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Vom Glück, ein Läufer zu werden

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FeldWaldWiese hat geschrieben:[...] Wie übt man loslaufen? [...]
Einfach den ersten Kilometer spazieren gehen oder wenn Du es komplizierter willst: 400 m spazieren, 400 m flott spazieren gehen (some call it 'walking'), 200 m in langsamstem Tempo traben, ab dann wird gelaufen.

Willkommen im Klub derjenigen, die irgendwie von dieser blöden Lauferei nicht lassen können :wink:

Gee

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Geebees Rat ist doch phantastisch. Wo steht, dass man gleich los rennen muss? Hoppserlaufen, Anfersen, Kniehebelaufen. So ne Art kleines Lauf-ABC zum Auflockern und du merkst gar nicht die unwilligen Beine.

Gruss Tommi

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Wie übt man loslaufen?
Ich habe bemerkt, dass ich mit zunehmenden Jahresringen beim Loslaufen auch zunehmend mehr Geduld benötige als früher, wo auch Tempoläufe schon mal direkt an der Haustür begannen. :klatsch:

Es bekommt mir immer besser, mich auf den ersten ein bis zwei Kilometern sehr deutlich zurückzuhalten, also durchaus noch langsamer als das Dauerlauftempo. Dann allerdings streue ich gegen Ende des zweiten Kilometers auch gerne mal drei oder vier lockere Steigerungen ein, um dem Körper sanft klarzumachen, dass jetzt Schluss ist mit Dolce Vita. Insbesondere vor anschließender Tempoarbeit mache ich das sehr gerne. Den Erfolg dieser Maßnahme leite ich für mich daraus ab, dass ich bei diesen Steigerungen regelmäßig bei gefühlt gleicher Anstrengung von Mal zu Mal bessere Spitzenpaces erreiche, auch wenn ich es da natürlich nicht auf (fast) maximales Tempo anlege. Das ist für mich die Phase, wo der noch halbschlafende Body spürbar aus dem Quark kommt. Ein paar Übungen aus dem Lauf-ABC haben einen ähnlichen Effekt, allerdings kann ich mich dazu nur deutlich seltener aufraffen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Vielen Dank für die Tipps, wie ich mein Loslaufen eleganter gestalten kann. Um das Lauf-ABC habe ich bisher einen großen Bogen gemacht. Die Übungen sehen für mich Körperklaus bedrohlich aus :angst: . Ich werde mir nochmal ein paar Videos dazu ansehen. Gibt doch bestimmt eine ganz leichte Sache, mit der ich starten kann. Muss ja nicht das ganze Programm auf einmal sein :zwinker2: .

Heute habe ich einfach mal genauer hingefühlt, was sich denn eigentlich so unrund anfühlt. Das Problem scheinen nicht meine Beine zu sein, sondern Hüfte und Rücken. Bei den ersten Schritten klebt gefühlt noch der Bürostuhl am Hintern. Ich laufe in einer ganz seltsamen Haltung los und richte mich erst nach und nach auf. Nach dem ersten Kilometer bin ich schön aufrecht und habe die Kontrolle über die Körperteile.

Heute kam auf dem ersten Kilometer zur Sonne und der Steigung auch noch Gegenwind dazu. Alle meine Feinde gleichzeitig :teufel: . Und dagegen bin ich dann mit buckeliger Haltung angerannt. Ist ja klar, dass dabei nur 7:30 rauskommen :klatsch: .

2. KM: im schattigen Wald, endlich aufgerichtet, 6:54

3. KM: Hurra, bergab! Zwar wieder in der Sonne und mit ordentlich Wind, aber mit 6:22 macht es Spaß.

4. KM: Schatten, aber bergauf. Die Beine melden, dass ihnen die Kraft ausgeht. Ich verspreche ihnen eine kleine Pause, wenn wir ganz oben sind, 7:04

5. KM: Versprochen ist versprochen, außerdem habe ich Durst, also gibt es eine kurze Geh- und Trinkpause, 7:32

6. KM: Die Lebensgeister sind zurück, es geht leicht bergab, 6:36

7. KM: Raus aus dem Wald, erwischt mich gleich wieder strammer Wind von vorn und bremst mich aus, 7:13

8. KM: Nur noch den letzten Hügel und dann einfach laufen lassen, 6:28. Das mache ich in letzter Zeit gern, am Schluss nochmal zu schauen, was noch möglich ist.

Insgesamt 8,09 Kilometer, Dauer 55:26, 88 Höhenmeter, 25 Grad
Pace 6:51, Puls 151

Tierbegegnung: 1 Rotmilan

Ich bin sehr zufrieden mit mir :) . Solange ich genug Wasser dabei habe, ist die Wärme inzwischen das kleinste Problem. Sobald ich zu Hause die Schuhe ausgezogen habe, ist der Puls schon wieder ganz ruhig und unaufgeregt.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Um das Lauf-ABC habe ich bisher einen großen Bogen gemacht. Die Übungen sehen für mich Körperklaus bedrohlich aus :angst: . Ich werde mir nochmal ein paar Videos dazu ansehen. Gibt doch bestimmt eine ganz leichte Sache, mit der ich starten kann. Muss ja nicht das ganze Programm auf einmal sein :zwinker2: .

Heute habe ich einfach mal genauer hingefühlt, was sich denn eigentlich so unrund anfühlt. Das Problem scheinen nicht meine Beine zu sein, sondern Hüfte und Rücken.
Um die Hüfte frei zu kriegen, könnte ich mir nach 1 bis 1,5 km aus dem Lauf-ABC sehr gut folgendes vorstellen (keine Angst vor dem ominösen Lauf-ABC, vorgeführt von irgendwelchen Eliteläufern - das kennst du alles schon aus dem Sportunterricht deiner Schulzeit :nick: ):
  • Hopserlauf zur Einstimmung
  • Knieheben
  • Anfersen
  • Seitschritte
Außerdem: im Stand ein paar dynamische Mobilitätsübungen:
  • Beinpendeln (mit einer Hand am Baum abstützen, das gegenüberliegende Bein vor und zurück pendeln lassen)
  • Rumpfkreisen über der Hüfte (eiernde Körperachse)
  • Rumpfdrehen in der Körperachse (Arme ausgestreckt)
  • dto. vorgebeugt, Fingerspitzen berühren den jeweils anderen Fuß
Zum Abschluss mal 3 Steigerungen probieren. Aus sehr langsamem Trab über 30 m beschleunigen auf angenehm schnelles Tempo (aber nicht verkrampft sprinten!). Dann nochmal 30m lang dieses Tempo halten und austrudeln. Richtschnur für das Tempo: Vielleicht so 5:00 bis 5:30/s bei deinen derzeitigen Paceangaben. Hauptsache es fühlt sich richtig flott, aber zugleich absolut locker an.

Man kann dir hier nur Anregungen geben, in welche Richtung du mal denken und probieren könntest. Welche Übungen genau für dich notwendig, sinnvoll und effektiv sind, kannst du nur selbst herausfinden - Probieren geht über Studieren. Das Ganze dürfte sich ja auch noch tagesformabhängig gestalten.


Wünsche viel Erfolg.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:
  • Rumpfdrehen in der Körperachse (Arme ausgestreckt)
  • dto. vorgebeugt, Fingerspitzen berühren den jeweils anderen Fuß
Bei verkürzten Hüftstreckern bzw. Schreibtischsteifheit ist man so in nullkommanix beim "Hexenschuss"... deshalb - entsprechend behutsam ausprobieren und Verkürzungen separat erst bearbeiten mit Dehungsübungen.

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Heute habe ich versucht, ein paar der Anregungen umzusetzen. Bei 19 Grad, Sonnenschein und nur einem leichten Lüftchen sollte doch nichts schief gehen.

Von Beginn an bekommt mein Körper die strikte Anweisung, sich ordentlich aufzurichten. In Gedanken höre ich meine Oma: „Kind, sitz gerade!“, und so ermahne ich mich, „Lauf gerade“. Klappt auch, und mit 7:12 trotz leichter Steigung bin ich schon ewig nicht mehr losgelaufen.

2. KM: Ich starte mit etwas mulmigem Gefühl so etwas wie eine Steigerung. Die Beine sind dabei, aber mein Puls schnappt über :motz: . Mag der Körper gar nicht, ist wohl noch zu früh für den Weckruf. Es hat aber doch etwas genützt, denn es geht mit 6:45 weiter leicht bergauf.

3. KM: Es wird immer besser. Ein rundes Gefühl stellt sich ein. Ich störe meinen Körper nicht mit Kommandos, laufe einfach mit 6:13.

4. KM: Ging es bisher nur bergauf, ist hier endlich mal ein kurzer Abschnitt bergab dabei. Ich werde immer schneller, 6:07

5. KM: Den kurzen Anstieg schaffe ich heute laufend, und weil ich so prima unterwegs bin, brauche ich, oben angekommen, gar keine Gehpause. Klar, ich bin etwas langsamer geworden, aber 6:41 sind immer noch großartig.

6. KM: Hach, es geht leicht bergab. Soll ich? Klar, ich mache einfach, und so traue ich mich, drei Steigerungen zu laufen. Naja, jedenfalls das, was ich mir darunter vorstelle. Ich werde schneller, bis ich ein gutes Tempo gefunden habe, gucke, wo der nächste Holzstapel oder Busch oder irgendwas Auffälliges ist, halte bis dahin mein Tempo, werde langsam langsamer, laufe normal weiter und suche mir die nächsten Streckenpunkte, an denen es wieder rund geht.
Diese drei Versuche haben mir 5:59 auf diesem Kilometer beschert.

7. KM: Jetzt einfach nur zurück zum Auto. Beflügelt von dem tollen Erlebnis, endlich mal wieder durchzulaufen, werden es 6:29.

Insgesamt 7,24 Kilometer, Dauer 47:12, 56 Höhenmeter
Pace 6:31, Puls 151

Tierbegegnung: 1 Eidechse 🦎

Ich bin nicht nur heute seit einer gefühlten Ewigkeit endlich mal eine Strecke problemlos durchgelaufen, ich habe auch einen neuen Streckenrekord aufgestellt :hurra: .

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Na super, den erwünschten Effekt hast du ja erzielt - wird natürlich zu einem guten Teil auch einfach daher rühren, dass du während der Hitzewelle nicht gekniffen, sondern dein Training bewundernswert durchgezogen hast. Jetzt, wo es kühler ist, erntest du die Früchte. Genieße sie!

Mein Puls schnellt bei etwas längeren Sprints (30+100m) auch ziemlich in die Höhe, bei wirklich kurzen Intervallen (30+30m) aber nicht so sehr. Waren deine Steigerungen eventuell etwas zu lang? Und/oder zu schnell? Kannst dazwischen ruhig mal sehr gemütlich traben und dich an das Spitzentempo der Steigerungen langsam von Mal zu Mal herantasten. Und ja, 1000m vorher wären mir auch etwas zu kurz, aber das ist natürlich individuell und sicher auch temperaturabhängig. Probier einfach ein bisschen herum, was dir Spaß macht, was dir hilft und was passt. Ich denke, während KM 6 warst du da auf dem goldrichtigen Weg, auch wenn es da für's Warmlaufen schon etwas spät gewesen sein dürfte. :wink: Das schnelle Laufen muss sich einfach toll anfühlen und es hilft dir auch, deine Lauftechnik zu verbessern, ohne über Lauftechnik nachdenken zu müssen.


P.S.: Eins noch: Dein KM 6 liest sich so, als wärst du die Steigerungen bergab gelaufen. Das ist nicht optimal, weil schnell UND bergab eben doch eine ziemlich (=unnötig) hohe Belastung für die Gelenke darstellt. Besser ist es, die Steigerungen im Flachen zu laufen. Wenn du noch mehr an deiner Laufkraft arbeiten willst, bei maximaler Schonung der Gelenke, dann sogar eher sanft bergauf sprinten und zurück traben um auszuruhen, aber das ist dann eindeutig schon weit jenseits einer leichten Aufwärmroutine. Macht aber trotzdem Spaß, weil die Sache immer schon zu Ende ist, bevor die Beine merken, wie sehr sie gerade verarscht wurden. :nick:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Mein erster Versuch auf KM 2 war bei einer ganz leichten Steigung, wahrscheinlich blieb mir deshalb die Puste weg. Nach ein paar schnelleren Schritten hat sich gar nichts mehr gut angefühlt. Ich war froh, dass ich trotzdem weiterlaufen konnte. Nach ein paar Minuten war ja dann auch alles wieder in Ordnung.
Sobald es nur ein winziges Stück bergauf geht, merke ich sofort eine enorme Mehrbelastung in den Oberschenkeln. Mir fehlt einfach Kraft. Aber meine täglichen 100 Kniebeugen zeigen vielleicht irgendwann mal Wirkung.

Auf KM 6 geht es nur ganz leicht bergab. Da es eine Strecke mit Wende ist, ist es KM 2, nur andersrum :) . Hier haben sich die schnelleren Abschnitte wirklich gut angefühlt. Ich habe aber keine Ahnung, wieviele Meter das alles nun genau war. Wenn 3 Steigerungen mit Trabpausen in einen Kilometer gepasst haben, können es wirklich nur kurze Stücke sein. Diesmal blieb der Puls völlig im Rahmen.

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Was tun, wenn man morgens mit Migräne aufwacht? 2 Aspirin einwerfen, Kaffee trinken und Laufen gehen, sobald der Kopf sich einigermaßen frei anfühlt. Klingt verrückt, ist es wahrscheinlich auch, also mache ich genau das :D .

Ich fahre zu meiner Flachstrecke, dem Radweg an der Weser und stelle mit Erschrecken fest, dass hier ein sehr ordentlicher Wind weht. Und dann auch noch aus der ganz falschen Richtung, ich werde ihn auf dem Rückweg direkt ins Gesicht bekommen. Na toll!

Die erste halbe Stunde läuft prima. Ist ja auch kein Wunder, bei dem Rückenwind. Sogar den kurzen Weckruf für den Körper auf dem zweiten Kilometer kriege ich diesmal ohne Herzkasper hin. Kurz beschleunigen, wieder langsam werden, alles gut.

Auf dem Rückweg wird es dann fies. Nicht nur der Wind ärgert mich, meine Beine wollen einfach nicht mehr. Hängen kraftlos rum und mögen nicht mehr weiter. Ich ringe um jeden Meter, nehme mir vor, bis zum nächsten Baum, dann noch ein paar Schritte weiter. Am Ende werden es doch drei Gehpausen, die mich heute ärgern. Wenigstens ist auch der letzte Rest der Kopfschmerzen verschwunden, als ich beim Auto ankomme.

8,38 KM, Dauer 59:47,
Sonne, 20 Grad
Pace 7:08 (incl. Gehpausen), Puls 148

Tierbegegnung: 2 Bremsen, die mich beide gestochen haben 🦟

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14 Grad, dicke Wolken am Himmel, windig. So ein Wetter mag ich nicht. Es mir zu kalt, und mit meiner kurzen Hose und dem kurzärmeligen Shirt friere ich, sobald ich aus der Tür trete. Mein Gatte ist mal wieder dabei und muss sich mein Gejammer anhören. Wir laufen unsere Sonntagsrunde, einfach ein bisschen auf und ab ab Haustüre.

Leider hat mich unterwegs das GPS verlassen, daher habe ich keine KM-Zeiten.
Es dauert fast eine Viertelstunde, bis mir endlich warm wird. Und noch etwas länger, bis die Beine nicht mehr meckern. Ich habe mich gestern wieder mal im Garten ausgetobt, und fünf Stunden in der Hocke hinterlassen ihre Spuren.

Aber irgendwann ist alles gut, und es fängt an, mir Spaß zu machen.

Plötzlich bekommt mein Mann neben mir so seltsame Zuckungen. Er rudert mit dem Armen, schlägt um sich, schimpft wie ein Rohrspatz: eine Bremse umkreist ihn und will sich ihr Frühstück holen :hihi: . Wir haben noch etwa einen Kilometer zu laufen, vor uns liegt der Hausberg. Der Gatte gibt Gas und versucht, vor der Bremse davonzulaufen. Mir bleibt der Mund offen stehen. Woher hat er denn diese Energie auf einmal? Ich versuche, ihm hinterher zu laufen. Meinen protestierenden Körper ignoriere ich, ich will ihn einfach nur wieder einholen. Bergauf schaffe ich es nicht, aber sobald es flach ist, komme ich wieder ran. Den Rest der Strecke machen wir ein kleines Wettrennen daraus :D .

6,73 Kilometer, Dauer 46:28, 78 Höhenmeter
Pace 6:54, Puls 146

Diese Woche bin 30,44 KM gelaufen. Endlich habe ich die 30 KM mal geschafft :) .

Die nächste Woche wird etwas abwechslungsreicher. Morgen normaler Lauf, Mittwoch werde ich Laufen am Berg üben. Dazu werde ich unseren Hausberg anrennen, langsam wieder runter, und dann wieder rauf. Mal sehen, wie oft ich das schaffe.
Freitag haben wir uns die Strecke des geplanten 5 KM-Laufs als Test vorgenommen. Wie werden aber nur testen, ob wir überhaupt durchhalten, denn der Lauf hat ordentliche Steigungen, vor denen ich großen Respekt habe.

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14 Grad, keine Sonne, und ich stehe schon wieder in meinen kurzen Sachen vor der Haustür. Montags ist meistens der Lauf für den Kopf. Ich habe heute wieder das Gefühl, aus dem Raum/Zeit-Kontinuum geworfen zu sein. Mit mir scheint alles in Ordnung zu sein, aber das Universum ist kaputt. Irgendwie so fühlt es sich an, als ich loslaufe.

1. KM: Körper und Gedanken etwas sortieren und vor Kälte schlottern. Ich wünsche mir eine Jacke und überlege kurz, umzukehren und mir etwas Wärmeres anzuziehen. Zum Glück entscheide ich mich dagegen. 7:20

2. KM: Nach ca. zehn Minuten schicke ich einen Weckruf in die Beine. Wirklich nur kurz, aber es wirkt. 6:34

3. KM: Fühle mich super, mir ist inzwischen warm geworden. Es geht bergab mit 6:23.

4. KM: Ein kurzer, fieser Anstieg, der heute mit 6:43 großartig gelingt. Na gut, oben angekommen bin ich ganz schön kaputt.

5. KM: Dafür gibt es jetzt eine Gehpause, die aber viel kürzer ist als letzte Woche an dieser Stelle, 6:53.

6. KM: Es geht wieder leicht bergab, das kann ich prima, 6:29.

7. KM: Flache Strecke, aber ich bin noch gut unterwegs, 6:33.

8. KM: Gleich geschafft, nur noch den Hausberg rauf, den Rest mit ganz viel guter Laune und schnellen Beinen mit 6:17.

Insgesamt 8,09 Kilometer, Dauer 52:55, 88 Höhenmeter
Pace 6:32, Puls 150

Tierbegegnung: 1 Fuchs 🦊

Was für ein schöner Lauf! Es ist schon lange her, dass ich mich auf dieser Strecke so gut gefühlt habe und dabei so schnell war.
Langsam bekomme ich die Hoffnung, dass ich die Laufkrise überwinden kann.

615
Heute habe ich mich an meinem Hausberg versucht. Es ist eine Strecke von ca. 350 m Länge mit ca. 15 Höhenmetern. Da bin ich heute viermal hoch gerannt, Dauer jeweils ca. 2 Minuten. Genauere Daten habe ich nicht, runtastic ist bei solchen Spielereien überfordert.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Ich bin zuerst langsam zum „Berg“ hingelaufen, dann den Berg rauf, umgedreht und ganz langsam wieder runter. Das erste Drittel bin ich runter gegangen, den Rest jeweils gelaufen.

Ich hatte mir viermal vorgenommen. Als das geschafft war, hatte ich aber noch keine Lust, wieder nach Hause zu laufen. Also habe ich eine ganz langsame Schleife drangehängt.

Insgesamt sind es 6,08 KM geworden.

Bin mal gespannt. wie mein Körper die ungewohnte Belastung findet.

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Muskelkater blieb zum Glück aus. Ich habe zwar gespürt, dass die Beine nach dem Bergrennen am Mittwoch müde waren, aber sonst fühlte sich alles gut an.

Freitag kam mein Mann mit, es sollte die Flachstrecke an der Weser werden. Der Probelauf fiel aus, da sich ein Gewitter angekündigt hatte. Es war leicht schwül, wir hatten von Anfang an Probleme, es lief sehr zäh. Die Beine waren wieder in Ordnung, aber ich war müde und kraftlos. Nach einer halben Stunde bekam ich in der Schwüle kaum noch Luft. Ganz langsam kroch mich der Schwindel an, und darauf hatte ich nun gar keine Lust. Also habe ich abgebrochen. Mein Mann war mir dankbar, denn bei ihm lief es auch nicht gut.
Wir machten uns auf den ca. 4 Kilometer langen Heimweg. Nach ein paar Minuten fing es ganz leicht an zu regnen. Das war einfach nur toll, wie jeder Tropfen den Körper kühlte. Nach einem Kilometer waren die Lebensgeister zurück und wir liefen den Rest recht flott zurück.
Von diesem Lauf gibt es keine Aufzeichnung. 7 KM gelaufen, 1 KM gegangen.

Heute ist nicht mein Tag. Ich bin durch und durch müde, und das merke ich sofort, als wir loslaufen. Ich schleppe einen äußerst unwilligen Körper durch die Gegend. Mit 14 Grad ist es viel zu kalt für mich, die Nase läuft, die Augen tränen, ich friere. Tränende Augen und laufende Nase habe ich beim Laufen das ganze Jahr. Nur bei Temperaturen über 25 Grad ist da Ruhe.
Es soll nur die normale Hausrunde mit 5 KM werden, zu mehr kann ich mich nicht motivieren. Und schnell soll es bitte auch nicht sein. Eigentlich möchte ich gar nicht laufen, sondern mit einer Kuscheldecke aufs Sofa.
Es wird dann auch die befürchtete Quälerei. Kein Schritt macht Spaß, jeder Meter ist harte Arbeit. Das sind Läufe, nach denen ich mich frage, warum ich mir das eigentlich antue.
Das Gefühl der Erschöpfung geht auch danach nicht weg, als sich der Körper längst wieder beruhigt hat.

5,17 KM, Dauer 34:47, 58 Höhenmeter
Pace 6:43, Puls 150

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Ich weiß jetzt wieder, warum ich mir das antue: weil es Spaß macht, weil es mir gut tut, weil ich es kann :D :nick: :daumen: .

Ich bin heute mit Gatten und dem üblichen Montags-Blues gestartet. Nach dem Desaster von gestern sind wir zur „Wald-hin-und-zurück“-Strecke gefahren. Einfach mal raus zu einer Strecke, auf der es in letzter Zeit gut lief.

Und das war heute von Beginn an auch so. Wir liefen langsam, unterhielten uns fast die ganze Zeit, genossen die Stille. Der Körper war brav und folgsam, kein Mucken störte mich. Völlig problemlos liefen wir die Strecke durch.

7,24 Kilometer, Dauer 50:37, 56 Höhenmeter
Pace 6:59, Puls 142

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Ich habe nach meinem letzten Eintrag einfach weiter gemacht, viermal die Woche laufen, wie es die Hitze und der Körper erlaubt haben. Gute Läufe wechselten sich mit nicht so guten ab, ein wirklicher Fortschritt war nicht zu erkennen.

Die Laufveranstaltung am Wochenende mit dem 5 KM-Lauf war dann das zu erwartende Fiasko. Nach 500 Metern hatte ich schon keine Lust mehr, nach 2 Kilometern an einem Anstieg musste ich das erste Mal gehen, nach 3 Kilometern wollte ich aufhören. Mit letzter Kraft und nach weiteren Gehpausen kam ich fix und fertig im Ziel an.

Ich habe jetzt die Reißleine gezogen und bin zum Arzt gegangen. Die andauernde Kraftlosigkeit kann ich nicht länger ignorieren. Morgen bekomme ich die Ergebnisse der Blutuntersuchung, vielleicht findet sich da eine Erklärung.

So geht es jedenfalls nicht weiter, so ist Laufen eine Qual für mich.

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dicke_Wade hat geschrieben:Nach ein paar Tagen hab ich hier mal wieder rein geschaut und ich freue mich über das, was ich hier lese :)

Gruss Tommi
Ich hab mal wieder hier rein geschaut aber es gibt leider nix mehr zu lesen :frown:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Ich hab mal wieder hier rein geschaut aber es gibt leider nix mehr zu lesen :frown:

Gruss Tommi
So richtig viel passiert ist auch noch nicht. Aktuell bin ich beim Kardiologen in Behandlung, muss nächste Woche noch zum Streß-Echo, dann weiß ich hoffentlich, was los ist.

Die Kraftlosigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Jahr. Ich laufe weiter, da bin ich stur. Aber es ist ein ewiges Auf und Ab. Klappt es an einem Tag super, halte ich mich beim nächsten Lauf wieder mit starkem Schwindel an einem Baum fest oder muss mich auf den Boden legen. Kommt urplötzlich von einem Schritt zum nächsten.

Ich habe sogar mit diesen unterirdischen Voraussetzungen an einem weiteren 5 KM-Lauf teilgenommen. War schon lange abgemacht, dass Gatte und ich mitlaufen. Gattes kleine Schwester läuft seit Ostern und wollte unbedingt mit uns laufen.
Da ich ja sowieso nicht schnell kann, habe ich mich ums Schwesterlein unterwegs gekümmert. Wir sind ganz langsam los und haben das Feld dann von hinten aufgerollt :D .
Für mich war es toll, dass ich durchgehalten habe, fürs Schwesterlein war es grandios. Mit knallroter Birne und breitestem Grinsen ist sie in 32:14 neben mir ins Ziel gekommen. Wir hatten beide riesigen Spaß.

Seitdem laufe ich stumpf viermal die Woche, wie ich gerade lustig bin. Die Termine stehen fest im Kalender, nur die Strecken suche ich spontan nach Wetter und Befinden aus. Mal läuft es, mal nicht. Mal mit Gatte, mal ohne.

Ich laufe einfach viel zu gerne, um mich von meinem schwachen Körper ärgern zu lassen :)

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Hurra, hier ist ja doch noch Leben in der Bude! :hurra:

Das mit der Pumpe tut mir leid, hoffentlich hat dein Pumpenklempner noch ein paar gute Ideen in der Kitteltasche.

Aber ich finde es toll, dass du hartnäckig versuchst, das Beste aus der Situation zu machen. Du hast Recht, das Laufen ist viel zu schön, um sich das - von was auch immer - vermiesen zu lassen. Und ja, wenn du deine Läufe zur Zeit nicht so sensationell findest, um hier täglich darüber zu berichten, dann lässt du das einfach, bist ja nicht der Sklave deines Tagebuchs. Hauptsache, dir geht es soweit gut und du kannst dem Laufen weiterhin etwas abgewinnen.

LG Christoph

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Wie schön! Ein Lebenszeichen :hurra: Vollumfänglich schließe ich mich der Kartoffel an. Gut, dass du dich von deinem Körper nicht unterkriegen lässt und ich wünsche dir toi toi toi für deine weitere Herzdiagnostik. :daumen:

Gruss Tommi

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Belastungs-EKG und Stress-Echo haben noch keine eindeutigen Ergebnisse geliefert. Nächste Woche wird noch ein Herz-CT gemacht. Dabei fühle ich mich alles andere als Herzkrank. Aber gut, die Kardiologin kennt meinen Vater und meinen Bruder, die beide schon Herzinfarkte und Bypässe und Schrittmacher und sonst so ein Zeug hinter sich haben. Bei der familiären Belastung geht sie wohl auf Nummer sicher.
Gleichzeitg wurde nochmal mein Blut gescheckt. Alles gut, ich dürfte gar nicht müde und schlapp sein.

So langsam zahlt sich nebenbei auch meine Hartnäckigkeit beim Laufen aus. Schwindelattacken hat es schon länger nicht mehr gegeben, und Strecken bis 8 KM kann ich auch wieder durchlaufen. Ich bin da aber auch echt zäh und renne immer wieder die unsichtbaren Wände an, bis sie zerstört sind :D .
Und ich schaffe es auch, nach jedem Lauf Positives zu finden, sei es tolles Wetter, gute Laune, ein schneller Abschnitt, der Spaß gemacht hat oder der kleine Umweg, den ich auch noch geschafft habe.

Als zusätzliche Motivation habe ich mir dann eine Pulsuhr geschenkt :D . Bin ich die ganzen Jahre treu mit Runtastic durch die Gegend gezockelt, hat mich das Programm zuletzt nur noch genervt. Seit der Abschaltung des schönen Auswertungsprogramms hatte das für mich seinen Reiz verloren. Allerdings trainiere ich nicht für Olympia, da brauche ich keinen ultrateuren Computer am Handgelenk, mit dem ich die Flugbahn zum Mond berechnen könnte.
Nach einem Nachmittag Stöbern und Vergleichen bei Amazon ist es die Polar M200 geworden. Seit Samstag hängt das Ding jetzt an meinem Handgelenk und überwacht jeden meiner Schritte :) .
Ich bin ganz begeistert von diesem kleinen Stück Technik. Es macht genau, was ich will, nachdem ich mich durch alle Funktionen und Anzeigen und Möglichkeiten gewurschtelt habe. Gut, damit habe ich den kompletten Samstagnachmittag verbracht, aber jetzt ist alles so eingestellt, wie ich es brauche.

Und natürlich habe ich mir auch gleich einen Trainingsplan vom Programm erstellen lassen. Seit meiner Einsteigerzeit bin ich ohne Plan gelaufen. Zeit für etwas Neues. Ich habe den 5 KM-Lauf in Bad Pyrmont im nächsten Juli als Ziel angegeben. Der Plan sieht jetzt erstmal wochenlang Grundlagentraining vor. Ich mache das jetzt mal mit, schaden kann es sicher nicht.

Gestern habe ich angefangen. Mit Uhr und Gatte vor die Tür, Programm geladen und los. Es sah 11 Minuten einlaufen und dann vier Intervalle von je drei Minuten vor, danach 5 Minuten auslaufen. Las sich im Plan schon anstrengender als alles, was ich in den letzten Wochen gemacht habe. Dazu kommt, dass ich hier so gut wie keine Flachstrecken habe. Irgendein Hügel steht immer im Weg. Also Intervall mit Hügeln.

Ging erstaunlich gut. Ich hatte keine Pace-, sondern Pulsvorgaben. Ich kenne meinen Körper ganz gut, also habe ich die Pulsbereiche vorher selber festgelegt. Hat gut geklappt, leicht fühlt sich leicht an und anstrengend auch.
Durch leichtes Vibrieren am Handgelenk wurde ich von der Uhr durch den Lauf geschubst. Ist ganz anders, als von der Runtastic-Trulla unterwegs vollgequatscht zu werden :zwinker2: .
Es waren 40 anstrengende, aber machbare Minuten. Ich habe durchgehalten und mich hinterher wie eine Supersportlerin gefühlt :daumen: .
Ich habe dem Gatten angedroht, dass ich ihn nächstes Jahr beim Lauf gnadenlos abhängen werde :nick: . Er könnte ja mitmachen, er ist aber noch unentschlossen.

Von Laufkrise ist bei mir also nicht mehr die Rede. Manchmal braucht es einfach nur ein neues Spielzeug :)

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Von Laufkrise ist bei mir also nicht mehr die Rede. Manchmal braucht es einfach nur ein neues Spielzeug :)
Das sind doch tolle Nachrichten! Einfach stur dranbleiben, dann klappt's auch. Und wenn's gelegentlich mal ein Spielzeug braucht, um Abwechslung reinzubringen - warum denn nicht! Hauptsache, Spaß.

Schön auch, dass du dir jetzt ein Fernziel gesetzt hast. Da brennt im Juli dann bestimmt der Asphalt!. Hehe, und der holde Göttergatte hat nur eine Wahl - entweder kneifen oder mitziehen. :D Ich wünsche euch letzteres.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Danke für die lieben Worte, Kartoffel :D .

Training nach Plan und Puls ist total ungewohnt für mich, aber ich lasse mich auf das Abenteuer ein.
Heute sollten es 30 Minuten lockeres Laufen sein. 10 Minuten Einlaufen, 15 Minuten locker, 5 Minuten auslaufen. Eine dafür geeignete Strecke habe ich vor der Haustür nicht. Egal, dann muss sich der Plan irgendwie mit der Hausrunde arrangieren.

Das Spiel mit Puls, Tempo und den Hügeln macht mir riesigen Spaß. Dauernd meckert die Uhr mich durch Geruckel an, langsamer oder schneller zu werden. Fängt schon mit dem Einlaufen an: Kann das Ding der alten Frau nicht mal eine Minute Zeit geben, überhaupt in die Bewegung zu kommen? Nein, es wird sofort gemeckert, weil der Puls noch schläft. Nach ein paar Schritten ist dann aber alles gut. Mein Puls soll jetzt nicht über 143 kommen. Ich starre natürlich nicht ständig auf die Uhr, sonders lasse mich durch die Vibrationen leiten. Sie bleiben aus, also treffe ich mit meinem langsamen Gehoppel wohl ins Schwarze, obwohl es leicht bergauf geht.

Dann die nächste Phase, 15 Minuten bei Puls 144 bis 157. Jetzt kommt zuerst ein kurzer Anstieg, dann ein flaches Stück, ein längeres Stück bergab und zum Schluss nochmal kurz bergauf. Ich bekomme nur bergab einen Schubser, doch mal schneller zu machen, sonst lässt mich die Uhr in Ruhe.

Richtig schwierig wird es jetzt, denn ich soll 5 Minuten auslaufen, dabei mit dem Puls wieder unter 143 kommen. Die Uhr randaliert an meinem Handgelenk, aber ich kriege es einfach nicht hin. So langsam kann ich nicht laufen, dass sich der Puls wieder beruhigt. Und zum Gehen bin ich zu stur, schließlich läuft es doch gerade so gut.

Ich ignoriere die Uhr, die nach 30 Minuten ohnehin Ruhe gibt und laufe meine Runde so zu Ende, wie es mir gefällt :D . Ich bin doch nicht der Sklave dieses Dings, ich bestimme immer noch selber über meine Schritte :teufel: .

5,15 Kilometer, Dauer 37:54
Pace 7:19, Puls 144

Ich glaube, mit so einem niedrigen Durchschnittspuls bin ich die Strecke noch nie gelaufen.

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Hihi, Pulswomans einsamer Kampf gegen den Herztodalarm … :hihi:

Ich habe solche Alarme längst abgeschaltet. Noch schlimmer ist der Tempoalarm, wenn die Momentanpacemessung schon mal 2 min/km daneben liegen kann - dem kann man's einfach nicht recht machen. Aber auch der Pulsalarm ist so ein übergriffiges Ding, weil der Puls doch langsamer reagiert als die Uhr Geduld hat. Aber solange das Spielzeug Spaß macht … :wink:

Ab und zu mal auf den Pulswert schauen ist aber völlig o.k., solange man selbst es bleibt, der dann frei entscheidet, ob man vielleicht doch etwas langsamer/schneller laufen sollte oder ob man mit Absicht an einer kleinen Steigung einfach mal das Tempo konstant halten wollte.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Hihi, Pulswomans einsamer Kampf gegen den Herztodalarm … :hihi:
Ich bin ja noch nie nach Puls gelaufen, das ist eine ganz neue Erfahrung für mich. Meine bisherigen Bemühungen beim Laufen waren recht unstrukturiert nach Lust und Laune. Sehr weit gebracht hat mich das nicht, also ist es Zeit mal etwas Neues auszuprobieren. Geben wir dem Puls eine Chance :D .

Heute stand eine für mich fast unlösbare Aufgabe auf dem Plan: 1 Stunde langsam laufen mit Puls nicht über 143.
Wie soll das gehen? 1 Stunde am Stück ist für mich schon eine enorme Hausnummer, aber dann auch noch fast mit Ruhepuls? Ich kenne das eigentlich so, dass spätesten bei KM 3 der Puls bei 150 und steigend ist.
Erschwerend kommt das Wetter dazu. Es sind eiskalte 3 Grad mit Regen. So richtig Regen ist es nicht, aber auch kein Nieseln. So die Art von Niederschlag, bei der der Scheibenwischer auf Stufe 1 quietscht, weil zu wenig Wasser auf der Scheibe ist, der Intervallmodus aber zu langsam ist, um die Scheibe trocken zu halten. Irgendwie Niesel-Piesel. Ekelhaft!

Ich bin eine Frostbeule und ziehe mich mehrlagig und warm an, sogar Handschuhe nehme ich mit. Der Gatte lümmelt auf dem Sofa und wünscht mir viel Spaß. Damit ist klar, dass er sich an dem Trainingsplan nicht beteiligen möchte. Ha, der wird sich noch wundern, wenn ich ihn in Zukunft abhänge :teufel: .

Für die heutige Aufgabe fahre ich zur Flachstrecke, dem Radweg an der Weser. Hügel kann ich heute nicht gebrauchen. Wegen der dicken Klamotten und der Handschuhe fällt auch die Pulsmessung am Handgelenk flach. Ich setze keinen Quadratzentimeter Haut mehr als nötig der Witterung aus. Ich habe die Uhr mit dem Pulsgurt gekoppelt. Ging ganz einfach, kriege auch ich Technikdepp auf Anhieb hin. Großes Plus für die Uhr, die Bedienung ist wirklich kinderleicht und benutzerfreundlich.

Puls ist da, GPS wird super schnell gefunden, also kann es losgehen. Ich starte das Programm und tapse los. Diesmal habe ich den Puls in der Ansicht im Blick. Ich renne nicht wie sonst los, sondern mache bewusst langsam. Mir ist eiskalt, und ich bin heilfroh über die Handschuhe. Erst nach 3 Kilometern wird mir warm genug, um die Handschuhe auszuziehen. Die zwei Kapuzen von Shirt und Jacke bleiben auf dem Kopf. Bis auf die Oberschenkel wird der Körper warm. Die Hose ist aber wohl zu dünn. Die Beine bleiben kalt und meckern unterwegs über die Temperatur.

Ich trödele vor mich hin, und der Puls bleibt tatsächlich da, wo er soll. Ich konzentriere mich auf meine Haltung. Ich stelle mir vor, ich wäre eine Marionette, die ganz locker und aufrecht so eben über dem Boden gehalten wird. Sobald ich „Marionette“ denke, strecke ich mich, die Schulter fallen herunter, und die Füße berühren fast lautlos den Weg.
Ich habe riesigen Spaß. Die Zeit geht dahin, aber ich werde gar nicht so kaputt wie sonst. Ich staune über mich selbst.

Am Ende stehen 8,38 Kilometer in 1:05:50 auf der Uhr, Pace 7:53, Puls 135

Ich wußte gar nicht, dass ich so langsam laufen kann :D . Und ja, es hat sich tatsächlich nach Laufen angefühlt.

Als ich ins Auto steige, habe ich das Gefühl, ich hätte heute noch weiter laufen können. Sonst bin ich nach 1 Stunde Laufen fertig mit der Welt, heute ganz und gar nicht.

Mir gefällt diese Art des Laufens, ich mache mit dem Programm erstmal weiter.

630
11 Grad, sonnig und windig

Heute waren wieder 30 Minuten lockeres Laufen dran, die Einheit, die ich Mittwoch schon gelaufen bin. Aber heute kam der Wind dazu, der die Aufgabe noch schwerer machte. Ich habe mich auch insgesamt müde gefühlt. Lockeres Laufen ist jedenfalls anders. Der beste Ehemann neben mir ist heute sehr schweigsam, ihm fällt es auch schwer. Und so laufen wir nebeneinander, Bild an, Ton aus :wink: .

Beim Einlaufen und dem lockeren Teil bleibe ich ganz gut in den Pulsbereichen, nur das Auslaufen klappt gar nicht. Der Gegenwind macht es mir unmöglich, das Herz beim Laufen ruhig zu bekommen.

5,13 Kilometer, Dauer 39:04
Pace 7:35, Puls 150

Zu Hause fällt es mir schwer, irgendetwas Positives über diese Runde zu sagen. Naja, mir ist nicht schwindelig geworden, das ist das Beste, was mir spontan einfällt.

Mein Fazit nach der ersten Woche Pulstraining: ich lerne wieder, sehr langsam zu laufen. Dieser Drang, immer schneller zu werden, ist im Keim erstickt. Bei keiner Einheit ist mir schwindelig geworden, und ich habe mich körperlich gut gefühlt.
Zusätzlich gab es bei dem Programm an den lauffreien Tagen kleine Sporteinheiten für Kraft und Beweglichkeit. Ich habe tapfer geturnt und gemerkt, das ich beweglich wie ein Graubrot und kräftig wie ein Grashalm bin :klatsch: .

Die nächste Woche ist identisch mit dieser Woche. Ich freue mich drauf.

631
FeldWaldWiese hat geschrieben:Zu Hause fällt es mir schwer, irgendetwas Positives über diese Runde zu sagen. Naja, mir ist nicht schwindelig geworden, das ist das Beste, was mir spontan einfällt.
Na, mindesten zwei weitere Dinge waren doch auch positiv:
  1. Du hast es trotzdem durchgezogen
  2. Und vor allem das hier:
FeldWaldWiese hat geschrieben:Die nächste Woche ist identisch mit dieser Woche. Ich freue mich drauf.
:winken:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

632
Diese Woche war es eine echte Herausforderung, das Laufen nach Plan mit Arztterminen, Arbeit und dem Rest des Lebens zu vereinbaren. Fing schon Montag mit der jährlichen Grippeimpfung an. Die Montagsrunde fiel aus, Frau Doktor hatte mir dringend ans Herz gelegt, mein Immunsystem mit den Wirkstoffen in Ruhe zu lassen.

Die 30 Minuten lockeres Laufen, die eigentlich für Mittwoch vorgesehen sind, lief ich am Dienstag nach der Arbeit. So langsam muss ich mir auch wegen der frühen Dunkelheit einen Kopf machen. Meine hügeligen Waldwege sind mir selbst mit Stirnlampe im Dunkeln zu riskant.
Der Lauf war eine feine, unspektakuläre Sache. Einfach locker auf meiner Waldrunde rumgehoppelt.
5,13 KM, Dauer 36:55
Pace 7:11, Puls 145

Mittwoch hatte ich morgens den Termin fürs Herz-CT. Den Rest des Tages hatte ich mir frei genommen. Zeit, das für Montag geplante Intervall nachzuholen. Ich wollte einen 2-KM Rundkurs ab Haustüre laufen. Das ist keine landschaftlich schöne Strecke, aber die Steigungen halten sich in Grenzen, und ich laufe überwiegend auf Asphalt. Die ersten beiden Runden gingen ganz gut. Ich sollte 4 Minuten-Intervalle mit 3 Minuten Pause machen, insgesamt 4 mal. Die ersten beiden Intervalle gingen prima, in der Pause nach Nr. 2 musste ich kurz gehen.
Als ich zum Intervall 4 starten wollte, zog mein Körper die Notbremse und schickte mir Durchfall. Das hab ich schon ewig nicht mehr erlebt. Zum Glück war ich nicht weit von zu Hause entfernt und konnte mich ganz schnell auf die Toilette retten. Das letzte Intervall habe ich dann sausen lassen.
4,65 KM, Dauer 31:24
Pace 6:45, Puls 147

Den für Sonntag geplanten langen Lauf mache ich immer am Freitag. Normalerweise arbeite ich da bis zum Mittag und laufe gleich danach.
Diesmal musste ich leider bis 15.30 Uhr arbeiten und startete erst um 16.00 Uhr. Es wurde dämmerig, und die letzten Minuten war es fast komplett dunkel. Trotzdem war es mein schönster Lauf diese Woche. Ich habe es so genossen, ganz langsam vor mich hin zu tapsen, dabei die Gedanken zu sortieren und die Woche zu verarbeiten.
8,36 KM, Dauer 1:04:17
Pace 7:41, Puls 138

Zum Abschluss der Woche war dann heute nochmal 30 Minuten lockeres Laufen dran. Gut gelaunt brach ich mit dem Gatten auf die Waldrunde auf. Nach dem ersten kleinen Anstieg machte mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung. Ich merkte, dass es sich viel anstrengender anfühlte, als es eigentlich war. Nach drei Kilometern kam ein ganz leichter Schwindel. Ich musste ein paar Schritte gehen, aber so richtig beruhigte es sich nicht. Ich lief die Runde zu Ende, aber Spaß ist anders.
5,13 KM, Dauer 38:25
Pace 7:28, Puls 148

Eine sehr durchwachsene Laufwoche war das. Heute kam noch die Kälte dazu, es war gerade mal 1 Grad. Trotz Thermohose waren die Oberschenkel die ganze Zeit eiskalt.

Die nächste Woche ist von den geplanten Einheiten identisch. Mal sehen, ob ich es besser umsetzen kann. Wenigstens ist sonst nicht viel los, ich müsste alles wie vorgesehen laufen können.

633
Plan heute: 12 Minuten Einlaufen, anschließend 4x Intervalle mit 4 Minuten schnell und 3 Minuten langsam, 5 Minuten Auslaufen

Heute war also wieder die Einheit dran, die letzte Woche fast in die Hose :wink: gegangen wäre. Es war trotzdem der Wurm drin, aber nur in der Pulsuhr. Ich hatte mit den Handschuhen, den kalten Händen und ohne Brille Probleme mit dem Ding. Statt des Laufens war die Uhr der Meinung, ich mache Krafttraining :klatsch: . Das habe ich aber erst gemerkt, als nach 1 KM kein Signal kam. Huch, wo ist denn das GPS?

Gatte und ich haben die ganze Einheit zusammen absolviert. Ich kann jetzt natürlich nicht sagen, wie lang die Strecke war (geschätzt 6,5 KM) und wie schnell wir waren. Aber egal, ich bin stolz auf mich, dass ich so gut durchgehalten habe.

Nachricht vom Kardiologen: alles in Ordnung mit meinem Herzchen :daumen: .

634
Plan heute: 30 Minuten lockeres Laufen (10 Min. ein, 15 Min. locker, 5 Min aus)

Eine lösbare Aufgabe. Der beste Ehemann von allen ist auch wieder mit dabei. Das finde ich heute sehr tapfer von ihm, denn es regnet, als wir vor die Türe treten. Und er läuft doch so ungern bei Regen, und dann will ich auch noch auf die Hausrunde, und da ist es doch auf den Feldwegen immer so matschig... Begeisterung sieht anders aus, aber das große Gejammer bleibt aus.
Ich habe mit Regen und Matsch kein Problem. Zum Glück heute auch mit der Technik nicht. GPS bleibt die ganze Zeit bei uns.

Die ersten 10 Minuten Einlaufen kriege ich inzwischen richtig gut hin. Ich habe ja die Langsamkeit neu für mich entdeckt :D , nur neben mir kommt die Frage, wann wir denn heute mit dem Laufen anfangen. 7:48 sind ihm zu langsam. Mir nicht :D .
Nach 10 Minuten haben wir den matschigen Feldweg hinter uns und sind im Wald. Jetzt soll locker gelaufen werden. Und das klappt auch super. Ich werde etwas schneller und schaffe sogar die kleine Steigung mit Schwung hinauf. Dann ein Stück bergab und zum Schluss fast eben. 6:52 im Schnitt für diesen Abschnitt.

Dann soll das Auslaufen kommen, aber zuerst müssen wir noch bis zum „Berg“ und hinauf. Das Auslaufen machen wir dann.

Insgesamt 5,13 KM, Dauer 37:05 Minuten
Pace 7:13, Puls 147

Zu Hause fühle ich mich topfit und gut gelaunt.

635
Plan heute: 60 Minuten langer Lauf, Puls max. 142

Darauf habe ich mich die ganze Woche gefreut, endlich wieder langsam durch die Gegend schlappen. Und da ich mittags Wochenende habe, laufe ich heute auch komplett bei Tageslicht. Gutgelaunt mache ich mich auf den Weg zum Radweg.

Ich habe zwar fast alles an, was mein Kleiderschrank hergibt, trotzdem klappere ich vor Kälte. Es sind 5 Grad, aber mit so einem fiesen Wind, dass ich am liebsten gar nicht loslaufen möchte. Mache ich dann zwar ganz tapfer doch, aber ich bin unglücklich. Der Wind kommt aus allen Richtungen, bremst und kühlt mich aus. Das lässt das Tempo runter und den Puls rauf gehen. Die heutige Pulsvorgabe kann ich nicht einhalten, ab KM 3 liege ich immer mit 3-5 Schlägen drüber.

Immerhin wird mir ab KM 4 warm genug, um die Handschuhe auszuziehen. Als ich später wieder im Auto sitze, bin ich einfach nur froh, dass es vorbei ist und ich es durchgezogen habe.

8,35 Kilometer, Dauer 1:05:32
Pace 7:50, Puls 141

Wahrlich keine Heldentat. Es hat sich auch mehr nach Arbeit als nach Vergnügen angefühlt.

636
Wenigstens fühlt sich die heiße Dusche danach und die gemütliche Couch im Anschluss mehr als doppelt so gut an wie sonst! Und du könntest dich zumindest etwas heroisch fühlen, schließlich hast du der Kälte, dem Wind, dem hohen Puls, der Unlust und allen anderen Schweinehunden getrotzt. Bin gespannt, wie es mir ergeht, wenn ich heute abend zuhause bin - da stehen noch 9km auf der to-do-Liste.

638
Lilly* hat geschrieben:Wenigstens fühlt sich die heiße Dusche danach und die gemütliche Couch im Anschluss mehr als doppelt so gut an wie sonst
dicke_Wade hat geschrieben:Und das war doch eine Heldentat! :P Bei schönem Wetter kann doch jeder :wink:
Unter der Dusche hat es ewig gedauert, die kalten Beine wieder auf Normaltemperatur zu bringen. Vom Sofa kriegt mich heute niemand mehr runter. Den Rest des Tages bin ich Queen of Sofaecke :D .

Dem Gatten, der sich mit diversen Ausreden vor dem Lauf gedrückt hat, habe ich natürlich berichtet, wie heldenhaft ich der Natur getrotzt habe und wie genial ich meinen Körper unter Kontrolle hatte :wink: .

Ganz ehrlich, mit dem Abstand von ein paar Stunden, eingekuschelt in eine Decke mit heißem Kaffee finde ich, es war ein großartiger Lauf :daumen: .

639
Plan: 30 Minuten lockeres Laufen

Diese Aufgabe kommt zweimal in der Woche. Sonntags besteht die Schwierigkeit für mich darin, morgens zu laufen. Ich merke sehr deutliche Unterschiede, ob ich morgens oder später am Tag laufe. Ich komme einfach nicht aus dem Quark, alles ist anstrengend, angefangen mit Anziehen und vor die Tür treten.

Als ich loslaufe, merke ich noch die Stunde von Freitag in den Beinen. Ich starte aber so langsam, dass das Gemecker bald vorbei ist und die Beine Ruhe geben. Es ist so neblig, dass ich gerade noch meinen Mann neben mir erkennen kann, aber viel mehr auch nicht. Es ist absolut windstill und komplett ruhig, bis auf das Tapp-tapp-tapp unserer Schuhe. Im Wald kreuzt ein Reh ganz ruhig unseren Weg.

Ich genieße die Natur und lasse meinen Körper machen. Tempo und Puls sind mir egal, ich laufe einfach, wie ich mich fühle und mische mich nicht bewußt in das Geschehen der Beine ein. Und die Beine machen ihr Ding wirklich prima.

5,13 Kilometer, Dauer 37:45
Pace 7:19, Puls 149

Es war eine ganz tolle Laufwoche. Durch die fehlende Aufzeichnung von Montag weiß ich leider nicht, wieviele Kilometer es waren. Ich bin sehr zufrieden mit mir.
Nächste Woche (Woche 4) des Plans ist „Entlastung“. Das Intervall und der lange Lauf werden gekürzt. Passt prima, denn ich habe Urlaub und werde viel mit anderen Dingen beschäftigt sein.

Die ersten drei Wochen Laufen nach Puls haben mir sehr gut gefallen. Ich bin wesentlich langsamer unterwegs, und das bekommt mir viel besser als das planlose Rumgerenne, was mich einfach nur müde gemacht hat.

640
Plan: 11 Minuten einlaufen, 2x 4 Minuten schnell + 3 Minuten langsam, 5 Minuten auslaufen = 30 Minuten

Ein Blick auf das Regenradar zeigt mir, dass mittags die beste Zeit zum Laufen ist. Ich werde auf dem Rundkurs zum Nachbardorf laufen. Nicht schön, aber wenigstens ohne allzu große Hügel und damit für die Intervalle halbwegs geeignet.

Los geht es mit dem Aufwärmen. Die Straße ist minimal abschüssig bis zum nächsten Dorf, dann ein kurzes Stück Feldweg zurück. Am Ende des Aufwärmens soll der Puls schon bei 156 sein. Das kriege ich sehr gut hin, Pace dabei 6:52.

Als der erste schnelle Abschnitt anfängt, habe ich gerade den Feldweg hinter mir gelassen. Blöderweise geht es jetzt minimal bergauf. Sieht man kaum, aber meine Beine merken alles :zwinker2: . Es kostet mich mächtig Überwindung, jetzt auch noch schneller zu werden. Die ganzen 4 Minuten renne ich gefühlt gegen eine Wand. Pace 6:13 ist nicht viel, für mich an dieser Stelle aber riesig :D .

Die nächsten drei Minuten soll mein pumpendes Herzchen wieder normal werden. Mit dem Start dieses Abschnittes bin ich wieder am Ausgangspunkt angekommen, also ab hier leicht bergab. Da braucht es nur ein paar Meter, bis sich die Pumpe wieder beruhigt hat. Mein Laufen fühlt sich langsam an, es sind aber immerhin 6:39.

Und wieder 4 schnelle Minuten, die diesmal den flachsten Teil der Strecke treffen. Ich laufe einfach mal los und versuche, so konstant wie möglich zu bleiben. Fällt mir in der letzten Minute ganz schön schwer, aber ich halte durch. Mit Pace 5:42 war ich unfassbar schnell :daumen: .

Na gut, um jetzt wieder runter zu kommen, muss ich ein paar Schritte gehen. Außerdem bin ich wieder am Feldweg, danach kommt zum Abschluss noch die leichte Steigung. Da die Quälerei für heute beendet ist, lasse ich es ganz ruhig austrudeln.

4,53 Kilometer, Dauer 31:19
Pace gesamt 6:53, Puls 145

Das hat Spaß gemacht, einfach mal etwas Gas zu geben. Allerdings hätte ich viel mehr als die beiden schnellen Abschnitte heute nicht geschafft.

641
Hallo FeldWaldWiese,

es bereitet mir ein diebisches Vergnügen, hier mitzulesen und zu erfahren, dass du inzwischen ein regelrechter Tempo-Junkie geworden bist. Rennen, dass die Lunge pfeift und dann auch noch Spaß daran haben - ja, wo gibt's denn sowas? Da könnte ja jeder kommen... :D
:hihi:

Als Kontrastprogramm zu diesen Schilderungen empfiehlt sich die Lektüre deines Eröffnungsbeitrags zu diesem Faden - sehr erhellend! :wink:

Wenn das so weitergehst, schaffst du es bestimmt auch noch, deinen bisher ja einigermaßen "abgeklärten" Göttergatten mit deinem Spaß an der Freude anzustecken. Wetten, dass? :wink:

Mach einfach so weiter, immer wieder etwas Abwechslung reinbringen und dem Schweinehündchen zeigen, wo der Frosch die Haare hat! :daumen:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

642
RunningPotatoe hat geschrieben:Als Kontrastprogramm zu diesen Schilderungen empfiehlt sich die Lektüre deines Eröffnungsbeitrags zu diesem Faden - sehr erhellend! :wink:
Ja, ich habe seit meinem ersten Beitrag hier eine ganz schöne Laufstrecke hinter mich gebracht :zwinker2: .

Das war ein ständiges Auf und Ab, und so manches Mal bin ich an meinem unwilligen Körper fast verzweifelt. Sport ist einfach nicht meine Welt. Im Lauf der Zeit habe ich schon viel ausprobiert, aber es hat nie zu mir gepasst. Bis auf das Laufen, das ist genau mein Ding.

Dabei ist es für mich in erster Linie kein Sport, sondern Qualitätszeit. Es ist die Zeit, wo ich mich ganz lebendig im Hier und Jetzt spüre, wo meine Gedanken mich leiten, mein Geist zur Ruhe kommt und meine Dämonen keinen Zutritt haben. Mein Körper und ich, eine Einheit wie sonst nie im Leben.

Warum tue ich es mir an, bei Wind, Regen, Kälte, Hitze, Schwüle durch die Gegend zu rennen? Weil nichts sonst diese Wirkung hat wie eine Laufrunde. Klitschnass geschwitzt, aber tief zufrieden, so komme ich zu Hause wieder an. Das funktioniert immer.

Meine Versuche, doch mal etwas schneller zu werden und länger zu laufen sind dabei nur ein Nebenprodukt. Wäre ja auf Dauer auch zu langweilig, immer dieselbe Runde zu laufen.

Ich bin immer noch langsam, aber ich bin ein glücklicher Läufer :D .

644
Plan: 30 Minuten lockeres Laufen

Es ist mit 2 Grad recht kalt, zum Glück ist es windstill. Trotzdem probiere ich die Kälteschutzcreme, die ich mir gestern aus der Drogerie meines Vertrauens mitgebracht habe. Riecht wie eine normale Sonnencreme, zieht sofort ein und hinterlässt keinen Fettfilm auf der Haut. Wenn sie jetzt auch noch vor Sonne und Kälte schützt, bin ich begeistert.

Kosmetik hin oder her, es ist trotzdem kalt. Und trüb am Himmel, kein Sonnenstrahl in Sicht. Ich laufe los, auf meine hügelige Waldrunde. Nach dem Einlaufen (sehr gemütliche 8:01) erreiche ich den Wald und werde etwas schneller. Ich soll jetzt laut Plan 15 Minuten locker laufen, Puls max. 156. Diese Anforderung mit der Strecke in Einklang zu bringen, ist nicht so einfach. Es geht ständig auf und ab, und ein konstantes Tempo kann ich da nicht laufen. Dazu bin ich bergauf zu schnell kraftlos, außerdem bremse ich mich bergab so ungern. Ich mag bergab so sehr :) .

Die Viertelstunde bin ich mit durchschnittlich 6:36 unterwegs. Der Puls bleibt, wo er soll. Ein richtig schöner Abschnitt.

Das abschließende Auslaufen bei ruhigem Puls kriege ich wieder nicht hin. Auf meiner Strecke geht es jetzt nur noch bergauf, da müsste ich stehenbleiben, um wieder ruhiger zu werden. Ich werde einfach nur langsamer, das muss reichen. 7:38 bergauf ist prima für mich.

Nach der halben Stunde ist noch etwas Strecke übrig, die ich ganz ruhig nach Hause laufe. Obwohl ich etwas schneller war und die Strecke hügelig, habe ich es heute wirklich als lockeres, unaufgeregtes Laufen empfunden. Sollte ich tatsächlich Fortschritte machen? Wäre ja großartig.

5,13 Kilometer, Dauer 36:37 Minuten
Pace 7:10, Puls 146

Die Kälteschutzcreme hat übrigens wirklich unterwegs das Gesicht gut geschützt. Das eisige Gefühl auf der Haut blieb diesmal aus. Mal sehen, was die Creme bei Gegenwind kann :D .

645
Plan: 55 Minuten langer Lauf, Puls max. 142

Als ich mittags starte, habe ich schon einen anstrengenden Vormittag mit Terminen und Hausputz hinter mir. So ganz ausgeruht fühle ich mich deshalb nicht. Ich hoffe, dass ich durchs Laufen und Gedankensortieren wieder etwas runterkommen kann.
Es ist mit 4 Grad kalt, aber angenehm ohne Wind. Ich bin auf meiner Flachstrecke und laufe los. Es ist aber nicht einfach, Beine, Puls und Gedanken in Einklang zu bringen. Sobald sich meine Gedanken bei einem Thema fest fressen, werde ich schneller und Kollege Puls mischt zu sehr mit.
Ich komme mir vor wie ein Dompteur, der versucht, die Raubtiere auf ihre Plätze zu dirigieren :D .

Dabei reagiere ich auch noch wie ein gut ausgebildetes Dressurpferd auf die leichten Stupser am Handgelenk, die mich mahnen, mich heute zurückzuhalten :) .

Ab und zu liege ich mal drüber, aber eigentlich kann ich die heutige Vorgabe ganz gut umsetzen. Als ich wieder am Auto ankomme, bin ich überhaupt nicht aus der Puste. Wann habe ich mich das letzte Mal nach einem Lauf so entspannt gefühlt? Das ist eine neue, sehr schöne Erfahrung.

7,23 Kilometer, Dauer 57:46 Minuten
Pace 7:53, Puls 139

Die Königin der Langsamkeit war wieder unterwegs :nick: . Und es hat Spaß gemacht! Und ich bin tiefenentspannt, der anstrengende Vormittag ist vollständig verarbeitet. Ziel erreicht :D .

647
Plan: 30 Minuten lockeres Laufen

Es kostet mich heute Überwindung, die Laufklamotten anzuziehen und vor die Türe zu treten. Ich nehme die Unlust wahr, aber nicht ernst. Plan ist Plan, das diskutiere ich nicht mit mir. Es wird gelaufen, basta!

Einlaufen bis zum Wald, dann 15 Minuten etwas schneller, den Rest mit Berg gemütlich nach Hause, die ganz normale Waldrunde.

Das Aufwärmen mit 8:03 ist sehr angenehm, dann werde ich etwas schneller. 6:53 im Durchschnitt für die nächste Viertelstunde, dabei geht es auf der Strecke auf und ab. Abschließend nur noch langsam nach Hause hoppeln, wobei der „Berg“ mir heute nicht leicht fällt.

5,13 Kilometer, Dauer 37:16 Minuten
Pace 7:17, Puls 148

Es hat sich heute nicht so locker angefühlt, wie es sein sollte. Mag an meiner akuten Unlust gelegen haben, dem trüben Wetter, den von Freitag noch etwas müden Beinen oder der globalgalaktischen Gesamtsituation, was weiß ich?

Nächste Woche zieht das Programm wieder an. Der lange Lauf und einer der lockeren Läufe werden ausgeweitet. Bin mal gespannt, wie es wird.

648
Plan: 12 Minuten Aufwärmen, 4x 4 Minuten schnell, 3 Minuten langsam, 5 Minuten Auslaufen = 45 Minuten

Schnell laufen ist nicht gerade das, was ich gut kann, und so habe ich den ganzen Arbeitstag die heutige Aufgabe im Kopf. Mit etwas mulmigem Gefühl mache ich mich nach Feierabend mit Stirnlampe und Reflektorweste auf den Rundkurs, den ich heute dreimal laufen will. Hier auf dem Land gibt es keine Bürgersteige, also muss ich kurze Abschnitte auf der Straße laufen. Da will ich auf jeden Fall gut gesehen werden.
Das hat auch bestens geklappt, alle Autos haben meinem Mann und mir ausreichend Platz auf der Straße gelassen.

Die 12 Minuten Aufwärmen ziehen sich ganz schön. Es ist kalt und neblig, die Feuchtigkeit kriecht überall hin. Mir ist kalt, ich mag das alles nicht.
Als der erste, schnelle Abschnitt anfängt, geht es leicht bergauf. Mein Mann mag die schnellere Gangart, aber ich hechele nur angestrengt neben ihm her.
6:15, mehr geht nicht. Immerhin kann ich die nächsten 3 langsamen Minuten langsam weiterlaufen. Das soll so nicht bleiben.

3 Minuten sind viel zu schnell vorbei, ich muss schon wieder rennen. Diesmal im Flachstück, das kriege ich mit 5:55 besser hin. In der anschließende Pause muss ich aber erstmal ein paar Schritte gehen, um wieder zu Atem und Sprache zu finden. Meine Güte, und das war erst die Hälfte, denke ich und habe das Gefühl, schon jetzt geht nichts mehr.

Der dritte schnelle Abschnitt geht wieder leicht bergauf. Ich habe keine Ahnung, wie ich es schaffe, den unwilligen Körper nochmal in Bewegung zu bringen. 6:31, mehr geht nicht. Wieder muss ich ein paar Schritte gehen, um die Kraft für den letzten Abschnitt zu sammeln. Es geht ganz leicht bergab und flach, und ich kriege 6:02 irgendwie hin.

Den Rest nach Hause trippele ich ganz langsam vor mich hin. Dass nochmal ein Hügelchen kommt, nehme ich kaum noch wahr. Ich will einfach nur nach Hause.

Insgesamt 6,77 Kilometer, Dauer 47:13 Minuten
Pace 6:58, Puls 150

Bin ich froh, dass dieses Gerenne nur einmal in der Woche im Plan steht.

650
Plan: 30 Minuten locker laufen

Die Rennerei von Montag hat mich nachhaltig platt gemacht. Von Montag auf Dienstag habe ich geschlafen wie ein Bär, kaum dass der Kopf das Kissen berührte. Gestern war ich den ganzen Tag immer noch müde, das wurde erst am Nachmittag etwas besser. Nach Sonnenuntergang wurde ich schon wieder müde und habe die letzte Nacht wieder im stundenlangen Tiefschlaf verbracht, der mit der Sekunde des Hinlegens begann. Ich war ja mal so richtig geschafft.

Heute morgen bin ich dann fast erholt aufgewacht. Bis auf die bleierne Müdigkeit hat mein Körper die ganze Zeit nicht gezickt, Muskeln, Gelenke und Co. meldeten sich nicht.

Ich starte heute auf meine übliche Waldrunde, die ich komplett im Hellen laufen kann. Es ist zwar nicht mehr so kalt, aber meine Feinde Nr. 1 (Gegenwind) und Nr. 2 (Steigungen) sind vollzählig versammelt. Mit Nr. 2 beginnt die Runde, Nr. 1 treffe ich nach der ersten Kurve. Das ist auch der Moment, wo ich meine Handschuhe vermisse, die frisch gewaschen in der Schublade liegen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass ich nach 10 Minuten Einlaufen schneller werden soll, also mache ich das. Ein Sturm der Entrüstung tobt an meinem Handgelenk, die Uhr kriegt sich nicht mehr ein. Was ist da los? Ich habe meine Brille nicht dabei, also brauche ich gar nicht nachsehen. Ich versuche es mit langsameren Laufen, der Puls geht wieder runter, die Uhr schweigt still. Aha, ich soll wohl heute doch langsam unterwegs sein. Na gut, dann mache ich das, so gut es auf dem hügeligen Kurs geht.

Ich hatte vergessen, dass das Programm nach 4 Wochen angepasst wird. Daher hatte sich diese langsame Einheit reingemogelt.

Ganz erstaunt bin ich, dass ich gar nicht so trödeln muss, um mit dem Puls unten zu bleiben. Klar, bei den Anstiegen liege ich drüber, aber bergab und flach muss ich mich gar nicht so sehr bremsen. Die halbe Stunde ist am Fuß des Hausbergs zu Ende, und ohne den Aufpasser am Handgelenk gebe ich bergauf nochmal etwas Gas. Ich hüpfe den Hügel hinauf, dann noch fix das Flachstück bis zur Tür.

5,13 Kilometer, Dauer 36:41 Minuten
Pace 7:08, Puls 142

So schnell war ich auf dieser Strecke schon lange nicht mehr, dabei habe ich mich doch extra zurück gehalten. So langsam glaube ich wirklich, dass ich besser werde :D .
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