Banner

Altstadtlauf Weinheim, 30.04, 10km, kollossal...

Altstadtlauf Weinheim, 30.04, 10km, kollossal...

1
...eingebrochen. So lässt es sich gefühlt am besten beschreiben, was mir gestern widerfahren ist. Zumindest empfand ich es während des Laufs als Einbruch.
Doch der Reihe nach.

2 Wochen vor meinem geplanten HM-Debut findet in Weinheim der jährliche Altstadtlauf statt. Neben diversen Kinderläufen, gibt es einen Jedermannlauf über 2900m und eben jenen Hauptlauf über 10km.
So gesehen ideal gelegen als letzten WK vor dem Halbmarathon.

Die Entscheidung den Lauf tatsächlich anzugehen, fiel trotzdem relativ kurzfristig, da ich mir nicht sicher war, ob ein langer Trainingslauf nicht zielführender sei.
Die Anfahrt gestaltete sich in der verwinkelten Altstadt von Weinheim relativ umständlich, unter anderem auch deshalb, da so gut wie alle Parkplätze, egal ob mit Parkscheibe, Parkschein oder auch etwas abgelegener kostenfrei, belegt waren. Nach 15min Suche und diversen Wendemanövern, bin ich dann letztendlich in das Parkhaus direkt am Start/Zielbereich gefahren. 3 € Parkgebühren für die Dauer der Veranstaltung waren zu den 8 € Startgebühr schließlich verkraftbar.

Der Eventbereich mit Start/Ziel, Startnummernausgabe, Kuchen und Getränken befindet sich auf einem kleinen Platz vor eine Einkaufsgalerie zu der auch das Parkhaus gehört. Shoppen vor dem Laufen... sehr passend.

Startnummernabholung ging reibungslos und der Eventbereich war proppenvoll. Auch entlang der Strecke, die zum Teil direkt durch den Ortskern führte, vorbei an gut besuchten Restaurants war die Stimmung super. Einige Anwohner saßen sogar direkt an der Strecke und machten Stimmung.
Auch das Wetter spielte mit. Im Gegensatz zur Wettervorhersage blieb es trocken und nur leicht bewölkt bei rund 15-16°C. Ideales Laufwetter also.

So ging es also um 17.15 Uhr gemeinsam mit rund 160 anderen Läufer/innen auf die Strecke.

Insgesamt standen sieben Runden auf dem Programm, davon die erste mit 1300m, die anderen 6 Stück zu je 1450m. Vom Start weg folgten wir der Fußgängerzone leicht bergauf. Zwei Linksknicke und rund 400m später war dann der höchste Punkt der Runde erreicht. Nun führte die Strecke ca. 650m über grobes Kopfsteinpflaster bergab, mal mehr, mal weniger steil, direkt durch die Altstadt. Zuerst relativ geradeaus, gefolgt von einer 180° Kehre, am Marktplatz vorbei und scharf rechts durch eine kleine
Gasse nach unten. Unten angekommen endete der Bereich mit dem Kopfsteinpflaster. Über eine 120° Linkskurve führte die Runde jetzt flach wieder Richtung Ziel. Vor dem Ziel ging es jedoch noch einmal in einer Linkskurve ca. 100-150m schön steil bergauf.

Die Runde war also dreigeteilt. Bergauf, bergab und flach.

Wider besseres Wissen wollte ich dieses Mal den Lauf etwas anderes angehen als sonst. Bergauf sowenig Zeit wie möglich verlieren. Bergab zuerst Kraft sammeln und Geschwindigkeit aufnehmen und im Flachen das Tempo halten. Die ersten 3 Runden funktionierte dies auch noch recht gut, und obwohl ich bereits beim Anstieg in der dritten Runde das Gefühl hatte, langsam einzubrechen hielt ich bis dahin eine Pace von 5:00/km. Sub50 war das Minimalziel also lag ich noch auf Kurs.

Mit fortlaufendem Verlauf musste ich sowohl der doch etwas härteren Einheit am Vortag, also auch dem Streckenprofil Tribut zollen. Wie so oft musste ich den Lauf relativ alleine bestreiten. Bergab schossen einige Läufer an mir vorbei, bergauf konnte ich welche einsammeln. Direkte Mitläufer hatte ich jedoch nur am Anfang.
Runde 4 kam dann der erste richtige Einbruch. Bergauf nur noch in einer 5:50er Pace, den Rest der Runde gerade so um die 5:00/km. Dazu kam dann noch Seitenstechen als ich einem Läufer ausweichen musste und stolperte, zum Glück bergab, so dass ich es rausatmen konnte ohne zuviel Geschwindigkeit zu verlieren. Es dauerte fast eine ganze Runde bis ich wieder schmerzfrei war. Mittlerweile zeigte die Uhr am Gipfelpunkt eine Pace vom über 6:00/km.
Das war auch der letzte Messpunkt, den ich wirklich bewußt wahrgenommen habe. Ich kann mich noch erinnern, dass ich am Ende jeder Runde versucht habe meine Zwischenzeit zu merken, spätestens nach dem Anstieg war mein Kopf aber wieder leer.
Vor Runde 6 war ich mir nicht mal mehr sicher, wie viele Runden noch zu laufen waren. Natürlich hatte ich richtig gezählt aber für einige Momente zweifelte ich doch ernsthaft sowohl an mir, als auch an der GPS Messung.
Ich weiß nicht wirklich wie, aber irgendwie konnte ich mein System umstellen und die vorletzte Runde so laufen, dass ich bergauf wieder etwas Tempo gutmachte, dafür bergab und im Flachen nicht mehr ganz so schnell aufs Tempo drückte. Dies zahlte sich dann am Ende auch noch einmal aus. Der letzte Kilometer ging trotz Endanstieg vor dem Ziel in 4:21/km durch und bescherte mir zumindest netto eine Zeit sub52.

51:54 netto/52:02 brutto. Nicht ganz die Zielzeit, die ich mir erhofft hatte, doch angesichts des Rennverlaufs und der insgesamt über 130 Höhenmeter auch keine wirkliche Enttäuschung.

Fazit: Nette Veranstaltung im Herzen Weinheims. Ein für mich anspruchsvolles Streckenprofil, dem Altstadtlauf in Heppenheim nicht unähnlich, ideal um ein wenig den inneren Schweinehund zu überwinden. Platz 85 von 127 bei den Männern, 97 von 159 insgesamt enttäuscht mich zwar doch etwas, motiviert mich aber auch es nächstes Jahr besser zu machen.

Hier noch die KM-Splits.
4:51 / 5:09 / 5:02 / 5:01 / 5:21 / 5:33 / 5:07 / 5:35 / 5:35 / 4:21
Antworten

Zurück zu „Laufberichte“