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Laufstil schädlich für das Knie

Laufstil schädlich für das Knie

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Hallo Freunde des Laufens!

Ich habe vor ungefähr 3 Wochen mit regelmäßigen Joggen angefangen. So jeden zweiten Tag.
Kurz nach der ersten Woche habe ich Schmerzen im linken Knie gespürt. Am Anfang gingen die schnell wieder weg. Mittlerweile habe ich jeden Tag Schmerzen im Knie ( Beim Trepperunter steigen oder auch beim normalen Gehen..) und habe das Joggen erstmal aufs Eis gelegt seit einer Woche. ein Termin beim Orthopäden steht auch schon.ist nur ein wenig hin noch .. Im Internet gibts so viele Meinungen und Artikel zum Thema '' richtiger Laufstil' dass ich jetzt einfach mal HIER fragen wollte, was bei euch so am wenigsten Beschwerden macht? Erst hiess es Fersenlauf ist gut, dann wieder Fersenlauf ist genau falsch und schädlich für die Knie und wäre eine Erfindung von Nike (?! :D ). Naja oder das Mittelfuß wohl genau richtig ist! Einfach ganz unterschiedliche Dinge.. Was stimmt denn nu? Brauch man wirklich teuere Sportschuhe oder ist das abfedern wirklich quatsch? Ich mochte das Laufen und will nicht jetzt schon damit aufhören :( Zumal ich öfter gelesen habe, laufen sei grade gut für die Knie!

Meinungen? Seriöse Fakten mit Quelle? Belehrt mich :D

Liebe Grüße Elfchenn

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Ich hatte nach meinen ersten Läufen (recht schnell gesteigert von ca. 3 km auf ca. 6-7 km) auch Knieschmerzen. Dann bin ich zum Fachgeschäft und habe mir dort Laufschuhe gekauft, inkl. Beratung und Analyse auf dem Laufband, und seitdem laufe ich zwar mit viel Stütze und Dämpfung, aber dafür komplett beschwerdefrei.
Das ist jetzt ein halbes Jahr her, inzwischen laufe ich ca. 45 km pro Woche, der längste Lauf waren 19 km am vergangenen Samstag.
Also für mich persönlich haben die Schuhe einen großen Unterschied gemacht.

Was den Laufstil angeht, sollte man sich m.E. gerade am Anfang nicht verrückt machen. Ich laufe mal Mittelfuß, mal auf den Fersen, achte aber nicht besonders darauf sondern laufe einfach so, wie mein Körper das für richtig hält.

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ich persönlich mache mir keine Gedanken über meinen Laufstil. Mein Körper einer sich auch nach zehn Jahren Pause noch daran, wie einfach Laufen sein kann. Bei Schmerzen höre ich aber auf, dem die sind ein Warnzeichen. Warum du Schmerzen hast, weiß ich natürlich nicht. Es kam z.B eine Fehlstellung sein oder muskuläre Dysbalance.

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Rheinostfriese hat geschrieben:Ich hatte nach meinen ersten Läufen (recht schnell gesteigert von ca. 3 km auf ca. 6-7 km) auch Knieschmerzen. Dann bin ich zum Fachgeschäft und habe mir dort Laufschuhe gekauft, inkl. Beratung und Analyse auf dem Laufband, und seitdem laufe ich zwar mit viel Stütze und Dämpfung, aber dafür komplett beschwerdefrei.
Das ist jetzt ein halbes Jahr her, inzwischen laufe ich ca. 45 km pro Woche, der längste Lauf waren 19 km am vergangenen Samstag.
Also für mich persönlich haben die Schuhe einen großen Unterschied gemacht.

Was den Laufstil angeht, sollte man sich m.E. gerade am Anfang nicht verrückt machen. Ich laufe mal Mittelfuß, mal auf den Fersen, achte aber nicht besonders darauf sondern laufe einfach so, wie mein Körper das für richtig hält.
So ist das. Wenn dann noch Schmerzen auftreten, versuche erst mal die Beinmuskeln mit ordinären Kniebeugen (und anderen Kraftübungen) zu stärken. Vom Orthopäden würde ich mir nicht viel versprechen außer Standardsatz: 6 Wochen nicht laufen.

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elfchenn hat geschrieben:Hallo Freunde des Laufens!
Meinungen? Seriöse Fakten mit Quelle? Belehrt mich :D
Liebe Grüße Elfchenn
Ganz klar die Schuhe.

Geh mal zum Tschibo oder zum Aldi und lass dich beraten. :nick:

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Rheinostfriese hat geschrieben: Dann bin ich zum Fachgeschäft und habe mir dort Laufschuhe gekauft, inkl. Beratung und Analyse auf dem Laufband, und seitdem laufe ich zwar mit viel Stütze und Dämpfung, aber dafür komplett beschwerdefrei.
Das ist jetzt ein halbes Jahr her, inzwischen laufe ich ca. 45 km pro Woche, der längste Lauf waren 19 km am vergangenen Samstag.
Also für mich persönlich haben die Schuhe einen großen Unterschied gemacht.
Dito. Ich hatte mit ungestützten, viel zu weichen Schuhen angefangen. Resulat: Ich bin extrem eingeknickt (merkt man nicht, sah auf dem Laufbandvideo aber erschreckend aus), das zog hoch bis zum Knie und hat mir dort die Probleme gemacht.

Mit den passenden Schuhen kamen die Probleme auch nicht zurück.

Welchen Laufstil ich genau habe, weiß ich bis heute nicht, es ist mir auch egal.
Rolli hat geschrieben:Vom Orthopäden würde ich mir nicht viel versprechen außer Standardsatz: 6 Wochen nicht laufen.
+ Verschreiben von Einlagen, die in vielen Fällen schlichtweg überflüssig bis problemverschärfend sind.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Hm, mit was für Schuhen läufst du denn? Hast du eine Laufanalyse gemacht?

Ich war zu Beginn auch in einem Sport geschäft und habe mich von einem sehr inkompetenten Verkäufer beraten lassen. Dieser riet mit dringend zu einem Neutralschuh, jedoch ohne eine Laufanalyse zu machen. Da ich keine Ahnung hatte habe ich das gemacht.

Das Ende vom Lied war, dass ich auch starke Schmerzen unterhalb des Knies bekommen hatte. Bin dann zum Arzt und dieser riet mir natürlich erstmal zur Pause.
Diese Pause habe ich genutzt, um mich wirklich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen. Dort wurde eine Laufanalyse gemacht. Man hat schon beim stehen auf einer Olatte gesehen, dass ich dort schon eine Stütze gebraucht hätte. Seitdem laufe ich mit einem Schuh mit Stütze und siehe da, ich habe keine Schmerzen mehr. Auch das laufen an sich fällt mir leichter, da ich das gefühl habe, dass meine Beine beim Laufen auch nicht so schnell ermüden.

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Karina1983 hat geschrieben:Hm, mit was für Schuhen läufst du denn?
Ergebnis der Laufanalyse war deutliche Überpronation, am besten fühlte ich mich damals in den Asics Gel Foundation 12, die auch auf dem Laufband gut aussahen, die wurden es dann.

Inzwischen bin ich mit GT-2000 und Kayanos unterwegs, die Foundations habe ich nach 230km aussortiert, weil die sich im Vorfußbereich nach ca. 8km steinhart anfühlten...
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elfchenn hat geschrieben:Meinungen? Seriöse Fakten mit Quelle? Belehrt mich
Hallo elfchenn,

du brauchst keine Belehrungen zum Laufstil und solltest dir einstweilen auch noch keine Gedanken darum machen. Nutze einfach deinen gesunden Menschenverstand. So schlimm kann ein Laufstil, den du als Kind auf natürliche Weise erlernt hast, gar nicht sein, dass er nach den wenigen Malen schon zu Beschwerden führt. Vermutlich hast du es zu Beginn einfach übertrieben.

Wenn du hier wirklich einen sinnvollen Rat hören willst, dann solltest du dir angewöhnen Daten als Grundlage zu liefern; ein wichtiger Teil der wesentlichen fehlen bei dir. Du schreibst nicht wie weit oder lange du jeweils gelaufen bist.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Oh oh... hier im Forum nach dem richtigen Laufstil zu fragen ist ein bisschen, wie die Büchse der Pandora zu öffnen. Bislang sind die Glaubenskrieger und Fundamentalisten hier allerdings offenbar noch nicht aufgestanden. :teufel:

Ob es einen richtigen Laufstil gibt, und wenn ja, welcher es ist, wird sich wahrscheinlich auch nicht eindeutig beantworten lassen. Denn es gibt auch unter Spitzenläufern beispielsweise Fersenläufer. Der Ultraläufer Kilian Jornet wurde mal auf einem Ultra vermessen, mit dem Ergebnis, dass er - je nach Streckenbeschaffenheit und Ermüdungsgrad - von Vorfuß- bis Fersenlauf alles praktiziert. Als relativ gesichert dürfte höchstens die Empfehlung gelten, dass der Körperschwerpunkt beim Aufsetzen des Fußes in einer Linie mit Knie und Fuß stehen sollte, also dauerhaft kein Fußaufsatz vor dem Körperschwerpunkt erfolgt, weil dies einer ständigen Bremsbewegung gleichkommt. Ob dabei allerdings der Fuß mit dem vorderen, gesamten oder hinteren Teil zuerst aufkommt spielt für die Verletzungsanfälligkeit wohl eher eine geringere Rolle. Denn auch mit einem Vorfußaufsatz ist verletzungsfreies Laufen nicht garantiert. Wer mit dem Fußgelenk beim Aufsatz stark einknickt, oder die Knie nach innen gedreht sind, oder die Hüfte zu stark nachgibt oder oder oder, läuft in jedem Laufstil nicht gesund.

Das kannst du bei einer Laufstilanalyse, sofern sie denn halbwegs professionell durchgeführt wird, durchaus erkennen und durch entsprechende Übungen gezielt bekämpfen. So sollte meines Erachtens auch ein Stabilschuh bei Knickfüßen nicht als dauerhafte Lösung angesehen werden, sondern stets von der Motivation begleitet sein, durch regelmäßige Übungen das Problem so weit in den Griff zu bekommen, dass irgendwann mit einem flexibleren Schuh gelaufen werden kann. Du hast gerade erst angefangen zu laufen, so dass sich bestimmte Verhaltensweisen noch nicht negativ verfestigt haben. Nutze das als Chance und investiere etwas Arbeit, um negative Angewohnheiten gar nicht erst sich verfestigen zu lassen.

ABER:

Unabhängig von all dem ist allerdings noch nicht mal gesagt, dass hier irgendwo tatsächlich die Ursache für deine Beschwerden liegt. Du sagst, du hast vor 3 Wochen mit Laufen angefangen, jeden zweiten Tag, schreibst allerdings nicht, welche Distanzen du läufst. Ich habe daher den Verdacht, dass du deinem Körper vermutlich einfach zu viel zugemutet hast. Denn die Kondition passt sich schneller an steigende Belastungen an, als Muskeln und insbesondere als Sehnen, Bänder und Gelenke. Diese vertragen nur moderate Steigerungen, selbst wenn du bei und nach einem Lauf das Gefühl hast, dass noch viel mehr drin gewesen wäre.

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taste_of_ink hat geschrieben:... hier im Forum nach dem richtigen Laufstil zu fragen ist ein bisschen, wie die Büchse der Pandora zu öffnen. Bislang sind die Glaubenskrieger und Fundamentalisten hier allerdings offenbar noch nicht aufgestanden. :teufel:
Hallo taste_of_ink,

das gilt für viele Fragen hier im Forum (Hf-Training, Laufschuhe, usw.). Dumm nur, dass es immer wieder Menschen gibt, die nicht kapieren dass das Verbohrte, oder der Fundamentalismus, wie du es nennst, hier ebenso wenig zur Lösung von Problemen taugt, wie im übrigen Menschenleben.

Gruß Udo :hallo:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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taste_of_ink hat geschrieben:Der Ultraläufer Kilian Jornet wurde mal auf einem Ultra vermessen, mit dem Ergebnis, dass er - je nach Streckenbeschaffenheit und Ermüdungsgrad - von Vorfuß- bis Fersenlauf alles praktiziert. Als relativ gesichert dürfte höchstens die Empfehlung gelten, dass der Körperschwerpunkt beim Aufsetzen des Fußes in einer Linie mit Knie und Fuß stehen sollte, also dauerhaft kein Fußaufsatz vor dem Körperschwerpunkt erfolgt, weil dies einer ständigen Bremsbewegung gleichkommt.
Dazu braucht man sich nicht die Ultras anzuschauen. Siehe hier die fersenlaufenden Damen in Boston (insb. ab 3:40) und hier die Männer:
"1. Cheruiyot: left = midfoot, right = midfoot
2. Merga: left = midfoot, right = obscured
3. Kebede: left = heel, right = midfoot
4. Kigen: left = mifoot, right = midfoot
5. Goumri: left = heel, right = heel
6. Keflezighi: left = heel, right = heel
7. Hall: left = midfoot, right = midfoot "

Und:
"Most of the elites shown here (and these are some of the absolute best in the world right now) are midfoot strikers, but this pattern is not universal. Both the 2009 (Merga) and 2010 (Cheruiyot) Boston winners are midfoot strikers here, but the 2009 NYC Marathon winner (Meb) is a clear heel striker. Furthermore, Goumri, who entered the 2010 Boston Marathon with the fastest marathon time of any of these guys (2:05:30 in the London Marathon in 2008), is also a clear heel striker. So it would seem, at least based upon this small sample (and I have a lot more video to look at in the coming months), that you can run really fast for a really long distance with either a midfoot or a heel strike. "

Beachte, dass da kein Vorfußläufer dabei war (die es dagegen unter den 10,000 m-Eliteläufern gibt).

Zu deiner letzten Bemerkung: rein physikalisch muss man vor dem Körperschwerpunkt aufsetzen... s. auch das verlinkte Bostonvideo.

Zur Ausgangsfrage: es ist in der Tat so, dass der Fersenlauf belastender für die Kniegelenke ist, ebenso wie dass der Vorfußlauf belastender für die Fußgelenke ist. Je nachdem wo unser Schwachpunkt liegt, kann ein leicht angepasster Laufstil da durchaus Milderung bringen. Z. B. hier diskutiert, mit Quellenangaben:

"The reason that runners with heel versus mid/forefoot strike patterns get different injuries is because they absorb force in different areas. In a detailed study evaluating the biomechanics of habitual heel and forefoot strike runners, researchers from the University of Massachusetts demonstrate that runners who strike the ground with their forefoot absorb more force at the ankle and less at the knee (5). The opposite is true for heel strikers in that they have reduced muscular strain at the ankle with increased strain at the knee. This is consistent with several studies confirming that the choice of a heel or midfoot strike pattern does not alter overall force present during the contact period, it just transfers the force to other joints and muscles: mid- and forefoot strikers absorb the force in their arches and calves, while heel strikers absorb more force with their knees. This research proves that choosing a specific contact point does not alter overall force, it just changes the location where the force is absorbed. This is the biomechanical version of “nobody rides for free.” "
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Aus eigener Erfahrung sage ich, dass es sich durchaus lohnt, den Laufstil im Kontext von Kniebeschwerden zu analysieren und ggf. zu korrigieren. Ich tippe darauf, dass die TE die Arme schlenkert und dabei um die Körperachse rotiert. Richtig wäre es, die Arme im Ellenbogen etwa 90 Grad anzuwinkeln und parallel zum Körper zu führen (d.h. Rotation um die Schulterachse). Bei mir gingen nach der Korrektur die anfänglichen Knieschmerzen schnell weg.

Viel Erfolg!
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