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Fitness-Apps werden verboten

Fitness-Apps werden verboten

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Tschuldigung, der Titel für den Faden.ist ein klein wenig überzogen... :teufel:

Das Justizministerium denkt darüber nach die Daten aus Apps, Uhren und Armbändern besser zu schützen.
Konkret scheint es darum zu gehen, den Krankenkassen spezielle Tarife zu erschweren, die an die Werte aus solchen Fitness-Spielzeug basieren.

Nach meiner Meinung ein richtiger Ansatz. Auch wenn ich, als Hobbyläufer, davon profitieren könnte. Ich möchte nicht zu bestimmten Freizeitaktivitäten gedrängt werden.

Datenschutz: Maas warnt Krankenkassen vor Zugriff auf Fitness-Apps

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M.E.D. hat geschrieben:Tschuldigung, der Titel für den Faden.ist ein klein wenig überzogen... :teufel:

Das Justizministerium denkt darüber nach die Daten aus Apps, Uhren und Armbändern besser zu schützen.
Konkret scheint es darum zu gehen, den Krankenkassen spezielle Tarife zu erschweren, die an die Werte aus solchen Fitness-Spielzeug basieren.

Nach meiner Meinung ein richtiger Ansatz. Auch wenn ich, als Hobbyläufer, davon profitieren könnte. Ich möchte nicht zu bestimmten Freizeitaktivitäten gedrängt werden.

Datenschutz: Maas warnt Krankenkassen vor Zugriff auf Fitness-Apps
Also wird es in Zukunft sinnlos sein, die GPS-Uhr im Auto anzuziehen und so tägliche 60km Bewegung mit einer durchschnittlichen Pace von 1min/km vorzugauckeln? :-)

Solange jeder selber bestimmen darf, finde ich es nicht schlimm. Wer grobfahrlässig mit seinem Körper umgeht, soll auch ein bisschen mehr bezahlen. Solidarität hin oder her, aber wenn ein Raucher Lungenkrebs kriegt, jemand mit 200kg Diabetes oder ein Alkoholiker Leberschäden ist es eben gerade nicht solidarisch, wenn jemand anderes dafür bezahlen muss. Leider ist es schwierig oder gar unmöglich Rahmenbedingungen für eine gerechte Prämie zu finden. Jede staatliche Intervention verhindert jedoch jeglichen Anreiz, seiner eigenen Gesundheit Sorge zu tragen zu müssen.

Meine Krankenkasse zahlt die Hälfte an einem Fitnessabo (bis ca. 550 Euro). Eine Kontrolle ob man hingeht, findet nicht statt. Fürs Laufen krieg ich nichts, obwohl ich mit meiner Uhr einen einwandfreien Beleg hätte :-)

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Makani hat geschrieben:Meine Krankenkasse zahlt die Hälfte an einem Fitnessabo (bis ca. 550 Euro). Eine Kontrolle ob man hingeht, findet nicht statt. Fürs Laufen krieg ich nichts, obwohl ich mit meiner Uhr einen einwandfreien Beleg hätte :-)
Warum sollte jemand die Hälfte zahlen, wenn er nicht hingeht? Nur weil die Kasse die andere Hälfte zahlt? Die Uhr kannst Du Deinem laufenden Nachbarn leihen: kein Beweis!
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:Warum sollte jemand die Hälfte zahlen, wenn er nicht hingeht? Nur weil die Kasse die andere Hälfte zahlt? Die Uhr kannst Du Deinem laufenden Nachbarn leihen: kein Beweis!
Viele Fitnesscenter werden bei uns tatsächlich durch Aboverkäufe im Januar finanziert und nicht durch die regelmässigen Besucher.

Meinem Nachbarn gebe ich mein Auto oder meine Bohrmaschine, aber sicher nicht meine Uhr :-) Wenn ich meinem Nachbarn meine "Prämienreduktion" übertrage, finde ich es nicht schlimm. Wenn ich aber unfreiwillig einen nicht umgesetzten Jahresvorsatz mitfinanzieren muss...

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Makani hat geschrieben: Wer grobfahrlässig mit seinem Körper umgeht, soll auch ein bisschen mehr bezahlen. Solidarität hin oder her, aber wenn ein Raucher Lungenkrebs kriegt, jemand mit 200kg Diabetes oder ein Alkoholiker Leberschäden ist es eben gerade nicht solidarisch, wenn jemand anderes dafür bezahlen muss.
Genau...Schwangerschaften gehören auch dazu. Warum soll ich als Mann dafür etwas zahlen. Oder Sportunfälle und Sportverletzungen. Wer so blöd ist und sich nicht richtig bewegen kann, soll selbst dafür blechen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Genau...Schwangerschaften gehören auch dazu.
Uiuiui. Schwangerschaft eine Krankheit zu nennen.... Ich dachte immer, Schwangerschaft ist durch die Unfallversicherung gedeckt. :-)

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Makani hat geschrieben:. Wer grobfahrlässig mit seinem Körper umgeht, soll auch ein bisschen mehr bezahlen. Solidarität hin oder her, aber wenn ein Raucher Lungenkrebs kriegt, jemand mit 200kg Diabetes oder ein Alkoholiker Leberschäden ist es eben gerade nicht solidarisch, wenn jemand anderes dafür bezahlen muss.
Was ist mit der Rentenversicherung? Gibt es für den Personenkreis einen Nachlaß?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Helmut Schmidt hätte die in den Ruin gequalmt :D

Das Ausgangsthema war schon mal dran:

http://forum.runnersworld.de/forum/puls ... chutz.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Was ist mit der Rentenversicherung? Gibt es für den Personenkreis einen Nachlaß?
Wir können bei uns die berufliche Vorsorge auszahlen lassen. Wer das durchschnittliche Lebensalter nicht erreichen wird, zahlt es sich auf jeden Fall aus. Auf Zigaretten gibt es aber zudem eine Steuer, welche die Altersvorsorge mitfinanziert.

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Warum sollte ich solche sehr persönlichen Daten Leuten anvertrauen, bis zu denen es sich anscheinend noch nicht herumgesprochen hat, daß Sportler für sie nicht per se billiger kommen als andere Leute? Wie oft ist denn z.B. in diesem Forum schon darüber beratschlagt worden, wie man bei einem leichten Ziehen im Sprunggelenk seinem Hausarzt am wirkungsvollsten eine Überweisung zum Orthopäden oder am besten gleich zum MRT aus dem Kreuz leiert?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Warum sollte ich solche sehr persönlichen Daten Leuten anvertrauen, bis zu denen es sich anscheinend noch nicht herumgesprochen hat, daß Sportler für sie nicht per se billiger kommen als andere Leute? Wie oft ist denn z.B. in diesem Forum schon darüber beratschlagt worden, wie man bei einem leichten Ziehen im Sprunggelenk seinem Hausarzt am wirkungsvollsten eine Überweisung zum Orthopäden oder am besten gleich zum MRT aus dem Kreuz leiert?
Nennt sich Realitätsverlust. Ich Sportler, ich immer Gesund.

Von meiner Seite - den ganzen sonstigen Mist hab ich genau so oft wie meine nicht sportelnden Kollegen. Im Moment grade wieder eine Virusinfektion mit Schnupfen und Husten. Dazu kamen im letzten Jahr noch 2 Stürze beim Laufen die einer ärztlichen Behandlung bedurften. Also bei mir spart die Kasse nix.

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Makani hat geschrieben:Wer grobfahrlässig mit seinem Körper umgeht, soll auch ein bisschen mehr bezahlen.
Tja, bei mir und einem Freund hat das Laufen der Krankenkasse bisher richtig viel Geld gekostet.

Bei mir (Details zum ersten Teil kann man in meinem Anfänger-Thread nachlesen)

- Krankentransport
- Notfallbehandlung Krankenhaus
- Röntgen
- Behandlung Orthopäde
- MRT
- Eine Woche Krankschreibung (kostet nicht die KK sondern den Arbeitgeber).

Dazu noch eine andere Geschichte, die ohne Laufen wohl auch nicht hätte abgeklärt werden müssen, da es nie aufgefallen wäre:
- Behandlung anderer Facharzt
- Ultraschall
- CT

Als Kassenpatient erfährt man ja nicht genau, was der Spaß kostete, aber ich schätze mal, die Krankenkasse hat der Spaß um die 3.000€ (+/- 500) gekostet.

Beim Freund (privat versichert):

- Orthopäde
- Röntgen
- Ultraschall
- MRT
- 3 Rezepte Krankengymnastik
- Orthopädische Einlagen

auch der dürfte mit etwa 2.000€ dabei sein.

Ob wir das jemals durch die Vorteile, die der Sport bringt, wieder reinholen?
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Mal ein Gegenbeispiel hier: Seit meinem Krankenhausaufenthalt von Februar bis Anfang April 2014, der mich zum Umdenken, was Ernährung und sportliche Ertüchtigung betrifft, bewegt hat, habbich der Krankenkasse bis auf die turnusmäßigen Hausarztbesuche kein Geld mehr gekostet (*aufHolzklopf*). Meine Werte haben sich dank Ernährungsumstellung und Sport von ehemals behandlungsbedürftigen Diagnosen wie Bluthochdruck, Diabetes 2, chronischer Gastritis und akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie diversen anderen Zipperlein auf durchweg Normalwerte im absolut grünen Bereich eingepegelt.

Gruß Frank

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Makani hat geschrieben:Meine Krankenkasse zahlt die Hälfte an einem Fitnessabo (bis ca. 550 Euro). Eine Kontrolle ob man hingeht, findet nicht statt. Fürs Laufen krieg ich nichts, obwohl ich mit meiner Uhr einen einwandfreien Beleg hätte :-)
Beim Fitnesstudio kann aber immerhin kontrolliert werden, ob der Vertrag tatsächlich auf Deinen Namen läuft (Vertrag eines Kumpels einreichen wird nix).

Die Uhr protokolliert hingegen nicht, wer mit ihr gelaufen ist. In viele Sport-Apps/Online-Portale kann man zudem manuell tcx-Dateien hochladen usw. usw. usw.

Da ist jede Menge Trickserei in allen möglichen Varianten möglich, schau doch nur, bei den Challenges, wo man etwas gewinnen kann, wenn man xy km pro Tag o.ä. schafft, was da teilweise für absurde Werte ganz vorne stehen...
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Makani hat geschrieben:Wer grobfahrlässig mit seinem Körper umgeht, soll auch ein bisschen mehr bezahlen. Solidarität hin oder her, aber wenn ein Raucher Lungenkrebs kriegt, jemand mit 200kg Diabetes oder ein Alkoholiker Leberschäden ist es eben gerade nicht solidarisch, wenn jemand anderes dafür bezahlen muss.
Ist doch prima. Diese Leute sterben pünktlich mit 65 1/2 und sparen uns ne Menge Kohle! :daumen:
Makani hat geschrieben:In Zeiten von Facebook, Whatsapp, Apple usw. kommt es auf die paar Daten auch nicht mehr darauf an...
Kaum zu glauben, aber es gibt noch Leute die ganz bewusst auf Whatsapp, Facebook und dem ganzen Kram verzichten möchten.

Vorschlag: Wer im Monat mindestens 50 EUR bei Amazon verbraucht, bekommt in seinem Studium 5 Punkte / Semester gutgeschrieben. Und weil eh schon die allermeisten nur noch beim freundlichen Sklavenhalter ihr Zeugs bestellen, schließt das Ordnungsamt jetzt die verbliebenen Buchhandlungen in der Stadt. :giveme5:

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NordicNeuling hat geschrieben:Warum sollte jemand die Hälfte zahlen, wenn er nicht hingeht? Nur weil die Kasse die andere Hälfte zahlt? Die Uhr kannst Du Deinem laufenden Nachbarn leihen: kein Beweis!

Ein Kollege von mir gibt regelmäßig einen SV-Kurs in einem großen Studio (keine Kette). Der Betreiber sagte ihm, es gäbe da einige Leute, die sich die Hälfte des Betrages von der Kasse zahlen lassen. Günstiger bekommt man keinen unbegrenzten Zutritt zu dem großen Sauna- und Spa-Bereich.

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Buckelwal hat geschrieben:Ein Kollege von mir gibt regelmäßig einen SV-Kurs in einem großen Studio (keine Kette). Der Betreiber sagte ihm, es gäbe da einige Leute, die sich die Hälfte des Betrages von der Kasse zahlen lassen. Günstiger bekommt man keinen unbegrenzten Zutritt zu dem großen Sauna- und Spa-Bereich.
Jemand macht einen zeitlich und örtlich begrenzten (sportlichen) Kurs mit ein paar Sauna-Gängen. Wenn eine Krankenkasse das als gesundheitliche Prävention einstuft und einen Teil der Kosten übernimmt, dann ist das ja in Ordnung.

Was mir "Bauchschmerzen" bereitet wäre ein Krankenkassentarif der sich an meinen sportlichen Tätigkeiten orientiert. Wobei die Kasse mich mit einer APP oder Pulsuhr ständig überwachen darf.
:meinung:

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Ich habe aus Neugierde mal geschaut, wie viel ich für die KK bis jetzt bezahlt habe. Seit ich mit 18 selber zahlen muss, habe ich insgesamt rund 52000 Euro bezahlt (bin fast 34) Krankheitskosten hatte ich in dieser Zeit ca. 2000 Euro. Die Versicherung hat davon 0 Euro übernommen (2000 Euro Selbstbehalt pro Jahr).

Ein Belohnungssystem habe ich doch verdient :)

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Wenn schon überhaupt jemand bereits sensible persönliche Daten hat, dann ist es die Krankenkasse. Die muss ja schließlich alles bezahlen. Mit den Abrechnungen von Ärzten, Apotheken oder Krankenhäusern weiß die Krankenkasse eh' alles über ihre Mitglieder - samt der Familienangehörigen. Wenn sie jetzt noch zusätzlich weiß, wie häufig und wie lange man läuft, wird der Kohl auch nicht mehr fett. Die Information "läuft dreimal die Woche wie Sau" würde ich sogar als weniger sensibel und schützenswert betrachten als die Angabe: hat schon wieder eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit, die zweite in diesem Jahr.

Die Befürchtungen finde ich daher teilweise nicht berechtigt. Eine andere Frage ist, ob es sinnvoll und gerecht ist, einen Bonus für Sport zu geben. Grundsätzlich bin ich eher ein Feind des Gedankens, die Versichertengemeinschaft immer weiter durch die Bildung von Risikogruppen aufzuspalten. Das führt theoretisch dazu, dass jeder ein einzelnes Risiko errechnet bekommt und dann genau das in die Kasse einzahlt, was er auch ausgezahlt bekommt.

Ich halte es daher nur für richtig, wenn die gesetzlichen Krankenkassen bestimmte Maßnahmen fördern, was auch ein großes Gebiet eröffnet. Ich denke eher an Kochkurse für die gesunde Ernährung, die Unterstützung von Kursen zur Stärkung des Rückens oder die Veranstaltung eines Volkslaufes. Das gibt ja auch alles schon. Die Grenze für mich ist dann: die Kasse muss es - leider - selbst veranstalten und durchführen. Dann sieht sie genau, wer kommt, und es hat auch nur der etwas davon, der hingeht.

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FreddyT hat geschrieben:Mit den Abrechnungen von Ärzten, Apotheken oder Krankenhäusern weiß die Krankenkasse eh' alles über ihre Mitglieder - samt der Familienangehörigen. Wenn sie jetzt noch zusätzlich weiß, wie häufig und wie lange man läuft, wird der Kohl auch nicht mehr fett.
Mit anderen Worten: Das Kind ist eh schon in den Brunnen gefallen, da lohnt es sich nicht, es wieder rauszuziehen.

Ich sehe das etwas anders: Man kann auch retten, was noch zu retten ist. Und das heißt für mich, daß ich nicht noch mehr Daten an eine Stelle liefern will, die massive Eigeninteressen hat und bei der ich keinen Einfluß darauf habe, wie sie diese Daten interpretiert. Daß ich skeptisch bin, was die erhoffte Kostenersparnis betrifft, habe ich oben schon geschrieben. Sollte sich das bewahrheiten, könnte das die Begehrlichkeit bei den Kassen steigern, die Daten, die nicht die erhofften Einsparungen gebracht haben, anderweitig gewinnbringend einzusetzen, so wie andere Unternehmen und Behörden, denen man im Leben nur schwer entkommt (Telekom, Kraftfahrtbundesamt, Stromanbieter usw.) das heute schon halten. Die Beiträge werden natürlich derweil weiter steigen. Und zwar für alle.
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aghamemnun hat geschrieben: Sollte sich das bewahrheiten, könnte das die Begehrlichkeit bei den Kassen steigern, die Daten, die nicht die erhofften Einsparungen gebracht haben, anderweitig gewinnbringend einzusetzen, so wie andere Unternehmen und Behörden, denen man im Leben nur schwer entkommt (Telekom, Kraftfahrtbundesamt, Stromanbieter usw.).

Für die Daten der gesetzlichen Krankenkassen gibt es sowas wie das Sozialgeheimnis, das Pendant zum Steuergeheimnis beim Finanzamt. Eine Weitergabe von sensiblen Daten zum Gesundheitszustand ist nicht nur verboten, sondern auch strafbar. Ich habe noch nirgends gelesen, dass eine gesetzliche Krankenkasse insoweit die Geheimnisse ihrer Mitglieder irgendwie wirtschaftlich verwertet und verkauft hätte.

Wenn die Beiträge immer weiter steigen, ist das meiner Ansicht nach in erster Linie ein wenig mit dem medizinischen Fortschritt verbunden, weit mehr aber dadurch verursacht, dass die Leistungserbringer (Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Ärzte usw.) die Kosten treiben. Sie beschäftigen - und hier kann man von Eigeninteresse reden - Heerscharen von Beratern, die nichts anderes zu tun haben als sich zu überlegen, wie man mehr abrechnen kann.

Gegen die Verwendung von Fitnessdaten bin ich aus ganz anderen Gründen. Jedes Mitglied mag sein Gewicht oder seine sportlichen Leistungsdaten aufzeichnen und kontrollieren wie es will. Der Kasse steht aber unter keinem Gesichtspunkt ein Kontrollrecht für diese Daten gegenüber dem Mitglied zu. Die Kasse benötigt diese Daten auch nicht zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben. Und was noch dazu kommt: sie sind völlig nutzlos und verbessern die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Kasse nicht, da sind wir einer Meinung.

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Die Frage wäre ja auch, wo das ganz hinführt bzw. könnte.

Was, wenn die KK anfängt Leistungen zu verweigern, weil sie weiß das jemand Läufer ist? Arthrose, Fehlstellungen, Sehnenprobleme, Einlagen einfach alle durch Laufen verursachten "Probleme" werden verweigert weil man ja "selbst schuld" ist. Wenn es "Bonus" für Laufen gibt und "Strafen" für nicht laufen. Was, wenn die KK Eure Beiträge erhöht, weil Ihr am falschen Platz Urlaub(Malle saufen oder Skilaufen) macht? oder wenn Ihr kein "Walking" betreibt, wo dies doch (irgendwann) erwiesener Maßen "viel Gesünder" ist als Marathon? Das kann man ins Unendliche treiben. Da möchte ich lieber auf die Datenweitergabe verzichten. Nur, weil ich Laufe bin ich noch lange nicht "sicher" vor Repressalien. :haeh:


P.S. Eben weil ich auch bei FB, Amazon, Whatsup usw. bin ist es doch wichtig darauf zu achten, wer was bekommt. Die Gesamtmenge macht es so gefährlich. :nene:

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Sven K. hat geschrieben: Was, wenn die KK anfängt Leistungen zu verweigern, weil sie weiß das jemand Läufer ist?
Für sowas muss man nicht so einen Aufwand treiben:

- Raucher
- Alkoholisierte Autofahrer, die aus dem Wrack gezogen werden
- Skiverletzungen

usw. usw. usw.

sind alles Sachen, bei denen die KK auch schon heute genügend Infos hätte, um sagen zu können: "Selbst schuld. Wir zahlen nicht. Wenn Du das versichert haben willst, schließe dafür eine spezielle Versicherung ab". Das tun sie aber nicht. Warum nicht? Weil sie es nicht dürfen. Und genau das ist die entscheidende Stellschraube. Auch heute kann man dem Laufen viele Verletzungen eindeutig zuordnen (Ermüdungsbrüche, Schienenbeinkantensyndrom usw. usw.), auch hier bräuchten die KKs kein Tracking.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Makani hat geschrieben:Solange jeder selber bestimmen darf, finde ich es nicht schlimm. Wer grobfahrlässig mit seinem Körper umgeht, soll auch ein bisschen mehr bezahlen. Solidarität hin oder her, aber wenn ein Raucher Lungenkrebs kriegt, jemand mit 200kg Diabetes oder ein Alkoholiker Leberschäden ist es eben gerade nicht solidarisch, wenn jemand anderes dafür bezahlen muss. Leider ist es schwierig oder gar unmöglich Rahmenbedingungen für eine gerechte Prämie zu finden. Jede staatliche Intervention verhindert jedoch jeglichen Anreiz, seiner eigenen Gesundheit Sorge zu tragen zu müssen.

Meine Krankenkasse zahlt die Hälfte an einem Fitnessabo (bis ca. 550 Euro). Eine Kontrolle ob man hingeht, findet nicht statt. Fürs Laufen krieg ich nichts, obwohl ich mit meiner Uhr einen einwandfreien Beleg hätte :-)
es gibt ja auch die Gelegenheitsraucher und Gelegenheitstrinker und werden einwenden wieso soll ich Sportunfälle
mit meinen Beiträgen finanzieren
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Es sind ja nicht nur die Krankenkassen.
  • Angenommen die Fluggesellschaften greifen die Daten ab.
    Beim einchecken am Flughafen lässt man dich dann nicht ins Flugzeug, weil du die vorangegangene Nacht durchgemacht hast.
  • Angenommen die Autoknacker-Mafia greift die Daten ab.
    Anhand der Aufzeichnung deines Fitness-Armbandes wissen Sie, dass du jeden Donnerstag für mind. eine Stunde durch ein Waldstück joggst. Dabei liegt Start und Ziel du an einem öffentlichen Parkplatz.
  • Angenommen die Spendensammler (oder Abo-Verkäufer) greifen die Daten ab.
    Und wissen wann du zuhause anzutreffen bist.
Die Daten der Fitness-Armbänder, Wearables und Apps werden auf Servern in den U.S.A. (oder anderswo) geschpeichert.
Da greift deutsches/europäisches Recht nicht. :shithapp:

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Meine Daten gehören mir. Das geht meine Krankenkasse nichts an, auch wenn ich ev. ein paar Prozent Rabatt kriegen würde.

Es kommt auch auf das Ausmass der Daten draufan. Aktuell messen die meisten Activity Tracker nur die Schritte.
Ende Jahr oder monatlich die Gesamtzahl der Schritte anzugeben halte ich noch für Halbwegs vertretbar.

Neuere Modelle messen auch bereits rund um die Uhr den Puls. Die Daten sind aus meiner Sicht schon sensibler.
Dass 0-7 x die Woche mein Puls nochmals kräftig hoch geht nachdem ich schon ins Bett bin geht die Krankenkasse nichts an :umarm:

Die nächste Generation misst dann auch noch zusätzliche Werte die nochmals tieferen Einblick in das Leben des Trägers geben.

Irgendwann wird es die ersten Fälle geben in denen z.B. eine Unfallversicherung ihre Leistungen kürzt weil man laut Fitness Tracker die letzten 3 Nächte nur 2 Stunden geschlafen hat und deshalb eindeutig übermüdet war.

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Fire hat geschrieben:Dass 0-7 x die Woche mein Puls nochmals kräftig hoch geht .......
Dann wird doch auch automatisch ein Notruf abgesetzt... ich wäre vorsichtig :hihi:

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Frankenrenner hat geschrieben:es gibt ja auch die Gelegenheitsraucher und Gelegenheitstrinker und werden einwenden wieso soll ich Sportunfälle
mit meinen Beiträgen finanzieren
Ich halte solche Schranken im Solidarsystem für etwas fragwürdig. Lassen wir uns doch das Beispiel des Rauchers anschauen. Bei Läufern sind wir wahrscheinlich zu parteiisch :D

Angenommen ein Raucher würde wirklich im Schnitt die Krankenkasse im Schnitt um x% mehr kosten. Jetzt würde versucht werden, diese Kosten etwas verursachungsgerechter zu verteilen. Ob das mittels Zusatzbeiträge für Raucher oder Entlastung von Nichtrauchern bewerkstelligt würde, sei dahingestellt. Wäre man fair, müsste man den Raucher dann aber bei den Rentenversicherungsbeiträgen entlasten. Er würde das System dort im Schnitt natürlich entlasten. Vielleicht ist der Effekt ja sogar größer.

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binoho hat geschrieben:Dann wird doch auch automatisch ein Notruf abgesetzt... ich wäre vorsichtig :hihi:
Spätestens wenn die Viagra Werbungen dann statt in Spam Mails direkt bei Google kommen, sollte man sich Gedanken darüber machen ob es Sinnvoll war seinen Fitness Tracker mit seinem Google Account zu verknüpfen :hihi:

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Makani hat geschrieben: Wer grobfahrlässig mit seinem Körper umgeht, soll auch ein bisschen mehr bezahlen. Solidarität hin oder her, aber wenn ein Raucher Lungenkrebs kriegt, jemand mit 200kg Diabetes oder ein Alkoholiker Leberschäden ist es eben gerade nicht solidarisch, wenn jemand anderes dafür bezahlen muss. Leider ist es schwierig oder gar unmöglich Rahmenbedingungen für eine gerechte Prämie zu finden.
Eben. Unmöglich bis extrem aufwändig. So ein Ruf wird ja schnell mal laut. Wenn man das dann mal in der Praxis durchdenkt und mal so tut, als wäre man selbst derjenige, der die Rahmenbedingungen/Regeln dafür aufstellen sollte, kommt man ruckzuck an seine Grenzen.

Wann ist jemand selbst schuld?
Wenn du im Skiurlaub stürzt, bist du dann selbst schuld? Du hättest ja nicht auf Skiern den Berg runterfahren müssen, sondern dich an einen Pool legen können. Der Läufer, der vielleicht gesünder lebt als der 200kg Mann, der abends mit Chips auf der Couch vor der Glotze hängt, muss dann plötzlich selbst zahlen, wenn er sich was zuzieht? Ist ja selbst schuld, wenn er abends im Dunkeln beim Laufen stolpert?

Die Schuldfähigkeit zu definieren, wird schon schwer.
Hinzu kommt, dass einwandfrei die Ursache geklärt werden muss. Woher rührt das? Klar, wenn du dir beim Skifahren ein Bein brichst, ist es klar. Oder doch nicht? Kann ja auch der Skiverleih schuld sein, der die Bindung nicht richtig eingestellt hat. Da wird jeder ganz schnell jemanden finden, auf den er die Schuld abwälzen und den er auf die entstandenen Kosten verklagen könnte. Aber was ist mit Diabetes? Selbst verursacht oder genetisch? Oder Folgerkrankung von? Da wird bestimmt massenhaft prozessiert wie blöde, um einen Schuldigen zu finden. Die Pharmakonzerne sind schuld, weil Medikament X, was ich letztens nahm, sowas begünstigen kann. Oder der Arzt ist schuld, der mir das verschrieben hat! Am Übergewicht und deren Folgen sind meine Eltern schuld, ich war schon als Kind übergewichtig und sie haben es mir gesunde Ernährung nie nahe gebracht. Aber der Hersteller hat es als gesund deklariert? Da wird nur noch prozessiert!
Und selbst scheinbar klare Fälle werden dann schwierig. Z.B. Menschen, die sich selber ritzen. Die sind doch ganz klar selber schuld, haben sich ihre Verletzung selber zugefügt, oder? Oder der Dicke, der sich 200kg angefuttert hat. Aber wenn die psychologische Gründe angeben (Vergewaltigungsopfer, schwere Kindheit, irgendwas) sind sie auch nicht mehr so ganz schuldig. Mit psychologischen Störungen ist man eben nicht fähig, sein Leben immer straff in der Hand zu halten.

Die Kategorisierung der Schuldfähigkeit wird in der Praxis unmöglich sein. Der medizinische Nachweis, dass X der Grund war, wird unmöglich sein. Oft kann man das gar nicht exakt nachweisen. Zweitens würde ja jeder zu medizinischen Untersuchungen gezwungen. Drittens gibt es noch folgendes Problem: Wenn jemand die Kosten für etwas selbst tragen muss, das Geld aber nicht hat, können dadurch schwerwiegende Folgeprobleme verursacht werden die größere Folgekosten für die Krankenkassen nach sich ziehen als wenn sie gleich bezahlt hätten. Viertens würde der bürokratische Aufwand riesig sein und nicht zu bewältigen. Abgesehen davon, dass die ganze Welt dann wie blöde prozessieren und irgendwo die Schuld suchen würde.

Zum Thema "Datensammlung":
Ich arbeite in der weltweit größten Medienagentur. Wer sich wirklich Sorgen um seine Daten macht und kein gläserner Mensch sein will, sollte als allererstes sein Smartphone wegwerfen. :zwinker5: Ich glaub manchmal selber nicht, was man alles damit sammeln kann.
Wer sich wie lange und wo im Supermarkt aufhält. Welche Regalreihen gehst du entlang? Welche eher nicht? Wo hältst du dich lange auf, wo nicht? Wie könnte man die Regale anders stellen? Oder du gehst durch die Innenstadt und wirst gleich vermutlich einen Schuhladen passieren. Zack, gibt es Werbung mit einem Rabattangebot genau dieses Geschäfts für dich auf dein Handy. Dafür muss man nichtmal bei Facebook & Co. oder irgendwo angemeldet zu sein. Handy in der Tasche reicht teils schon. Oder dieses Pokemon-Go. Es gibt Unternehmen, die haben einen besonderen Pokemon genau dort stationieren lassen, wo ihr Geschäft liegt. :wink: Es gibt da tausend Beispiele.

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Makani hat geschrieben: Solidarität hin oder her, aber wenn ein Raucher Lungenkrebs kriegt, jemand mit 200kg Diabetes oder ein Alkoholiker Leberschäden ist es eben gerade nicht solidarisch, wenn jemand anderes dafür bezahlen muss. Leider ist es schwierig oder gar unmöglich Rahmenbedingungen für eine gerechte Prämie zu finden.
Du schreibst leider - ich meine glücklicherweise.

Knippi

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Und sogar ein 25jähriger Fallschirmspringer, bei dem sich der Schirm nicht geöffnet hat, belastet die Allgemeinheit.

Da muss ja alles zusammengekehrt werden, Knochen muessen sortiert und katalogisiert werden, Strassensperre usw.
Noch komplizierter wird es, wenn er auf einem Baum zu Tode gekommen ist.

Ich bin fuer das Solidarsystem, aber Deutschland hat seine besten Tage hinter sich und es wird in Zukunft nur noch in rudimentärer Form vorhanden sein, obwohl die Abgaben trotzdem steigen werden.

Das gilt aber nicht fuer Politiker und Beamte.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!
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