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Geschwindigkeit oder Distanz trainieren?

Geschwindigkeit oder Distanz trainieren?

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Hallo :)

Ich bin ganz neu hier und hoffe ein klein wenig Unterstützung zu finden für meinen (Wieder-)Einstieg in den Laufsport.

Ich bin weiblich, 29 Jahre alt und war bisher eher der Gelegenheitsläufer - in meiner Jugend noch sehr konsequent und oft, danach eher weniger bis selten oder auch monatelang gar nicht.

Am 21.03. habe ich dann endlich meine Laufschuhe wieder geschnürt (Umzug hinter mir und tolle Laufstrecke nun direkt vor der Haustür). Ich bin vergangene Woche so um die 25 min am Stück gelaufen und war dann "geschafft - aber glücklich".
Ich bin dann auch jeden 2. Tag und manchmal auch an aufeinanderfolgenen Tagen gelaufen.

Heute bin ich 5km in 32min gelaufen und wollte dann gerne noch etwas weiterlaufen mit dem Endergebnis von 7km in 45min.
Ich fühle mich gut, habe es mit dem Lauf auch nicht übertrieben (nur um das vorwegzunehmen).

Da ich einige Trainingspläne gesehen habe, nun meine Frage:

Macht es nun mehr Sinn auf die 10km-Distanz hinzutrainieren oder aber die 5km in sub30 zu schaffen?
Oder kommt es da auf meine persönlichen Ziele an?
Irgendwie denke ich vom Gefühl her, dass es besser wäre die Distanz auszubauen und die Geschwindigkeit kommt von allein?

Mir geht es vor allem darum, dass ich ein Ziel habe - ich bin da *leider* eher ehrgeizig veranlagt. :nick:

Ich freue mich schon sehr auf eure Kommentare und einen Austausch - ich habe wieder sehr viel Spaß am Laufen!

PS. Morgen sollte ich wahrscheinlich am Besten einen Ruhetag einlegen, nehme ich an?

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GoNaddi hat geschrieben:Hallo :)
Hallo.

GoNaddi hat geschrieben: Oder kommt es da auf meine persönlichen Ziele an?

Ja, aber klein anfangen kann nicht schaden.
GoNaddi hat geschrieben:Mir geht es vor allem darum, dass ich ein Ziel habe - ich bin da *leider* eher ehrgeizig veranlagt. :nick:
Das solltest du dir zum Vorteil machen.

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Hallo Naddi,
mein Vorschlag wäre, beides zu kombinieren:
Wenn du kürzere Strecken trainierst, dann mit dem Ziel unter 30min zu bleiben. Wenn du einen längeren Lauf machst, dann so "nebenbei" diesen auf 10 km ausdehnen. Man soll ja Abwechslung im Training haben!
Bin selbst noch nicht so weit, hatte zuletzt 2 km in 10:40 und 7 km in 45 min oder so. Mein Ziel ist, demnächst 10 km ohne Pause zu schaffen und die 2 km unter 10 min.

LG Anette

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Lieben Dank für eure Antworten.

Dann kann ich das abwechselnd trainieren oder einfach wonach mir der Sinn steht.

MUSS ich jedesmal einen Tag Pause einlegen?
Ich denke nach nem 10km-Lauf ist es sicher angebracht.
Aber sonst kann ich doch auch mal mehrere Tage hintereinander 30min laufen gehen oder?

Gegen ne halbe Stunde Sport täglich ist doch nichts einzuwenden?

Macht es Sinn nach einem festen Plan zu trainieren?

Ich hab so viele Fragen :D

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Hallo und herzlich willkommen hier!

Was und wie du trainierst kommt wirklich nur auf dich und deine Ziele und Ambitionen an.
Dein Körper passt sich immer den momentanen Gegebenheiten an.
Wenn du immer das Gleiche läufst, wird sich dein Körper daran anpassen und irgendwann nach einer Anpassungszeit auf einem Level bleiben.
Falls du nicht mehr möchtest, ist das schon wunderbar so.
Wenn du weiter laufen möchtest, musst du dich "langsam" steigern, wenn du schneller werden willst, musst du hin und wieder schnellere Abschnitte einbauen.
Wenn du "angenehm bei geringen Umfängen" trainierst, darfst du auch gerne jeden Tag laufen oder zwischendurch Ausgleichssport betreiben.
Falls du aber einen Trainingsplan folgen möchtest, sind Ruhetage teil des Planes, d.h. er wird dich fordern und du brauchst die Ruhetage, damit sich dein Körper anpassen und erholen kann, sonst läufst du Gefahr ihn zu überfordern und provozierst Verletzungen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Was ist dein nächstes Ziel?
WK-PBs: Titisee-Volkslauf 7,5km: 34:32 (20.09.15), StadtLauf Freiburg 11km: 52:11 (11.10.15)
Letzter WK: Roßkopflauf 2017@18,2km@560Hm: 1.51:xx (16.07.17)

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ob es sinnvoll ist hängt auch wieder von deinen Zielen ab, oder?
Mit reichen dreimal pro Woche, ich möchte auch nicht eine Überlastung riskieren, es gibt ja noch viele andere Möglichkeiten, aktiv zu sein, als nur zu laufen.

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Hallo GoNaddi,

ich fang' mal unten an, ja mach' eine Pause. Nicht im Training wirst du besser, sondern in der Regeneration. Gerade beim (Wieder-)einstieg ist min. ein Tag Pause sinnvoll.
Du solltest dich im Prinzip an die Empfehlung von Anette halten und die Distanz mit lockeren Läufen ausbauen, gleichzeitig kürzere Strecken "powern" bzw. mit Abwechslung (Intervalle/Fahrtspiel) gestalten. Durch längere Distanzen kommt das Tempo leider nicht von selbst, aber es hilft das Tempotraining für Unterdistanzen besser durchzuhalten.

Zugunsten deines gesamten Bewegungsapparates die Wochenkilometer um höchstens 10% steigern, eher weniger. In jeder 4. oder 5. Woche zur Erholung 20% weniger rennen und die Folgewoche wieder mit dem Pensum der vorletzten absolvieren. Deine konditionellen Fähigkeiten viele Kilometer zu rennen wachsen schneller, als die Belastungsfähigkeit deiner Mechanik. Meiner persönlichen Erfahrung nach kann man kleinere (muskuläre) Wehwehchen die beim Laufen wieder verschwinden, durchaus ignorieren. So etwas bleibt nicht aus. Wenn sich Gelenke oder Sehnen hartnäckig melden, Pause und ggf. zum (Sport-)Arzt. (Ich hab' leicht reden, mir ist das im Großen und Ganzen erspart geblieben. Ich musste dafür aber schon etwas in mich reinhorchen und trotz ehrgeiziger Ziele manchmal die Bremse ziehen.)

Ehrgeiz ist doch nicht verkehrt, wenn Du die 10km sicher draufhast, kannst Du dich zu einem 5km oder 10km Wettlauf anmelden. Keine Angst, selbst mit deinen jetzigen Zeiten auf 5km wirst Du nicht die Letzte und bei deinen Fortschritten ist da noch was drin.

Viel Erfolg.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Wie du weiter trainieren sollst, ist wirklich abhängig von deiner Zielsetzung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Grundlagenausdauer als Basis immer von Vorteil ist, weil dann die Regeneration nach einem Training optimaler und schneller verläuft. Schneller regenerieren bedeutet wiederrum schneller besser zu werden.

Ich würde an deiner Stelle daher den Trainingsumfang erhöhen und die Intensität noch eher unten halten. Gerade am Anfang wird man nur durch Grundlagenausdauertraining alleine schon schneller. Variation ist in der Tat ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das bedeutet aber nicht, dass du unbedingt schon von Anfang an Intervalle trainieren musst. Variiere einfach in der Streckenlänge und Distanz: Je weiter die Strecke, desto langsamer, je kürzer desto schneller.

Ruhetage sind absolut sinnvoll. Nicht während dem Training wirst du besser, sondern in der Ruhephase danach. Auch Regenerationswochen sind sinnvoll, wo du mit niedriger Intensität und abgespecktem Umfang aktiv regenerierst. Damit kann sich der Körper so gut erholen, dass man nach einer Regenerationswoche nicht selten einen Leistungsschub verspürt. Falls das überhaupt erwünscht sein sollte...

Wie lange hattest du denn Laufpause?

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TomBuilder hat geschrieben:Hallo und herzlich willkommen hier!
Was und wie du trainierst kommt wirklich nur auf dich und deine Ziele und Ambitionen an.
Lange Rede, kurzer Sinn: Was ist dein nächstes Ziel?
Meine nächsten Ziele sind es die 5km sub 30 zu laufen und die 10km entspannt zu knacken :D
Eigentlich das was auch Anette oben beschrieben hatte.

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Leiderkeinkenianer hat geschrieben: Ehrgeiz ist doch nicht verkehrt, wenn Du die 10km sicher draufhast, kannst Du dich zu einem 5km oder 10km Wettlauf anmelden. Keine Angst, selbst mit deinen jetzigen Zeiten auf 5km wirst Du nicht die Letzte und bei deinen Fortschritten ist da noch was drin.
Viel Erfolg.
Das ist der Motivationsschub schlechthin!! Danke dafür und auch für die Ausführung mit der Steigerung um 10% der Wochenkilometer.

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Marathonus hat geschrieben:Wie du weiter trainieren sollst, ist wirklich abhängig von deiner Zielsetzung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Grundlagenausdauer als Basis immer von Vorteil ist, weil dann die Regeneration nach einem Training optimaler und schneller verläuft. Schneller regenerieren bedeutet wiederrum schneller besser zu werden.

Ich würde an deiner Stelle daher den Trainingsumfang erhöhen und die Intensität noch eher unten halten. Gerade am Anfang wird man nur durch Grundlagenausdauertraining alleine schon schneller. Variation ist in der Tat ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das bedeutet aber nicht, dass du unbedingt schon von Anfang an Intervalle trainieren musst. Variiere einfach in der Streckenlänge und Distanz: Je weiter die Strecke, desto langsamer, je kürzer desto schneller.

Ruhetage sind absolut sinnvoll. Nicht während dem Training wirst du besser, sondern in der Ruhephase danach. Auch Regenerationswochen sind sinnvoll, wo du mit niedriger Intensität und abgespecktem Umfang aktiv regenerierst. Damit kann sich der Körper so gut erholen, dass man nach einer Regenerationswoche nicht selten einen Leistungsschub verspürt. Falls das überhaupt erwünscht sein sollte...

Wie lange hattest du denn Laufpause?
Danke für deinen sehr gut verständlichen Text, das ist absolut einleuchtend.

Ich werde die Streckenlänge langsam auf 10km ausbauen, zwischendurch die 5km sub 30 trainieren und jaaaaaa ein Leistungsschub ist absolut erwünscht!! :D

Die Laufpause... die war jetzt ein knappes Jahr, aber auch damals war ich eher sporadisch laufen.
Ich hab mich voll und ganz dem Sportklettern gewidmet, aber das allein reicht mir nicht mehr und gelaufen bin ich immer schon gerne.

Wenn ich die nächsten Tage mal wieder die 7km oder vll auch 8km laufen werde, wieviele Ruhetage sind angebracht?
Ist 1 Tag Pause ausreichend? Nach was kann ich mich da richten?

LG Nadine

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Eine Frage stellt sich mir noch, wenn es um die Strecke bzw. Zeiten geht:

Wie ausschlaggebend ist das Höhenprofil meiner Laufstrecke (nennt man so oder)?
Die Strecke vor meiner Haustür geht geschätzt die Hälfte davon leicht oder auch stärker bergauf. Klar geht's das dann auch wieder runter, aber da sprinte ich nicht. Ich versuche alles gleichmäßig zu laufen.

Spielt es nur für mich persönlich eine Rolle, ob ich die 5km sub 30 bei meiner Hausstrecke schaffe? Oder macht es Sinn sich dafür eine Strecke zu suchen die einigermaßen flach verläuft? Um sich da zeitmäßig ein wenig "einordnen" zu können?
Wie ist das an Wettkämpfen? Sind die Strecken da "durchwachsen" oder eher flach?

Ich hoffe ihr versteht was/wie ich das meine :D

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GoNaddi hat geschrieben:Eine Frage stellt sich mir noch, wenn es um die Strecke bzw. Zeiten geht:

Wie ausschlaggebend ist das Höhenprofil meiner Laufstrecke (nennt man so oder)?
Die Strecke vor meiner Haustür geht geschätzt die Hälfte davon leicht oder auch stärker bergauf. Klar geht's das dann auch wieder runter, aber da sprinte ich nicht. Ich versuche alles gleichmäßig zu laufen.

Spielt es nur für mich persönlich eine Rolle, ob ich die 5km sub 30 bei meiner Hausstrecke schaffe? Oder macht es Sinn sich dafür eine Strecke zu suchen die einigermaßen flach verläuft? Um sich da zeitmäßig ein wenig "einordnen" zu können?
Wie ist das an Wettkämpfen? Sind die Strecken da "durchwachsen" oder eher flach?
Also: bin auch in einer hügeligen Gegend zuhause. Auf komplett flacher Strecke rund um den See bin ich pro km um ca. 10-15 sec schneller bei gleicher Herzfrequenz. Und jetzt kommt das Höhenprofil des Wettkampfes ins Spiel. Nicht jede Strecke, vor allem am Land, ist flach, noch dazu müssen eventuell mehrere Runden gelaufen werden. Daher wirst du ungefähr die gleiche Pace wie zuhause haben. Bei flachen Stadtkursen darfst du ruhig damit rechnen, die beschriebenen paar Sekunden schneller zu sein. Wie ein Kurs wirklich zu laufen ist, erfährt man erst im Wettkampf, da musst du erst Erfahrung sammeln um im nächsten Jahr zu wissen, was auf dich zukommt.

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berodual_junkie hat geschrieben:Also: bin auch in einer hügeligen Gegend zuhause. Auf komplett flacher Strecke rund um den See bin ich pro km um ca. 10-15 sec schneller bei gleicher Herzfrequenz. Und jetzt kommt das Höhenprofil des Wettkampfes ins Spiel. Nicht jede Strecke, vor allem am Land, ist flach, noch dazu müssen eventuell mehrere Runden gelaufen werden. Daher wirst du ungefähr die gleiche Pace wie zuhause haben. Bei flachen Stadtkursen darfst du ruhig damit rechnen, die beschriebenen paar Sekunden schneller zu sein. Wie ein Kurs wirklich zu laufen ist, erfährt man erst im Wettkampf, da musst du erst Erfahrung sammeln um im nächsten Jahr zu wissen, was auf dich zukommt.
Dann ist meine Strecke wunderbar geeignet um zu trainieren und falls eine Laufstrecke mal etwas flacher sein sollte, ist das für mich vorteilhaft.

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GoNaddi hat geschrieben:Die Laufpause... die war jetzt ein knappes Jahr, aber auch damals war ich eher sporadisch laufen.
Ich hab mich voll und ganz dem Sportklettern gewidmet, aber das allein reicht mir nicht mehr und gelaufen bin ich immer schon gerne.
Dann pass umso mehr auf. Wie schon gesagt wurde, entwickelt sich die Leistungsfähigkeit der Muskulatur und des Herz/Kreislaufsystems schneller als der passive Bewegungsapparat mitkommt. Als Wiedereinsteiger nach 1 Jahr wirst du deutlich schneller Fortschritte machen als wenn du kompletter Neueinsteiger wärst. Immer auf den Körper hören und lieber mal was rausnehmen als hinterher wochenlang Zangspause machen zu müssen.
Wenn ich die nächsten Tage mal wieder die 7km oder vll auch 8km laufen werde, wieviele Ruhetage sind angebracht?
Ist 1 Tag Pause ausreichend? Nach was kann ich mich da richten?
LG Nadine
Das lässt sich so pauschal nicht beantworten, es ist sehr individuell wie lange man benötigt um regeneriert zu sein.
Für den Anfang hat sich eigentlich meist bewährt mit 1 Tag Training, 1 Tag Pause zu arbeiten und 1x pro Woche 2 Tage Pause. Aber wie gesagt sind auch Regenerationswochen sinnvoll/notwendig, damit der Körper die Anpassungen vornehmen kann.

Grundsätzlich empfehle ich dir, auf deinen Körper zu hören: Wenn er dir klar macht, dass er Regeneration braucht, dann lege noch einen zusätzlichen Pausetag ein, auch wenn du dir ganz fest vorgenommen hast, an dem Tag laufen zu gehen.

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GoNaddi hat geschrieben:Macht es nun mehr Sinn auf die 10km-Distanz hinzutrainieren oder aber die 5km in sub30 zu schaffen?
Oder kommt es da auf meine persönlichen Ziele an?
Irgendwie denke ich vom Gefühl her, dass es besser wäre die Distanz auszubauen und die Geschwindigkeit kommt von allein?
Hallo GoNaddi,

um es gleich mal unmissverständlich zu sagen: "Von allein" kommt beim Laufen gar nichts. Wer weit laufen können will, muss weit laufen (= von Mal zu Mal weiter). Und wer schnell laufen können will, muss mit Tempo trainieren - systematisch natürlich und nicht blind irgendwas "bolzen". Generell gilt natürlich, dass du dir ein Ziel setzen solltest. Dieses Ziel musst du selbst finden bzw. formulieren. Es ergibt keinen Sinn, dieses Ziel von anderen benennen zu lassen.

Da du allerdings am Anfang deines Wiedereinstieges ins Laufen stehst, solltest du einstweilen schon dein Augenmerk auf die Ausweitung deiner Reichweite richten. Auch z.B. schnelle 5 km-Läufer haben eine gute Grundlage, was die Fähigkeit zu langen, langsamen Läufen angeht. Das wird dir sicher absolut keine Probleme bereiten, wenn du jetzt schon, nach so kurzer Zeit, 7 km weit/45 min lang laufen kannst.

Du hast deinen Ehrgeiz erwähnt. Der stellt durchaus eine Gefahr dar. Die Gefahr zu schnell zu steigern. Achte darauf, dass du
  • von Woche zu Woche deinen Gesamtlaufumfang nie um mehr als 10% steigerst. Besser ist es noch darunter zu bleiben. Beispiel: Gelaufen in einer Woche an 3 Trainingstagen 5 + 5 + 7 km = 17 km gesamt. Dann wären etwa 18 bis 18,5 km in der Folgewoche okay.
  • nach jedem Trainingstag einen (Lauf-) Ruhetag einlegst. Das zumindest über die ersten Monate, damit sich dein Bewegungsapparat an die Belastung anpassen kann.
  • höchstens 3 Wochen nacheinander den Wochenumfang steigerst und dann eine Regenerationswoche einlegst. In einer Regenerationswoche solltest du wenig mehr als 50% des Pensums der letzten Woche laufen.
Nachdem dir das Training von Beginn an so leicht vom Fuß geht, kannst du relativ bald auch eine Tempokomponente einbauen. Das aber nur an einem Trainingstag einer Laufwoche! Und in der Woche wo du das erstmalig tust, solltest du auf eine Steigerung des Kilometerumfangs verzichten.

Als Tempokomponente bietet sich natürlich im einfachsten Fall an sich langsam einzulaufen und dann für ein paar Kilometer den üblicherweise moderaten Dauerlauf spürbar zu verschärfen. Tempo für (anfangs) 2, 3 km konstant hoch halten, dann langsam auslaufen. Eine andere Möglichkeit wäre ein Intervalltraining: Einlaufen, dann für z.B. 5 x 2 min (später 3, 4 min oder mehr Wiederholungen) sehr schnell laufen. Sogar noch etwas schneller als beim eben beschriebenen schnellen Dauerlauf. Zwischen den schnellen Intervallen ein bis zwei Minuten Trabpause. Dritte Möglichkeit wäre ein Fahrtspiel: Einlaufen (jeweils 5 bis 10 min übrigens), dann für 20 min sich immer wieder neue Aufgaben im Gelände stellen. Z.B. einen Hügel rasch rauflaufen, runter zum Erholen langsam. Oder einen Baum in ein paar hundert Meter Entfernung anpeilen und bis dorthin sehr schnell. Wichtig ist immer wieder ausreichend Trabpause dazwischen, um sich zu erholen. Hinterher 5 min auslaufen.

Auf diese Weise könntest du dich ein paar Monate "selbst bespaßen" und zugleich ziemlich fordern. In dieser Zeit wird dir sicher klar werden, wohin läuferisch die Reise eigentlich gehen soll. Willst du nur für dich wo auch immer unterwegs sein. Natur genießen, Bewegung genießen. Oder fasst du auch die Teilnahme an irgendwelchen Volksläufen ins Auge. Wenn ja, ergibt es Sinn sich einen Trainingsplan für die anvisierte Streckenlänge aus dem Netz zu ziehen und nach diesem zu trainieren. Dabei kannst du dir helfen lassen. Das Ziel solltest du jedoch selbst festlegen ...

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Auch wenn das jetzt etwas Off-Topic ist, aber es muss gesagt werden: Udo, deine Beiträge sind echt beeindruckend. Ausführlich, höflich und informativ. Eine echte Bereicherung für dieses Forum. :daumen:
5k-22:58 (03/16 Training)
10k-48:31 (12/15 Training)
HM-1:58:32 (01/16 Training)

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U_d_o hat geschrieben:
Da du allerdings am Anfang deines Wiedereinstieges ins Laufen stehst, solltest du einstweilen schon dein Augenmerk auf die Ausweitung deiner Reichweite richten. Auch z.B. schnelle 5 km-Läufer haben eine gute Grundlage, was die Fähigkeit zu langen, langsamen Läufen angeht. Das wird dir sicher absolut keine Probleme bereiten, wenn du jetzt schon, nach so kurzer Zeit, 7 km weit/45 min lang laufen kannst.

Du hast deinen Ehrgeiz erwähnt. Der stellt durchaus eine Gefahr dar. Die Gefahr zu schnell zu steigern. Achte darauf, dass du
  • von Woche zu Woche deinen Gesamtlaufumfang nie um mehr als 10% steigerst. Besser ist es noch darunter zu bleiben. Beispiel: Gelaufen in einer Woche an 3 Trainingstagen 5 + 5 + 7 km = 17 km gesamt. Dann wären etwa 18 bis 18,5 km in der Folgewoche okay.
  • nach jedem Trainingstag einen (Lauf-) Ruhetag einlegst. Das zumindest über die ersten Monate, damit sich dein Bewegungsapparat an die Belastung anpassen kann.
  • höchstens 3 Wochen nacheinander den Wochenumfang steigerst und dann eine Regenerationswoche einlegst. In einer Regenerationswoche solltest du wenig mehr als 50% des Pensums der letzten Woche laufen.
Nachdem dir das Training von Beginn an so leicht vom Fuß geht, kannst du relativ bald auch eine Tempokomponente einbauen. Das aber nur an einem Trainingstag einer Laufwoche! Und in der Woche wo du das erstmalig tust, solltest du auf eine Steigerung des Kilometerumfangs verzichten.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

Lieber Udo,

danke, dass du dir die Zeit genommen hast einen so informativen und ausführlichen Beitrag zu gestalten. Das hat mich sehr beeindruckt und ich freue mich, dass ich mich in eurem Forum angemeldet habe.
Ich weiß nun wie ich mein Lauftraining in nächster Zeit ausrichten und worauf ich mich konzentrieren werde.
Meine Ziele habe ich nun für mich festgelegt :D

Viele Grüße, Nadine

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nocut hat geschrieben:Auch wenn das jetzt etwas Off-Topic ist, aber es muss gesagt werden: Udo, deine Beiträge sind echt beeindruckend. Ausführlich, höflich und informativ. Eine echte Bereicherung für dieses Forum. :daumen:
Besser kann man es nicht sagen - und ich finde das gar nicht Off-Topic :)

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GoNaddi hat geschrieben:Ich weiß nun wie ich mein Lauftraining in nächster Zeit ausrichten und worauf ich mich konzentrieren werde.
Meine Ziele habe ich nun für mich festgelegt :D
Super Nadine :daumen: :daumen: Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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nocut hat geschrieben:... aber es muss gesagt werden: Udo, deine Beiträge sind ...... :daumen:
Wichtig ist nur, ob es jenen mit weniger Erfahrung was bringt. Und wenn ich so was lese, wie von dir dann passiert das : :peinlich: Aber danke dafür :nick:

Gruß Udo :winken:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Wichtig ist nur, ob es jenen mit weniger Erfahrung was bringt.
Mir (weniger Erfahrung) bringt es auf jeden Fall sehr viel!!

Ich bin heute Nachmittag mit diversen Laufschuhen (Fachgeschäft) ca. 20x um den Block gelaufen um das für mich ultimativ perfekte Paar Laufschuhe zu finden.

Es kann sowas von losgehen :D

Grüße Nadine

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GoNaddi hat geschrieben: Ich bin heute Nachmittag mit diversen Laufschuhen (Fachgeschäft) ca. 20x um den Block gelaufen um das für mich ultimativ perfekte Paar Laufschuhe zu finden.
Das war die erste Intervalleinheit... :D

Viel Erfolg noch!
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Huhu :)

Da ich grad stolz wie Oskar bin, muss ich euch meine neuesten Laufergebnisse mitteilen :D

Ich habe am Sonntag die 10km angepeilt mit dem Ziel diese durchzulaufen und zu packen.
Habe ich geschafft in 1h10min.
Okay, nicht berauschend, aber geschafft ist geschafft.

Dann habe ich Montag und Dienstag ganz brav Ruhetage gemacht.

Eben war ich Laufen mit dem Ziel die 5km in unter 30min zu schaffen. Also so richtig schön raus aus meiner Komfortzone, weil von nix kommt ja nix :D
Bin mit gutem Tempo und freiem Kopf gestartet.
Hatte auf meiner Uhr die Distanz 5km eingestellt, ohne Zeitanzeige.

Was soll ich sagen... Als ich die 5km durch hatte und mir die Zeit angezeigt wurde, war ich mächtig stolz :D
Ich bin sie in exakt 28:02 Min. gelaufen!

Morgen mache ich Ruhetag, am Freitag ne ganz lockere Runde.
Und am Sonntag wieder nen langen Lauf.
Fahrtspiele/Intervalle werde ich dann auch demnächst in mein Training aufnehmen.
Ich danke euch allen nochmal ganz herzlich für eure tollen Beiträge!

Liebe Grüße
Nadine

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Das haste sauber hinbekommen :daumen:
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Hallo zusammen,

nachdem trainingstechnisch alles ganz prima bei mir funktioniert, hab ich jetzt mit Knieschmerzen zu kämpfen.
Diese sind Mitte der Woche aufgetreten nach dem Laufen und ich hab brav pausiert bis heute.
Wollte eben Laufen gehen und kam ernsthaft keine 50 Meter weit.
Ordentliche Schmerzen an beiden Knien auf der Innenseite.
Hab's dann direkt aufgegeben.

Ich erwarte keine Ferndiagnosen, nur ob jemand Erfahrung hat, ob das an den neuen Laufschuhen liegen kann.
Und ob es ratsam ist damit nochmal in mein Fachgeschäft zu gehen.
Oder ob sich das nach ner Weile gibt, weil sich der Bewegungsapparat an die neuen Schuhe gewöhnen muss!?

Wie handhabt ihr das in so nem Fall?

Vielen Dank,
Nadine :)

PS. Ich glaube Überbelastung ist es nicht, so arg hab ich es nicht krachen lassen.

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GoNaddi hat geschrieben:Ich erwarte keine Ferndiagnosen, nur ob jemand Erfahrung hat, ob das an den neuen Laufschuhen liegen kann.
Und ob es ratsam ist damit nochmal in mein Fachgeschäft zu gehen.
Oder ob sich das nach ner Weile gibt, weil sich der Bewegungsapparat an die neuen Schuhe gewöhnen muss!?

PS. Ich glaube Überbelastung ist es nicht, so arg hab ich es nicht krachen lassen.
Wenn es keine Überlastung ist (krachen = Tempo oder Distanz?), liegt es wohl auch nicht an den Schuhen. Die wirken sich nämlich umso mehr aus, je schneller oder je weiter man läuft. Mit gemütlichen, leichten Läufen verträgt fast jeder fast jeden Schuh.

Wenn ich Schmerzen habe, suche ich immer erst bei mir.
Gruß vom NordicNeuling

28
Okay, ich bin mit den neuen Schuhen für meine Verhältnisse durchaus weit gelaufen und beim letzten 5km-Lauf bin ich relativ schnell gelaufen.
Vielleicht ist es das oder/und die Schuhe, sprich eine Kombination aus beidem.
Du hast schon recht, ich MUSS ja irgendwas überstrapaziert haben.

Es ging mir jetzt nicht darum, das auf die Schuhe zu schieben, war für mich nur das naheliegendste, da ich die Probleme mit meinen alten Schuhen nicht hatte.

Also in dem Fall pausieren und erst weitermachen wenn ich schmerzfrei bin, korrekt?

29
Hast Du die Schmerzen beim Gehen nicht? Und wie sieht es beim Liegen aus (vor allem Rücken- und Seitlage?) Wenn an den Knien was deutlich überlastet ist, müßte man das auch dann merken.
Gruß vom NordicNeuling

30
Beim Liegen habe ich keine Beschwerden, auch nicht in Rücken- oder Seitenlage.
Ich kann die Knie auch ohne Probleme beugen und strecken.

Ich merke es nur, sobald ich "renne". Also sobald da richtig Gewicht und Druck draufkommt.
Ich habe das Gefühl, dass es sich bereits etwas bessert, ich warte mit dem Laufen bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind.

31
GoNaddi hat geschrieben:t, ich warte mit dem Laufen bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind.
Vernünftig :daumen:

Sei nur dann bei Schnee und Eis vorsichtig, ist glatt und man kann rutschen. :nick:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
Bild

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Foto hat geschrieben: Sei nur dann bei Schnee und Eis vorsichtig, ist glatt und man kann rutschen. :nick:
Wie ist das gemeint?
Weil die Temperaturen gesunken sind oder weil ich offensichtlich zu blöd zum Laufen bin? :D
Antworten

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