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Werden die Hahnerrtwins überbewertet

Werden die Hahnerrtwins überbewertet

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Hallo zusammen,
möchte an dieser Stelle mal eure Meinung zu den Hahner-Twins hören. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es in den letzten Jahren nicht weiter nach vorne geht für die beiden. Die Merchandising Maschinerie funktioniert zwar perfekt aber Leistungsmäßig stockt das Unternehmen doch ziemlich. Wenn man die Leistung vor London 2012 und nun gut vier Jahre später sieht muss man wohl eine Stagnation attestieren.
Schade eigentlich ich mag die beiden und hatte gehofft das da noch etwas mehr möglich sei. Auch die Zeiten vom heutigen Marathon in Hannover sind eher dürftig, gut nach Verletzungspause der erste über die lange Distanz ist noch nachzuvollziehen.
Wie seht ihr das?

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"Überbewertet" ist ein irgendwie ein gehässiges Wort.

Die beiden gehören zu den besten deutschen Marathonläuferinnen, das dürften die wenigsten bezweifeln. Sie werden sich aller Wahrscheinlichkeit für die Olympischen Spiele qualifizieren.

Ich empfinde die beiden als medial überrepräsentiert, was viel mit der gut geölte Marketingmaschinerie der beiden zu tun hat. Ich mag das nicht, finde die beiden auch eher nervig als erfrischend/authenthisch oder was für Worthülsen da noch gebraucht werden. Aber kann ich es ihnen vorwerfen, aus der Lauferei, dem ganz adretten Äußeren und der Zwillingsmasche Geld zu machen? Nein, nicht wirklich.

Die Leistugnen scheinen zu stagnieren, vielleicht werden da Fehler gemacht, vielleicht wurde da Talent überschätzt, vielleicht beides.

Aber daraus schadenfroh in den nicht allzu leisen Chor der Kritiker einzustimmen, das gefällt mir gerade so gar nicht.

Wenn jemand anders schneller ist, läuft die in Rio, wenn nicht, dann laufen wohl beide Hahners, und weder verdienen die einen Niedlichkeitsbonus noch einen Nervigkeitsmalus.

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@crsieben: +1

...zumal Lisa in Frankfurt ihre PB deutlich verbessern konnte, somit kann man meiner Meinung nach auch nicht von einer reinen Stagnation sprechen. Die ein oder andere Unterdistanz täte ihnen leistungstechnisch aber sicherlich gut. Ob man sie nun privat gut oder schlecht findet ist ja was ganz anderes und hat vorallem mit dem Sport nix zu tun. Ein bisschen mehr Nähe zum DLV wäre in mancherlei Hinsicht vielleicht dennoch tatsächlich klüger gewesen...?

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Ehrlich gesagt kommts mir ein wenig so vor, als würden manche die beiden wegen ihrer Vermarktung nicht gut finden und deswegen ein wenig Schadenfreude bei "schwachen Zeiten" loslassen. Zumindest erscheint der ein oder andere Kommentar im Straßenlauf-Diskussionsthread ähnlich schwach argumentiert wie gewisse Hype-Kommentare zu den beiden bei einzelnen Laufevents. Was die Vermarktung selbst betrifft, muss die ja keinem gefallen, aber man kann diese den Hahner-Zwillingen trotzdem kaum vorwerfen, schließlich müssen die als Profis auch irgendwie vom Sport leben (sind ja keine staatlich finanzierten Sportsoldaten).

Von "überbewertet" zu sprechen ist ja auch so eine Sache, müsste man mal definieren was das heißen sollte. So groß ist die gleich"wertige" Konkurrenz auf der Marathondistanz im deutschsprachigen Bereich ja nicht...
Es ist aber mMn auch generell schwer ihre Leistung einzuschätzen, weil sie sich ja eben in ihrem Konzept so stark auf den Marathon fokussieren. Einerseits verständlich, schließlich ist das angeblich ihre Lieblingsdistanz und vermarkten lässt sich das sicher auch leichter, andererseits stolpern sie da über ihr eigenes Konzept, weil sie nun mal dann nicht wirklich voll gelaufene Unterdistanz-Zeiten vorzuweisen haben und deswegen nur 2-mal im Jahr wirklich mit zu bewertender Leistung aufscheinen.
Zusätzlich ist es ja sicher auch die Frage, inwiefern man deren Status als Spätstarter miteinbezieht. Lässt sich ja von außen nur schwer beurteilen, ob das bei Punkten wie einem möglicherweise mangelndem Tempo, einer möglichen Verletzungsanfälligkeit oder vllt sogar irgendwelchen fehlenden Erfahrungswerten in der Trainingsgestaltung, eine Rolle spielt. Letzteres fällt mir deswegen ein, weil im Vorfeld eines Marathons mal von einer ganz anderen Trainingsgestaltung zum vorrigen Marathon die Rede war.

Was die Verletzungen betrifft, hab ich es zumindest so im Kopf, dass die beiden zuletzt stark davon beeinträchtig waren. Hab mir deren Verletzungs-Historie nicht genau angeschaut, aber ich hab zumindest von Anna Hahner in Hannover nicht mehr erwartet. So lange sind gute Leistungen von denen aber auch nicht her, Anna war 2014 doch sehr stark unterwegs und Lisa wurde Ende letzten Jahres doch Deutsche Marathon-Meisterin (und bei so einem Titel lässt sichs halt schwer mit "überbewertet" argumentieren).

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Welche Zeitung hat das denn heute geschrieben? Und warum meldet niemand anderes diese "news"? Sollten die Hahners vielleicht soviel Humor besitzen und bei dem Scherz mitgewirkt haben? Und macht man solche Neuorientierungen nicht VOR einer Saison?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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bones hat geschrieben:Welche Zeitung hat das denn heute geschrieben? Und warum meldet niemand anderes diese "news"?
Es gibt eine Autorin mit passendem Namen bei der Fuldaer Zeitung.
Warum es niemand sonst veröffentlicht? Vielleicht weil darum gebeten wurde, bis Vollzug gemeldet ist und nur dieses eine Blatt sich nicht daran gehalten hat?
Oder weil die Meldung nur in der Printausgabe steht und noch nicht die Runde gemacht hat?
Sollten die Hahners vielleicht soviel Humor besitzen und bei dem Scherz mitgewirkt haben?
Wer sollte ausgerechnet in einer schweren sportlichen Krise bei sowas mitwirken?
Und macht man solche Neuorientierungen nicht VOR einer Saison?
Klar, Vereinswechselt geht jetzt nicht "eben mal so" aber Trainerwechsel jetzt und dann neuer Verein ab 1.1.19 (oder wann genau die Wechselfrist ist) ist kein Problem.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Da glaube ich eher an die RW Meldung, dass Angela Merkel den Berlin Marathon mitlaufen will. Zielzeit 5:30 Std.
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Aprilscherz oder nicht, angeraten wäre eine Luftveränderung. Bzw. sie ist es schon länger, wenn man bedenkt, dass Lisa nur vier Marathons gefinished hat, seitdem sie vom Duo Dold/Canova trainiert wird. Zumindest von außen wirkte es in den letzten Jahren immer wieder so, als sei gerade Lisa körperlich sehr oft am Limit gewesen. Canova selbst hat auch, wenn ich mich recht erinnere, vor einiger Zeit geäußert, dass sie gewisse harte Einheiten schlecht vertrage.

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In "ein paar Tagen" werden wir App to Data sein. Bis dahin heißt die Parole "Aus gebrannten Kaffeebohnen 26 g Pulver mahlen für 320 g abgekochtes, aber nicht mehr sprudelndes Wasser". Na gut, 'ne Butterschrippe mit Marmelade dazu darf es auch noch sein.

Knippi

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Sonderbar ist es schon, dass bislang nichts in der überregionalen Presse landete. Ob das für einen Aprilscherz spricht? Oder eher dafür, dass die beiden mittlerweile nicht mehr für so wichtig gehalten werden und ihre sportbezogenen Planungen keine Meldung mehr wert sind?

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kobold hat geschrieben:Oder eher dafür, dass die beiden mittlerweile nicht mehr für so wichtig gehalten werden und ihre sportbezogenen Planungen keine Meldung mehr wert sind?
Das denke ich eher. Womit die Frage in der Überschrift des Fadens endgültig mit Ja beantwortet wäre.
Ganz im Ernst: warum sollte die Nachricht überregionales Interesse außerhalb von Laufzeitungen erzeugen?

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Steffen42 hat geschrieben:Das denke ich eher. Womit die Frage in der Überschrift des Fadens endgültig mit Ja beantwortet wäre.
Ganz im Ernst: warum sollte die Nachricht überregionales Interesse außerhalb von Laufzeitungen erzeugen?
Vor ein paar Jahren hätte sie das noch getan, denke ich. Aber der Hype ist angesichts der zuletzt ausgebliebenen sportlichen Leistungen abgeklungen.

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Warum sollten die sonst so SocialMedia-aktiven Mädels ausgerechnet sowas über die gute alte Zeitung bekanntgeben?
Don't be scared of failure,the only failure is never to try!

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Jonakahn hat geschrieben:Warum sollten die sonst so SocialMedia-aktiven Mädels ausgerechnet sowas über die gute alte Zeitung bekanntgeben?
Ich gehe davon aus, dass die Zeitung einen "Frühstart" hingelegt hat. Offizielle Bekanntgabe erst, wenn alles fest steht und dann wird es auch in der überregionalen Presse stehen.
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Ich denke, es ist ausgesprochen schwer, so lange Zeit an der Spitze mitzulaufen, wenn es auch nur auf nationaler Ebene ist. Es ist völlig normal, dass man sich bei nahendem Karriereende vor allem um die Sponsoren kümmert, deshalb gehen die beiden inzwischen auch so vielen auf die Nerven. Wer würde es wohl anders machen? Die Frage ist, wer nachkommt.

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kobold hat geschrieben:Vor ein paar Jahren hätte sie das noch getan, denke ich. Aber der Hype ist angesichts der zuletzt ausgebliebenen sportlichen Leistungen abgeklungen.
Die Vermarktung ist doch bisher nur über den "Zwillingseffekt" gelaufen und weniger über sportliche Erfolge. Egal, wer von den beiden irgendwo gestartet ist, im Vorfeld gab es nur Interesse und Interviews am und mit dem Doppelpack. Und der "Verein" der beiden müßte von "Run2sky" in "Run1sky" umbenannt werden. ;-)
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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divy2 hat geschrieben:Ich denke, es ist ausgesprochen schwer, so lange Zeit an der Spitze mitzulaufen, wenn es auch nur auf nationaler Ebene ist. Es ist völlig normal, dass man sich bei nahendem Karriereende vor allem um die Sponsoren kümmert, deshalb gehen die beiden inzwischen auch so vielen auf die Nerven. Wer würde es wohl anders machen? Die Frage ist, wer nachkommt.
Das mit dem "nahenden Karriereende" liegt aber nun nicht am Alter - die beiden sind noch keine 30, hätten also noch etliche gute Marathonjahre, vermutlich sogar ihre besten, vor sich, wenn "alles passen würde" (Talent + Training + Professionalität + Verletzungsfreiheit). Es kommt was nach und es sind andere da, die jetzt oder künftig genau so gut oder besser sind bzw. sein könnten, z.B. Tola, Heinig, Scherl, Reng, Hottenrott, Stockhecke, Amrhein, irgendwann evtl. Reh, Harrer, Krause, ...

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[quote="divy2"]Ich denke, es ist ausgesprochen schwer, so lange Zeit an der Spitze mitzulaufen, wenn es auch nur auf nationaler Ebene ist.../QUOTE]

Guck dir Sabrina Mockenhaupt an. Die zeigt seit Jahren, wie es geht.

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mountaineer hat geschrieben:Für einen Aprilscherz ist es nicht witzig genug. Das hätte was in der Art sein müssen, dass die Hahners ab jetzt nur noch rückwärts Marathon laufen.
...oder Hand in Hand. :D

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Wenn sie ihre Blessuren in den Griff kriegen, sollte von nahendem Karriereende noch keine Rede sein. Die Hahners sind etwa im Alter von Katharina Heinig und die hofft sicher, dass ihre besten Zeiten noch vor ihr liegen. Es stimmt aber auch, dass die Konkurrenz national (international sowieso) dichter wird, da mehr Athleten jünger zum Straßenlauf wechseln (Hottenrott, Reng u.a.), anstatt erstmal bis Mitte 20 die Bahnlaufkarriere vorzutreiben. Weil da eher ein bißchen Geld zu machen ist und weil es für langsame Läuferinnen auch nicht viel bringt, von 16:25 auf 15:55 zu kommen, wenn Klosterhalfen oder Reh eh schon eine Minute schneller laufen.
Mockenhaupt ist Jahrgang 80 und wird sicher versuchen, noch ein paar Jahre zu machen. Das Alter als solches ist bis Anfang 40 beim Marathon nicht so ein großes Problem, wenn die Verletzungen nicht überhand nehmen.

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Jonakahn hat geschrieben:Warum sollten die sonst so SocialMedia-aktiven Mädels ausgerechnet sowas über die gute alte Zeitung bekanntgeben?
weill sie inzwischen kaum noch was schreiben in den social Medias? ich habe sie noch im Abo bei FB, da kam schon wochen-, wenn nicht gar monatelang fast nichts mehr, ganz im Gegensatz etwas zu Katha Heinig, Gesa Krause oder Mocki. Von dem Tsunami, die ihnen nach Rio in den social medias entgegenschlug, haben sie sich bislang nicht mehr erholt.

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meine Bedenken gegen ein Comeback resultieren aus der fehlenden Basis im Kinder- und Jugendbereich. Die von mountaineer Genannten sind fast alle durch die Kinder und Jugendkader durchgelaufen und haben dadurch eine Basis, die den Hahners fehlt. Sie sind wie ein Comet durch hartes Training in die nationale Spitze hochgestiegen und haben vermutlich eine enorme sportliche Veranlagung (ansonsten wäre das gar nicht möglich gewesen), aber es ist kein Fundament da. Sie haben ja erst (iirc) mit 17 mit Leistungssport angefangen. Da hatten eine Heinig oder Mockenhaupt schon fast 20.000 km in den Beinen. Irgendwann wehrt sich der Körper gegen die Strapazen des Hochleistungssports und wenn dann kein Fundament da ist, auf das man aufsatteln kann, wird es sehr schwer.

HInzu kommt, dass Dold nun nicht gerade DIE Kapazität am Trainerhimmel ist. Wenn das mit den schiefen Straßen in Neuseeland und dem ISG stimmt, muss das einem Trainer auffallen, bevor es zu massiven Verletzungen kommt, auch wenn Anna dann vielleicht nur noch Laufband gelaufen oder woanders hingeflogen wäre. Das nur als Pech zu bezeichnen, ist m.E. eine verkürzte Sichtweise

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Tvaellen hat geschrieben:weill sie inzwischen kaum noch was schreiben in den social Medias? ich habe sie noch im Abo bei FB, da kam schon wochen-, wenn nicht gar monatelang fast nichts mehr, ganz im Gegensatz etwas zu Katha Heinig, Gesa Krause oder Mocki.
Also beim schnellen durchscrollen hab ich allein 5 Beiträge der Hahners aus dem März gefunden. Klar ist das ne andere Frequenz als bei Mocki, die zur Zeit ja wieder jeden Tag was raushaut oder Heinig, bei der ich den Eindruck habe die entdeckt grade SocialMedia für sich. Aber wie du schreibst haben sie nach Rio ihr SocialMedia-Verhalten ja auch verändert.
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Tvaellen hat geschrieben:HInzu kommt, dass Dold nun nicht gerade DIE Kapazität am Trainerhimmel ist. Wenn das mit den schiefen Straßen in Neuseeland und dem ISG stimmt, muss das einem Trainer auffallen, bevor es zu massiven Verletzungen kommt, auch wenn Anna dann vielleicht nur noch Laufband gelaufen oder woanders hingeflogen wäre. Das nur als Pech zu bezeichnen, ist m.E. eine verkürzte Sichtweise
In der Tat erstaunlich, dass sowas ausgerechnet bei seiner Ehefrau passiert, da sollte man doch erwarten, dass die ein wenig mehr kommunizieren und auf sowas besser reagieren können als "normale" Trainer-Sportler-Gespanne. (In diesem Licht ist die Entscheidung von Lisa, die wortwörtlich deutlich weiter weg ist, noch mehr nachvzollziehbar)
Zudem wird Anna ja nicht die erste Läuferin gewesen sein, die diese Laufstrecken nutzte. Wenn das da wirklich so fies ist, muss es ja reihenweise Läufer mit Problemen oder abgebrochene Trainingslager geben.

Die Strecke kann maximal der kleine Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte
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Ich weiß nicht, ob der recht späte Einstieg das hauptsächliche Problem ist. Denn umgekehrt kann man auch argumentieren, dass jemand mit einer langen Bahnkarriere wie Mocki eben auch schon entsprechend mehr "in den Knochen" hat. Denke, dass da die individuellen Unterschiede beträchtlich sein können. Und natürlich auch, ob man verletzungsträchtige Trainingsmethoden rechtzeitig erkennt und vermeidet. Superprofessionelles Marketing ist halt was anderes als hochprofessionelles Training/medizin. Betreuung (und da geht ja auch bei jahrelangen Kader/Nationalteam-AthletInnen genügend schief).
Ein "Problem" der Hahners scheint mir eher zu sein, dass sie erstens mit unkonventionellen Trainingsmethoden zwar erfolgreich waren, aber nun auch "ausgereizt" sind. Trainerwechsel ist da immerhin eine naheliegende Option. Zweitens sind sie halt sehr stark an den Marathon gebunden. Einmal vom Marketing und dann, weil sie wegen der fehlenden Bahnlaufbasis zu langsam für alles unterhalb HM sind. (Das wird mit mehr starken, jüngeren 5k-HM-Läuferinnen nun auch relevanter als vor ein paar Jahren. Marathon ist nochmal eine andere Sache, aber jemand, der stark über 5000m ist, kann beinahe spontan aus dem Bahntraining im Herbst/Frühjahr einen sehr guten HM laufen, s. Reh oder Tesfaye.) Und Marathon ist nunmal belastend und man kann nur ca. zwei im Jahr voll laufen und wenn dann einer abgebrochen werden muss, ist es schlecht.

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Sportlicher Erfolg hin oder her. Die beiden sind offensichtlich am machen und tun und tun dem deutschen Laufsport gut. Auch wenns für einige nur auf die Werbung bezogen ist. Ich sehe die beisen gerne, Egal wo.

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kobold hat geschrieben:Das mit dem "nahenden Karriereende" liegt aber nun nicht am Alter - die beiden sind noch keine 30, hätten also noch etliche gute Marathonjahre, vermutlich sogar ihre besten, vor sich, wenn "alles passen würde" (Talent + Training + Professionalität + Verletzungsfreiheit). Es kommt was nach und es sind andere da, die jetzt oder künftig genau so gut oder besser sind bzw. sein könnten, z.B. Tola, Heinig, Scherl, Reng, Hottenrott, Stockhecke, Amrhein, irgendwann evtl. Reh, Harrer, Krause, ...
Auf der anderen Seite könnte man auch sagen: Mit Ende 20 suche ich mir einen "normalen" Job, laufe in der Freizeit so 50 bis 80 km die Woche und laufe bei Rennen der 2. Liga um den Sieg in der HK oder später in der AK mit.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Ist der Artikel vom 1.April denn nun weiter ein Exklusivbericht oder inzwischen von anderen Quellen bestätigt?
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Tvaellen hat geschrieben:es ist kein Fundament da. Sie haben ja erst (iirc) mit 17 mit Leistungssport angefangen. Da hatten eine Heinig oder Mockenhaupt schon fast 20.000 km in den Beinen
Mocki hat auch erst mit 16 angefangen.

Die Hahners sollte man differenziert betrachten.

Anna hat aus meiner Sicht in ihrer bisherigen recht erfolgreichen Karriere ein "normales Verletzungspensum" hinter sich. Der Preis, es angeschlagen zu Olympia zu schaffen, war halt ne lange Pause danach. Jetzt kamen die Probleme ja erst kurz vor dem Tokio-Marathon, nichts Chronisches.

Lisa´s Körper hingegen scheint leider nicht für den Leistungssport zu taugen. Sie war deutlich mehr verletzt, krank, angeschlagen als fit. Sie ist anders als ihre Zwillingsschwester in den Frühjahrs- und Herbst-Saisons selten Marathons (zu Ende) gelaufen.
Da hatte sie in Bezug auf Olympia echt Glück, dass ihr Körper im Herbst 2015 ausnahmsweise mal richtig mitgespielt hat.

Die Mehrheit ihrer nationalen Marathon-Konkurrentinnen sind übrigens älter. Mocki, Stockhecke, Scherl, Tola und Heinig.

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Das Alter sehe ich auch nicht als Problem, wobei Katharina Heinig nur 3 Monate älter ist als die Hahners. Selbst wenn sie (oder Anna) die Verletzungen in den Griff kriegen, halte ich sie aber für weitgehend ausgereizt. Es ist definitiv erstaunlich, was sie erreicht haben. Aber es kommt eben ein Schwung etwas oder deutlich jüngerer Läuferinnen, die schon bald unter 2:30 laufen können, evtl. sogar schneller.
(Franzi Reng ist in Frankfurt etwas zu forsch angegangen und musste dann auch noch einen Sturz verkraften, sonst wäre sie da evtl. schon knapp unter 2:30 gelaufen, mit 21, wobei die für ihr Alter auch schon ein paar Verletzungen durch hat.)
Und wer weiß, wer in ein paar Jahren noch kommt: Reh, Dattke,...alle schon in jungem Alter sehr stark über 10k und HM, dazu schneller auf den Unterdistanzen als Heinig oder Reng.
Hier wird sogar Gesa Krause schon als Marathon-Kandidatin gehandelt.
https://www.leichtathletik.de/news/news ... r-strasse/
Das halte ich zwar für sehr vorschnell, die ist eigentlich eine Mittelstreckenläuferin, der 5k schon zu lang sind, wie sie selber gesagt hat, aber sie ist sehr professionell und wenn irgendwann das Geld lockt, kann man auch mit über 30 noch zum Marathon wechseln. Und gegenüber Verletzungen hat sich Krause bisher als widerstandsfähig gezeigt.

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mountaineer hat geschrieben:Das halte ich zwar für sehr vorschnell, die ist eigentlich eine Mittelstreckenläuferin, der 5k schon zu lang sind
3000m Hi entsprechen ungefähr einer 5000m Flach. Die Kraftausdauer die man für die vielen Hindernisse benötigt sind schon enorm.
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Ja sicher. Aber Krause kommt von der Mittelstrecke, ist als Jugendliche zwar schon früh gewechselt, was sich auch gelohnt hat. Sie hat aber neben den Hindernissen von den Flachstrecken am häufigsten 1500m gelaufen (dort auch die vergleichsweise beste BL der Flachdistanzen 4:07), 3000 flach fast nur in der Halle. Sie hat sogar selbst mal in einem Interview gesagt, dass sie schon 5000 nicht so gerne läuft und längere Strecken überhaupt nicht gerne, auch im Training lieber schnelle Sachen. (Ganz anders als z.B. Harrer, die schon bevor sie durch die Verletzungen auf die längeren Strecken ausweichen musste, auch 10000m gelaufen ist, obwohl damals 1500 ihre Spezialstrecke war.)
Der gescheiterte HM vor einem Jahr sollte diese Abneigung wohl als "Schocktherapie" kurieren und sie trainiert ja auch seit Jahren mit einem Marathontrainer. Alles ein bißchen paradox, aber es macht mich eben gegenüber diesem Artikel etwas skeptisch. Selbst wenn sie morgen den HM unerwartet stark laufen sollte (was mich auch überraschen würde), sehe ich eine zweite Karriere im Straßenlauf erstmal als unwahrscheinlich.

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Warum sollte Krause heute die gleiche Meinung haben wie vor x Monate/Jahre bei ihrem Interview?! Meinungen und Ziele können sich mit der Zeit ändern. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, das es bei Ihr Richtung Straße HM/M geht.
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Tvaellen hat geschrieben:Gesa Krause war heute in B beim Halben schneller als Heinig. Das ist schon eine Überraschung für eine Bahnläuferin
Ja, hätte ich so auch nicht erwartet. 1:12:16 für den ersten durchgelaufenen HM sind nicht verkehrt. :zwinker5:

Inzwischen hat sie - so ein Interview mit leichtathlketik.de - durchaus Spaß an längeren Distanz gefunden. Trotzdem betont sie dort: "Die nächsten Jahre werde ich aber auf der Bahn zu finden sein. Dafür mag ich das Laufen auf der Bahn viel zu gern.“

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Ja, das war stark. Ich hätte eher erwartet, dass ihr Heinig in der zweiten Hälfte davonläuft und eher mit einer 1:13-1:14er Zeit für Krause gerechnet. Wobei es nicht überraschend ist, dass Krause das "Im Prinzip" laufen kann, ihre 5k BL ist fast eine Minute besser als Heinigs!
Nichtsdestoweniger sind ihre relative Abneigung schon gegen längere flache Bahnstrecken wirklich im Interview dokumentiert. Aber sie ist halt echt professionell und wollte die Scharte vom letzten Jahr jedenfalls auswetzen.
Das gehör zwar nicht hierher, aber ich bin gespannt, ob Krause wieder gleich früh einen DL-Start macht, Shanghai und Rom hätten Hindernis Mitte bzw. Ende Mai im Angebot.

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Fate Tola hat keinen Ausrüstungssponsor - wurde zumindest heute bei der Übertragung des Hannover Marathons gesagt. Das würde den Hahners nicht passieren.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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