ruca hat geschrieben:
Beim Laufen ist es -solange es nicht um irgendeine Quali z.B. für Olympia, den Boston-Marathon oder Preisgelder geht- komplett egal, außer einer Zahl auf einer Urkunde und in den Online-Ergebnislisten hat man von einer besseren Zeit und/oder Platzierung rein gar nichts - außer persönliche Befriedigung.
Ich glaube, das ist ein wichtiger Grund für die unterschiedlichen Sichtweisen. Für jemanden, der gewöhnlich vorne dabei ist oder für den es um eine Quali geht, ist der persönliche Ärger über ein Betrug größer als z.B. bei mir. Mir ist es eigentlich egal, wo ich lande, solange ich mein Ziel erreiche. Die Sichtweise von @bones oder @crsieben kann ich aber absolut nachvollziehen.
Die Eingangsfrage war aber anders gestellt:
LasseLaufen hat geschrieben:
Es geht mir nicht um Betrug bei Spitzenathlethen, sondern ganz bewusst in einem Bereich, wo es keine Preisgelder zu gewinnen gibt.
Zu krasse Beispiele habe ich selbst noch nicht erlebt. Mir hat es aber schon gereicht, dass bei einem Volkslauf manche Läufer meinten, eine mit Hütchen abgesteckte Kurve schneiden zu müssen um 3-4 Meter zu sparen. Was man so ließt soll beim Berlin Marathon auch die ein oder andere Abkürzung per U-Bahn möglich sein.
Wie schon gesagt, mir persönlich ist es egal, wenn jemand ein paar Meter abkürzt, weil es mich ja nicht wirklich betrifft. Wenn jemand bei einem Marathon mal eben für ein paar Stationen die U-Bahn nimmt, läßt mich das nicht ganz kalt. Das ist für mich keine Grauzone mehr.
crsieben hat geschrieben:Und was ist außer persönlicher Befriedigung bei den Beteiligten der Unterschied zwischen z.B. Kreisliga A und B und C im Fußball?
Das ist doch genauso letztlich egal, weil es letztlich um nichts geht außer um sportlichen Ehrgeiz um Platzierungen. Wie beim Volkslauf auch.
Den Vergleich zum Fußball finde ich nicht ganz passend. Ich weiß nicht, welchen Unterschied es für die Spieler oder den Verein macht, in welcher Kreisliga sie spielen. Allerdings kann ein Betrug eines Spielers in einem Spiel den Aufstieg oder Klassenerhalt einer ganzen Manschaft verhindern. Das hat ganz direkt einen Nachteil für den Verein. Für mich ist das nicht vergleichbar damit, dass ein paar hundert oder tausend Freizeitläufer "nur" einen Platz nach hinten rutschen.
crsieben hat geschrieben: Ehrlich gesagt seh ich an dieser Stelle aber eh kaum Diskussionsbedarf. Regeln sind Regeln, und wer diese bricht, muss eben gegebenenfalls mit Disqualifikation rechnen. Einige Veranstalter mögen diesbezüglich recht gleichgültig sein, andere sind es aber nicht.
Wer Regeln bricht, muss bestraft werden, völlig unabhängig von der persönlichen Meinung oder dem Ärger eines einzelnen. Dafür musst derjenige aber erwischt werden. Und genau hier liegt das Problem. Von groben Betrug abgesehen (die zweite Hälfte des M in 1h....), wie weit muss/soll ein Veranstallter gehen, um Betrug zu verhindern oder aufzudecken? Bei einem kleinen, regionalen Lauf sind i.d.R. nur ein paar Helfer da und die Strecke ist mit Flatterband oder Hütchen markiert. Da sehe ich wenig Möglichkeiten. Und der Trend zu einer lückenlosen (Video)Überwachung von Großveranstaltungen gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Schon gar nicht wegen ein paar möchtegern-Helden.