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Marathon über 5 h: Ist das noch ein Marathon?

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Persönlich bin ich der Meinung, daß jemand, der 5-Stunden für einen Marathon benötigt, eine Sportart betreibt, die er nicht beherrscht. Natürlich ist das immer noch eine sportliche Betätigung, aber einfach eine Nummer zu groß.

Der 5-Stunden-"Läufer" benötigt etwa das 2.5-fache der Weltrekordzeit. Auf einen 100m-Läufer bezogen wären das in etwa 25 Sekunden für 100m. Ich glaube kaum, daß irgendjemand auf die Idee kommen würde, sich bei den nächsten Kreismeisterschaften anzumelden, die 100 m in 25 Sekunden zu laufen und dann allen Bekannten zu erzählen, daß er 100m-Sprinter sei. Und ich bin mir sicher, daß selbst die 25 Sekunden nicht jeder schafft.
Alternativ könnte man auch 1m hoch springen und sich als Hochspringer bezeichnen oder das Planschen im Schwimmbecken (=Schwimmbewegungen machen, um nicht zu ertrinken) als Wettkampfschwimmen bezeichen (oh weh, daß war jetzt etwas übertrieben und gleich werde ich gelyncht *duck* oder noch besser *schnell wegrenn*).

Insofern würde ich den 5-Stunden-Finisher auch nicht mehr als Marathonläufer bezeichnen. Er kommt zwar auch irgendwie an, aber sinnvoll ist das nicht. Es liegt einfach daran, daß Marathon laufen 'in' ist und sich die Leute dann zu so was hinreißen lassen. Zum Glück sind ja 100km-Läufe out, stellt Euch mal vor, *das* wäre in....

Andreas

*nach Schreiben dieses Postings unbekannt verzogen

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Bueffelchen hat geschrieben:Und nicht jeder der eine Meinung vertritt ist deshalb intolerant. Ich finde es eine Unsitte, dass bei jeder halbwegs ernsthaften Diskussion dieses Totschlagargument (Intoleranz) gegen alle gerichtet wird, die eine dezidierte Meinung vertreten. Bißchen lockerbleiben.
Danke! Alles, was du geschrieben hast, kann ich unterschreiben. :daumen:

Ich glaube auch, dass die Diskussion ein bisschen aus dem Ruder gelaufen ist und zu einer Konfrontation zwischen "schnellen" und "langsamen" Läufern gemacht wurde.
Zumindest für mich ging es nicht darum. Es gibt Gründe, warum jemand vielleicht nicht schneller laufen kann. Alwiny in dem anderen thread z.B. hat gesundheitliche Einschränkungen, die ihn daran hindern schneller zu laufen.
Wenn aber ein gesunder, relativ junger Mann, der 80 km / Woche läuft, als Marathonziel 5 Std. angibt, finde ich das schwer verständlich.
Wenn jemand schreibt, "gesund ankommen" ist das Ziel, habe ich dafür auch wenig Verständnis.
Wenn jemand sich die langen Läufe in der Vorbereitung schenkt, weil sie zu belastend sind, aber unbedingt Marathon laufen muss, fehlt mir auch dafür das Verständnis. (Ich nenne keine Namen. :wink: )
Die Diskussion ging (für mich jedenfalls) nicht um Zeiten, sondern um Vorbereitung. Ganz trennen lässt sich das natürlich nicht.

Einige haben zuletzt leider sehr stark aus der Schmollecke argumentiert. Trotzdem finde ich, ist dies einer der interessanteren threads hier. :D

Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

Alle für jeden

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brickmaster hat geschrieben:Der 5-Stunden-"Läufer" benötigt etwa das 2.5-fache der Weltrekordzeit.

...ob du's glaubst oder nicht es liegt alles in dir,
du bist hier also zeig' mir und jedem, dass du am leben bist.

Denn das ist unsere Zeit,
um jetzt Vollgas zu geben,
alle für jeden.

Es gibt nichts was uns bleibt,
außer Vollgas zu geben,
alle für jeden

Son Goku

Und das gilt für alle und jeden! Auch die langsamen geben Vollgas...sie haben eben nur ne Ente oder nen alten Käfer.
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Meine bescheidene Meinung zum Thema:
Der Marathon ist eine große Belastung für den Körper, besonders auch für Knochen, Gelenke, Bänder und Sehnen. Deshalb sollte man nur gut vorbereitet an den Start gehen. Das heißt für mich: Mehrere Jahre Laufpraxis und Erfahrung auf kürzeren Strecken. Man sollte ruhig auf kürzeren Strecken schon mal bis an seine Grenzen gegangen sein.
In den letzten Monaten vor dem Marathon sollte man ruhig 60 km/Woche oder auch mehr laufen und auch mehrere Läufe um 30 - 35 km absolvieren.
Wer weniger tut, um sich auf einen Marathon vorzubereiten, dem werde ich nicht empfehlen den Marathon zu laufen, sondern erher davon abraten. Wer sich aber wie oben beschrieben auf einen Marathon vorbereitet, der schafft ihn dann in der Regel auch in weniger als 5 Stunden.
Allerdings gibt es natürlich auch zahlreiche schnellere Läufer, die nicht ausreichend vorbereitet sind. Denen würde ich von einem Marathon genauso abraten. Bloß wenn einer nach 3:48 Stunden ist Ziel kommt, fällt das nicht so leicht auf, das er schlecht vorbereitet war. Von denen die mehr als 5 Stunden benötigen waren aber sicherlich sehr viele nicht besonders gut vorbereitet.
Allerdings kann man auch als schnellerer Läufer mal einen Marathon ganz gemütlich als Trainingslauf oder auch bloß aus Spaß in mehr als 5 Stunden laufen. Das ist mir nämlich auch schon passiert, letztes Jahr im Februar.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild
Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006

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brickmaster hat geschrieben:Persönlich bin ich der Meinung, daß jemand, der 5-Stunden für einen Marathon benötigt, eine Sportart betreibt, die er nicht beherrscht.


... und Skispringer, die noch nicht über 100 Meter kommen sind keine Skispringer sondern Meteoriten, die vom Himmel fallen? Sport bedeutet auch Bewegung und nicht nur Höchstleistungen ...

Wenn ich irgendwann mal meinen ersten Marathon mitlaufe, betreibe ich eine Sportart, die ich auf meine Art beherrsche. Und ich werde stolz sein, ohne auf die uhr zu schauen ....


Ralf

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brickmaster hat geschrieben:Persönlich bin ich der Meinung, daß jemand, der 5-Stunden für einen Marathon benötigt, eine Sportart betreibt, die er nicht beherrscht. Natürlich ist das immer noch eine sportliche Betätigung, aber einfach eine Nummer zu groß.

Da du ja selbst einer Minderheit angehörst, kannst du das auch schreiben :wink: .

Nach der deutschen Marathon-Bestenliste von Greif aus dem Jahre 2003 laufen bei den Männern 6,5% über 5h (bei den Damen 14,7%). Unter 2:45h laufen bei den Männern nur 0,45% (bei den Damen 0,06%). Du gehörst also einer verschwindend kleinen Minderheit an :P . Und ich denke, dass sich in den kommenden Jahren die Kluft noch weiter vergrößern wird.

Marathon ist halt für viele keine Wettkampfsportart, sondern eher ein Event, eine Sightseeing-Tour, eine Selbstbestätigung und was auch immer. Mich hat das aber auch nie gestört - bin ich doch selbst durch einen derartigen Grund zum Laufen und zum Marathon gekommen.


Viele Grüße
Jörg

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Kylie hat geschrieben:...und auch nach dieser langjährigen Marathonerfahrung ist es immer wieder ein Experiment. Schaff ich's? Wie schaff' ich's? Wie wird es diesmal?
"Die Strecke im Griff" hat man imho, wenn "schaff ich´s / schaff ich´s nicht?" kein Thema mehr ist.
Abgesehen davon bleibt immer ein Restrisiko oder Restzweifel. Reicht die Vorbereitung? Genug lange Läufe? Lang genug? Genug Tempo trainiert? Hoffentlich war´s nicht zuviel... Wie sieht´s mit der Regeneration aus? Wie wird das Wetter? ...
Das gehört dazu und macht auch den Reiz aus. Wäre doch langweilig, wenn man vorher schon alles wüsste... :wink: Toll ist, wenn man hinterher sagen kann: alles hat gepasst, alles richtig gemacht! Das vergisst man nicht, dabei spielt´s keine Rolle, ob man 2:30 oder 4:30 gelaufen ist...
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Ist denn schon mal jemand von den "flotten" hier 5 Stunden unterwegs gewesen? Am Stück?

Ich teile Kylies Meinung, dass die Zeit alleine ein schlechter Maßstab ist.

Ich frage mich wer es nötig hat, das zu diskutieren, ob er denn mit 5h noch "gilt"...

Klar ist, das sportlich eine 2:30 oder 3:15 höher zu bewerten ist (wobei das Alter noch eine Rolle spielt), aber ein Marathon ist ein Marathon ist ein Marathon ist ein Marathon. Und es stellt sich die Frage, ob man die Zeit wirklich bewerten muss.

Ich war erst einmal Zuschauer bei einem M, aber der Applaus und die Art des Zuspruchs sind bei den schnellen und den langsamen Läufern doch von sehr unterschiedlichen Motiven geprägt. Bei den schnellen ist es Bewunderung, Anfeuerung, bei den langsamen mehr Mitleid und Motivation. Sei doch jedem das gegönnt was er verdient. Oder will einer von den Flitzern Mitleid?
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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WinfriedK hat geschrieben:"Die Strecke im Griff" hat man imho, wenn "schaff ich´s / schaff ich´s nicht?" kein Thema mehr ist.
Abgesehen davon bleibt immer ein Restrisiko oder Restzweifel. Reicht die Vorbereitung? Genug lange Läufe? Lang genug? Genug Tempo trainiert? Hoffentlich war´s nicht zuviel... Wie sieht´s mit der Regeneration aus? Wie wird das Wetter? ...
Das gehört dazu und macht auch den Reiz aus. Wäre doch langweilig, wenn man vorher schon alles wüsste... :wink: Toll ist, wenn man hinterher sagen kann: alles hat gepasst, alles richtig gemacht! Das vergisst man nicht, dabei spielt´s keine Rolle, ob man 2:30 oder 4:30 gelaufen ist...


Danke, finde ich sehr gut formuliert. So möchte ich das für mich auch verstehen.
Ob das für mich momentan Anfänger-Illusionen sind, und wie ich das tatsächlich durchziehe, oder ob mich irgendwas doch schon in einen Marathon treibt, obwohl ich noch nie so lange gelaufen bin, kann ich natürlich nicht sagen.

Grüße! Anne :hallo:

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Ich hab ja jetzt nicht alles durchgelesen, aber weiss man eigentlich wie lange der Ur-Marathoni damals mit seiner Botschaft unterwegs war, bevor er darniedersank ? Würde der heute als Marathonläufer durchgehen ? :D

CU Sigi

Es zählt nur der Finish !

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Habt ihr euch schon mal überlegt, daß es eine Menge Marathonläufer gibt, die nur finishen wollen und die die gelaufene Zeit nur am Rande interessiert ? Die Marathonveranstaltungen in den großen Städten mit mehreren tausend Teilnehmern sprechen doch mehr die Durchschnittsläufer an, die auf das große Event aus sind. Den Leistungsläufern mit Sub 4 h wird sicher Respekt gezollt, was viel interessanter ist, ist doch wie sich die ganz normalen Durchschnittsläufer in das Ziel quälen, die eben nicht so viel trainieren und auch nicht irgendein Vorbereitungsprogramm absolviert haben. Ich habe vor einem untrainierten Läufer, der mit 5h ins Ziel kommt jedenfalls einen Riesenrespekt, ganz einfach deswegen, weil er sich die lange Distanz zugetraut hat und sich der großen Belastung gestellt hat. :)

5h sind doch wirklich nicht langsam, das sind 2,5 h auf die Halbmarathondistanz, nach 2,5 h auf 21 km können viele Läufer überhaupt nicht mehr weiterlaufen und diese Läufer schaffen es in demselben Tempo dann noch einmal 21 km !

Völlig abgehoben sind die Topläufer hier im Forum, die auf solche 5h Läufer abschätzig runterblicken und dann sogar noch behaupten, die wären nicht gelaufen, sondern nur gegangen. Ich würde gerne einmal den Trainingsaufwand von einem 5 h Läufer mit dem vom Mainzrunner vergleichen. Bei nur 20 % Trainingsaufwand als Mainzrunner und nur 1 Stunde weniger würde ich nur noch grinsen :D

Ich bin im Sommer viel in den Bergen unterwegs, da sind noch nie solche Diskussionen aufgekommen. Oben am Gipfel sind alle gleich, ganz egal wie lange welche gebraucht haben. Jeder kann sich in das Gipfelbuch eintragen, Zeit spielt keine Rolle, jeder ist sein eigener Sieger den Berg bezwungen zu haben. Ich habe auch schon welche auf halber Strecke überholt und habe am Gipfel schon eine halbe Stunde Brotzeit gemacht, bis die Leute dann auch gekommen sind. Nie wäre es mir in den Sinn gekommen zu denken, daß ich deswegen irgendwie über ihnen stünde, denn die hatten es schließlich auch bis hoch zum Gipfel geschafft und nur das zählt ! :wink:

Und wenn ich hier dann von Leuten lese, die einen Marathon in 3:45 h geschafft haben und dann 3 Monate wegen Gelenkbeschwerden keinen Sport mehr machen können, dann frage ich mich doch wer hier die Marathondistanz cleverer bewältigte ???? der >5 h Läufer oder der Andere ?? :gruebel:

Also von mir aus sollen doch solche Leute hier wie der Mainzrunner doch ihren Marathon in <4 h oder <3 h laufen, ist doch mir völlig schnuppe was für Zeit die brauchen. Ich freue mich in diesem Jahr auf einen Marathon, bei dem eben Zeit nicht an vorderster Stelle steht und noch bis zur Endzeit von 7h die Zeitnahme erfolgt und auch noch die letzten Läufer, auch wenn sie dann schon gehen sollten, von den Einheimischen fanatisch angefeuert werden :D

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Hi,

neu hier und schon mitmischen... so bin ich halt... aber irgendwo muß man ja einsteigen.

Will man wirklich so vermessen sein und über die Leistung anderer urteilen? Ich denke es jagt jeder seine eigenen Geister! Und ja warum nicht: Alle die langsamer laufen als 5h dürfen den Titel Marathonfinisher nicht mehr tragen!
Kommt lasst uns doch gleich weiter Aussortieren: behinderte Sportler, Alterssportler, was noch? Nett - unter Läuferkollegen! Demjenigen der sich darüber freut einen Marathon gefinished zu haben, wenn auch in z.B. 5 h, diese Freude an seinem Erfolg nehmen zu wollen! Was? Du nennst Dich Marathonläufer?
Jeder kann natürlich seine Meinung frei äussern - das ist ok - sollte aber evtl. daran denken das vielleicht beim nächsten Marathon ein Kenianer vor ihm steht und sagt: "Hee Du läufst nur 2:45 - Was willst Du denn hier"!
Natürlich ist ein Marathon in oder über 5h nicht mit den Hochleistungsläufen in etwas über 2h zu vergleichen. Sollte hier jemand sein der um die 2:08 läuft möge er mich entschuldigen aber:
Wenn wir schon vom sportlichen Sinn reden ist es doch der ureigenste um den Sieg, um den ersten Platz zu ringen? Dann: Warum laufen die mit über 2:30 oder so überhaupt noch mit? Da ist doch eh keine Chance!
Mann! Leben und Leben lassen! Ich finde es toll wenn jemand das Ding mit 3h reisst oder mit 4h oder was auch immer! Nehmt doch nicht denen die Freude und den Stolz an Ihrer Leistung die länger brauchen!
Jeder Mensch ist anders - und für jeden hat der Marathon eine andere Bedeutung. Und diese Bedeutung findet man nicht in irgendwelchen Tabellen oder Zahlenkolonnen - sondern nur in sich selbst!
Pimkin

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pandadriver58 hat geschrieben:... aber weiss man eigentlich wie lange der Ur-Marathoni damals mit seiner Botschaft unterwegs war, bevor er darniedersank ?
Ist das irgendwie wichtig? Oder vergleichbar? :confused:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Ich hätte ja - nachdem ich das ganze Hick-Hack hier gelesen habe - noch ne Idee für eine Frage, die die Läuferwelt bestimmt bewegt:

Ist ein Marathon mit Gehpausen noch ein Marathon?

Aber ich glaube, wir lassen das. Jeder Mensch ist anders. Jeder gelaufene oder gegangene Marathon ist anders. Who cares?

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pandadriver58 hat geschrieben:Ich hab ja jetzt nicht alles durchgelesen, aber weiss man eigentlich wie lange der Ur-Marathoni damals mit seiner Botschaft unterwegs war, bevor er darniedersank ? Würde der heute als Marathonläufer durchgehen ? :D

CU Sigi

Der Sack war sicher eine Schnecke und war viel zu langsam unterwegs um hier als Marathoni durchzukommen. Und schliesslich ist er, weil er ja vieeeel zu wenig trainiert hatte, auch umgekippt. Selbst schuld der Dussel. :nick:

Also liebe Läufer passt schön auf, dass ihr auch ja genug trainiert. Sonst ist euer erster Marathon womöglich gar keiner !

Vergleiche mit Sprint

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Brickmaster,
daß der 5-Stunden-Läufer seine Sportart nicht im Griff hat, leuchtet mir ein.
Ich finde aber, daß der Vergleich mit dem langsamen 100-Meter-Läufer nicht tragfähig ist. 100 Meter in 25 Sekunden zu laufen ist eine klar unterdurchschnittliche Leistung (für einen gesunden nichtbehinderten Menschen unter 60 oder 65, sagen wir mal). Dagegen ist ein Marathonlauf in 5 Stunden eine weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt liegende Leistung. Es ist vor allem auch eine ungleich größere Belastung.

Jürgen

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brickmaster hat geschrieben:Persönlich bin ich der Meinung, daß jemand, der 5-Stunden für einen Marathon benötigt, eine Sportart betreibt, die er nicht beherrscht. Natürlich ist das immer noch eine sportliche Betätigung, aber einfach eine Nummer zu groß.

Der 5-Stunden-"Läufer" benötigt etwa das 2.5-fache der Weltrekordzeit. Auf einen 100m-Läufer bezogen wären das in etwa 25 Sekunden für 100m. Ich glaube kaum, daß irgendjemand auf die Idee kommen würde, sich bei den nächsten Kreismeisterschaften anzumelden, die 100 m in 25 Sekunden zu laufen und dann allen Bekannten zu erzählen, daß er 100m-Sprinter sei. Und ich bin mir sicher, daß selbst die 25 Sekunden nicht jeder schafft.
Alternativ könnte man auch 1m hoch springen und sich als Hochspringer bezeichnen oder das Planschen im Schwimmbecken (=Schwimmbewegungen machen, um nicht zu ertrinken) als Wettkampfschwimmen bezeichen (oh weh, daß war jetzt etwas übertrieben und gleich werde ich gelyncht *duck* oder noch besser *schnell wegrenn*).

Insofern würde ich den 5-Stunden-Finisher auch nicht mehr als Marathonläufer bezeichnen. Er kommt zwar auch irgendwie an, aber sinnvoll ist das nicht. Es liegt einfach daran, daß Marathon laufen 'in' ist und sich die Leute dann zu so was hinreißen lassen. Zum Glück sind ja 100km-Läufe out, stellt Euch mal vor, *das* wäre in....

Andreas

*nach Schreiben dieses Postings unbekannt verzogen
Hart, aber irgendwie wahr. Da ist was dran...

Es wurde ja auch häufiger gesagt: Ich laufe den M nicht schnell, dafür genieße ich ihn. Für mich ist das aber kein Widerspruch, sondern es gehört zusammen: Einigermaßen zügig und "auf Zeit" laufen, die Distanz beherrschen und nicht von ihr beherrscht werden und den Lauf gleichzeitig intensiv geniessen. So soll es sein.

Ich würde sogar noch weitergehen: Wenn man den M nicht guttrainiert und souverän bestreiten kann, dann ist man überhaupt nicht in der Lage, das Rennen, die Atmosphäre und das ganze Flair drumherum richtig zu geniessen!

Schaut man sich dagegen die 5h-und-mehr-Finisher an, dann wirken viele keineswegs so, als hätten sie ihren Wettkampf geniessen können.


Gruß Fritz,
M-Genußläufer

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cpp hat geschrieben:Der Sack war sicher eine Schnecke und war viel zu langsam unterwegs um hier als Marathoni durchzukommen. Und schliesslich ist er, weil er ja vieeeel zu wenig trainiert hatte, auch umgekippt. Selbst schuld der Dussel. :nick:

Also liebe Läufer passt schön auf, dass ihr auch ja genug trainiert. Sonst ist euer erster Marathon womöglich gar keiner !

Ha - das ist gut! Gefällt mir ! :help:

Pimkin

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Fritz hat geschrieben:Ich würde sogar noch weitergehen: Wenn man den M nicht guttrainiert und souverän bestreiten kann, dann ist man überhaupt nicht in der Lage, das Rennen, die Atmosphäre und das ganze Flair drumherum richtig zu geniessen!

Schaut man sich dagegen die 5h-und-mehr-Finisher an, dann wirken viele keineswegs so, als hätten sie ihren Wettkampf geniessen können.
So isses. :daumen:
Leider werden solche Selbstverständlichkeiten hier vielfach als Diskriminierung aufgefasst. :nein:
Umgekehrt werden schlecht vorbereitete Läufer für ihr Durchhaltevermögen und ihre "Leidensfähigkeit" begeistert gefeiert....
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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cpp hat geschrieben:Der Sack war sicher eine Schnecke und war viel zu langsam unterwegs um hier als Marathoni durchzukommen. Und schliesslich ist er, weil er ja vieeeel zu wenig trainiert hatte, auch umgekippt. Selbst schuld der Dussel. :nick:

Also liebe Läufer passt schön auf, dass ihr auch ja genug trainiert. Sonst ist euer erster Marathon womöglich gar keiner !
Nach der Legende (die Story ist wahrscheinlich erfunden), lief der Ur-Marathoni in voller Rüstung - Schild, Schwert, Harnisch - bei Sommerhitze und querfeldein. Man kann auch davon ausgehen, daß er kein Gel, keine Wasserflaschen, kein Funktions-Shirt und auch keine Pulsuhr dabei hatte...

In diesem Fall kann man natürlich mal ne Ausnahme machen, da sind 5h noch OK. :wink:

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WinfriedK hat geschrieben:So isses. :daumen:
Leider werden solche Selbstverständlichkeiten hier vielfach als Diskriminierung aufgefasst. :nein:
Umgekehrt werden schlecht vorbereitete Läufer für ihr Durchhaltevermögen und ihre "Leidensfähigkeit" begeistert gefeiert....

Eine Frage: Sind für Dich alle die in dem Bereich laufen unbedingt schlecht vorbereitete Läufer ? Ich finde es allein aus dem gesundheitlichen Aspekt auch nicht ok einfach mal so einen Marathon laufen zu wollen...
Aber, wer sein Marathonziel auf 4:30 setzt und drauf trainiert und es auch in der genannten Zeit erreicht: Ist gut vorbereitet?
Was ist mit dem der auf 5 h trainiert? Aus welchen Gründen auch immer ?

pimkin

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Fritz hat geschrieben:lief der Ur-Marathoni in voller Rüstung - Schild, Schwert, Harnisch - bei Sommerhitze und querfeldein. Man kann auch davon ausgehen, daß er kein Gel, keine Wasserflaschen, kein Funktions-Shirt und auch keine Pulsuhr dabei hatte...
:wink:

Hey ich glaube dem seinen Ur-Ur-Ur-Ur Enkel hab ich mal beim Köln Marathon gesehen! Der lief direkt neben einem mit 'nem Gorilla-Köstum!
:hihi:

pimkin

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Fritz hat geschrieben:Hart, aber irgendwie wahr. Da ist was dran...

Es wurde ja auch häufiger gesagt: Ich laufe den M nicht schnell, dafür genieße ich ihn. Für mich ist das aber kein Widerspruch, sondern es gehört zusammen: Einigermaßen zügig und "auf Zeit" laufen, die Distanz beherrschen und nicht von ihr beherrscht werden und den Lauf gleichzeitig intensiv geniessen. So soll es sein.

Ich würde sogar noch weitergehen: Wenn man den M nicht guttrainiert und souverän bestreiten kann, dann ist man überhaupt nicht in der Lage, das Rennen, die Atmosphäre und das ganze Flair drumherum richtig zu geniessen!

Schaut man sich dagegen die 5h-und-mehr-Finisher an, dann wirken viele keineswegs so, als hätten sie ihren Wettkampf geniessen können.


Gruß Fritz,
M-Genußläufer


Was meinst du denn mit "Distanz beherrschen" ? Wer bestreitet die Distanz "souverän" , willst du dies an einer Zeit festmachen ?

Sind das die Läufer , die 3:45 h brauchen und dann 3 Monate krank sind oder vielleicht doch die 5 h Läufer, die bei jedem Getränkestand ein paar Minütchen Pause machen und im Ziel ein Weißbier trinken ?

Wie hieß denn nochmal diese Chinesin, die absolut torkelnd und geistesabwesend, vollkommen dehydriert, die Olympischen Spiele finishte ? War sie als Top Leistungssportlerin etwa souverän ??? Na also ich würde mich nicht gerne vor so vielen Leuten so blamieren ! :P

Ein 5 h Läufer kann genauso gut souverän laufen wie ein 3 h Läufer, das hat absolut nichts mit der Endzeit zu tun ! :nick:

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WinfriedK hat geschrieben:Ist das irgendwie wichtig? Oder vergleichbar? :confused:

nö, muss ja auch nicht alles wichtig und vergleichbar sein.
:wink:

Gruss Sigi, 1. Marathon in FFM nach 10 Monaten laufen in 4:36.07 und heute noch total stolz und happy und überhaupt...es gibt wichtigeres ..tschöö :hallo:

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Da kann man ja nicht schweigen, nüschwahr? :D
Meine langsamen Meinungen:
a) Ob man den Lauf genießt, erkennt der Zuschauer nicht am Zieleinlauf. Erkennt gar kein anderer, ist nämlich subjektiv und nicht unbedingt am Gesicht ablesbar. Und Genuß hängt nicht davon ab, sich nicht anstrengen zu müssen.
b) Ich fühle mich berechtigt, bei einem Lauf zu starten, wenn ich davon ausgehen kann, nicht Letzte zu werden. Und ich war noch nie Letzte. Schaue aber auch nicht auf die herab, die Letzte werden, denn es kann ja durchaus schlechter laufen als erwartet. Und wer es in Kauf nehmen will, Letzter zu werden, hat auch das Recht zu starten. Ich richte ja nicht darüber.
c) die Spannbreite der Definition von "im Griff haben" zeigt ja schon, daß darüber kein Urteil möglich ist. Hat jemand tatsächlich nach 13 Marathons immer noch nicht die Strecke im Griff? Ein anderer aber schon beim ersten???
d)
e)
etc.
wurden schon gesagt :D

z) ich würde nie mit meinen 1,64 m versuchen, Basketball zu spielen.

Gruß Käferin

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pimkin hat geschrieben:Eine Frage: Sind für Dich alle die in dem Bereich laufen unbedingt schlecht vorbereitete Läufer ?
Nein. Aber das habe ich weiter oben schon geschrieben, wem meine Kritik gilt.

Eine gute Bekannte von mir (W40) bereitet sich z.Zt. auf einen Marathon vor. Ihre langen Läufe hat sie bis jetzt auf 30 km ausgedehnt, der Marathon findet in 8 Wochen statt.
Es ist nicht ihr erster Marathon, sie weiß, was sie tut und wird sicher ordentlich vorbereitet sein. Das Ergebnis wird irgendwo zwischen 4:30 und 5:00 liegen. Trotz solider Vorbereitung wird sie kaum eine Chance haben, unter 4:30 zu laufen. Sie ist damit zufrieden und ich käme nie auf die Idee, diese Leistung zu kritisieren.

Lies bitte den ganzen thread und auch den anderen 5h-thread, auch wenn´s etwas mühsam ist. :wink:
Aber dann wirst du sehen, das eigentlich sehr differenzierte Statements abegeben wurden und es nicht um eine pauschale Verurteilung langsamer Läufer geht.

Gruß,
Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Marienkäfer hat geschrieben:Da.
b) Ich fühle mich berechtigt, bei einem Lauf zu starten, wenn ich davon ausgehen kann, nicht Letzte zu werden. Und ich war noch nie Letzte.

Ich schon ! :D nämlich erst letzten Samstag, ich startete bei einem (ebenen) 10 km Wettkampf und beendete mit 54,3 min und wurde Letzter. Na und ? :confused: Soll ich deswegen nicht mehr starten ? Irgendeiner muß doch Letzter werden und schließlich hat es aufgrund des wirklich schönen Kurses auch richtig Spaß gemacht ! :nick:

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Guenthi hat geschrieben:Sind das die Läufer , die 3:45 h brauchen und dann 3 Monate krank sind oder vielleicht doch die 5 h Läufer, die bei jedem Getränkestand ein paar Minütchen Pause machen und im Ziel ein Weißbier trinken ?

Wie hieß denn nochmal diese Chinesin, die absolut torkelnd und geistesabwesend, vollkommen dehydriert, die Olympischen Spiele finishte ? War sie als Top Leistungssportlerin etwa souverän ??? Na also ich würde mich nicht gerne vor so vielen Leuten so blamieren ! :P
das hat absolut nichts mit der Endzeit zu tun ! :nick:
Du kannst es also besser. :hihi:
Sorry. Du argumentierst nur in Klischees und hast wirklich gar nichts begriffen.
Trink dein Weißbier. Prost.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Guenthi hat geschrieben:Was meinst du denn mit "Distanz beherrschen" ? Wer bestreitet die Distanz "souverän" , ...
Ich bin zwar nicht Fritz, aber ich würde das so definieren: Jemand, der den Marathon ohne größere Probleme durchlaufen kann. Er fragt sich nicht, ob er den Marathon schafft, sondern höchstens in welcher Zeit. Orthpädische Probleme bekommt er durch den Marathon auch nicht. Wer das von von sich behaupten kann, der bestreitet die Distanz auch souverän.
... ,willst du dies an einer Zeit festmachen
Das wird den schnelleren Läufern von den langsamen Läufern gerne unterstellt, trifft zumeist jedoch nicht zu.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild
Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006

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Guenthi hat geschrieben:Ich schon ! :D nämlich erst letzten Samstag, ich startete bei einem (ebenen) 10 km Wettkampf und beendete mit 54,3 min und wurde Letzter. Na und ? :confused: Soll ich deswegen nicht mehr starten ? Irgendeiner muß doch Letzter werden und schließlich hat es aufgrund des wirklich schönen Kurses auch richtig Spaß gemacht ! :nick:

Könnte mir auch passieren! Aber ich denke, du hast mich schon richtig verstanden. :rolleyes:
Und natürlich würde ich bei nächster Gelegenheit wieder starten. :D

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danke marathonmann für die schnelle Definition ! :wink: Wirklich schön beschrieben, deiner Meinung nach würden dann auch nicht alle langsamen Läufer durchs Raster fallen, ganz im Gegensatz zur Meinung einiger Überläufer hier im Forum. :daumen:

runter mit dem Günthi von der Ignorelist

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Moin,

scheinst ja ein rechter Genussläufer zu sein, Günthi.
Guenthi hat geschrieben:
Und wenn ich hier dann von Leuten lese, die einen Marathon in 3:45 h geschafft haben und dann 3 Monate wegen Gelenkbeschwerden keinen Sport mehr machen können, dann frage ich mich doch wer hier die Marathondistanz cleverer bewältigte ???? der >5 h Läufer oder der Andere ?? :gruebel:

Ahem, man sieht es ja an uns, das Thema "Marathon in welcher Zeit auch immer" emotionalisiert heftig. Ich richte nicht, welcher von beiden Marathonläufern der "cleverere" ist. Werde mit beiden Kollegen weiter trainieren. Und mich hoffentlich für den mittleren Weg entscheiden. Nie jammernd an der Bushaltestelle gesessen "hoooch ja, laufen würde ich auch mal wieder gern, aber seit dem einen Marathon, wo ich meine pb von 3:21 erreichte, ging nüscht mehr" (kürzlich, Sonntag nachmittags, HB - Woltmershauser Friedhof, Linie 24) - Heftig viele Marathons am Ende meines Lebens, keinen einzigen gewonnen, hoffentlich bei noch mehr geholfen, und zwischendrin nie den Spass am Laufen verloren.

Werde den ganzen Thread übrigens mal übersetzt an eine kenianische Tageszeitung schicken. "Selten so viel gelacht" können die Leser am Ende des Tages sagen.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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BAEHHHHHHHHHHHHHH :frown: :frown:
guenthiaufignorelist von gnies :confused: :confused:
hmmmmm, habe ich mal was gegen Fischköppe geschrieben :confused:

neeeeeeeeeeeee, niiiiiiiiiiiiiiiiiiemals ! :rolleyes: oder :confused:

ohhhhh, kann mich nicht mehr erinnnern :D :D :D

86
Guenthi hat geschrieben:Was meinst du denn mit "Distanz beherrschen" ? Wer bestreitet die Distanz "souverän" , willst du dies an einer Zeit festmachen ?

Sind das die Läufer , die 3:45 h brauchen und dann 3 Monate krank sind oder vielleicht doch die 5 h Läufer, die bei jedem Getränkestand ein paar Minütchen Pause machen und im Ziel ein Weißbier trinken ?

Wie hieß denn nochmal diese Chinesin, die absolut torkelnd und geistesabwesend, vollkommen dehydriert, die Olympischen Spiele finishte ? War sie als Top Leistungssportlerin etwa souverän ??? Na also ich würde mich nicht gerne vor so vielen Leuten so blamieren ! :P

Ein 5 h Läufer kann genauso gut souverän laufen wie ein 3 h Läufer, das hat absolut nichts mit der Endzeit zu tun ! :nick:

Hallo Guenthi,

das ist ein schwieriges Thema, bei dem der Teufel im Detail steckt, keine Frage! Erstmal ist es ungerecht, Männer und Frauen hier über einen Kamm zu scheren - 5:00 bei den Männern entspricht ca. 5:30 bei den Frauen.

Ich finde es auch blöd, eine bestimmte Zeit als feste Grenze zu setzen - so nach dem Motto "4:57 ist noch Sport, und 5:03 ist lächerlich". Das wäre natürlich Quatsch.

Die Distanz beherrscht man, wenn man sein Tempo gleichmäßig und ohne Probleme bis ins Ziel durchzieht, und dabei so gut trainiert ist, daß eben kein Kollaps oder andere Zusammenbrüche auftreten, aber unterm Strich trotzdem eine zügige Pace herauskommt.

Wie sagte Martina Navratilova? "Es kommt nicht darauf an, wie gut Du bist wenn Du gut bist, sondern wie gut Du bist, wenn Du schlecht bist." D. h. um die Strecke wirklich zu beherrschen, sollte man genug Reserven haben, auch einen unerwarteten Einbruch noch ausbügeln zu können.

Was uns zu der torkelnden und dehydrierten Läuferin bei den olympischen Spielen bringt (war das nicht eine Schweizerin?). Tatsächlich kein Einzelfall - letztes Jahr hat ja sogar PaulaR, die derzeit wohl mit Abstand beste Läuferin, ihren Olympiawettkampf bei Hochsommerhitze wenige Kilometer vor dem Ziel tränenüberströmt aufgeben müssen.

Und natürlich beherrschen diese Läuferinnen ihren Sport und die Strecke absolut! Wenn sie nur ein klein wenig Tempo herausgenommen hätten, dann wären sie immer noch locker in einer Zeit ins Ziel gekommen, von der wir nur träumen können.


Du kannst die Olympiade nicht mal ansatzweise mit der Situation eines Amateurläufers in einem Stadtmarathon vergleichen. Alleine die Bemerkung, daß Du "dich nicht gerne so vor den Leuten blamieren würdest" geht mit Verlaub gesagt Kilometer am Kern der Wettkampfsituation für professionelle Athleten vorbei. Dieser Vergleich hinkt nicht, der hat gar keine Beine.

Ich gebe Dir allerdings Recht, daß man einen Stadtmarathon natürlich prinzipiell in 5h, 5:30h oder 6h sehr souverän absolvieren kann. Genauso wie man auch einen 100m-Sprint-Wettkampf in 20s "souverän" absolvieren kann.

Beides finde ich persönlich ein wenig albern, aber mich stören 5h-und-mehr-Läufer keineswegs - zumindest solange ich sie nicht überrunden muß. Ich finde auch nicht, daß sie die Leistung der anderen Läufer oder etwa den Wert der Veranstaltung "herunterziehen" - im Gegenteil.

Trotzdem halte ich es gerechtfertigt, ein deutliches Fragezeichen hinter das noch ziemlich neue Phänomen zu setzen, daß immer mehr eigentlich unzureichend trainierte Läufer bei M-Wettkämpfen starten, und dort dann auf dem Zahnfleisch nach 5h und mehr, und eher schlecht als recht ins Ziel gelangen.


Die Leute tun damit weder sich noch unserem Sport einen Gefallen - das ist zumindest meine Meinung zum Thema.

87
Ist es einigen Leuten hier schon mal in den Sinn gekommen, dass diejenigen, die sich hier mutig zu einer Zielzeit von rund 5 Stunden bekennen wahrscheinlich Marathon-Erst-oder Zweittäter sind, bzw. denen es beim ersten gefinishten Marathon nicht gelang, die 5 Stunden zu knacken?

Ich denke Marathonlaufen ist auch irgendwo eine Sache des Erfahrungen sammelns. Wie jeder einzelne diese Erfahrungen sammelt sei doch ihm überlassen. Ich selbst bin bei meinem Debut im April 2003 jämmerlich eingegangen, zeitweise gegangen, konnte allerdings nach 4:15:01 die Ziellinie passieren. Der zweite war noch katastrophaler 4:28, was ein Resultat aus viel zu schnell angegangen, zermürbender Strecke und Hitze war. Erst im April 2004 gelangen mir die sub 4 und auch da wurde ich gehend gesehen.

Andere berichten hier, das sie trotz der 5 h und mehr durchgelaufen sind. Ich frage mich nun allerdings, wie soll jemand unter Wettkampfbedingen seine Erfahrungen sammeln, wenn man ihm rät, dies besser nicht zu tun, weil er nicht in ein Raster aus Zielzeiten passt? Jeder erfahrene Trainer oder Laufbuchautor rät Ersttätern, beim Debut nicht auf die Zeit zu schielen, den ersten Marathon zu geniessen und sich darauf zu konzentrieren, seine Kräfte richtig einzuteilen.

Für mich ist jeder absolvierte Marathon ein Erlebnis ... manchmal auch ein nicht so schönes ... und die Erfahrungen, die ich aus jedem einzelnen herausziehe, machen mich stark für folgende. Da kann mir die Liga weiter vorn die Sache noch so madig machen wollen!
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

89
ich finde das ist ein sehr interessanter Thread. Ganz schön spannend wie es hier abgeht.

Aus meiner Walkersicht noch ein paar Anmerkungen oder Annekdoten:

Als ich mit dem Marathontraining angefangen habe (ver einem Jahr) fand ich es total spannend was da passiert. Ich hatte mich einer Vorbereitungsgruppe für den Marathon angschlossen. Für das Laufen gab es sowas seit Jahren schon von Laufwerk in HH. Für die Marathonvorbereitung war es für alle (incl. der Trainerin die aber schon viele Marathons gelaufen ist) das erste mal als Walker einen Marathon zu bestreiten. Das mit dem Training hat uns die unser Coach Verena so vermitttelt:

1.Wer den Marathon unter 6 Stunden walken will muss aufgrund er Technik ungefähr den gleichen Trainingsaufwand bringen wie ein Läufer der sich auf vier Stunden vorgbereitet. Das war für mich erst mal eine Überraschung aber es schein was dran zu sein.

2. Wer gesund ist und regelmäßig und ausreichend trainiert ist kann auch ohne großes Talent den Marathon in vier Stunden laufen (in 6 Stunden walken). Wer den Mararathon in 3,5 Stunden laufen will sollte schon etwas Talent zum laufen mitbringen. wer in drei Stunden oder schneller einen Marathon laufen will muss Talent mitbringen (natürlich neben dem notwendigen Training) sonst geht das nicht.

Was haltet Ihr Läufer von diesen Thesen? Ich schätzte Verena die bis auf Landesebene im Laufen mit vorne mitgemischt hat und Mitinhaberin eines Laufladens (Laufwerk)=in HH ist. Seht ihr das auch so? Die früher gemachten Bemerkungen von wegen in fünf Stunden schafft das ja auch ein Wanderverein bitte ich zumindest auch mal zu überdenken. Klar in sieben Stunden kann man das auch ohne viel Training walken denke ich. Aber unter sechs Stunden braucht man schon Training und zwar nicht zu knapp und fünf Stunden oder weniger schaffen nur die allerwenigsten Powerwalker (bei denen man dann auch noch diskutieren kann ob das nun auch sauberes walken oder schon gehen oder laufen zwischendurch war)
Soviel mein Senf dazu.

Martin
der niederträchige unter den Walkern
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


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Talent

90
Ich habe schon die Aussage eines Läufers oder Trainers gehört, daß man auch ohne überdurchschnittliches Talent den Marathon unter 2.30 laufen kann, wenn man richtig trainiert. Ich glaube das nicht. Auch 2.45 glaube ich nicht wirklich...

Jürgen

91
Martinwalkt hat geschrieben:Wer gesund ist und regelmäßig und ausreichend trainiert ist kann auch ohne großes Talent den Marathon in vier Stunden laufen (in 6 Stunden walken).
Kommt hin. Eine Zielzeit um die 4h sollte man als (männlicher, normalgewichtiger, mittelalter) M-Debutant schon ins Auge fassen.

92
Fritz hat geschrieben:Kommt hin. Eine Zielzeit um die 4h sollte man als (männlicher, normalgewichtiger, mittelalter) M-Debutant schon ins Auge fassen.


Das sei im übrigen auch das Problem bei den großen Stadtmarathons hat man mir erklärt. Über die Hälfte aller Läufer kämen plus minus ne halbe Stunde um die vier Stunden ins Ziel. Danach muss das alles ausgerichtet werden (Verpflegung, Zieleinlauf und so) die ganz schnellen und die langsamen haben Platz und sind unproblematisch für den Veranstalter (hauptsache sie haben am Ende noch alkfreies Bier im Ziel und Bananen unterwegs.. :) )

Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


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Martinwalkt hat geschrieben:...Danach muss das alles ausgerichtet werden (Verpflegung, Zieleinlauf und so) die ganz schnellen und die langsamen haben Platz und sind unproblematisch für den Veranstalter (hauptsache sie haben am Ende noch alkfreies Bier im Ziel und Bananen unterwegs.. :) )
Also ich wäre ja im Ziel auch mit bleihaltigem Bier zufriedenzustellen... :hihi:

Aber liegt hier nicht die Lösung des Problem? Einfach etwas weniger Verpflegung bunkern - und wer zuletzt einläuft, der bekommt nichts mehr? :D

94
Fritz hat geschrieben:Also ich wäre ja im Ziel auch mit bleihaltigem Bier zufriedenzustellen... :hihi:

:D

Nun ja in HH sind ja genug Foris am Start. Da wird mir sicher einer nen Bier kaltstellen können. Es soll ja sogar welche geben die fünf Stunden beimn laufen anpeilen. Die wissen zwar jetzt noch nicht ob das für sie gildet so als Marathon aber nen Bier sollten die auch kriegen finde ich. So viel Solidarität der schnell laufenden Zunft sollte ja sein... :wink:


Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


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95
Fritz hat geschrieben:Also ich wäre ja im Ziel auch mit bleihaltigem Bier zufriedenzustellen... :hihi:
Ich auch, bin da nicht anspruchsvoll... :)
Fritz hat geschrieben:Aber liegt hier nicht die Lösung des Problem? Einfach etwas weniger Verpflegung bunkern - und wer zuletzt einläuft, der bekommt nichts mehr? :D
Genau. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

96
Martinwalkt hat geschrieben:ich finde das ist ein sehr interessanter Thread. Ganz schön spannend wie es hier abgeht.
[...]
Was haltet Ihr Läufer von diesen Thesen?
Ich finde den Thread auch interessant!
Zu den Thesen kann ich nichts sagen, mir fehlen Vergleichsmöglichkeiten. Aber ich habe mich ja schon gewundert über den Trainingsaufwand, den du betreibst.
Warum läufst du nicht mal einen Marathon? Du müsstest doch dann eigentlich unter 4h bleiben können.
Trau dich! Ein heroischer Selbstversuch... :daumen:
Für die Wissenschaft, für England, für wen auch immer... :wink:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

auch 4h-läufer sind weicheier

97
hallo mal wieder,
ich habe mir nicht alles durchgelesen, weil's mir in der neuen forenstruktur zu mühsam ist, eines ist IMHO aber ganz klar festzuhalten:

in relation zuden sub 3h oder sub 2:30-läufern sind doch auch alle 3:55 etc-finisher weicheier, die nicht fit für den marathon sind, also habt euch doch nicht so.

wer einen marathon finished hat sehr viel erreicht, und das nicht nur auf den 42,2km, sondern auch in den meistens zwölf wochen der vorbereitung!!

also gönnt doch einfach auch den 5h-finishern ihr glücksgefühl, das sage ich mit einer pb von 3:41

grüsse

98
WinfriedK hat geschrieben:Nein. Aber das habe ich weiter oben schon geschrieben, wem meine Kritik gilt.

Lies bitte den ganzen thread und auch den anderen 5h-thread, auch wenn´s etwas mühsam ist. :wink:
Aber dann wirst du sehen, das eigentlich sehr differenzierte Statements abegeben wurden und es nicht um eine pauschale Verurteilung langsamer Läufer geht.

Gruß,
Winfried
@winfried
Ich habe in den letzten Tagen die Threads gelesen! Aber ich räume ein nicht jeden einzelnen Buchstaben behalten zu haben.
Das eine pauschale Verurteilung stattfindet, würde ich auch nicht behaupten, sollte das so aufgefasst werden - es ist nicht so. Bei der Frage ging es mir rein um die Sache und war nicht als Provokation oder so gedacht!

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Ich vertrete auch die Meinung das es ohne entsprechende Vorbereitung nicht geht und nicht sein darf. Aber es steht dann auch im Raume das einer der 5h braucht einfach nicht richtig vorbereitet sein kann...? Und das ist nicht korrekt. Natürlich ist der Anteil derer die evtl. nicht richtig vorbereitet sind, im Segment von 5h höher, als evtl. bei 4:++. Trotzdem kann man 5h brauchen und vorbereitet sein.
Eben weil es behinderte Sportler, Alterssportler gibt; Weil es Menschen gibt denen körperliche "Eigenarten" im Wege stehen. Sollte man diesen Läufern nicht ihre Freude und ihren Stolz nehmen wollen.
Andere Überlegung zur Diskussion:
Wenn wir vereinfacht mal von der These ausgehen: Wer mehr (und richtig) trainiert läuft schneller... Kann der Läufer nicht für sich selbst sagen welche Zeit er maximal aufbringen kann (neben Beruf und Familie)... und wenn er dann soviel Zeit hat, das der Trainingsaufwand einen Marathon um 5h zulässt - Warum sollte er die Chance nicht nutzen dürfen?

pimkin

99
WinfriedK hat geschrieben:
Es ist nicht ihr erster Marathon, sie weiß, was sie tut und wird sicher ordentlich vorbereitet sein. Das Ergebnis wird irgendwo zwischen 4:30 und 5:00 liegen. Trotz solider Vorbereitung wird sie kaum eine Chance haben, unter 4:30 zu laufen. Sie ist damit zufrieden und ich käme nie auf die Idee, diese Leistung zu kritisieren.

:daumen: :daumen: :daumen:

Viele Grüße

Wolfgang

42,195 km

100
was diskutiert ihr hier eigentlich?

die frage war doch ob ein marathon über 5h noch ein marathon ist. wenn es 42,195 km sind lautet die antwort auf diese frage: ja.

und ohne frage ist jeder der diese strecke innerhalb des vom veranstalter gewährten zeitlimits erreicht (meisten 6 stunden brutto) ein finisher - und somit auch marathoni.

und eine leistung ist das sicherlich.
das sind die fakten - alles andere ist subjektive interpretation.

gruß
guido
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