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Hermannslauf

Hermannslauf

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Hallo Zusammen,

ich möchte in anderthalb Wochen zum 4. Mal den Hermannslauf von Detmold nach Bielefeld durch den Teutoburger Wald laufen.
Bislang hat es, mehr durch Zufall und Glück, gut geklappt immer wieder eine persönliche Bestzeit zu laufen.
Durch die Höhenmeter bei diesem Lauf finde ich es allerdings sehr schwierig eine Durchschnitts-Pace festzulegen oder auf genaue Punkte (die Kilometerweiter entfernt von einander sind) zu achten.

Hat jemand von euch einen Tipp, wie man noch eine Zielzeit (unter 3 Stunden für mich) kontrollieren bzw. angehen kann?

Vielen Dank für eure Antworten

Mit sportlichen Grüßen
Kristin

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Rolli hat geschrieben:Erste 5km sehr langsam angehen.
Genau das ist die halbe Miete :daumen:

@Kristin: ich laufe selbst sehr gern Crossläufe bis Marathonlänge. Du kannst Dich dort eigentlich nur auf Dein Gefühl verlassen. Selbst wenn Du unterwegs Zwischenzeiten nimmst, wirst Du daraus nicht schlussfolgern können, ob Du gut unterwegs bist. Hier ist entscheidend bergan nicht zu hoch zu drehen und bergab trotzdem auf dem Gaspedal zu bleiben. Eine Mischkalkulation funktioniert nicht. Beide Bereiche sind relevant. Ein zu starkes Pushen am Berg kann Dir ggf. zu früh den Stecker ziehen. Das ist beim Hermann sicher kein so großes Thema. Das leiden ist ja auf wenige 30km begrenzt. Aber es kann trotzdem wehtun. Daher kann ich Dir nur ans Herz legen nach Gefühl zu laufen und schauen, was dabei rauskommt. Das funktioniert aber nur, wenn Du Dich genau kennst und ein paarmal im Training in den roten Bereich geschlittert bist. Und bestenfalls hast Du bereits geübt wie Du Dich davon wieder erholst.

Rolli´s Rat langsamer loszulaufen, wird Deinem Körper eine ganz gute Möglichkeit geben die Pace selbst zu finden, die für Dich optimal ist. Alle meine guten Rennen im Gelände bin ich genau so gelaufen.

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@Levi, bist Du schon mal den Hermann gelaufen? Schöne Sache...

Da ist alles noch extremer, weil dei ersten 5km immer nur Bergab führen und durch die Adrenalin fühlt man sich so locker und gut, dass man dort immer zu schnell anläuft. Das Bergablaufen verursacht, dass man bei Kilometer 20 mit extremen Krämpfen einfach stehen bleibt.

(Leider 2-3x schmerzvoll erleben müssen)

Der Schlüssel zu Erfolg bei Herrmann sind lange Bergabläufe im Training.

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Rolli hat geschrieben:@Levi, bist Du schon mal den Hermann gelaufen? Schöne Sache...
Leider nicht. Dieses Jahre hatte ich tatsächlich damit geliebäugelt, weil 4 Wochen bis zum Rennsteiglauf dazwischen liegen. Das war mir dann aber doch zu fett. Über 30km im Wettkampf 4 Wochen vor dem Marathon wär mir zu hart. Und einen Trainingslauf in Wettkampfatmosphäre? Da bin ich einfach zu schwach und würde voll reinhalten :peinlich:

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Hier in der Gegend ist das ein Kult-Lauf.

Ich muss seit Jahren, ab November 20x Woche allen erklären, dass ich den Herrmann nicht laufen will... und nur wenige verstehen das.

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Rolli hat geschrieben:Hier in der Gegend ist das ein Kult-Lauf.
Das ist mir bewusst. Ich hatte mal jemand im Kollegenkreis, der kam aus der Gegend und war mehr als angefixt. Da hatte ich mit Sport noch nichts am Hut und konnte das nicht nachempfinden. Selbst als ich mit dem Laufen begonnen hatte, musste ich erst nach Thüringen zurückziehen, um zu verstehen, was ein "Kultlauf" ist. Ich denke mal, daß der Hermann für Euch ähnlich wichtig ist wie für uns der Rennsteiglauf. Mittlerweile verstehe ich das auch :)

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Hallo ihr Beiden,

vielen Dank füreure Antworten.
da ich den Hermann schon 3x gelaufen bin, auch schon weitere 3 Marathons und einen Ironman gefinished habe, kenne ich meinen Körper bereits recht gut. Allerdings, wie ihr schon erwähnt habt, ist der Hermann dann doch nochmal ne Sache für sich.
Daher für mich immer wieder erneut die Frage, wie ich am Besten das Rennen einteile, bzw. angehe.
Hatte im Ziel immer gedacht, auch wenn es nach hinten raus (ganz normal) etwas in den Beinen schmerzte, das ich noch etwas schneller hätte laufen können...aber da ich kein Risiko eingehen will, damit ich durch Krämpfe nicht stehen bleiben muss bei KM 20, war die Vorsicht geboten! ;-)

Aber die Antworten haben mich schon weiter gebracht, dass es also wirklich keinen richtigen Plan für diesen Lauf gibt! :-D

Wünsche euch ein schönes Wochenende!

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Tin hat geschrieben: Aber die Antworten haben mich schon weiter gebracht, dass es also wirklich keinen richtigen Plan für diesen Lauf gibt! :-D
Doch!
Wie geschrieben... sehr langsam anfangen und bis Schopketal warten. Erst da kann man über Bestzeiten nachdenken/angreifen. Ich habe schon seit Schopketal Gedächtnislücken erlebt... und ab da sind noch 10km.

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Rolli hat geschrieben:Hier in der Gegend ist das ein Kult-Lauf.

Ich muss seit Jahren, ab November 20x Woche allen erklären, dass ich den Herrmann nicht laufen will... und nur wenige verstehen das.
+1

Nicht mal vor Jugendlichen machen die halt :motz:

Sportlehrer: "Läufst du Hermann mit?" - Ich "Nein nicht Strecke ist mir zu lang" Lehrer: " Wozu läufst du dann eigentlich..."

Von allen anderen erwarte ich jetzt nicht die Kenntnisse, der Hermann ist halt gut zum Angeben beim Stammtisch.

2:55h klingt dann besser als 4:20 auf 1500m.

Die Spitze geht die ersten 3000m ungefähr in der 3000m-Bestzeit durch, weil es auf den ersten 3km über 200m runter geht.
Einer der Gründe warum das schon als Trainingslauf nicht geeignet ist.

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SKTönsberg hat geschrieben:Sportlehrer: "Läufst du Hermann mit?" - Ich "Nein nicht Strecke ist mir zu lang" Lehrer: " Wozu läufst du dann eigentlich..."
Ich höre auch oft... Was? Nur 1.500m, das schaffst du doch locker! Oder der Klassiker: Für 1.500m ziehst du Dich um? :hihi:
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

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Solche Sportlehrer liebe ich einfach.

Onkel meiner Frau (Sportlehrer und ambitionierter Marathonie): "Was? Du läufst 800m? Versuche mal mit langen Läufen, dann schaffst du vielleicht auch einen Marathon" (schon mein erster Maraton war übrigens schneller als seine Marathon-PB :D )

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"Es trainiert auch mentale Stärke sich dagegen zu wehren:

Im Erdkundeunterricht war der Lehrer stolz wie Oscar den Hermann zum ersten mal knapp unter 3 Stunden gelaufen zu sein.
Er hat uns erstmal im Computerraum sein Zieleinlauffoto gezeigt. Uns war das natürlich recht, hauptsache nichts tun müssen. :zwinker2:

Kommentar von einem Mitschüler der zwar talentiert aber faul ist:

"Herr F., ich laufe den nächstes Jahr unter 2 Stunden", ohne zu wissen wie lang der überhaupt ist.

Lehrer: "Also wenn hier irgendwer mal unter 2:30 läuft mach ich für den ganzen Kurs ein Buffet..."

Da war ich dann auch in Erklärungsnot, denn die sind wohl als longjog drin... :peinlich:

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SKTönsberg hat geschrieben: Lehrer: "Also wenn hier irgendwer mal unter 2:30 läuft mach ich für den ganzen Kurs ein Buffet..."

Da war ich dann auch in Erklärungsnot, denn die sind wohl als longjog drin... :peinlich:
So sicher wäre ich mir da nicht.
Mein erster Hermann bin ich gerade mal in 2:25 und da konnte ich schon 10km in 39'.

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Rolli hat geschrieben:So sicher wäre ich mir da nicht.
Mein erster Hermann bin ich gerade mal in 2:25 und da konnte ich schon 10km in 39'.
Naja ich bin ja auch nochmal 3 Minuten schneller auf 10km und du warst auch 5 Minuten unter 2:30h.
Ich sehe es ja immer wieder bei meinem besten Freund Tim, der letztes Jahr fast ohne Training < 40km/Woche und keinem Lauf länger als 15km den Hermann in 2:16h gelaufen ist, nachdem er total eingegangen ist, weil es auf 2:06 angelaufen ist.

Bei 4:50 min/km kann ich ja auch ganz in Ruhe Nahrung zu mir nehmen, Berge gehen und die Zuschauer helfen durchzuhalten.
Das HM-Tempo liegt ja schon noch unter 4:00 min/km.

Ich kenne die Strecke übrigens von Anfang bis Ende und wenn man nicht am Limit läuft ist die jetzt auch nicht so brutal mit etwas über 500Hm auf 31km.

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D.edoC hat geschrieben:Ich höre auch oft... Was? Nur 1.500m, das schaffst du doch locker! Oder der Klassiker: Für 1.500m ziehst du Dich um? :hihi:
Nun ja, bei ist es genau umgekehrt. Beispielsweise beim Chaselauf waren alle der Meinung, daß die 5,6km doch nur einem kurzen Ausflug entsprächen. Ich liefe ja sonst viel länger. Meine Antwort darauf war wahrheitsgetreu, daß mir das zu anstrengend sei. Da haben die Kollegen nur gelacht. Es konnte aber eigentlich niemand nachvollziehen, daß es eben kein Scherz war.

Ich habe mir mal das Profil des Hermann angeschaut. Ich kann den Untergrund natürlich nicht einschätzen. Aber selbst als einigermaßen lockeren Trainingswettkampf sollten wir den doch weit unter 2h nach Hause laufen.

@Rolli: schätze ich das so falsch ein? Ich kann mir schon vorstellen, daß es ein nicht so grundschneller Typ wie ich topvorbereitet (ein wirkliches Prio1 Rennen) an den Start gehen muss, um die 1:50 zu schaffen. Aber 2h? Das sollten doch mehrere im Sub 38 Forum drin haben. Ich würde das eher als zügigeren und längeren TDL betrachten.

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Meine Zeiten stehen unten, ich bin letztes Jahr am Leistungspeak und voll am Anschlag den Hermann gelaufen und habe 2:03:49 erreicht, was mich auf Platz 21 von >5000 gebracht hat (wobei das durchschnittliche Niveau natürlich sehr niedrig ist).
Drei Läufer sind sub 1:50 gelaufen, 12 sub 2.

Du hast insofern recht, als dass das Terrain nicht übermäßig schwer ist. Ich laufe im Training viel am Berg und die Anstiege beim Hermann sind wirklich nicht sonderlich anspruchsvoll - ich würde das mal mit dem Rennsteiglauf (Marathon) vergleichen: Mehr Höhenmeter berab als bergauf und die Anstiege selbst sind gut machbar.
Der kleine Treppenabschnitt im letzten Drittel hingegen kann einen schon ganz gut aus dem Rhythmus bringen. Obwohl ich letztes Jahr echt gut drauf war, bin ich wirklich am absoluten Limit ins Ziel gekommen. Ich habe auf den letzten Kilometern schon Topleute aus dem Feld überholt, die mit Krämpfen am Rand standen.

Im Vergleich zu einigen hier bin ich natürlich nicht übermäßig schnell, keine Frage. Will auch gar nicht so tun, als ob sub 2 reine Hexerei ist. Ich würde mir aber zugute halten, dass ich eine sehr gute Ausdauer habe. Und ich fand den am Limit gelaufenen Hermann ehrlich gesagt härter auf den letzten 2-3km als bei meiner Marathon-PB zwei Monate später auf den letzten Kilometern.
16.08.17
Stundenlauf 16581m (10km Durchgangszeit ~36:0x)

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Tolgrim hat geschrieben:Ich laufe im Training viel am Berg und die Anstiege beim Hermann sind wirklich nicht sonderlich anspruchsvoll - ich würde das mal mit dem Rennsteiglauf (Marathon) vergleichen: Mehr Höhenmeter berab als bergauf und die Anstiege selbst sind gut machbar.
Der kleine Treppenabschnitt im letzten Drittel hingegen kann einen schon ganz gut aus dem Rhythmus bringen. Obwohl ich letztes Jahr echt gut drauf war, bin ich wirklich am absoluten Limit ins Ziel gekommen. Ich habe auf den letzten Kilometern schon Topleute aus dem Feld überholt, die mit Krämpfen am Rand standen.
Danke für den Vergleich mit dem Rennsteig. Den kenne ich, weil ich ihn bereits zweimal gelaufen bin. Und bei der Staffel war ich 3x auf der 5. Etappe am Start. Jetzt werde ich noch neugieriger auf diesen Lauf (den Hermann) :)

Da der Rennsteig aber auch im nächsten Jahr gesetzt ist, muß ich mal schauen, ob das terminlich irgendwie zusammen passt. Der Ultra wäre ja auch noch reizvoll. Da hätte ich mittlerweile mal Lust.

Du kommst aus Jena? Dann sind wohl die Kernberge Dein Revier? Ich arbeite gerade 3x die Woche im Jenaer Büro. Dort gehe ich immer in der Mittagspause laufen, allerdings an der Saale. Sehen wir uns dann auf dem Rennsteig?

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SKTönsberg hat geschrieben:Naja ich bin ja auch nochmal 3 Minuten schneller auf 10km und du warst auch 5 Minuten unter 2:30h.
Ich sehe es ja immer wieder bei meinem besten Freund Tim, der letztes Jahr fast ohne Training < 40km/Woche und keinem Lauf länger als 15km den Hermann in 2:16h gelaufen ist, nachdem er total eingegangen ist, weil es auf 2:06 angelaufen ist.

Bei 4:50 min/km kann ich ja auch ganz in Ruhe Nahrung zu mir nehmen, Berge gehen und die Zuschauer helfen durchzuhalten.
Das HM-Tempo liegt ja schon noch unter 4:00 min/km.

Ich kenne die Strecke übrigens von Anfang bis Ende und wenn man nicht am Limit läuft ist die jetzt auch nicht so brutal mit etwas über 500Hm auf 31km.
Ja, schon. Deswegen bestimmt nicht als LongJog.

Und Tim (K?) ist immer im Training und schon familiär LDler.
Übrigens, dass ist eine der tückischsten Strecken, die ich kenne. Nicht die Länge und nicht die 700 Hm. Das problematische dabei sind die ersten 5 Bergabkilometer. Ich bin nur 2x den Hermann "gut" gelaufen und 3-4x beim Versuch sub2 zu knacken so extrem eingebrochen... aber so was von, dass ich die Leute am Straßenrand nicht mehr erkennen konnte. Und die Rechnung sub2 ist immer noch offen, obwohl ich damals schon sub34/10km lief.

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Rolli hat geschrieben:Das problematische dabei sind die ersten 5 Bergabkilometer.
Kann man sich dabei muskulär derartig zerstören? Oder bist Du Sub 3/km da runter geheizt? Das würde ich Dir zutrauen :D

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Irgendwie beruhigend, das auch die richtig schnellen ihr persönliches Waterloo auf der Strecke erleben können :D
Bist du deine 2 richtig guten Hermänner also auf der Bergabpassage bewusst langsam gelaufen?
Ich hadere da immer mir. Meine Schwäche ist eher bergauf als bergab :D

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leviathan hat geschrieben:Danke für den Vergleich mit dem Rennsteig. Den kenne ich, weil ich ihn bereits zweimal gelaufen bin. Und bei der Staffel war ich 3x auf der 5. Etappe am Start. Jetzt werde ich noch neugieriger auf diesen Lauf (den Hermann) :)

Da der Rennsteig aber auch im nächsten Jahr gesetzt ist, muß ich mal schauen, ob das terminlich irgendwie zusammen passt. Der Ultra wäre ja auch noch reizvoll. Da hätte ich mittlerweile mal Lust.

Du kommst aus Jena? Dann sind wohl die Kernberge Dein Revier? Ich arbeite gerade 3x die Woche im Jenaer Büro. Dort gehe ich immer in der Mittagspause laufen, allerdings an der Saale. Sehen wir uns dann auf dem Rennsteig?
Hermann ergibt sich bei mir primär daraus, dass ein Teil der Familie da wohnt und es sich immer schön mit einem Familienbesuch verbinden lässt.
Denke trotzdem, dass der Hermann auch sonst eine schöne Veranstaltung mit toller Stimmung ist. Natürlich ist die Strecke an sich nicht so "mythisch schwer", wie es gerne beschworen wird.

Terminlich sind sich die beiden Veranstaltungen leider wirklich im Weg. Letztes Jahr lagen nur zwei Wochen dazwischen. Ich bin zwar trotzdem in Neuhaus gestartet beim Marathon, aber die erste Hälfte eher mit gezogener Handbremse. Hat sich trotzdem gelohnt.
Dieses Jahr sind es vier Wochen und der Rennsteiglauf steht bei mir definitiv im Terminplan - werde mich aber erst endgültig anmelden, wenn ich nächstes Wochenende (hoffentlich) gesund und verletzungsfrei vom Hermannslauf zurückkomme.

Richtig, ich wohne seit ziemlich genau 10 Jahren in Jena. Meine flachen Einheiten mache ich alle im Paradiespark auf den ausgeschilderten Laufstrecken, aber ehrlich gesagt bin ich deutlich häufiger in den Bergen. Meine "Hausrunde" hat 12km und ~330hm (führt vom Park aus 1.5km flach hinter das Ernst-Abbe-Sportfeld, dann bei den Teufelslöchern steil rauf auf die mittlere Horizontale und dann in weitem Bogen zum Fuchsturm; dahinter durchs Kernbergviertel wieder runter Richtung Park). Falls es dich interessiert, ich hatte vor kurzem im Hermannslaufthread mal einige längere Einheiten verlinkt:
http://forum.runnersworld.de/forum/wett ... ost2160329
16.08.17
Stundenlauf 16581m (10km Durchgangszeit ~36:0x)

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leviathan hat geschrieben: @Rolli: schätze ich das so falsch ein? Ich kann mir schon vorstellen, daß es ein nicht so grundschneller Typ wie ich topvorbereitet (ein wirkliches Prio1 Rennen) an den Start gehen muss, um die 1:50 zu schaffen. Aber 2h? Das sollten doch mehrere im Sub 38 Forum drin haben. Ich würde das eher als zügigeren und längeren TDL betrachten.
Das Niveau der breite Spitze ist aktuell etwas schwächer, aber um 1:50 laufen zu können muss man schon sub31/10km und seeeehr gut am Berg sein. Für sub2 sind sub35 vielleicht machbar, vorausgesetzt, dass man sich 6 Monate (und das tuen hier sehr viele) spezifisch auf den Hermann vorbereitet. Nur auf den Hermann.

Wie schon Tolgrim geschrieben hat: sehr viele sub34 scheitern an der Marke und traben die letzten 3-4km mit Krämpfen in 6:00/km.

Kann sein, dass der "Kult"-Charackter des Laufes die lokale Spitze etwas Übermotivation auf den ersten 5km verleit, was der Hermann am Ende grausam bestraft.

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leviathan hat geschrieben:Du kannst Dich dort eigentlich nur auf Dein Gefühl verlassen.
+1

Ich geh da immer nach Zeit. D.h., wenn ich meine, da drei Stunden zu brauchen, versuche ich halt, das 3h-Belastungsgefühl zu treffen. Geht natürlich umso besser, je länger man läuft.
Ausnahme: wenn's am Anfang lange bergab geht, s. Rollis Anregungen.

leviathan hat geschrieben:Über 30km im Wettkampf 4 Wochen vor dem Marathon wär mir zu hart. Und einen Trainingslauf in Wettkampfatmosphäre? Da bin ich einfach zu schwach und würde voll reinhalten :peinlich:
Habe ich grade gemacht. Ohne voll reinzuhalten, denke/hoffe ich. Mal schaun, in 15 Tagen wissen wir mehr.
Ansonsten: mehr Wettkämpfe laufen, dann ballerst du auch nicht immer.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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76er hat geschrieben:Irgendwie beruhigend, das auch die richtig schnellen ihr persönliches Waterloo auf der Strecke erleben können :D
Bist du deine 2 richtig guten Hermänner also auf der Bergabpassage bewusst langsam gelaufen?
Ich hadere da immer mir. Meine Schwäche ist eher bergauf als bergab :D
Das wage ich zu bezweifeln.
Trotz der allgemeinen Behauptungen: Berghoch kommt jeder. Das Problem sind immer die Bergabpassagen, vor allem wenn man sie nicht trainiert. Zum Beispiel Hill71 (glaube ich, schon lange nichts von ihm gelesen) bereitet sich seit November mit langen Bergabläufen auf den Hermann vor. Erreicht hat er 1:52.

3 Tipps für Dich:
Langsam die ersten 5km laufen.
Über Mittag in der Sonne laufen, und so sich auf eine Hitzeschlacht vorbereiten.
Bergabläue trainieren.

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leviathan hat geschrieben:Kann man sich dabei muskulär derartig zerstören? Oder bist Du Sub 3/km da runter geheizt? Das würde ich Dir zutrauen :D
:peinlich:
Ja. Einmal sogar 5km PB auf den ersten Kilometern geschafft. :klatsch: Das war das Jahr nach meinem Hermann PB (2:03) wo ich sofort sub2 laufen wollte.

... ich hab gelitten, gelitten, gelitten... :frown:

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D-Bus hat geschrieben: Ansonsten: mehr Wettkämpfe laufen, dann ballerst du auch nicht immer.
Dann kennst Du mich zu wenig.

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Tolgrim hat geschrieben:Falls es dich interessiert, ich hatte vor kurzem im Hermannslaufthread mal einige längere Einheiten verlinkt:
http://forum.runnersworld.de/forum/wett ... ost2160329
Klasse! Danke für die Info. Vielleicht finden wir mal eine Gelegenheit und Du zeigst mir mal Deine Hausstrecke. Würde mich freuen :)
Das Niveau der breite Spitze ist aktuell etwas schwächer, aber um 1:50 laufen zu können muss man schon sub31/10km und seeeehr gut am Berg sein.
Elias ist nun tatsächlich sehr schnell auf den Unterdistanzen, obwohl er ein exzellenter LDLer ist. Und 515HM nach oben sind auf 31km schon ein Wort. Bei den 710HM nach unten ist eben die Frage, ob man dort Druck machen kann oder auch da noch verliert. So ist es z.B. beim Kernberglauf und auf einzelnen Abschnitten auch auf dem Rennsteig. Wenn die nicht zu steil sind und nicht zu viele Wurzeln und Geröll stören, denke ich, daß man mit einer Sub 32 auch in den Bereich laufen kann.

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Rolli hat geschrieben:Das wage ich zu bezweifeln.
Trotz der allgemeinen Behauptungen: Berghoch kommt jeder. Das Problem sind immer die Bergabpassagen, vor allem wenn man sie nicht trainiert. Zum Beispiel Hill71 (glaube ich, schon lange nichts von ihm gelesen) bereitet sich seit November mit langen Bergabläufen auf den Hermann vor. Erreicht hat er 1:52.
Ich würde es anders formulieren:

Bergauf kannst Du gewinnen und bergab kannst Du fast nur verlieren.
Das Problem sind immer die Bergabpassagen, vor allem wenn man sie nicht trainiert.
Wohl war. Da werde ich noch etwas interessantes in meinem Wochenrückblick schreiben. Nur soviel, zweimal hintereinander am Berg mit langen - gar nicht hart gelaufenen - Bergabpassagen haben mich eine QTE gekostet.

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D-Bus hat geschrieben: Habe ich grade gemacht. Ohne voll reinzuhalten, denke/hoffe ich. Mal schaun, in 15 Tagen wissen wir mehr.
Ansonsten: mehr Wettkämpfe laufen, dann ballerst du auch nicht immer.
Nicht noch Salz in die Wunde streuen :D

Ich drücke Dir die Daumen. Das sieht aber alles ziemlich vielversprechend aus. Ich muß mir in dem Faden eh immer wieder die Augen reiben wie es da vorwärts geht :daumen:

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leviathan hat geschrieben:
Ich habe mir mal das Profil des Hermann angeschaut. Ich kann den Untergrund natürlich nicht einschätzen. Aber selbst als einigermaßen lockeren Trainingswettkampf sollten wir den doch weit unter 2h nach Hause laufen.

@Rolli: schätze ich das so falsch ein? Ich kann mir schon vorstellen, daß es ein nicht so grundschneller Typ wie ich topvorbereitet (ein wirkliches Prio1 Rennen) an den Start gehen muss, um die 1:50 zu schaffen. Aber 2h? Das sollten doch mehrere im Sub 38 Forum drin haben. Ich würde das eher als zügigeren und längeren TDL betrachten.
Du wirst Sub2 schaffen, aber locker auch nicht. Mein ehemaliger Teamkollege läuft Marathon in 2:26 und Halbmarathon in 1:09, dazu auf irgendwelchen Dörfern ohne Konkurrenz. Beim Hermann ist er auf ca. 1:52-53h angegangen und hat sich dann noch mit 1:57h ins Ziel und auf Platz 10 gequält.
Der Hermann ist Elias Nr.1-Wettkampf und er kennt die Strecke perfekt und trainiert auch dort. Im Marathon liefert er zwischen 2:21 und 2:26.
Seine Zeiten schwanken beim Hermann zwischen 1:45 und 1:50.
Daher kann man die Straßenzeiten nicht so einfach als Grundlage nehmen.

Wer sich gut vorbereitet und die Strecke kennt wird trotzdem so eine Halbmarathonzeit um die 1:15-16 brauchen um Sub2 zu laufen und 10km unter 34:30.
Für eine Sub1:50 musst du schon locker unter 1:10 laufen und zusätzlich Erfahrung haben.
Letztes Jahr ist 2.-platzierte auch mit einer 1:07 angereist und der Sieger hat schon einige Ultra-trail-Weltmeisterschaftsteilnahmen auf dem Buckel.

Ob D.edo.C so einfach unter 2 läuft würde ich bezweifeln, selbst am Limit wird das eng.

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leviathan hat geschrieben:Klasse! Danke für die Info. Vielleicht finden wir mal eine Gelegenheit und Du zeigst mir mal Deine Hausstrecke. Würde mich freuen :)
Gerne! Kriegen wir bestimmt mal hin.
Bei den 710HM nach unten ist eben die Frage, ob man dort Druck machen kann oder auch da noch verliert. So ist es z.B. beim Kernberglauf und auf einzelnen Abschnitten auch auf dem Rennsteig. Wenn die nicht zu steil sind und nicht zu viele Wurzeln und Geröll stören, denke ich, daß man mit einer Sub 32 auch in den Bereich laufen kann.
Ich kenne alle drei Strecken (Kernberglauf am besten, Start liegt ja praktisch vor der Haustür) und würde das persönlich so sehen:

Hermann hat genügend Bergabpassagen, wo man durchaus richtig Tempo machen kann. Hinten raus wird es - zumindest meiner limitierten Erfahrung von drei Teilnahmen nach - etwas anspruchsvoller. Aber insgesamt ist das schon eine vergleichsweise schnelle Strecke.

Rennsteig hat beides. Gerade zu Beginn kann man es ja theoretisch laufen lassen. Es gibt aber auch fiese Abschitte, wie zum Beispiel den berüchtigten Hohlweg. Da bin ich letztes Jahr - obwohl ich gewarnt war aus dem vorherigen Jahr! - schön umgeknickt. Das ist gerade noch mal glimpflich ausgegangen.

Kernberglauf hingegen ist überwiegend steil, technisch, anspruchsvoll und sehr viele Wege sind auch richtig schmal. Ich habe da schon Jahre erlebt, wo man bei schlechtem Wetter auf dem Schlamm mehr bergab gerutscht ist als alles andere. Dazu kommen noch die extremen Helligkeitsunterschiede, wenn man aus dem Wald kommend plötzlich am einem schmalen Südhang entlangläuft.
16.08.17
Stundenlauf 16581m (10km Durchgangszeit ~36:0x)

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SKTönsberg hat geschrieben:Du wirst Sub2 schaffen, aber locker auch nicht.
Es kann auch sein, daß ich mich hier sehr täusche. Aber wenn ich mal einen TDL von 30km nehme. Den würde ich so um die 3:35 laufen, gedrückt vielleicht 3:30. Bei ähnlichem Profil wie auf dem Hermann liegt so was dann bei 3:45 bis 3:50/km. Langsamer als die 3:50 kann ich mir auch als Trainingslauf nicht vorstellen. Und damit läge man ja schon unter 2h.
Für eine Sub1:50 musst du schon locker unter 1:10 laufen und zusätzlich Erfahrung haben.
Ja klar. Aber das geht auch mit einer 32er Zeit auf 10 :)

Als ich vor 2 Jahren auf dem Rennsteig vorn lag, war ich auf den Unterdistanzen langsamer als jetzt. Die Unterschiede zwischen 10k, HM und M Geschwindigkeit waren allerdings nur marginal. Speed ist wichtig, aber nicht alles.
Letztes Jahr ist 2.-platzierte auch mit einer 1:07 angereist und der Sieger hat schon einige Ultra-trail-Weltmeisterschaftsteilnahmen auf dem Buckel.
Man kann natürlich immer mal einen Wettkampf verreißen. Es gibt miese Tage oder einfach mal Pech. Vielleicht will man auch einfach zu viel. Das gehört eben dazu. Shit happens...

Ich freunde mich gerade mit dem Hermann an :D

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Rolli hat geschrieben:Dann kennst Du mich zu wenig.
Ich hatte erst (Ausnahme: Rolli) geschrieben, war aber mal wieder zu sanft, um das stehen zu lassen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Ich hatte erst (Ausnahme: Rolli) geschrieben, war aber mal wieder zu sanft, um das stehen zu lassen.
Ich denke zu wissen, wem das galt. Und das stimmt natürlich :)

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Hallo Frichdal
Der Hermannslauf geht bis auf ein ganz kleines Teilstück nur durch den Wald.
Der Wald besteht allerdings aus verschiedenen Arbeit von Bäumen und hat dadurch auch verschiedene Böden:
Tannennadeln, Sandig, Erdig, Steinig...alles was man so sich vorstellen kann ;-)
Im Teilstück durchläuft man den Ort Oerlinghausen - beste Stimmung - immer was los - fabelhaft :-)

Gerne sage ich auch, erst ab da, bzw. danach geht der ,,Hermann" erst so richtig los!
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