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Vom Glück, ein Läufer zu werden

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Alderamin hat geschrieben:Na ja, erstens war es nur ein leichter, hab' ich ja oben extra nochmal betont; ich rede ja nicht davon, dass es wirklich schmerzte, eher ein Zwicken bei bestimmten Bewegungen. Und zweitens war am Anfang mit 8 WKM oder so bei einer Pace von 7:00 der Umfang wirklich so bescheiden, dass mir hier keiner Übertraining vorgeworfen hätte. Und nachher war's der als lasch geltende Steffny-Plan für 10 km sub 55 mit 3 Einheiten pro Woche (von denen ich oft eine noch fallen ließ, um statt dessen schwimmen zu gehen). Es ist (bei mir) einfach so: wenn ich die Belastung steigere, dann merke ich das auch am nächsten Tag.
Ich hab dann später den Rest gelesen und du hast es dann schon relativiert. Nun, man muss sich auch erst einmal einigen, über was man spricht/schreibt. Für mich ist Muskelkater eben genau das: Schmerzen in den Muskeln, die man so nennen kann und darf. Und die ein korrektes weiteres Training behindern. Natürlich haben viele, auch ich, nach einer fordernden Einheit mitunter "ein Ziehen", mal stärker, mal weniger stark, in den Beinen. Das empfinde ich als logische Folge des Trainings, würde aber eben nicht auf die Idee kommen, das als Muskelkater zu bezeichnen.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich freue mich immer noch so sehr auf jeden Lauf, weil es mir danach so unbeschreiblich besser geht. Was die Lauferei mit meinem Kopf macht, ist wirklich sensationell :nick: . Da reicht schon eine halbe Stunde um den Pudding. Vielleicht laufe ich diese kurzen Runden deshalb auch so gerne. Danach ist der Großputz im Hirn erledigt und eigentlich hat der Lauf seinen Zweck schon erfüllt.
Und ich freue mich, mal wieder, hier bei dir solche Worte zu lesen :)
FeldWaldWiese hat geschrieben:Mein lieber Schwiegervater meinte, der Erste und der Letzte schafft es in die Zeitung :zwinker2: .
Da gibt es einen Lauf (Comrades Marathon - Home) bei dem wird dies echt so gemacht. Der Cutoff (Bruttozeit) beträgt 12 Stunden und dies auf die Sekunde und ist er abgelaufen, springen Ordner vor die Ziellinie und hindern alle folgenden Läufer, am Überqueren der Matten. Und der allerletzte, der es davor noch schafft, der wird gefeiert.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Das schnelle Läufchen am Montag hat mir noch nicht einmal einen leichten Muskelkater beschert. Die Beine fühlen sich wirklich gut an. Aber mental geht es mir schlecht. Die schlechten Nachrichten, die ich Montag kurz vor dem Lauf erhalten haben, randalieren seitdem in mir herum.

Zu der blöden Depression gehört für mich untrennbar dazu, dass ich viel zu heftig auf Konflikte reagiere. Sie ziehen mir den Boden unter den Füßen weg. In der Therapie habe ich zwar gelernt, äußerlich angemessener zu reagieren, aber mein Körper ist immer noch schutzlos ausgeliefert.
Und so lag ich in der Nacht stundenlang grübelnd wach und wachte gestern mit einer fetten Migräne auf. So ein Tag ist dann schon immer morgens gelaufen und für die Tonne. Ich schleppte mich zwischen Bett und Sofa hin und her und hatte zusätzlich zu den Kopfschmerzen mit Schwindelattacken zu tun. Dazu noch die Aufgabe, die unangenehme Sache zu regeln, wegen der ich in diesem Zustand war. Kurzum, es war ein Tag zum Vergessen.

Heute war der Kopfschmerz beim Aufwachen nur noch minimal, aber ich blieb trotzdem nochmal zu Hause. Um den Kopf wieder frei zu bekommen, wollte ich laufen. Und da ich die Worte unseres lieben Lauf-Pommes :zwinker2: im Hinterkopf hatte, es wäre doch mal an der Zeit, etwas länger zu laufen, nahm ich mir meine "große" Waldrunde von 5,5 Kilometern vor.

Nach 200 Metern war mein Puls bei 162 :haeh: . Ich hatte ordentlich Gegenwind, der mich fast komplett kraftlos machte. Kurz darauf machten mich meine Klamotten wahnsinnig. Für teures Geld hatte ich mir eine superdünne Windjacke gekauft und heute das erste Mal an. Ein kompletter Fehlkauf, denn ich fühlte mich schwitzend im eigenen Saft wie in einer Plastiktüte. Ist mir in den billigen Sachen vom Kaffeeröster noch nie passiert.

Nach einem Kilometer pelle ich mich aus der Jacke und friere sofort. 10 Grad sind meinen nackten Armen einfach zu wenig. Nach dem zweiten Kilometer, der am Ende einen Anstieg von 24 Höhenmetern hat, bin ich fertig mit der Welt. Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, laufen ist doof!

Ich könnte jetzt nach Hause gehen und meine Wunden lecken und mich den Rest des Tages ärgern. Nein, das will ich auch nicht, also laufe ich nach einer kurzen Gehpause weiter. Am Weg steht eine Bank, die mir verlockend zuruft, doch zu ihr zu kommen, aber ich schaue geradeaus und trabe weiter.

Und so schaffe ich es doch auf der geplanten Runde bis nach Hause. Selbst den gruseligen "Berg" laufe ich hoch. Nach der Gehpause auf Kilometer 3 kann ich den Rest zwar sehr langsam, aber trotzdem durchweg laufen.

Es sind 5,62 Kilometer in 44:32 Minuten, Pace 7:55

Die Kopfschmerzen sind allerdings immer noch ganz leicht da, und heute habe ich deutlich gespürt, wie sehr mich Probleme und Konflikte auch körperlich beeinträchtigen. War der Ärger am Montag mein Motor, so war er heute meine Bremse. Alle Gedanken und Gefühle haben Auswirkungen auf den Körper. Und in mir toben heute noch die Nachwirkungen des Ärgers, die ich nicht mal eben einfach so abstellen kann. Neben der Migräne hat auch noch die Verdauung verrückt gespielt und die Waage zeigte einen Gewichtsverlust von 1 Kilo in zwei Tagen. Da muss ich mich eigentlich nicht wundern, dass es mit dem Laufen nicht so recht läuft.

Was ich heute beim Laufen gelernt habe:
Nie wieder in Plastikfolie laufen :zwinker2: .

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FeldWaldWiese hat geschrieben:...und die Waage zeigte einen Gewichtsverlust von 1 Kilo in zwei Tagen.
Ist das bei dir tatsächlich etwas besonderes? Das tut sie bei mir eigentlich innerhalb beliebiger zwei Tage. Schwankungen von 1 kg oder auch mal etwas mehr sind da ganz normal, selbst wenn ich den Wiegezeitpunkt eigentlich konstant morgens um 6 halte.

Zu deinen Problemen werd ich mich nicht äußern können, zu deiner Lauferei schon. Kennst du den Unterschied zwischen Laufen zum Spaß und Laufen zum Abhaken? Die meisten Läufe, auch eines harten Trainingsplans, machen Spaß. Es gibt dann diese Läufe, die machen weniger Spaß, und Tage, an denen jeder Spaß auch fast unvorstellbar scheint. Da heißt's dann "einfach machen und abhaken". Ich zelebrier das richtig: In meiner Tabelle wird dann aus hellgrau und kursiv schwarz und normal, und der Lauf rutscht eine Zeile nach oben, so dass die Leerzeile vor den zu laufenden Läufen bleibt. Das ist mein Abhak-Ritual, das ordnet, das klärt.

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Ich wiege mich täglich, und große Sprünge sind bei mir tatsächlich nicht normal. Das bewegt sich immer im 200-300 g Bereich. Deswegen war ich über das eine Kilo auch so verwundert. Aber wird wohl das Ergebnis aus Verdauungsproblem + weniger Essen wegen Migräne gewesen sein.
Da ich langfristig ohnehin noch 5 Kilo verlieren möchte, kommt es mir ganz recht.

Ganz so "zum Abhaken" war der Lauf heute dann doch nicht. Wenn man lange genug sucht, findet man auch an diesem Lauf etwas Positives :zwinker5: . Ich habe nicht aufgegeben, mich auf die einladende Bank gesetzt und anschließend gemütlich nach Hause spaziert, sondern habe es, wenn auch schleppend langsam, einfach durchgezogen. Es hat noch nichtmal große Diskussion mit mir selbst bedeutet, sondern war der klare Befehl "du läufst das jetzt", dem ich ohne Widerworte gefolgt bin.

Das macht mich dann doch ein klein wenig stolz auf mich.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Es hat noch nichtmal große Diskussion mit mir selbst bedeutet, sondern war der klare Befehl "du läufst das jetzt", dem ich ohne Widerworte gefolgt bin.
Das ist eine Technik, die einem wirklich sehr weiterhelfen kann. Nicht grübeln, nicht "mach ich's, mach ich's nicht", einfach machen. Machen, wenn's gut läuft, machen, wenn's beschissen läuft.

Es gibt Läufe jeder emotionalen Qualität, die alle eins gemeinsam haben: Durchgelaufen zu sein fühlt sich immer besser an als abgebrochen zu haben. Davon nehm ich ernste gesundheitliche Risiken mal aus.

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Heute sollte es nun endlich mal wieder ein Stückchen länger werden. Leider ist mein Mann krank und ich muss allein los. Schade, ich hätte ihn gern dabei gehabt. So muss es mit Radio und runtastic-Vanessa gehen.

Es gibt Nieselregen und 19 Grad, fühlt sich aber kälter an. Ich fahre zum Radweg an der Weser, den ich um eine Schleife um einen Kiesteich erweitere. Sind ca. 8 Kilometer ohne Höhenmeter.

Ich habe mir nichts vorgenommen, weil ich nicht einschätzen kann, ob ich von der Migräne Mitte der Woche noch ausgebremst werde. Also einfach mal los.
Es läuft unglaublich gut. Auf dem ersten Kilometer ist ein langes Stück Schotterstrecke, da laufe ich ganz vorsichtig, danach kommt nur noch asphaltierter Weg.

Die ersten 5 Kilometer laufen sich prima. 7:22 (mit dem Schotterstück), 7:02, 6:56, 7:10 und 7:09.

Bei jeder Zeitansage von Vanessa bin ich ganz erstaunt. Ich habe das Gefühl, langsam vor mich hin zu trödeln, aber mein Trödeltempo ist doch viel langsamer. Bin ich es etwa schon gewohnt, ein wenig schneller unterwegs zu sein?

Aber so langsam wird es anstrengend und ich möchte eigentlich ins Trödeltempo finden. Doch es klappt einfach nicht, ich komme nicht aus dem Rhythmus. Ich werke, wie sich der Nacken verspannt. Nein, so hat das keinen Zweck. Das System braucht offensichtlich einen Neustart.
Also gehe ich ein paar Schritte, lockere Schultern, Hals und Kopf und laufe langsamer wieder los. Das langsame Tempo kann ich gut bis zum Schluss halten. Die Schultern werden auch wieder weich, das Spannungsgefühl verschwindet.

Kilometer 6 mit kurzer Gehpause sind 7:45, 7 und 8 mit 7:35 und 7:30

Zurück am Auto sind es 8,34 Kilometer in 1:01:06, Pace 7:19 :D

Die letzten 300 Meter sind ein hartes Stück Arbeit. Mit dem Wissen, acht Kilometer gelaufen zu sein, verweigert der Körper den Dienst. Es sind nur ein paar Schritte, aber es ist das härteste Stück des ganzen Laufs. Zu meinem Glück stehen zwei junge Frauen mit ungefähr zehn Hunden aller Größen und Rassen am Wegesrand. Sie gehören zu einer Hundeschule, ich hatte ihr Auto auf dem Parkplatz gesehen. Alle Hunde sitzen super brav auf Kommando, da muss ich einfach dran vorbei laufen und Teil der Gehorsamsaufgabe werden :zwinker2: .

Ich freue mich riesig, dass ich die magische Stunde wieder geschafft habe.

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Mein Mann ist wieder fit und begleitet mich heute. Es wird die Runde vom letzten Sonntag, 5 km mit einem Anstieg am Ende von Kilometer 3. Da ich am Sonntag nach der Steigung eine Gehpause einlegen musste, nehme ich mir für heute vor, die Runde durchzulaufen.

Das klappt auch sehr gut. Nach der Steigung ist der vierte Kilometer, der durchgehend weiter leicht bergauf geht, aber eine echte Herausforderung. Schritt für Schritt fällt schwer, aber es zahlt sich aus, dass wir von Anfang an langsam unterwegs sind.

Es werden 5,02 Kilometer in 36:24 Minuten, Pace 7:15

Diese Woche bin ich insgesamt 23,46 Kilometer gelaufen.

Die letzten zwei Wochen bin ich jeweils viermal gelaufen, und so werde ich die nächste Zeit weitermachen. Montags etwas schneller, am Mittwoch die erweiterte Hausrunde mit ein paar Hügeln, am Freitag etwas länger und schön gemütlich und am Sonntag irgendeine nette Runde, auf die ich gerade Lust habe.

Da sich jetzt also sehr viel wiederholen wird und ich nicht gerade rasende Fortschritte mache, werde ich im Tagebuch nicht mehr jeden Lauf in allen Details wiedergeben. Ich denke, ich werde wöchentliche Zusammenfassungen machen und nur dann und wann zwischendurch berichten, wenn etwas Besonderes passiert ist.

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So, die Woche ist gelaufen, und es lief gut :) . Ich glaube, ich habe für mich das ideale Training gefunden. Viermal laufen passt perfekt in meinen Zeitplan, und mein Körper kommt mit der Belastung ganz gut zurecht. In der vergangenen Woche habe ich die Vorwoche kopiert mit kleinen Änderungen.


Montag
Das ist der Tag für die schnelle, kurze Runde mit meinem Mann, zweimal ins nächste Dorf mit leichten Anstiegen auf den Kilometern 2 und 4. Mit 24 Grad ist es recht warm, aber das kann mich nicht bremsen. Und so lasse ich es mal krachen :wink: . 6:36, 6:53 (es geht aufwärts) und 6:21 auf den ersten drei Kilometern machen richtig Spaß. Auf dem dritten Kilometer versuche ich, meinem Mann davon zu laufen. Keine Ahnung, wie schnell ich da auf ca. 200 Metern werde, aber es fühlt sich toll an. Die Quittung bekomme ich dann am leichten Anstieg auf Kilometer 4. Ich muss ein paar Schritte gehen, um mich wieder zu sortieren. Kilometer 4 sind 7:09. Auf den letzten Metern bis zur Haustür bekommen wir eine 6:52 hin.
Insgesamt 4,49 Kilometer in 30:24 Minuten, Pace 6:46 :D

Ich mag diese Runde inzwischen sehr gerne laufen. Einfach mal eine halbe Stunde Gas geben nach dem ersten Arbeitstag der Woche bekommt mir auch mental sehr gut, da ich meistens gedanklich sehr belastet starte. Mein Ziel ist es, diese Runde unter einer halben Stunde zu schaffen. Werde ich mal versuchen, wenn es kühler ist.

Mittwoch
Ich laufe allein und nehme mir, wie die Woche zuvor, die erweiterte Waldrunde vor. Mit 22 Grad ist es nicht zu warm. Auf dem ersten Kilometer mit 7:18 merke ich schon, dass ich gut unterwegs bin. Der zweite Kilometer geht zuerst einen Grasweg bergab und dann einen kurzen, aber ekligen Anstieg mit 25 Höhenmetern bergauf. Es werden 6:59. Der dritte Kilometer ist gemein, denn es geht weiter bergauf, aber nicht ganz so heftig. Ich merke es deutlich in den Beinen, es werden 7:28.
Der vierte Kilometer geht endlich bergab, pure Erholung mit 6:29. Auf dem fünften Kilometer kommt der ehemals so gefürchtete "Berg", den ich inzwischen ins Herz geschlossen habe. Den springe ich mit 6:58 an, die restlichen Meter nach Hause mit 6:34.
Insgesamt 5,62 Kilometer in 39:20 Minuten, Pace 6:59, 72 Höhenmeter :D :D

Das ist unfassbar! Ich bin an diesem Abend der glücklichste Mensch auf diesem Planeten.

Freitag
Zum Abschluss der Arbeitswoche laufe ich mittags nach Feierabend. Auf meine "langen" Läufe hat mein Mann keine Lust, und ich bin ganz froh, mit meinen Gedanken allein unterwegs zu sein. Keine Wolke am Himmel und 23 Grad, da mag ich nicht zum Radweg an der Weser fahren. Mich zieht es in den Wald, auf die lange Runde, die ich ein paar Wochen nicht mehr gelaufen bin.
In den Beinen merke ich noch leicht meine Heldentat vom Mittwoch, also wird das eine ganz ruhige Sache.
Die ersten drei Kilometer gehen stetig leicht bergauf. Im Wald ist es angenehm kühl und schattig, und mit 7:12, 7:00 und 6:40 bin ich viel schneller unterwegs, als ich mir vorgenommen hatte. Kilometer 4 und 5 sind ein heftiger Anstieg mit 40 Höhenmetern. Ich versuche, so weit wie möglich laufend zu kommen, und es klappt erstaunlich gut. Ich schaffe das Ding mit einer winzigen Gehpause in 7:31 und 7:55.
Oben angekommen geht es nach ein paar Metern leider raus aus dem Wald. Der Rest der Strecke verläuft am Waldrand in praller Sonne ohne einen Hauch von Wind. Das fühlt sich gar nicht gut an. Kilometer 6 kriege ich noch mit 7:14 laufend hin, dann fangen die Beine an zu brennen. Unterhalb der Knie habe ich Betonklumpen hängen, die nicht mehr vom Boden abheben wollen. Kilometer 7 mit lächerlichen 12 Höhenmetern bremsen mich auf 7:52 herunter, und danach kommt pure Quälerei. Den achten Kilometer bringe ich mit abwechselnd gehen und laufen mit 9:01 noch rum, aber dann bin ich kaum noch zum Gehen in der Lage.
Insgesamt 8,04 Kilometer in 1:00:52, Pace 7:34, 98 Höhenmeter

Bis zum Auto ist noch ein Anstieg zu bewältigen, den meine Beine grauenvoll finden. Selbst das Gehen fühlt sich gemein an. Aber die paar Meter, die es wieder runter geht, laufe ich trotzdem :wink: . Kann ja nicht als Spaziergänger ankommen.
Der Rest des Tages und auch der Samstag sind allerdings gelaufen. Ich bin total erschöpft, falle am Abend wie ein Stein ins Bett und komme auch gestern erst am späten Nachmittag etwas in Gang.

Sonntag
Heute ging es nach dem Frühstück wieder mit dem besten Ehemann von allen los. Wir haben Gefallen an der 5-K-Strecke gefunden, die wir die letzten Sonntage gelaufen sind. Ein Anstieg am Ende von Kilometer 3 und Kilometer 4 schnurgerade leicht bergauf. Es sind kühle 16 Grad mit frischem Wind.
Auf dem ersten Kilometer mögen die Beine noch nicht so richtig. Und auch der Kopf ist zickig, eigentlich schreit er unentwegt "aufhören, umkehren". Ruhe jetzt, es wird gelaufen! Mit 7:32 geht es gemütlich los.
Der zweite Kilometer läuft mit 6:58 schon besser, der dritte Kilometer mitsamt der Steigung in 6:53 ist richtig gut. Kilometer 4 mit Gegenwind und leichter Steigung ist heute kein Problem. Hatte ich hier vor zwei Wochen noch eine Pause gebraucht, laufe ich heute mit 7:11 durch, wenn auch sehr laut schnaufend.
Aud dem letzten Kilometer versuche ich, meinem Mann davon zu laufen, aber so richtig schaffe ich es nicht. Es werden aber immerhin 6:38.
Insgesamt 5,02 Kilometer in 35:13, Pace 7:01

Hier ist das Ziel für die nächste Zeit deutlich: unter 35 Minuten kommen.

Gesamte Kilometer diese Woche: 23,17

Die Läufe am Montag und Mittwoch haben großen Spaß gemacht, am Freitag war die Anstrengung zuviel für mich. Der Lauf heute war wieder gut. Insgesamt bin ich mit der Woche sehr zufrieden.
Nächste Woche soll wieder die Hitze kommen, davor habe ich großen Respekt. Mal sehen, wie es läuft.

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Hallo FWW,

eine tolle Woche hast du da abgeliefert - Respekt !

Was mir jedoch auffällt: Irgendwie läufst du immer im gleichen Tempobereich und vor allem im gleichen Anstrengungsbereich::
Mo: 4,5 km / ?? Hm / 6:46
Mi: 5,6 km / 72 Hm / 6:59
Fr: 8,0 km / 98 Hm / 7:38
So: 5,0 km / ?? Hm / 7:01

Wo du mal etwas langsamer bist (Fr), hast du die längste Strecke und die meisten Hm. Wäre es sinnvoll, diesen Lauf auf eine etwas flachere Strecke zu verlegen, das Tempo aber bei 7:30 bis 7:40 zu belassen, um so die Distanz souveräner, d.h. weniger angestrengt zu meistern ? Auch der Mittwoch mit seinen 72 Hm und nur 0:13/km langsamer als dein "schneller Tag" scheint mir ein ziemlicher Klops zu sein, auch wenn du dich diese Woche toll dabei gefühlt hast.

Was ich mit all dem sagen will: Wenn du es schaffst, Mi bis So etwas Anstrengung rauszunehmen, bist du Mo vielleicht fitter um tempomäßig dann mal richtig abzurocken. Ich traue dir da was um 6:10 bis 6:20/km durchaus zu. Ich denke, dass dich das weiterbringen würde. Und es wäre doch ein super Ansporn für den Herrn Göttergatten, oder ? (Aber: Einlaufen nicht vernachlässigen !)

Nur mal so eine Anregung zum Nachdenken ...

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Hallo Christoph,

erstmal muss ich zur Vervollständigung natürlich noch die Höhenmeter nachliefern:

Montag 37 Höhenmeter
Sonntag 28 Höhenmeter

Ich wollte ja eigentlich am Freitag die total flache Strecke am Weserradweg laufen, aber mir kam die Sonne dazwischen. Auf der Strecke gibt es null Schatten, das wollte ich mir einfach nicht antun. Das hätte mein Kreislauf an dem Tag nicht gepackt. Also bin ich in den schattigen Wald ausgewichen, wo dann die Anstiege lauerten :wink: .
Der Einbruch kam ja auch erst, als ich den Wald verlassen hatte und mich plötzlich in der prallen Sonne ohne Wind wiederfand.

Die Durchschnittswerte der Läufe liegen tempomäßig dicht beieinander, aber es sind eben nur Durchschnittswerte. Ich verliere schon an der kleinsten Steigung Tempo, das kann ich mit den Beinen einfach nicht verhandeln. Da ist so wenig Kraft. Ich bin schon froh, wenn ich es einen Hügel in irgendeiner Form von Laufbewegung hinauf schaffe. Mein Herzchen muss ich dabei komplett ignorieren, das kämpf schlicht ums Überleben.

Ich nehme mir auch nie ein spezielles Tempo vor. Ich laufe los und gucke, was mir der Körper anbietet. Das hat sicherlich mit strukturiertem Training nichts zu tun, macht aber Spaß.

Einlaufen mache ich nie. Dazu bin ich doch insgesamt viel zu langsam unterwegs. Türe auf und los, auf dem ersten Kilometer das System sortieren und dann gucken, was passiert. Nach ein paar Metern merke ich schon, ob es der Tag für Heldentaten ist oder nicht. Der Lauf am Mittwoch war so ein Ding, wo alles gepasst hat. War nie übermäßig anstrengend, hat sich einfach perfekt angefühlt. Das kann ich aber nicht unbedingt genauso wiederholen, das nächste Mal auf der Strecke kann auch wieder eine Katastrophe werden.

Mir fehlt einfach noch das Gefühl, welche Tempo ich gerade laufen. Meine aktuellen Zeiten fühlen sich beim Laufen genauso an wie das, was ich etwa März bis April gemacht habe. Damals war ich von 7:30 -8:00 unterwegs. 7:15 ging nur bergab mit Rückenwind und angelegten Ohren :D . Während des Laufens höre ich jeden Kilometer die runtastic-Ansage, auf die ich mich aber wegen der Ungenauigkeiten der Streckenmessung im Wald nicht so gut verlassen kann. Ich sehe dann erst zu Hause, was ich gemacht habe.

Deswegen ist meine Lauferei einfach eine Wundertüte. Ich nehme mir vorher solche Sachen vor wie "Heute mal schneller", "Strecke bitte durchlaufen", "so lang wie möglich laufen", "am Berg nicht gehen", aber nie ein spezielles Tempo.

Aber deine Anregung ist gut, ich interpretiere sie für mich mal etwas um :zwinker2: . Da mein Hauptziel zur Zeit ist, meine Reichweite zu vergrößern, werde ich mich mehr auf den Freitagslauf konzentrieren. Lieber am Mittwoch etwas sanfter, damit es am Freitag länger läuft.

Nächste Woche ist kein schnelles Laufen geplant. Da die Hitze kommt, muss ich mit viel Rücksicht auf meinen Kreislauf unterwegs sein. Morgen ist ein Experiment dran, das im letzten Jahr gründlich in die Hose gegangen ist: wir wollen die kurze Hausrunde anders herum laufen. Dann gibt es zwar keinen "Berg" am Ende, dafür aber einen richtig langen Anstieg mittendrin und keine längeren Bergabstücke. Das sind wir letztes Jahr im Herbst einmal gelaufen und ich bin konnte die Runde nur mit ganz vielen Gehpausen, ordentlich Schwindel und am Ende meiner Kraft bewältigen. War der blanke Horror. Ich hoffe, ich kriege die Erinnerung aus dem Kopf.

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Ja, ich weiß, vielleicht hätte ich mich mit meiner Anregung noch zurückhalten sollen bis du mal klagst "Jetzt renne ich schon 4x die Woche am Limit und es geht trotzdem nicht vorwärts." Zum Glück bist du an dem Punkt noch nicht, sondern hast viel Spaß an deiner Art zu laufen. Und das ist ja auch gut so.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich nehme mir auch nie ein spezielles Tempo vor. Ich laufe los und gucke, was mir der Körper anbietet. Das hat sicherlich mit strukturiertem Training nichts zu tun, macht aber Spaß.
Man muss kein Laufuhrenfeteschist sein, um strukturiert trainieren zu können. Wenn du einmal die Woche tempomäßig ans Limit gehst und einmal distanzmäßig, dann ist das Anstrengung genung. Dann sollten die zwei übrigen Läufe dich an gar kein Limit bringen, und da scheint es mir zu fehlen, wenn du auch da machst, was dir "der Körper anbietet".
FeldWaldWiese hat geschrieben:Einlaufen mache ich nie.
Das hatte ich auch lediglich im Zusammenhang mit einem noch wesentlich höheren Tempo für die schnellen Läufe erwähnt. Aber auch das könnte ja mal ein Mittel sein, um Montags noch etwas mehr Pepp reinzubringen: Den ersten und letzten Kilometer mal richtig trödeln und die zwei Kilometer dazwischen mal absolut volle Kanne laufen. Von mir aus auch die beiden schnellen Kilometer einzeln, mit einer Gehpause dazwischen. Nein, das Wort "Intervalle" kommt mir jetzt nicht aus den Fingern ... :D
FeldWaldWiese hat geschrieben:Aber deine Anregung ist gut, ich interpretiere sie für mich mal etwas um :zwinker2: . Da mein Hauptziel zur Zeit ist, meine Reichweite zu vergrößern, werde ich mich mehr auf den Freitagslauf konzentrieren. Lieber am Mittwoch etwas sanfter, damit es am Freitag länger läuft.
Meine Anregung war sehr allgemein nur: Differenzierung reinbringen. Insofern interpretierst du nicht "um" sondern "goldrichtig".
FeldWaldWiese hat geschrieben:Nächste Woche ist kein schnelles Laufen geplant. Da die Hitze kommt, muss ich mit viel Rücksicht auf meinen Kreislauf unterwegs sein.
Trotzdem würde ich ein oder zweimal in der Woche die Hitze mal ganz bewusst suchen. Dann natürlich nur ganz leichtes und entspanntes Laufen. Erinnere dich daran, wie du mit deinem schier übermächtigen Monster "Berg" umgegangen bist und was du damit schon Tolles erreicht hast. Genauso kannst du es auch mit der Hitze machen. Kann mich täuschen, aber das scheint mir auch mehr so ein mentales Monster zu sein als ein physisches.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Morgen ist ein Experiment dran, das im letzten Jahr gründlich in die Hose gegangen ist: wir wollen die kurze Hausrunde anders herum laufen. Dann gibt es zwar keinen "Berg" am Ende, dafür aber einen richtig langen Anstieg mittendrin und keine längeren Bergabstücke. Das sind wir letztes Jahr im Herbst einmal gelaufen und ich bin konnte die Runde nur mit ganz vielen Gehpausen, ordentlich Schwindel und am Ende meiner Kraft bewältigen. War der blanke Horror. Ich hoffe, ich kriege die Erinnerung aus dem Kopf.
Dann wird's Zeit, diesen Horror aus dem Kopf zu vertreiben. Dein Leistungsstand vom letzten Herbst und von heute sind doch überhaupt nicht zu vergleichen. Könnte mir sogar vorstellen, dass es sehr sinnvoll ist, diese Runde öfter mal "falsch" herum zu laufen, dann mit der Betonung auf der langgezogenen sanften Steigung in der Mitte, d.h. vorher und nachher sehr schonend und auf der Steigung ordentlich angreifen.

Sind aber alles nur Anregungen, mal für etwas Abwechslung zu sorgen. Bei deinem Talent, Freude aus dem Laufen zu ziehen, wirst du bestimmt etwas finden, was dir neue Impulse gibt.

Aber du hast mir auch gerade eine Anregung gegeben. Habe für heute meine kurze Hügelrunde geplant - zwei steile Anstiege und ein langes, flaches Gefällstück dazwischen. Kann mich nicht erinnern, die jemals "falsch" rum gelaufen zu sein. Heute wird das erste Mal sein. :nick:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Ja, ich weiß, vielleicht hätte ich mich mit meiner Anregung noch zurückhalten sollen bis du mal klagst "Jetzt renne ich schon 4x die Woche am Limit und es geht trotzdem nicht vorwärts."
Hihi, meine erste Reaktion war: "Warum lässt er mir nicht erstmal die Freude, kurze Strecken unter 7:00 laufen zu können? Ich freue mich darüber so sehr, und jetzt kommt er mir gleich damit, dass ich noch schneller soll :klatsch: "
RunningPotatoe hat geschrieben: Man muss kein Laufuhrenfeteschist sein, um strukturiert trainieren zu können.
Ich schleiche ja schon seit ein paar Wochen um Laufuhren herum, aber so richtig kann ich mich noch nicht zum Kauf durchringen. Mich schreckt es ab, dass ich nach dem Laufen den PC anschalten soll, die Uhr damit verbinden und dann Daten übertragen.
Unser PC und mich verbindet eine ausgeprägte Hassliebe, und ich meide die Kiste, wo ich nur kann. Ich liebe mein iPad, das ich nur ungern aus der Hand lege. Ich brauche eine Laufuhr, die entweder mit dem iPad spricht oder sich per WLAN zur Datenübertragung verbindet. Solche Modelle sind aber so unverschämt teuer, da schrecke ich vor zurück. Außerdem haben die derartig viel Schnickschnack, den ich im Leben nicht brauche.
RunningPotatoe hat geschrieben: Trotzdem würde ich ein oder zweimal in der Woche die Hitze mal ganz bewusst suchen. Dann natürlich nur ganz leichtes und entspanntes Laufen. Erinnere dich daran, wie du mit deinem schier übermächtigen Monster "Berg" umgegangen bist und was du damit schon Tolles erreicht hast. Genauso kannst du es auch mit der Hitze machen. Kann mich täuschen, aber das scheint mir auch mehr so ein mentales Monster zu sein als ein physisches.
Ja, ich glaube, hier täuschst du dich wirklich. Sobald mir die Sonne auf den Pelz brennt, klebt die Zunge am Gaumen und ich kann vor Durst kaum Denken. Dann ist auch der fiese Schwindel immer ganz nah bei mir. Die Vorboten sind kribbelnde Hände.

Ich werde mich also diese Woche bei Hitze wieder mit meinem Trinkfläschchen bewaffnen. Finde ich zwar blöd, das Ding in der Hand zu schleppen, aber es muss sein. Ich gehe der Hitze auch nicht aus dem Weg. Ich laufe zu festen Zeiten, komme, was da wolle :) .
RunningPotatoe hat geschrieben: Aber du hast mir auch gerade eine Anregung gegeben. Habe für heute meine kurze Hügelrunde geplant - zwei steile Anstiege und ein langes, flaches Gefällstück dazwischen. Kann mich nicht erinnern, die jemals "falsch" rum gelaufen zu sein. Heute wird das erste Mal sein. :nick:
Dann gehe ich gleich mal rüber in deinen Faden und lese nach, wie es dir damit ergangen ist.

Und außer der Reihe mein Bericht von der Runde "andersrum":

Ganz leichter Nieselregen, 19 Grad, leichter Wind = traumhafte Bedingungen
Trotzdem gucken der beste Ehemann von allen und ich uns auf dem ersten Kilometer fragend an. Wieso kommen wir nicht in Gang? Die Beine wollen erstmal gar nicht so richtig. Der erste Kilometer beginnt mit 21 Höhenmetern, dann geht es 19 Höhenmeter bergab. Nach dem Bergabstück sind die Beine wach, Kilometer 1 sind 7:05.

Der zweite Kilometer ist zuerst flach, am Ende kommen nochmal 10 Höhenmeter. Wir laufen 7:00

Der dritte Kilometer ist ein langer Anstieg mit 25 Höhenmetern. Ich schnaufe ganz ordentlich, aber es geht besser, als ich dachte. Ich habe sogar noch Zeit, mich zu ärgern, dass mein Gatte die Gelegenheit nutzt, ein paar Schritte schneller zu werden. Nein, du läufst mir nicht weg, also nichts wie hinterher.
Leider verliert runtastic uns im Wald, schneidet die Kurven und meldet den dritten Kilometer mit 7:39. Ich sehe hinterher, dass uns hier etwa 100 Meter geklaut wurden. Wir waren schneller, das habe ich im Gefühl :zwinker2: .

Jetzt geht es nur noch flach und leicht bergab, und so wird Kilometer 4 eine 6:04 und die restlichen Meter nach Hause in 5:45.
Nein, das sind keine Messfehler, ich fliege wirklich. Mein Mann treibt mich immer wieder an, "du kannst das, komm schon, noch schneller, Endspurt zur Haustür".

Es sind 4,65 Kilometer in 31:14 Minuten, Pace 6:42, 57 Höhenmeter :D

Damit ist der Punkt "schnell laufen" für diese Woche erledigt.

Ganz erstaunt bin ich, dass mein Pulsmesser einen Durchschnittspuls von müden 154 meldet, max. 172. Ich hatte beim Durchschnitt mit wesentlich mehr gerechnet. Hoffentlich kommt jetzt nicht wieder die Fritte um die Ecke und schreibt, ich hätte noch Reserven :teufel: .

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FeldWaldWiese hat geschrieben: Ich schleiche ja schon seit ein paar Wochen um Laufuhren herum, aber so richtig kann ich mich noch nicht zum Kauf durchringen. Mich schreckt es ab, dass ich nach dem Laufen den PC anschalten soll, die Uhr damit verbinden und dann Daten übertragen.
Unser PC und mich verbindet eine ausgeprägte Hassliebe, und ich meide die Kiste, wo ich nur kann. Ich liebe mein iPad, das ich nur ungern aus der Hand lege. Ich brauche eine Laufuhr, die entweder mit dem iPad spricht oder sich per WLAN zur Datenübertragung verbindet. Solche Modelle sind aber so unverschämt teuer, da schrecke ich vor zurück. Außerdem haben die derartig viel Schnickschnack, den ich im Leben nicht brauche.
Die TomTom Runner kann über iPhone/iPad synchronsisieren. Und die Garmin Vivosmart/Vivoactive/Forerunner auch. Ich synche eigentlich nie über PC, immer über's Handy.

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Alderamin hat geschrieben:Die TomTom Runner kann über iPhone/iPad synchronsisieren. Und die Garmin Vivosmart/Vivoactive/Forerunner auch. Ich synche eigentlich nie über PC, immer über's Handy.
Danke für den Tipp!

Da mache ich mich mal schlau, ob was für mich dabei ist.

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Was ich übrigens an der Forerunner klasse finde, ist das Live-Tracking, das ich anfangs nicht ans Laufen bekam; erst nach update von iOS, Uhr und App hat es irgendwann funktioniert.

Vor dem Lauf (oder Radtour) aktiviere ich in der App das Live-Tracking und dann erhält eine vorkonfigurierte Person eine E-Mail mit einem Link auf eine Garmin-Seite. Wenn ich dann die Aktivität starte, sendet die Uhr jede Minute ein Update mit Position, Pace und Puls per Bluetooth über das Handy ins Internet, und meine Frau kann über den Link live verfolgen, wo ich mich gerade befinde und was ich für ein Tempo bei welchem Puls habe.

Das habe ich neulich sogar bei der Heimfahrt von einer Dienstreise verwendet, da konnte sie mich quer durch Deutschland fahren sehen. Es hat allerdings 100 km gebraucht, bis ich merkte, dass ich Autolap angeschaltet hatte und die Uhr jeden Kilometer eine Runde mit Zwischenzeit verbuchte, bevor ich es abstellte.

Falls ich mir mal auf einem langen Lauf den Fuß verstauchen sollte und anrufe, brauche ich ihr nicht zu erklären, wo sie mich aufgabeln kann, und sie kann abschätzen, wie lange ich noch weg bin. Außerdem kann ich live mit meiner Pace angeben. :zwinker2:

269
Alderamin, du überforderst mich :zwinker5: .

Ich habe es nicht so mit der Technik und bei der Recherche der Laufuhren, die du mir genannt hast, ganz entsetzt festgestellt, dass ich zusätzlich ein neues Handy brauche. Mit meinem uralten Galaxy S2 ist keins der Modelle kompatibel.

Wenn ich alleine laufe, rede ich vorher mit meinem Mann :nick: . Ich sage ihm, welche Strecke ich laufe und wann ich etwa wieder zu Hause bin. Wenn ich mich verspäte und nicht angerufen habe, kommt er mich garantiert sofort suchen. Auf die Idee, ihm vorher eine Mail zu schreiben, bin ich noch nicht gekommen.

Aber schön, dass du soviel Spaß an dem Technikgedöns hast :daumen: .
Ich gehöre eher zur Zielgruppe für Geräte mit nicht mehr als zwei Knöpfen (incl. Ein- und Ausschalter) :wink: .

Ich wünsche mir eine Laufuhr, die die Funtionen von runtastic und meinem Pulsmesser hat. Nicht mehr und nicht weniger. Ach ja, und ohne neues Handy kaufen zu müssen.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich habe es nicht so mit der Technik und bei der Recherche der Laufuhren, die du mir genannt hast, ganz entsetzt festgestellt, dass ich zusätzlich ein neues Handy brauche.
Du schriebst doch, Du hättest ein iPad. Das müsste doch mit den Laufuhren funktionieren. Du musst es nicht beim Laufen mitnehmen, sondern nur nach dem Lauf Uhr und iPad in Bluetooth-Reichweite bringen.
FeldWaldWiese hat geschrieben: Auf die Idee, ihm vorher eine Mail zu schreiben, bin ich noch nicht gekommen.
Ich schreibe auch keine Mail, ich drücke nur einen virtuellen Knopf. Die Mail schreibt und verschickt die App... :zwinker5:

P.S.: Garmin schreibt beispielsweise, ihre App sei mit dem iPad kompatibel. Man müsse aber die iPhone-App installieren, es gebe keine spezielle iPad-App (die Garmin-Seite mit den Aufzeichnungen kann man auch im Browser anschauen). Dazu muss man im App-Store den Filter entsprechend setzen, dass auch iPhone-Apps aufgelistet werden.

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Alderamin hat geschrieben:
P.S.: Garmin schreibt beispielsweise, ihre App sei mit dem iPad kompatibel. Man müsse aber die iPhone-App installieren, es gebe keine spezielle iPad-App (die Garmin-Seite mit den Aufzeichnungen kann man auch im Browser anschauen). Dazu muss man im App-Store den Filter entsprechend setzen, dass auch iPhone-Apps aufgelistet werden.
Habe ich dich richtig verstanden?

Ich lade die iPhone-App von Garmin auf mein iPad.
Nach dem Lauf reden die Uhr und die App auf dem iPad per Bluetooth miteinander.
Die App schickt die Daten auf die Garmin-Seite, die ich dann mit Safari aufrufen kann. Da gibt es weitere Auswertungen.

Soweit richtig?

Und wie kommen die Daten jetzt zu runtastic? Damit habe ich schließlich seit März meine Läufe aufgezeichnet. Da möchte ich nichts Neues anfangen.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Habe ich dich richtig verstanden?

Ich lade die iPhone-App von Garmin auf mein iPad.
Nach dem Lauf reden die Uhr und die App auf dem iPad per Bluetooth miteinander.
Die App schickt die Daten auf die Garmin-Seite, die ich dann mit Safari aufrufen kann. Da gibt es weitere Auswertungen.

Soweit richtig?
Genau so.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Und wie kommen die Daten jetzt zu runtastic? Damit habe ich schließlich seit März meine Läufe aufgezeichnet. Da möchte ich nichts Neues anfangen.
Was auf jeden Fall geht: man kann im Browser die Daten als TCX und GPX (mit GPS-Daten) exportieren; auf dem PC kann man die dann in andere Portale hochladen. Ob und wie das auf dem iPad mit Safari geht, weiß ich nicht. Auf dem iPhone bietet die Garmin-App an, die Daten automatisch mit Strava, MyFitnessPal und Apple Health zu synchronisieren, vielleicht geht das auch mit Runtastic, wenn die App installiert ist, keine Ahnung. Vielleicht weiß jemand anderes was darüber

Was aber bestimmt geht, ist die Daten von Runtastic als GPX zu exportieren und in Garmin Connect zu importieren, dann hast Du alle unter Garmin. Habe ich mit meinen TomTom-Daten genau so gemacht. Dazu musst Du Dich dann nur einmal an den verhassten PC setzen. :zwinker5:

273
@Alderamin
Danke für deine Mühe. Klingt nach gefährlichem Hexenwerk :zwinker2: .

Wenn mich der Gatte im Spätherbst nach Weihnachtsgeschenken fragt, wünsche ich mir einfach eine Laufuhr samt Einrichtung aller Daten am PC :D .

Aber... eigentlich ist es Unsinn, denn das Handy habe ich ja weiterhin dabei, weil ich Radio hören möchte. Da kann runtastic nebenbei seinen Dienst tun. Mir fehlt eigentlich nur die Aufzeichnung des Pulses. Aber was sollte ich damit anfangen? Wenn es anstrengend ist, geht der Puls rauf, wenn es locker ist, geht er runter. Das merke ich auch so, dazu brauche ich kein Gerät.

Und da ist wieder die Kernfrage: brauche ich so ein Ding wirklich?

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Wenn es anstrengend ist, geht der Puls rauf, wenn es locker ist, geht er runter. Das merke ich auch so, dazu brauche ich kein Gerät.

Und da ist wieder die Kernfrage: brauche ich so ein Ding wirklich?
Oh ja, du kannst mit deinem körpereigenen Pulsempfinden z.B. die Funktion der Pulsuhr überprüfen. Überhaupt kann dir die Uhr jede Menge Daten und Auswertungen liefern, die du ohne Uhr nicht bräuchtest. Ist wie bei der Partnerschaft, wo man die Probleme gemeinsam lösen kann, die man alleine nicht hätte. :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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FeldWaldWiese hat geschrieben: Und da ist wieder die Kernfrage: brauche ich so ein Ding wirklich?
Nein, niemand braucht so etwas. Ist nur praktisch. Ich nehme das Handy nicht immer mit, laufe auch gerne mal ohne Gürtel (Armhalterung habe ich nicht), da ist so eine Uhr einfach klein und praktisch. Die Garmin ist aber auch eine Smartwatch, die bekommt mit, wenn eine SMS oder ein Anruf reinkommen und vibriert deutlich spürbar, auch wenn das Handy stumm geschaltet ist. Man kann die Message sogar in der Anzeige lesen. Oder beim Musikplayer den nächsten Song wählen. Oder das Wetter der nächsten Stunden und Tage mal eben schauen. Draußen sind es gerade 28° und wolkenlos, sagt mir die Uhr, und um 21:30 wird's dunkel. Einfach praktisch.

Den Puls zu kontrollieren kann auch sinnvoll sein. Z.B. habe ich mich beim 10er im Februar nach dem Puls gerichtet, ich hatte vorher beobachtet, welchen Puls ich auf längere Zeit halten kann und habe mich im Rennen daran orientiert. Hat wunderbar funktioniert (ganz im Gegenteil zur Messung der Momentanpace). Oder man kann seinen Fortschritt sehen, wenn man Puls über Pace der letzten Monate aufträgt.

Ach ja, und im Wettkampf sind Handys verboten. GPS-Uhren nicht.

276
@RunningPotatoe
Danke, du sprichst mir aus der Seele :daumen: :D .
Ich habe erstmal herzlich gelacht, als ich deinen Kommentar gelesen habe.

@Alderamin
Diese kleinen Dingelchen sind ja wirklich wie für dich gemacht.
Allerdings schilderst du Situationen, die bei mir nie vorkommen werden.

Meine Handynummer haben nur ca. 5 Leute auf dieser Welt. Und alle wissen, dass sie mir damit im Notfall eine Nachricht schicken können, aber bitte auch nur dann. Ich bin nicht so wichtig, dass ich ständig erreichbar sein muss. Wer etwas von mir möchte, ruft meinen Festnetzanschluss an. Wenn ich nicht zu Hause, geht keiner ran. Dann muss er/sie es eben lassen oder später wieder versuchen.

Mein Uralt-Handy kann mit diesen modernen Dingern mangels kompatibler Technik nicht reden. Auf meinem Handy ist keine Musik gespeichert (dazu hätte ich das Ding ja mit dem PC verbinden müssen *grusel*), da läuft nur das Radio, entweder NDR2 oder WDR2, sonst nichts.

An unserer Hauswand hängt ein Thermometer. Wenn ich meinem Gefühl nicht traue, kann ich dort nachsehen, wie warm oder kalt es ist. Sonnenuntergangszeit? Ja klar, ein kurzer Blick auf den Stand der Sonne genügt, dazu brauche ich auch keine Technik.

Und dann der Puls. Ja, hab ich :nick: , mal mehr, mal weniger. Ab und zu gucke ich unterwegs sogar mal auf meinen Pulsmesser. Ich weiß, dass es anstrengend ist, wenn ich über 165 komme. Das habe ich aus Erfahrung gelernt.
Aber ich käme nicht auf die Idee, mir z.B. vorzunehmen, einen Lauf in einem bestimmten Bereich zu machen. Wie soll das gehen, wo hier alle paar Meter wieder ein Hügel kommt, der mein Herz kräftig schlagen lässt?

Wir beide kommen wohl in Technikfragen von ganz verschiedenen Planeten :zwinker2: .
Ich mag Technik ja auch, aber sie muss mich sinnvoll entlasten. Ein gutes Beispiel ist mein heissgeliebter Roomba, unser Staubsaugerroboter. Der macht mir das Leben einfacher statt komplizierter.
Der elektrische Fensterputzer, den der Göttergatte angeschleppt hat, ist aber ein Totalausfall. Ich kann per Hand schneller und perfekt streifenfrei :D .

277
Mittwoch, Hitzeschlacht, Teil 1
Zusätzlich zur Hitze sind in dieser Woche auch meine Dämonen wieder äußert aktiv geworden und quälen mich mit allem, was sie haben. Schlafstörungen, Selbstzweifel, Ängste, aggressives Verhalten setzen mir kräftig zu, aber das nur am Rande.

Mittwoch nach Feierabend ist klar, dass ich laufen muss. Ich brauche dringend Ordnung im Kopf, das kann ich nicht aufschieben. Es sind 30 Grad ohne eine Wolke am Himmel, als ich mich auf den Weg mache. Es soll die längere Hausrunde werden. Die ersten beiden Kilometer bin ich kreislaufschonend mit 7:30 und 7:39 unterwegs, danach merke ich die vergangenen 39 Höhenmeter aber sehr deutlich. Die leichte Steigung auf Kilometer 3 ist nicht mehr drin. Die Beine sind zwar noch in Ordnung, aber ich bekomme kaum Luft und japse auf der letzten Rille. Nach einer längerer Gehpause geht es wieder, Kilometer 3 sind 8:28.
Auf dem 4. Kilometer, der leicht bergab und flach verläuft, dafür aber in der prallen Sonne, kann ich mich zum Durchlaufen motivieren, es werden 7:34. Aber dann reicht es mir und ich stoppe. Selbst der langsame Spaziergang das letzte Stück nach Hause ist anstrengend. Immerhin laufe ich die letzten 500 Meter wieder, um mit einem guten Gefühl anzukommen.

Insgesamt 4,14 Kilometer in 32:09 Minuten, Pace 7:46, 68 Höhenmeter

Freitag, Hitzeschlacht, Teil 2
Normalerweise laufe ich am Freitag Mittag, aber bei den Temperaturen ist das unmöglich. Und so warte ich den Nachmittag ab, bis es etwas kühler wird. Allerdings tut sich da nichts, und um 17.30 Uhr bei 32 Grad setze ich mich ins Auto und fahre zum Wald. Wird im schattigen Wald schon nicht so schlimm sein, denke ich mir. Wie blöd das ist, merke ich recht schnell. Durch die tiefer stehende Sonne liegen die breiten Waldwege im schönsten Sonnenschein. Ich nutze jeden Schattenfleck, bin aber trotzdem meistens in der Sonne unterwegs. Ich habe mir nichts vorgenommen, möchte einfach nur so lange laufen, wie es geht.
Es geht langsam, fühlt sich auf den ersten drei Kilometern aber viel einfacher an als am Mittwoch. Obwohl es stetig bergauf geht, komme ich mit 7:41, 7:28 und 7:14 gut voran.
Nach 3,5 Kilometern kommt die Stelle, auf der ich auf den Rundkurs von letzter Woche abbiegen könnte. Aber das ist mir heute zuviel, also mache ich einfach kehrt und laufe zurück. Wie gut die Entscheidung war, merke ich sofort. Mein Kreislauf meldet Schwindelsignale, die ich nicht ignorieren kann. Und wie zwei Tage vorher sind die Beine gut unterwegs, aber der Rest braucht eine Pause. Auf den Kilometern 4 und 5 muss ich das System mit ein paar kleinen Pausen beruhigen, daher 7:52 und 8:03.
Auf dem 6. Kilometer ist wieder alles gut, den kann ich durchgehend mit 7:20 laufen. Kurz danach reicht es mir für heute und so werden es

insgesamt 6,64 Kilometer in 51:08, Pace 7:42, 56 Höhenmeter.

Sonntag, Frühschicht
Zweimal Hitze reichen mir diese Woche, außerdem möchte mein Mann mal wieder mit, und der ist bekennender Frühaufsteher. Und so stehe ich um 7:30 Uhr bei angenehmen 20 Grad in den Startlöchern. Die 5-K-Sonntagsrunde mit dem Ziel, einfach nur durchzulaufen, soll es werden.
Und das klappt auch. Allerdings lässt mich mein ausgeruhter Mann, der Montag das letzte Mal gelaufen ist, am Anstieg auf Kilometer 3 hinter sich zurück. Es tappst da so mühelos hinauf und läuft danach einfach weiter, ohne auf mich zu warten. Ich koche vor Wut und meine Motivation rauscht ungebremst in den Keller. Am liebsten möchte ich einfach stehen bleiben und nie wieder einen Schritt laufen. Auf so eine Situation haben die lauernden Dämonen nur gewartet, um mich in ihre Finger zu bekommen.
Irgendwie schaffe ich es, nicht aufzugeben und bis zum Ende zu laufen.

Insgesamt 5,02 Kilometer in 35:41 Minuten, Pace 7:06, 28 Höhenmeter

Wochenfazit: 20,45 Kilometer

Eigentlich kann ich mit dieser Woche ganz zufrieden sein. Der "Andersrum"-Lauf am Montag war super, und auch die beiden Hitzeschlachten am Mittwoch und Freitag waren ganz in Ordnung, aber nach heute bleibt ein ungutes Gefühl, das ich erstmal sortieren muss.

278
Alle Achtung, Du scheust ja keine Hitzegrade. Für mich, das weiß ich seit heute, ist bei 30° der Deckel. Da laufe ich lieber nachts. Ist auch schön, unterm Sternenhimmel. Und man ist da nicht einmal alleine unterwegs, andere haben die gleiche Idee.

279
Nachts muss ich schlafen, da laufe ich nicht :) .

Wie schaffst du es, nach einem späten Lauf einzuschlafen? Ich bin nach dem Laufen noch für Stunden hellwach. Deswegen laufe ich normalerweise um 16.30 Uhr, direkt nach Feierabend. Aber selbst diese Zeit hat mir schon oft Einschlafprobleme bereitet.

280
Nach dem Sport bin ich einfach müde. Penne beim Fernsehen ein. Ins Bett, auf die Seite gelegt, dann bin ich nach weniger als 1 Minute weg. :D

281
Alderamin hat geschrieben:Nach dem Sport bin ich einfach müde. Penne beim Fernsehen ein. Ins Bett, auf die Seite gelegt, dann bin ich nach weniger als 1 Minute weg. :D
Ich beneide dich!

Ich bin danach wie ein aufgezogenes Duracell-Häschen. Plappere unentwegt, kann mich vor guter Laune kaum bremsen und bin hellwach, wie angeknipst.
Ist echt lästig, wenn am nächsten Morgen um 6.00 Uhr der Wecker klingelt und weit nach Mitternacht noch immer kein Schlaf in Sicht ist.
Vielleicht bekomme ich beim Laufen zuviele Glückshormone ab :wink: .

282
Hallo FWW

Zitat: Vielleicht bekomme ich beim Laufen zuviele Glückshormone ab .
So wird es wohl sein.
Ist das G U T oder ist das S A U G U T ???

Weiter machen und du bekommst noch säckeweise Glückshormone über den hoch erhobenen Kopf geschüttet.

Gruss Stefan
Und wieder springe ich über Pfützen oder mitten hinein!!! :-)
Nur diejenigen, die es riskieren, zu weit zu gehen, können herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können. -T.S. ELLIOT
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... 017-a.html
forum/threads/131192-Mont-Ventoux

283
Heute war die Produktion der Glückshormone nicht zu stoppen. Und ich auch nicht :) .

Bei 20 Grad und bedecktem Himmel waren endlich wieder gute Bedingungen. Naja, auf den heftigen Gegenwind, der mich die ersten beiden Kilometer gebremst hat, hätte ich verzichten können.

Mein Angetrauter hatte einen anderen Termin, also habe ich heute versucht, allein eine schnelle Runde zu drehen. Eigentlich brauche ich ihn dazu, denn er motiviert mich immer wieder, auch da weiterzulaufen, wo ich keine Lust/Kraft/Puste mehr zu haben glaube.

Aber so ganz allein war ich dann doch nicht. Ich habe ein wenig mit runtastic herumgespielt und die Funktion entdeckt, ein Rennen gegen mich selber zu laufen. Dazu habe ich mir die Strecke vom letzten Montag ausgesucht, "Hausrunde andersrum", auf der ich vor einer Woche mit 6:42 richtig gut unterwegs war. Mal sehen, was ich in der Hitzewoche gelernt habe.

Ganz gegen meine Gewohnheit gebe ich von der Haustür aus Gas. Ich brauche den ersten Kilometer immer, um in die Bewegung zu kommen. Gegenwind und 21 Höhenmeter setzen mir zu, aber es werden 6:57. Runtastic meldet, dass mein Gegner zurückbleibt. Das bleibt auch so, Kilometer 2 mit 6:32, immer noch mit fiesem Wind.

Bei Kilometer 3 bin ich windgeschützt im Wald, dafür kommt die langgezogene Steigung mit 26 Höhenmetern. Wo ist das Problem? Kann ich mit 6:42. Oben angekommen kommt der schöne Teil, es geht bis nach Hause nur noch sanft bergab. Kilometer 4 mit 6:22, die letzten 650 Meter mit 6:02.

Es werden 4,65 Kilometer in 30:15, Pace 6:30, 57 Höhenmeter :D .

Die Ansagen von Runtastic, dass mein Gegner aufholt oder zurückbleibt, waren ein unglaublicher Antrieb. Ich habe gestern viel Zeit damit verbracht, das Programm in allen Einzelheiten zu untersuchen und dabei so viele nützliche Funktionen entdeckt. Meine Überlegungen zum Kauf einer Laufuhr sind damit erstmal auf Eis gelegt. Was ich allerdings brauchen könnte wäre ein Pulsgurt, der sich mit runtastiv verbindet. Da ist mein altes Handy mit Bluetooth 3.0 allerdings der begrenzende Faktor. Die neuen Gurte haben alle Bluetooth 4.0, das kann mein Galaxy S2 leider nicht. Aber da werde ich mal weiter suchen, sowas muss es doch noch irgendwo geben.

Die Wettervorhersage fürs nächste Wochenende meldet Temperaturen um 23 Grad. Am Sonntag findet der Osterwaldlauf statt, und ich werde dabei sein. Aber nur, wenn nicht doch noch die Hitze wieder zurück kommt.
Der Veranstalter hat mir per Mail bestätigt, dass ich natürlich mit Handy und Ohrstöpseln laufen kann. Prima, dann habe ich unterwegs meine Ansagen und tappe hoffentlich nicht in die zu-schnell-losrennen-Falle.
Irgendwie mulmig ist mir ja, aber ich habe mir heute bewiesen, dass ich zu tollen Leistungen in der Lage bin. Meine Güte, 6:30 sind für mich wie ein Olympiasieg. Ich hätte vor ein paar Wochen jedem einen Vogel gezeigt, der gesagt hätte, ich könne so schnell sein.

Jetzt mache ich erstmal zwei Tage Pause und laufe am Donnerstag noch ein längeres Stück in meinem Trödeltempo. Dann wieder zwei Tage Pause und am Sonntag dann volle Kraft voraus. Ich glaube, ich freue mich drauf :) .

284
Ist ja irre, unglaublich - Glückwunsch ! Die Hitze der vergangenen Woche hat vieles verdeckt. Du bist aber beharrlich am Ball geblieben und fährst jetzt die Ernte ein. :daumen:

Anscheinend hast du nicht nur ein paar Knöpfe an deiner App entdeckt, sondern auch den gnadenlosen Racer in dir ? Wenn du jetzt noch Ansagen frei gestalten könntest wie etwa "Dem Säbelzahntiger hinter dir geht der Saft aus - aaaarme Miez", gäb's keine Grenzen mehr. :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

285
Meine alte TomTom-Cardio Laufuhr hatte auch diese Virtual Racer Funktion (und Pulsmessung am Handgelenk, zwinker!), die habe ich allerdings leider nie ausprobiert. Klingt interessant, ist ja quasi wie ein Rennen gegen einen gleich starken Gegner. Kann mir gut vorstellen, dass das pusht.

Meine neue Forerunner 235 hat das Feature nicht (die teueren Spitzenmodelle schon), aber man kann wohl gegen eine feste Pace anlaufen. Habe ich aber auch noch nicht versucht.

Und weißt Du was? Du wirst ganz schön flott. Muss mich sputen, sonst holst Du mich noch ein. :zwinker5:

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Vielen lieben Dank für die Komplimente, aber der Renner steht wohl wieder im Keller.

Wie mir meine Psyche alles versauen kann, musste ich leider gestern wieder erleben. Der Körper hat das Tempo vom Montag ohne Murren und Knurren verdaut, aber gegen Stress, schlechte Nachrichten und Daueranspannung bin ich machtlos. Ich habe den ganzen Tag meine Dämonen auf den Schultern sitzen gehabt.

Als ich dann am späten Nachmittag zum Laufen kam, waren die äußeren Bedingungen mit 23 Grad und bedecktem Himmel wunderbar, aber ich war durch und durch kraftlos. Nach ein paar Metern war der Puls schon bei 150 und trotz extremer Langsamkeit stellte sich kein angenehmes Gefühl ein. Nach 4 Kilometern ging es nur noch mit kleinen Gehpausen, nach 6 Kilometern habe ich total erschöpft aufgehört. Die Anstrengung des Tages hatte wohl schon alle Reserven aufgebraucht, da war fürs Laufen einfach nichts mehr übrig.

Zahlen und Daten dazu:
6,17 Kilometer in 47:13 Minuten, Pace 7:39 (mit Gehpausen), keine Höhenmeter

Ich war selbst zum normalen Gehen zu platt, aber es waren noch zwei Kilometer bis zum Auto. Ich bin dann erstmal über die Wiesen zur Weser gegangen und habe am Wasser die Seele etwas baumeln lassen. Dann bin ich über die Weserwiesen langsam querfeldein zurück geschlendert. Das hat richtig gut getan.

Anachließend machte sich wieder komplette Verunsicherung breit. Wie soll das am Sonntag bei der Veranstaltung werden? Soll ich doch lieber zu Hause bleiben? Andererseits sagt der Wetterbericht, dass es regnen soll. Das wäre prima, Regen mag ich.
Hin und her überlegt, aber gestern aus der Enttäuschung heraus war keine vernünftige Entscheidung zu treffen.

Heute bin ich komplett frei von Dämonen und habe von vielen lieben Menschen alles Gute für Sonntag gewünscht bekommen. Ich weiß, dass ich nicht gut vorbereitet bin, aber ich denke, ich versuche es.

Ich könnte ein paar Daumen gut gebrauchen :) .

287
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

Soo mehr gibt's aber nicht, ein paar brauche ich noch, Ich bin sicher der ein oder andere steuert auch noch ein paar bei.

Im ernst, ich drücke dir die Daumen und werde am Sonntag an dich denken und bin dann gespannt auf den Bericht.

Gruß,

Phenix
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288
Man soll ja vor ein Wettkampf tapern, d.h. sich nicht so im Training verausgaben. Wenn man bei einer Tour schlapp ist, dann ist man bei der nächsten umso fitter. Misslungene Generalprobe wird gefolgt von gelungener Premiere.

Iss nicht zu viel vorher (1-2 Bananen oder Weißbrot mit Marmelade) aber trink' genug mit etwas Abstand. Versuche, Dein Zieltempo die ganze Zeit einzuhalten und anfangs nicht zu schnell loszulaufen. Lass' Dich von den anderen mitziehen und nutze das Adrenalin. Dann wird das schon! :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

291
FeldWaldWiese hat geschrieben:[...] aber ich denke, ich versuche es. [...]
Genauso.

Das Beste, was Dir passieren kann: Ein unvergesslicher erster Wettkampf.

Das Schlimmste, was Dir passieren kann: Nach 100 m stellst Du fest, dass nichts geht, Startnummer abmachen, Wurst essen, ab nach Hause, keiner hat es mitgekriegt, nächster Versuch an einem der nächsten Wochenenden.

Auch ich drücke Dir die Daumen und freue mich auf den Bericht.

Gee

PS: Mein Tipp wäre noch, dass ganze Techno-Gedöns daheim zu lassen und Dich voll auf das Mit- und Gegeneinander (ist ja ein Wettkampf !!!) einzulassen. Das kann man alles, ohne es verbissen zu sehen.

292
Hallo FeldWaldWiese,

auch ich wünsche dir viel Glück(beim Wetter), Erfolg(vorallem gegen die eigenen Dämonen) aber ganz besonders viel Spaß bei deinem WK am Sonntag! Das wird ein super tolles Erlebnis, ganz bestimmt. Und der Kuchen ist nach so einem Wettkampf ganz besonders Lecker! Habe viel Freude dabei.

Gruß
Catch-22

293
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:
Das müßte fürs erste hoffentlich reichen, mehr als 20 Grafiken sind irgendwie nicht erlaubt. Ich bin vor jedem Wettkampf auch immer nervös und unsicher, obwohl ich sowieso eher zu den lagnsameren gehöre, aber mit dem Überqueren der Startlinie ist das meist alles vergessen,
viel Erfolg am Sonntag
beste Grüße
Dieter

295
Na dann auch von mir :daumen: :daumen: :daumen:, wo ich doch hier immer so gerne lese.
Genieß deinen ersten Wettbewerb, der bleibt immer besonders.
[url=javascript:void(0)]:winken:[/url] Sabine

296
:daumen: :daumen: :daumen:
Großzehen sind auch gedrückt! - (ich fühl grad wirklich mit dir, weil ich grad unter akuter Starteritis leide - vom drohenden Muskelfaserriss über Achillessehne bis zum Umkippen hab ich alle Szenarien innerlich durch)....

298
RunningPotatoe hat geschrieben:Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass man hier nur linke Daumen vergeben kann ?

(OK, bei mir passt das ja, ich habe nämlich zwei davon.) :hihi:
Mein Sohn hat mir erklärt, dass man nur linke Daumen drücken soll. Links sieht es dann aus wie ein G für Glück und drückt man den rechten Daumen sieht es aus wie ein P für Pech.

300
Vielen lieben Dank für eure Daumen!!!

Ich habe sie wirklich gebraucht und sie haben enorm geholfen.

Der beste Ehemann von allen hatte alle Hände voll zu tun, mich Nervenbündel heute morgen zu ertragen. Aber er hat das sehr tapfer gemeistert und mich sicher zum Lauf gefahren. Es ist wirklich eine sehr kleine Veranstaltung, und irgendwie schienen sich dort alle Leute zu kennen. Für mich war ja alles Neuland und ich lief mit einem großen Fragezeichen im Gesicht rum. Wo muss ich mich melden? Aha, das ist also meine Startnummer. Ich war so nervös, ich kriegte nur mit Mühe die Nummer mit den Sicherheitsnadeln festgepinnt. Was ist ein Transponder? Aha, muss ich ans Handgelenk fummeln. Und was muss ich damit machen? Gegen irgendwas halten, bis es piept. Wann denn? Am Anfang oder im Ziel?
Ich kam mit völlig blöde vor.
Dann kamen auch noch meine Eltern um die Ecke, die unbedingt zugucken wollten. Nein, macht alles gar keinen Druck...

Weil ich es nicht mehr aushalten konnte, lief ich ein paar Meter. Na toll, nach 200 Metern schon am Schwitzen und außer Atem. Das kann ja heiter werden.
So langsam wurde es auch heiter, aber damit meine ich das Wetter. Den ganzen Vormittag hatte es geregnet, aber pünktlich zum Start kam die Sonne raus. Bei 20 Grad war es im Wald sehr angenehm.

Endlich war der Start da. Ich hatte mich ganz vorsichtig hinten hingestellt und musste mich auf den ersten Schritten erstmal sortieren. Runtastic gestartet und das Handy in die Bauchtasche gefummelt, dass noch den Pulsmesser gestartet. Auf Kopfhöhrer und Ansagen habe ich verzichtet, wollte einfach nur auf meinen Körper hören.
Der Start war auf einem Sportplatz, von wo aus es eine kurze, aber sehr knackige Steigung zur Straße gin, die in den Wald führte.
Nach der Steigung hatte ich erstmal keine Lust mehr. Alles rannte wie irre los, aber ich fragte mich ständig, was ich hier eigentlich zu suchen hatte.

Es wurde eine sehr einsame Runde im Wald. Ich wußte, das hinter mir noch jemand war, aber nach einem Kilometer war niemand mehr zu sehen. Die Gruppe vor mir verlor ich auf dem zweiten Kilometer aus den Augen. Was mache ich hier eigentlich?
Ich lief einfach vor mich hin, versuchte, nicht zu sehr zu trödeln und auch nicht zu schnell zu sein. Ab und zu sah ich auf den Pulsmesser, aber das war immer sehr erschreckend.

Die ersten vier Kilometer war ich für meine bescheidenen Verhältnisse sehr gut mit 7:00, 6:33, 7:01 und 6:36 unterwegs. Es ging dauernd rauf und runter, war aber zu bewältigen.

Auf dem fünften Kilometer verließen mich langsam die Kräfte. Mit 7:37 ging es aber noch einigermaßen. Dann kam der letzte Kilometer mit der gefürchteten Steigung, 40 Höhenmeter. Ich wußte, dass mein Mann und meine Eltern an der Hälfte der Steigung stehen werden. Ich habe keine Ahnung, woher ich noch Kraft hatte, bis dahin zu laufen. Ich sah nur, dass mein Mann meinen Aufstieg filmte. Na toll! Irgendwie tappte ich hinauf. Hoch, hoch, hoch, immer weiter hoch. Mein Atem war ein Geräusch, das kleinen Kindern im Dunkeln Angst macht.
Den Rest lief mein lieber Mann neben mir her. Ich musste aber erstmal ein paar Schritte gehen, damit ich den Zieleinlauf auch wirklich laufend bewältigen konnte. Und so war der 6. Kilometer eine 9:01.

Insgesamt 6,00 Kilometer in 43:58, Pace 7:18, 109 Höhenmeter

Ja, ich habe es getan und ich bin stolz auf mich. Ich bin nicht Letzte geworden und auch nicht tot umgefallen. Auf den Fotos und Videos, die mein Mann gemacht hat, sehe ich gar nicht mal so schlecht aus. Kurz nach dem Ziel, als mein Mann mich in den Arm nimmt, kommen mir vor Erleichterung die Tränen.

Ich bin froh, es durchgezogen zu haben, aber ich bin auch erleichtert, dass es jetzt vorbei ist. Dies wird mit Sicherheit für lange Zeit mein letzter Laufwettbewerb bleiben. Der emotionale Stress, den ich mir dabei antue, ist mir einfach zu groß. Ich freue mich darauf, in der nächsten Zeit einfach wieder so zu laufen, wie es mir Spaß macht, ohne den Druck, auf ein Ereignis hin trainieren zu müssen.

Nein, das ist nicht meine Welt. Ich habe es probiert, aber das ist nicht mein Weg.
Mein Weg sind die Runden im Wald, nur für mich ganz allein, ab und zu mit dem besten Ehemann von allen, aber nicht mit dem Gedanken an Zeiten und Kilometer.
Ich möchte einfach nur Laufen.
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