Der "Halbmarathon" Hall-Wattens erlebte heuer sdeine 10. Auflage, und ich war zum dritten mal dabei. Abgesehen vom späten Mai-Termin, der natürlich - zusammen mit dem Start um 16:00 - anfällig für Hitzeschlachten ist (siehe meine Bericht von 2012) kann ich den Lauf uneingeschränkt empfehlen! Das Halbmarathon habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil es sich hier mehr um eine Annäherung handelt - bei meinen früheren Antritten war die Strecke ca. 21,3km lang gewesen; mittlerweile wurde die Streckenführung speziell im Bereich Wattens geändert (positiv, dadurch kommt man wirklich durch den Ort durch und streift ihn nicht nur am Rand --> mehr Zuschauer), und daher hat der momentane Kurs offizielle 21,9km - ist also 800m länger als ein echter HM. Wenn man dazu den giftigen, eineinhalb Kilometer langen Anstieg nach km 15 berücksichtigt, dann ist klar, dass man hier etwas länger am Weg ist als üblich.
Organisation:
Wie auch schon früher gibt's da nichts zu meckern - für die 20€ Startgeld (Nachnenner 30,--) gibt's eine perfekt ausgeschilderte und abgesicherte Strecke (es gilt die Straßenverkehrsordnung, aber es waren jede Menge Polizisten, Feuerwehrleute und Streckenposten im Einsatz, so dass es nie Probleme gab) in schöner Landschaft; dazu noch die Altstadt von Hall als Veranstaltungsgelände - die ist, das muss ich zugeben, einfach viel schöner und größer als die Innsbrucker, und weniger Touristen sind auch dort. An der Strecke mehr als genug Labestationen (so ca. alle 2km), und wegen der Hitze auch einige Wassersprühstände. Im Starterpaket waren außerdem ein hübsches T-Shirt und ein paar Getränke und sonstigen Fressalien - alles brauchbar und wirklich reichhaltig, da habe ich schon Städtemarathons mit wesentlich armseligerem Startpaket erlebt! Die Umkleiden / Duschen sind in unmittelbarer Nähe zum Start gelegen, besser geht's nicht.
Mein eigener Lauf:
Dieses Jahr bin ich ja mit sehr reduzierten Umfängen und Tempo angegangen, um meinen Fuß zu schonen - jetzt geht's langsam wieder an den Tempoaufbau, und da kommen so Halbmarathons gerade recht. Die Hitze ist nun gar nicht so mein Ding, aber die Bedingungen waren für alle gleich - 27°C am Start und pralle Sonne, Läuferherz, was willst du mehr?
Angesichts der Hitze und der Tatsache, dass ich vor zwei Wochen bei einem Halbmarathon die ersten km zu schnell angegangen war, bin ich sehr defensiv ins Rennen gegangen. Die ersten 2km der Strecke führen leicht bergan nach Absam - da läuft man noch gemeinsam mit den Teilnehmern, die nur den 4,4km "Volkslauf" bewältigen. Von Absam aus dann wieder zurück in die Haller Altstadt, und bei besagten km4,4 liefen dann einife ins Ziel, die Halbmarathonis bogen rechts ab und runter ging's zum Inn. Bei der Zwischenzeitmatte km4,4 war ich 19:11 lang am Weg und an 60. Position (von ca. 350 Startern).
Schon am steilen und kurvenreichen Weg hinunter zum Inn konnte ich dann den einen oder anderen Kollegen einholen (gute Lauftechnik); ab der Innbrücke ging's dann praktisch eben bis Wattens. Ich fand schnell einen guten 9er Rhythmus (9 ist vielleicht etwas schräg aber meine üblichen 8 kam mir bei der Hitze zu offensiv vor), war allerdings fast allein am Weg (nur ein Kollege hatte sich in meinen Windschatten gehängt). Ich überholte zwei oder drei Leute, dann traf ich bei km9 auf zwei Burschen, die nicht viel langsamer waren als ich und nebeneinander liefen - ich bremste mich etwas ein und genoss ab jetzt meinerseits einen km lang Windschatten (die Gegend dort ist sehr ostwindanfällig, wie jeder Inntalradler weiß!).
Bei km 10 holte uns dann der Kollege ein, der vorher schon bei mir drangeklebt war, zu zweit erhöhten wir das Tempo und zogen davon. Am Ortseingang von Wattens konnte er dann nicht mehr ganz mit, und ich musste allein Tempo machen. Die Zwischenzeit bei km 12,6 passierte ich nach 56:53, mittlerweile lag ich an 51. Stelle.
Ab jetzt lief das ganze entspannt, ich bemühte mich auch nicht mehr extra um einen langsameren Rhythmus sondern lief einfach ein vernünftiges Tempo, und so konnte ich Platz um Platz gutmachen. Dann nach km 15 der brutale Anstieg nach Baumkirchen und weiter zum Waldrand; zum Glück kenne ich die die Strecke gut, das hilft psychologisch doch einigermaßen weiter! Auch im Anstieg bzw. dem folgenden Kilometer konnte ich noch den einen oder anderen Läufer einholen, und die letzten Kilometer ins Ziel waren eigentlich sogar ziemlich locker - hier zahlte es sich aus, dass ich am Anfang so stark dosiert hatte! Ins Ziel kam ich als 38. mit 1:40:14 - nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber an diesem Tag hatten alle zu kämpfen; es knackten überhaupt nur sechs Leute die 1:30er Marke, und das bei durchaus starken Teilnehmern (Roman Weger mit einer 1:21er Zeit nur Dritter!).
Fazit: Vielleicht habe ich sogar etwas zu stark dosiert - auf den letzten 10km war ich unter den 30 schnellsten - aber besser so als mittendrin zurückschalten müssen wie vor zwei Wochen. Jedenfalls war's ein gutes Tempo- und Hitzetraining! Und die Veranstaltung empfehle ich gerne weiter.
Da werd ich mich dranhalten müssen! Sauber gelaufen auch, gratuliere!
