Den schwarzen Hund an die Leine legen: Laufen mit Depressionen

Isse hat geschrieben:... und deine Seele noch mehr Schaden nehmen könnte, wenn du auf Antworten triffst, die z.T. unsensibel bzw. dich persönlich schwer belasten könnten. Es gibt Foren zum Thema, die in einem geschützten Bereich schreiben und ebenso viele Selbsthilfeeinrichtungen, auch mit professioneller Anleitung. Ich persönlich würde solch sensible Themen (zum Selbstschutz) nicht in einem Laufforum besprechen.

Und das bringt es für mich sehr gut auf den Punkt. Den Nutzen, den das Laufen bringt, im Zusammenhang mit der Erkrankung sehen und wahrnehmen finde ich gut, allerdings möchte ich hier nicht weiter auf Ursachen oder Gründe eingehen, warum, wieso und weshalb es dazu gekommen ist - und ich finde, das gehört hier auch nicht her.

Was hierher gehört sind eventuell mal ein paar Jammereien, daß der Schwarze Hund doch wieder zu dolle an der Leine zieht und auf die Couch will, oder akute Unlust, um wieder motiviert zu werden oder auch die kleine Freude über die kleinen Fortschritte, die ich erreiche. Über Psychotherapien, Medikamente, Diagnosen und anderes gibt es spezielle Foren, die sicherlich besser dazu geeignet sind.

Was allerdings nicht heißt, daß man sich nicht auch privat über diese Dinge austauschen kann, wer möchte, kann mir dazu gerne eine PN schicken!

FreddyT hat geschrieben:Liebe Caia,.

Lieber Freddy, erstmal vielen Dank für Deinen Text, da steckt für mich vieles drin!

FreddyT hat geschrieben: Wenn es nicht so gut läuft, hängt man Jahre in der Schleife und dann wird es heftig. Es gilt dann – neben der professionellen Hilfe von Ärzten und Therapeuten – für sich persönlich einen Weg zu finden, wie man damit am besten zurecht kommt..

In der Reha hab ich eine ganze Liste mit Dingen erarbeitet, die mir im Fall der Fälle hilft. Mein größtes Problem ist es, einen schlechten Tag (den kann ja jeder mal haben) von mehreren schlechten und die von der Abwärtsspirale zu unterscheiden. Manchmal schleicht der Hund sich so heimlich, still und leise an, daß man ihn erst bemerkt, wenn er neben Dir im Bett liegt und Dich nicht mehr aufstehen läßt. Ich bin froh, daß grade mein Mann mich dabei sehr unterstützt und mich oft darauf hinweist, wenn ich seiner Meinung nach zu sehr nach unten rutsche. Ich selbst merke es nicht immer rechtzeitig.

FreddyT hat geschrieben: Laufen ist da noch eine Steigerung und die meisten hier werden bestätigen, dass es die Stimmung deutlich aufhellt. Jedenfalls nach dem Laufen geht es einem besser. Vor dem Lauf ist das meist nicht so und während des Laufens: naja, kommt darauf an. Man sollte aber nicht nur auf das Laufen setzen und vor allem sich damit nicht ein neues Problem schaffen, indem man es zu verbissen oder einsam betreibt oder zu sehr unter Druck setzt.

Die erste Zeit war es eine Qual! Wirklich! Aber das Gefühl danach war unbeschreiblich und hat mich dranbleiben lassen. Inzwischen laufe ich gerne und ich liebe es!

FreddyT hat geschrieben: Allerdings: Ein maßvolles Ziel halte ich für richtig, weil es eben auch motivieren kann. Also: wir warten auf den 6:00er-Schnitt auf 5 km. Muss aber nicht nächste Woche sein. Halte uns auf dem Laufenden.

Genau so habe ich das vor. Steter Tropfen höhlt den Stein, langsam aber sicher wird das schon werden!

barefooter hat geschrieben:Warum so sparsam? Gerade bei dem geschilderten Hintergrund würde tägliches Laufen der Stimmung keinen Abbruch tun.

Ich versuche, den Spagat zu schaffen zwischen dem, was geht und dem, was geht, sprich, dem was zeitlich geht und dem was orthopädisch geht. Ich bin nie sonderlich sportlich gewesen, so langsam wird es besser, aber ich denke, wie Frau Kobold schon erwähnt hat, daß das tägliche Laufen für mich (im Moment) noch zu viel ist.

Zur Zeit ist der Plan, Dienstags, Freitags und Sonntags zu laufen. Es sei denn, es sind Feiertage oder Urlaub, dann auch schonmal jeden zweiten Tag. Und wenn es mal gar nicht läuft, vielleicht am nächsten Tag nochmal, aber danach definitiv Ruhetag! Ich laufe inzwischen viel zu gern, als daß ich mir das mit so doofen ShinSplints oder ähnlichem Kram vermiesen lassen möchte!

crsieben hat geschrieben: Außerdem neigen manche Depressive dazu, sich in allem und immer jede Menge Druck selbst zu machen. Der Druck, jeden Tag zu laufen, könnte so einer sein. Da greifen dann manchmal Mechanismen, durch die ein gesunder Mensch nicht immer durchblickt.

Was ich einfach sagen wollte: Ich glaub, Maß halten ist gerade bei Depressionen in allem recht wichtig, und zwei, drei, vier, fünf Läufe in der Woche sind da vielleicht das Spektrum, das innerhalb des Maßhaltens sinnvoll ist (mit einer gewissen Präferenz für drei oder vier und nicht zwei oder fünf).

Das ist genau das, was ich zur Zeit versuche. Ich könnte aus Spaß an der Sache fast jeden Tag, aber ich weiß auch, daß ich mich schnell überfordere und dann ist das kontraproduktiv. Ist aber bei den Zeiten genauso, ich knabber hier und da mal was an den Bestzeiten ab, das reicht mir schon!

d'Oma joggt hat geschrieben:Meine Erfahrung: ich kann nicht der Depresssion weglaufen, ich kann aber beim Laufen meine Gefühlswelt verändern. Ich scheine beim Laufen etwas zu verarbeiten, was mir psychisch hilft. Zusätzlich gibt mir das Körpergefühl viel Positives.
Aber Weglaufen hilft halt nicht - die Depression scheint ja oft sogar vom Weglaufen gefüttert zu werden

Weglaufen und ignorieren, davon wird es nicht besser. Und ja, das Körpergefühl tut gut, die Müdigkeit tut gut, die eine ganz andere ist als die depressive Erschöpfung! Und die Gefühlswelt und die eigene Wahrnehmung der Dinge ist eine ganz große Baustelle bei mir....Und die Dinge, von denen ich denke, daß andere sie von mir erwarten...

Sooooo....

Kommen wir mal wieder zu Laufen! Heute war das Wetter viiiiel besser, 15 Grad, bedeckt, leicht windig. Und siehe da, es läuft....

Frau Caia haut mal grade einen 10 km Lauf raus, der über eine Minute schneller ist als die bisherige Bestzeit: 1:10:55 oder auch Pace 7:06. Jetzt bin ich platt, stolz und happy! Das lief heute sehr gut, trotz Gehpausen, die Ausdauer ist nach dem Trainingsausfall im April noch nicht ganz wieder da, aber das wird!

crsieben hat geschrieben:Jeder und jede, die warum auch immer langsamer läuft als ich, verbessert meine relative Platzierung. Wie blöd wäre ich denn dann, wenn ich dir den Zuspruch versagen würden.

+1+1+1+1+1

crsieben hat geschrieben:Der Druck, jeden Tag zu laufen, könnte so einer sein. Da greifen dann manchmal Mechanismen, durch die ein gesunder Mensch nicht immer durchblickt.

So ist es, ich hab zwei "Täglichläufer" erlebt, bei denen das schon recht stark ausgeprägt war. Inklusive Laufen während doch stärkerer Krankheit. Die eine Person, nachdem sie nach Jahren endlich den Absprung geschafft hatte, empfand das als riesengroße Erleichterung, nicht mehr jeden Tag rennen zu müssen.

Gruss Tommi

Liebe Caia,

Glückwunsch zur neuen Bestzeit, erfreu dich daran und genieß das Gefühl, so etwas Tolles geschafft zu haben.

(Das Genießen darf auch gerne darin bestehen, dir gleich die nächsten Ziele zu setzen. Dass das vielleicht der allergrößte Genuss sein kann, versteht fast jeder Läufer, aber fast kein Nicht-Läufer).

Echt, bei dir war's heute angenehm? Ich hab mich gerade über den üblichen langen Lauf am Freitag nach Feierabend quälen müssen: brennende Sonne, die den kurz vor meinem Lauf nassgeregneten Asphalt hat dampfen lassen. Für mich DER blanke Laufhorror. Aber geschafft, Haken dran, manchmal ist Laufen auch nur Hakensetzen.

Klasse Caia! Ein super schönes Läufchen hattest du. Du kannst zu Recht stolz auf dich sein.

Nebenbei mal gesagt, ich lese deinen Faden sehr gern.

Caia hat geschrieben:Frau Caia haut mal grade einen 10 km Lauf raus, der über eine Minute schneller ist als die bisherige Bestzeit: 1:10:55 oder auch Pace 7:06.

Darauf kannst du mit Recht stolz sein !

@cristiano, es war super angenehm, ich war in 3/4 Hose und kurzen Ärmln unterwegs, erst noch leicht fröstelig, danach war alles gut.
Und neue Ziele brauch ich mir gar nicht setzen, als nächstes sind sub32 auf 5 und sub70 auf 10 dran, ist doch klar, oder? Es sah heute erst so aus, als ob die sub70 schon ginge, aber hinten raus fehlte es wegn Trainingsrückstand ein wenig an Durchhaltevermögen (aka ich mußte doch zwischendrin mal gehn). Aber das läuft...(sic!)

PS: Morgen gewinnen aber die Colchoneros!!

@Isse, schön, wenn es Dir bei mir gefällt!

Nein, mal wieder nicht die Colchoneros.

Den markerschütternden Schrei beim verwandelten letzten Elfmeter hat die ganze Nachbarschaft gehört.

Ja, und ich hab leise in mein Kissen geweint. Elfmeterschiessen ist aber auch immer eine blöde Entscheidung.

Tjanun, werden wir nächste Saison erstmal wieder Meister... Aber mal ehrlich, so richtig gut hat der CR7 nicht gespielt, fand ich - mal abgesehen vom verwandelten Elfer.

Das stimmt, der war aber auch nicht wirklich 100ig fit.

Ich fand das Spiel komplett ausgeglichen, irgendwie hatte es keinen Verlierer verdient. Aber einer musste ja nun verlieren, und dann doch lieber "die" als "wir".

Also ich habe auf Madrid gesetzt und 100%ig Recht behalten.

Ach, Mailand, Madrid, egal, Hauptsache Italien.....

Ich glaube, ich bin Winterläufer... und muß mal sehen, mehr schlecht als recht über den Sommer zu kommen!

Bei diesem Wetter habe ich wirklich Schwierigkeiten, eine Geschwindigkeit zu treffen, bei der ich durchlaufen kann. Entweder, ich hab das Gefühl, gleich stehen zu bleiben (aka Gehpause), oder ich bin zu schnell (aka Pace um 7). Mein Kreislauf macht das nicht gut mit, ich achte schon auf wirklich viel Flüssigkeit und hoffe, daß sich der Esel Köper auf Dauer doch ein wenig besser anpasst.

Ich werde mal sehen, ob ich notorischer Langschläfer doch mal auf früh aufstehen umsteige, um wenigstens eingermaßen Laufen zu können, aber ich komm morgens auch so schlecht aus dem Bett und abends wird es mir zu spät. Alles doof grade das.

Andererseits: Heute morgen trotz warm 6,4 km in 47:23, da waren aber die letzten 400 m mit einer satten Endbeschleunigung um 6:20 dabei, immerhin das hat geklappt. Jetzt bin ich platt wie Flunder und werde den Rest des freien Tages genießen!

Meine Statistik für Mai:
103,4 km insgesamt, Gott sei Dank scheinbeinschmerzenfrei
Neue Bestzeit über 10 km, gute Zeit über 5
Alles in allem bin ich zufrieden. Es könnte besser sein, aber es war auch schonmal deutlich mieser!

Na das leist sich doch super
Das mit dem früh Morgens Laufen ist im übrigen eine tolle Sache, wenn man erstmal hoch ist.
Aber der Faden ist ja dazu da den schwarzen Hund an die Leine zu legen, dann empfehle ich doch mal einen Versuch.
Das Gefühl, sein läuferisches Tagwerk schon vor dem Frühstück erledigt zu haben und dann so richtig mit Genuss besagtes Frühstück zu zelebrieren, hat wirklich was für sich, versprochen!

Ich hoffe, nur, dass Dir das Scheinbein -jetzt wo es nicht mehr rumzickt, nicht abfällt.
R2D2 würde ohne sein Drittes ziemliche Probleme bekommen

Ich mag nimmer... extra früh aufgestanden, um der ärgsten Wärme zu entgehen, bin ich heute bei gefühlten 187% Luftfeuchtigkeit meine Runde eher geschneckt als gelaufen, bei dem Wetter schaff ich es nicht, auch nur einen Kilometer durchzulaufen, entweder ich krieg keine Luft oder ich kann gleich gehen...

Langsam macht das keinen Spaß mehr, ich will wieder Winter, Nieselregen und 5 Grad, zumindest zu laufen...

Caia hat geschrieben:Ich mag nimmer... extra früh aufgestanden, um der ärgsten Wärme zu entgehen, bin ich heute bei gefühlten 187% Luftfeuchtigkeit meine Runde eher geschneckt als gelaufen, bei dem Wetter schaff ich es nicht, auch nur einen Kilometer durchzulaufen, entweder ich krieg keine Luft oder ich kann gleich gehen...

Langsam macht das keinen Spaß mehr, ich will wieder Winter, Nieselregen und 5 Grad, zumindest zu laufen...

Gibt's bei Euch in der Gegend keinen Fluss oder See? Ich find's herrlich, am Wasser lang zu laufen, da ist die Luft etwas kühler und meistens wachsen da auch ein paar Bäume, die Schatten spenden. Man kann auch mal die Schuhe ausziehen und die Füße im Wasser abkühlen. Ein Wald tut's auch. In der prallen Sonne im Feld oder gar in der Stadt zu laufen macht bei Hitze in der Tat keinen Spaß.

Wenn hier nur mal pralle Sonne wäre. Es ist eigentlich immer eine Wolkendecke da, und darunter ist es dermaßen feucht, warm und drückend.

Ich vermute, dass ist bei Caia sehr ähnlich wie am Niederrhein, wo ich gestern war. Laufen? Schwierig. Schnell laufen? Fast unmöglich.

Liebe Caia, damit plagen sich zur Zeit alle, vom Volksläufer bis zur Olympiakandidatin. Sabrina Mockenhaupt schrieb gestern auch auf Facebook, dass sie am liebsten nur gegangen wäre und dass gerade gar nichts geht. Dein Vorteil: Du läufst nicht um die Qualifikation für Rio.

NRW ist einfach aktuell ein Feuchtbiotop, da kann man schneller schwimmen als Laufen...
Ich sehne auch schon wieder den Winter herbei, meine ideale Betriebstemperatur liegt eher bei 5-10 Grad und nicht bei 25 Grad mit 100% Luftfeuchte...

In Münster wurden heute am Morgen über 90% relative Luftfeuchtigkeit gemessen, da ist Laufen halt ein Extremsport. Mach Dir nichts draus.

Caia hat geschrieben:Ich mag nimmer... extra früh aufgestanden, um der ärgsten Wärme zu entgehen, bin ich heute bei gefühlten 187% Luftfeuchtigkeit meine Runde eher geschneckt als gelaufen, bei dem Wetter schaff ich es nicht, auch nur einen Kilometer durchzulaufen....

Pack Deine Laufklamotten über Nacht in den Kühlschrank

crsieben hat geschrieben:
Liebe Caia, damit plagen sich zur Zeit alle, vom Volksläufer bis zur Olympiakandidatin. Sabrina Mockenhaupt schrieb gestern auch auf Facebook, dass sie am liebsten nur gegangen wäre und dass gerade gar nichts geht. Dein Vorteil: Du läufst nicht um die Qualifikation für Rio.

Naja, das ist ja ach eine andere Laufklasse als meinereiner...

Danke Euch für den Zuspruch, vielleicht verschwindet die Feutigkeit ja dann mal wieder...

@Alderamin, nee, ich bin grad froh, daß hier nur der Regen von oben fließt, so wie es plästert hier. Aber die Feuchtigkeit in der Luft schafft mich!

@cr7, ist halt mein erster Läufersommer, ich hoffe, daß sch das noch gibt und ich mich wenigstens etwas anpasse.

@AbAr, ich glaube ich auch. Ärgerlich nur, daß ich extra um 5 Uhr aufgestanden bin, um der Wärme zu entgehen...

@bones, ist das ein ernstgemeinter Vorschlag oder nimmst Du mich auf den Arm? In meinem Kühlschrank ist es so feucht, da wären die Sachen glatt sofort klatschnass...

Caia hat geschrieben:@cr7, ist halt mein erster Läufersommer, ich hoffe, daß sch das noch gibt und ich mich wenigstens etwas anpasse.

Ein Stück weit wirst du dich über die Jahre wirklich daran gewöhnen. Einmal lernt das der Körper. Aber auch der Kopf findet dasselbe feuchtwarme Wetter mit den Jahren nicht mehr so ätzend. Vor Jahren hab ich auch eher gestöhnt und bin schon mal in der Nacht gelaufen, weil es dann erträglicher war. Aber hin und wieder bin ich auch bewusst in die Hitze raus. Natürlich mit absolut keinen Ambitionen, ohne Tempo oder Herzfrequenzen zu beachten. Auch Gehpausen waren erlaubt. Und heute liebe ich es, in der Hitze zu laufen. Aber es wird immer anstrengender sein und schwül-heißes Wetter erst recht.

Gruss Tommi

Caia hat geschrieben: @cr7, ist halt mein erster Läufersommer, ich hoffe, daß sch das noch gibt und ich mich wenigstens etwas anpasse.

Was trägst Du denn so? Hoffentlich keine 3/4-Tight und Baumwoll-T-Shirt? Ich hab' mir letztes Wochenende zwei Laufshirts gekauft, ein Hauch von Nichts aus Funktionsmaterial mit Luftlöchern hinten. Eines davon kostete gerade mal 25 Euro (mit einem lokalpatriotischen Kölner Panorama drauf, obwohl ich noch nit ens ene Köllner bin ). Das war ein Traum beim Laufen neulich am Abend bei ca. 20° und mächtig Luftfeuchtigkeit.

Übrigens sah ich letztens bei 23°ernsthaft einen Läufer im Langarmshirt rumlaufen.

Caia hat geschrieben: @bones, ist das ein ernstgemeinter Vorschlag oder nimmst Du mich auf den Arm? In meinem Kühlschrank ist es so feucht, da wären die Sachen glatt sofort klatschnass...

Ja und nein. Es gibt sogar spezielle Kühlwesten. https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BChlbekleidung
Aber für Otto- oder Caianormalläufer ist der Einsatz übertrieben.

Cooline Kühlweste im Test: Ausprobiert: Laufen mit Kühlweste - FIT FOR FUN

Singlet und Spilt Shorts reichen bei diesem Wetter. Evtl. noch 'ne Sonnenbrille.

Den Tip hab ich immer mal wieder gelesen, dass man das Laufshirt vorher feucht in den Kühlschrank legen soll. So wird die Haut auf den ersten Metern gekühlt, bis der Schweiß den Job übernimmt.

Gruss Tommi

bones hat geschrieben: Singlet und Spilt Shorts reichen bei diesem Wetter. Evtl. noch 'ne Sonnenbrille.

Und was ziehst Du an, wenn's warm wird?

Man gewöhnt sich aber wirklich mit der Zeit an die Temperaturen. Es gibt kaum was krasseres als nach zwei Wochen Karibik im Februar zurück nach Hause zu kommen.

Ich kann deine Frustration total gut verstehen... So früh aufzustehen und dann läuft es nicht so, wie man es sich vorgestellt hat, das ist echt frustrierend!
Und ich finde du kannst mächtig stolz auf dich sein, den schwarzen Köter morgens um fünf aus der Kiste getrieben zu haben!
Aber es wird auch wieder besser - irgendwann ist ja auch wieder Winter

Wir Wärme-Muffel gewöhnen uns bestimmt auch noch dran, ich hab die Diskussion gerade zum Anlass genommen mir zwei kurze Hosen zu bestellen. Sportkleidung kaufen motiviert mich eh immer

Alderamin hat geschrieben:Was trägst Du denn so? Hoffentlich keine 3/4-Tight und Baumwoll-T-Shirt?

Doch, natürlich, Mütze, Handschuhe und dann noch einen Schal, es ist doch erst Juni...

Mein Opa hat immer gesagt: Ein Bauersmann von rechter Art trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt!

Aber mal im Ernst, Himmelfahrt war schon, ich hab inzwischen sogar kurze Funktionshose, also ganz kurz, nur grade, daß man was längeres als die Unterhose hat, an, und das, obwohl ich meine Beine nicht gut leiden mag und eigentlich nie nie nie nicht kurze Sachen trage. Aber 10 Kilo weniger auf der Waage lassen mich da zumindest beim Laufen etwas toleranter sein. Dazu dann Funktionsshirt ohne Ärmel...

Aber mir ist auch generell schnell warm, seit ich laufe friere ich auch im Winter nicht mehr und hatte oft Tshirt mit Strickjacke an, grad bei der Arbeit, wenn es dann stressig wurde, flog die Jacke gleich weg.

dicke_Wade hat geschrieben:Den Tip hab ich immer mal wieder gelesen, dass man das Laufshirt vorher feucht in den Kühlschrank legen soll. So wird die Haut auf den ersten Metern gekühlt, bis der Schweiß den Job übernimmt.

Gruss Tommi

Tommi, ich schwitze schon ordentlich, aber heute morgen hat das null gebracht, es stand nur auf der Haut, ich hab getropft wie nasser Schwamm, aber Abkühlung? Nada...

bones hat geschrieben:
Singlet und Spilt Shorts reichen bei diesem Wetter.

Alderamin hat geschrieben: Und was ziehst Du an, wenn's warm wird?

Singlet und Split Shorts. Wenn es dann noch wärmer wird, auch Singlet und Split Shorts. Bei heissem Wetter fällt meine Wahl allerdings auf Singlet und Split Shorts.

Caia hat geschrieben:Tommi, ich schwitze schon ordentlich, aber heute morgen hat das null gebracht, es stand nur auf der Haut, ich hab getropft wie nasser Schwamm, aber Abkühlung? Nada...

Das liegt einfach daran, dass Du topfit bist

Lauflabor: Läufer schwitzen mehr - RUNNER’S WORLD

Viel schwitzen ist besser als ungekühlt zu "verbrennen".

Meinen ersten Läufersommer hatte ich letztes Jahr. Alles über 20°C war mir zu tiefst widerwärtig zum Laufen, hab dann nur noch kürzere Läufe gemacht und sie meist zwischen 5 und 6 Uhr morgens. Dieses Jahr hatte ich auch großen Bammel davor, schließlich möchte ich mich nicht mehr mit 5-7km Einheiten durchschlagen. Bisher läuft es jedoch erstaunlich gut. Klar, der richtig heiße Sommer steht uns noch bevor, aber bisher verträgt mein Körper das Wetter deutlich besser als letztes Jahr, kein Vergleich. Zwar ist die Leistung bei aktuellen Wetter mit Abstrichen, aber ich schaffe es tatsächlich auch um 17Uhr laufen zu gehen und dabei was ordentliches abzuliefern.
Will sagen, mit der Übung wird es besser

Caia hat geschrieben:Tommi, ich schwitze schon ordentlich, aber heute morgen hat das null gebracht, es stand nur auf der Haut, ich hab getropft wie nasser Schwamm, aber Abkühlung? Nada...

Das ist das Problem der hohen Luftfeuchtigkeit. Schwitzen kühlt genau dann, wenn die Luft verdunstende Feuchtigkeit von der Haut aufnimmt. Zum Verdunsten braucht es eine Menge Wärme, die der Haut bzw. dem verbliebenen Schweiß entzogen wird. Wenn die Luft aber schon fast gesättigt ist, nimmt sie kein Wasser mehr auf und der ganze Mechanismus bricht in sich zusammen. Deswegen verträgt man trockene Hitze besser als feuchte. Nun ist es gerade morgens zwar am kühlsten, aber auch die Luftfeuchtigkeit am höchsten, denn kühle Luft nimmt weniger Wasser auf als warme und morgens ist die Luft noch gesättigt mit der Feuchtigkeit, die sie am Tage vorher aufgenommen hat. Vielleicht wär's ja doch besser, abends zu laufen, wenn die Luft zwar etwas wärmer ist, aber weniger Luftfeuchtigkeit hat. Oder etwas später am Morgen, wenn es langsam wärmer wird. In diesem speziellen Falle tropischen Wetters...

Caia hat geschrieben:Ich mag nimmer [...]

Hallo Caia,

bei mir nimmt die Abneigung gegen Laufen bei hohen Temperaturen mit den Jahren leider zu, speziell in Verbindung mit hellem Sonnenlicht. Was mir hilft:

• Akzeptieren, dass es heiß, schwül, schwülwarm ist.
• Die Erwartungen an den Lauf zurückschrauben, weniger, langsamer, Gehpause zulassen (genießen), eventuell die Uhr oder andere Aufzeichnungsgeräte daheim lassen. Letzten Sommer habe ich für mich beschlossen, dass ich bei über 30°C nicht mehr als 5 km laufe.
• Dran denken, dass 5 langsame Kilometer bei bester Laune besser sind als 2 schnelle und eine Frustwanderung zurück zum Ausgangsort.
• Mich darauf freuen, dass es um so besser läuft, wenn es wieder kühler wird (sofern ich denn dranbleibe).
• Im Dunkeln laufen
• Kleine Wasserflasche in der Hand, um den trockenen Mund zu spülen oder die Rübe zu benetzen

Gee

FreddyT hat geschrieben:In Münster wurden heute am Morgen über 90% relative Luftfeuchtigkeit gemessen, da ist Laufen halt ein Extremsport. Mach Dir nichts draus.

In Münster waren heute 100% LF ohne Regen!
Es war einfach nur eine Atem beschwerende Waschküche

d'Oma joggt hat geschrieben:In Münster waren heute 100% LF ohne Regen!
Es war einfach nur eine Atem beschwerende Waschküche

LF = Lauffreude?

Ich laufe immer nach gefühlter Belastung, nicht nach Pace/Geschwindigkeit, dadurch ist es mir völlig egal, ob es warm ist oder feucht oder ob es bergauf geht ... dann laufe ich halt einfach entsprechend langsamer.

Im Sommer nehme ich auch immer jeglichen Druck raus, da ich bei Wärme einfach nicht gut laufen kann. Setze mir auch keine Ziele im Herbst mehr (aus Erfahrung, das klappt nämlich nicht), sondern eher im Frühjahr.

Ich bin weit und breit die Frau mit dem schärfsten Farbkontrast zwischen Rübe und Shirt... das sah so krass aus nach 10 km heute mittag... zum Glück seh ich mich nicht dabei

Früher gab es hier den Wettbewerb "Miss rote Omme"

http://forum.runnersworld.de/forum/fore ... onsai.html


http://forum.runnersworld.de/forum/fore ... 005-a.html

Lilly* hat geschrieben:Im Sommer nehme ich auch immer jeglichen Druck raus, da ich bei Wärme einfach nicht gut laufen kann. Setze mir auch keine Ziele im Herbst mehr (aus Erfahrung, das klappt nämlich nicht), sondern eher im Frühjahr.

Ja, das habe ich für mich auch schon beschlossen... Im November werde ich sicher noch hier im Ort laufen, aber vor September plane ich jetzt erstmal gar nichts mehr.... mal sehen, was die Laufkalender im Herbst so hergeben, aber jetzt im Sommer brauch ich das nicht! Aber das macht ja nichts, darauf kann man sich ja einrichten.

Durchbeißerin hat geschrieben:zum Glück seh ich mich nicht dabei

Ich mag es ja, was Laufklamotten angeht, auch quietschbunt, ich hab dann öfter die Variante "Ampel", oben rot, dann grünes Singlet... Wobe ich diese Woche gemerkt habe, daß ich definitiv noch mehr Klamotten brauche, aber dazu gleich mehr.

Soooo... Ich glaube, ich werde es so halten, daß ich eine Art Wochenrückblick schreibe - unter der Woche bin ich oft nur mit dem Tablet online und hab keine Lust, den großen Desktop PC hochzufahren, aber an einer richtigen Tastatur geht das Tippen mir deutlich besser von der Hand, so daß ich auch längere Texte schreiben mag.

Also: Kalenderwoche 22/2016

Gesamte Strecke: 30,39 km
Pace irgendwie immer so um 7:30

Daraus nehme ich jetzt so einiges mit:

Erstens: ich bin kein Sommerläufer. Das Wetter strengt mich unheimlich an, ich habe Mühe, die richtige Geschwindigkeit zu treffen und vor allem zu halten. Gehpausen sind mehr die Regel als die Ausnahme, aber trotzdem halte ich durch und laufe artig. Seit neuestem auch sehr früh morgens, dazu unten dann mehr.

Zweitens: Ich brauche noch mehr Sommerklamotten zum Laufen. Habe ich letztens schon Läufersneakers beim Kaffeeröster erstanden, herrscht hier eindeutig noch Mangel an kurzen und kurzesten Hosen. Also muß ich die Tage nochmal los, sowas besorgen. Shirts sind ausreichend vorhanden, aber der eine oder andere BH dürfte es auch noch sein, damit ich nicht jeden zweiten Tag waschen muß.

Drittens: Motivationsfakt 1: Mehr als 30 WKM hatte ich seit Januar nicht mehr, also in der Zeit, bevor das Theater mit den ShinSplints losging.

Viertens: Motivationsfakt 2: Ich habe diese Woche die 500 Jahreskilometer vollgemacht. Das heißt für mich, die Hälfte der angepeilten Kilometer sind eingelaufen, mal sehen, was in den letzten 7 Monaten noch geht.

Und außerdem habe ich angefangen, eine persönliche Challenge zu absolvieren: Schon seit einiger Zeit möchte ich, als notorische Morgenmuffeline, morgens besser, eher und entspannter aus dem Bett finden. In den letzten Wochen häuften sich dann die Hinweise, wie es vielleicht gehen könnte und ich habe mir ein Buch gekauft: The Miracle Morning von Hal Elrod. Die dort enthaltenen Tipps und auch Tricks, sich morgens zu motivieren, aufzustehen, habe ich jetzt seit dem 1. Juni ausprobiert. Meine erstaunliche Erkenntnis: Ich fühle mich morgens deutlich besser, ich bin ruhiger, gelassener und entspannter, es herrscht weniger Hektik am frühen Morgen für mich. Ich habe diese Challenge mal auf 30 Tage ausgelegt und werde Euch weiter auf dem Laufenden halten. Es hat auch schon geklappt, damit mal morgens vor der Arbeit zu laufen, denn bei den derzeit herrschenden Temperaturen kann ich mich mittags ab 13 Uhr dazu echt nicht mehr aufraffen.
(Es gehörten noch andere Sachen dazu, aber eigentlich war das auch ein Stein des Anstosses, endlich morgens mal den Arsch aus dem Bett zu bekommen!)
Und wie geht es jetzt weiter? Die Planung sieht erstmal vor, daß morgen Ruhetag ist. Ich hab jetzt an drei Tagen hintereinander einen Lauf absolviert, also ist Pause. Dienstag dann mal wieder eine schnelle Einheit über eine kurze Distanz, zur Zeit hampel ich zu viel in längeren Läufen mit mittlerer bis eher langsamer Geschwindigkeit rum, es wird mal wieder Zeit.

Ach ja, und zum Yoga: Diese Woche tatsächlich 5 Einheiten! Auch mal eben so morgens, nach dem Aufstehen, eben 20 bis 30 Minuten, wenn kein Laufen angesagt war. Und es tut mir erstaunlich gut.

Fazit:
Ich werde kein Sommerläufer, aber auch bei hohen Temperaturen kann ich laufen!

Caia hat geschrieben:Ich mag es ja, was Laufklamotten angeht, auch quietschbunt, ich hab dann öfter die Variante "Ampel", oben rot, dann grünes Singlet... Wobe ich diese Woche gemerkt habe, daß ich definitiv noch mehr Klamotten brauche, aber dazu gleich mehr.

Noch konsequenter wären gelbes Singlet und grüne Shorts.

Meine Frau schimpft immer nach dem Laufen mit mir, kein Läufer, wirklich KEINER hätte einen so roten Kopf wie ich, sogar das Weiße in den Augen sei rot. Dabei geht's mir danach so gut wie sonst nie.

Alderamin hat geschrieben:Noch konsequenter wären gelbes Singlet und grüne Shorts.

Ich werde dann beim Shoppen demnächst mal darauf achten, ob ich ne grüne Hose kriege... Und dann gibt es ein Bild!

Caia hat geschrieben:Tommi, ich schwitze schon ordentlich, aber heute morgen hat das null gebracht, es stand nur auf der Haut, ich hab getropft wie nasser Schwamm, aber Abkühlung? Nada...

Ja das ist das Problem mit der schwülen Hitze. Da funktioniert nichts mehr so richtig. Da kann man sich nur über die Jahre dran gewöhnen, wenn man will. Muss man nicht wollen.

Gruss Tommi

So, Bericht von heute, mal ausführlicher, lohnt sich!!

Eigentlich wollte ich ja nach den verhältnismäßig vielen Kilometern vom Wochenede heute eher kurz und schnell. Eigentlich.

Denn der doofe schwarze Hund war heute überhaupt nicht gewillt, irgendwie in die Gänge zu kommen. Ich war schon um 5:15 Uhr wach, hab es aber erst um 6:24 Uhr geschafft, loszulaufen. Und der Hund war nörgelig und nervig und hatte keine Lust...

Gut, ich hab mich überzeugen lassen: Der Hund und ich haben einen Deal gemacht: Nicht schnell, dafür länger und vor allem so lange es geht ohne Gehpause. Also bin ich locker flockig losgezuckelt...

Das Wetter ist angenehm, 15 Grad, leichter Wind, die Sonne kommt noch nicht so richtig durch den Dunst, für mich angenehm! Da ich ja in letzter Zeit echt eine Menge Gehpausen brauchte, war ich schon gut zufrieden, daß ich 30 minuten laufen konnte... und hab dann den Hund an der Leine weitergezogen, noch 5 Minuten, noch 5, komm, jetzt noch mal 5...

Nach knapp 7 km mußte auch ich mal in die Büsche, es ging aber sofort in gemächlichem Tempo brav weiter... Meine Standardrunde lang ist ja ziemlich genau 10 km lang, die wollte ich jetzt auf jeden Fall schaffen. Irgendwie hat mich aber der Teufel geritten (oder der Ehrgeiz gepackt oder es lief einfach so gut, oder was auch immer...), jedenfalls hab ich nach den 10 km noch die kleine 2 km Schleife drangehängt und bin nach

12,1 km in 1:27:46 (Pace 7:15)

mit einer Gebüsch und zwei Gehpausen wieder zu Hause eingetrudelt. Es war sogar ein bißchen Endbeschleunigung dabei, der letzte Kilometer war mit 6:56 auch der schnellste!!

Heute bin ich stolz auf mich! Die Pace ist für die Streckenlänge super, ich bin jetzt müde, aber total happy...

Und vielleicht war das auch ein wenig eine Lehre hinsichtlich der Grenzen, die mir mein eigener Kopf manchmal setzt... Wenn ich schon denke, daß das sooo weit ist, bin ich gleich schon irgendwie darauf gepolt, daß es anstrengend wird, ich es nicht schaffen könnte oder Gehpausen brauche. Heute war es irgendwie ohne Druck locker flockig und hat so toll geklappt, ich blaube, ich sollte mal mehr auf meinen Körper hören (der kann noch laufen) als auf den Verstand (Du bist ja irre, so weit zu rennen)... Lesson learned!