Banner

Wie kann ich den Toilettendrang während des Laufs vermeiden?

Wie kann ich den Toilettendrang während des Laufs vermeiden?

1
Hallo!

Folgendes Problem stellt sich mir: Mitten im Wettkampf meldet sich mein Dickdarm mit dem Wunsch nach Entleerung. Manchmal dringend. Zuletzt beim Halbmarathon am Wochenende. Zieleinlauf, Verpflegung abgeholt und ab aufs Dixie.

Um mich rechtzeitig vor dem Lauf entleeren zu können, bin ich bei diesem HM um 5 Uhr aufgestanden, habe sofort angefangen zu futtern. Der HM war sozusagen der Test vorm Ernstfall. So gegen 06:30 war Toilette angesagt, dann ging's auch schon los zum Lauf. Aber nach der Klamottenabgabe musste ich noch mal aufs Dixie, und wie gesagt, auch nach dem Zieleinlauf. Das war sicher auch der Nervosität geschuldet, aber mein Darm mag wohl, dass ich laufe. So eine Stunde nach Start meldet er sich fast immer. Beim HM wurde es nach der Einnahme eines Gels noch mal ein bisschen schlimmer. Aber wie gesagt, ausschlaggebend war nicht das Gel.

Zur Erklärung muss ich noch sagen, dass ich gegen einen leichten Bluthochdruck 5mg Ramipril oder Ramilich einnehme. Das soll den Harndrang fördern, aber auch das andere?

Kennt Ihr das? Wie kann ich das vermeiden? Beim Halbmarathon ist das noch zu ertragen, aber Ende April laufe ich meinen ersten Marathon. Habt Ihr da irgendwelche Tricks, wie ihr so etwas vermeidet?

5
Und wer Probleme mit Stress-Durchfall hat, kann ein Glas Stopp-Arsch-Tee trinken.
Interessanterweise wächst das Kraut bei uns um das Aldi und LIDL herum, also in der Stadt, Industriegebieten.

Stopparsch haben die Bauern ihren Kuehen frueher bei Durchfall gegeben:

Echtes Mädesüß: duftende Königin der Wiese - Wildes Berlin
Manche nennen die Pflanze auch Federbusch, Wilder Flieder, Wiesenkönigin und – pardon -, Stopparsch. Das hat mit der Wirkung gegen Durchfall zu tun.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

6
Echtes Mädesüß hat neben der Weidenrinde den höchsten Anteil der in der Pflanzenwelt vorkommenden natürlichen Acetylsalicylsäure.
Wächst bei uns auf feuchten Wiesen und des Nachbars Pferde sind die ersten die es erschnuppern wenn das Rosengewächs Ende Juni auftaucht.Ich trockne das was übrig bleibt und genieße es im morgendlichen Tee,einfach weil es dem Tee ein wundervolles Aroma gibt.
Von der stopfenden Wirkung ist mir nichts bekannt ,dort vertraue ich lieber auf schwarzen tee und altbackenes Weißbrot.
Gruß Tom

7
Gerade bei längeren Läufen ab 75 Minuten merke ich, wie mein Darm so langsam nach Entleerung ruft. Von Blähungen ganz zu schweigen. Dabei ist es egal, ob ich vorher noch auf der Toilette war oder nicht. Letzten Freitag bekam ich auf der Heimfahrt nach einem HM im Auto richtige Darmkoliken. Die eine Stunde im Auto war schon heftig. Und dann zu Hause wieder aufs Klo.

Da ich mich vollwertig und tiereiweißarm ernähre, ist mein Darm normalerweise in Ordnung. Aber das Laufen scheint meinen Darm so richtig in Schwung zu bringen.

Ist das normal?

8
muensterlaender hat geschrieben:Ist das normal?
Nein. Sonst ständen wohl mehr Dixis an den Laufstrecken :wink:

Da die Verdauung eine sehr eigenwillige und individuelle Sache sein kann, bleibt dir wohl am besten Folgendes: Du protokollierst penibel, wann (auch am Vortag) du was und wieviel isst und wie du dich bei folgenden Läufen fühlst. Dann änderst du an der Ernährung so lange etwas, bis der Erfolg sich einstellt.

Gruss Tommi
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

9
muensterlaender hat geschrieben: Da ich mich vollwertig und tiereiweißarm ernähre, ist mein Darm normalerweise in Ordnung. Aber das Laufen scheint meinen Darm so richtig in Schwung zu bringen.

Ist das normal?
Eigentlich nicht. Magen- und Darmprobleme können eventuell mal bei extremen Anstrengungen auftreten, beispielsweise einem Marathon im Anschlag. Es sollte aber kein regelmäßiger Zustand sein.
Ich kenne auch Läufer, die während des Laufens mal mehr mal weniger starke Blähungen haben. Von denen weiß ich aber, dass sie sich eher schlecht ernähren (viel Zucker- und Weißmehlgedöns).

Du schreibst, du ernährst dich vollwertig und frei von tierischem Eiweiß.
Was bedeutet denn vollwärtig genau? Für mich klingt dies nach großen Mengen an Getreideprodukten. Eventuell machen dir diese zu schaffen? Vielleicht durch mehr Gemüse ersetzten.
Tierisches Eiweiß (aus artgerechter Haltung) ist im übrigen nicht schädlich, zumindest gibt es keine glaubhaften Studien darüber.

10
muensterlaender hat geschrieben:Gerade bei längeren Läufen ab 75 Minuten merke ich, wie mein Darm so langsam nach Entleerung ruft. Von Blähungen ganz zu schweigen. Dabei ist es egal, ob ich vorher noch auf der Toilette war oder nicht. Letzten Freitag bekam ich auf der Heimfahrt nach einem HM im Auto richtige Darmkoliken. Die eine Stunde im Auto war schon heftig. Und dann zu Hause wieder aufs Klo.

Da ich mich vollwertig und tiereiweißarm ernähre, ist mein Darm normalerweise in Ordnung. Aber das Laufen scheint meinen Darm so richtig in Schwung zu bringen.

Ist das normal?
alleine die berufung auf des nichtvorhandenen zusammenhangs zwischen "vollwertig" und "tiereiweißarm" impliziert in den meisten fällen, dass die ernährung eben nicht "vollwertig" (was ist das?) ist.

eine "vollwertige" ernährung hat erstmal nichts mit den verdauungsaktivitäten zu tun.

11
Ich bin zwar kein Ernährungsexperte, habe aber mit folgendem gute Erfahrungen für mich gemacht. Mittags und abends ballststoffreich essen (z.B. viel Salat, Obst). Dann stimmt meist das Morgengeschäft ganz von selbst. Da ich den ganzen Winter über am liebsten vormittags, d.h. bald nach dem Frühstück gelaufen bin (das Tageslicht war zu kurz für eine hinreichende Verdauungspause nach dem Mittagessen), belasse ich es morgens bei einer Scheibe Mischbrot mit Butter und Honig/Marmelade. Das bleibt vormittags zuverlässig drin, musste schon lange nicht mehr in die Büsche. Dieses Frühstück ist zudem leicht genug, um selbst direkt danach auch mal 'ne harte Einheit zu kloppen, wenn die Zeit knapp ist.

Fazit also für mich: ballaststoffreich und ballaststoffarm intelligent einsetzen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

12
RunningPotatoe hat geschrieben: Fazit also für mich: ballaststoffreich und ballaststoffarm intelligent einsetzen.
Gute Idee :daumen:

Mir ist auch aufgefallen, dass ballaststoffreiches Essen sich positiv auf den Stuhlgang auswirkt. Und wenn man nun noch schaut, wie der zeitliche Zusammenhang ist, kann man das bestimmt so timen, dass es passt.

17
Ok falsch ausgedrückt: Ich laufe keinen Marathon sondern drehe nur zum Spaß ein paar Runden durch Berlin und da hat der Darm bisher noch nicht gemuckt.
Aber Hobbykacker bin ich auch :-)

19
Siegfried52 hat geschrieben:Ok falsch ausgedrückt: Ich laufe keinen Marathon
Ich kacke erst ab Ultra :D
Bild


Bild


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

21
Nachdem ich ein bisschen mit der Ernährung rumprobiert habe, scheint es durch Sojaprodukte zu kommen, da ich Sojamilch statt Kuhmilch und Sojajoghurt statt normalem Joghurt esse. Dazu dann Nüsse statt Süßigkeiten.

Dann wirkt sich meine Trainingsintensität schon auf meine Darmaktivität aus, d. h. wenn ich mehrere Tage hintereinander laufe, ist es anders als an mehrtägigen Laufpausen. Meine Laufdauer ist meist 60 bis 75 Minuten, je nach Lust und Trainingsziel.

Mal schauen, wie morgen Abend mein 10 km-Lauf wird, wenn ich das ganze mal weg lasse. Bei 1.250 Startern werden die Toiletten nach dem Lauf vermutlich knapp werden.

23
Vermutlich habe ich den Auslöser gefunden. Es dürften Sojaprodukte sein. Gestern knapp 500 g in Form von Milch und Joghurt gegessen, nachmittags vor dem Laufen aufs Klo und dann nach 3 km schon wieder Drang. War dann froh, als die 11 km rum waren und ich wieder zu Hause war.

Trotzdem danke für die Medikamenteninfos.

25
muensterlaender hat geschrieben:Vermutlich habe ich den Auslöser gefunden. Es dürften Sojaprodukte sein. Gestern knapp 500 g in Form von Milch und Joghurt gegessen, nachmittags vor dem Laufen aufs Klo und dann nach 3 km schon wieder Drang. War dann froh, als die 11 km rum waren und ich wieder zu Hause war.

Trotzdem danke für die Medikamenteninfos.
warum ernähren sich läufer eigentlich immer von milch, quark, joghurt und anderer flüssignahrung? und wozu soja? warum keine gutbürgerliche nahrung wie z.b. gemüse, obst, vollkornprodukte und mageres fleisch?

wenn es ein milchprodukt sein muss, dann wäre buttermilch die erste wahl, aber doch nicht tonnenweise.

26
Vollkornbrot, Gemüse und Obst esse ich auch, daneben auch Kohlehydratspender wie Kartoffeln und Nudeln. Nur halt bei tierischen Eiweiß bin ich Minimalist, weil die Bioprodukte extrem teuer sind. Und alles andere kommt mir nicht auf den Teller, weil ich z. B. beim Laufen an den fleischproduzierenden Industriebetrieben vorbeikomme.

Gestern war es halt der Test, um die Nahrungsmittel zu erkennen, die halt vor dem Ausdauersport nicht gehen.

27
Ich kenne da einen Trick, aber das solltest du nur einmal machen: Kauf dir Lopedium akut und nimm vor dem Wettkampf am Abend davor 2 Stück und dann morgens 2h vor Wettkampfbeginn nochmals 1-2 Tabletten. Dann bete, dass du nicht 1 Woche lang verstopft bist und dann "explodierst".
Alles andere bringts nicht, der Körper muß, was er muß; Ganz gesund ist das freilich nicht, aber solange du es bei dieser Dosierung beläst, kann dir nichts passieren außer verspätetem Stuhlgang :daumen:

28
Boah, das ist aber echt bösartig, das Laxo wirkt eventuell 5 h Später, der Darm rumpelt und wird dann mit Imodium ruhiggestellt- die Bauchkrämpfe sind noch übler als aufs Dixi zu müssen. :teufel:

29
Ach mir ist noch was einfefallen: nimm bloß kein Laxo in Kombi mit Loperamid, damit vergewaltigst du alle Darmfunktionen und wirst das auch bei jedem Schritt merken, wenn du vor Schmerzen noch laufen kannst. Neer. Besorg dir ein Klysma und nimm nur Loperamid, aber morgens 2 h vor Wettkampfbeginn schieb dir 2 Miniklys oder ein normales Klysma möglichst weit in´s Rektum (bischen Nivea draufschmieren), bloß nicht vergessen, das kleine blaue Käppchen am Klysma vorher abzubrechen und tue das ganze in Seitenlage. Dann petzen was das Zeug hält, Klysma möglichst 5 Minuten halten und dann viel Freude auf dem Lokus, der Enddarm ist zumindest blitzeblank und das Loperamid verhindert allzubaldiges nachrutschen. LG, Annika

30
Also, das ist völlig normal, unsere Ärzte empfehlen den Pat, die alle nur das Thema Verstopfung (nach 2 Tagen!!!) bei der Visite anbringen, immer, sich viel zu bewegen, da das den Darm in Schwung bringt. Was nicht normal wäre, wären ständige Durchfälle beim oder nach dem Laufen, könnte ein "runner´s stomache" sein ode ne Lebensmittelallergie, zb auf Soja oder Gluten

33
Vielleicht kann man die Angst vor Darmproblemen ja loswerden, indem man ein Mantra vor sich herspricht wie "Ich will Durchfall haben, ich will mich einkacken" usw. Dann tut der Köper genau das Gegenteil.

Oder auch nicht.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“