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Vom Glück, ein Läufer zu werden

201
28 Grad und schwül, alle vernünftigen Leute bleiben zu Hause, aber ich laufe :) .
So ein Quatsch. Kein vernünftiger Mensch bleibt deswegen zu Hause.
:D

Und die, die schön vernünftig trainieren, die merken alle, was dieses Wetter mit uns macht. Bei dir sind's Gehpausen, andere büßen an Tempo und/oder Distanz ein, und bei mir ist's eine fast schon unglaubliche mich überkommende Lustlosigkeit bei den langen Läufen, bei denen ich meine Vorgaben gerade so eben noch einhalten kann. Das ist einerseits eine Frage des läuferischen Niveaus, andererseits eine des Typs. Manche kommen halbwegs klar, andere gar nicht.

Du schlägst dich doch vergleichsweise gut in Hitze und Schwüle. Zu erwarten, dass dieses Wetter dir deine normale Leistungsfähigkeit erlaubt, ist reichlich naiv. So naiv war ich auch mal. Muss in etwa gestern gewesen sein.
:teufel:

202
@FeldWaldWiese

Gibt's bei Euch keine Runde komplett durch den Wald? Mit Parkplatz am Waldrand? Oder in Fahrradentfernung? Würde ich mir suchen. Bei uns gibt's einen Stadtwald, da kenne ich sogar eine Quelle, aus der man trinken kann.

Apropos, Radfahren ist bei dem Wetter ohnehin angenehmer, man hat immer Ventilation. Und auch auf dem Fahrrad kann man sich anstrengen und auspowern.

Früher bin ich nach dem Laufen in der Sommerhitze immer mit nackten Füßen in die Rur, das war herrlich erfrischend. Kann ich trotzdem nicht weiter empfehlen, weil ich danach regelmäßig eine Blasenentzündung bekam, der Zusammenhang wurde mir erst allmählich klar... dabei hatten wir als Kinder im Fluß gespielt. Der ist nämlich super sauber.

203
Äh, isch abe gar keine Fahrrad :D .

Fahrradfahren geht daher nicht. Schwimmen auch nicht, denn ich mag nur im Meer schwimmen, Schwimmbäder finde ich fürchterlich. Ich mag halt nur laufen :zwinker2: .

Hier gibt es Wälder, aber auf den Strecken sind dann auch gleich wieder fiese Steigungen. Meine längere Freitagsrunde laufe ich ab und zu auf so einer Strecke. Mit dem Auto zum Waldrand und dann überwiegend im Schatten.

Für die kurzen Runden, die ich montags und mittwochs drehe, mag ich es bequem direkt ab Haustür. Und da habe ich zwei Möglichkeiten: rechts rum auf die Hausrunde, die teilweise durch den Wald führt oder links rum ins nächste Dorf, toll zu laufen, aber komplett ohne Schatten.

Ich will ja nicht jammern, denn so viele Hitzetage haben wir ja eigentlich nicht. Und ich sehe ja auch bei den durchgelaufenen Kilometern, dass ich für meine Verhältnisse gar nicht mehr so langsam unterwegs bin wie noch vor einem Vierteljahr. Wenn ich heute den schnellsten durchgelaufenen Kilometer mit 6:43 erledigt habe, ist das schon eine Welt gegen die Zeiten vom Frühjahr :nick: .

Wenn die Temperatur mal wieder unter 20 Grad sinkt, werde ich alle Strecken- und Geschwindigkeitsrekorde brechen :wink: .

204
FeldWaldWiese hat geschrieben:Fahrradfahren geht daher nicht. Schwimmen auch nicht, denn ich mag nur im Meer schwimmen, Schwimmbäder finde ich fürchterlich. Ich mag halt nur laufen :zwinker2: .
Sehr gute Einstellung. Fahrradfahren gibt einen wunden Hintern, Schwimmen im Schwimmbad ist in etwa so wie sich auf die vom Vorgänger noch warme Klobrille zu setzen: irgendwie fies. Zum Laufen gibt's keine akzeptable Alternative.

Im Ernst: Keine andere Aktivität könnte mich je so zufrieden machen, selbst dann nicht, wenn das Wetter und alle mir bekannten Stimmen "Nicht laufen!" schreien.

Und ja, wenn es wieder angenehmer ist, wirst du die Ernte einfahren, und das geht dann mit Leichtigkeit.

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22 Grad, bewölkt, reichlich Wind. Zwar noch immer etwas drückend, aber so langsam sind das wieder normale Bedingungen.

Ich habe mich den ganzen Tag auf den Lauf gefreut, auf die Möglichkeit, dem alltäglichen Wahnsinn ordentliche Tritte zu verpassen :zwinker2: .

Es läuft super. Auf dem ersten Kilometer bremst mich der Gegenwind, aber der Kreislauf macht prima mit. Und so komme ich richtig gut durch die Hausrunde. Naja, bis auf die Steigung am Ende. Da meldet sich mein Freund, der Schwindel, ganz kurz. Ich gebe ihm ein paar Meter ruhiges Gehen, und er gibt Ruhe.

Es sind 4,57 Kilometer in 33:17, Pace 7:17
So schnell war ich auf der Runde noch nie. Was wäre wohl ohne die Gehpause möglich?

Allerdings bleibt heute die befreiende Wirkung auf meinen Kopf komplett aus. Kann ich sonst allen Ärger im Wald lassen, bleiben die miesen Gedanken den ganzen Lauf bei mir und lassen mich nicht los.
Vielleicht gelingt mir das Freitag. Da möchte ich mal wieder etwas länger laufen, wenn Wetter und Körper mitspielen.

206
FeldWaldWiese hat geschrieben:Es sind 4,57 Kilometer in 33:17, Pace 7:17
So schnell war ich auf der Runde noch nie.
Auf die Sekunde genau mein heutiges Tempo über 7 km. :winken:
FeldWaldWiese hat geschrieben:Allerdings bleibt heute die befreiende Wirkung auf meinen Kopf komplett aus. Kann ich sonst allen Ärger im Wald lassen, bleiben die miesen Gedanken den ganzen Lauf bei mir und lassen mich nicht los.
Wer noch Puste für solche Gedanken übrig hat, läuft eindeutig zu langsam. :D *duckundweg* :D

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

207
RunningPotatoe hat geschrieben:Auf die Sekunde genau mein heutiges Tempo über 7 km. :winken:
Endlich mal jemand, der auch in meinem Schneckentempo unterwegs ist :hallo: .

Schade, dass du nicht bei mir um die Ecke wohnst. Mit dir würde ich gerne mal eine kleine Runde drehen.
Bei der Hitze winkt der beste Ehemann von allen immer ab, wenn es ans Laufen geht. Er ist eben ein Mann für kalte Tage.
RunningPotatoe hat geschrieben: Wer noch Puste für solche Gedanken übrig hat, läuft eindeutig zu langsam. :D *duckundweg* :D
Ich bin eine Frau und kann sehr gut mehrere Dinge gleichzeitig. Denken und laufen und atmen ist die einfachste Übung :teufel: .

211
FeldWaldWiese hat geschrieben:Du läufst aber auch so lange Strecken, die ich mir im Leben nicht vorstellen kann :)
Dafür ist sie auch schon zwei Jahre länger hier angemeldet als Du. Nu' wart' doch mal ab...

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Aktiv laufen tue ich aber erst seit einem Jahr so wirklich!

@FeldWaldWiese
Das wird schon und zwar viel, viel schneller als du glaubst! :daumen: Du machst viel schneller Fortschritte als ich damals.

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Die Temperatur ist mit 24 Grad wieder im erträglichen Bereich, die Sonne ist hinter dicken Wolken versteckt und der Wind weht recht nett. Der beste Ehemann von allen ist aus dem Hitzekoma erwacht und möchte auch laufen. Ich freue mich sehr, aber jetzt muss die Strecke ausgehandelt werden. Eigentlich möchte ich die lange Waldrunde laufen, aber die Strecke ist dem Herren nicht genehm. Zu weit, zu hügelig, zu wenig Kurven :klatsch: .
Wir einigen uns auf den Radweg an der Weser, den ich letzten Freitag nach 5 Kilometern abgebrochen habe. Gute Gelegenheit, heute mal zu gucken, ob es besser läuft.

Beim Loslaufen sage ich zum xten Mal, dass ich heute keine Geschwindigkeitsrekorde brechen will, sondern so gemütlich wie möglich laufen möchte. Klappt auf dem ersten Kilometer mit 7:31 sehr gut. Ist dem wilden Kerl an meiner Seite aber zu bummelig, und so läuft er immer einen Schritt vor mir. Er weiß, dass ich das nicht haben kann und automatisch versuche, wieder auf gleiche Höhe zu kommen. Kilometer 2 sind 7:06, Kilometer 3 sogar 6:52.
Hier wenden wir, und nach weiteren 500 Metern bin ich nicht mehr in der Lage, dem Gatten zu folgen. Mein Puls ist bei unglaublichen 176 und ich bestehe auf ein paar ruhigen Schritten. So wird es bei Kilometer 4 eine 7:54.
Den 5. Kilometer hetze ich wieder mit 7:17 hinterher, auf dem letzten Kilometer wird endlich auch mein Mann langsamer mit 7:43.

Es sind insgesamt genau 6 Kilometer in 44:28 Minuten, Pace 7:24.

Es hat sich angefühlt, als hätte ich die ganze Strecke Vollgas gegeben. Gemütliches Laufen ist definitiv anders. Aber ein schöner Start ins Wochenende war es.

Was ich heute beim Laufen gelernt habe:
Ich will nicht hinterher laufen, sondern auf gleicher Höhe :D .

215
Ein kleiner, ungeplanter Lauf am Sonntag mit meinem Mann :) .

Eigentlich wollte ich heute nicht laufen, denn sechs Stunden Gartenarbeit gestern haben mir ein Ziepen im Rücken und leicht verspannte Waden beschert. Aber uneigentlich ist mir langweilig und auch mein Mann läuft recht planlos im Haus rum. Also können wir auch die kleine Runde ins nächste Dorf laufen. Und weil das nicht so weit ist, kann man die Runde auch zweimal laufen :zwinker5: .

Und wie immer, wenn ich nicht alleine unterwegs bin, kann ich richtig schnell sein.

Es sind 4,5 Kilometer in 32,26 Minuten, Pace 7:12

Das Ziepen im Rücken ist weg, aber meine Waden wünschen sich liebevolle Extrabehandlung für den Rest des Tages :D .

Die Statistik sagt, dass ich diese Woche 19,52 Kilometer und den Monat Juli 73,26 Kilometer gelaufen bin.

216
Ja, ja, ja! Die Quälerei in der Hitze und am Berg hat sich gelohnt und heute endlich fühlbar und messbar ausgezechnet :daumen: .

Trotz des schnellen Läufchens gestern will ich gleich nach der Arbeit wieder los. Und, wer hätte das gedacht, auch der beste Ehemann von allen möchte mit. Ich mache ihm aber deutlich klar, dass er mich nicht wieder dazu bringen kann, viel zu schnell loszulaufen. Kurzes Gemaule, aber sonst kaum Widerworte :D .

Ich möchte die Hausrunde laufen, mit dem Anstieg am Ende, an der ich mich seit Wochen abarbeite und die nur mit Gehpausen und Schwindel zu laufen war.

Auf dem ersten Kilometer gibt es ordentlich Gegenwind, und mein Gatte gibt kleinlaut zu, dass es sich nicht soooo gut anfühlt in den Beinen. Kann ich bestätigen, meine Beine sind auch "not amused", dass sie heute schon wieder arbeiten sollen. Erstaunlicherweise ist mein Puls sehr ruhig, die Atmung ist langsam und ich versuche, immer mal an meine Haltung zu denken. Neben mir wird das Schnaufen stärker. Kilometer 1 und 2 laufen wir in gemütlichen 7:38 und 7:42.

Der dritte Kilometer geht bergab und ich werde schneller, ungeplante 6:41. Von den Beinen ist kein Gemecker mehr zu hören. Kilometer 4 ist der Berg, und kurz vorher bleibt der Gatte stehen. Endlich habe ich ihn mal platt gelaufen :teufel: . Ich springe den Berg hoch und den gesamten Kilometer mit unfassbaren 7:08. Und den Rest bis nach Hause laufe ich immer mal wieder ein paar Meter schneller (Steigerungen kann man das wohl nicht nennen, macht aber Spaß) mit 100 Meter Schlussspurt vor die Haustür, Pace 6:01.

Gesamt sind es 4,56 Kilometer in 32:32 Minuten, Pace 7:08 :D :D :D

Ich freue mich wie ein kleines Kind, dass ich endlich mal wieder durchgelaufen bin und dazu so schnell wie noch nie.
Ganz erstaunt bin ich von meinem Durchschnittspuls von 155. Der liegt normalerweise auf der Strecke mindestens 5 Schläge höher incl. diverser Gehpausen.

Mein Mann konnte seine Niederlage nur schwer hinnehmen und hat auf dem letzten Stück so gnadenlos Gas gegeben, damit er gleichzeitig mit mir zu Hause ankam. Jetzt liegt er fast ohnmächtig auf dem Sofa :zwinker2: .

Was ich heute beim Laufen gelernt habe:
Tschakka, ich kann es!

217
Hey, Klasse !!! :daumen:

Es geht doch super voran ! Entweder liegt's an deiner vorbildlichen Trainingseinstellung oder dein Berg ist ein Eisberglein, das in der Hitze der letzten Wochen stetig dahin geschmolzen ist.

Euer internes Derby wird ja langsam richtig interessant. Da ist so viel Feuer drin - dagegen ist Schalke vs. Dortmund ja der reinste Kindergeburtstag. :teufel:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

218
crsieben hat geschrieben:...Schwimmen im Schwimmbad ist in etwa so wie sich auf die vom Vorgänger noch warme Klobrille zu setzen: irgendwie fies.
:wegroll:
crsieben hat geschrieben:Im Ernst: Keine andere Aktivität könnte mich je so zufrieden machen, selbst dann nicht, wenn das Wetter und alle mir bekannten Stimmen "Nicht laufen!" schreien.
Besser hätte ich es so kurz nicht schreiben können :daumen:

Bis auf eine Einschränkung: Ich platziere für mich dezent vor das Aktivität noch sportliche. :wink:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben: :wegroll:
crsieben hat geschrieben: Im Ernst: Keine andere Aktivität könnte mich je so zufrieden machen, selbst dann nicht, wenn das Wetter und alle mir bekannten Stimmen "Nicht laufen!" schreien.
Besser hätte ich es so kurz nicht schreiben können :daumen:
Jahaa, wenn man laufen darf. Ich darf nächste Woche wieder. :P

Im Ernst, gute Besserung. Hab ja selbst auch genug Pause gemacht, dieses Jahr (18 Wochen in Summe).

220
Heute regnet es und ich freue mich schon den ganzen Tag, dass ich endlich mal wieder im Regen laufen kann. Ich mag das, wenn ich klitschnass unterwegs bin :) . Und da der Gatte keine Zeit hat, bin ich allein unterwegs, was auch mal wieder schön ist. Kann also nur gut werden. Musik auf die Ohren und los geht es.

Da die Hausrunde vorgestern so gut geklappt hat, werde ich mutig und nehme mir die Hausrunde mit zwei Extraschleifen vor. Das gibt einen zusätzlichen Kilometer und einige Höhenmeter mehr. Ich konnte die Strecke noch nie durchlaufen. Das ist heute mein Ziel, Zeit ist egal. Die Zeit kann eigentlich auch nicht gut werden, denn die matschigen Feldwege saugen sich an meinen Füßen fest. Prima, dann kann ich die Strecke ja gleich für Stilübungen nutzen. Ich erinnere mich an mein angelesenes Wissen und versuche heute, möglichst direkt unter dem Körper zu landen. Klappt nur, wenn ich mich im Oberkörper ganz lang aufrichte und leicht und gestreckt nach vorne beuge. Ich finde, ich werde augenblicklich schneller. Dann versuche ich mir vorzustellen, dass ich ein wilder Stier bin, der den Boden unter den Hufen wegschiebt. Und zu guter Letzt denke ich noch an meine Zehen, die bitteschön nicht einfach nur in den Schuhen rumliegen, sondern aktiv mitarbeiten sollen.
Diese Gedankenspiele führen zu einem sehr angenehmen Mittelfußaufsatz und ich habe das Gefühl, mit viel weniger Kraftaufwand zu laufen. Mag reine Einbildung sein, aber mein Körper mag es so.

Und wie ich so denke und laufe und laufe und denke vergeht die Strecke wie im Flug. Die kurzen Steigungen sind anstrengend, aber längst nicht mehr übermächtig, und auf den letzten 500 Metern bis zur Haustür versuche ich mich wieder an ultrakurzen Steigerungen.

Es wird ein perfekter Lauf.
5,61 Kilometer in 40:33 Minuten, Pace 7:13 :D , 68 Höhenmeter

Ich muss zweimal hingucken, weil ich es kaum glauben kann. Vor etwa zwei Monaten bin ich die Strecke zum ersten Mal gelaufen und war ganze 4 Minuten langsamer als heute. Ich bin auch gar nicht so fertig und plappere sofort sofort meinem Mann die Ohren voll, wie super es war.

Keine Ahnung, was gerade passiert, aber ich genieße es :) .

Was ich heute beim Laufen gelernt habe:
Regen lässt Stiere schneller laufen :D .

223
skillstraining hat geschrieben: das ist ja sowieso das ding, wenn man gut tagträumen kann, kann man ewig vor sich hin laufen
Das würde ich gerne können. "Ewig" sind bei mir max. 5 Kilometer. Alles darüber hinaus ist ein Kraftakt am äußersten Rand meines Leistungsvermögens.

224
FeldWaldWiese hat geschrieben:Heute regnet es und ich freue mich schon den ganzen Tag, dass ich endlich mal wieder im Regen laufen kann. Ich mag das, wenn ich klitschnass unterwegs bin :) .
Na, wer sagt´s denn! Endlich noch so eine "Bekloppte" hier! :daumen:
Bin nicht alleine im Universum. :giveme5:
FeldWaldWiese hat geschrieben:Regen lässt Stiere schneller laufen :D .
Und wieder mal alles richtig gemacht!!! :daumen:

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vielleicht erschrickt dein kopf auch nur vor der eigenen courage die dein körper zeigt und dann schwupps ist es aus mit dem läuferischen träumen oder dem träumenden laufen.

5km können mit Kopf unendlich lang sein und ohne Kopf ganz kurz. In meinem ersten Jahr hab ich mir keine 10km zugetraut, war ich doch nach spätestens 5km schon ganz kaputt. Aber der Körper kann soviel und das zu erkennen und zu spüren ist wunderbar. Wie als kämen Kopf und Körper ein Stück mehr zusammen. Wir leben in einer seltsamen Welt denke ich da immer, wo das doch eigentlich das natürlichste sein sollte. Aber aber

ich sagte mal einem Therapeuten, dass ich darunter leide meinen Körper nicht zu spüren. Der meinte, das sei doch normal :confused: . Ich neige doch dazu anzunehmen, dass es eigentlich nicht normal ist, dauerhaft getrennt von jeglichen Körpoergefühl zu sein und das genau dieses sich selbst spüren wunderbar ist.

Sorry jetzt bin ich wieder abgeschwuffen...
16.9.2017: 7km

226
skillstraining hat geschrieben:5km können mit Kopf unendlich lang sein und ohne Kopf ganz kurz. In meinem ersten Jahr hab ich mir keine 10km zugetraut, war ich doch nach spätestens 5km schon ganz kaputt. Aber der Körper kann soviel und das zu erkennen und zu spüren ist wunderbar.
Kann ich bestätigen. Ich war anfangs nach jeder neuen Streckensteigerung völlig k.o. 4 km, 5 km, 6km - immer fertig. Dann bin ich einmal zur Bestimmung des Maximalpulses einen Steigerungslauf gelaufen. Und der hat irgendwie einen Schalter umgelegt. Beim nächsten Lauf fühlte ich mich nach 6 km so, als ob ich ewig weiter laufen könnte. 8 und 10 waren überhaupt kein Problem. Erst bei 12 hatte ich nachher mal ein wenig Bauchweh, aber die Steigerungen bis auf 18 waren danach sehr einfach und jede Strecke schien machbar. Erst nach 21 war ich das nächste mal ziemlich platt. Die Woche drauf dann schon nicht mehr, aber der Fuß war da leider kaputt gegangen. :nene:

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skillstraining hat geschrieben:vielleicht erschrickt dein kopf auch nur vor der eigenen courage die dein körper zeigt und dann schwupps ist es aus mit dem läuferischen träumen oder dem träumenden laufen.
Zur Zeit ist es leider noch so, dass mir einfach die körperliche Kraft fehlt, die Strecke sehr weit auszudehen. Das muss ich mir hart erarbeiten, mein Körper schenkt mir leider nichts
skillstraining hat geschrieben: 5km können mit Kopf unendlich lang sein und ohne Kopf ganz kurz. In meinem ersten Jahr hab ich mir keine 10km zugetraut, war ich doch nach spätestens 5km schon ganz kaputt. Aber der Körper kann soviel und das zu erkennen und zu spüren ist wunderbar. Wie als kämen Kopf und Körper ein Stück mehr zusammen. Wir leben in einer seltsamen Welt denke ich da immer, wo das doch eigentlich das natürlichste sein sollte.
Ich spüre meinen Körper in den letzten Monaten mehr, als mir lieb ist. Zu meinen immer wiederkehrenden Depressionsdämonen haben sich Wechseljahrsbeschwerden gesellt, die mir Hitzewallungen und Schweissausbrüche bescheren. Ständig diese Wärme und das klamme Gefühl auf der Haut sind sehr lästig. Darauf könnte ich gerne verzichten.

Meinen Körper beim Laufen zu spüren finde ich wunderbar. Das Zusammenspiel von Atmung und Bewegung fühlt sich perfekt an. Wir sind schon toll konstruierte Maschinen :zwinker5: .
Alderamin hat geschrieben:Kann ich bestätigen. Ich war anfangs nach jeder neuen Streckensteigerung völlig k.o. 4 km, 5 km, 6km - immer fertig. Dann bin ich einmal zur Bestimmung des Maximalpulses einen Steigerungslauf gelaufen. Und der hat irgendwie einen Schalter umgelegt. Beim nächsten Lauf fühlte ich mich nach 6 km so, als ob ich ewig weiter laufen könnte. 8 und 10 waren überhaupt kein Problem. Erst bei 12 hatte ich nachher mal ein wenig Bauchweh, aber die Steigerungen bis auf 18 waren danach sehr einfach und jede Strecke schien machbar. Erst nach 21 war ich das nächste mal ziemlich platt. Die Woche drauf dann schon nicht mehr, aber der Fuß war da leider kaputt gegangen. :nene:
Ja, ja, Männer hören erst auf, wenn es richtig weh tut :zwinker2: .
Und genau aus dem Grund und weil ich eine kluge Frau bin, steigere ich mich nur soviel, wie es mir wirklich gut tut. 10 Kilometer? Ja sicher, irgendwann, wenn ich es ohne Brechstange hinkriege und mir danach nichts wehtut.
Mein oberstes Ziel ist es, bei der Lauferei gesund zu bleiben. Eine Pause wegen einer Verletzung wäre eine Katastrophe, da ich ja in erster Linie gegen die Dämonen laufe und mindestens alle zwei Tage raus muss.

Die letzten zwei Tage waren die Dämonen wieder in Höchstform. Ich kenne ja meine Empfindungen bei Depression sehr gut, und kann daher ausschließen, dass mich der Weg wieder dorthin führt. Meine Gedanken und Gefühle sind beherrscht von Wut. Ich bin wütend auf meine Kollegen und meine Arbeit und darf es nicht zeigen. Den ganzen Tag balle ich gedanklich die Faust, nachts liege ich wach und kann nicht schlafen. Ich MUSS laufen oder mir eine Axt nehmen und alle Bäume im Garten zu Kleinholz verarbeiten. Der Garten ist so, wie er ist, recht nett, also laufe ich.

Ich treffe mich mittags nach der Arbeit mit meinem Mann, die Laufklamotten sind schon im Auto, und wir fahren nach Osterwald. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich an dem Lauf Anfang September wirklich teilnehmen werde. Ganz klar, ich muss mal testen, wie weit ich inzwischen bin. Am 30.06. war ich die Strecke ja schon einmal gelaufen und habe schockiert nach ca. 5 Kilometer vor dem Schlussanstieg kapituliert.
Heute möchte der beste Ehemann von allen mal sehen, ob ich übertrieben habe :nick: .

Im dichten Wald hatte runstastic wohl Probleme, mir richtig zu folgen, daher sind die einzelnen Kilometerzeiten unbrauchbar. Aber mein Körpergefühl sagt mir, dass wir die ersten 5 Kilometer sehr gut unterwegs sind. Die Strecke ist wunderschön. Es geht sehr kurvig immer wieder leicht rauf und runter durch den schattigen, windstillen Wald. Was für eine Erholung für uns, sind wir doch ständigen kräftigen Gegenwind gewohnt.
Ich muss gar nicht auf die Pulsuhr gucken, ich weiß, dass alles rund läuft.

Dann kommt der letzte Kilometer, und es geht nur noch aufwärts. Ich erkläre meinem entsetzt guckenden Mann, wie er von hier wieder zum Auto kommt und hoppele los. Er hält noch ein paar Meter mit, dann hört er auf, den Helden zu spielen und geht. Ich trippele los, will es schaffen, Stück für Stück, aber so ganz gelingt es mir nicht. Ich gehe ein paar Schritte, dann laufe ich wieder. Hui, das ist fies, mitten im steilen Stück wieder mit dem Laufen anzufangen. Für den Kopf scheint es fast schlimmer zu sein als für die Beine.
Ich schaffe den Anstieg mit drei kurzen Gehpausen und komme nach 6 Kilometern am Auto an. Ich habe 43:42 Minuten gebraucht, Pace 7:16 und 109 Höhenmeter bewältigt :hurra:

Kurz danach kommt auch mein Mann an. Er ist sehr beeindruckt von der Strecke und meiner Leistung :) .

Auf der Fahrt nach Hause überlege ich laut hin und her, was ich jetzt machen sollen. Mitlaufen oder nicht? Ich bin immer noch nicht überzeugt, aber mein Mann scheint Blut geleckt zu haben. Er meint, er begleitet mich an dem Tag ja ohnehin, warum soll er nicht auch mitlaufen? Ja, warum eigentlich nicht?

Zu Hause suchen wir im Internet nach weiteren Laufveranstaltungen in der Nähe. Und tatsächlich, zwei Wochen später, gibt es etwas, 5 Kilometer ganz flache Strecke. Ist schon in runtastic gespeichert und wird am Sonntag ausprobiert :D .

Ganz egal, ob ich nun teilnehmen werde oder nicht, mit dem heutigen Lauf bin ich sehr glücklich. Ich bin wirklich schneller geworden, was ich nicht für möglich gehalten habe, als ich anfing, hier zu schreiben. Die Pace von 7:16 incl. meines Kampfes am Berg mit Gehpausen ist eine Welt :D

228
@FeldWaldWiese

Wenn Du 6 km mit 109 HM geschafft hast, dann dürfte es Dir auf der flachen Strecke ähnlich wie mir nach dem Steigerungslauf gehen: Du wirst Dich am Ende fit für viele weitere km fühlen. Bin auf Deinen Bericht vom Sonntag gespannt. :daumen:

230
Es ist aber auch so: wenn man besser werden will, muss man sich anstrengen. Der Trainingsreiz wird durch eine ungewohnte Belastung gesetzt. Wenn man immer nur die gleiche Belastung ausübt, dann arrangiert sich der Körper damit, passt sich genau daran an und wird nicht besser. Erhöht man hingegen die Belastung, etwa durch einen Tempolauf, Intervalle, Steigungen oder eben mehr Strecke, dann überkompensiert der Körper die Belastung, und man kann nach einer Erholungszeit von 2 Tagen (1 lauffreier Tag) mehr Leistung oder mehr Ausdauer abrufen, als zuvor, und den Trainingsreiz weiter steigern, um sich kontinuierlich zu verbessern (bis zum persönlichen Anschlag; bei allem Training ist nicht jeder zum Spitzenathleten berufen!). Das ist der Trainiingseffekt. Von ganz alleine wird man nicht besser, es muss auch mal ein wenig weh tun. Nur eben nicht in irgenwelchen Gelenken oder Sehnen, sondern in der Lunge und den Muskeln (der berühmte Kater hinterher). Bei ersterem, muss man sofort aufhören, bei letzterem hat man alles richtig gemacht.

231
Alderamin hat geschrieben:Das ist der Trainiingseffekt. Von ganz alleine wird man nicht besser, es muss auch mal ein wenig weh tun. Nur eben nicht in irgenwelchen Gelenken oder Sehnen, sondern in der Lunge und den Muskeln (der berühmte Kater hinterher). Bei ersterem, muss man sofort aufhören, bei letzterem hat man alles richtig gemacht.
Da bin ich anderer Meinung, denn für mich gehört schon Muskelkater in die Überlastungsregion. Durch den Muskelkater zeigt mir mein Körper, dass es zuviel war.
Weh tun darf gar nichts, aber anstrengend darf es sein. Diesen Unterschied nehme ich deutlich wahr und richte mich auch danach. Was nützt mir denn das harte Training, wenn ich danach erstmal tagelang Zeit brauche, damit die Schäden wieder repariert werden?

Durch meine Erfahrungen mit Yoga kenne ich diesen Punkt zwischen "Ist nicht angenehm, aber auszuhalten" und "sofort aufhören, aua" sehr gut.

Ich mache ja durchaus Fortschritte, wenn auch sehr langsam. Dafür aber körperschonend und damit für mich genau richtig.
Mit meinem Alter und den vorgeschädigten Knien und Füßen hatte ich letztes Jahr nicht die besten Voraussetzungen, um mit dem Laufen anzufangen. Na gut, ich habe kein Übergewicht, aber mein Körper war ein unbewegter Knochensack.

Und dieser Knochensack kann jetzt laufen und nichts tut dabei oder hinterher weh. Das bedeutet ja nicht, dass ich mich nicht fordere. Das mache ich bei jedem Lauf.

232
Es soll ja auch nicht unbedingt ein schmerzhafter Muskelkater sein, aber am Tag danach darf man schon noch spüren, was man gestern getan hat. Ich fühle heute auch noch Pudding in den Beinen von meiner Radfahrt zur Arbeit gestern (2x 33 km in 1h40 bzw. 1h27). Während der Laufsteigerung hatte ich eigentlich die ganze Zeit einen leichten Muskelkater. Merkte ich vor allem abends, vor dem zu-Bett-Gehen. Aber nein, es soll da nicht wirklich weh tun, nur etwas zwicken.

233
Ich kann mir gar keinen Muskelkater erlauben, denn heute war schon wieder stramme Gartenarbeit und der Haushalt dran. Kletterrosen schneiden (Rücken strecken, Arme über den Kopf) und Terrasse wischen (immer schön seitlich aus dem Rücken heraus und mit viel Kraft dreckige Stellen scheuern), dazu noch Unkraut aus den Pflasterritzen prockeln (immer schön in die Hocke und wieder hoch) sind bestes Ganzkörpertraining.

Wenn ich nach dem Laufen aus der Dusche komme, möchte ich mich rundum wohl fühlen. Da darf nichts zwicken oder schmerzen, dann habe ich etwas falsch gemacht. Mich haben schon die leichten Muskelzuckungen im Bett irre gemacht, die ich aber mit Magnesium gut in den Griff bekommen habe.

Bist du bei dem ständigen Muskelkater (auch wenn er nur ganz minimal war) nie auf die Idee gekommen, dass weniger mehr wäre?

234
FeldWaldWiese hat geschrieben:Bist du bei dem ständigen Muskelkater (auch wenn er nur ganz minimal war) nie auf die Idee gekommen, dass weniger mehr wäre?
? :confused:

Eher schlechtes Gewissen gehabt, nur zweimal statt dreimal die Woche gelaufen zu sein. Die Verletzung hatte auch nichts mit "zu viel gelaufen" zu tun, sondern mit der falschen Technik (zu lange Schritte, Fersenlauf) und dem falschen Schuhwerk/Einlagen (Kork-Leder in Schuhe mit zu viel Sprengung).

235
Heute war dann also die "5-Kilometer-ganz-flache-Strecke" dran. Im Rücken merke ich noch die Gartenarbeit, aber die Beine sind fit. Der Gatte auch :D . Er hat mir erzählt, dass er ohne mich wohl überhaupt nicht laufen würde, sich aber durch meine Hartnäckigkeit motiviert fühlt. Na, wenn das kein tolles Kompliment ist.

Da wir uns nicht verlaufen wollen, muss ich heute das Handy mit runtastic und der gespeicherten Strecke in der Hand halten. Ich muss mich mal nach einer Halterung fürs Handgelenk umsehen. Für den Oberarm habe ich so ein Plastikding, aber das ist furchtbar unpraktisch und zu weit für das Handgelenk. Na gut, dann also ab ins schwitzige Händchen mit dem Handy.

Die Strecke fängt unglaublich schön an. Es ist ein unbefestigter Radweg mitten zwischen hohen Bäumen, ganz ebener Untergrund, läuft sich einfach wunderbar. Nach zwei Kilometern (7:04 und 6:30) ist damit aber leider Schluss, und es geht auf Straßen weiter. Am Ende von Kilometer 3 trifft mich fast der Schlag: nach einer Kurve geht es einen Berg hoch :angst: . Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Mein Mann redet mir gut zu, "komm schon, das schaffst du", und tatsächlich tragen meine Beine mich den Hügel hinauf. Oben angekommen meldet sich runtastic und sagt, Kilometer 3 mit Steigung waren 6:59.

Der Weg biegt jetzt nach rechts ab und erwarte als Belohnung für den Anstieg, dass es auch wieder runter geht, aber nichts da. Noch nichtmal flache Strecke, es geht schnurgeradeaus und weiter sanft bergauf. Da mein Puls schon bei 175 ist und sich mit weiterer Steigung beim Laufen bestimmt nicht wieder einkriegt, gehe ich ein kurzes Stück bis zum nächsten Baum, dann wird bis zum Ende durchgelaufen. Dieser vierte Kilometer verläuft auf offener Strecke und wir bekommen ordentlich Gegenwind ab. Mit Gegenwind und kurzer Gehpause werden es dann 8:03.

Der letzte Kilometer (6:58) geht kreuz und quer durch den Ort, und ohne das Handy in meiner inzwischen klitschnassen Hand hätten wir uns hier sicher verlaufen.

Am Ende sind es 5,03 Kilometer in 35:51 Minuten, Pace 7:07.

Was mache ich jetzt? Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf, aber ich komme zu keiner Entscheidung, ob ich nun an einer Laufveranstaltung teilnehmen soll. Ich liebe es, auf schönen Wegen einfach vor mich hin zu laufen, aber ich zweifele, ob dieses Messen von Zeiten und Entfernungen wirklich der richtige Weg für mich ist. Auf der anderen Seite bin ich auch stolz auf mich, dass die nackten Zahlen mir zeigen, wieviel schneller ich inzwischen unterwegs bin.
Ist schwierig, ich komme da zur Zeit nicht weiter. Mal sehen, wie die nächste Woche wird.

Nochmal Zahlen:
Diese Woche insgesamt 21,21 Kilometer, durchschnittliche Pace 7:11

236
@FeldWaldWiese

Ich hab' auf meinem Handy die Komoot-App, damit kann man Strecken von Komoot (von anderen oder selbst geplant) ablaufen und sie sich vorlesen lassen, z.B. über Kopfhörer (also Sprachnavigation mit Anweisungen wie "in 50 m rechts"). Dann braucht man gar nicht aufs Handy zu schauen und kann es in der Tasche/Gürtel lassen. Klappt auch, während Musik abgespielt wird, jedenfalls auf dem iPhone unter iOS 9.

Kannst Du kostenlos ausprobieren, die erste Region (der lokale Kreis) in Komoot ist kostenlos, d.h. man kann dort Strecken laden bzw. planen. Eine weitere Region kostet dann 3,99 Euro. Es gibt auch Pakete für z.B 8,99 mit mehreren Regionen; die ganze Welt kostet 29,99 Euro. Die App ist, wenn ich mich recht entsinne, auch kostenlos.

237
FeldWaldWiese hat geschrieben:Was mache ich jetzt? Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf, aber ich komme zu keiner Entscheidung, ob ich nun an einer Laufveranstaltung teilnehmen soll. Ich liebe es, auf schönen Wegen einfach vor mich hin zu laufen, aber ich zweifele, ob dieses Messen von Zeiten und Entfernungen wirklich der richtige Weg für mich ist. Auf der anderen Seite bin ich auch stolz auf mich, dass die nackten Zahlen mir zeigen, wieviel schneller ich inzwischen unterwegs bin.
Wo ist das Problem ? Wie du richtig erkannt hast, zeigen dir die nüchternen Zahlen ganz eindeutig, welch tolle Entwicklung du genommen hast. Wenn du den heutigen Berg mit Gehpause mal ausklammerst, warst du durch die Bank um 7:00/km unterwegs. Und wenn du heute gemusst hättest, wäre am/nach dem Berg auch noch mehr gegangen.

Ich an deiner Stelle würde mal langsam aufhören mit der Grübelei, ob du den Wettkampf laufen sollst, und stattdessen mal anfangen, drüber nachzudenken, wie du ihn denn gestalten willst, damit du maximalen Gewinn für dich daraus ziehen kannst. Und das muss bei deiner Gesamtkonstellation ja nicht unbedingt eine phänomenale Bestzeit sein. Da kannst du deine individuellen Vorlieben (stressfrei laufen, ohne Pause laufen, Göttergatten schlagen) durchaus mit einbringen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

238
Alderamin hat geschrieben:Bei ersterem, muss man sofort aufhören, bei letzterem hat man alles richtig gemacht.
Falsch. Muskelkater ist an sich nichts wirklich Schlimmes, und man überlebt es und er heilt auch vollständig aus. Dennoch ist er das untrügliche Zeichen, es übertrieben zu haben.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Was mache ich jetzt? Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf, aber ich komme zu keiner Entscheidung, ob ich nun an einer Laufveranstaltung teilnehmen soll.
Ich kann dir auch nur dazu raten, an dieser Laufveranstaltung teilzunehmen. Wichtig ist halt, mit welcher Einstellung du hingehst. Wenn du denkst, "ich muss da mithalten", "Ich muss mein Bestes geben", "Ich muss eine super Zeit raushauen", "Ich darf nicht nachlassen", dann setzt du dich damit tatsächlich zu sehr unter Druck. Aber wenn du hingehst, um eine schöne Zeit unter Gleichgesinnten zu verbringen, um die Volksfest-Atmosphäre zu genießen, um dich übers Kuchenbuffett herzumachen und um einfach einen schönen Lauf unter anderen Bedingungen zu erleben, dann TU ES! Stell dich ganz hinten hin, da ist die Stimmung total relaxt (ich hab da schon die schönsten Unterhaltungen gehabt), unterhalte dich an der Verpflegungsstelle mit den Helfern und trabe einfach locker vor dich hin. Du wirst es genießen!


LG vom Bergschreck

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dicke_Wade hat geschrieben:Falsch. Muskelkater ist an sich nichts wirklich Schlimmes, und man überlebt es und er heilt auch vollständig aus. Dennoch ist er das untrügliche Zeichen, es übertrieben zu haben.
Na ja, erstens war es nur ein leichter, hab' ich ja oben extra nochmal betont; ich rede ja nicht davon, dass es wirklich schmerzte, eher ein Zwicken bei bestimmten Bewegungen. Und zweitens war am Anfang mit 8 WKM oder so bei einer Pace von 7:00 der Umfang wirklich so bescheiden, dass mir hier keiner Übertraining vorgeworfen hätte. Und nachher war's der als lasch geltende Steffny-Plan für 10 km sub 55 mit 3 Einheiten pro Woche (von denen ich oft eine noch fallen ließ, um statt dessen schwimmen zu gehen). Es ist (bei mir) einfach so: wenn ich die Belastung steigere, dann merke ich das auch am nächsten Tag.

241
ich glaube es gibt ja auch unterschiede in den muskelkatern. der eine ist ein löwe und der andere ein miezchen. ich finde, miezchen dürfen gern sein.

ansonsten hab ich ein bisschen angst mich hier zu äußern, feldwaldwiese - ist dir das am ende gar nicht recht dass man hier senf dazu gibt?kommt mir so vor
16.9.2017: 7km

242
Ich bilde mir ein, dass man sich hier sehr wohl äußern darf. Aber es könnte auch hilfreich sein, sich zu vergegenwärtigen, dass zum Thema "Härte gegen sich selbst" jeder seinen eigenen Maßstab mitbringt. Während manche Herren der Schöpfung - zumal wenn im Midlife-Crisis-fähigen Alter - gerne mal einen auf knallharten Macker mimen wollen ("Was mich nicht umbringt macht mich härter"), möchten andere einen schonenderen Umgang mit sich selbst pflegen, zumal wenn da noch gewisse Schwierigkeiten mit dem Thema Druck hinter jeder Ecke lauern. Wirklich beurteilen kann man das wohl nur, wenn man selbst mal so etwas erlebt hat (habe ich zum Glück nicht).

Ich finde, unter ihren Randbedingungen zeigt FeldWaldWiese ein großes Kämpferherz. Allein ihr Umgang mit "dem Berg" macht diesen Faden immer wieder lesenswert. Auch wenn ich selbst manchmal denke "Jetzt könnte sie aber langsam auch mal ein, zwei Kilometer Distanz draufpacken" - das ist allein ihre Sache, letztlich muss sie das Tempo ihrer Fortschritte selber festlegen. Und solange sie immer wieder eine diebische Lust verspürt, es wahlweise dem Berg oder ihrem verehrten Göttergatten oder auch beiden mal so richtig zu zeigen, habe ich wenig Bedenken, dass da allzu bald Stagnation und Langeweile aufkommen. Und nur darauf kommt es an - dass sie sich ihren Spaß am Laufen bewahrt, weil ihr das Laufen den Alltag erträglicher macht. Da kann es ihr herzlich wurscht sein, ob andere einem bisschen Muskelkater die gleiche Bedeutung zumessen wie sie selbst.

Um jetzt aber nicht in zu viel Ausgewogenheit zu versanden: ich selbst meine auch, ein bisschen Muskelkater ist nicht schlimm - zeigt nur, dass man 'ne Schippe draufgelegt hat. Wenn's aber so stark ist, dass man tagelang in seiner Beweglichkeit behindert ist, dann war's nur dumm, nämlich übertrieben viel.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

243
Laufwettkampf ja oder nein, das kannst schlussendlich nur du selbst entscheiden. Ich kann versuchen, dir meine Erfahrungen aus diesem Bereich darzulegen. Vielleicht sind die hilfreich. Wenn nicht: Einfach ignorieren.

Ich "betreue" ja eine sehr gute Freundin bei ihren läuferischen Anfängen, und die ist sowohl läuferisch als auch in Sachen Persönlichkeit dir (oder dem, was ich von dir hier mitbekomme), durchaus ähnlich. Freude am Laufen, Selbstzweifel, Lockerheit, Angst diese zu verlieren, all das. Sie ist mittlerweile Wettkämpfe gelaufen, und sie hat Spaß daran gefunden. Zum einen, weil wirklich alles stimmt, was Bergschreck schreibt. Es laufen hinten so viele Menschen mit, denen es einfach Freude macht, mit anderen zusammen zu laufen. Und sei es hinter den anderen her. Die meisten Volksläufe sind Volksfeste, und das Gefühl beim Duschen und nachher mit einem Stück Kuchen und einem Kaffee im Zielbereich ist mit nichts auf der Welt zu vergleichen - egal ob nach 20 oder 40 Minuten.

Druck ist aber ein Faktor. Rational: Du brauchst keinen Druck zu empfinden, du läufst gut, du würdest sicher inmitten fröhlicher Menschen ins Ziel kommen. Nur du weißt, wie anfällig du aber für die hässliche Seite des Drucks bist, für Angst vorm Versagen, für Unzufriedenheit.

Wir verwenden manchmal den selbst geprägten Begriff des Spiel-Drucks, der im Gegensatz steht zu echtem Druck. Laufen ist ein Spiel, wir laufen normalerweise für nichts und gegen niemandem, sondern immer nur zum Spaß. Dieser Spaß kann darin bestehen, sich ein Ziel zu setzen und für dieses auch mal weniger spaßige Minuten zu erleben. Dieser Spaß kann darin bestehen, gute Läufe zu feiern und schlechte zu analysieren. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es eben Spaß ist, dass der Druck nur ein Spiel-Druck ist, nur einer, den wir uns zunutze machen, um was zu erreichen, der aber kein wirklicher ist, weil es nie irgendwelche Konsequenzen gibt.

Im Idealfall lernt man im Spiel mit dem Spiel-Druck auch einiges über echten Druck. Aber diesbezüglich sollte man sich auch keinen Druck machen.
:zwinker2:

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crsieben hat geschrieben: Druck ist aber ein Faktor. Rational: Du brauchst keinen Druck zu empfinden, du läufst gut, du würdest sicher inmitten fröhlicher Menschen ins Ziel kommen. Nur du weißt, wie anfällig du aber für die hässliche Seite des Drucks bist, für Angst vorm Versagen, für Unzufriedenheit.

Wir verwenden manchmal den selbst geprägten Begriff des Spiel-Drucks, der im Gegensatz steht zu echtem Druck. Laufen ist ein Spiel, wir laufen normalerweise für nichts und gegen niemandem, sondern immer nur zum Spaß. Dieser Spaß kann darin bestehen, sich ein Ziel zu setzen und für dieses auch mal weniger spaßige Minuten zu erleben. Dieser Spaß kann darin bestehen, gute Läufe zu feiern und schlechte zu analysieren. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es eben Spaß ist, dass der Druck nur ein Spiel-Druck ist, nur einer, den wir uns zunutze machen, um was zu erreichen, der aber kein wirklicher ist, weil es nie irgendwelche Konsequenzen gibt.

Im Idealfall lernt man im Spiel mit dem Spiel-Druck auch einiges über echten Druck. Aber diesbezüglich sollte man sich auch keinen Druck machen.
:zwinker2:
Schön geschrieben.

Ich für meinen Teil hatte ja auch etwas Bammel, eine miese Zeit zu laufen, aber warum? Es lacht auch den letzten keiner aus, im Gegenteil, die werden erst recht angefeuert. Die Nichtläufer würden doch selbst gar keine 5 oder gar 10 km schaffen, und die Läufer kennen doch alle die Schwierigkeiten des Einstiegs.

In der Tat war ich dann nach dem ersten und bisher einzigen Wettkampf auch ein wenig hin- und hergerissen von meinem Ergebnis, ich hatte zwar mein selbstgestecktes Ziel erreicht, aber war relativ weit hinten im Feld, selbst in meiner Altersklasse, das erdet natürlich. Aber das war ja als Anfänger mit 8 kg Übergewicht auch nicht anders zu erwarten. Aber jetzt habe ich einen eigenen Datenpunkt, gegen den ich antreten und ihn verbessern kann, und ich bin froh, dass die Latte so niedrig liegt, das Tempo laufe ich jetzt mit 6 kg weniger ja schon im lockeren Trainingslauf, trotz in Summe 4 Monaten Laufpause. Und mit einem Wettkampf schafft man sich Motivation (eben jenen "Spiel-Druck"), spätestens wenn man beim normalen, regelmäßigen Joggen keine Steigerung mehr erreicht und nur noch aus Gewohnheit läuft.

Aber das muss nicht für jeden etwas sein. Wer mit sich selbst, der Welt und seiner Lauferei glücklich ist, der muss sich zu keinem Wettkampf zwingen. So ging's mir früher auch. Hab' dann nur irgendwann einfach aufgehört, weil's mir langweilig wurde, alles wird halt irgendwann zur Gewohnheit. Und wenn das Wetter dann usselig wird...

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crsieben hat geschrieben:Wir verwenden manchmal den selbst geprägten Begriff des Spiel-Drucks, der im Gegensatz steht zu echtem Druck. Laufen ist ein Spiel, wir laufen normalerweise für nichts und gegen niemandem, sondern immer nur zum Spaß.
"Spiel-Druck": ein schöner und treffender Begriff.

Haben wir uns nicht früher als Kinder beim Laufen auch immer unter einen solchen Spiel-Druck gesetzt, einfach so ? Wir konnten doch kaum mal von A nach B laufen, ohne dass einer rufen musste "Wer als erster da ist !". Der Sieger freute sich kurz, wer Zweiter wurde, nahm's nicht weiter tragisch. Und wer grundsätzlich immer hinten dran war, machte sich auch keinen großen Stress und war froh, dass er trotzdem bei den Kumpels dabei sein durfte. Spätestens 3 Sekunden nach der Ankunft war alles vergessen, da es ja von vornherein überhaupt nichts bedeutete.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Es ist so toll von Euch, mir hier Mut zu machen, wenn ich ihn brauche. Und im Moment habe ich ihn bei der Grübelei und den Selbstzweifeln wirklich nötig. Natürlich kann sich hier jeder äußern, ich freue mich über Denkanstöße und Austausch. Und auch andere Meinungen (nur was wehtut bringt was :zwinker2: ) sind willkommen.

Sollte tatsächlich noch jemand glauben, dass ich mich nicht richtig fordere, dann hat er mich heute nicht laufen gesehen :D :D :D .

Montage sind sowieso doof und kurz vor dem Lauf bekam ich noch einen Anruf mit einer sehr blöden, frustrierenden Nachricht, dazu hat es geregnet bei ekligem Wind und 15 Grad. Beste Voraussetzungen, es der Straße mal ordentlich zu zeigen :teufel: . Der beste Ehemann von allen wartete schon fertig umgezogen auf mich. Uns ging es trotz des Laufes gestern körperlich sehr gut (noch nicht mal der Ansatz eines Muskelkaters :zwinker5: ), also wollten wir uns mal richtig warm laufen. Kurze Runde ins nächste Dorf zweimal laufen, nicht besonders viel Strecke (die werde ich am Freitag vielleicht mal verlängern), viel schnelle Straße und moderate Anstiege auf Kilometer 2 und 4.

Ich merke schon beim Loslaufen, dass ich heute den Turbo in den Beinen habe. So ein Gefühl muss dieses "lockere" Laufen sein, von dem ich immer wieder lese, es aber selber noch nicht richtig gefühlt habe. Wir reden beim Laufen über den blöden Anruf, ich lasse meinen Ärger auch mit vielen Worten raus, und nach einem Kilometer meldet Runtastic-Vanessa eine Pace von 6:39.
Kilometer zwei geht durchgehend ganz leicht bergauf. Das merke ich immer sofort, mir fehlt einfach die Kraft in den Beinen. Es werden genau 7:00.
Jetzt geht es auf die zweite Runde, und ich kann noch schneller: 6:31 und 6:54 für Kilometer 3 und 4. Dann noch ein paar Schritte bis vor die Haustür.

Insgesamt sind es 4,48 Kilometer in 30:24 Minuten, Pace 6:47 :nick: .

Ich bin zum ersten Mal unter 7:00 geblieben und daher so schnell wie noch nie gelaufen. Ich kriege das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Die Beine fühlen sich bestens an, und nachdem ich die Schuhe ausgezogen habe, ist mein Körper wieder komplett im Normalzustand. Bin mal gespannt, was die Beine zu der ungewohnten Belastung morgen zu sagen haben. Aber da es zwar wirklich anstrengend, aber nicht überfordernd war, wird es wohl passen.

Das war letzte Woche, die schon so super gelaufen ist und auch heute für mich das deutliche Zeichen meines Körpers, dass eine Entwicklung stattfindet. Nur eben nicht mit der Brechstange, sondern ganz sanft und in meinem Tempo. Ich spüre, wenn mir der Körper mehr anbietet und kann es dann mit Leichtigkeit und Freude umsetzen. Ich bin bestimmt kein Weichei, dass sich selbst in Watte packt, aber das Laufen ist ja nur ein kleiner Teil meines Lebens. Und viele begrenzende Faktoren haben gar nichts mit der Lauferei zu tun, beeinflussen das Leistungsvermögen aber beträchtlich.

Zu dem Thema "Laufveranstaltung" halte ich mir erstmal noch alles offen. Klar werde ich langsam hinterher wackeln und zu den umjubelten Letzten gehören, das ist auch gar nicht schlimm. Ich muss sehen, was sonst noch so an Druck in meinem Leben los ist. Wenn das zuviel wird, geht mir möglicherweise die Puste aus. Es passieren zur Zeit so viele belastende Dinge, die an mir herumzerren. Keine Ahnung, wieviel Kraft ich in vier Wochen habe.

Das ändert aber nichts daran, dass ich es nicht aus den Gedanken verliere und erstmal so weiterlaufe, als ob ich sicher teilnehme. Deswegen heute schonmal den "Tempo"lauf erledigt :D , Mittwoch ohne Gatten irgendwo im Wald unterwegs und Freitag stehen 8 Kilometer an. Ich habe den Gatten gerade darüber informiert. So weit ist er noch nie gelaufen, aber da muss er jetzt mit.

Was ich heute beim Laufen gelernt habe:
Schnell laufen ist geil :nick: .

247
FeldWaldWiese hat geschrieben:Beste Voraussetzungen, es der Straße mal ordentlich zu zeigen
Nächster Schritt zur Läuferwerdung: Du begreifst schlechte Nachrichten und Ärger gar nicht mehr als schlechte Nachrichten und Ärgern, sondern nur noch als Antreiber für den nächsten Tempolauf.
:D
FeldWaldWiese hat geschrieben:Klar werde ich langsam hinterher wackeln und zu den umjubelten Letzten gehören, das ist auch gar nicht schlimm.
"Zu den Letzten gehören" reicht nicht. Umjubelt wird nur der wirklich Allerletzte. Ob das dann nun in einigen Fällen vielleicht auch die Erleichterung ist, dass endlich die Strecke frei ist für den Hauptlauf, ist schwer zu sagen - und irgendwie auch egal.

John Bingham sagt übrigens:
“The miracle isn't that I finished. The miracle is that I had the courage to start.”

248
Alderamin hat geschrieben:@FeldWaldWiese

Wenn Du 6 km mit 109 HM geschafft hast, dann dürfte es Dir auf der flachen Strecke ähnlich wie mir nach dem Steigerungslauf gehen: Du wirst Dich am Ende fit für viele weitere km fühlen. Bin auf Deinen Bericht vom Sonntag gespannt. :daumen:
FeldWaldWiese hat geschrieben: Insgesamt sind es 4,48 Kilometer in 30:24 Minuten, Pace 6:47 :nick: .

Ich bin zum ersten Mal unter 7:00 geblieben und daher so schnell wie noch nie gelaufen. Ich kriege das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Die Beine fühlen sich bestens an, und nachdem ich die Schuhe ausgezogen habe, ist mein Körper wieder komplett im Normalzustand.
Na, hab' ich's nicht gesagt, hab' ich's nicht gesagt? Doch, hab' ich! Auch wenn's einen Tag länger gedauert hat.

Ab und zu mal an die Grenzen gehen zahlt sich später aus. Deswegen soll man ja verschieden lange und schnelle Läufe unter der Woche mischen, dann trainiert man mal Ausdauer, mal Tempo, mal regeneriert man. Die Komfortzone gelegentlich zu verlassen bringt einfach mehr und macht dann im Nachgang auch mehr Spaß.

249
Alderamin hat geschrieben:Na, hab' ich's nicht gesagt, hab' ich's nicht gesagt? Doch, hab' ich! Auch wenn's einen Tag länger gedauert hat.

Ab und zu mal an die Grenzen gehen zahlt sich später aus. Deswegen soll man ja verschieden lange und schnelle Läufe unter der Woche mischen, dann trainiert man mal Ausdauer, mal Tempo, mal regeneriert man. Die Komfortzone gelegentlich zu verlassen bringt einfach mehr und macht dann im Nachgang auch mehr Spaß.
Jaja, du bist eine Seher, ein Prophet, ein Medium, du hast es vorausgesehen :nick: :daumen: .

Und ein klein wenig habe ich die letzte Woche auch schon gespürt, dass da was geht.

Ich gehe bei meinem (noch) geringen Leistungsvermögen bei jedem Lauf an meine Grenzen. Ich habe nie das Gefühl, dass noch mehr drin gewesen wäre. Ok, heute wäre vielleicht noch ein weiterer Kilometer gegangen, aber nur ohne Steigung. Von Regeneration beim Laufen bin ich soweit entfernt wie vom Mars.

Ich habe ja inzwischen auch ein paar Bücher übers Laufen gelesen und viel Zeit hier im Forum verbracht. Die Theorie des Lauftrainings ist mir klar, ich kann es nur noch nicht für mich umsetzen. Mein Tempo lässt sich nicht beliebig variieren. Wenn das so wäre, würde ich mich nicht wie ein Schnitzel über Zeiten unter 7:00 freuen. Ich kann nur zwischen langsam, ganz langsam und nicht ganz so langsam wählen, mehr ist einfach nicht drin. Das ist aber in Ordnung, denn vor ein paar Monaten war ganz langsam die einzige Alternative.

Genauso ist es mit der Länge. Das hatte ich ja schon versucht und wurde dann vor ein paar Wochen von meiner Bluthochdruckgeschichte so brutal gestoppt. Danach kam die große Hitze, die uns allen so zugesetzt hat. Und erst jetzt kann ich dieses Thema wieder in Angriff nehmen.

Aber wie meine Tempoverbesserung fällt mir auch bei der Streckenlänge nichts in den Schoß. Ich muss meinem Körper jede Sekunde und jeden Meter mühsam abringen. Eine Komfortzone beim Laufen habe ich leider auch nicht. Die verlasse ich jedesmal, wenn ich in Laufklamotten vor die Türe trete :wink: .

250
crsieben hat geschrieben:Nächster Schritt zur Läuferwerdung: Du begreifst schlechte Nachrichten und Ärger gar nicht mehr als schlechte Nachrichten und Ärgern, sondern nur noch als Antreiber für den nächsten Tempolauf.
:D
Das geht mittlerweile so weit, dass ich traurig bin, morgen nicht laufen zu können. Aber irgendwann muss auch mal Pause sein, und ich bin jetzt zwei Tage hintereinander gelaufen.

Ich freue mich immer noch so sehr auf jeden Lauf, weil es mir danach so unbeschreiblich besser geht. Was die Lauferei mit meinem Kopf macht, ist wirklich sensationell :nick: . Da reicht schon eine halbe Stunde um den Pudding. Vielleicht laufe ich diese kurzen Runden deshalb auch so gerne. Danach ist der Großputz im Hirn erledigt und eigentlich hat der Lauf seinen Zweck schon erfüllt.
crsieben hat geschrieben: "Zu den Letzten gehören" reicht nicht. Umjubelt wird nur der wirklich Allerletzte. Ob das dann nun in einigen Fällen vielleicht auch die Erleichterung ist, dass endlich die Strecke frei ist für den Hauptlauf, ist schwer zu sagen - und irgendwie auch egal.

John Bingham sagt übrigens:
“The miracle isn't that I finished. The miracle is that I had the courage to start.”
Mein lieber Schwiegervater meinte, der Erste und der Letzte schafft es in die Zeitung :zwinker2: .
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