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Vom Glück, ein Läufer zu werden

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Plan: langer Lauf, 60 Minuten

Gestern hatte ich Migräne, und heute wache ich mit kleinen Nachwehen der Kopfschmerzen auf. Nicht deutlich spürbar wie gestern, aber der Schmerz lauert noch im Hintergrund auf den Moment, mich wieder umzuhauen.
Draußen ist es mit 3 Grad für mich schon wieder zu kalt, dazu bläst ein ordentlicher Wind. Nicht gerade ideale Voraussetzungen für einen gemütlichen Lauf. Außerdem hat sich der Gatte als Begleitung angemeldet. Langsam laufen fällt ihm irre schwer, ich bin gespannt, wie oft ich ihn zurückpfeifen muss.

Wir starten auf der Flachstrecke am Weserradweg. Die ersten Schritte beobachte ich, was die Bewegung mit meinem Kopf macht. Die Migräne rührt sich nicht. Gut so. Mit leichter Migräne bin ich schon öfter gelaufen. Schön ist es nicht, wenn es bei jedem Schritt im Kopf hämmert. Heute bleibt das Gehämmer aus.

Den Wind bekommen wir auf der ersten Hälfte der Strecke überwiegend seitlich ab. Das geht noch, kühlt aber doch aus.
Auf dem Rückweg gibt es dann Wind frontal. Es fällt mir schwer, im vorgegebenen Pulsbereich zu bleiben. Ich versuche, meinen Gatten als Windschild zu benutzen, aber der dünne Mann ist dafür völlig ungeeignet :wink: . Ich liege immer genau 1 Schlag über dem vorgegebenen Puls. Ich beschließe, dass mit mir alles in Ordnung ist, daher muss die Vorgabe falsch sein :D . Zu Hause korrigiere ich die Pulsbereiche um genau diesen einen Schlag und schwupps, war der Lauf perfekt :daumen: .

8,40 Kilometer, Dauer 1:05:34
Pace 7:47, Puls 139

Es war zwar windig und kalt, aber die ganze Zeit hatten wir strahlenden Sonnenschein. Ein wirklich schöner Lauf.

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Übrigens.. ich habe ja zu Beginn mitgelesen, dann war ich zwischendurch nicht im Forum, hab stückchenweise was nachgelesen, kriege es jetzt aber nicht mehr richtig zusammen. Wann hast du eigentlich mit der Pulsmessung angefangen? Und warum?

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Ich hatte schon eine ausführliche Antwort geschrieben, aber die ist beim Abschicken im Datennirwana verschwunden. Ich versuche es nochmal mit der Antwort.

Ich habe kurz nach dem Laufbeginn angefangen, mit einem ganz einfachen Pulsmesser zu laufen. Ich wollte dem immer wieder auftauchenden Schwindel unterwegs auf die Spur kommen. Ein Zusammenhang hat sich nie ergeben, aber der Pulsmesser blieb. Ich sah interessiert auf die Werte und zeichnete sie auch auf, aber das war es auch schon. Als Vorgabe zum Laufen habe ich den Puls nie verwendet.

Das änderte sich vor ein paar Wochen, als mein alter Pulsmesser den stillen Batterietod starb. Mit meinen Bordmitteln war ein Batteriewechsel nicht möglich, das Gerät wollte an den Hersteller geschickt werden. Ich schickte es in den Hausmüll.
Gleichzeitig nervte mich runtastic, womit ich bisher die Läufe aufgezeichnet hatte. Es musste also eine neue Laufuhr her, und ich wurde bei der Firma Polar mit der M200 fündig.

Nun bietet Polar auch Laufprogramme an, und beim Stöbern in meinem frisch angelegten Kundenkonto habe ich meine Daten spaßeshalber eingegeben. Ich wollte ein paar Läufe nach Pulsvorgabe ausprobieren. Das hat mich so begeistert, dass ich jetzt schon 5 Wochen damit unterwegs bin.

Bevor die Frage nach dem Maximalpuls kommt: Ich habe mir den Puls bei meinen wenigen Wettkämpfen angesehen, den Durchschnitt der anstrengendsten Abschnitte als 90% angesetzt und damit die Pulsbereiche errechnen lassen. Hoffentlich war das nicht zu unwissenschaftlich :zwinker2: .

Mein Fazit nach den ersten 5 Wochen: ich bin tatsächlich in der Lage, unterschiedliches Tempo zu laufen. Klar, alles immer noch sehr langsam, aber ich bin nicht mehr stumpf auf allen Strecken im selben Tempo unterwegs.

Mal sehen, wohin mich diese für mich ganz neue Art des Laufens bringt.

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich liege immer genau 1 Schlag über dem vorgegebenen Puls. Ich beschließe, dass mit mir alles in Ordnung ist, daher muss die Vorgabe falsch sein :D . Zu Hause korrigiere ich die Pulsbereiche um genau diesen einen Schlag und schwupps, war der Lauf perfekt :daumen: .
Korrekt gemacht :daumen: :hihi:
FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich hatte schon eine ausführliche Antwort geschrieben, aber die ist beim Abschicken im Datennirwana verschwunden. Ich versuche es nochmal mit der Antwort.
Mal wieder mein Tipp für die Zukunft: Vor dem Abschicken des Textes, vor allem, wenn er lang ist, Strg+a (markiert den ganzen Text) drücken und danach Strg+c (kopiert alles in die Zwischenablage). Das sind zwei Sekunden, die viele Minuten retten können. Das ist mir ins Blut übergegangen und mache ich immer.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Mein Fazit nach den ersten 5 Wochen: ich bin tatsächlich in der Lage, unterschiedliches Tempo zu laufen. Klar, alles immer noch sehr langsam, aber ich bin nicht mehr stumpf auf allen Strecken im selben Tempo unterwegs.
So gesehen hat sich der neue Pulsmesser doch voll gelohnt :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich liege immer genau 1 Schlag über dem vorgegebenen Puls. Ich beschließe, dass mit mir alles in Ordnung ist, daher muss die Vorgabe falsch sein :D . Zu Hause korrigiere ich die Pulsbereiche um genau diesen einen Schlag und schwupps, war der Lauf perfekt :daumen: .
:hihi: :hihi: :hihi:
Hmmm, dabei hielt ich doch immer mich für den unschlagbaren Forums-Erbsenzähler … :confused: … Man lernt doch nie aus. :wink:

FeldWaldWiese hat geschrieben:Ein wirklich schöner Lauf.
Dem Himmel sei Dank, denn das ist es ja, was am Ende wirklich zählt. :wink:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Lilly* hat geschrieben:Wann hast du eigentlich mit der Pulsmessung angefangen? Und warum?
War es nicht Loriot, der dies bereits erschöpfend beantwortete: "Ein Leben ohne Pulsmesser ist möglich, aber sinnlos."
FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich wollte ein paar Läufe nach Pulsvorgabe ausprobieren. Das hat mich so begeistert, dass ich jetzt schon 5 Wochen damit unterwegs bin.
Ich glaube, du machst das ganz richtig - weil es dich begeistert, passt es auch für dich. Und ich habe nicht den Eindruck, dass du dich zum Affen machen lässt von diesem Gadget.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Bevor die Frage nach dem Maximalpuls kommt: Ich habe mir den Puls bei meinen wenigen Wettkämpfen angesehen, den Durchschnitt der anstrengendsten Abschnitte als 90% angesetzt und damit die Pulsbereiche errechnen lassen. Hoffentlich war das nicht zu unwissenschaftlich :zwinker2: .
Das mag vielleicht unwissenschaftlich gewesen sein, aber eines ist es auf jeden Fall - vernünftig, plausibel und 10.000 mal besser als die blöde Formel. :daumen: Diesen Ansatz kannst du zukünftig prima verfeinern - vielleicht gibt's mal Laufabschnitte mit noch höherem Puls und mit der Zeit lernst du, auch mal weiter an die Grenze zu gehen und so deinen Abstand von derselben immer besser einzuschätzen. So wirst du deinem HFmax gedanklich immer näher kommen.
FeldWaldWiese hat geschrieben:Mein Fazit nach den ersten 5 Wochen: ich bin tatsächlich in der Lage, unterschiedliches Tempo zu laufen. Klar, alles immer noch sehr langsam, aber ich bin nicht mehr stumpf auf allen Strecken im selben Tempo unterwegs.
Spaß an der Abwechslung - darum geht's doch eigentlich! :daumen:
FeldWaldWiese hat geschrieben:Mal sehen, wohin mich diese für mich ganz neue Art des Laufens bringt.
Weit, noch sehr weit.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Plan: 30 Minuten locker laufen

-3 Grad, die Sonne kämpft sich durch den Nebel, es ist absolut windstill. Für mich zu kalt, aber sonst präsentiert sich die Landschaft mit glitzerndem Raureif in der Sonne wunderschön zum Laufen. Wie immer am Sonntag, starten Gatte und ich nach einem knappen Frühstück.

Der Körper fühlt sich vom Start weg gut an. Heute soll es unsere normale hügelige Waldrunde werden. Ich werfe ab und zu einen Blick auf die Uhr, die mich heute weitgehend in Ruhe lässt mit ihren Kommandos. Das Einlaufen bis zum Wald in 7:51 ist angemessen trödelig.
Dann sollen 15 Minuten lockeres Laufen folgen. Mit dem Auf und Ab der Strecke an dieser Stelle werden es 7:02. Fühlt sich heute nicht ganz so locker an, irgendwas strengt mich an. Mittlerweile kommt die Sonne immer kräftiger durch den letzten Nebel, und obwohl meine Brille jetzt abdunkelt, nehme ich die Sonne als Störfaktor wahr.

Fünf Minuten Auslaufen folgen. Ich werde langsamer, der Puls geht ordentlich runter, alles bestens. Dann laufen wir um eine Kurve und haben die tief stehende Sonne direkt von vorn. Jetzt dreht mein Körper durch. Zuerst geht der Puls wieder hoch, dann wird mir flau im Magen. Ich starre auf den Weg vor mir, nur nicht in die Sonne gucken. Die halbe Stunde Plan sind vorbei, es geht nur noch den Hausberg hoch. Nach ein paar Schritten muss ich in den Wald flüchten und mir einen dicken Baum suchen. Plötzlicher Durchfall! Das darf doch heute alles nicht wahr sein!
Hier breche ich die Aufzeichnung für heute ab.

Zurück auf dem Weg kickt mich dann der Schwindel um. Ich lege mich hin, Gatte hält meine Beine hoch, damit ich wieder Blut ins Hirn bekomme. Nach ein paar Sekunden ist der Spuk vorbei. Ich gehe den Berg hinauf. Oben angekommen wird mir kalt, also laufen wir die ca. 800 m langsam nach Hause. Das klappt wieder ganz gut.

4,24 Kilometer, Dauer 31:32
Pace 7:24, Puls 146

Ich bin etwas irritiert, was ich von diesem körperlichen Aussetzer heute halten soll. In den letzten Wochen bin ich von meinem Hausarzt und dem Kardiologen durch alle Untersuchungen geschickt worden, die man so machen kann. Ich bin auf dem Papier kerngesund. Und doch trifft mich ein Lauf wie heute immer wieder ohne Warnung.

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Plan: 12 Minuten Aufwärmen, 4x 4 Minuten schnell, 3 Minuten langsam, 5 Minuten Auslaufen = 45 Minuten

Nach dem Desaster von gestern ist heute wieder das Gerenne dran. Mir ist zwar etwas mulmig, aber mein Körper meldet den ganzen Tag keine besonderen Vorkommnisse, selbst der übliche Montags-Blues auf der Arbeit fiel aus. Scheint wohl wieder alles in Ordnung zu sein.

Gleich nach Feierabend machen Gatte und ich uns mit Stirnlampe und Leuchtweste bewaffnet auf den Rundkurs zum Nachbardorf, unsere „Intervallstrecke“. Wetter ist unproblematisch, mit 4 Grad ohne Wind geradezu nett.

Das Einlaufen zieht sich ganz schön, die 12 Minuten kommen mir elend lang vor. Mit 7:15 sind wir gut unterwegs, mein Puls kommt allerdings gar nicht in Gang.
Der erste schnelle Abschnitt beginnt, der Anstieg leider auch. Nicht viel, aber durchgehend auf dem ganzen Stück. Zu den 6:29 muss ich mich ganz schön zwingen.
Die Pause danach tut gut, die 6:44 kommen mir wirklich langsam vor.

Zweiter schneller Anschnitt, die Strecke ist flach. Der Gatte gibt Gas, der hat es heute aber eilig! Ich habe keine Luft, um mit ihm zu sprechen, aber genug Ehrgeiz, um mitzuhalten. 5:44 ist wirklich „wahnsinnige Geschwindigkeit“. Und es kommt noch besser: ich brauche danach keine Gehpause!
Der langsame Abschnitt wird mit 7:39 auch wirklich langsamer gelaufen.

Beim nächsten Intervall geht es wieder sanft bergauf, mit 6:32 und viel Geschnaufe und innerlichem Gefluche, reden kann ich nicht mehr.
Das mache ich dann in der Pause wieder, abermals laufend und ohne Gehpause in 7:07.

Das letzte Intervall ist wieder im flachen Teil, und mit 5:50 kann ich nochmal richtig schnell.

Danach geht es nur noch langsam nach Hause. Am steilsten Stück genehmige ich mir eine Gehpause von ein paar Schritten.

6,78 Kilometer, Dauer 46:29 Minuten
Pace 6:51, Puls 147

Wow, das war toll! Ich mache einen Haken an den verkorksten Lauf von gestern und freue mich über das, was ich gerade gemacht habe.
Zu Hause bin ich tiefenentspannt und gar nicht sonderlich kaputt.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, alles im Griff zu haben.

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Sehr schön!

Wenn man einen blöden Tag/Lauf hatte, startet man beim nächsten Lauf immer so ein bisschen skeptisch und gedämpft. Aber beim Laufen ist das Motto ja wirklich "neuer Tag, neues Glück". Der nächste Lauf kann wirklich wunderbar werden, da zieht man jedes Mal ein völlig neues Los.

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Mittwoch
Den ganzen Tag gibt es kleine und große Ärgernisse, und meine Zündschnur wird immer kürzer. Mit ordentlich Wut im Bauch laufe ich los. Der Plan sieht 30 Minuten lockeres Laufen vor. Richtig locker fühlt es sich nicht an. Die miesen Gedanken verschwinden unterwegs auch nicht. Seit langer Zeit kann ich den Ärger nicht auf der Strecke lassen, sondern nehme einen Teil wieder mit nach Hause.

5,10 Kilometer, Dauer 36:03 Minuten
Pace 7:03, Puls 147

Heute
Plan: langer Lauf, 60 Minuten

Meine Lieblingseinheit zum Abschluss der Arbeitswoche. Das Wetter ist ekelhaft, 2 Grad nasskalt, Wind von überall, dicke Wolken am Himmel, aus denen es jederzeit schütten kann.
Als ich von der Arbeit nach Hause komme, gehe ich davon aus, dass ich heute alleine laufen muss. Das ist kein Wetter für den Gatten. Aber als ich mich umziehe, packt er sich kommentarlos ebenfalls in die Laufklamotten. Schön, dass ich nicht alleine in das fiese Wetter muss.

Die Flachstrecke auf dem Radweg laufen wir. Der Anfang mit Gegenwind und kalten Beinen ist eine sehr zähe Angelegenheit. Ich komme so gar nicht in Gang, und 7:57 ist so langsam, wie es sich anfühlt.
Der zweite KM ist immer noch mit Gegenwind, aber mit 7:39 schon etwas runder.
Ab KM 3 laufen wir wie Roboter. Es fühlt sich alles gut an, ich schaffe es sogar, die eiskalten Oberschenkel zu ignorieren. Wir reden nicht viel, was mir Zeit lässt, meine Gedanken arbeiten zu lassen. Was mir am Mittwoch nicht gelungen ist, geht heute spielend leicht. Der ganze angewachsene Mist der Woche bleibt KM für KM hinter mir zurück. Mit jedem Schritt werde ich innerlich leichter.

KM 3 - 7:26
KM 4 - 7:34
KM 5 - 7:26
KM 6 - 7:33
KM 7 - 7:35
KM 8 - 7:35

Mein Puls bleibt konstant da, wo er laut Plan sein soll.

Gesamt 8,36 Kilometer, Dauer 1:03:23 (über 2 Minuten schneller als letzten Freitag!)
Pace 7:35, Puls 136

Das Polar-Programm erzählt mir, dass dies mein bester Lauf seit Start des Programms war :D .

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Ja, Polar ist ein echt guter Motivator. Wenn ein Lauf sich mal so richtig unterirdisch, grottig und besch*ssen anfühlt, wird man mit dem highest Running Index ever belohnt. Und sowieso ist immer alles "excellent", weil der Maßstab dafür ja nicht andere vergleichbare Läufer sind, sondern offenbar die typische amerikanische Burgervernichtungsmaschine.
:hihi:

Aber es war tatsächlich ein guter Lauf für dich, weil du den Schweinehund überwinden und den Kopf freikriegen konntest. :daumen:

Das mit den kalten Oberschenkeln kann ich "leider" gar nicht nachfühlen, ich friere eher an Hals und oberem Brustbereich, aber niemals an den Beinen. Kannst du da nicht mit einer dickeren Hose nachhelfen? Gut, bei Regen nicht unbedingt ideal, aber sonst ...

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Die Firma schafft es wirklich, dass man total motiviert dabei bleibt. Bei mir wirkt es jedenfalls :zwinker2: . Wenn ich mir nach dem Lauf die Auswertung ansehe, fühle ich mich immer wie ein großes Lauftalent :wink: .
Aber unabhängig von der Auswertung habe ich wirklich das Gefühl, dass dieses Programm mich aus meinem Lauftief rausholt. Ich spüre die Veränderungen bei der Ausdauer. Zwar nur ganz langsam, aber das kenne ich ja von meinem Körper. Das braucht alles seine Zeit.

Die kalten Beine sind ein echtes Problem. Es sind die vorderen Oberschenkel, die mein Kreislauf wohl einfach bei der Versorgung vergisst. Alles wird irgendwann warm, selbst die Handschuhe ziehe ich aus und reiße mir die Kapuze vom Kopf. Die Beine bleiben Eisklumpen. Das macht das Laufen nicht gerade einfach.
Zur Zeit bin ich mit einer Thermo-Hose unterwegs, das hilft aber nur bedingt. Wenn es so richtig in die Minusgrade geht oder sehr windig ist, zerre ich meine Geheimwaffe aus dem Schrank: eine alte Jogginghose aus Baumwolle, innen angeraut :nick: . Die ziehe ich dann über die Laufhose. Die Optik ist der Knaller, Karl Lagerfeld hatte wohl diesen Anblick im Sinn, als er seinen berühmten Satz mit der verlorenen Kontrolle über das Leben sagte.
Mir egal, erlaubt ist, was warm hält :D .

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versuche es doch mal mit einer (Ski)Langlaufhose/ Windstopperhose. Ich kenne dein Problem an den vorderen Oberschenkeln
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Ich hab mir mal im Discounter eine wattierte Bermuda gegönnt - sieht aus, wie die von Odlo - Preis unter 20 Euronen. Das Teil möchte ich nicht mehr missen im Winter - einfach über die Tights gezogen und ich hab keine Eisbeine mehr...

über die Waden zieh ich zusätzlich Stulpen - selber gemacht aus kaputten Ski-Kniestrümpfen (hatten Löcher und sind so noch in Gebrauch)

Vorteil an den Shorts ist, dass man zwar aussieht wie eine kleine Pistenmumie, aber voll beweglich ist

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Vielen Dank für die Tipps, wie ich meine Eisbeine besser durch den Winter bekomme. Gut zu wissen, dass ich nicht allein mit dem Problem bin. Dann werde ich mich mal auf Einkaufstour begeben :) .

Plan heute: 30 Minuten lockeres Laufen

Nach meinem Aussetzer vom letzten Sonntag höre ich heute sehr genau in mich hinein. Ich möchte schneller reagieren, wenn ich irgendwelche Anzeichen von Unwohlsein spüre.

Das Wetter macht die Streckenauswahl schwierig. Dunkelgrauer Himmel mit starkem Wind aus allen Richtungen, dazu immer wieder Regen in allen Variationen. Unsere Hausrunde kommt nicht in Frage, da würden wir knöcheltief im Morast versinken. Wir entscheiden uns für eine überwiegend asphaltierte Strecke im nächsten, größeren Ort. Immerhin ist es mit 7 Grad nicht mehr so eisig.

Beim Loslaufen ist alles gut, aber beim kurzen Anstieg am Ende des ersten KM merke ich, dass sich alles leicht anstrengend anfühlt. Mein Mann bestätigt mein Empfinden, auch er findet es heute schwieriger als Freitag.
Der zweite KM läuft sich großartig, leicht bergab mit Rückenwind :D . So mag ich Laufen.
Ab KM 2,5 ist der Spaß dann vorbei. Ab jetzt gibt es fast nur noch Gegenwind. Der Puls rast davon, obwohl ich gefühlt kaum vorwärts komme. Lockeres Laufen ist das auf gar keinen Fall, nach vier KM ist der Motor bei 165 Schlägen. Ich gehe ein paar Schritte. Die Pause tut mir sehr gut, den Rest kann ich problemlos zu Ende laufen.

Ich bin froh, als die halbe Stunde rum ist. Immerhin gab es keinen Schwindel oder sonstige körperliche Beschwerden. Aber es war das Anstrengendste, was ich diese Woche gelaufen bin.

5,00 KM, Dauer 35:56 Minuten
Pace 7:11, Puls 150

Die nächste Woche ist komplett identisch mit dieser Woche.

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Montag
Plan: 12 Min. Aufwärmen, 4x 4 Min. schnell, 3 Min. langsam, 5 Min. Auslaufen = 45 Minuten

2 Grad und Nieselregen am Nachmittag, es ist schon sehr eklig draußen. Egal, es ist Montag, am Montag wird gerannt.
Beim Aufwärmen merke ich schon, dass das eine sehr anstrengende Geschichte wird. Die Beine sind nicht so richtig fit, irgendwie fühle ich mich schwerfällig und müde.

Der erste, schnelle Abschnitt geht leicht bergauf, und mit 6:18 bin ich am Ende der Fahnenstange. Boah, ist das gemein heute! Ich sehe dauernd auf die Uhr, aber 4 Minuten sind eine Ewigkeit. Na toll, und das war erst das erste Intervall.
In den 3 langsamen Minuten geht es leicht bergab, und ich komme ganz gut wieder zu Atem. Der nächste, schnelle Abschnitt ist auf flacher Strecke, und 5:46 fühlen sich richtig schnell an. Ich habe unterwegs sogar noch Zeit, unserem Nachbarn zuzuwinken :) . In der Pause laufe ich ganz langsam, aber immerhin laufe ich.
Abschnitt 3 ist brutal, es geht wieder leicht bergauf. Mehr als 6:30 kann ich nicht. Mein Kopf will. Ich motiviere mich innerlich mit allem, was mir einfällt, aber es reicht nur, die vier Minuten durchzuhalten. Wenigstens etwas.
Am Beginn des langsamen Abschnittes muss ich ein paar Schritte gehen. Nach 30 Sekunden ist Kollege Puls wieder in normalen Regionen und ich trabe wieder los. Der vierte und letzte Abschnitt ist wieder im flachen Teil. Mein Gatte läuft immer einen Schritt vor mir, und das Rennpferd in mir versucht, auf gleicher Höhe zu bleiben. Auf die 5:50 in diesem Abschnitt nach den bisherigen Anstrengungen bin ich ganz schön stolz.

Mit dem Ende des letzten Intervalls ändert sich der Nieselregen zu einem ordentlichen Schauer, in dem sogar Schneeflocken im Licht der Stirnlampe tanzen. Eigentlich soll ich jetzt ganz langsam auslaufen, aber ich will nur noch nach Hause und raus aus dem Schietwetter.

Insgesamt 6,78 Kilometer, Dauer 46:33 Minuten
Pace 6:53, Puls 152

Es hat sich sehr anstrengend angefühlt, und ich habe den Rest des Tages mit großer Müdigkeit zu kämpfen, die auch heute noch anhält. Dieses Gerenne macht ja Spaß, aber da ist noch viel Luft nach oben.

668
Plan: 30 Minuten locker laufen

Es regnet ohne Ende, es ist mit 2 Grad saukalt, es ist windig, es wird gar nicht richtig hell.
Ich sage mir, wenigstens kein Glatteis oder Gewitter, also Laufwetter :D . Zusätzlich zu der üblichen Schicht Klamotten setze ich mir ein Stirnband mit Schaumstoffschirm auf, das ich mal beim Kaffeeröster erstanden habe. Das Ding ist bei Regen wirklich gut, da es mir das Wasser komplett aus dem Gesicht raushält.

Das Plopp-Plopp der Regentropfen auf meiner Kapuze begleitet mich die ganze Zeit. Meine Füße kleben im Schlamm. Der Feldweg zum Wald ist ein Meer aus Pfützen, es sieht aus wie die Nordsee bei Ebbe. Im Wald ist es etwas besser, die Waldwege sind noch gut zu laufen.
Kein Lebewesen lässt sich heute auf der Runde blicken. Ich bin froh, dass ich ohne Hörbuch unterwegs bin. Ich höre gerade „Tagebuch der Apokalypse“, und eine Zombiegeschichte im dunklen Wald würde meine Phantasie zum Durchdrehen bringen.

Das Laufen heute ist nicht so locker, wie ich es mir gewünscht habe. Schon den ersten kleinen Anstieg finde ich anstrengend, und dieses Gefühl bleibt die ganze Zeit. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich die Hände zu Fäusten balle. Das mache ich unbewusst, wenn es anstrengend wird. Bei Steigungen helfen mir die Fäustchen immer, eine gewisse Körperspannung zu halten. Auf gerader Strecke sind sie ein Zeichen, dass ich mal langsamer machen sollte.

5,16 Kilometer, Dauer 37:04 Minuten
Pace 7:10, Puls 150

Ein Vergnügen war das heute wahrlich nicht, eher so eine Art Arbeitslauf. Abgespult und abgehakt.

669
Plan: langer Lauf, 1 Stunde

Ich will nicht immer über das Wetter jammern, aber ich friere von September bis Mai durchgehend. Jeder Moment außerhalb geheizter Räume ist nur mit Unmengen von dicken Klamotten möglich. Mir ist so kalt! Und deswegen feiere ich mich zur Zeit bei jedem Lauf. Heute war es mit 1 Grad und leichtem Wind einfach nur kalt. Mein Körper kennt da keine Abstufungen, -10 Grad fühlen sich nicht anders an.

Ich steige also sehr unglücklich aus dem warmen Auto und soll eine Stunde laufen. Zum Glück ist der beste Ehemann von allen mit dabei, der mir Mut macht. Den brauche ich heute auch ganz dringend. Die ersten Schritte gehen gar nicht, es ist mehr hüpfen und hopsen, hat mit Laufen nicht viel zu tun. Es dauert ewig, bis ich in so etwas wie einen Laufrhythmus finde. Dafür geht es mit dem Puls zügig nach oben. Muss wohl eine Reaktion meines Körpers auf die Kälte sein, am Tempo kann es nicht liegen.
Auf den ersten Kilometern kommt der Wind von vorn. Das macht mich echt mürbe. Ich trotte wortlos neben meinem Mann her. Meine Körperhaltung gleicht einer Schildkröte, ich versuche, mich in mir selbst zu verkriechen, um der Kälte so wenig Raum wie möglich zu geben. Ein Bild des Jammers.

Nach der Hälfte der Strecke wird es besser. Wir umrunden einen kleinen Kiesteich und machen uns auf den Rückweg. Endlich kommt der Wind von hinten und ärgert mich nicht mehr. Sofort wird meine Laune besser, jetzt kann ich endlich das Laufen genießen. Nach einiger Zeit wird mir sogar warm genug, um die Handschuhe auszuziehen.

8,34 Kilometer, Dauer 1:04:43
Pace 7:41, Puls 138

Ich freue mich, dass der Puls die ganze Zeit im vorgegebenen Rahmen geblieben ist, obwohl das Heizen des Körpers heute eine ordentliche, zusätzliche Belastung war.

671
Das Wetter hätte ich auch genommen! Hier gab es nur Dauerregen und Windstärke 8 bei den selben Temperaturen... aber es gibt ja bekanntlich kein falsches Wetter :teufel: ... nein, nein, nein, nicht hauen! :D

672
Laufen in dieser Jahreszeit ist nichts für Feiglinge, und dazu gehören wir bestimmt nicht :D .

Plan: 30 Minuten locker laufen

Liest sich einfach, ist aber heute nicht einfach umzusetzen.
Hurra, mit 6 Grad ist die extreme Klapperkälte vorbei, dazu scheint die Sonne. Läuferherz, was willst du mehr. Wenn, ja wenn der Wind nicht wäre...
Die ganze Nacht hat es heftig ums Haus gestürmt, und die letzten Ausläufer sind auch noch heute zu spüren. Ich habe keine Ahnung von Windgeschwindigkeiten, aber es ist wirklich noch sehr stürmisch.

Gatte und ich laufen unsere Sonntagsrunde im Nachbarort. Egal, in welche Richtung wir die Runde laufen werden, auf dem Rückweg wird es Gegenwind geben.
Das Aufwärmen geht etwas zäh. Ich merke noch den Lauf von Freitag in den Beinen. Der Wind kommt von der Seite und wird durch ein paar Bäume gebremst. Der erste KM in 7:46 ist daher auch ein zaghaftes Rantasten an die Bewegung.
Auf dem 2. KM haben wir ordentlichen Rückenwind. Hui, das macht mir Spaß :nick: . 6:38 ohne Anstrengung ist der Traum vom Fliegen.
Der dritte KM fängt mit Rückenwind an, dann Seitenwind, und am Ende kommt noch eine kleine, gemeine Steigung dazu. 6:57 insgesamt, Puls steigt.
Der vierte KM ist im freien Feld, leicht ansteigend, mit Wind direkt von vorn. Ich bin nach ein paar Schritten fix und fertig. Wenn ich abspringe, scheine ich hinter dem Absprungpunkt zu landen. Es geht gefühlt mehr rückwärts als vorwärts. Wo ist eigentlich mein Mann? Der trabt unbeirrt weiter davon, und ich trete auf der Stelle. Mit allem, was ich habe, stemme ich mich gegen den Sturm, auch ein paar Gehschritte sind dabei. Dieser Abschnitt fordert heute wirklich alles von mir! 8:13 kommt dabei heraus.
Auf dem letzten KM erreichen wir den Ort und bekommen von den Häusern etwas Windschutz. Außerdem geht es ein kurzes Stück bergab. Ich gebe Gas, um den enteilten Gatten wieder einzuholen. Gelingt mir auch, und mit 7:04 war es auch erträglich.

5,00 KM, Dauer 36:33 Minuten
Pace 7:19, Puls 148

Leider erkennt das Programm nicht, welche Leistung ich da gegen den Orkan abgeliefert habe und erzählt mir, dass ich mich verschlechtert habe :klatsch: . So ein Blödsinn, das war die beste Leistung der Woche. Ich weiß das, und nur das ist wichtig.

Allen Mitlesern einen schönen 3. Advent.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Hihi, ich kann schon wieder drüber lachen, da ich dasselbe Problem schon gestern hatte. :hihi:
Ja, hab ich bei dir gelesen :D . Ich hätte nur nie im Leben einen Meter weiter laufen können heute.

Frisch geduscht auf dem Sofa ist alles wieder in Ordnung, da ärgere ich mich nur ganz leicht über die paar Schritte, die ich gegangen bin. Ich bin wohl doch zu weich für diese Lauferei :wink: .

Inzwischen bin ich 7 Wochen nach Plan gelaufen, die meisten Einheiten mit meinem Mann. Und er macht enorme Fortschritte, tänzelt federleicht neben mir her und erzählt mir, wie toll unf fit er sich fühlt. Alter Freund, so war das aber nicht gedacht, es ist mein Plan! Meine Fortschritte sind gefühlt minimal. Ich bleibe trotzdem dran.

Nächste Woche ist Entlastung, da werden das Intervall und der lange Lauf gekürzt.

Habe ich eigentlich mal aufgeschrieben, was das Ziel der Quälerei ist? Ich möchte in 2020 auf 5 KM unter 30 Minuten laufen. Daran arbeite ich mich schon so lange ab, diesmal wird es klappen :daumen: .

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FeldWaldWiese hat geschrieben:Ich will nicht immer über das Wetter jammern, aber ich friere von September bis Mai durchgehend. Jeder Moment außerhalb geheizter Räume ist nur mit Unmengen von dicken Klamotten möglich. Mir ist so kalt! Und deswegen feiere ich mich zur Zeit bei jedem Lauf. Heute war es mit 1 Grad und leichtem Wind einfach nur kalt. Mein Körper kennt da keine Abstufungen, -10 Grad fühlen sich nicht anders an.
Meine Frau und du, ihr könntet euch die Hand geben. Ist ganz gut, zu lesen, dass mein Schatzi nicht die einzige ist, der es so geht. Ich finde das manchmal schier unglaublich, wie schnell sie auskühlt, obwohl sie gaaaanz dick eingepackt ist.

Umsomehr auch meinen Respekt, dass du dich bei solchen körperlichen Befindlichkeiten rausquälst und dein Programm durchziehst und dabei auch noch Freude findest. :daumen: Wer so laufverrückt wie ich ist, hat da manchmal leicht reden :wink:
FeldWaldWiese hat geschrieben:Inzwischen bin ich 7 Wochen nach Plan gelaufen, die meisten Einheiten mit meinem Mann. Und er macht enorme Fortschritte, tänzelt federleicht neben mir her und erzählt mir, wie toll unf fit er sich fühlt. Alter Freund, so war das aber nicht gedacht, es ist mein Plan! Meine Fortschritte sind gefühlt minimal. Ich bleibe trotzdem dran.
Wir Männer erzählen auch ganz gerne viel den Tag lang und reden manches schön :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Diese Woche sollte eine Entlastungswoche sein, und sie war dringend nötig. Körperlich ging es mit mir bergab, ich war müde, reizbar, unruhig, lustlos. Das wirkt sich bei mir sofort auf die Stimmung aus, und ich sah schon die Dämonen fies grinsend näher kommen. Zusätzlich zu weniger Laufen habe ich alle anderen körperlichen Aktivitäten gestrichen. Kein abendliches Geturne auf der Matte, ich habe mir ausgedehnte Einheiten auf dem Sofa verordnet. Und das war gut so.

Montag, Plan: 2 Intervalle von 4 Minuten, mit Ein- und Auslaufen insgesamt 30 Minuten

Das tat gleich zum Wochenbeginn gut, nur zweimal kurz rennen und den Rest langsam durch die Gegend traben. Die schnellen Abschnitte waren mit 6:16 bergauf und 5:41 flach gut zu laufen.
Insgesamt 4,53 Kilometer, Dauer 31:09 Minuten
Pace 6:53, Puls 146

Mittwoch, Plan: 30 Minuten locker laufen

Schon beim Loslaufen merke ich, dass ich nicht gut drauf bin. Ich werde also meine übliche Waldrunde nur verkürzt laufen. Eine gute Entscheidung, so bleibt mir eine Steigung erspart. Auf dem 3. KM gebe ich etwas Gas und freue mich über 6:08.
War aber zuviel für mich, wie ich auf dem Weg nach Hause merke. Der Schwindel packt mich kurz vor Ende. Ich schaffe die Runde noch, bekomme aber den Schlüssel nicht in die Haustür. Vor der Tür muss ich mich ein paar Augenblicke hinlegen, um wieder Blut ins Hirn zu bekommen.
Insgesamt 4,21 Kilometer, Dauer 30:13 Minuten
Pace 7:08, Puls 142

Freitag, Plan: langer Lauf, 55 Minuten

Nach dem körperlichen Desaster von Mittwoch gehe ich mit mulmigen Gefühl auf die Strecke. Mein Mann ist mit dabei, was mir sehr gut tut. Von Beginn an merke ich, dass es besser läuft. Ich bleibe im vorgegebenen Pulsbereich und fühle mich wohl dabei. Erstaunlicherweise bin ich schneller als sonst. Und da es so gut läuft, verkürzen wir die Runde nicht, sondern laufen den üblichen Kurs.
Insgesamt 8,42 Kilometer, Dauer 1:01:55
Pace 7:19, Puls 140

Sonntag, Plan: 30 Minuten locker laufen

Wir laufen die Strecke vom letzten Sonntag, auf der uns der Sturm so schrecklich zugesetzt hat. Die ersten Schritte sind furchtbar, mit Laufen hat das nichts zu tun. Es wird aber schnell besser, auch die Steigung auf KM 3 habe ich gut im Griff.
Insgesamt 5,00 Kilometer, Dauer 36:30 Minuten
Pace 7:19, Puls 145

Ich bin mal gespannt, was das Programm zu meckern hat. Es sind wieder vier Wochen rum, und damit erfolgt eine automatische Anpassung. Beim letzten Mal gab es einfach vier Wochen nochmal den gleichen Plan wie vorher.

678
RunningPotatoe hat geschrieben:Oh, oooh, das mit dem Schwindel hört sich ungut an. Noch gar kein Fortschritt bei der Ursachenforschung?

Jetzt genieße mal die Weihnachtstage, Plan hin oder her, und im Neuen Jahr sieht's wieder ganz anders aus! Ich wünsche dir schöne, geruhsame Feiertage: :winken:
Tja, der Schwindel... Ich habe da immer noch keine Erklärung. In den letzten Monaten bin ich so intensiv vom Hausarzt und dem Kardiologen untersucht worden, trotzdem kann mir niemand sagen, warum ich dauernd umkippe. Auf dem Papier bin ich kerngesund. Leider weiß mein Körper das nicht und vergisst ab und zu, das Hirn weiter mit Blut zu versorgen.

Ich mache mir das jetzt ganz praktisch zu Nutzen und sehe es schlicht als Indikator für Überlastung. Muss nicht unbedingt körperlich sein, kann auch psychisch sein. In die Falle der psychischen Überlastung tappe ich ja oft und mute mir mehr zu, als ich verkraften kann. Wenn ich mich gut fühle, gibt es einfach keine Grenzen für mich. Die setzt mir dann mein Körper, damit ich auch gehorche :wink: .

Das Zusammenspiel von Körper und Psyche geht irgendwie ohne klare Trennlinien. Jede Gefühlsregung hat unmittelbar auch körperliche Auswirkungen wie Herzrasen, Schweißausbruch, Migräne.
Ruhe und Erholung ist unglaublich wichtig für mich, um rundum gesund zu bleibe. Ruhe ist dabei wörtlich zu nehmen, in totaler Stille fühle ich mich richtig wohl. Keine Musik, keine Gespräche, kein Lärm, nur Stille :) .

Deswegen grusele ich mich auch vor den kommenden Weihnachtstagen mit Familie. Alle wollen Aufmerksamkeit, jeder plappert auf mich ein. Ist das totale Gift für mein Seelchen, aber drei Tage im Jahr muss ich mich halt benehmen, wie es von mir erwartet wird. Wenn ich könnte, würde ich lieber jeden Tag allein durch den Wald laufen und mit meinen Katzen auf dem Sofa sitzen.

Ich bin froh, wenn Weihnachten vorbei ist.

679
Ja, Familie ist etwas Herrliches, wenn sie kommt mit all ihrem Leben und Trubel und all ihren schrecklichen Wichtigkeiten. Aber genauso wenn sie wieder geht. :D

Wäre es nicht mal eine Möglichkeit, dir deinen Mann zu schnappen und Euch über Weihnachten irgendwo in eine verträumte Pension im hintersten Winkel der Berge zurückzuziehen? Da sollte man doch jede Menge Ruhe finden, ausgiebige Spaziergänge im knirschenden Schnee. Und der Familie das frühzeitig sachlich ankündigen, bevor die ihrerseits ihre Weihnachtspläne (bei euch) schmiedet. (Zugegeben, für dieses Jahr dürfte der Tipp wohl etwas zu spät kommen.)

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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FeldWaldWiese hat geschrieben: Ruhe und Erholung ist unglaublich wichtig für mich, um rundum gesund zu bleibe. Ruhe ist dabei wörtlich zu nehmen, in totaler Stille fühle ich mich richtig wohl. Keine Musik, keine Gespräche, kein Lärm, nur Stille :) .

Deswegen grusele ich mich auch vor den kommenden Weihnachtstagen mit Familie. Alle wollen Aufmerksamkeit, jeder plappert auf mich ein. Ist das totale Gift für mein Seelchen, aber drei Tage im Jahr muss ich mich halt benehmen, wie es von mir erwartet wird. Wenn ich könnte, würde ich lieber jeden Tag allein durch den Wald laufen und mit meinen Katzen auf dem Sofa sitzen.

Ich bin froh, wenn Weihnachten vorbei ist.
Ich habe eine Lösung für dein Problem: Gehe in die Plege!
Ich arbeite seit Jahrzehnten Weihnachten (gut letztes Jahr bestanden meine Jungs auf freies Weihnachten :nene: , überlebt habe ich es ganz knapp)
Ich gehe so gerne laufen - weil ich dann mit mir alleine sein darf
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

683
FeldWaldWiese hat geschrieben:Was ist das?
Der tollste Beruf, den es gibt - nur die Arbeitsbedingungen bringen einen dazu von Pflege zu träumen und dann nix mehr gescheit aufs Papier zu bekommen :klatsch:

Frohe Weihnachten!
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Das Laufprogramm mag mich nicht :heul2: . Es gab wieder Gemecker, weil ich die Zeiten in den niedrigen Pulsbereichen nicht eingehalten habe. Also nochmal vier Wochen nachsitzen mit dem bisherigen Programm.

Plan: 11 Minuten Aufwärmen, 4x 3 Minuten schnell, 3 Minuten langsam, 5 Minuten Auslaufen = 40 Minuten

Ich fühle mich heute nicht besonders leistungsfähig. Habe schlecht und wenig geschlafen und war bei der Arbeit sehr unkonzentriert. Und dann soll ich rennen? Wenigstens erscheinen mir 3-Minuten-Intervalle kurz genug, um sie irgendwie hinzukriegen.

Das Aufwärmen wird zum Dauergequatsche mit meinem Mann. Wir haben so viel zu erzählen, ich bin ganz erschrocken, als das erste Intervall losgeht. Natürlich pünktlich zur kleinen Steigung. Ich gebe mein Bestes, und das sind heute 6:26.
Das nächste Intervall geht leicht bergab. Ich freue mich über 5:35, die sich richtig gut anfühlen.
Intervall 3 geht ganz leicht bergauf mit 6:16, Intervall 4 ebenfalls sanft bergauf mit 6:15

Das liest sich einfacher, als es war. Ausgerechnet auf den Intervallstücken gab es zusätzlich Gegenwind. Ich maule meinen Mann an, dass er gefälligst vor mir laufen soll, damit ich Windschatten habe. Er kriegt sich nicht mehr ein vor Lachen, denn eigentlich habe ich ihm ja verboten, vor mir zu laufen :hihi: . Mir macht das Anrennen gegen Berg und Wind schlechte Laune. Zum Glück ist mein Gatte so ein Sonnenschein, der mich ganz schnell wieder aufgemuntert bekommt.

Insgesamt 6,84 Kilometer, Dauer 47:26 Minuten
Pace 6:55, Puls 147

Mein Mann hat vorgeschlagen, dass wir an einem Silvester-Lauf hier in der Nähe teilnehmen sollen. Die Strecke ist aber knapp 7 Kilometer lang. Ich bin mir unsicher, ob ich mir das zutrauen kann. Eine Woche habe ich ja noch Zeit, mir das zu überlegen.

Schöne Weihnachten an alle Mitleser.

685
Mittwoch, 1. Weihnachtstag

Die Feiertagsplanung sah ein Mittagessen bei der Familie vor, der Laufplan 30 Minuten lockeres Laufen. Um das alles zeitlich auf die Reihe zu kriegen, laufen wir morgens. Ich habe wie ein Stein geschlafen und werde gar nicht richtig wach. Um kurz nach 9.00 Uhr trabe ich sehr lustlos neben dem Gatten her. Nichts macht Spaß, ich bin müde und unzufrieden. Ich laufe die halbe Stunde irgendwie runter und mache einen Haken an den Lauf.

4,56 Kilometer, Dauer 33:17 Minuten
Pace 7:19, Puls 145

Freitag

Plan: 1 Stunde langer Lauf

Die ganze Woche freue ich mich auf diesen Lauf. Als wir kurz nach Mittag starten, ist das Wetter ein Traum. Sonnenschein und Windstille, ich liebe es.
Für die Beine fühlt es sich etwas angestrengter als die Wochen zuvor an, aber ich genieße das tolle Wetter mit jedem Schritt.

8,38 Kilometer, Dauer 1:04:23
Pace 7:41, Puls 137

Heute, Sonntag

Plan: 30 Minuten locker Laufen

Ich merke schon nach ein paar Schritten, dass es heute hart wird. Es ist mit -2 Grad knackig kalt, aber wieder scheint die Sonne. Die matschigen Feldwege sind gefroren und prima laufbar. Trotzdem komme ich nicht in Gang. Mein Mann neben mir läuft wie ein Uhrwerk, aber bei mir klettert der Puls stetig hoch, obwohl ich mich kaum bewege.
In mir tobt der Gedankenkrieg. Warum bin ich so untalentiert? Ich werde NIE ein richtiger Läufer! Den Silvesterlauf kannst du dir abschminken, du bist einfach zu schlecht. So geht das die ersten 3 Kilometer, dann kann ich nicht mehr.
Ich will auch nicht mehr laufen, am besten nie mehr. Ganz langsam gehe ich neben meinem irritierten Mann her und kämpfe mit den Tränen. Mental bin ich total durch. Die Feiertage sind zwar vorbei, aber es fühlt sich so an, als wenn die Anspannung, unter der ich die ganze Zeit stand, sich jetzt mit einem Schlag löst.
Da mir kalt wird, laufe ich wieder los. Zeit, Entfernung, Puls, mir ist alles egal. Ich bekomme die Beine kaum vom Boden hoch, kicke hinter alle Steine, die im Weg liegen. Nach 5 Kilometern kommt der Schwindel und zieht mir den Stecker. Ich stoppe die Uhr und torkele von links nach rechts über den Weg. Mein Mann hält mich fest und jetzt kommen die Tränen. Ich lege mich ins Gras, heule Rotz und Wasser und warte, dass das Blut das Gehirn wieder versorgt. Nach etwa 2 Minuten kann ich wieder aufstehen, und wir gehen langsam nach Hause. Ich werde nicht am Silvesterlauf teilnehmen.

Nach Hause sind es noch ca. 1,5 Kilometer, da kommt uns eine junge Frau auf einem Pferd entgegen. Sie hat sich verlaufen (oder besser: verritten) und möchte dahin, wohin wir unterwegs sind. Sie und ihr schöner Wallach sind eine willkommene Abwechslung für mich. Wir bieten ihr an, dass wir zusammen gehen/reiten können.
Durch die lange Pause ist uns jetzt ordentlich kalt geworden. Ich fühle mich wieder besser und frage die Reiterin, ob sie auch etwas schneller kann. Sie grinst und wir setzen uns in Bewegung. Das Pferdchen hat offensichtlich Spaß am Rennen mit den beiden Menschen, es schnaubt fröhlich vor sich hin.

Ich laufe völlig problemlos, jeder Schritt ist mühelos und macht Spaß. Sogar den Hausberg hoch renne ich, ohne mich groß anstrengen zu müssen. Mein Mann hat Mühe, mir zu folgen. Ich könnte so noch ewig weiterlaufen.
Sir treffen eine Nachbarin, die mit Hund unterwegs ist und schon von weitem ruft und lacht. Sie findet die Kombination aus laufenden Menschen und trabendem Pferd richtig toll. Wir auch, so einen schönen Laufkumpel hatten wir noch nie.

Vor unserer Haustür verabschieden wir uns von der Reiterin. Lachend und glücklich betrete ich das Haus. Meine Güte, was war das heute? Erst das heulende Elend, dann der blutleere Kopf und am Ende noch der Geschwindigkeitsrausch mit vierbeiniger Begleitung!

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll und melde mich beim Silvesterlauf an :D .

686
Danke, dass du uns so offenherzig auf euren heutigen Lauf mitgenommen hast - sehr bewegt und sehr bewegend.

Bei uns allen geht die Stimmung, was das Laufen betrifft, mal rauf und mal runter. Bei fast allen wohl etwas weniger extrem als bei dir, aber doch immer wieder mal. Und trotzdem gehört das Laufen doch zu den schönsten Dingen unseres Lebens, oder? Zumindest bei klirrender Kälte und strahlendem Sonnenschein.
Und mit hübschen Pferdchen als Sparringspartnern. :hihi:
(Mir kamen gestern insgesamt 8 Pferde mit 7 Reitern entgegen. Allerdings hätte ich umkehren und den Berg nochmal raufrennen müssen, um sie platt zu machen - war mir dann doch zu aufwändig. :wink: )

Beim Silvesterlauf wirst du all deine Zweifel gnadenlos in Grund und Boden rennen. Ich wünsche dir/euch viel Erfolg, viel Spaß und einen guten Rutsch!

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Silvesterlauf

Ich bin ja überhaupt kein Wettkampftyp, entsprechend nervös bin ich den ganzen Vormittag. Trinke ich genug? Was ziehe ich an? Wie werde ich auf die Menschenmenge reagieren? Hält mein Kreislauf durch?
Meine Güte, es ist nur ein Dorfrennen, an dem überwiegend Familien teilnehmen, aber mein Kopf macht daraus eine Olympiade :klatsch: .

Da ich ein Nervenbündel bin, ziehen wir uns an und fahren zur Veranstaltung, obwohl noch über eine Stunde Zeit ist. Ich werde meine Nerven besser in den Griff bekommen, wenn ich mir vor Ort alles genau ansehe und auf mich wirken lasse.
Wir holen die Startnummern ab und sehen uns in Ruhe um. Ich treffe eine Kollegin, wir reden ein paar Worte. So langsam komme ich in der Atmosphäre an und etwas zur Ruhe.
Mit 6 Grad ist es zu kalt, um einfach nur rumzustehen. Wir bringen unseren Kram zum Auto und befestigen die Startnummern. Dann laufen wir ganz langsam um den Block, um etwas Wärme in den Körper zu bekommen. Ich bin ja kein schneller Läufer, aber so einen kompletten Kaltstart im Winter will ich mir nicht antun. Und tatsächlich, die Bewegung nimmt noch viel von meiner Unruhe und Aufregung weg. Zum Schluss will ich wissen, wie sich Geschwindigkeit heute anfühlt und mache für ein winziges Stück Tempo. Hmh, ja, geht.

Wir treffen die Kollegin am Start wieder, als wir uns im Pulk aufstellen. Ich bin mal mutig und stelle mich nicht ganz hinten hin :D . Wir wünschen uns einen tollen Lauf, dann geht es los. Naja, erstmal geht vor lauter Gedränge und Geschiebe gar nichts los. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wir endlich frei laufen können. Ich bin froh über meinen aufgewärmten Körper und komme erstaunlich gut in Gang. Mit meinem Mann ist verabredet, dass jeder sein eigenes Rennen läuft. Ich gucke mal, wie lange ich mit ihm mithalten kann. Auf dem ersten Kilometer gelingt mir das ganz gut. 6:37 steht auf der Uhr, was ich bei dem schleppenden Start ganz erstaunlich finde.
Auf dem 2. Kilometer verlässt mich mein Mann und läuft davon. Gute Reise! Die Strecke geht kreuz und quer durch den Ort, und bei einer Kurve rempelt mich von hinten ein Berg von einem Mann an. Ich sehe mich schon ungebremst auf den Asphalt knallen, kann mich aber zum Glück noch abfangen. Immerhin habe ich noch die Kraft, ihn ordentlich anzubrüllen. Der Gorilla entschuldigt sich kleinlaut und tappst von dannen. Mir treibt der Schubser vor Wut den Puls noch weiter hoch, aber mit 6:05 auf der Uhr bin ich super unterwegs.

Auf dem 3. Kilometer läuft es immer noch prima. Ich habe Zeit, mir die Leute um mich herum anzusehen. Ich freue mich über die Zuschauer, die uns anfeuern. So langsam bildet sich eine lockere Gruppe um mich herum. Aha, da sind die beiden jungen Mädchen, das Paar in gleichen Klamotten, der ältere Herr, der ungute Geräusche mit der Nase macht, und natürlich die Krawall-Oma, wie ich sie im Stillen getauft habe. Einige Jährchen älter als ich, etwas kleiner, aber mit riesigen Kopfhörern bewaffnet, aus denen unfassbarer Krach dröhnt. Ich weiß nicht, was Oma hört, Volksmusik ist es jedenfalls nicht. Irgendwas aus dem Bereich irre laute Rockmusik, die ihr eigentlich die Trommelfelle platzen lassen müsste.
Sie wird mein Fixpunkt in diesem Durcheinander. Sobald ich sie von hinten anlärmen höre, werde ich schneller :) . 6:11 für den dritten Kilometer.

Ich werde müde, das halte ich nicht mehr lange durch. Aber die Strecke ist mit 6,9 Kilometern noch lange nicht zu Ende. Ich muss irgendwas machen. Einfach nur langsamer werden hilft mir jetzt nicht viel. Mein Puls ist bei 170+, der muss jetzt schnell runter. Und so mache ich auf den nächsten drei Kilometern jeweils eine Minute Gehpause. Ich hole meine Gruppe immer wieder ein, baue durch die kurzen Pausen aber nicht komplett ab.
6:40, 6:40, 6:34 für die Kilometer 4, 5 und 6.

Es geht langsam aufs Ziel zu. Meine Beine mögen inzwischen nicht mehr. Aber hier stehen so viele Leute und feuern uns an, da mache ich bestimmt keine Gehpause mehr. Ich hole den letzten Rest Kraft aus den Geheimreserven (6:22!) und habe nur noch die Uhr über dem Ziel im Blick.
Mein Wunsch war es, unter 45 Minuten zu bleiben. Manchmal werden Wünsche wahr :nick: . Bei 43:00 überquere ich die Ziellinie.

Mein Mann wartet direkt hinterm Ziel auf mich. Ich lasse mich kraftlos in seine Arme fallen. Gleich danach muss ich mich erstmal auf den Boden setzten und ein paar Augenblicke zu Atem kommen. Nach einem Becher Tee geht es mir blendend, und ich plappere auf meinen Gatten ein :D . Er ist mit seinem Lauf sehr zufrieden. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich das so gut hingekriegt habe.

Guten Rutsch und ein tolles 2020 :winken: .

Für die Statistik:
6,90 Kilometer, Dauer 43:00
Pace 6:15, Puls 163 (max. 174)

688
Großartig! Ich freue mich sehr über deinen wunderbaren läuferischen Jahresabschluss :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Plan: langer Lauf, 1 Stunde

Nach dem Silvesterlauf waren zwei Tage Pause dringend nötig. Ich hatte zwar keinen Muskelkater, war aber total platt. Wie wird sich das wohl heute auswirken?

Das Wetter war so semi-gut, 6 Grad zwar, aber mit Nieselregen unterschiedlichster Ausprägungen und leichtem Wind. Um so erstaunlicher, dass mein Mann mit von der Partie ist.
Auf den ersten Metern fühlt sich alles noch recht ordentlich an, aber ab KM 3 spüre ich Müdigkeit und Unwillen aus allen Ecken des Körpers. Der Puls dagegen ist stramm auf dem Weg nach oben :teufel: . Ab hier ist mir klar, dass ich die Pulsvorgabe des Programms heute im Leben nicht umsetzen kann. Bevor ich mir unsinnigen Stress mache, hake ich den Plan für heute ab und laufe, wie es eben geht. Wir laufen ein fast konstantes Tempo von 7:30 auf der gesamten Strecke. Wenn die Beine mal so gar nicht wollen, krame ich den Gedanken „Laufen ist Kopfsache“ :wink: nach vorne ins Bewusstsein und blende das Gemecker der unteren Körperregion aus. Klappt gar nicht so übel :) . Wenn ich gar nicht mehr weiter will, bitte ich den besten Ehemann von allen um ein paar nette Worte. Es sagt dann meistens etwas, was mich total zum Lachen bringt, und schon kann ich weiterlaufen. Unser Klassiker „Schön fokussiert bleiben“ funktioniert immer. Den Spruch finde ich so unglaublich dämlich, gefolgt von „Wir sind gleich da“ und „Du schaffst das“.

Warum mich das zum Lachen bringt? Ich bin während des Laufens völlig immun gegen gutes Zureden von außen. Ich habe auf gutgemeinte Aufmunterungen schon mit Stehenbleiben und „Willst du mich verarschen?“ reagiert. Und so sind im Lauf unserer gemeinsamen Läufe viele Sprüche hängengeblieben, die wir jetzt mit diesen komischen Situationen verbinden.
Mhm, macht das eigentlich Sinn, was ich hier schreibe? Ich bekomme eine nett gemeinte Aufmunterung, auf die ich mit heftiger Gegenwehr reagiere. Beim nächsten Mal biege ich mich vor Lachen über den Spruch und kann locker weiter laufen. Ich bin wohl doch ganz schön gaga, wenn es ums Laufen geht. Was habe ich nur für einen großartigen Gatten, der damit umgehen kann :D .

Ach so, gelaufen wurde ja heute auch noch:
8,37 Kilometer, Dauer 1:02:55
Pace 7:30, Puls 145

690
Meinem Plan habe ich diese Woche eine Pause gegeben. Durch den Silvesterlauf ist ohnehin alles durcheinander geraten. Montag geht es mit dem Plan weiter, aber heute ist die kurze Sonntagsrunde nach Lust und Laune dran.

Die Beine sind noch nicht ganz fit. Puls und Tempo sind mir heute egal, ich laufe einfach so, wie es sich gut anfühlt. Natürlich habe ich auch im Kopf, dass in den letzten Woche oft beim Sonntagslauf der Schwindel zugeschlagen hat. Ich höre bei jedem Schritt in mich hinein und beobachte, was sich tut. Aber außer, dass es bei der Steigung auf KM 3 anstrengend wird, passiert nichts.

Das tat richtig gut, einfach ohne Plan nur nach Körpergefühl zu laufen.

5,02 Kilometer, Dauer 35:50 Minuten
Pace 7:08, Puls 153
Tierbegegnung: 1 rotes Eichhörnchen 🐿

691
So ein Lauf tut sicher gut, schön, dass du ihn entspannt (bis auf ein bisschen Reinhorchen 😏) genießen konntest.

Immer nett zu lesen, deine Tierbegegnungen 🤗

Ich wünsche dir ein gutes Laufjahr 🏃🍀👍, wir lesen uns.

692
Habe gerade in die letzten Beiträge Deines Blogs reingelesen, danke für die lebendigen Erzählungen, und auch vielen Dank für die authentische Innensicht!
Der Silvesterlauf klingt toll, ich wünsch Dir ein tolles Laufjahr 2020!
Liebe Grüsse!

693
Lareia hat geschrieben:Immer nett zu lesen, deine Tierbegegnungen 🤗

Ich wünsche dir ein gutes Laufjahr 🏃🍀👍, wir lesen uns.
Ich freue mich immer so sehr, wenn ich unterwegs ein Wildtier sehe :D .
Freitag und heute sind wir auch an riesigen Schafherden vorbeigelaufen. Herrlich, wie die Tierchen uns total verdutzt nachgesehen haben :hihi: .

Wir lesen uns auf alle Fälle, schließlich sind wir gemeinsam durch die Laufkrise im letzten Jahr gestolpert :hallo:
Kaffeekamel hat geschrieben:Habe gerade in die letzten Beiträge Deines Blogs reingelesen, danke für die lebendigen Erzählungen, und auch vielen Dank für die authentische Innensicht!
Der Silvesterlauf klingt toll, ich wünsch Dir ein tolles Laufjahr 2020!
Liebe Grüsse!
:winken: Willkommen in meinem Tagebuch.
Laufen bedeutet für mich so viel mehr als reine Bewegung, das versuche ich hier rüberzubringen.

Auf das Laufjahr 2020 freue ich mich sehr. Im letzten Jahr habe ich ja ordentlich geschwächelt und über den Sommer fast die Lust verloren. Aber zur Zeit bin ich total motiviert, meinen unwilligen Körper richtig in Schwung zu bringen. Das Laufprogramm, dem ich folge, macht mir mächtig Beine. Außerdem sollen 10 KG verschwinden, die mich nicht nur leichter, sondern auch schneller machen werden. Das Gewicht soll in 6 Monaten stimmen. Mit überwiegend veganer und zuckerfreier Ernährung geht das, ohne dass ich hungrig bin. Habe ich vor zwei Jahren schonmal gemacht, da konnte man zusehen, wie die Kilos mich verließen und die Laufform immer besser wurde.

Ach ja, und dann das große Ziel: 5 Kilometer unter 30 Minuten. Das soll am 25. Juli in Bad Pyrmont passieren. Allerdings hat der Lauf ordentlich Höhenmeter, was das Vorhaben zusätzlich erschwert. Dieses Jahr schaffe ich das! :nick:

695
Montag

Plan: Intervalle, 4x 3 Minuten schnell, mit Ein- und Auslaufen insg. 40 Minuten

Es geht also wieder nach Plan. Und die Woche startet mit meiner ungeliebtesten Einheit, dem Gerenne. Na gut, bringen wie es hinter uns. Die 3 Grad draußen empfinde ich als sehr kalt. Aber die letzten Sonnenstrahlen am Nachmittag heben meine Laune. Geht es nur mir so, oder machen sich die länger werdenden Tage wirklich schon bemerkbar?

Die 11 Minuten Warmlaufen sind ein zähes Ringen, um etwas Temperatur in den Körper zu bekommen. Gelingt nicht gut, die Handschuhe bleiben an den Händen, zwei Kapuzen auf dem Kopf, ich fange an zu schwitzen und trotzdem wünsche ich mir eine Wolldecke.

Als der erste schnelle Abschnitt startet, geht es natürlich bergauf. Dabei ist das die flachste Strecke, die ich in unmittelbarer Hausnähe habe. Ich gebe mir Mühe und freue mich über 6:17.
Das Programm gibt mir nicht vor, wie schnell ich die Intervalle laufen soll. Schnell halt, dabei soll mein Puls über 157 Schläge kommen.
Der 2. schnelle Abschnitt ist zuerst minimal abschüssig, dann überwiegend flach. 5:39 krieg ich hin, hat mich aber schon mächtig geschlaucht. In der Pause muss ich ein paar Schritte gehen. Außerdem bekommt mein Mann die dringende Ermahnung, keinesfalls eine halbe Schuhlänge vor mir zu laufen. Das macht mich verrückt! Es gibt mir das Gefühl, ein Versager zu sein. Also, bitte entweder neben oder hinter mir laufen, aber NIE vor mir. So, das musste mal gesagt werden.
Auf zum 3. Intervall, natürlich wieder mit Steigung. Ich jammere und stöhne und hämmere die Füße in den Boden, aber ich komme nicht vom Fleck. Dann taucht in meinem Augenwinkel der Gatte auf, der sich doch tatsächlich erdreistet, an mir vorbeizuziehen. Reden kann ich nicht mehr, die Luft wird gerade woanders gebraucht. Also knuffe ich ihm meine Hand ganz leicht an den Arm. Der brave Mann verzieht sich sofort auf seinen Platz, und ich kann mich auf mein Tempo konzentrieren. Das ist mit 6:38 wirklich langsam.
Die anschließende Pause gehe ich, bis der Puls auf 145 runter ist und trabe den Rest langsam.
Abschnitt 4 beginnt mit einem kleinen Anstieg, dann überwiegend flach und zum Ende geht es leicht bergab. Ich kann die ganze Zeit mein Tempo laufen, es wird mit 6:22 nochmal ganz gut.
Danach ist es dann auch erstmal gut. Ich gehe ein paar Schritte, bis ich wieder reden kann, dann traben wir die Runde zu Ende und nach Hause.

Insgesamt 6,78 Kilometer, Dauer 47:56 Minuten
Pace 7:03, Puls 152

Es war nicht gerade meine beste Leistung, aber ich bin froh, dass ich alle Intervalle durchgezogen habe. Mehr Positives fällt mir zu dem Lauf nicht ein :) .

697
Mein Mann darf auch nicht vor mir laufen, denn das kann er nicht. Ich laufe ihm dann immer in die Hacken. Er hat gefälligst neben oder hinter mir zu sein :hihi:

Hast dich gut durchgeschlagen, ich hab mich heute vor dem Tempo gedrückt.

699
Mittwoch
Plan: 30 Minuten lockeres Laufen

Ich laufe auf meiner Waldrunde. Das Einlaufen ist eine mühsame Angelegenheit, die Beine wollen zuerst gar nicht. Nach 10 Minuten, als ich den Wald erreiche, wird es besser. Heute bin ich ohne Mann unterwegs. Das Laufen ohne Begleitung ist ganz anders, ich kann mich viel mehr auf mein Innenleben konzentrieren und Gedanken fliegen lassen, wohin sie wollen.
Außerdem lasse ich auf einem kurzen Abschnitt mal die Beinchen fliegen. Ich lese ja immer beim Kartöffelchen mit, und seine Ausführungen zum Anheben der Fersen spuken mir im Kopf herum. Na gut, probiere ich mal aus. Es fühlt sich erst seltsam an, aber ich werde augenblicklich schneller :D . Ich halte die ungewohnte Bewegung ca. 1 KM durch, dann kehre ich zu meinem üblichen Trott zurück.
Dieses kurze Experiment beschert mir übrigens am nächsten Tag einen hübschen Muskelkater in den Rückseiten der Oberschenkel. Da liegt wohl noch Arbeit vor mir...
Kurz nach dem anstrengenden Füßchenheben kommt mein alter Begleiter, der Schwindel, um die Ecke. Och nö, was will der denn? Zum Glück kann ich ihn mit ein paar Gehschritten besänftigen, er trollt sich wieder.

Gesamt 5,11 Kilometer, Dauer 37:41 Minuten
Pace 7:24, Puls 144

Donnerstag
Es war in dieser Woche nicht einfach, das Laufen mit meiner Arbeitszeit zu vereinbaren. Der für Freitag geplante lange Lauf konnte nicht stattfinden, also musste eine Alternative her. Es blieb nur der Donnerstag. Allerdings hatten wir keine Lust, nach der Arbeit die komplette Strecke mit der Stirnlampe zu laufen. Wir liefen also ab Haustüre die „3-Dörfer-Runde“, die wir schon lange nicht mehr gelaufen sind. Hier haben wir viele Straßenlaternen, aber auch viele Höhenmeter.
Die ersten vier Kilometer geht es immer leicht auf und ab, insg. ca. 30 Höhenmeter. Aber dann kommen auf KM 5 ca. 70 Höhenmeter, die ich in meinem Läuferleben erst zweimal laufend bewältigt habe. Ich renne diesen Berg immer mal wieder an, und immer wieder ist er stärker als ich. Heute natürlich auch. Die schlimmsten Abschnitte gehe ich, und selbst das ist schon anstrengend. Aber diesmal bleibt der Schwindel aus, und ich bin nach der Runde zwar sehr platt, aber auch zufrieden.

6,28 Kilometer, Dauer 49:21 Minuten
Pace 7:53, Puls 141, 120 Höhenmeter

Sonntag
Plan: 30 Minuten locker laufen

Zwei Tage Pause haben nicht ganz gereicht, um wieder Ruhe in den Körper zu bringen. Dazu kamen noch anstrengende Tage auf der Arbeit, die auch an mir gezerrt haben. Entsprechend unentspannt laufe ich bei Kälte und Wind los. Richtig schnell sind wir nicht, richtig langsam auch nicht. Die Beine haben nur Kraft für 3 KM, danach kommt von ihnen nur Gemecker. Der Kreislauf macht auch, was er will. Kollege Puls kratzt immer wieder an 160 Schlägen, obwohl es dazu vom Tempo her keinen Grund gibt. Aber ich habe mit der Kälte von 2 Grad zu tun. Wenigstens regnet es nicht, versuche ich mir die Situation schön zu reden.

5,04 Kilometer, Dauer 36:45 Minuten
Pace 7:19, Puls 149

Gut, dass die Woche vorbei ist. Die Läufe waren alle eher durchwachsen. Aber das restliche Leben war in dieser Woche sehr aufdringlich und fordernd und hat mir nicht viel Luft gelassen.
Die nächste Woche wird wieder ruhiger, dann wird auch wieder mehr gelaufen :) .

700
Plan: Intervalle, 4x 4 Minuten schnell mit 3 Minuten Trabpause, mit Ein- und Auslaufen insg. 45 Minuten

Heute ist ein schöner Tag :D . Der übliche Montagsblues, der mich regelmäßig überfällt, ist nicht aufgetaucht. Der Arbeitstag war unaufgeregt und stressfrei, ich habe nur ganz selten die Ohrstöpsel gebraucht, um mich vor meinen lärmenden Kollegen im Großraumbüro zu schützen. Ich wünsche den ganzen Krachmachern einfach mal eine Stunde in meinem Kopf...

5 Grad, kaum Wind, die Sonne scheint. Herrliche Bedingungen am Start. Leider habe ich meine Handschuhe vergessen und bin während der Aufwärmphase am Jammern über die kleinen Eisfäustchen, die einfach nicht warm werden wollen.

Das ändert sich schlagartig im ersten schnellen Abschnitt. Es geht leicht bergauf. Ich möchte heute versuchen, bei den schnellen Abschnitten etwas „schöner“ zu laufen. Die Arme sollen nicht einfach so rumpendeln, sondern kontrollierter mitmachen, die Fersen dürfen gerne etwas höher kommen und insgesamt möchte ich aufrechter bleiben.
Ich bitte meinen Gatten, sich nützlich zu machen und mir zu sagen, wenn ich wieder anfange, wie ein Sack in mich zusammen zu sinken. Mache ich gerne, wenn es anstrengend wird.
Auf dem ersten Abschnitt kann ich mich gut selber korrigieren. 6:17 sind echt gut für den Anfang.

Der 2. Abschnitt ist flach. Ich versuche wieder, mich in guter Haltung zu üben. 5:36 sind für meine Verhältnisse richtig schnell :) .

Der 3. Abschnitt geht wieder leicht bergauf, und hier gucke ich ständig auf die Uhr, weil mir die 4 Minuten endlos vorkommen. Ich werde auch zum ersten Mal von meinem Mann an meine Körperhaltung erinnert. Ist aber auch verdammt schwer, den Rücken gerade zu lassen und den Kopf oben. Rundrücken und Kopf runter scheint das zu sein, was mein Körper will :wink: .

Der 4. Abschnitt ist zur Belohnung wieder flach. Ich kann mich zu 5:53 aufraffen, die sich nochmal richtig gut anfühlen.

Den Rest laufen wir nach einer kurzen Gehpause ganz langsam nach Hause. In der letzen Kurve sehe ich auf die Uhr. Wenn wir uns jetzt beeilen, schaffen wir es, unter 47 Minuten zu bleiben. Ich denke gar nicht lange nach, die Beine setzen schon zum Endspurt an :D .

Gesamt 6,79 Kilometer, Dauer 46:58 Minuten
Pace 6:54, Puls 150

Heute hatte ich zum ersten Mal, seitdem ich diese Intervalle laufe, das Gefühl, alles im Griff zu haben. Ich bin nicht einfach nur vorwärts gestolpert, sondern wirklich gelaufen.
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