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Laufen oder lieber sein lassen?

Laufen oder lieber sein lassen?

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Liebe Laufgemeinde,

Als Neuling wende ich mich mit meinem Anliegen an euch. Ich hoffe auf eure Tipps und ehrliche Meinung :-) Ich habe keinen Fall wie meinen bisher im Forum gefunden, sollte ich trotzdem alles doppelt gemoppelt aufschreiben, bitte ich das natürlich zu entschuldigen!

Also, erst einmal zu mir. Ich bin weiblich, 33 Jahre jung, normaler BMI und habe vor 4,5 Jahren zum Laufen gefunden. Ich war nie faul, aber bewusst Sport getrieben hatte ich bis dahin nicht. Meine ersten Ziele waren dann auch ziemlich einfach - erst einmal die berühmten 30 Minuten am Stück, danach dann 45 Minuten. Alles kein größeres Problem. Mir ging es nie ums Abnehmen (braucht es ja auch nicht), noch um Bestzeiten. Es ging mir darum, mich gut zu fühlen.

Aber Ziele braucht der Mensch. Ich wollte gerne Strecke machen, sprich, weiter laufen (für noch mehr Entspannung :-)) und hab mir die 60 Minuten als Ziel gesteckt - und nie wirklich erreicht. Ich habs zwar mal gepackt, aber nur unter Qual und alles andere als selbstverständlich. Dazu bin ich - und ich sags jetzt mal wie es ist, einfach unfassbar langsam. 6 km laufe ich in ca. 60 Minuten. Als die Erkenntnis kam (dank Laufapps ja kein Problem...) war das schon ein Dämpfer und ich fing an, an mir zu zweifeln.

Vor einem Jahr hab ich mich überzeugen lassen, an einem Charity-Lauf teilzunehmen, 5 Kilometer für den guten Zweck, ohne Wertung. Ich hab zwar gezweifelt, aber dachte, was solls, geht ja um nichts. Ich bin also hin und ... war völlig schockiert. ALLE sind mir davon gerannt. Ich bin so schnell gelaufen wie noch nie und dann völlig fertig und mich hochrotem Kopf ins Ziel. Von da an war der Spaß dann weg. Lange habe ich meine Zeit ja nicht beachtet, aber die Langsamste sein? Da hat mein Selbstbewusstsein dann doch einen Knacks bekommen. Ich bin dann noch ein paar Wochen lustlos gelaufen und hab dann erst einmal beschlossen, es gut sein zu lassen. Ich bin dann auch den ersten Winter komplett lauffrei geblieben.

Bei ein bisschen Recherche habe ich dann auch festgestellt, dass ich selbst unter denen, die sich als "Schnecken" bezeichnen, wohl die langsamste bin. Aber es ist ja nicht nur das - selbst diese langsamen Dauerläufe konnte ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr steigern. Darum kommt auch ein Lauftreff nicht infrage. Meinen Traum, 10 oder 12 km durch Wald und Wiesen zu traben - scheint unerfüllbar. Zur Zeit mache ich einen Nordic-Walking-Kurs, immerhin, dachte ich mir. Aber das Gelbe vom Ei ist das nicht. Es juckt mich in den Füßen, ich will wieder joggen! Aber, abgesehen mal davon, dass ich wohl wieder von vorne anfangen müsste, würde ich doch wieder an meine alten Grenzen stoßen. Und ein bisschen Ehrgeiz habe ich ja nun auch. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich es hier ziemlich bergig habe und ein Lauf ohne mindestens eine Steigung nicht drin ist - aber andere Läufer packen das ja auch.

Nun meine Fragen: gibt es das - völlige Lauftalentfreiheit? Schließlich bin ich jung und fit. Trotzdem pack ichs nicht. Und wenn ihr mir zu einem Neustart ratet, wie lege ich am Besten los - erstmal wieder die halbe Stunde am Stück?

Danke für eure Hilfe!

Liebe Grüße!!

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6 km laufe ich in ca. 60 Minuten.
Das kann nicht stimmen. Das ist ja normales, zügiges Gehtempo.
Oder was ist zügiges Gehtempo bei dir?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Tu einfach das,was dir Spaß macht. Wenn du mehr willst, steiger dich langsam. Es ist auch kein Problem, zwischendurch mal zu gehen. Du musst aber dem Körper auch Abwechslung und Anreize geben . Nur Geduld, das wird schon.

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Wenn Du von Neustart sprichst: Wie lang hast Du denn ausgesetzt? Vor dem Charity-Lauf warst Du auch Deine 30-45 min am Laufen (wie oft in der Woche?) oder war das ein Kaltstart nach längerer Pause? In unserem Laufkurs, mit dem ich im September eingestiegen bin, sind wir abwechselnd gelaufen und gegangen, wobei die Gehpausen nach und nach immer weniger wurden. Diese Pausen ermöglichen es einem, in den Laufphasen entsprechend schneller zu sein, weil man auch seine Erholungsphasen hat. Wenn Du wie beschrieben prinzipiell Freude am Laufen hast, würde ich einfach mal zu einem Lauftreff für Anfänger/Neulinge hinschaun oder bei einem Verein anrufen, wie so die Voraussetzungen sind. Ich denke doch, daß bei Deinen Voraussetzungen mit entsprechendem Feedback zu Laufstil und passendem Training mehr drin ist als 10 min/km, die man kaum laufend (d.h. mit Flugphase) hinbekommen kann.
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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danke euch schon einmal!!

Also, 10 oder 11 min/km ist wohl ein Durchschnitt, da sind Gehphasen (bergan) mit drin. Viel schneller als als 9,37 beim Joggen war ich allerdings selten (laut App), bei ganz guten Läufen war es mal 8,5, aber nur bei bestimmten Streckenabschnitten! Und wenn ich so normal vor mich hintrabe, könnte man schon (schnell) neben mir herlaufen...schäm.

Ich bin über die Jahre immer 3 mal die Woche gelaufen, konsequent. Vor dem Charity-Lauf war ich allerdings schon immer wieder durch Infekte und anderes zurück geworfen. In Form war ich nicht, aber macht das soviel aus?

Also meint ihr, ein Wiedereinstieg lohnt sich?

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Was passiert denn, wenn du schneller läufst?

Ich glaube, du hast dir da einen Schlurfschritt angewöhnt.
Hau doch mal rein! Bis du nicht mehr kannst. Dann Gehpause.
Auch mal Bergauf, nicht gehen, sondern rennen! Versuch, so schnell du kannst oben anzukommen.

Alte Binsenweisheit: Wer schneller laufen will, muss schneller laufen.
Nur Geduld, das wird schon.
Genau!
Auf jeden Fall wieder anfangen.

Aber nicht Dauerschlurfschritt, sondern Abwechslung.
Schwitzen und Schnaufen ist erlaubt. :)
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Ich glaube auch, dass das nicht stimmt mit den 6km in 60min. Du schriebst, dass dein Ziel 60min durchlaufen sind. Woher willst du also wissen, dass du 6km in 1h zurücklegst? Ich vermute, du läufst 6km in 45min, richtig?
Das ist immer noch langsam, aber ein Anfang.

Ich glaube auch, dass du dir einen Schlurfschritt angewöhnt hast. Ich würde an deiner Stelle etwas mehr Lauf-ABC machen, um eine sauberere Lauftechnik anzugewöhnen. Ich bin mir sicher, dass du dann sehr bald 9km laufen wirst in 1h, bei lockerem Tempo.

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Laufliebe2016 hat geschrieben:Zur Zeit mache ich einen Nordic-Walking-Kurs, immerhin, dachte ich mir. Aber das Gelbe vom Ei ist das nicht.
Ich finde NW sehr gelb! Was stört Dich daran? Außerdem ist es ein wunderbares Einstiegstraining ins Laufen: Nach zwei Jahren NW bin ich problemlos ins Laufen eingestiegen, mit relativ hohem Einsteigertempo und relativ schnellen Steigerungen der Distanz!
Gruß vom NordicNeuling

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Marathonus hat geschrieben:Ich glaube auch, dass das nicht stimmt mit den 6km in 60min. Du schriebst, dass dein Ziel 60min durchlaufen sind. Woher willst du also wissen, dass du 6km in 1h zurücklegst? Ich vermute, du läufst 6km in 45min, richtig?
Das ist immer noch langsam, aber ein Anfang.

Ich glaube auch, dass du dir einen Schlurfschritt angewöhnt hast. Ich würde an deiner Stelle etwas mehr Lauf-ABC machen, um eine sauberere Lauftechnik anzugewöhnen. Ich bin mir sicher, dass du dann sehr bald 9km laufen wirst in 1h, bei lockerem Tempo.
Ui, das macht Mut :-)

Und ja, ihr habt sicher recht, dass die Zeiten und die Distanz nicht ganz aussagekräftig ist - wie gesagt, in den 60 Minuten, die ich gelaufen bin, waren auch nicht ganz irrelevante Gehphasen drin. So habe ich das noch gar nicht betrachtet. Und auch der Schlurfschritt leuchtet mir ein - ich bin immer alleine gelaufen, da hat man dann wenig Vergleichsmöglichkeiten und legt sich sicher die ein oder andere schlechte Angewohnheit zu...

Lieber NordicNeuling, gar nichts stört mich daran! Das war gar nicht negativ gemeint. Mir fehlt einfach das Laufen.

Lauf ABC klingt übrigens super, da mach ich mich gleich mal schlau. Habt ihr eine Idee, wie für den Anfang eine Trainingswoche aussehen kann, wenn ich mir wieder drei mal die Woche Zeit nehme?

Lieben Gruß!

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Laufliebe2016 hat geschrieben:Es juckt mich in den Füßen, ich will wieder joggen!
Du bist doch noch nie gelaufen, jedenfalls deiner Schilderung nach. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Mein Tipp: Anspruch herunterschrauben. Wenn Du wechselweise 100 Meter läufst und dann eine Gehpause einlegst, bis Du das Intervall erneut angehen kannst, wäre das bereits ein guter Einstieg.
I'm not running away from things. I'm running to them before they flare and fade forever.

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Laufliebe2016 hat geschrieben:Habt ihr eine Idee, wie für den Anfang eine Trainingswoche aussehen kann, wenn ich mir wieder drei mal die Woche Zeit nehme?
Ich hab im September beginnend nach diesem Programm in einem Kurs das Laufen gelernt, vielleicht eine Anregung:
http://www.sport-ziel.de/tl_files/sportziel-theme/Downloads/2010_keep%20on%20running%20flyer%205.pdf
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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reicht doch. :daumen:

So kann man die Landschaft viel mehr genießen, finde ich. :confused:

Bist schnell, siehst nix. :winken:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
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