls gefühlsmäßig, genau gemessen habe ich nicht. Im Wesentlichen versuche ich, das höhere Tempo mit größeren Schritten zu erreichen, das fällt mir im Augenblick leichter als die Erhöhung der Schrittfrequenz. Fünf bis sechsmal jeweils etwa 200 m schnelleres Laufen, und, fast ein Wunder, danach bin ich nicht ganz fertig, sondern erhole mich beim Traben recht schnell. Wie gesagt – nach dem Gefühl passt es, ob es wirklich etwas bringt, werde ich dann ja sehen.

Bei der Begleitung des Laufeinsteigers löse ich das Problem des sehr mäßigen Tempos damit, dass ich Laufübungen des Lauf-ABC einbaue; das ist zwar nicht sehr nett, wenn man um einen Anfänger, der teils recht schwer atmet, fast provozierend herumläuft, aber irgendwie muss ich die Zeit auch für mich ein wenig nutzen. Damit es nicht zu unfreundlich wird, setze ich mich streckenweise nach hinten ab und hole dann wieder auf, das ist auch eine schöne Übung, und dann sieht er mich nicht und kann sich auf seinen Lauf konzentrieren. Aber es hat ein bisschen was von einem jungen Hund, der sein Herrchen übermutig umkreist und links und rechts seiner eigenen Wege geht.

Am Wochenende hatte es hier 16 Grad, und diesen Wechsel der Temperatur innerhalb zweier Tage kann ich nicht gut ab. Ich schiebe es auf die Temperatur, dass das Laufen bei dem längeren Lauf ausgesprochen zäh war (nichts da mit Endbeschleunigung) und jetzt, ganz neu, auch sehr schweißtreibend. Wenn ich es so recht bedenke, bin ich noch nie so richtig ins Schwitzen gekommen, weil es immer kühl war. Bei dem Beginn meiner Laufkarriere im letzten Sommer war es natürlich auch warm, aber da bin ich erst ganz kurze Strecken gelaufen und die auch nicht schnell. Bei längeren Strecken müsste ich auch langsam erwägen, ob ich nicht etwas zu trinken mitnehme. Nach zehn Kilometern bekam ich einen extrem trockenen Mund, nach zwölf Kilometern wurden die Beine schwer und ab Kilometer 15 fing die rechte Wade an zu ziehen und zucken, das linke Knie wollte dann nicht nachstehen und setzte – ganz feine – Stiche. Dann kam zum Schluss noch eine kleine Steigung (30 Höhenmeter auf 400 m), da wurden meine Schritte sehr, sehr klein, gingen schon Richtung trippeln, und daher war nach Kilometer 17,1 Schluss. Immerhin die bis dahin weiteste Strecke, zum Ende hin aber wirklich langsam. Nachts wachte ich dann auf, die andere Wade krampfte kurz. Also, viel weiter geht es jetzt zunächst nicht mehr, allenfalls setze ich noch einen Kilometer drauf. Da ist ein Halbmarathon für mich doch noch ziemlich weit weg.

Bis zu meinem nächsten geplanten 10-Km-Rennen sind es plötzlich nur noch sechs Wochen, und wenn ich die letzte Woche ein wenig tapere, bleiben noch fünf Wochen Vorbereitung, und da sollte auch noch eine „Ruhewoche“ dabei sein, also bleiben nur noch vier Wochen. Was habe ich nur die letzten Wochen getrieben? Nun gerate ich langsam in Panik, denn ich habe nicht das Gefühl, die großen Fortschritte gemacht zu haben. Weder laufe ich wie der Wind noch ist meine Ausdauer merklich besser geworden. Ich muss mir wohl deutlich mehr Mühe geben und das Training forcieren. Mal sehen.
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FreddyT hat geschrieben:Bei der Begleitung des Laufeinsteigers löse ich das Problem des sehr mäßigen Tempos damit, dass ich Laufübungen des Lauf-ABC einbaue; das ist zwar nicht sehr nett, wenn man um einen Anfänger, der teils recht schwer atmet, fast provozierend herumläuft, aber irgendwie muss ich die Zeit auch für mich ein wenig nutzen. Damit es nicht zu unfreundlich wird, setze ich mich streckenweise nach hinten ab und hole dann wieder auf, das ist auch eine schöne Übung, und dann sieht er mich nicht und kann sich auf seinen Lauf konzentrieren. Aber es hat ein bisschen was von einem jungen Hund, der sein Herrchen übermutig umkreist und links und rechts seiner eigenen Wege geht.
Ganz klar, der Langsamste in der Gruppe bestimmt das Tempo. Ich finde du machst das goldrichtig und einfühlsam - noch demotivierender wäre es, wenn du sagtest "Also, ich lauf dann schon mal vor und warte am XXX auf dich." Dafür, dass du deine Zeit opferst, darf auch ruhig etwas für dich dabei rausspringen. Ein offenes Wort, warum du das machst, könnte zusätzlich helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Und wenn dein Lauf-ABC den Delinquenten neugierig macht - umso besser ... :nick:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben: Ich finde du machst das goldrichtig und einfühlsam - noch demotivierender wäre es, wenn du sagtest "Also, ich lauf dann schon mal vor und warte am XXX auf dich."
Ich hab' vor 20 Jahren mal meine Frau zum Laufen animieren wollen. Sie ist auch tatsächlich einmal mitgelaufen und da habe ich auch solche Mätzchen gemacht wie FreddyT, weil's mir zu langsam war. Der Erfolg war, dass sie nie wieder mitgelaufen ist und mir das heute noch vorhält. DON'T.

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Alderamin hat geschrieben: DON'T.
ich sehe das Problem auch und deshalb schreibe ich ja auch darüber. Es ist nur so: ich laufe jetzt schon mehrere Wochen (je 2 bis 3x) mit, und das kostet sehr viel Zeit, weil diese Einheiten jetzt auch schon eine halbe Stunde dauern. Und das langsame Laufen ist für mich eher kontraproduktiv. Wenn ich das Mitlaufen allerdings aufgebe, ist die Gefahr, dass der Laufpartner auch gleich ganz aufsteckt, meiner Meinung nach größer als sein Frust, meine Spielchen ertragen zu müssen. Ist halt ein Kompromiss.
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Man kann nicht sagen, dass die letzte Woche lauftechnisch super lief, obwohl ich insgesamt wieder auf etwas über 34 km gekommen bin. Das ist deutlich mehr als noch vor einem Monat. Aber die Geschwindigkeit… Es scheint, ich werde immer langsamer und langsamer und langsamer...So betrachtet war die Woche eher für die Tonne.

Einen Lauf habe ich mit meinem Sohn gemacht, der zu Besuch kam, und der hat es dem Alten natürlich gezeigt. Läuft locker und schaut, wo ich bleibe, und ich hechle hinterher, für die 7 km (bei gut 200 m auf und ab) haben wir 40:44 gebraucht, er läuft das sonst in 32 oder 33 min – ohne besonderes Lauftraining. Spielt eben viel Fußball. Und ist etwas jünger. Mir macht aber immer noch die Wärme zu schaffen. Am Wochenende wollte ich eigentlich einen langen Lauf machen, habe dann aber nach 10 km (1:02:03, also eine pace von 6:12 min/km) aufgehört. Die Beine waren superschwer, die Knie wollten sich kaum bewegen und der Mund staubtrocken. Das alles bei gerade einmal 20 Grad, ich weiß gar nicht, wie das im Sommer werden soll. Ich hatte das Gefühl als ob ich mehr als 10 kg Übergewicht mit mir schleppen muss. Vorsorglich habe ich mich jetzt nach langer Zeit wieder auf die Waage gestellt, vielleicht habe ich ja wirklich schwer zugenommen. Aber hier gibt es auch keine Entschuldigung, der BMI steht seit 3 Monaten bei 23,9. Wenn man die 10-km-Zeit mit dem Wettkampf vor noch nicht einmal zwei Monaten vergleicht – da liegen sage und schreibe 9 Minuten dazwischen. Also, ich kann froh sein, wenn ich beim nächsten Rennen überhaupt noch unter 60 Minuten bleibe.

Wegen der Intervalle habe ich diese Woche versucht, einmal oder besser mehrmals deutlich mit einer Geschwindigkeit von unter 5:00 min/km zu laufen. Da muss ich ja nun irgendwie hin. Dazu habe ich mir eine Strecke von knapp 200 m auf einem Waldweg abgemessen. Das ist sicherlich nicht die klassische Intervallstrecke – ich fange halt noch einmal klein an. Was nützt es auch, wenn ich versuche, 1.000 m Intervalle mit 4:50 min/km zu laufen, und nicht ankomme. Das Tempo dann nicht Sprint- oder Säbelzahntigerfluchttempo, aber doch für meine Verhältnisse sehr flott, und die letzten Meter muss ich schon kämpfen um dran zu bleiben. Da brauchte ich 52 Sekunden. Meine Runtastic-App lässt mich bei solchen Kurzstrecken völlig im Stich und zeigt irgend etwas an, so dass ich nur die Zeit genommen habe. Dann etwas pausiert und die Strecke wieder zurück – 50 Sekunden. Kleine Pause und noch einmal – 48 Sekunden. Das Ganze dann zehnmal, schnellste Zeit beim fünften Mal etwa 46 Sekunden, dann wurde es wieder langsamer. Wenn ich das Tempo errechne, liegt es irgendwo zwischen 4:00 und 4:30 min/km, also brauchbar. Aber 200 m sind für einen Langstreckenläufer arg kurz, das muss für einen richtigen Trainingsreiz viel länger werden.

Am Abend zog es in den Waden und Oberschenkeln, aber das zeigt nur, dass es wenigstens eine Belastung in die richtige Richtung war. Das Schöne ist aber, dass ich nach dem zehnten Durchgang das Gefühl hatte, ich hätte die Strecke auch noch verlängern können, 300 m hätten es wohl auch sein können, bei leichtem Abfall des Tempos. Ich mache also einfach so weiter. Strecke verlängern, Pausen verkürzen. Dumm nur, dass es so schwer ist, im freien Gelände Strecken und Tempo genau zu messen. Ich werde morgen versuchen, die schon bekannte 200 m Strecke hin- und zurück zu laufen, also zu verdoppeln. Die Kehrtwende ist nicht so ideal, aber was soll’s. Da müsste ich deutlich langsamer werden, aber wenn ich unter 2:00 min bleibe, und das fünfmal wiederholen könnte, würde ich sagen: ich bin auf dem Weg. Bis zum Rennen in fünf Wochen werde ich jedoch das gewünschte Ziel kaum erreichen.
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Täusche ich mich oder vergeht die Zeit im Sommer schneller? Kaum hat die Woche begonnen, ist sie schon vorbei, und Zeit zum Laufen bleibt im Grunde gar nicht. Da hätte ich gedacht, im Sommer sind die Tage länger und es gibt deutlich mehr Zeit sowie Möglichkeiten zum Laufen, aber das Gegenteil scheint mir der Fall zu sein. Und den Wochenbericht habe ich auch verschwitzt, ist aber auch nicht viel geschehen. Irgendwie kommen die anderen Outdoor-Aktivitäten wie Garten, Rasenmähen, Baumarkt oder Grillen dazwischen, und auch die Bürozeiten verlängern sich bei mir eher als dass sie kürzer werden. Dass das Laufen im Sommer für mich eher schwieriger wird, hätte ich daher nicht erwartet.

Die Anpassungsschwierigkeiten wegen der Wärme haben sich bei mir etwas gegeben, obwohl ich das Laufen bei 22 Grad C nicht so schön finde wie bei 12 Grad. Immerhin habe ich bei meinen langen Läufen (15,0 km und 16,2 km) an den letzten beiden Wochenenden wieder relativ locker ein Tempo von knapp über oder unter 6:00 min/km gehalten, ohne heftig atmen zu müssen. Das ist fast das Niveau vom Winter. Es ist noch nicht das, was ich mir vorstelle, aber auf der anderen Seite war das im Januar noch mein Renntempo über 10 km.

Auch wegen der Begleitläufe meines Laufeinsteigers komme ich aber im Grunde nicht dazu, wie geplant vier Läufe in der Woche zu machen. Gefühlt bin ich zwar ständig am Laufen, komme aber dennoch nicht voran, nur die Laufumfänge steigen planmäßig. Aber die Tempoentwicklung ist nur mäßig. Der Tempodauerlauf mit 7,23 km in 40:21 min (5:34 min/km statt 5:25) funktioniert allenfalls knapp und da muss ich mir schon drei Kilometer-Splits herauspicken, die tatsächlich unter 5:25 gelaufen werden. Und zwei- oder dreimal eine 1.000m-Strecke klar unter 5:00 min/km in Folge stehen nirgends in der Statistik, das Tempo schaffe ich nur auf deutlich kürzeren 400m-Abschnitten.

Einmal abgesehen davon, dass man sich mehr ins Zeug legen könnte, stelle ich mir auch die Frage, ob ich das mit der Periodisierung des Trainings und damit letztlich mit der Regeneration richtig verstanden habe. Ich laufe jetzt fast zehn Monate konstant dreimal die Woche, und ich versuche, jede Woche etwas zuzulegen. Die Betonung liegt hier auf: ich versuche. Ein Lauf mehr in der Woche, den langen Lauf verlängern, mehr Tempostrecken in den Einheiten. Planmäßig gibt es keinen Rückschritt, die Stagnation oder gar der Rückschritt stellt sich leider nur ohne jeden Plan von alleine ein. Ich habe keine Periodisierung im Jahreslauf: Kunststück, ich bin ja auch noch nicht ein Jahr dabei. Ich habe aber auch keine Periodisierung im Jahreszeitenwechsel, ja noch nicht einmal alle vier Wochen eine Kürzer-Treten-Woche. Von Übertraining kann jetzt bei mir keine Rede sein, dafür laufe ich viel zu wenig. Ich denke bei mir auch, dass bei drei, vier Läufen in der Woche und einem Wochenpensum von 35 km gar kein Übertraining möglich ist. Aber es gibt auch keinen deutlichen Wechsel oder Rhythmus zwischen Spannung und Entspannung. Es wird so eine Art Einheitsgelaufe, und das Resultat ist dann vielleicht auch entsprechend.

Ein ähnlicher Gedanke kommt mir bei meinem langen Lauf von 15 bis 17 km, der mit knapp 6:00 min/km ja weiß Gott nicht super-schnell ist, aber doch deutlich schneller als manche Empfehlung. Ich gerate dabei nicht außer Atem und bin auch konditionell weder kaputt noch am Anschlag, nach zehn Minuten habe ich den Lauf beinahe vergessen. Aber nur beinahe: tatsächlich spüre ich die Oberschenkel, die Waden oder Knie noch Stunden später leicht, und wenn ich in die Hocke gehe, sogar ziemlich deutlich, sogar noch etwas am nächsten Tag. Vielleicht ist es doch ein Tick zu schnell, was dann mit dazu führt, dass ich bei der folgenden Trainingseinheit nicht so richtig aus den Puschen komme.

Ich vertrete für mein läuferisches Niveau immer noch die Meinung, dass es auf solche Feinheiten – noch? – nicht ankommt. Ich muss nur regelmäßig laufen, und dann wird’s schon besser werden. Und wenn ich praktisch immer einen Tag lauffrei habe (langsame Begleitläufe zähle ich dabei nicht), reicht es für jede Art der Regeneration allemal. Wenn etwas für mich günstig sein könnte, dann wäre es mehr Abwechslung. Und ich sollte mich doch strenger an die Vorgaben des Planes halten.

Ein wenig mehr Abwechslung gibt es jetzt aber bei meinen Läufen, weil mir seit einigen Wochen Horden von anderen Läufern begegnen, die ich im Winter nirgends gesehen habe. Die Zahl der Begegnungen hat sich vervielfacht. Ich rätsele auch bei jeder Begegnung im Geheimen ein wenig, welchen sonstigen Sport sie treiben. Einigen sieht man an, dass es mit dem Laufen auch nicht so weit her ist, andere wenige sind in meinen Augen aber echte Begabungen. Die laufen so schnell und schön, dass die irgendwo trainiert haben müssen, ich weiss nur nicht, wann und wo. Vielleicht sollte ich mich auch einmal nach einem Verein oder einem Lauftreff umsehen. Das könnte auch mehr Abwechslung bringen.
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Die letzte Woche lief wie erwartet, aber großartig etwas gerissen habe nicht. Die gesteigerten Laufumfänge führen dazu, dass ich einige kleine Verbesserungen vermerken kann. Drei Kilometer-Abschnitte mit 5:28 min/km sind nicht mehr so schwer, immer wieder schaffe ich auch Kilometersplits mit etwas unter 5:00 min/km und selbst auf der einen oder anderen Steigung werde ich schneller. Anstrengende Abschnitte versuche ich streng im Atemrhythmus 2/2 zu halten, und wenn ich dann auf- bzw. nachgeben will, lege ich noch einen Kilometer drauf. Wenn bei einem längeren Lauf am Ende alles langsamer wird, versuche ich mich zu motivieren und sage mir: jetzt beginnt das eigentliche Training, bis hierhin war alles nur Vorbereitung. Wäre doch schade, wenn ich die vergeude und das nächste Mal wieder so einen langen Anlauf nehmen muss, um überhaupt an diesen Punkt zu kommen. Also weiter.

Einiges wird schon besser, aber insgesamt erkenne ich bei dem Tempo immer noch keinen wesentlichen Fortschritt, und wie viele andere warte ich vergeblich auf einen ordentlichen Quantensprung. Drei, vier Kilometer insgesamt schaffe ich mit einer Pace von 4:58 oder 5:03 min/km, aber dann ist der Ofen auch aus. Das ist noch zu wenig. Selbst wenn ich jetzt berücksichtige, dass ich im Wettkampf noch etwas schneller werden könnte (Stichworte: flacher Kurs, nur Asphalt, Rennsituation) und die Anpassung an die Wärme jedenfalls teilweise erfolgt ist, wird das für das Ziel 10 Kilometer unter 50 Minuten kaum reichen können. Da brauche ich wohl noch etwas Zeit. Möglich ist es, aber wohl nicht in zwei Wochen. Ich mache natürlich trotzdem weiter.

Laufen bei deutlich über 20 Grad Außentemperatur finde ich immer noch erstaunlich anstrengend. Selbst mit einem T-Shirt und kurzer Hose komme ich ziemlich ins Schwitzen, und viel mehr Kleidung kann ich ja kaum ablegen. Anders als im Winter kann ich auch durch die Kombination von Kleidungsstücken keine Vorteile mehr erreichen. Und im Grunde ist es egal, ob das Hemd aus Baumwolle oder Kunstfaser besteht: nass geschwitzt ist in jedem Falle und auf der Haut kleben bei mir beide Stoffe.

Das bringt mich zu einem Schlenker mit dem Thema Kleidung. Frauen sind in der Wahl der Kleidung relativ frei, das gilt auch für den Laufsport. Sie dürfen grundsätzlich alles in jeder Farbe tragen. Trotz aller Emanzipation gilt das für Männer offenbar nicht, was man u.a. an Diskussionen über das angemessene Beinkleid des Mannes erkennt, bei denen manchmal schwer zu erkennen ist, wie ernst sie gemeint sind.

Ich habe ja mit normalen kurzen Hosen angefangen, weil ich gar nicht auf den Gedanken gekommen wäre, Tights anzuschaffen. Ich hätte noch nicht einmal sicher sagen können, ob es sich um Unterwäsche oder Oberbekleidung handelt. Auch die kurze Hose ist jedoch einem gewissen Wandel unterworfen. Noch Anfang der 70-er Jahren konnte man z.B. beim Fußball Günter Netzer in sehr knappen Hosen bewundern, die es in dieser Größe und mit diesem Schnitt heute gar nicht mehr zu kaufen gibt. Jedenfalls nicht im Sportfachgeschäft. Die Hosen wurden dann im Laufe der Jahrzehnte länger und weiter. Das scheint mir ein Trend aus den USA zu sein, wo bekanntlich Männer am Strand auf keinen Fall eine anliegende Badehose tragen dürfen (Ausnahme: Turmspringer), sondern der richtige Kerl eine überdimensionierte Boxer-Short tragen muß, je größer, desto besser. Das ist jetzt auch im deutschen Fußball so, obwohl mir persönlich dort mancher Spieler eher wie ein Bubi mit zu großer Hose vorkommt.

Folge ich daher dem Hosentrend, müsste ich auch beim Laufen eine fast knielange, weite Hose tragen, die naturgemäß flattert und scheuert. Und die ich persönlich daher unbequem finde. Laufkleidung muss für mich in erster Linie ein Merkmal erfüllen, egal ob Hose, Hemd oder Schuhe: ich will sie beim Laufen nicht bewusst wahrnehmen, nichts soll stören. Die ideale Kleidung für mich kann ich daher negativ beschreiben. Sie zeichnet sich durch das Fehlen jeglichen störenden Einflusses aus.

Das hat mich dann zu Tights geführt und einer kurzen Hose, die wirklich relativ kurz ist und nicht um die Knie schlackert. Tights heißt übersetzt Strumpfhose und Männer in Strumpfhosen haben ein Problem. Wer das als Stichwort im Internet eingibt, landet häufig bei Monty Python und einer Filmszene mit Robin Hood im Sherwood Forest aus den 70-er Jahren. Die Darsteller tragen Strumpfhosen und sehen lächerlich sowie recht unmännlich aus, was in der Szene natürlich Absicht ist. Obwohl das einige Jahrzehnte her ist, nagen Strumpfhosen immer noch am männlichen Selbstwertgefühl, da mögen sie noch so praktisch sein. Einige Läufer verdrängen ihre Abneigung gegen Strumpfhosen und schaffen für sich Kompromisse: im Winter lange Tights ja, aber auf keinen Fall 3/4 , das bleibt Frauen vorbehalten. Kurze Tights nein, aber unter einer kurzen Hose sind sie zulässig, zumindest wenn es kalt ist. Auch hier geben Fußballer Beispiele. Die Anwendungsregeln sind ersichtlich nicht ganz rational.
Ich bin natürlich völlig vernunftgeprägt und stehe altersweise über solchen Dingen. Ich habe daher Tights in verschiedenen Längen, die ich je nach Wetterlage auswähle. Der Einwand, es gäbe kein Wetter für eine ¾ -Hose ist für mich nicht haltbar. Irgendwo zwischen minus 10 Grad und plus 30 Grad gibt es selbstverständlich auch dafür eine passende Temperatur. Wenn es wirklich warm ist, finde ich allerdings luftige kurze Hosen etwas angenehmer als klebende Tights.

Bleibt die Farbe, da ist der Mann ja konservativ. Da brauche ich mir nur die Hosen anzusehen und es kann ja kein Zufall sein, dass alle meine Hosen, anders als meine Hemden, einheitlich schwarz sind. Warum eigentlich? In meiner Jugend waren Fußballschuhe schwarz und sonst nichts. Abgesehen davon, dass es keine anderen Farben gab, wäre ich eher tot umgefallen, als mit roten oder gelben Schuhen auf dem Platz zu erscheinen. Heute toben sich die Fußballstars mit farbigen Schuhen aus, manchmal hat sogar jeder Fuß eine andere Farbe. Ich bin mir ziemlich sicher: Irgendwann wird die Farbe auch bei den Tights für Männer Einzug halten, mit Mustern fängt es an. Bis dahin bleibe ich bei schwarz, denn schwarz trage ich natürlich auch, um nicht weiter aufzufallen. Kann ich mir nämlich nicht leisten. Nicht mit diesem Laufstil und nicht mit diesen Beinen.
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Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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Hehe, wenn du dir weiterhin solche Gedanken um deine Beinkleider machst, dann gehe mal zu einer mittelgroßen Laufveranstaltung. Da siehst du ALLES, was Herz und Auge begehrt und verabscheut :hihi: Und alle fühlen sich wohl in ihrer Kleidung. :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Nee, kurze Tights, so wie die Radrennfahrer, sind nicht mein Ding, meine Shorts sind schlabbrig und locker. spürt man gar nich beim Laufen, und man schwitzt sie auch nicht so schnell voll. Nur für den Herbst habe ich eine lange Tight. Dreiviertel Tight? Braucht keiner, wenn's an den Waden nicht zu kalt ist, dann auch nicht an den Oberschenkeln, oder eben komplett beheizt. Ich muss kein Bein zeigen, wenn's kühl ist.

Was mich ein wenig stört ist, dass alle diese Laufhosen seitlich keine Taschen haben, nur auf dem Rücken, an der am schwierigsten zu erreichenden Stelle. Mir geht's nämlich wie Gecko: die Nase läuft mit. :zwinker2:

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Alderamin hat geschrieben:Mir geht's nämlich wie Gecko: die Nase läuft mit. :zwinker2:
Stichwort: Kutschergruß :D
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"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Stichwort: Kutschergruß :D
Bin ja noch Anfänger. Da bleibt schon mal was an den Fingern (oder sonstwo) hängen... :kotz2:

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Noch eine Woche bis zum geplanten 10-Kilometer-Lauf und es ist Zeit, noch einmal kurz zu schauen, wie es denn steht. Selbstkritik ist eine meiner vielen Schwächen, also beginne ich mit dem, was nicht geklappt hat.

Geplant waren je vier Laufeinheiten in der Woche und letztlich sind es wenig mehr als drei geworden. Irgendwie passen vier Einheiten schlecht in meinen normalen Wochenablauf, der bereits ohne Laufen ziemlich durchgeplant ist. Drei Einheiten gehen locker und machen überwiegend Spass, vier ecken überall an und sind ein wenig Krampf. Um ehrlich zu sein, vermiest mir der Zwang zu dem vierten Lauf beinahe die ganze Lauferei, weil ich jedes Mal denke: Oh Gott, Du musst jetzt aber und hast noch so viel vor Dir. Ich werde mich entscheiden müssen, was ich wirklich will: bestimmte „sportliche“ Ziele erreichen oder einfach nur möglichst viel Spass haben. Stress oder Entspannung. Aber drei Läufe in der Woche wären auch kein Sofa-Sitzen und ich könnte mit ihnen auch noch ein bisschen vorwärts kommen.

Aus den geplanten Tempoeinheiten ist auch nicht viel geworden. Seit dem Rennen im März hatte ich drei Wochen mit einer Bronchitis zu tun, dann kamen einige Wochen die Schwierigkeiten mit der Wärme und dem ständig wechselnden Wetter und ein ziemlicher Leistungseinbruch. Jetzt geht es ganz gut, aber die drei letzten Tempo-Einheiten reissen auch nichts mehr. Ich schaffe jetzt vielleicht 3 km in 15 Minuten, aber nicht mehr. Alles in Allem kann ich eher froh sein, wenn ich die Zeit vom letzten Rennen im Bereich von 53:00 min noch einmal erreiche.

Jetzt aber noch das Positive: ich bin wöchentlich konstant weiter gelaufen. Beim letzten Rennen im März hatte ich auf meiner Läuferleben-Gesamtuhr noch knapp 600 km stehen, jetzt sind es um die 950 km, das ist ja schon einmal etwas. Ich habe die Wochenkilometer erhöht und halte auch über längere Strecken bis 15 km mein Tempo ganz gut, jedenfalls besser als noch vor einigen Monaten. Teilweise komme ich für einige Kilometer auch in den Geschwindigkeitsbereich von 5:00 min/km, aber eben nicht durchgehend. Ich bin also noch guter Hoffnung, dass es mit den sub50 klappen kann – bloß nicht diese Woche.
Natürlich machen die Tagesform und die Witterung am Sonntag auch einiges aus. Ich würde es aber schon super finden, wenn ich die letzte Zeit von 53:04 min erreiche und, was natürlich noch besser wäre, etwas unterbieten kann. Warten wir es also ab. Ich versuche wahrscheinlich, mit dem Zieltempo zu starten und schaue dann, wie weit ich komme. Wenn es nichts wird, wird es eben nichts. Das ist schließlich nicht mein letztes Rennen.

Ansonsten hat das Lauffieber offenbar Dresden erwischt. In zwei Tagen startet hier REWE mit seiner 5-Km-Team-Challenge: ausgebucht. Es gibt sage und schreibe 16.000 Meldungen, es wird in mehreren Wellen je 4.000 Läufer im Halbstundenabstand gestartet. Ich hatte kurz überlegt, ob ich die 5 Kilometer als Testlauf nehme, aber 25 EUR Startgebühr finde ich aus Prinzip zu hoch – das sind pro Kilometer 5 EUR. Oder wenn ich die Strecke in 25 Minuten schaffen sollte, für jede Minute laufen 1 EUR. Das würde ich nur mitmachen, wenn dafür ein roter Teppich ausgerollt und am Ziel ein Champagner-Buffet aufgebaut wird. Da kann ich aber wohl lange warten und belasse es besser bei dem alkoholfreien Bier bei Sport-Scheck am Sonntag.
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Vom gestrigen 10-km-Stadtlauf kann ich wenig Positives berichten und wer zu Schwermut neigt oder sich die Laune nicht verderben lassen will, bricht hier am besten ab – was ich während des Laufes auch mehrmals vorhatte. Ziel war es bekanntlich, möglichst nahe an die 50 Minuten heran zu kommen, und der simple Plan bestand darin, etwas schneller als 5:00 min/km anzulaufen und das so lange wie möglich zu halten.

Das Wetter war gut, um die 20 Grad Celsius, praktisch windstill und sonnig. Da die Laufstrecke deshalb auch überwiegend im hellen Sonnenschein lag, wurde es natürlich subjektiv ziemlich heiss, aber insgesamt kann man über die Bedingungen nicht klagen. Gerade wenn im Elbtal Wind herrscht, kann es in den weiten Auen sonst ziemlich ungemütlich werden. Die Organisation von Sportscheck war routiniert und reibungslos, die Stimmung empfand ich als etwas kühl, es gab auch nur wenige Zuschauer an der Strecke. Wenn alle Läufer mit einheitlichem Shirt laufen, gibt es ein recht schönes Bild. Auf dem Hemd selbst hatten sich neben dem Veranstalter und dem Hersteller noch weitere fünf Sponsoren verewigt, mein Geschmack sind solche Werbe-Hemden eigentlich nicht.

Mit den 10-km-Läufern starteten auch die Halbmarathonis auf dem Altmarkt und ich versuchte, mich dieses Mal geschickter aufstellen als bei dem Citylauf im März. Der Veranstalter ließ dann aber zwei Schlangen in Richtung Startgasse bilden, die dann vor dem Start zusammen geführt wurden, so dass es praktisch unmöglich war, einen bestimmten Platz im Feld zu ergattern.
Ich versuchte mich so stellen, dass um mich herum in etwa Läufer mit ähnlichem Leistungsvermögen standen, wobei es natürlich schwer ist, das von außen abzuschätzen. Außerdem weiß man nicht, ob der Nachbar den Halbmarathon läuft, und daher für sich ein anderes Tempo wählt. Da meine Nachbarn aber allesamt mit Pulsuhren ausgestattet waren und eifrig fachsimpelten, stand ich im Wesentlichen wohl richtig. Ich selbst hatte noch nicht einmal mein Smartphone dabei.

Die Startgasse war relativ eng und es herrschte ziemliches Gedränge; weil die Läufer auch ungeduldig waren, liefen sie sehr dicht gemeinsam an und fast auch auf, schon beim Start gab es Brems- und Beschleunigungswellen, wie sie auch im Autoverkehr bei sehr dichtem Verkehr entstehen. Es herrschte keine Armeslänge Platz zu den Mitläufern. Leider wurde der Kurs zunächst nicht breiter und der Pulk löste sich auch nicht auf. Mir kam das Tempo gähnend langsam vor, es war ein gemütliches Traben und die gefühlte Pace betrug mehr als 6:00 min/km. Überholen war wegen der Gitter unmöglich, Platz zwischen den Mitläufern gab es definitiv keinen, und wenn einmal ein Gitter fehlte und ich versuchte, seitlich auszubrechen, war die Rückkehr auf den Kurs schwierig, weil dann mit einem Male Absperrbänder auftauchten oder wieder Gitter standen.

So trabte ich den ersten Kilometer friedlich dahin und ich wusste: das hole ich nicht mehr ein. Am Terrassenufer wurde der Kurs so breit, dass ich Tempo aufnehmen und einige überholen konnte, aber dann wurde der Kurs über einen Radweg längs der Elbe geführt, der allenfalls noch 2,5 m breit war, und es wurde wieder sehr, sehr eng. Das Feld hatte sich auch noch nicht aufgelockert. Um zu überholen, musste man auf die Wiese rechts oder links ausweichen, was natürlich auch wieder Zeit kostet, das gefühlte Tempo lag jetzt vielleicht um die 5:30 min/km. Bei Kilometer 2 überlegte ich, ob ich nicht einfach aufhöre, denn das konnte einfach nichts mehr werden. 50 Minuten waren völlig illusorisch.

Als sich dann nach und nach etwas mehr Raum ergab, beschloss ich, jetzt aber ordentlich zuzulegen, und es lief mit einem Mal gut. Ich konnte laufend überholen und die nächsten zwei Kilometer lief ich zur Höchstform auf. Bei Kilometer 4 konnte ich den Gesprächen der Pulsuhrbesitzer entnehmen, dass meine Netto-Zeit jetzt bei etwa 20 Minuten und 15 Sekunden liegen müsste, ich musste jetzt also deutlich schneller als 5:00 min/km unterwegs sein, wahrscheinlich so um die 4:45 min/km. Ob es nun Frust war, Verzweiflung oder einfach Dummheit, ich beschloss jetzt, einfach volle Pulle weiter zu laufen und zog noch etwas an. Das ging noch einen Kilometer gut, über die Waldschlösschenbrücke hinweg, und dann kam es, wie es kommen musste: ich wurde langsamer. Das merkt man auch ohne Uhr simpel daran, dass man selbst keinen mehr überholt, aber zunehmend von anderen eingeholt wird. Das Tempo fiel dann deutlich ab, bei Kilometer 7 waren es vielleicht noch 5:45 min/km, bei Kilometer 8 kaum noch 6:00 min/km. Am Anfang des Rennens war dies ein Tempo für gemütliches Trotten, jetzt zum Ende wurde es eher Schlepperei, und ich überlege erneut, ob ich nicht einfach aufhöre, einige um mich herum machen es mir schon vor, die volle Sonne war ziemlich lästig geworden. Noch ein kleiner Beschleunigungsversuch, der aber allenfalls dazu führte, dass ich dieses Tempo so gerade noch hielt, und dann im Ziel: 55 Minuten 13 Sekunden.

Da laufe ich im Training auf schwierigeren Kursen aber häufig schneller. War wohl nichts, ich bin noch nicht einmal an die Zeit von 53:04 im März herangekommen, die Enttäuschung ist groß und der erste Impuls: ich höre mit der ganzen Rennerei am besten auf. Naja, der große Sportler bin ich zwar nicht, aber nach ein paar Minuten dann die mentale Wende: jetzt erst recht.

Insgesamt lag ich auf Platz 440 von 724 Männern und in meiner Altersklasse auf Platz 25 von 46, trotz der schlechten Zeit ist meine Platzierung relativ besser als noch beim Citylauf im März. In der Altersklasse hätte ich fast schon die bessere Hälfte erreicht. Entweder waren es wirklich schwierigere Bedingungen oder meine Mitläufer waren im Durchschnitt schwächer. Mein Eindruck war eher, dass der Sportscheck-Lauf nicht ganz so sportlich ambitioniert ist.

Jetzt kommt der Sommer, und einen speziellen Plan für Juli habe nicht, ich laufe einfach nur so weiter. Im August schaue ich dann, ob ich beim Dresden- Marathon am 23. Oktober noch einmal die 10-km in Angriff nehme oder den Weg über einen Halbmarathon gehe. Jedenfalls habe ich noch etwas vor.
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Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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Es wäre ja auch schade deine Berichte in diesem Forum nicht mehr lesen zu können.
Ich denke in diesem Rennen waren einfach die Bedingungen nicht gut. Du konntest zum Beginn keine Fahrt aufnehmen, dann hast du zu viel Fahrt gemacht, dann kam der Einbruch. Es hat einfach das kontinuierliche Durchlaufen gefehlt, ich sehe dich in diesem Jahr definitiv bei den 50igern.
In deinem vorhergehenden Thread hattest du ja schon geschrieben was dich an einer optimalen Vorbereitung gehindert hat und auch das du eine Zeit von 53:04 super finden würdest, daliegt doch die 55:13 auch nicht gerade weit weg.
Was mir geholfen hat waren die knallharten Intervalle 6x1000, oder auch kürzere 6-8x500, da muss richtig was kommen so um die 4:30- 4:45. Da weiß man dann, wie Geschwindigkeit sich anfühlt.

Viel Erfolg

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FreddyT hat geschrieben: Da laufe ich im Training auf schwierigeren Kursen aber häufig schneller. War wohl nichts, ich bin noch nicht einmal an die Zeit von 53:04 im März herangekommen, die Enttäuschung ist groß und der erste Impuls: ich höre mit der ganzen Rennerei am besten auf. Naja, der große Sportler bin ich zwar nicht, aber nach ein paar Minuten dann die mentale Wende: jetzt erst recht.
Eben. Aufgegeben wird nicht. Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weiterlaufen!
FreddyT hat geschrieben: Jetzt kommt der Sommer, und einen speziellen Plan für Juli habe nicht, ich laufe einfach nur so weiter. Im August schaue ich dann, ob ich beim Dresden- Marathon am 23. Oktober noch einmal die 10-km in Angriff nehme oder den Weg über einen Halbmarathon gehe. Jedenfalls habe ich noch etwas vor.
Suche Dir doch einen kleineren 10er, der nicht so voll ist, und dann lauf' die Sub-50. :daumen: Ist doch blöde und überhaupt nicht Deine Schuld, einem viel zu vollen Feld und mangelnder Streckenqualität zum Opfer gefallen zu sein! :motz:

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Danke für die Aufmunterung, aber es ist natürlich nicht nur „dumm gelaufen“. Alle Läufer wissen, dass für einen gelungenen Lauf mehrere Dinge zusammen kommen müssen. Tagesform, Wetter, Frühstück, mentale Stimmung, Streckenprofil, Gewicht, zufällige Mitläufer (die mit einem Mal zum Zugläufer werden), die kleine Falte in der Socke, die einen zum Wahnsinn treibt – es gibt fast unendlich viele Faktoren.

Über allem steht aber: wer 10 km in 50 Minuten laufen will, muss das auch können, sonst nützen alle die weiteren Faktoren nichts, mögen sie auch noch so ideal sein. Und da zweifle ich, dass ich schon so weit bin – wobei alleine der Zweifel ja schon wieder ein limitierender Faktor ist. Selbst unter Idealbedingungen hätte ich allenfalls 51:00 erreicht.

Dass es nun ganz in die Hose geht, beruht auf dem irrwitzigen Versuch, im dritten Kilometer das Ruder herumzureißen. Wobei mir eigentlich völlig klar war, dass das nicht geht. Aber da hatte ich die Einstellung: sei’s drum, das wird hier und heute ohnehin nichts mehr. Es hatte auch so ein bisschen was von Kamikaze und Selbstzerstörung, was ich rückblickend betrachtet auch nicht mehr gut finde. Ein cooler Läufer hätte einfach gesagt: o.k. jetzt peile ich mal die 53 Minuten wieder an. Aber, das muss ich wohl auch noch lernen.
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Die letzten Wochen waren „Laufen einfach so“ und Urlaub angesagt. Prompt hat sich gezeigt: wenn ich keinen Plan habe, laufe ich weniger. Eine Woche gab es nur Feiern wie Geburtstage oder Jubiläen, da gab es nur einen Lauf, die anderen kam auch immer etwas dazwischen, und dann die Ferien am Mittelmeer.

Dort war es deutlich wärmer und bei 30 Grad laufe ich auch nicht mehr sehr locker, wobei die Wärme noch ging, weil die Luft sehr trocken war und ich daher kaum schwitzte. Aber die Sonne. Mittags verlasse ich kurz den Liegestuhl unter dem Sonnenschirm am Strand und laufe eine kleine Runde an der Küste entlang, auf einen Radweg. Sehr schöne Aussicht, aber immer volle Sonne, und dann ist nach 20 Minuten Schluss. Nicht weil es so anstrengend wäre, sondern ich brauche Schatten. Je älter ich werde, desto weniger vertrage ich die pralle Sonne. Ich würde mich nicht mehr eine halbe Stunde so in die Sonne stellen oder setzen, wieso sollte ich dann in der Sonne laufen? Also einige Minuten Schatten, dann den Weg wieder zurück, insgesamt so 7,5 km, aber das muss ich nicht ständig haben. Also laufe ich besser morgens eine kurze Strecke zwischen den Hügeln, in denen mein Ferienquartier steht. Irgendetwas messen kann ich gar nicht, das GPS-Signal ist immer gleich weg, ich trabe nur so dahin.

Eine kleine sportliche Herausforderung will ich aber trotzdem bewältigen, und zwar eine, die nur für mich eine Bedeutung hat. Mein Haus steht in einem der für diese Gegend typischen Bergdörfer, Blick auf das nahe Meer, aber eben schon 270 Meter darüber. Das Dorf erreicht man über eine schmale, kurvige Straße, die sich knapp 4,4 km den Hügel hinaufwindet. Die Straße fahre ich seit Jahren unzählige Male auf und ab, ich kenne jede Kehre und jede enge Stelle, an der keine zwei Fahrzeuge nebeneinander passen. Überhaupt sollte man hier auch im Rückwärtsfahren geübt sein. Die Strecke ist auch nichts für Fahrer mit schlechten Nerven, denn man fährt hier schnell. Traurig herabhängende Außenspiegel geben ein Zeugnis der flotten Fahrweise der Einheimischen. Die neumodischen, seitlichen Plastikwülste mancher Autos, die den SUV nachempfunden sind, bekommen hier ihren eigentlichen Sinn. Ansonsten viele Motorroller, aber auch Radfahrer, die hier, besonders am Wochenende, ein wenig Bergstrecken üben. Manchem Hobbyfahrer sieht man beim Strampeln die Qual an. Selten sieht man Läufer, und nur wenige machen eine gute Figur. Das Gros schleppt sich, und der eine oder andere wechselt dann auch zum Gehen.
Naja, knapp 270 Meter Höhe auf 4,4 Kilometer ist nicht so richtig Berg, aber es geht doch immer merklich bergan. Bevor ich mit dem Laufen begann, habe ich solche Aufgaben nur ganz sportlichen Typen zugetraut und für mich selbst habe ich sie ausgeschlossen. Einige wenige Male hatte ich vor Jahren die Strecke zu Fuß bewältigen müssen, und das als Strafe empfunden. Ich musste mich beinahe einen Tag von der Strapaze erholen. In meiner persönlichen Vorstellung war der Hügel jahrelang daher so eine Art uneinnehmbare Festung.

Jetzt also mit Laufschuhen, einmal muß es eben sein. Zuerst bergab. Ich starte bei 25 Grad so gegen 9:00 Uhr am Dorfplatz, weil die Strecke dann noch teilweise im Schatten liegt, und ich weniger Verkehr vermute. Es sind dann doch noch erstaunlich viele unterwegs, und an einer Stelle wird es echt knapp. Ein Autofahrer hätte mich an einer Außenkehre fast erwischt, er musste das Steuer noch ganz schön herumreißen, aber warum musste er auch noch der Lieblingsbeschäftigung der Autofahrer hier, dem Telefonieren nachgehen? Wenn ich hier öfter laufe, müsste ich mir noch eine Hupe für die Hand anschaffen. Aber ansonsten läuft es sich den Hügel herunter ganz prima, ich muss mich sogar ein wenig bremsen. Dann ist die Hauptstraße erreicht, die erste Hälfte geschafft, und ich wende, es geht jetzt nur noch den Hügel herauf.

Ich kenne zwar die Straße sehr gut, aber jetzt lerne ich sie noch ein wenig besser kennen. Tatsächlich bemerke ich auch zwei leicht abfallende Abschnitte, und die Steigung ist nicht überall ganz gleich. Drei Abschnitte steigen sogar ziemlich stark an, und die Randbefestigung lässt an vielen Stellen zu wünschen übrig. Wenn man außen läuft, geht es doch ziemlich steil herunter. Wie nicht anders zu erwarten, zieht sich die Strecke, und nach dem ersten Kilometer hinterfrage ich den Sinn des Vorhabens, denn so richtig genießen kann ich die Aussicht auch nicht. Eigentlich bin ich nur mit mir selbst beschäftigt und der Blick reicht immer nur bis zur nächsten Kurve. Und dann noch eine Kurve weiter. Sonderlich dynamisch werde ich nicht aussehen, aber immerhin wird gelaufen. Letztlich geht es leichter, als ich befürchtet hatte, wenn auch nicht schnell. Und nach etwas mehr als 53 Minuten stehe ich wieder auf dem Dorfplatz, das Tempo auf der Gesamtstrecke von 8,8 km lag bei knapp über 6:03 min/km.
Kein Weltrekord, aber für mich persönlich eine ungewohnte Leistung. Ich habe gerade mein erstes Laufjahr abgeschlossen und etwas mehr als 1.000 km hinter mir gelassen. Ich hätte es vor einem Jahr für unmöglich gehalten, dass ich jemals einen solchen Hügel rauf- und runterlaufen würde. Und jetzt ist es möglich, und zwar ohne irgendwelche Beschwerden.

Ich habe jetzt auch ein wenig mehr Zutrauen zu meinem Bewegungsapparat. Bisher habe ich praktisch ausnahmslos einen Ruhetag zwischen den Läufen eingehalten, das nehme ich ab jetzt nicht mehr so streng. Ab August werde ich mich wieder einem Plan zuwenden, das nächste Rennen könnte dann am 23. Oktober starten, da bleiben mir gut 12 Wochen Zeit. Nur für welchen Plan, dafür habe ich mich noch nicht entschieden.
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Schön, mal wieder etwas von Dir hier zu lesen, und dann noch so positives!
Wart´s mal ab, der Effekt des Bergauflaufens zeigt sich, wenn Du wieder im Flachen und Kühlen in Deutschland unterwegs bist, dann flutscht es nur so!

Gruß Frank

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Nun habe ich wenig Aktivitäten beim Berichten gezeigt und das hatte einen einfachen Grund: (noch) weniger Aktivitäten beim Laufen. Im Sommer ist mir die Sache irgendwie beinahe entglitten, bis ich nur noch einmal die Woche beim Laufen war, und das auch nur für kurze Runden von etwa 7 km. Ich habe ein wenig gezögert, ob ich das so kundtun soll und den Bericht hier einschlafen lasse, aber was soll’s. Schließlich soll das hier ja kein Fake-Blog sein.

Es ist ja allgemein bekannt, dass man schnell an Form verliert; ich hatte aber eher gedacht, das trifft auf die ganz Sportlichen zu und kaum auf Leute wie mich, die ohnehin kein hohes Leistungsniveau haben. Pustekuchen. Selbst von einer geringen Höhe kann man noch herunter fallen und es ist erstaunlich, wenn nicht erschreckend, wie ich mit einem Male dahin schleiche. Von der Gewichtszunahme will ich gar nicht reden.

Okay, nun soll es wieder etwas losgehen, die sommerlichen Temperaturen geben ja auch keine Ausrede mehr. Als kleine Motivation hat meine Familie mir eine Laufuhr zum Geburtstag geschenkt, die ich tatsächlich praktisch finde. Das Gefummel mit dem Smartphone entfällt, ich drücke nur noch einen Knopf, und jedenfalls die Uhr läuft prima. Herzfrequenzmesser habe ich nicht, dafür kann ich jetzt auch die Schrittfrequenz messen. Die liegt so um 165 je Minute, was für den Hobbyläufer gar nicht so schlecht ist, aber die daraus errechnete Schrittlänge scheint mir arg kurz. Auf die Haltung und die Schritte will ich jetzt mehr achten. Es scheint mir auch leichter, die Schrittlänge von 1,00 m auf 1,10 m (10%) zu verlängern als die Frequenz von 165 auf 181 (auch 10%) anzuheben.

Jetzt bin ich wieder dreimal die Woche dabei und versuche, verlorenes Terrain zurück zu gewinnen. Die Laufuhr und die dazu passende Software ermöglichen es, alle möglichen Werte, Graphen und Tabellen zu generieren, die mir den Formverlust deutlich vor Augen führen, und meine Aufgabe ist es jetzt, die Balken der Diagramme in die richtige Richtung zu bringen. TRIMP ist für mich noch eine kryptische Abkürzung, das Trainings-Punkte-Sammeln bei Runalyze entspricht dafür eher meinem schlichten Gemüt. Je mehr Punkte desto besser, das verstehe selbst ich.

Wegen der geringen Laufumfänge habe ich von dem Gedanken des Halbmarathons für dieses Jahr Abschied genommen, also soll es am 23. Oktober nur ein 10er werden. Ziel ist es nun an das anzuschließen, was ich vor einem halben Jahr im März noch konnte, und wenigstens da bin ich halbwegs optimistisch. 12 km im Training mit einer Pace von 5:33 min/km sind schon wieder drin, ohne dass ich am Ende zusammen breche. Aber ich könnte natürlich schon deutlich weiter sein.

Wenn ich laufe, überlege ich manchmal, warum ich das eigentlich tue. Ich bin nun gerade in einer Phase, in der es mir wieder schwerer fällt, mich überhaupt aufzuraffen. Das Laufen ist auch nicht immer die reine Freude. Vielleicht ist das ein Teil des Problems. Im Grunde finde ich persönlich es am schönsten und fühle mich am besten, wenn ich den Lauf gerade geschafft habe. Meine Motivation ist daher weniger das Laufen selbst als der Zustand danach, für den ich - ich möchte beinahe sagen: leider, leider - vorher laufen muss. Mal sehen, ob das als Motivation dauerhaft ausreicht, heute ist das aber der Fall. Gleich geht's wieder los.
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FreddyT hat geschrieben:[...] Vielleicht ist das ein Teil des Problems. Im Grunde finde ich persönlich es am schönsten und fühle mich am besten, wenn ich den Lauf gerade geschafft habe. Meine Motivation ist daher weniger das Laufen selbst als der Zustand danach, für den ich - ich möchte beinahe sagen: leider, leider - vorher laufen muss. [...]
Kann man mehr vom Laufen erwarten ? :-)

Nein, ganz im Ernst: Für den Spaß beim Laufen selbst musst Du einfach einen bestimmten Trainingsumfang erreichen. Einer meiner besten Läufe war mal ein 10-km-Lauf in Form von 25 sehr gemütlichen Bahnrunden mit meiner Frau im Rahmen eines 24-Stunden-Staffellaufes. Ich war in der Taper-Woche einer Marathonvorbereitung, die 10 km waren wie Schweben, viel, viel angenehmer als ein Spaziergang oder ein Einkaufsbummel, das Laufen als natürliche Fortbewegungsart. Davon war ich eine Weile wirklich weit weg (s. mein Thread zum Thema Euphorie); ich kann aber bestätigen, dass es ab einem bestimmten Trainingsumfang wieder anfängt, von alleine zu laufen.

Also: Dranbleiben.

Gee

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Hallo Freddy,

schön das du weiterschreiben und auch trainieren möchtest.
Ich würde mich zwei Dinge fragen:
1. Ist es vielleicht erstmal besser ohne irgendwelche zeitlichen Ambitionen zu laufen, um die Freude am Laufen wieder zu bekommen
2. Oder man sucht sich einen Wettkampf für den trainiert man mit einem Trainingsplan der einen nicht überfordert, aber an dem man sich auch hält.
Was noch gut wäre, eine Trainingsbegleitung, oder die Frau mit dem Fahrrad, oder als Abwechslung mal ein oder zwei Einheiten mit dem Rad. Ansporn ist auch eine Trainingsgruppe der man sich anschließen kann....

Was ich für mich nicht missen möchte sind die Wettkämpfe, da ist man dabei, da gehört man zur Szene, da tauscht man sich aus, da lernt man andere Leute kennen, den Wettkampf umgibt das besondere, das baut auf, da sieht man seinen Leistungsstand, da muss man auch lernen mit nicht erreichten Zielen umzugehen. Wenn man dann mal ein Wettkampfziel erreicht hat, ist man total Happy und stolz und rennt mit erhobenen Hauptes und einem breiten Grinsen durch die Gegend. Auch aus nicht erreichten Zielen kann man immer etwas positives ziehen.
Ich mag deine Art zu schreiben, bitte Lauf weiter :daumen:

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Habe leider leider Deinen blog erst jetzt entdeckt und mir alles durchgelesen.
Bei den ersten Posts hab' ich Gänsehaut bekommen!

Toll beschrieben.

Und ich hab' eine wichtige Erkenntnis rausziehen können: ganz viel beim Laufen ist Kopfsache!

Danke für Deione Berichte.

:hallo: Lucky
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:hallo:Lucky
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FreddyT hat geschrieben: Es ist ja allgemein bekannt, dass man schnell an Form verliert; ich hatte aber eher gedacht, das trifft auf die ganz Sportlichen zu und kaum auf Leute wie mich, die ohnehin kein hohes Leistungsniveau haben. Pustekuchen. Selbst von einer geringen Höhe kann man noch herunter fallen und es ist erstaunlich, wenn nicht erschreckend, wie ich mit einem Male dahin schleiche. Von der Gewichtszunahme will ich gar nicht reden.

[...]

12 km im Training mit einer Pace von 5:33 min/km sind schon wieder drin, ohne dass ich am Ende zusammen breche. Aber ich könnte natürlich schon deutlich weiter sein.
Das ist doch schon wieder flott! 5:33 hatte ich neulich mal zwischen den Laufpausen und war stolz wie Oskar, weil ich vorher nur 6:00 als Dauertempo geschafft hatte. Man kommt schnell wieder in Form, wenn man den Sport wieder betreibt. Einiges entwickelt sich zurück, aber genau so lange, wie es dauert, Gelenke und Muskeln aufzubauen, dauert es auch, die wieder zu verlieren. Und was schnell abgebaut wird, baut auch wieder schnell auf.
FreddyT hat geschrieben:dafür kann ich jetzt auch die Schrittfrequenz messen. Die liegt so um 165 je Minute, was für den Hobbyläufer gar nicht so schlecht ist, aber die daraus errechnete Schrittlänge scheint mir arg kurz. Auf die Haltung und die Schritte will ich jetzt mehr achten. Es scheint mir auch leichter, die Schrittlänge von 1,00 m auf 1,10 m (10%) zu verlängern als die Frequenz von 165 auf 181 (auch 10%) anzuheben.
165 ist auch meine Schrittfrequenz bei 1,09 Schirttlänge (sagt die Uhr). Wenn ich schnellere Schritte machen will, spiele ich mir Musik mit passenden beats per minute ins Ohr, z.B. 170 oder 85 bpm, dann klappt das mit den Schritten von selbst. Muss dann aber darauf achten, nicht zu schnell zu laufen und die Schritte wirklich zu verkürzen. Wenn jemand hier seine Garmin-Auswertung einstellt, musst Du mal schauen, ich habe irgendwo bei einem Läufer mal Schritte von gut 80 cm gesehen. 1,10 m ist schon lang (es sei denn, man ist über 1,90 m groß).
FreddyT hat geschrieben: Wenn ich laufe, überlege ich manchmal, warum ich das eigentlich tue. Ich bin nun gerade in einer Phase, in der es mir wieder schwerer fällt, mich überhaupt aufzuraffen. Das Laufen ist auch nicht immer die reine Freude. Vielleicht ist das ein Teil des Problems. Im Grunde finde ich persönlich es am schönsten und fühle mich am besten, wenn ich den Lauf gerade geschafft habe. Meine Motivation ist daher weniger das Laufen selbst als der Zustand danach, für den ich - ich möchte beinahe sagen: leider, leider - vorher laufen muss. Mal sehen, ob das als Motivation dauerhaft ausreicht, heute ist das aber der Fall. Gleich geht's wieder los.
Das ist normal, wobei der Spaß während des Laufens bei mir eher kommt, wenn die Strecke lang und das Tempo gering ist, und wenn ich schöne Musik auf den Ohren habe und in einer schönen Gegend unterwegs bin. Aber beim Tempo Machen oder wenn es usselig ist, dann kommt die Genugtuung bei mir auch erst hinterher, aber dann doppelt. Warum Du das tust? Für die Gesundheit, das Gewicht, und weil Du danach stolz auf Dich sein kannst. Reicht das nicht? :zwinker2:

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Alderamin hat geschrieben:ich habe irgendwo bei einem Läufer mal Schritte von gut 80 cm gesehen.
Das kann nur die Rennkartoffel gewesen sein, beim Versuch, GA1 einzuhalten, um nicht auf der Stelle tot umzufallen. :D

0,8 * 165 * 60 = 7,92 km/h = 7:35 min/km. Bei solch wirklich langsamem Tempo gebe ich übrigens mittlerweile meine Schrittfrequenz komplett frei und lande dann meist um 155 Schritten/min. Fühlt sich dann auch OK an.

Aber auch bei anderen Geschwindigkeiten bin ich davon abgekommen, die Schrittfrequenz als primären Parameter vorgeben zu wollen, das hatte ja bei mir - nach meiner Einschätzung - erst zu den langwierigen Oberschenkelproblemen geführt. Besser klar komme ich mittlerweile damit, das Tempo und zugleich die Schrittlänge/Frequenz über eine variable Vorneigung der Körperachse (bei hochgezogenem Brustbein) zu steuern und dabei auf einen - je nach Tempo - mehr oder weniger kräftigen Fußabdruck zu setzen. Damit ergibt sich alles andere dann fast von selbst. Sind aber nur meine persönlichen Erfahrungen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Das kann nur die Rennkartoffel gewesen sein, beim Versuch, GA1 einzuhalten, um nicht auf der Stelle tot umzufallen. :D
Nee, war, glaube ich, ein Ultraläufer, der hier neulich seinen Lauf berichtet hatte (nicht Udo).
RunningPotatoe hat geschrieben:0,8 * 165 * 60 = 7,92 km/h = 7:35 min/km. Bei solch wirklich langsamem Tempo gebe ich übrigens mittlerweile meine Schrittfrequenz komplett frei und lande dann meist um 155 Schritten/min. Fühlt sich dann auch OK an.
Klar, aber Freddy läuft 5:33, da ist eine höhere Frequenz obligatorisch. Wenn ich einen langsamen Lauf mache, ist mir auch egal, wenn die Schrittfrequenz unter 165 fällt.

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Vielen Dank für die Kommentare und die hilfreichen Gedanken. Es ist ausgesprochen nett, wenn Ihr das weiter verfolgen wollt.

Die Schrittfrequenz habe ich nur erwähnt, weil ich sie jetzt so schön messen kann. Ich sehe es aber auch so wie die Rennkartoffel: es ist nicht das primäre Ziel, eine hohe Frequenz haben, sondern das Ziel ist mehr Tempo. Die Frequenz gibt mir allenfalls einen Hinweis.

Kleines Rechenbeispiel:
Wenn ich 10 km in 50 min laufen will, muss ich bei einer Frequenz von 180 Schritten eine Schrittlänge von 1,11 m haben. Sind die Schritte kürzer, muss die Frequenz entsprechend höher sein. Da ich noch nicht einmal 180 über die lange Strecke schaffe (ca. 174 sind vielleicht möglich), liegt der Gedanke nahe, die Schrittlänge zu vergrößern.

Wie man das macht, ist einer ganz andere Frage. Wenn ich jetzt loslaufe und mir sage: „Mache längere Schritte!“ hilft dies möglicherweise nicht alleine. Denn um längere Schritte zu machen, muss ich mehrere Änderungen in Haltung und Bewegungsablauf vornehmen. Deshalb ist es einfacher zu sagen: „Laufe schneller!“ Der Körper setzt dies dann automatisch in Änderungen um wie z.B. mehr Abdruck, andere Neigung des Oberkörpers, mehr Beinstreckung, mehr Armeinsatz usw. Wenn ich dann wirklich schneller geworden bin, werde ich nachträglich messen können: auch die Schritte sind länger geworden. Anders geht es ja gar nicht.

Das Tempo-Training setzt eigentlich auf den Gedanken: Renn‘ schneller und laß‘ deinen Körper einfach machen, der bekommt das schon irgendwie hin. Wenn man schon einen relativ guten Laufstil und ein gutes Körpergefühl hat, ist dies wohl richtig. Gehört man aber zu denen, die ungeschickt laufen oder deutliche Defizite haben, ist dies ineffektiv. Besser ist es dann, erst die Mängel gezielt zu verbessern statt sich mit Schnell-Lauf-Training zu quälen, das nur einen bescheidenen Erfolg hat, weil man wegen gravierender Lauffehler gar nicht ausreichend lange schnell laufen kann.

Kleine editorische Anmerkung: Sorgen um mich müsst Ihr Euch natürlich nicht machen, auch wenn hier manches etwas negativ von mir dargestellt wird. Freddy ist keine Kunstfigur, wie sie vielleicht von anderen gepflegt wird. Aber ich beschreibe hier auch nur einen Ausschnitt oder spitze zu, und das verschiebt dann etwas die Perspektive, vielleicht manchmal zu stark. Beispielsweise laufe ich nach wie vor meist am Wochenende größere Abschnitte mit meiner Frau, die mich fröhlich unterhält, und wir beide freuen uns über das Wetter, das Licht auf den Waldwegen oder die sich im Jahresverlauf ändernde Natur. Oder dass wir nicht nass geworden sind. Wenn ich hier den Eindruck hervorrufe, ich starte mit einer säuerlichen Miene, quäle mich dann einsam durch den Wald und bin erst erleichtert, wenn die ganze Schinderei vorbei ist, so ist das ein schiefes Bild. Richtig ist aber, dass mir das Laufen keinesfalls immer leicht fällt, manche Abschnitte mich ankotzen und ich auch zu denen gehöre, die sich erst so richtig freuen können, wenn sie es wieder einmal geschafft haben. Aber das ist so ähnlich wie bei Urlaubsreisen. Sind sie zu Ende, freue ich mich auf zu Hause und sage mir, dass es so richtig schön doch nur daheim ist. Was mich nicht hindert, gleich mit der Planung für den nächsten Urlaub zu beginnen…
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FreddyT hat geschrieben:Wenn ich jetzt loslaufe und mir sage: „Mache längere Schritte!“ hilft dies möglicherweise nicht alleine. Denn um längere Schritte zu machen, muss ich mehrere Änderungen in Haltung und Bewegungsablauf vornehmen.
Mein Versuch früher in diesem Jahr zielte zwar in die entgegengesetzte Richtung, nämlich "Erhöhe die Schrittfrequenz", führte aber ebenfalls (bei gleichzeitiger Schonhaltung für die angeschlagene Achillessehne) zu massiven Problemen in den Oberschenkeln, am Sitzbeinansatz. Fazit: Als isolierte Maßnahme für mich kontraproduktiv.
FreddyT hat geschrieben:Deshalb ist es einfacher zu sagen: „Laufe schneller!“ Der Körper setzt dies dann automatisch in Änderungen um wie z.B. mehr Abdruck, andere Neigung des Oberkörpers, mehr Beinstreckung, mehr Armeinsatz usw. Wenn ich dann wirklich schneller geworden bin, werde ich nachträglich messen können: auch die Schritte sind länger geworden. Anders geht es ja gar nicht.

Das Tempo-Training setzt eigentlich auf den Gedanken: Renn‘ schneller und laß‘ deinen Körper einfach machen, der bekommt das schon irgendwie hin. Wenn man schon einen relativ guten Laufstil und ein gutes Körpergefühl hat, ist dies wohl richtig. Gehört man aber zu denen, die ungeschickt laufen oder deutliche Defizite haben, ist dies ineffektiv. Besser ist es dann, erst die Mängel gezielt zu verbessern statt sich mit Schnell-Lauf-Training zu quälen, das nur einen bescheidenen Erfolg hat, weil man wegen gravierender Lauffehler gar nicht ausreichend lange schnell laufen kann.
Früher (bin seit Jahrzehnten eingefleischter Fersenläufer) führte bloßes Schnellerlaufen bei mir zwar automatisch zu größerer Schrittlänge, aber dummerweise mit dem Effekt, dass ich das gestreckte Bein noch weiter vorne mit der Ferse in den Asphalt rammte, was mir diverse üble Probleme einbrachte. Eine optimale Vorneigung der Körperachse mit Hüftstreckung hinten raus mit Landung kurz vorm Schwerpunkt, stellte sich dabei aber nicht ansatzweise ein. Als jahrzehntelang sitzend Tätiger ließ mein verkürzter Hüftbeuger das vermutlich einfach nicht zu.

Im Moment bin ich dabei, an allen maßgeblichen Parametern anzusetzen. Dabei entdecke ich Abhängigkeiten, die mir den Schluss nahelegen, nicht einzelne Maßnahmen isoliert zu ergreifen, sondern praktisch alles gleichzeitig. Wenn mir das gelegentlich mal - selten genug - halbwegs vollständig gelingt, ist das augenblicklich ein großartiges Gefühl fast wie Fliegenkönnen, welches mit meinen früheren stampfenden, aber deutlich schnelleren Läufen nichts, aber auch gar nichts gemein hat. Das zeigt mir sehr eindringlich, wieviel Potenzial in einer guten Lauftechnik steckt, auch wenn der Weg dahin zumindest für mich noch sehr weit ist. Sagt ein 67jähriger Opa, der anscheinend jahrzehntelang alles falsch gemacht hat, was man falsch machen kann. Und trotzdem noch heiß auf Verbesserungen ist.

Schneller zu laufen zwingt sicher tendenziell zu ökonomischerer Technik. Aber einige Unarten gehen zumindest bei mir allein durch schnelles Laufen nicht weg. Da muss ich dann gezielt nachhelfen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Diese motivationslöcher kennen, denke ich, alle, die nicht mit Sport ihr Geld verdienen....
Am Schlimmsten ist es für mich immer, wenn ich eine zeitlang (durchaus geplant) die Zügel schleifen lasse - Urlaub, Feiern, Krankheit etc. das sind bei mir so Fixpunkte, wo ich früher schonmal ein gutes Programm komplett aufgegeben habe und jahrelang nix mehr gemacht habe.
Ich versuche, mit Erfahrung dagegen anzugehe, indem ich mir vor Augen halte, was passiert, wenn ich keinen Sport mehr mache.

Momentan schwimme ich auf der Motivationswelle ganz oben, weiß aber, daß der nächste Absturz nicht lange auf sich warten läßt.

Und ja - am schönsten ist immer noch das Gefühl "hinterher". Der Stolz, seinen Schweinehund niedergerungen zu haben, ist unbezahlbar.

Allerdings bin ich auch der Typ, der ehrlich zu geben muß: wenn man sowohl mit Sport als auch mit auf-der-Couch-liegend-und-Chips-essend schlank, gesund, fit und gutgelaunt sein könnte, wüßte ich, was ich vorziehen würde ... :peinlich: ... das zweitere nämlich.

:hallo: Lucky
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:hallo:Lucky
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Lucky hat geschrieben: Allerdings bin ich auch der Typ, der ehrlich zu geben muß: wenn man sowohl mit Sport als auch mit auf-der-Couch-liegend-und-Chips-essend schlank, gesund, fit und gutgelaunt sein könnte, wüßte ich, was ich vorziehen würde ... :peinlich: ... das zweitere nämlich.
Im Prinzip geht das. Wenn Du beides machst (und es mit den Chips nicht übertreibst).

Gestern beim Schwimmen meinte mein Schwimmkumpel (das ist jemand, mit dem ich öfters beim Duschen quatsche, sonst kenne ich den gar nicht näher), dass er immer bewundere, wie sehr ich abgenommen habe, während er das nicht hinbekomme. Er schwimmt aber auch nur eine Stunde und kommt ein bis zweimal die Woche zum Schwimmen, und trinkt halt öfters mal ein Bier. Ich trinke nur ein- oder höchstens zweimal die Woche ein Fläschchen (ansonsten meistens zuckerfreies oder mal Saftschorle), mache aber wenigstens 3 Sporteinheiten die Woche (je nachdem 1-2 Mal knapp 2h Schwimmen, manchmal 3h Radfahren, 1-2 Mal Laufen), wobei ich in Summe rund 3000-4000 kcal verbrauche, das sind anderthalb Tagesumsätze. Dann kann man natürlich auch ab und zu mal was futtern. Aber ich bin jetzt haarscharf oberhalb des Normalgewichts hängen geblieben, stört mich nicht wirklich, halte ich sogar für gesund, aber wer das Maximale rausholen will, der muss dann auf der Input-Seite auch stärker einschränken. Aber da frage ich mich, wozu? Macht nicht gesünder, nur unzufriedener. Will ich das? Nö.

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Gestern war am Sonntag wieder Wettkampftag, Dresden-Marathon, ich bin natürlich nur mit 10 km dabei. Die Veranstalter waren etwas enttäuscht, weil es insgesamt weniger Teilnehmer als letztes Jahr gab, dafür brach der Sieger im Marathon, der erst 24-jährige Minywoki aus Kenia, den Streckenrekord mit 2:10:21 – es war wohl erst sein zweiter oder dritter Marathon überhaupt. Es heißt, er sei nachts um 2 Uhr mit dem Auto von Koblenz aus nach Dresden aufgebrochen, weil der die Übernachtungskosten sparen wollte. Immerhin jetzt eine Siegprämie und den Bonus für den Streckenrekord, zusammen wohl 5.000 EUR.

Nach meinen wenigen Läufen im Juli und August hatte ich im September noch etwas Fahrt für die Vorbereitung aufgenommen, letzte Woche noch einmal 15 km am Wochenende und immerhin drei Läufe um die 6 km unter der Woche, davon zwei mit ein wenig Tempotraining. Bei der kurzen Vorbereitungszeit von gut fünf Wochen konnte ich die letzte Woche ja schlecht tapern. Einige Kilometer gelangen durchaus noch in 4:50 bis 4:55 min/km, aber eben nicht zusammenhängend. Was wird also daraus beim Wettkampf?

Sonntagmorgen, es ist recht kühl, so um die 5 oder 6 Grad. Luftfeuchtigkeit bei 98 Prozent, im Elbtal bildet sich leichter Nebel, aber immerhin kein Wind. Die Temperatur finde ich in Ordnung; allerdings brauche ich dann eine Jacke mit langen Ärmeln, und zwei Kilometer, bis ich halbwegs warm bin, und erst nach vier Kilometern frieren die Hände nicht mehr. Die erste Hälfte des Rennens ist es mir daher etwas (zu) kalt, die zweite dann etwas (zu) warm.

Um die 2.000 Läufer starten im 10-km-Rennen, aber es gibt reichlich Platz. Die Startgasse ist breit, es folgt eine lockere Aufstellung in den Blöcken A, B und C nach der erwarteten Zielzeit, und es ist kein Problem, sich passend aufzustellen. Die ersten Kilometer ist der Kurs dann auch relativ breit und es gibt kein Gedrängel. Den Rhythmus kann ich eigentlich nicht ganz frei wählen, weil die umgebenden Läufer den Takt mehr oder weniger laut vorgeben. Läuft sich gut, um mich herum wenig Bewegung im Lauffeld, ich bin wohl an der richtigen Stelle gestartet. Die ersten Kilometer gehen dann auch noch halbwegs passend mit 4:58, 5:05, 5:00 und 5:10 weg, das Umfeld trägt mich, einige Samba-Gruppen geben zusätzliche Unterstützung.

Nach Kilometer vier wird es dann für mich schwer. Die Waldschlösschenbrücke ist noch nicht erreicht, wegen des Nebels erscheint sie mir auch noch weiter weg als sonst. Dann passiert im Grunde das, was mir in den Rennen vorher auch geschah – ich baue ab. Es ist weniger ein Problem mit der Atmung, die nach wie vor noch gleichmäßig und ganz erträglich ist, ich schnappe auch nicht etwa hektisch nach Luft. Ich werde einfach schon müde und erlahme. Die Pace fällt dann und ich verliere den Anschluss an meine Gruppe. Kilometer 6, 7 und 8 scheinen sich ewig zu ziehen, der achte Kilometer ist dann mit 5:31 min/km auch der langsamste. Ab Kilometer 9 kann ich mich noch ein wenig berappeln, das Ziel ist quasi schon in Sicht, der letzte Kilometer liegt dann bei 5:21 min/km. Ziemlich geschafft komme ich an, die Gesamtzeit ist 52:21 min.

Ab Kilometer 5 war ich nicht nur bemüht, das Tempo überhaupt einigermaßen zu halten, sondern musste den Gedanken des Aufhörens bekämpfen. Das Laufmantra war beinahe schon „ich-höre-nicht-auf“. Das Aufgeben wollte ich weder mir antun noch etwaigen gutmeinenden Lesern hier, den nicht gutmeinenden (die es hier gar nicht gibt) würde ich es schon gar nicht gönnen.

Nun suche ich zuerst nach dem Positiven. Das ist immerhin eine persönliche Bestzeit, fast 45 Sekunden schneller als im März. Innerhalb des Laufes auch die schnellsten 5 Kilometer, die ich jemals gelaufen bin, und nach dem laschen „Training“ im Juli und Augst eigentlich gar nicht so übel. Hätte schlimmer kommen können.

Trotzdem ist die Verbesserung in den letzten sechs Monaten gering und hätte auf meinem Leistungsniveau deutlich höher ausfallen können. Die drei Ursachen sind schnell aufgezählt. Zu wenig im Juli und August gelaufen, häufig nur einmal in der Woche, das reicht nicht. Kein konsequentes Tempo-Training. Und schließlich muss ich eine Gewichtszunahme gestehen, die alleine schon deutlich mehr als eine Minute auf die Strecke kosten dürfte.

Die leichte Verbesserung erkläre ich mir damit, dass im Wesentlichen die Laufeffizienz etwas gestiegen ist, und zwar alleine dadurch, dass ich überhaupt wöchentlich laufe, weniger durch ein gezieltes Training.

Wenn ich meine Platzierung im Gesamtfeld noch kurz anschauen darf. Bei den Männern liege ich auf Platz 547 von 1.148 Finishern. Da bin ich doch tatsächlich schon in der schnelleren Hälfte gelandet, wenn auch dort ziemlich weit hinten. In der Altersklasse 55 sieht es noch etwas besser aus, Platz 25 von 70 Männern, da habe ich fast das vordere Drittel erreicht. Sport ist meine Sache ja erklärtermaßen nicht, und mit dem Ergebnis, in der vorderen Hälfte zu landen, bin ich nach 15 Monaten Lauferei völlig zufrieden, mehr hätte ich zu Beginn nie gewollt.

Die 5-er Pace spukt mir natürlich trotzdem noch im Kopf herum. Sicherlich wäre es eine Hilfe, wenn ich das Tempo gezielt steigern würde, aber das hauptsächliche Problem sehe ich eher beim Durchhalten. Mal ein paar Kilometer mit 4:45 min/km zu rennen wäre für mich schön, aber ich muss das über eine weitaus längere Distanz bringen, und da ermüde ich einfach viel zu schnell. Nun steht die dunkle Jahreszeit bevor und ich habe vor, in den nächsten Monaten eher die Strecken zu verlängern, so dass ich im Februar vielleicht auch schon über die Halbmarathon-Distanz komme. Dann schaue ich mal, ob ich Ende März 2017 den nächsten 10-er starte. Nach dem Rennen ist schließlich vor dem Rennen.
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Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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Trotzdem Gratulation zur persönlichen Bestzeit. Die 2 1/2 Minuten fallen auch noch mit ein bisschen Tempotraining. :daumen:

Hast Du vorher genug getrunken und KH aufgeladen? Vielleicht waren einfach die Reserven erschöpft.

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Den Hänger hab ich jedes Mal - vielleicht ist diese besondere Form der Verzweiflung ab km 6 am Ende normal... denn wenn du besser trainiert bist, läufst du ja auch schneller an - und dann ist es dieselbe Sch... :D

Herzlichen Glückwunsch - jetzt weißt du nicht nur, was du kannst - sondern auch, was du könntest.

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Auch wenn aktuell nichts geschehen ist: überall gibt es Jahresrückblicke, also ebenfalls hier. Meine Laufanfänge liegen knapp 18 Monate zurück und positiv ist: ich bin immer noch dabei. Im Jahr 2016 habe ich auch mehr als 1.000 km geschafft, das ist besser als nichts.

Das gesundheitliche Ziel war eigentlich, regelmäßig 2,5 Stunden in der Woche zu laufen. Das ist kein Sport, sondern entspricht der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation für den mitteleuropäischen Büromenschen. Das durchschnittliche Trabtempo bei mir liegt so um 6:00 min/km, das strengt nicht wirklich an. Da hätten mindestens 1.300 km zusammen kommen müssen, die habe ich nicht ganz erreicht, insbesondere im Sommer war ich zu nachlässig. Der Anfangsschwung hat irgendwie nachgelassen. Laufen ist kein Ereignis mehr sondern Gewohnheit. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist: ich muss mich nicht groß aufraffen und überwinden, das Laufen ist keine Hürde mehr. Der Nachteil ist: es reißt mich auch nicht jedes Mal vom Hocker.

Ich habe noch nicht einmal mein erstes Paar Laufschuhe verschlissen, selbst deren Profil ist noch in Ordnung. Ich habe jedoch den Eindruck, sie dämpfen nicht mehr so schön und sind innen wie ausgelatscht. Plastikschuhe können sich nicht weiten, aber vielleicht sind die Füße kleiner geworden? Möglicherweise laufe ich auch anders als zu Beginn. Ich schaue mich einmal nach neuen Schuhen um.

Wenn ich so lese, dass andere tausende Kilometer im Jahr laufen, komme ich mir ziemlich unsportlich vor. Die Laufumfänge zu steigern, hat sich für mich als schwierig herausgestellt. Eine vierte Laufeinheit in der Woche habe ich nicht etablieren können, irgendwie passte das nie so recht. Schon dreimal gelingt mir nicht immer. Ich muss natürlich sagen, das Laufen ist nicht mein hauptsächlicher Lebens- und Freizeitinhalt und mein erster Gedanke morgens nach dem Aufwachen ist keineswegs, wann ich wieder laufen kann. Ich passe meinen Tagesablauf nicht dem Laufen an, sondern das Laufen muss sich weitgehend einpassen, was es eben nicht immer tut.

Auch mit längeren Läufen habe ich zu kämpfen. Nach spätestens einer Stunde Laufen habe ich keine rechte Lust mehr, über 90 Minuten bekomme ich praktisch nicht hin. Da müsste ich schon sehr schnell laufen, um einen Halbmarathon in dieser Zeit zu schaffen. Es ist überhaupt nicht so, dass ich müde wäre oder Beschwerden hätte, die mich am Weiterlaufen hindern. Klar werden die Beine schwerer, aber das ist nicht der Grund. Es ist eine reine Kopffrage. Ich kann dem längeren Laufen zu wenig abgewinnen, auf die Ausschüttung von Glückshormonen warte ich immer noch vergeblich. Und wenn man dafür wirklich zwei, drei Stunden laufen muss, dann ist das eben nicht mein Ding. Eine Stunde zu laufen ist prima und macht Spaß. Aber dann ist es auch genug mit der frischen Luft und der Natur, länger bringt mir keinen Mehrwert an Freude. Das macht es schwer, über 25 Wochenkilometer hinaus zu kommen.

Bleibt also immer noch das Ziel, die 10 Kilometer auch in 50 Minuten zu packen, für den nächsten Anlauf im März bin ich gemeldet. Da ich nun auch älter werde, wird es nicht unbedingt leichter, und ich hoffe, dass ich mich die nächsten 10 bis 12 Wochen noch einmal zusammen reiße und disziplinierter meinem Trainingsplan folge. Wenn ich nicht krank werde oder das Wetter ganz verrückt spielt, müsste eine Temposteigerung möglich sein. An meinem Gewicht kann ich auch noch ein wenig arbeiten, rechnerisch würden ein paar Kilo reichen, um ausreichend schneller zu werden. Ja, da sind sie dann, die üblichen Vorsätze für das neue Jahr. Läuft im Grunde immer auf das Gleiche hinaus: mehr Disziplin – beim Laufen und beim Essen. Aber ohne solche Vorsätze wäre das Leben auch etwas langweiliger.
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Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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Moin Freddy.

Habe dein Lauftagebuch entdeckt und bin gleich hängen geblieben. Ich finds klasse, dass du nicht aufgegeben hast und Glückwunsch zur PB nochmal :daumen: ! Es spricht ja nix dagegen, wenn du erstmal den nächsten 10er anpeilen willst. Die einzige Frage, die ich mir stelle ist die, wie schnell du die langen Läufe läufst? Als ich trainiert war (lang lang ists her!) - waren die Langläufe eigentlich meine liebsten Läufe. Bin die in einem richtig gemütlichen Tempo gelaufen und habe einfach die Natur genossen. Vielleicht rennst du die Strecke zu schnell?

Ich wünsche dir fürs kommende Jahr, dass du die Freude am Laufen entdeckst (ja, auch bei den langen!) und dass du einfach weitermachst. Bin gespannt, wann du die Sub50 knackst :)

Grüße Kris

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@FreddyT

Mach' Dir doch keinen Kopf um die Laufumfänge, niemand zwingt Dich, mehr als 25 Wochenkilometer zu laufen. Für die Gesundheit reicht das allemale, und wer in Deinem Alter 10 km in ca. 50 Minuten schafft, ist alles andere als unsportlich! Hauptsache, Du hast Spaß daran, und läufst überhaupt regelmäßig.

Mir hilft eine gewisse Regelmäßigkeit der Aktivitäten, von der ich nur mal um einen Tag abweiche. Routine macht es leichter, alle Termine einzuhalten. Ist wie bei morgendlichen Zähneputzen. Die langen Läufe machen mehr Spaß, wenn man öfters die Strecke variiert und auch mal in eine landschaftlich schönere Gegend fährt, um dort zu laufen. Außerdem lenke ich mich durch Podcast-Hören ab, die ich mir aus dem Internet ziehe. Die sind meist um 1,5 h Stunden lang. Passt ganz gut für 15 km. Aber wie gesagt, Du musst ja nicht so lange laufen, wenn Du nicht gerade auf der Jagd nach persönlichen Bestzeiten bist.

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FreddyT hat geschrieben:[...] überall gibt es Jahresrückblicke, also ebenfalls hier.
Hallo Freddy,

vieles, was Du schreibst, kommt mir nur allzu bekannt vor; Ähnliches habe ich vor einer Weile selbst schon mal geschrieben. :teufel:

Auf der Habenseite hast Du auf jeden Fall:
> Regelmäßiges Laufen
> Keine gesundheitlichen Probleme
> Aussicht auf eine in der M55 vernünftige 10-km-Zeit

Lies mal Deinen Eingangspost, das ist ein Riesenschritt nach vorne.

Aus der eigenen Erfahrung sind 25 Wochenkilometer zu wenig, dass beim Laufen, speziell bei den längeren Kanten, Leichtigkeit aufkommt, bei mir war das dieses Jahr erst im Bereich 35 - 40 km/Woche der Fall. Vielleicht würde es helfen, die drei Läufe in der Woche in die Richtung 10 km / 10 km / 15 km zu gestalten, dann fängt auch der 15-km-Lauf irgendwann wieder an, Spaß zu machen.

Wenn die Anzahl der Läufe und der Umfang begrenzt ist, kann es helfen, mal was Verrücktes zu machen: Ein nächtliches Bahntraining, einen bergigen Wochenendlauf, bei dem auch mal gegangen werden darf, die Teilnahme an einem Wettkampf < 10 km oder mit unrunder Kilometerzahl.

Glückshormone beim Laufen gibt es im Allgemeinen nur in Spiegel- oder Brigitte-Artikeln oder an den ganz seltenen geschenkten Tagen, vielleicht reicht ja auch der Gedanke nach dem Laufen "Heute war kein verlorener Tag".

Am Wichtigsten: Dranbleiben.

Gee

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Hallo Freddy,

danke für diesen Blog.
Mein Ziel ist es die ganze Lauferei 5 Jahre durchzuhalten, vielleicht mal ein Jahr mehr oder weniger zu laufen spielt keine Rolle Hauptsache man macht etwas. Ich wünsch dir das du durchhältst.

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FreddyT hat geschrieben:Wenn ich so lese, dass andere tausende Kilometer im Jahr laufen, komme ich mir ziemlich unsportlich vor. Die Laufumfänge zu steigern, hat sich für mich als schwierig herausgestellt.
Niemand zwingt dich, die Laufumfänge zu steigern. Nur weil andere mehr laufen? Es wird immer welche Geben, die besser sind und schneller und mehr Wochenkilometer abspulen. Höre auf, dich an irgendwem oder irgendwas zu messen, selbst die Empfehlung der WHO ist Mumpitz. Also nicht im Prinzip aber in deinem Fall :P Also: Laufe um des Laufens willen :daumen:
FreddyT hat geschrieben:Der Nachteil ist: es reißt mich auch nicht jedes Mal vom Hocker.
Na und? Das tut es bei niemandem.
FreddyT hat geschrieben:Auch mit längeren Läufen habe ich zu kämpfen. Nach spätestens einer Stunde Laufen habe ich keine rechte Lust mehr, über 90 Minuten bekomme ich praktisch nicht hin.
Na und? Siehe oben, niemand außer du selbst zwingt dich dazu. Laufe, das was dir Freude bereitet und nicht mehr, weil "man das doch machen muss". Ne, selbst einen HM muss man nicht gelaufen sein im Leben :wink:
FreddyT hat geschrieben:auf die Ausschüttung von Glückshormonen warte ich immer noch vergeblich.
Darauf warten die meisten :P

Und nun, geh das neue Jahr an, ich wünsche dir viel Erfolg dabei und erwarte nicht zu viel von der Lauferei. Es ist eine (sehr schöne) Sportart, nicht weniger aber auch nicht mehr.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener
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