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Vom Glück, ein Läufer zu werden

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Lucky hat geschrieben:Das hat vielleicht mit dem Alter zu tun?
Sicher auch das, aber nicht nur - auch Weltklassesportler in der Blüte ihrer Jahre wärmen sich sorgfältig auf. Wenn einem eine besonders harte Einheit noch in den Beinen steckt oder wenn man einfach nur mal einen schlechten Tag hat, dann kann es halt etwas länger dauern (muss aber nicht), bis man auf Nenndrehzahl kommt. Und wieviel separates Einlaufen man braucht, hängt auch von den Anforderungen der folgenden Einheit ab. Für einen langsamen Bummellauf muss ich mich nicht einlaufen (wäre ja eh' ein und dasselbe), für knallhartes Tempotraining (insbesondere kurze, schnelle Intervalle) lieber einen Kilometer zu lange einlaufen als zu kurz.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Bei meinem normalen Tempo, dass ich gerne laufe (7:15-7:45) und inzwischen auch länger durchhalten kann, wäre Warmlaufen kaum langsamer. Trotzdem merke ich auf dem ersten Kilometer, wie die Systeme nach und nach hochfahren. Ich gucke nicht auf die Uhr und lasse den Körper einfach machen. Irgendwann stellt sich ein "rundes" Gefühl ein.
Genau so ist's richtig. Klar, für 7:45 musst du dich nicht mehr einlaufen.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Wenn ich alleine mal Tempo mache, dann auch immer erst nach diesem ersten Kilometer. Allerdings lasse ich mich bei Läufen mit meinem Mann von Anfang an zu dieser Rennerei verführen :wink: .
Genau so ist's grottenfalsch. Warum wollt ihr aus euren Fehlern nicht lernen ? Da ihr eh' immer dieselbe Strecke für eure Rennen nehmt, könnt ihr doch leicht vereinbaren "Racing erst ab Punkt XYZ". Dann wird jeder automatisch bestrebt sein, sich nicht schon vorher kaputt zu machen, sondern schön gemächlich antraben, um ab Punkt XYZ dem anderen dann mal so richtig zu zeigen, wo der Hammer hängt.

LG Christoph

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Wir wollen es aber erstmal mit Aufwärmübungen probieren. Ich habe uns dazu ein paar Übungen rausgesucht für die wichtigsten Muskelgruppen. Werden wir dann auf dem Parkplatz nachturnen.
Bestenfalls verlangt euch diese Art von Aufwärmen nur viel mehr Selbstdisziplin ab als ein paar min. lockeres Traben. Schlimmstenfalls habt ihr euch Übungen rausgesucht, für deren verletzungsfreie Ausführung ihr euch vorher erst noch warmlaufen müsstet. Autsch.
:kruecke:

Mittelschlimm: Dehnungsübungen vor dem Laufen. Werden allgemein so nicht empfohlen.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Wenn wir schnell laufen wollen, soll es ab dem ersten Schritt losgehen :wink: .
Ihr seid nochmal wie alt ? :tocktock:

Nääh, mehr sach' ich zum Thema Aufwärmen jetzt nicht mehr ...

LG Christoph

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Christoph, bitte packe den erhobenen Zeigefinger wieder ein, den brauchst Du hier nicht :) .

Dass ich mit meinem Körper sehr verantwortungsvoll umgehe, ist ja kein Geheimnis. Es ging hier nur um den Oberschenkel meines unvernünftigen Gatten. Für seinen Körper ist er selbst verantwortlich, ich kann nicht für uns beide denken und handeln.

Wir werden sicherlich kein stundenlanges Turnprogramm veranstalten, sondern ein wenig auf der Stelle hoppsen, Hüfte und Arme kreisen und sowas.

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Es wird Herbst. Nicht unbedingt, weil es furchtbar kalt wird, sondern weil mein Feind, der Wind, zurückgekommen ist. Wochenlange Flaute hat mich vergessen lassen, was hier eigentlich fast ganzjährig ums Haus tobt.
Der erste Blick aus dem Fenster zeigt fallende Blätter, die über Terrasse und Rasen gescheucht werden.

Am Vormittag haben wir einen Termin, also möchte ich mittags laufen. Die Temperatur liegt bei 15 Grad und der Wind soll noch stärker werden im Lauf des Tages. Lieber gleich los. Heute wieder mit Mann, aber kein Gerenne!

Ich habe noch die mahnenden Worte der Rennkartoffel im Ohr :wink: .

Aber an Geschwindigkeit ist ohnehin nicht zu denken. Der Wind reißt mir die Haustür aus der Hand. Bis zum schützenden Wald ist es etwa ein Kilometer. Die erste Hälfte davon mit Wind frontal, nach einer Kurve dann stramm von links. Die ersten 500 Meter fühlen sich an, als ob ich auf der Stelle stehe. Kommen wir überhaupt voran?
Dieser Kilometer fast ohne Vorwärtbewegung ist ein Vorgeschmack auf das, was mich die nächsten Monate auf dieser Strecke erwartet. Wie wir das heute in 7:32 hingekriegt haben, ist mir ein Rätsel.

Sobald wir im Wald sind, geht es besser. Die nächsten beiden Kilometer sind windgeschützt und bis auf die Steigung am Anfang von Kilometer 3 gut zu laufen. Wir laufen gefühlt das Tempo von Kilometer 1, aber ohne bremsenden Gegenwind mit 7:03 und 7:09.
Nach dem dritten Kilometer verlassen wir den Wald und der Wind ist wieder da, jetzt von rechts. Macht nichts, denn hier auf der leicht abschüssigen Straße werden wir nicht gebremst. Kilometer 4 in 7:02.
Auf dem letzten Kilometer liegt "der Berg". Heute kein Problem, denn jetzt kommt die Belohnung: Rückenwind :D . Und so geht es mit 7:00 nach Hause.

Insgesamt 5,07 Kilometer in 36:31 Minuten, Pace 7:12, 58 Höhenmeter, Durchschnittspuls 152

Bis auf den ersten Kilometer war es eine sehr schöne Runde. Ich habe unterwegs viel Zeit gehabt, meine Haltung zu beobachten und zu korrigieren. Das aufrechte Laufen wird mir so langsam zur Gewohnheit, also war heute mein rechter Entenfuß dran. Ich kann ihn zwar dazu bringen, nicht seitlich auszubrechen und gerade aufzusetzen, aber ich kann es nicht lange durchhalten, denn dann bekomme ich diffuse Signale aus der rechten Seite, Wade, Knie, Hüfte. Sobald ich etwas merke, lasse ich den Fuß machen, was er will und korrigiere dann später erneut, wenn sich alles wieder beruhigt hat.

Auch mein Mann ist heute beschwerdefrei gelaufen. Zu Hause hat er aber zugegeben, dass er nach den ersten Metern mit dem fiesen Gegenwind keine Lust mehr hatte und am liebsten zurückgegangen wäre.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich habe unterwegs viel Zeit gehabt, meine Haltung zu beobachten und zu korrigieren. Das aufrechte Laufen wird mir so langsam zur Gewohnheit, also war heute mein rechter Entenfuß dran. Ich kann ihn zwar dazu bringen, nicht seitlich auszubrechen und gerade aufzusetzen, aber ich kann es nicht lange durchhalten, denn dann bekomme ich diffuse Signale aus der rechten Seite, Wade, Knie, Hüfte. Sobald ich etwas merke, lasse ich den Fuß machen, was er will und korrigiere dann später erneut, wenn sich alles wieder beruhigt hat.
Nachdem das ja offenbar durch meinen Bericht angeregt war: Auch ich habe bei meinem letzten Lauf am Montag mal u.a. auf gerade Ausrichtung der Füße geachtet, indem ich mir ein entsprechendes Mantra regelmäßig (abwechselnd mit den zwei anderen Baustellen) aufsagte. Das hat erstaunlich gut funktioniert, denn wenn ich gelegentlich mal (auch nach längerer Ablenkung durch anderes) hinschaute, liefen die Füße halbwegs gerade, weil die Vorstellung davon irgendwie im Hinterkopf nachwirkte. Hätte nicht gedacht, dass das so gut funktioniert, schon gar nicht beim ersten Mal.

Aber: Mein Physio hat mir auch aufgetragen, beim nächsten Termin zu berichten, ob sich dadurch bestimmte Muskelpartien (gezeigt hat er dabei beiläufig auf den Oberschenkel oberhalb des Knies, leicht innen - also vastus medialis ?) unangenehm bemerkbar machen. Haben sich bisher nicht, aber ich schließe aus dieser Mahnung, dass du ganz recht daran tust, den Fuß wieder freizugeben, wenn's irgendwie unangenehm wird.

LG Christoph

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Ja, meine Haltungskorrekturversuche waren durch dich angeregt. Vielen Dank dafür, denn dass allein die Vorstellung, auf einer geraden Linie zu laufen, ausreicht, um es dann auch zu tun, hätte ich nicht gedacht. Wenn ich mal ganz verstohlen auf meinen Fuß gesehen habe, lief er tatsächlich gerade.

Aber das seltsame, ungute Gefühl in der rechten Seite stellte sich bei jedem Korrekturversuch ein. Ja, der Oberschenkel war auch mit dabei, hatte ich vergessen zu erwähnen.

Ich denke, da ich schon so lange in der falschen Haltung unterwegs bin, hat sich der Körper damit arrangiert. Das ist jetzt der Normalzustand, aus dem ich ihn herausbewegen möchte. Ist klar, dass da erstmal Protest kommt.

Das wird mein Projekt für die nächsten Monate, immer wieder längere Abschnitte mit korrigierter, richtiger Haltung, zu laufen. Irgendwann kapieren die alten Knochen das dann.

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Ich habe dir gegenüber natürlich den Vorteil, dass ich von Zeit zu Zeit mal von außen begutachtet werde, zumindest solange ich mir den Physio aus eigener Tasche leisten kann bzw. will. Im Moment betrachte ich das als gute Investition in meine Gesundheit.

Es kann aber auch passieren (hat er so auch erwähnt), dass bei anhaltenden Fehlbewegungen aufgrund der Beobachtungen bestimmte womöglich blockierte Gelenke überhaupt erst mal mobilisiert werden müssen, und da findet das eigenständige Stilgebastel dann vermutlich ganz schnell seine Grenzen.

Übrigens habe ich meine eigenen Erfahrungen hierzu inzwischen noch etwas vollständiger in meinem eigenen Tagebuch geschildert (wie du ja bereits entdeckt hast). Viel Spaß am Rumbasteln. :wink:

LG Christoph

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Danke für die ausführliche Beschreibung.
Gerade die Tipps zum rechten Fuß kann ich sehr gut gebrauchen. Ich mache ja auch so einen Blödsinn.
FeldWaldWiese, wie merkst du denn, daß Du "Blödsinn" mit einem Fuß machst? christoph hat ja seinen Physio drauf schauen lassen, aber wie kann man allein merken, daß der Laufstil nicht passt (sorry, vielleicht hattest Du es irgendwo schon erwähnt und ich hab's überlesen)

:hallo: Lucky
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:hallo:Lucky
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Bei der Laufveranstaltung Anfang des Monats hat mein Mann zwei Videos von mir gedreht. Eins zeigt mich von vorne, wie ich mich den steilen Anstieg hochkämpfe und das Zweite von der Seite beim Zieleinlauf.
Bei dem Bergvideo sehe sogar ich als Laie, dass mein rechter Fuß seitlich einen Bogen beschreibt und nicht, wie der linke Fuß, auf gerader Linie von hinten nach vorn. Dazu setze ich den Fuß dann auch noch leicht schräg nach außen auf, wie eine Ente.

Diese Bewegung fühlt sich für mich so normal an, dass ich es beim Laufen nie bemerkt hätte. Jetzt achte ich verstärkt darauf.
Sogar beim normalen Gehen mache ich diese seltsame Bewegung. Hängt wohl mit meiner Unart, beim Sitzen die Beine übereinander zu schlagen zusammen. Ich schaffe es einfach nicht, die Beine unterm Schreibtisch brav nebeneinander zu stellen. Wenn ich nicht daran denke, mogelt sich das rechte Bein sofort wieder über das linke. Damit habe ich mir wohl im Lauf meines langes Arbeitslebens eine hübsche Fehlstellung angesessen.

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@FeldWaldWiese

Ein klein wenig mache ich so eine Bewegung auch. In der Laufanalyse riet man mir zum Training der Adduktoren und des Fußgelenks mit Thera(pie)-Band. Gibt's in verschiedenen Stärken (verschiedenfarbig; ich habe das mittelblaue genommen). Man kann den Fuß dann gegen den Widerstand des Bandes nach innen drücken. Dazu das Band um irgendeinen festen Gegenstand legen und mit der Hand die losen Enden halten, während der Fuß in der Schlaufe am anderen Ende sitzt. Gibt's auch bestimmt Videos zu, google mal.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Bei der Laufveranstaltung Anfang des Monats hat mein Mann zwei Videos von mir gedreht. Eins zeigt mich von vorne, wie ich mich den steilen Anstieg hochkämpfe und das Zweite von der Seite beim Zieleinlauf.
Bei dem Bergvideo sehe sogar ich als Laie, dass mein rechter Fuß seitlich einen Bogen beschreibt und nicht, wie der linke Fuß, auf gerader Linie von hinten nach vorn. Dazu setze ich den Fuß dann auch noch leicht schräg nach außen auf, wie eine Ente.
Ah okay, mal sehen, ob ich meinen Mann auch dazu bekomme, von mir realistische Vids zu machen. Als (Hobby) Fotograph ist sein Bemühen immer, möglichst schöne Dinge zu fotografieren/filmen und - um Himmels willen - bloß nicht die harte Realität :D

:hallo: Lucky
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Heute bin ich eine Memme und ziehe nach Ewigkeiten in luftiger Bekleidung eine 7/8-Hose zum Laufen an. So richtig kalt ist es zwar noch nicht, aber der heftige Wind, der hier ununterbrochen weht, macht es ungemütlich.
Es ist Freitag, also ist die lange Runde dran, unten am Weserradweg. Die Bauarbeiten dort an der Brücke schreiten immer weiter voran. Bin ich letzte Woche noch zwischen den Maschinen herumgesprungen, ist das jetzt nicht mehr möglich. Und das bleibt für Monate so. Ich muss mir für Start und Ziel eine Alternative suchen. Die Strecke verlängert sich dadurch auf 8,6 Kilometer.

Ich habe mir vorgenommen, die Gehpausen nach 30 und 45 Minuten auf jeweils 1 Minute zu verkürzen, aber mein Körper fühlt sich heute schwächer an. In der ersten halben Stunde merke ich schon, dass das nichts wird.
Und so ändere ich den Plan und gönne mir nach 30 Minuten eine lange Gehpause von 5 Minuten und lasse die Pause nach 45 Minuten weg.
Puh, der Rückweg wird anstrengend. Dazu auch noch Gegenwind, Spaß geht anders. Ich laufe und laufe, versuche angestrengt, mich auf das Hörbuch zu konzentrieren, um meine Gedanken zu verscheuchen. Die wollen mir einreden, dass ich auf der Stelle aufhören soll. So ein Quatsch, bis zum Auto ist es noch so weit, das wird jetzt gelaufen.
Aber es zieht sich, und durch den Wind werde ich so müde, dass man meine Bewegung nicht mehr wirklich "laufen" nennen kann.

Nach genau 1 Stunde gehe ich nochmal für 2 Minuten. Das ist genau richtig, denn so schaffe ich es tatsächlich in einer vernünftigen Laufbewegung zurück zum Startpunkt. Von hier aus sind es noch ca. 300 Meter ruhiges Spazierengehen zum Auto. Mir wird auf dem Weg dorthin so kalt, dass ich froh über die Jacke bin, die im Auto liegt. Es sind 17 Grad, aber ich habe Gänsehaut.

Es waren 8,6 Kilometer in 1:07:50 Stunde, keine Höhenmeter, Pace 7:53, Durchschnittspuls 154

Heute gab es nur auf den ersten Kilometern kleine Stilübungen für das rechte Bein. Ich hatte genug damit zu tun, mich immer wieder an die aufrechte Haltung zu erinnern. Das gute Gefühl, dass ich sonst nach dem Laufen habe, bleibt heute leider aus. Erschöpfung überwiegt.

Runtastic sagt mir, dass ich im September 103,05 Kilometer gelaufen bin. Damit habe ich zum ersten Mal die 100-Kilometer-Schallmauer durchbrochen.

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FeldWaldWiese hat geschrieben: Runtastic sagt mir, dass ich im September 103,05 Kilometer gelaufen bin. Damit habe ich zum ersten Mal die 100-Kilometer-Schallmauer durchbrochen.
Gratulation :daumen:
Ich lese auch immer gern wieder Deine ersten Posts und freue mich sehr über Deine Entwicklung. Toll, zu welchen Leistungen ein normaler körper bei einem guten Training in der Lage ist.

:hallo: Lucky
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:hallo:Lucky
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Meine große Freude auf jeden Lauf schwindet zur Zeit. Ich laufe, aber das tolle Gefühl, das ich dabei so oft erlebt habe, bleibt im Moment aus. Die Müdigkeit hängt wie eine Dunstglocke über mir. Der Herbst ist da, und damit zieht wieder die Düsternis in meine Gedanken ein. Es erschreckt mich, wie schnell das innerhalb von ein paar Tagen gegangen ist.

Na gut, dann wird eben ohne Freude gelaufen. Habe ich im letzten Jahr ja genauso gemacht.
Der beste Ehemann von allen merkt natürlich auch, dass mich wieder dunkle Wolken umgeben und schubst mich sanft in die Laufklamotten.

Gestern, Sonntag
Das hat schon Tradition, unser gemeinsamer Lauf nach dem Frühstück. Ich mag eigentlich nicht, aber damit komme ich nicht durch :wink: . Also los zur Sonntagsstrecke.
Auf dem Parkplatz machen wir halbherzig ein paar Hüpferchen, aber da mir heute nicht der Sinn nach Streckenrekorden ist, traben wir gemütlich los. Ich habe selbst bei langsamen Tempo keine Chance, meinen Puls im Zaum zu halten. Es fühlt sich ab dem zweiten Kilometer einfach nur anstrengend an.

Es werden 5,02 Kilometer in 34:59 Minuten, Pace 6:58, 28 Höhenmeter, Durchschnittspuls 157

Heute, Montag
Nach dem Frühstück schon wieder laufen? Draußen sind eiskalte 9 Grad bei trübem Himmel und fiesem Wind, im Haus ist es warm und gemütlich. Mein Mann fragt, welche Ausreden ich denn im Winter habe, wenn ich jetzt schon kneife. Kann ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, also zerre ich das langärmlige Shirt aus dem Schrank und mache mich fertig.
Auf den ersten Metern fallen mir fast die Hände ab vor Kälte. Handschuhe? Jetzt schon? Dazu kommt der matschige Feldweg und der Wind. Oh nein, kann laufen fies sein.

Die Finger werden zwar ab dem zweiten Kilometer warm und Handschuhe wären wirklich übertrieben gewesen, aber es bleibt ein Gefühl von Anstrengung und Unlust. Ich laufe nicht schnell, aber auch heute kommt der Puls bergab nicht zur Ruhe.
Ich spule den Lauf lustlos runter und bin nur froh, Ablenkung durch das Hörbuch zu haben. Die Gedanken kreisen um den Sinn des Laufens. Das darf ich nicht zulassen, das setzt eine Abwärtsspirale in Gang, die ich nur zu gut kenne.

Ich laufe 5,73 Kilometer in 41:51 Minuten, Pace 7:18, 71 Höhenmeter, Durchschnittspuls 157

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FeldWaldWiese hat geschrieben: Auf dem Parkplatz machen wir halbherzig ein paar Hüpferchen, aber da mir heute nicht der Sinn nach Streckenrekorden ist, traben wir gemütlich los. Ich habe selbst bei langsamen Tempo keine Chance, meinen Puls im Zaum zu halten. Es fühlt sich ab dem zweiten Kilometer einfach nur anstrengend an.

Es werden 5,02 Kilometer in 34:59 Minuten, Pace 6:58, 28 Höhenmeter, Durchschnittspuls 157
Versuch's doch mal mit längeren Strecken, 10 km oder mehr. Mir macht die erste Viertelstunde auch selten Spaß, da muss ich erst mal warm werden. Ab 1/2 Stunde ist es dann ok, aber richtig schön wird es erst mit der Strecke. Ist wie bei allen Drogen, man braucht immer mehr davon für die gleiche Wirkung.

Im Moment schwimme ich ja eher. Ich gehe oft ins Wasser und denke, boah, heute gar keine Lust, bloß nicht überanstrengen. War das letzte Mal auch so. Und dann...

Übrigens: ich würde erst nach dem Laufen frühstücken. Mit vollem Magen ist das immer so eine Sache, der Magen möchte gerne das Blut für sich ("voller Bauch studiert nicht gern") und nicht geschüttelt werden (Übelkeit oder Bauchweh droht). Die Beine möchten das Blut aber auch. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum es sich so schlecht anfühlt. Nüchtern laufen ist außerdem gut für das Trainieren der Fettverbrennung.

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Alderamin hat geschrieben:Versuch's doch mal mit längeren Strecken, 10 km oder mehr. Mir macht die erste Viertelstunde auch selten Spaß, da muss ich erst mal warm werden. Ab 1/2 Stunde ist es dann ok, aber richtig schön wird es erst mit der Strecke. Ist wie bei allen Drogen, man braucht immer mehr davon für die gleiche Wirkung.
Längere Strecken? Du machst mir Spaß :wink: . Ich versuche seit ein paar Wochen, beim Freitagslauf 8 Kilometer zu bezwingen. Da komme ich schon an meine Grenzen und kann das nur mit ausgiebigen Gehpausen. Wie soll ich da noch längere Strecken laufen können?

Es geht hier auch nicht in erster Linie um das körperliche Empfinden, sondern um das drohende Heraufziehen der Despression. Da nützt es mir mehr, mir erreichbare Ziele zu setzen.
Alderamin hat geschrieben:Übrigens: ich würde erst nach dem Laufen frühstücken. Mit vollem Magen ist das immer so eine Sache, der Magen möchte gerne das Blut für sich ("voller Bauch studiert nicht gern") und nicht geschüttelt werden (Übelkeit oder Bauchweh droht). Die Beine möchten das Blut aber auch. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum es sich so schlecht anfühlt. Nüchtern laufen ist außerdem gut für das Trainieren der Fettverbrennung.
Das Frühstück vor dem Laufen besteht aus einer Tasse Kaffee und einem Knäckebrot mit Nutella. Danach ist der Magen nicht voll, aber es bekommt mir viel besser als ganz nüchtern zu laufen. Das habe ich Sommer ein paar Mal gemacht und mich danach und dabei sehr elend und kraftlos gefühlt.

An dem Minifrühstück liegt es sicherlich nicht. Mich bremst meine wirre Gedankenwelt viel mehr.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Längere Strecken? Du machst mir Spaß :wink: . Ich versuche seit ein paar Wochen, beim Freitagslauf 8 Kilometer zu bezwingen. Da komme ich schon an meine Grenzen und kann das nur mit ausgiebigen Gehpausen. Wie soll ich da noch längere Strecken laufen können?
Den langen Lauf alle ein bis zwei Wochen um einen Kilometer verlängern, und dabei schön langsam laufen. Das sehen die Anfängerpläne normalerweise so vor, und der Kilometer mehr fällt dann auch nicht schwerer als die kürzere Strecke vorher. Wenn man immer die gleiche Strecke läuft, dann richtet sich der Körper darauf ein und empfindet dies als anstrengend genug. Schafft man die längere Strecke, dann kommt einem die kürzere danach "easy" vor. Immer einen kleinen Trainingsreiz setzen.

Was das Frühstück betrifft: ist in der Tat nicht viel, aber eine halbe Stunde solltest Du dennoch vergehen lassen, bevor Du losläufst.

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Alderamin hat geschrieben:Den langen Lauf alle ein bis zwei Wochen um einen Kilometer verlängern, und dabei schön langsam laufen. Das sehen die Anfängerpläne normalerweise so vor, und der Kilometer mehr fällt dann auch nicht schwerer als die kürzere Strecke vorher. Wenn man immer die gleiche Strecke läuft, dann richtet sich der Körper darauf ein und empfindet dies als anstrengend genug. Schafft man die längere Strecke, dann kommt einem die kürzere danach "easy" vor. Immer einen kleinen Trainingsreiz setzen.
Das steht sicherlich so in den Lehrbüchern und ist genauso gut oder schlecht wie die allgemeine Formel zur Berechnung des Maximalpulses. Mit anderen Worten: es gilt nur für den durchschnittlichen Durchschnittsläufer.

Was nützt es mir denn, wenn ich auf Teufel komm raus Strecken laufe, die ich einfach noch nicht kann? Nur, weil das in einem schlauen Buch steht? Bestimmt nicht, denn ich weiß aus der Erfahrung mit mir selber, wie es sich anfühlt, wenn ich Dinge von meinem Körper verlange, die einfach nicht drin sind. Überforderung ist das pure Gift für mich.

Ich werde diese 8-km-Strecke so lange laufen, bis ich sie ohne Gehpausen schaffe und erst dann die Strecke verlängern. Warum soll ich mir jede Woche einen Frustlauf antun, auf dem ich mich mühsam am Ende meiner Kraft dahinschleppe?

Ich laufe immer noch in erster Linie für den Kopf, um die Depression in Schach zu halten. An Laufveranstaltungen werde ich nicht mehr teilnehmen, diese Erfahrung habe ich gemacht. Muss ich nicht haben, war nichts für mich. Etwas schneller bin ich im Lauf des Sommers geworden, das macht mich glücklich. Und mein nächstes Ziel ist es, irgendwann soviel Ausdauer zu haben, dass ich 10 km laufen kann. Dann reicht es, mehr brauche ich nicht. Und das darf auch gerne ein weiteres Jahr dauern, bis ich soweit bin.

Es ist sicher für jemanden, der mental gesund ist, nicht leicht zu verstehen, warum ich viel sanfter und schonender mit mir umgehen muss. Aber ich kann nunmal nur das von mir erwarten, was mir möglich ist. Und meine Grenzen setze ich selbst.

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Ich will Dich nicht unter Druck setzen, ich will Dir nur etwas Mut machen. Die Gehpause erinnert mich an meine 4 km, da ging es nach der Hälfte ein Stückchen bergauf gerade mal 6 Meter über 400 m, und dann scharf rechts mit noch einem kleinen, kurzen Anstieg um anderthalb Meter, und ich musste da immer gehen. Dachte ich jedenfalls, das war nachher eine Gewohnheit. Bis ich einfach mal durchgelaufen bin und das ging dann auch, ich war nur nach dem Anstieg 100 m schlapp und bin etwas langsamer geschlurft, dann ging's wieder weiter.

Wie ich schon mal erzählt hatte, nachdem ich mal zu HFmax-Messung Steigerungen gelaufen war, ist ein Schalter umgeschlagen, und von da an war die zu laufende Strecke eigentlich nur noch eine Entscheidung, die ich vorher traf (wobei ich natürlich nur kilometweise zulegte). Die Steigerungen waren echt anstrengend, ein einziges Mal, aber dann war die Türe aufgestoßen.

Aber jeder Jeck ist anders, natürlich musst Du Deine Entscheidungen für Dich selbst treffen, wir können hier bestenfalls Denkanstöße geben, aber auch immer nur aus der persönlichen Perspektive, die eben nicht für jeden passt.

Und mit Depressionen habe ich keine Erfahrungen. Ich bin allerdings die letzten zwei Jahre auch sehr gestresst gewesen, Existenzängste (wieso wohl fahre ich im Urlaub nicht weg?), ein Unfall (rechtliche Klärung zieht sich), Stress mit den Nachbarn vor Gericht, meine Mutter sterbenskrank, jetzt meine Verletzungen, ich bin schon manchmal "depri", aber nicht als Krankheitsbild. Was dann noch bleibt, ist die Freude an kleinen Dingen wie eine PB beim Schwimmen oder ein schöner Ausflug. Das lenkt dann ein wenig ab.

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Die kurzen Strecken, die ich laufe, gehen inzwischen immer ohne Gehpause. Am schlimmsten war es auf der Hausrunde, denn da kamen an zwei Stellen immer die Schwindelanfälle. Ich konnte laufen, wie ich wollte, der Schwindel erwischte mich immer. Ich hätte schreien können vor Wut darüber. Was bin ich froh, dass das endlich ein Ende hat.

Ich "erarbeite" mir jede neue oder längere Strecke mit Gehpausen. Das finde ich auch überhaupt nicht schlimm. Ist doch besser, etwas erholter weiter zu laufen als sich krampfhaft eine Strecke durchzuschleppen, die einfach noch eine Nummer zu groß ist.

Durch die Lauferei in diesem Sommer habe ich über mich gelernt, dass Fortschritte nur mit Minischritten zu erzielen sind und mit der Brechstange gar nichts geht. Aber ich freue mich ohne Ende, dass ich heute auf der Strecke in einem Tempo um 7:15 unterwegs bin und das nicht übermäßig anstrengend finde, wo ich im Frühjahr 8:00 gebraucht habe und fix und fertig war. Es geht voran, nur langsam :wink: .

Belastende Situationen, wie Du sie beschreibst, können auslaugen und traurig machen. Im Lauf eines Lebens kommt da einiges zusammen. Mit einer Depression hat aber "sich depri fühlen" gar nichts zu tun. Mich hat es im letzten Jahr aus heiterem Himmel erwischt, als mein Leben so rund wie lange nicht mehr lief. Es muss keinen Auslöser geben, der sofort sichtbar ist.
Das Laufen hilft, die Gehirnchemie im Gleichgewicht zu halten.

Wir fahren im Urlaub übrigend seit 6 Jahren nicht mehr weg. Mir bekommen neue Umgebungen nicht besonders gut, ich fühle mich zu Hause einfach am wohlsten. Außerdem braucht unser chronisch kranker, fast 17-jähriger Kater mehrmals am Tag Medikamente. Ich könnte ihn nicht einen Tag in der Obhut einer Urlaubsbetreuung lassen, ohne Angst und Panik zu bekommen. Urlaubsreisen werden überbewertet :D .

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Habe dein Tagebuch erst jetzt angefangen zu lesen.
Versuche alles an Unterstützung zu mobilisieren, dass du regelmäßig läufst. Das 1. Jahr war bei mir am schwierigsten, danach wurde es jeden Herbst einfacher.
Vor ca 6 Wochen war ich bei meinem HA: "Machen sie was sie wollen, aber geben sie mir die Erlaubnis zu laufen. Ich brauche dieses, mein Antidepressiva."
Ich bekam dann zusätzliche "Einrenkungs"termine, falls der Rücken mosert - aber er gab auch die Lauferlaubnis!

Laufe weiter so, wie es dir dein Körper erlaubt - die 10 Km kommen auf jeden Fall :nick:
Dann wirst du die Lust auf weitere Streckenlängen kennen lernen :nick: , da bin ich ganz bei der RennendenKartoffel
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:Habe dein Tagebuch erst jetzt angefangen zu lesen.
Versuche alles an Unterstützung zu mobilisieren, dass du regelmäßig läufst. Das 1. Jahr war bei mir am schwierigsten, danach wurde es jeden Herbst einfacher.

Laufe weiter so, wie es dir dein Körper erlaubt - die 10 Km kommen auf jeden Fall :nick:
Dann wirst du die Lust auf weitere Streckenlängen kennen lernen :nick: , da bin ich ganz bei der RennendenKartoffel
Herzlich willkommen in meinem Tagebuch :hallo: . Bist du auch von der dunklen Wolke betroffen? Für mich ist laufen meine wirksamste Waffe gegen die Depression. Klar, in der akuten Phase ging es nicht ohne Medikamente, aber als ich im letzten Jahr mit der Lauferei anfing, konnte recht schnell die Dosis verringert werden. Dabei war ich da noch im Anfängerplan unterwegs, hat aber schon gewirkt.

Ob das mit längeren Strecken und mir irgendwann mal zusammen passt, wird die Zeit zeigen. Im Moment fühle ich mich auf meinen kurzen Runden sehr wohl, aber mit der längeren Freitagsrunde werde ich das jede Woche erneut probieren.

Mittwoch
Die Kälte bleibt, heute sind es selbst mittags um 12.00 Uhr nur 8 Grad. Mein extrem bepelzter Perserkater steht nach einer kurzen Runde durch den Garten unglücklich vor der Tür und möchte rein ins warme Haus. Wenn es selbst ihm mit seinem dicken Fell zu ungemütlich ist, soll ich da raus? Beim Anziehen frage ich mit wieder, was das erst im Winter werden soll...

Auf den ersten Metern wünsche ich mir wieder Handschuhe. Wie ist das nur möglich, dass die Hände so eisig sind und klare Schmerzsignale senden. Bin ich echt so eine Memme? Wenigstens hat der Wind etwas nachgelassen und kommt heute nicht frontal, sondern als leichter Rückenwind daher. Das bedeutet Gegenwind am Ende, auf den ich mich schonmal freuen kann.

Wo möchte ich heute laufen? Auf den ersten Metern habe ich keine Ahnung. An der Abzweigung nach Kilometer 1 kann ich entscheiden, ob ich die weitere Runde von Montag nochmal laufe oder die kurze 5-K-Strecke.

Ich fühle mich nach dem ersten Kilometer in 7:14 sehr gut, also werde ich heute mal ein wenig Tempo üben. Habe ich schon länger nicht mehr gemacht, und irgendwie muss ich die Eisklötze am Ende der Arme loswerden. Also die 5 K mit einem schnellen Stück.
Nach 10 Minuten überquere ich die Hauptstrasse und es geht in den Wald. Ich sehe auf die Uhr und nehme mir vor, die nächsten 10 Minuten einfach mal schneller zu laufen und durchzuhalten. Blöd ist nur, dass sich dabei auch 20 Höhenmeter auf einem kurzen Anstieg befinden. Na gut, dann eben schnell und bergauf. Wie war das mit Trainingsreizen? :wink:

Kilometer 2 und 3 in 6:37 und 6:21, dann steht die Uhr bei 20 Minuten und ich werde wieder langsam. Es hat mich sehr geschlaucht und nach 100 Metern im langsamen Tempo meldet sich ein alter Bekannter, der spontane Schwindel, unangenehm zurück. Den Burschen kann ich nicht ignorieren und ich gehe ein paar Schritte, um mich wieder zu beruhigen. Geht recht schnell, und so finde ich auf Kilometer 4 mit 7:16 mein Tempo vom Anfang wieder.
Der letzte Kilometer ist der "Berg", und hier schwinden mir komplett die Kräfte. Ich schlappe ihn heute zwar laufend, aber sehr langsam hoch und danach treffe ich auf den Gegenwind. Es wird mit 7:34 eine sehr zähe Angelegenheit.

Es sind 5,07 Kilometer in 35:39 Minuten, 58 Höhenmeter, Durchschnittspuls 156

Das Problem der kalten Hände hatte sich zwar recht schnell erledigt, aber ich werde trotzdem mal im Schrank suchen, wo die Dinger eigentlich den Sommer verbracht haben. Die Wetterfee sagt, dass es in der nächsten Zeit nicht wärmer wird.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Auf den ersten Metern wünsche ich mir wieder Handschuhe. Wie ist das nur möglich, dass die Hände so eisig sind und klare Schmerzsignale senden. Bin ich echt so eine Memme?

[...]

Ich fühle mich nach dem ersten Kilometer in 7:14 sehr gut, also werde ich heute mal ein wenig Tempo üben. Habe ich schon länger nicht mehr gemacht, und irgendwie muss ich die Eisklötze am Ende der Arme loswerden. Also die 5 K mit einem schnellen Stück.
Hehe, mein Reden - wer friert, läuft nur zu langsam ! :hihi:

FeldWaldWiese hat geschrieben:Kilometer 2 und 3 in 6:37 und 6:21, dann steht die Uhr bei 20 Minuten und ich werde wieder langsam. Es hat mich sehr geschlaucht
Klasse ! Ich schätze mal, irgendwo bei 6:20 bis 6:30 liegt deine anaerobe Schwelle. Da eine Viertelstund lang dran rumzukratzen hat dich zwar geschlaucht, aber es hat dich weitergebracht, indem deine anaerobe Schwelle dabei minimal angehoben wurde. Wenn du sowas ca. einmal die Woche machst (oder so etwas ähnliches, wie z.B. kürzere, schnellere Intervalle oder ein Fahrtspiel oder einfach mal am Berg ordentlich ranklotzen, dann wird das seine Früchte tragen - garantiert ! (Tut es ja schon seit einiger Zeit.)

Ist es nicht ein tolles Gefühl, hinterher deinem Kater ins Gesicht sagen zu können, dass er ein jämmerlicher Warmduscher ist ? (Wobei er das Duschen ja wohl auch nur eher symbolisch vollzieht.)

Aber um den Herrn Gemahl mache ich mir Sorgen - der muss sich jetzt noch wärmer anziehen als der Kater. :D

LG Christoph

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Naja, der schnelle Abschnitt war schon sehr anstrengend, weil es dazu auch noch bergauf ging. Kein Wunder, dass mein Körper mir hinterher den fiesen Schwindel beschert hat. War wohl doch zuviel. Ab Minute 18 musste ich mich wirklich zwingen, nicht aufzuhören. Immer mit Blick auf die Uhr ging es weiter. Boah, können zehn Minuten lang sein.

Herr Kater ist eigentlich der König des Gartens. Er liebt es, draußen zu sein und verpennt ganze Tage unterm Bambus. Aber heute geht er noch nichtmal in die Nähe der Terrassentür. Hat wohl Angst, dass er wieder in die Kälte muss.
Wie Katzen es schaffen, mit 23 Stunden Schlaf am Tag topfitte Muskelpakete zu sein, fasziniert mich :nick: .

Der Herr Gemahl hat heute beim Laufen gekniffen und stattdessen den Großeinkauf im Supermarkt erledigt. Na gut, das schlaucht auch, also ist er entschuldigt. Aber Freitag möchte er auf die lange Runde mit. Mal sehen, wie ihm langsamstes Laufen gefällt. Ich werde mir das Hörbuch auf die Ohren packen, damit ich sein Gejammer auf den letzten Kilometern nicht hören muss :teufel: .

Klingt spannend, was du über die anaerobe Schwelle schreibst. Darüber habe ich zwar in meinen schlauen Laufbüchern gelesen, aber mir nie Gedanken drum gemacht.
Ich laufe ja inzwischen viermal pro Woche, was mir sehr gut bekommt. Dabei hatte ich mir auch vorgenommen, einmal etwas Tempo zu machen. Nur mit dem Umsetzen klappt es nicht immer. Die 10 Minuten Tempo auf der kurzen Runde heute haben mir aber gefallen. Das werde ich bestimmt wiederholen.

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Wie ich doch den Herrn Kater verstehen kann. Ich hatte gestern eine anstrengende Runde und es sollte daher heute eine gemütliche Wald- und Hügelrunde werden. Leider war ich komplett falsch angezogen, im kurzen Shirt und Shorts war es mir doch zu kalt. Im schattigen Wald war es auch noch mal kühler als draußen. Bin deutlich früher wieder nach Hause als geplant.
Muss auch mal langsam meine Herbst/Winter Klamotten rausholen.

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Shirt und Shorts? Du bist ja eine von den ganz Harten :zwinker2: .

Lange Hose und lange Ärmel, damit traue ich mich gerade so vor die Tür. Heute habe ich neben den Handschuhen auch irgendwas Kuscheliges um den Hals vermisst.

Und eiskalte Beine und Hintern nach dem Laufen, die erst unter der Dusche wieder auf Normaltemperatur kommen, waren nach den vergangenen Hitzeläufen heute auch wieder eine Überraschung.

Ich beneide Herrn Kater um seinen angeborenen Kuschelpelz. Er muss nicht grübelnd vor dem Kleiderschrank stehen :) .

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Lang/Lang hätte ich heut auch mal besser angezogen, mal lernt dazu :wink:
Die heiße Dusche hat mich dann auch erfreut und nun trink ich eine Kanne Tee. Ist schon heftig, von einem Monat noch bei fast 30° Wettkampf gelaufen und nun friert es einem.

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meine wichtigsten Bekleidungsstücke sind Windstopperweste und -Jacke, sowie leichte Handschuhe. Habe sogar eine lange Windsstoppertight.
Schlauchtuch um den Hals, ein zweites über die Ohren.
Der Wind kühlt einen mehr als die Kälte aus.

Meine graue Wolke (ist ein grauer Begleiter) begleitet mich schon sehr viele Jahre, inzwischen haben wir uns arrangiert.. Ab Oktober wird er ein wenig stärker, ab ca Mai ich dann wieder.
Ob du es glaubst oder verstehst, aber er hat mich auch vieles gelehrt, hat mir das Leben gezeigt, mich erwachsen gemacht und ein wenig weise.
Er hat mich gelehrt die Menschen, das Leben und mich zu achten und dafür bin ich ihm unendlich dankbar.
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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d'Oma joggt hat geschrieben:meine wichtigsten Bekleidungsstücke sind Windstopperweste und -Jacke, sowie leichte Handschuhe. Habe sogar eine lange Windsstoppertight.
Jo, wollte ich auch sagen, eine winddichte Jacke muss sein, Wind ist fies, er macht Kleidung nötig, die sonst erst bei 5° weniger nötig wäre, und kaum ist man so bekleidet im Windschatten von Bäumen oder Häusern, wird es prompt zu warm, man schwitzt, und wenn der Wind dann wieder kommt, friert man erst recht. Auf dem Fahrrad hat man ständig Fahrtwind und da habe ich auch schon bei 12° kalte Finger und kalte Füße in den Sneakers und sehr stechende Schmerzen unterhalb des Nackens.

Wie schon anderswo weise ich auch hier gerne nochmal auf das passende Runners World Tool zur richtigen Bekleidung hin, das hat mir letztes Jahr sehr geholfen (aber auch einiges gekostet, was, so ein Kleidungsstück muss ich mir auch noch kaufen :haeh: ???)

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Klingt spannend, was du über die anaerobe Schwelle schreibst. Darüber habe ich zwar in meinen schlauen Laufbüchern gelesen, aber mir nie Gedanken drum gemacht.
Wo deine anaerobe Schwelle tatsächlich liegt, kann ich natürlich nur raten. Das ist etwa das Tempo, das man eine Stunde lang wettkampfmäßig laufen kann, vorausgesetzt natürlich, man kann überhaupt eine Stunde zügig durchlaufen. Ist aber letztlich auch egal. Hauptsache, man traut sich ab und zu mal raus aus seiner Komfortzone. Und dann staunt man, wie gut man sich anschließend fühlt. Was du über deine 10 schnellen Minuten schreibst, ist absolut typisch. Während man sich quält, möchte man kotzen und fragt sich, warum man sich das antut, und hinterher, beim Auslaufen oder spätestens nach der warmen Dusche fühlt man sich seltsam belebt. Ich muss auch einmal die Woche die Handbremse lösen und einfach mal richtig losrennen.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich laufe ja inzwischen viermal pro Woche, was mir sehr gut bekommt.
Ist mir irgendwie durchgerutscht. Aber das ist auch so eine tolle Steigerung bei dir, einfach so und ganz nebenbei. Glückwunsch !
FeldWaldWiese hat geschrieben:Dabei hatte ich mir auch vorgenommen, einmal etwas Tempo zu machen. Nur mit dem Umsetzen klappt es nicht immer. Die 10 Minuten Tempo auf der kurzen Runde heute haben mir aber gefallen. Das werde ich bestimmt wiederholen.
Es gibt ja viele Varianten, Tempo zu machen. Die Vorstellung, jetzt noch 2 km Tempolauf vor sich zu haben, kann mitunter erdrückend wirken. Du könntest z.B. auch mal ein Fahrtspiel machen, oder Intervalle. 6 x 400m Intervalle sind effektiv mehr schnelles Laufen als 2 km TDL, aber da man, wenn man richtig schnell läuft, über den Tellerrand des aktuellen Intervalls kaum hinausschauen kann und nur die Pause herbeisehnt, ist das mentale Problem doch überschaubar, weil in 6 kleinere zerlegt. Zwar sagt man sich bei jedem Intervall "wenn das fertig ist, war es aber auch das letzte", aber wenn man sich dann wieder erholt hat, versteht man überhaupt nicht mehr, was das Problem gewesen sein soll, und rennt gleich wieder los. Als sanftesten Einstieg ins Tempotraining könntest du auch mal ein paar kurze Steigerung in einen der leichteren Läufe (nach dem Warmlaufen) einbauen. Einfach mal ausprobieren, was dir am besten liegt.

LG Christoph

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Als ich gegen Mittag laufen möchte, sind es mit 12 Grad immerhin wieder zweistellige Temperaturen. Trotzdem bleibt das Klamottenproblem. Mir fällt der Fehlkauf aus dem Sommer ein, eine ultradünne Windjacke, in der ich mich vor ein paar Wochen wie in Frischhaltefolie eingewickelt gefühlt hatte. Na gut, geben wir dem Ding noch einmal eine Chance. Ich ziehe mir das knisternde Teil (sehr seltsames Material) über das langärmlige Shirt, dazu die 7/8-Hose. Kein Teil passt farblich zum anderen, bin also perfekt angezogen :wink: .

Eigentlich wollte der beste Ehemann von allen mich heute begleiten, aber er hat einen kratzigen Hals und bleibt besser zu Hause. Ich fühle mich fit und ausgeruht und merke schon auf dem ersten Kilometer, dass ich heute einen laufwilligen Körper durch die Gegend trage. im Gegensatz zur letzten Woche auf dieser Strecke habe ich Luft ohne Ende und der Puls steigt nur langsam. Prima, das kann ich doch als kleines Ziel für den Lauf heute nutzen: ich versuche, so lange wie möglich zu laufen, bis der Puls dauerhaft über 160 geht.

Aus meiner Selbstbeobachtung weiß ich, dass es jenseits der 165 sehr anstrengend wird und ich das nicht lange durchhalte. Aber heute möchte ich eben so lange wie möglich am Stück laufen. Ich behalte also die Pulsuhr im Blick und versuche, mit dem Tempo zu variieren.

Das gelingt mir auf den ersten drei Kilometern mit 7:20, 7:21 und 7:12 sehr gut. Der dritte Kilometer war wohl etwas zu optimistisch, denn jetzt muss ich doch wieder langsamer werden, um den Puls einzufangen. Kilometer 4 in 7:24.
Nach dem vierten Kilometer kommt die Stelle, an der ich in den letzten Wochen eine Gehpause gemacht habe. Aber heute nicht. Ich möchte das Spiel noch mindestens einen weiteren Kilometer spielen. Aber es wird schwieriger, und ich muss langsamer werden. Kilometer 5 daher in 7:37.

Nach dem 5. Kilometer gibt es dann also die Gehpause von drei Minuten. Der Puls fällt auf 125, und ich laufe wieder los. Kilometer 6 mit Gehpause in 8:28, Kilometer 7 und 8 mit 7:33 und 7:36. Ich freue mich wie ein Schnitzel, dass der Puls immer noch kontrollierbar bleibt :D .

Die letzten Meter bis zur Brücke, von der ich gestartet bin, gebe ich das Pulsspiel auf. Es geht eine anstrengende Rampe hoch und anschließend ein Stück neben einer stark befahrenen Straße. Das möchte ich einfach nur schnell hinter mich bringen.

Es werden 8,6 Kilometer in 1:05:05 Stunde, Pace 7:34 (incl. Gehpause), keine Höhenmeter, Durchschnittspuls 153

Zwischen den Blicken auf die Pulsuhr und dem Zuhören beim Hörbuch habe ich immer mal wieder die Haltung korrigiert. Aufrechtes Laufen (Brustbein hoch) geht prima, aber der rechte Fuß ist heute zickig. Wenn ich ihn längere Zeit gerade ausrichte, schickt er mir ein Zwicken vom linken unteren Rand, ausgehend vom Großzehengrundgelenk. Da ich meinen Halux rigidus nicht wecken möchte, der den ganzen Sommer im Tiefschlaf war, gebe ich die Fußkorrektur immer sofort auf, sobald sich das Zwicken meldet. Kaum schlappt der Fuß in Entenstellung, ist alles wieder friedlich.

Ich war übrigens mit der Knisterjacke perfekt angezogen heute. Mir war weder kalt noch zu warm, keine kalten Hände, und bei kurzen Abschnitten mit Wind habe ich mich gefreut, dass ich mir die Kapuze über die Ohren ziehen konnte.

Hinterher hatte ich nicht das Gefühl, erschöpft zu sein. Laufen möchte ich heute zwar keinen Meter mehr, aber der Körper fühlt sich eher angeregt als angestrengt an. Ich gebe mir noch vier Wochen auf dieser Strecke, dann nehme ich die 10 Kilometer in Angriff :) .

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Läuft. Klasse ! :daumen:

FeldWaldWiese hat geschrieben:Das gelingt mir auf den ersten drei Kilometern mit 7:20, 7:21 und 7:12 sehr gut. Der dritte Kilometer war wohl etwas zu optimistisch, denn jetzt muss ich doch wieder langsamer werden, um den Puls einzufangen. Kilometer 4 in 7:24.
Du spielst mit dem Tempo wie ein ausgebuffter Profi. "7:20, 7:21 sehr gut. 8 s/km schneller ist zu schnell, also 12 s/km zurückschalten, um den Puls wieder einzufangen." Geht's noch ausgefuchster ? :)

Ich glaube, wenn du diese Strecke konstant in 7:30 bis 7:35 liefest, könntest du jetzt schon ohne Pause durchmachen.

LG Christoph

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RunningPotatoe hat geschrieben:
Ich glaube, wenn du diese Strecke konstant in 7:30 bis 7:35 liefest, könntest du jetzt schon ohne Pause durchmachen.
An der Stelle bremst mich meine technische Ausstattung etwas aus. An meinem Handgelenk baumelt die Pulsuhr (Polar FT1), die mir wirklich nur den aktuellen Puls, die gelaufene Zeit und die Uhrzeit anzeigt. Aufgezeichnet wird mit runtastic auf dem Handy, das nach dem Start in die Bauchtasche gefummelt wird und da gut verstaut bleibt. Jeden Kilometer höre ich von runtastic über Ohrstöpsel die Pace des letzten Kilometers.

Ich kann also nur auf die Anzeige des Pulsmessers reagieren, um irgendwas am Tempo zu schrauben. Allerdings hat sich inzwischen auch so etwas wie ein Laufgefühl eingestellt. Auf der Sonntagsstrecke mit meinem Mann kennen wir die Kilometerpunkte und schätzen immer kurz vorher, was runtastic gleich für eine Zeit ansagen wird. Mein Mann liegt immer komplett daneben, aber ich treffe die Zeiten auf 5 Sekunden genau :D .

Als Grundtempo für die Freitagsrunde habe ich eigentlich 7:30 vorgesehen. Aber sobald ich zwischendrin die Stilkontrollen mache, werde ich immer schneller. Ich glaube, das kommt dir bekannt vor :wink: .

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Mein Mann ist wieder fit, das Kratzen im Hals hat sich erledigt. Spontanheilung oder war es vorgestern nur die Unlust, mich auf der langen Strecke zu begleiten? Was auch immer, heute ist Sonntag, also geht es auf unsere Spaßrunde. Wir haben diese Strecke inzwischen wirklich liebgewonnen. Die ersten zwei Kilometer geht es auf einem unbefestigten, schmalen Radweg unter Bäumen entlang, dann kommt ein Kilometer durch ein winziges Dorf mit einem kurzen, fiesen Anstieg am Ende, der vierte Kilometer stetig leicht bergauf durch die Felder und zum Abschluss der letzte Kilometer am Anfang bergab und dann flach auf einem Radweg durch den Ort zurück zum Auto. Dies ist die einzige Strecke, auf der man ab und zu auf andere Läufer trifft.

Als wir kurz nach 10.00 Uhr loslaufen, sind es 11 Grad und die Sonne kommt gerade durch den Nebel. Die bunten Bäume, das feuchte Laub auf dem Weg, die Stille um uns herum, all das zusammen schickt mir Glücksgefühle durch den Körper. Ich bin überwältigt von der Schönheit der Natur.

Wir hoppsen ums Auto, um uns etwas aufzuwärmen, aber die kalten Hände bleiben. Dazu tränen die Augen und ich sehe die Welt durch einen Schleier. Das Problem der tränenden Augen bei Kälte kenne ich aus dem letzten Winter. Da hilft einfach nichts. Mit meiner Brille zu laufen ist auch sinnlos, denn die beschlägt durch den Atem. Zusätzlich zu der ganzjährig laufenden Nase jetzt also auch noch die nassen Augen. Der Gatte trägt heute knallrote Schuhe und meint ganz lässig, ich soll einfach nur dem roten Punkt vor mir folgen :teufel: .

Wir laufen langsam los, und da auf dem ersten Kilometer die Finger eiskalt bleiben, bin ich überzeugt, dass es wirklich langsam sein muss. Runtastic meldet den ersten Kilometer mit 6:54. Huch, das ist für meine Verhältnisse nicht langsam. Und da wir uns beide richtig gut fühlen, könnten wir doch mal wieder etwas schneller. Und so machen wir es, Kilometer 2 in 6:21.
Auf dem dritten Kilometer kommt erst ein kurzes Stück, auf der wir direkt auf der Bundesstrasse laufen müssen. Sind nur ca. 100 Meter, aber ich habe da immer Angst vor den rasenden Autos. Wir laufen auf dem Seitenstreifen und ich gebe auf dem Stück immer Gas, um es so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Egal, wie sehr der Puls danach rast, ich laufe vorneweg und gebe alles. Wenn ich der Aufzeichnung trauen kann, habe ich heute an der Stelle auf unfassbare 4:54 beschleunigt :D . Danach traben wir ruhig durchs Dorf, damit wir uns wieder sammeln können, denn es folgt gleich der knackige Anstieg. Und so wird Kilometer 3 eine 6:27.
Jetzt wird es richtig anstrengend, denn es geht weiter stetig leicht bergauf. Fühlt sich aber immer noch gut an, ich kann noch in ganzen Sätzen reden. Naja, das kann ich eigentlich fast immer, obwohl der Puls jetzt um die 170 kreist. Scheiss auf Puls, heute will ich laufen.
Kilometer 4 wird 6:36, genug Kräfte gesammelt für den Schluss. Bergab lassen wir die Füße fliegen. Auf dem flachen Stück zum Ende bin ich dann doch recht kaputt, aber hier kommt mein Motivator ins Spiel. Der beste Ehemann von allen muntert mich auf, jetzt nicht nachzulassen. Und so wird der letzte Kilometer eine sensationelle 6:01.

Gesamt 5,02 Kilometer in 32:16 Minuten, Pace 6:25, 28 Höhenmeter, Durchschnittspuls 159 :D .

Es fühlt sich einfach nur toll an. Nach ein paar Schluck Wasser am Auto bin ich wieder komplett erholt. Ich liebe diese Sonntagsrunde.

In dieser Woche bin ich alle Strecken der Vorwoche gelaufen, insgesamt 24,41 Kilometer. In der Vorwoche war ich dazu 3:00:56 Stunden unterwegs, diese Woche habe ich nur 2:54:52 Stunden gebraucht. Es geht voran.

Leider ist mein Urlaub jetzt zu Ende. Ich hoffe, dass es trotz der Belastung durch die Arbeit mit dem Laufen so weitergeht. In der kommenden Woche habe ich mir vorgenommen, den Montagslauf etwas zu verlängern und die restlichen Strecken so beizubehalten.

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Erster Arbeitstag nach drei Wochen Urlaub. Meine Laune ist im Keller, als ich zu Hause ankomme. Ich will einfach nur laufen und zwar sofort.

Mein Mann möchte mit. Oh, das hatte ich gar nicht erwartet. Ich sage, dass ich heute langsamer, aber etwas länger laufen möchte. Es wird unsere alte Hausrunde, die ich am Ende um die Schleife ins nächste Dorf erweitere. Nach ca. 4,5 Kilometer kommen wir wieder am Haus vorbei. Wenn er genug hat, kann er dann ja schon aufhören.

Nach der Rennerei von gestern möchte ich heute wieder den Puls im Auge behalten, um nicht zu schnell zu werden. Auf dem ersten Kilometer rede ich ununterbrochen. Ich muss mir alles von der Seele quatschen, was ich den ganzen Tag unmöglich fand. Und so zockeln wir mit 7:35 durch die Gegend, der Puls kommt noch nichtmal über 150.
Das Wichtigste vom Tage ist erzählt, die Körper sind warm, jetzt können wir mal langsam loslaufen. Auf dem zweiten Kilometer kam doch früher immer ein Anstieg. 22 Höhenmeter sagt die Aufzeichnung, aber davon merke ich nichts. Der Puls zuckt kurz bis auf 156, Kilometer 2 in 7:09. Der dritte Kilometer geht komplett leicht bergab, aber ich bremse uns etwas. Wir haben noch viel vor, also lieber mal langsam. Puls sinkt auf 142, Pace 6:55.
Kilometer 4 ist "der Berg", einst ein unüberwindliches Hindernis, heute mit 7:09 und Puls 160 kein Problem.

Jetzt erwarte ich eigentlich, dass mein Mann auf den Weg nach Hause abbiegt. Aber er bleibt neben mir. Tapferes Ding :D . Der fünfte Kilometer geht leicht bergab in 6:53, Puls bei 152. Der sechste Kilometer ist flach, und so langsam melden meine Oberschenkel, dass sie bald genug haben. Da aber noch ein Anstieg folgt, werden wir langsamer zum Kräfte sammeln. Kilometer 6 in 7:13.
Jetzt sind es nur noch 800 Meter bis nach Hause, aber nochmal mit 16 Höhenmetern. Wir sind so weit gekommen, Aufgeben ist keine Option. Je näher das Haus kommt, desto schneller laufen wir den Hügel hoch. Puls ist jetzt egal. Die letzten Meter nochmal mit 6:59.

Insgesamt 6,81 Kilometer in 48:17 Minuten, Pace 7:05, 71 Höhenmeter, Durchschnittspuls 152

Das kurze Auslaufen verlegen wir in den Garten, wo wir mit Herrn Kater eine Runde Bällchen auf dem Rasen spielen. Echte Kerle brauchen einen Ball :wink: , damit sind Mann und Kater immer zu begeistern.

Die gute Laune bricht zu Hause schlagartig bei mir aus. Ich kriege mich kaum ein vor Freude über diesen phantastischen Lauf. Ich hatte bis auf das kurze Gemecker der Oberschenkel am Ende nie das Gefühl, dass es besonders anstrengend ist. Lief sich komplett schön und leicht. Meine Güte, so habe ich mir Laufen immer vorgestellt. Jetzt kann ich das endlich auch!

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Meine Güte, so habe ich mir Laufen immer vorgestellt. Jetzt kann ich das endlich auch!
Besser konnte der Schlusssatz nicht sein :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Immer wieder eine Freude hier zu lesen. [url=javascript:void(0)]:daumen:[/url]

Die 10 fällt bald und ich freue mich schon auf deinen Bericht dazu.
[url=javascript:void(0)]:winken:[/url] Sabine

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FeldWaldWiese hat geschrieben: Ich hatte bis auf das kurze Gemecker der Oberschenkel am Ende nie das Gefühl, dass es besonders anstrengend ist. Lief sich komplett schön und leicht. Meine Güte, so habe ich mir Laufen immer vorgestellt. Jetzt kann ich das endlich auch!
Liebe FWW, ich freue mich so total mit Dir. Genial, daß Du dieses Gefühl erleben durftest und ich drück Dir gaaaanz fest die Daumen, daß das jetzt immer öfters bei Deinen Läufen kommt.
Genauso ist es - das ist Laufen und so stelle ich es mir auch vor ...

:hallo: Lucky
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:hallo:Lucky
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Ich freue mich so, dass ihr euch über meine kleinen Erfolge mit mir freut :D .
Im Moment beschert mir die Lauferei sogar langanhaltende Glücksgefühle, die die heraufziehenden Dämonen erstmal vertrieben haben.

Heute, Mittwoch
Den Mittwoch habe ich als festen Schnelllauftag vorgesehen, machdem mein Tempoversuch letzte Woche so gut geklappt hat. Es nieselt bei 8 Grad. Die Frage, ob ich laufen soll, stellt sich gar nicht. Ich überlege nur, was ich anziehen soll. Ich entscheide mich für ein Fleeceshirt mit Kapuze und sehr langen Ärmeln, in denen ich auch die Hände verstecken kann. Später werde ich es bereuen, keine Regenjacke drüber gezogen zu haben.

Ich möchte wieder die ersten 10 Minuten langsam zum Warmwerden loslaufen, dann nach Überquerung der Hauptstraße 10 Minuten Gas geben und den Rest dann gemütlich nach Hause laufen. Genau wie letzte Woche.

Geht aber nicht, denn ich bin schon nach 9 Minuten an der Hauptstraße. Na gut, dann eben schnelle 11 Minuten mittendrin. Frau muss sich ja steigern :wink: . Und weil bei dieser Art des Laufens die einzelnen Kilometer unwichtig sind, hier die Zeitabschnitte:
Die ersten 10 Minuten laufe ich mit 7:08, die folgenden 10 Minuten mit schnellen 6:22. Und genau wie letzte Woche schickt mir der Körper danach sofort wieder den Schwindel. Nach ein paar langsamen Schritten ist alles wieder im Lot und ich laufe ruhig weiter. Weitere 10 Minuten in 7:03.
Dann werde ich mutig und erinnere mich an die Steigerungen, an denen ich mich auch schonmal versucht habe. Ich schaffe drei Stück, danach bin ich total platt und mir wird leicht schlecht. Geht aber beim langsamen Laufen schnell wieder weg. Die letzen Minuten sind es 6:23

Insgesamt 5,18 Kilometer in 34:32, Pace 6:40, 58 Höhenmeter, Durchschnittspuls 154 :) .

Zum Ende hin wurde aus dem Nieseln ein richtiger Regen. So gern ich im Sommer bei Regen laufe, so fies fühlte sich es heute an. Ich war froh, dass ich mir die Kapuze überziehen konnte.

Unterwegs war mein erstes Hörbuch beim letzten Kapitel angelangt. Ich habe mir jetzt in knapp 10 Stunden einen Roman vorlesen lassen, und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Seitdem ich durch die Geschichten abgelenkt werde, laufe ich besser. Das zweite Buch ist schon runtergeladen und ich freue mich auf Freitag, wenn es bei Kapitel 1 wieder losgeht.

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Acht Gründe (mindestens), warum du mittlerweile eine ausgekochte Racerin bist:
FeldWaldWiese hat geschrieben:Im Moment beschert mir die Lauferei sogar langanhaltende Glücksgefühle, die die heraufziehenden Dämonen erstmal vertrieben haben.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Den Mittwoch habe ich als festen Schnelllauftag vorgesehen
FeldWaldWiese hat geschrieben:Es nieselt bei 8 Grad. Die Frage, ob ich laufen soll, stellt sich gar nicht. Ich überlege nur, was ich anziehen soll.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Geht aber nicht, denn ich bin schon nach 9 Minuten an der Hauptstraße. Na gut, dann eben schnelle 11 Minuten mittendrin. Frau muss sich ja steigern :wink: .
FeldWaldWiese hat geschrieben:Die ersten 10 Minuten laufe ich mit 7:08, die folgenden 10 Minuten mit schnellen 6:22. Und genau wie letzte Woche schickt mir der Körper danach sofort wieder den Schwindel. Nach ein paar langsamen Schritten ist alles wieder im Lot und ich laufe ruhig weiter. Weitere 10 Minuten in 7:03.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Dann werde ich mutig und erinnere mich an die Steigerungen, an denen ich mich auch schonmal versucht habe. Ich schaffe drei Stück, danach bin ich total platt und mir wird leicht schlecht. Geht aber beim langsamen Laufen schnell wieder weg. Die letzen Minuten sind es 6:23
FeldWaldWiese hat geschrieben:Insgesamt 5,18 Kilometer in 34:32, Pace 6:40, 58 Höhenmeter, Durchschnittspuls 154 :) .
FeldWaldWiese hat geschrieben:Unterwegs war mein erstes Hörbuch beim letzten Kapitel angelangt.
Der letzte Punkt ist ja wohl die Härte - kloppt sich gnadenlos mit Tempoabschnitten breit und lässt sich gleichzeitig vom Märchenonkel einlullen. Oder geht's in der Geschichte um Säbelzahntiger ? :wink:

Mädel, ich kann dir gar nicht sagen, wieviel Spaß das Verfolgen deines Threads bereitet. Gib uns mehr davon - wann steigerst du auf 5x die Woche ? :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Der letzte Punkt ist ja wohl die Härte - kloppt sich gnadenlos mit Tempoabschnitten breit und lässt sich gleichzeitig vom Märchenonkel einlullen. Oder geht's in der Geschichte um Säbelzahntiger ? :wink:
Nein, kein Säbelzahntiger, nur die "Tribute von Panem". Also durchaus Action, vorgelesen von einer Märchentante.

Ich habe vorhin nicht alle Details erwähnt. Als das Buch plötzlich zu Ende war und noch reichlich Strecke übrig, fand ich die Stille sehr nervig. Sofort meldete der vorwitzige Körper überall Erholungsbedarf an. Nein, darauf wollte ich mich nicht einlassen. Also habe ich beim Laufen das Handy aus der Bauchtasche gepult und das Hörbuch einfach nochmal von vorne gestartet. Das ging sogar, ohne langsamer zu werden :nick: .
RunningPotatoe hat geschrieben: Mädel, ich kann dir gar nicht sagen, wieviel Spaß das Verfolgen deines Threads bereitet. Gib uns mehr davon - wann steigerst du auf 5x die Woche ? :D
Und mir macht das Laufen Spaß. Ohne Wenn und Aber, ich bin so froh, ein so simples Mittel in der Hand zu haben, mit dem ich immer wieder für Ordnung im Kopf sorgen kann und ab und zu Glücksmomente empfinden darf.

Ich kann meinen Körper mittlerweile viel besser einschätzen und kenne meine Grenzen. Aus mir wird nie eine schnelle Läuferin, und für die Langstrecke bin ich auch untauglich, aber ich kann meine engen Grenzen immer mal wieder etwas anstupsen und minimal erweitern.

5x die Woche ist aber im normalen Arbeitsalltag nicht drin. Dann bekomme ich Stress mit allen anderen Verpflichtungen. Heute war es nach dem Laufen so, dass außer Sofa und Katzen bespaßen nichts mehr möglich war. Ich hatte mich richtig platt gelaufen. Der Bewegungsapparat steckt das zwar gut weg, aber der Rest ist müde, müde, müde.

396
RunningPotatoe hat geschrieben:Acht Gründe (mindestens), warum du mittlerweile eine ausgekochte Racerin bist:
...
Schöne Zusammenfassung von der Rennkartoffel :daumen: .
Catch-22 hat geschrieben:Ich beantrage eine Änderung:
Vom Glück, ein Läufer zu werden -> Vom Glück, ein Läufer zu sein :wink:
:nick:
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:hallo:Lucky
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FeldWaldWiese hat geschrieben:Heute war es nach dem Laufen so, dass außer Sofa und Katzen bespaßen nichts mehr möglich war. Ich hatte mich richtig platt gelaufen. Der Bewegungsapparat steckt das zwar gut weg, aber der Rest ist müde, müde, müde.
Meiner Ansicht nach ist das Wichtigste, daß der Bewegungsapparat nicht leidet. Gerade wenn man *hüstel* die 30 leicht überschritten hat, sollte da doch Hauptaugenmerk drauf liegen. Und dann braucht der Körper im besten Alter meiner ansicht nach auch einfach mehr Regenerationszeit um auch neben dem Laufen noch andere Widrigkeiten (Erkältung zB) wegstecken zu können.
Deshalb finde ich persönlich auch, daßregelmäßig 5 mal pro Woche Training vielleicht sogar eher kontraproduktiv sein könnten ... es sei denn, es ist Training für einen anderen Sport.

:hallo: Lucky
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Catch-22 hat geschrieben:Ich beantrage eine Änderung:
Vom Glück, ein Läufer zu werden -> Vom Glück, ein Läufer zu sein :wink:
+1


Guckst du:
RunningPotatoe hat geschrieben:Hallo FWW,

der Titel deines Blogs legt den Schluss nahe, du wärst erst auf dem Weg, irgendwann mal ein Läufer zu werden. Falsch - du bist längst ein Läufer.
:wink:

LG Christoph

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Nichts da, hier wird nichts umbenannt. Der Titel ist schon genau richtig. Ist nur eine Frage der Interpretation :wink: .

Die meiste Zeit bin ich Geher, Steher, Sitzer oder Lieger. Und ab und zu, viermal in der Woche, findet die Verwandlung zum Läufer statt. Dieser Prozess ist gemeint, und der macht mich glücklich :zwinker2: .

400
Freitag, Langlauf

Mittags ist die Arbeitswoche endlich geschafft und ich freue mich auf den Radweg, der auf mich wartet. Leider hat mich im Lauf des Vormittags ein leichter Kopfschmerz heimgesucht. Fühlt sich aber nicht nach beginnender Migräne an. Mit etwas Glück verläßt er mich beim Laufen.

Der Wind hat zugelegt in den letzten Tagen. Bei mir zu Hause ist es sehr ungemütlich. Ich hoffe, dass es an der Weser etwas ruhiger wird. Aber immerhin scheint die Sonne, auch wenn 12 Grad nicht gerade warm sind.

Ich möchte heute alles genauso machen wie am letzten Freitag, also den Puls nicht höher als 160 kommen lassen und dabei so weit wie möglich ohne Gehpause laufen.

Vom Beginn an kommt der Wind seitlich. Prima, damit kann ich umgehen, das bremst mich nicht sonderlich aus. Ich freue mich auf das neue Hörbuch, mit dem ich wieder bestens unterhalten werde und gucke ab und zu auf den Puls. Der macht heute keine Anstalten, sich besonders zu bewegen. Auf den ersten 4 Kilometer ist er gemächlich bis auf 150 geklettert und bleibt da. Ich laufe gefühlt wirklich langsam, habe eigentlich ein Tempo um 7:30 im Sinn, aber die gemessenen Zeiten sind viel schneller.
Die ersten vier Kilometer in 7:12, 7:09, 7:10, 7:11. Wow, ich kann ein konstantes Tempo halten!

Jetzt kommt eine kleine Runde um einen Kiesteich, bevor es wieder zurück geht. Und mit dem Richtungswechsel erwischt mich heftigster Gegenwind. Ich laufe tapfer dagegen an, behalte aber dabei immer den Puls im Blick. Ja, er bewegt sich auch mal wieder, immerhin auf 154. Der Wind hat mich auf dem 5. Kilometer auf 7:32 abgebremst.

Was soll ich jetzt machen? Letzte Woche war dies die Stelle für die Gehpause. Kaum bin ich aus dem Wind raus, steuert der Puls wieder abwärts. Da macht eine Pause keinen Sinn. Kilometer 6 in 7:22.

Ich merke, dass es nicht mehr so leicht geht, aber jetzt hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ich bin schon so weit gekommen, das Ding bringe ich zu Ende. Kollege Puls möchte aber wieder mitspielen und fängt gemächlich an zu klettern. Ich werde langsamer, und über 156 lasse ich den Puls nicht kommen. Kilometer 7 und 8 in 7:30 und 7:33.

Jetzt sind es nur noch 600 Meter, eine steile Rampe zur Straße hoch und bis zur Brücke, von der ich gestartet bin. Nach der Rampe (Puls immerhin doch noch bei 160 angekommen) bin ich geschafft, und die letzten Meter sind ein zähes Ringen mit mir selber. Die letzten 600 Meter daher in 7:43.

Ich bin die ganze Strecke komplett ohne Pause durchgelaufen :hurra:

Hier die nackten Zahlen dazu, die nicht annähernd beschreiben können, was ich in dem Moment fühle

8,60 Kilometer, 1:03:44 Stunde, Pace 7:24, Durchschnittspuls 150

Ich bin über eine Stunde am Stück gelaufen, das erste Mal in meinem Leben :D . Dazu in einer Geschwindigkeit, bei der ich vor einem halben Jahr nach kurzer Zeit aus den Latschen gekippt wäre. Und das bei diesem läppischen Puls. So einen niedrigen Durchschnittspuls habe ich seit Aufzeichnung meiner Läufe noch nie gehabt. Ich bin ein menschliches Wunder :zwinker2: . Naja, jedenfalls fühlt es sich so an.

Ich habe übrigens heute beim Laufen gelernt, dass ich eine Mütze brauche. Zum Ende hin waren die nassen Haare bei Wind eine sehr kalte Angelegenheit.
Die Kopfschmerzen bin ich unterwegs tatsächlich losgeworden.

Und noch eine Neuerung: zu Hause habe ich riesigen Hunger, obwohl ich vorher noch eine Winzigkeit gegessen hatte. Das hatte ich nach dem Laufen noch nie.
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