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Vom Glück, ein Läufer zu werden

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Es stürmt immer noch ums Haus. Hört das denn nie auf? Wenigstens regnet es nicht, auch die Sonne lässt sich ab und zu mal sehen.
Ich muss heute allein laufen, der Gatte hat andere Pläne. Draußen sind es 4°, ich packe mich entsprechend dick ein. Außerdem teste ich meinen neuen Lauf-BH. Upps, das Gerät zwingt mich sofort nach dem Anziehen in eine absolut aufrechte Position. Kommt mir vor, als wäre ein Stock auf meinem Rücken verschnallt.
Los geht es ab Haustür.

Gleich zu Beginn bekomme ich eine Kostprobe, was mich heute stellenweise an Wind erwartet. Dazu geht es auch noch leicht bergauf. Aber es gibt auch Erfreuliches: der Wind hat die Feldwege trocken gepustet, es sind nur die größten Pfützen übrig geblieben. Kein zäher Matsch mehr, ich bin wirklich mit wenig zufrieden. Dafür regt sich Kollege Puls mächtig auf und wird sich beim gesamten Lauf nicht wieder einkriegen. Keine Ahnung, was in ihn gefahren ist.

KM 1 mit 7:10, dann komme ich langsam in geschützteres Gebiet. Der Wind erwischt mich hier nicht. KM 2 mit 6:32, bei KM 3 geht es ca. 30 Höhenmeter hinauf. Stört mich nicht, ich stapfe tapfer mit 6:24 hoch.
Jetzt kommt ein holpriges Stück mit vielen Stolperfallen, da passe ich mit 6:35 gut auf meine Füße auf.

KM 5 geht bergab, ich liebe es mit 6:06. Bei KM 6 erwischt mit der Wind seitlich, außerdem geht es schon wieder bergauf. Bremst mich auf 6:31.

Ich nähere mich der Haustür. Soll ich heute die Runde ins nächste Dorf dranhängen? Der letzte Abschnitt wäre dann im freien Feld bergauf voll gegen den Wind, außerdem hat sich der Puls im orangenen Bereich festgesetzt und macht keine Anstalten, wieder runter zu kommen.
Ach, die Sonne scheint so schön, die Beinchen fliegen, ich wage es.

Zunächst bekomme ich etwas Rückenwind, den ich auf KM 7 mit 5:56 dankbar annehme. Dann wird es wirklich fies, am Ende von KM 8 zeigt mir der Wind, was er heute kann und verlangsamt mich auf 6:26.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Hause, nur noch ein Anstieg, aber dieses Stück ist dann doch zu heftig. Der Wind kommt in Böen, die ich nur mit Mühe gehend schaffe. Zwischen den Böen laufe ich immer mal ein Stück.

Zu Hause angekommen bin ich zwar fix und fertig, aber auch richtig stolz auf mich. Nur Polar meint, ich hätte einen unterfordernden Spaziergang gemacht und stuft meinen Running Index herunter. Die spinnen, die Finnen…

8,87 Kilometer, Dauer 58:28
Pace 6:35, ∅Puls 159
97 Höhenmeter

Heute gab es übrigens keinerlei Seitenstechen. Kann also nicht an der Anstrengung liegen, denn die war heute schon enorm.

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Unsere Läufe waren heute aber seeeehr ähnlich, da hätten wir ja glatt zusammen laufen können … :hallo:
Ich hätte sogar noch zusätzlich Eisregen mit anbieten können.

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deluxe71 hat geschrieben:Unsere Läufe waren heute aber seeeehr ähnlich, da hätten wir ja glatt zusammen laufen können … :hallo:
Ich hätte sogar noch zusätzlich Eisregen mit anbieten können.
Hab ich bei dir gelesen :) .

Der Regen kam hier später, als ich schon zu Hause war.
Mal sehen, wie es Mittwoch wird, wenn ich wieder unterwegs bin. Geplant ist die lange Bergrunde, aber das muss nicht heißen, dass ich das auch laufe :wink: .

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Heute werde ich schon vor dem Loslaufen überrascht. Wir wollen ab Haustür starten. Ich stehe am Gartentor, der Gatte tritt aus dem Haus, merkt, dass es kalt und windig ist und leicht regnet. Er wünscht mir einen schönen Lauf und verschwindet wieder im warmen, trockenen Haus :hihi: .

Ich sehe es positiv: ich kann so laufen, wie ich will.

Es geht erstmal leicht bergab, der Wind spielt keine große Rolle. Mit 6:54 komme ich gut in den Lauf.
Das war es dann auch schon mit der netten Lauferei, denn es geht die nächsten vier Kilometer am matschigen Waldrand in unterschiedlichen Ausprägungen bergauf. Ich bin guter Dinge unterwegs mit 6:39, 6:30, 7:12 (hier ist das steilste Stück, ein nasser Wiesenweg mit 28 Höhenmetern), 6:48.

Ich bin jetzt im Wald, es geht auf KM 6 eine Straße bergab. Das ist mit Abstand das schönste Teilstück. Ich genieße die Entspannung mit 6:12, bevor es zurück auf die Waldwege geht.
Die nächsten vier Kilometer umrunde ich die Pfützen auf dem Weg, tappse kurze Anstiege hinauf und merke, wie ich immer müder werde. 6:42, 6:57, 6:36, 6:57, so richtig komme ich nicht mehr in Gang.

Nach dem 10. Kilometer verlasse ich den Wald. Bis nach Hause geht es jetzt bergauf mit Gegenwind. Keine Chance, das will ich heute nicht mehr. Und so stoppe ich die Uhr und gehe den Rest gegen Wind und Regen zurück.

10,07 Kilometer, Dauer 1:08:09
Pace 6:46, ∅Puls 155
80 Höhenmeter

Zu Hause erwartet mich der Gatte mit einem frisch gekochten Kaffee :D .

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So langsam fehlen mir zum Wetter die Worte. Es stürmt, es regnet, es ist kalt. Es geht mir auf die Nerven, dieses ständige Grau killt die gute Laune. Mir geht auch so langsam die Kraft aus, mich zu motivieren und dagegen zu halten.

Der Gatte ist außer Gefecht gesetzt. Er hatte heute eine Magenspiegelung (alles in Ordnung) und befindet sich vom Betäubungsmittel noch zwischen wach und komatös. Er dämmert selig grinsend vor sich hin, als ich mich zum Laufen fertig mache.

Der heftige Wind macht meine Pläne, auf dem Radweg zu laufen, zunichte. Das tue ich mir nicht an, also ab in den geschützten Wald. Meine mentalen Reserven sind heute überschaubar, also wird es auch nur ein kurzes Läufchen. Husch, rein in den Wald, umdrehen, Weg zurück, das muss reichen.

Und so laufe ich los. Allen Einflüsterungen innerer Stimmen, die mich auf dem Hinweg verleiten wollen, doch eine längere Strecke zu laufen, widerstehe ich. Mit etwas Wind im Rücken läuft es sich gut, aber ich muss den Weg auch wieder zurück. Und dann bin ich irgendwo, die Kraft geht flöten, und es sind noch Kilometer mit Gegenwind vor mir. Nein, heute nicht! Und so bleibe ich stur auf meinem Kurs, kehre am Ende des Weges um und beglückwünsche mich zu der Entscheidung. Wind frontal mit kaltem Regen, das ist so zermürbend!

Ich versuche, mich gedanklich abzulenken und an alles zu denken, nur nicht ans Wetter und ans Laufen. Der Körper kennt die Bewegung, soll er machen. Ich greife nicht ein, sondern schreibe gedanklich Einkaufszettel und ToDo-Listen für den Hausputz. Ich schaffe es tatsächlich, mich komplett in meine Gedankenwelt zu beamen. So richtig bewusst nehme ich den Rückweg gar nicht wahr.

7,24 Kilometer, Dauer 47:14
Pace 6:31, ∅Puls 153
55 Höhenmeter

857
@FeldWaldWiese
Ich verstehe dich, mir geht es auch so. Am meisten nervt es natürlich wenn man raus muss, aber auch an den lauffreien Tagen ist die Stimmung schon gleich viel positiver, wenn man aus dem Fenster guckt und draußen ist es schön.

Als ich gestern bei diesem düsteren windig-kalten Wetter laufen war, kam mir ein laut schimpfender Hundegassigänger entgegen. Zuerst dachte ich, er schimpft mit seinem Hund, aber als ich an den beiden vorbei lief, hat er über das Wetter geflucht … da musste ich dann schmunzeln …

Wochenende soll man angeblich hier mal die Sonne sehen, hoffe bei dir auch …?
Beste Voraussetzungen für den Lala.

858
Das war heute der Lala :hihi: . Den laufe ich immer am Freitag, aber heute konnte ich mich einfach nicht durchringen. Bei dem Wetter und ohne den Gatten als Ablenkung an meiner Seite war ich zu schwach.

So war es einfach nur ein nettes Läufchen, und hinterher war ich sehr stolz auf mich. Gassigänger kamen mir im Wald auch entgegen. Dick eingemummelte Menschen, die mich angesehen haben, als wäre ich ein Alien 👽.

Ich weiß nicht, wo dein „hier“ ist, aber bei mir soll es die ganze nächste Woche weiter stürmen. Mit Regen und Kälte komme ich klar, da habe ich Klamotten, die mich schützen. Aber dieser Wind macht mich fertig. Das ist so kraftraubend.
Sonntag ist zum Glück der Gatte wieder dabei, dann halten sich dunkle Gedanken beim Laufen in Grenzen. Oder ich versuche mal meine Einschlaftechnik aufs Laufen anzuwenden. Wenn ich wach liege und das Gedankenkarussell zur nächsten Runde startet, stelle ich mir einen Ort vor, an dem ich ganz sicher und stundenlang schlafen möchte. Ich statte das Fantasiebild mit ganz vielen Details aus. Damit ist das Hirn so gut beschäftigt und abgelenkt, dass ich darüber irgendwie in den Schlaf gleite.

Vielleicht stelle ich mir unterwegs einfach eine sonnige, windstille, warme Strecke vor, die ich immer schon mal laufen wollte. Spätestens, wenn ich mir Handschuhe und Kapuzen runter reiße, hat es geklappt :zwinker2: .

859
Gibt es evtl. in der Nähe einen Wald, in dem du laufen kannst? Das ist in letzter Zeit meine Strategie. Da ist es windstill(er) und oft ist man auch zumindest ein wenig vor Regen geschützt. Wie wäre es mit einem Poncho? Der ist unten offen, die Wärme kann also gut weg und er schützt vor Wind und Regen. Oder eben eine winddichte und/oder regendichte Jacke.

Toll, dass du dich trotz Wetter in Bewegung setzt. Es ist ja immer wieder schön, draußen zu sein... Und heimzukommen, natürlich auch, wenn der Gatte mit warmem Kaffee wartet. Sehr schön!

860
Katz hat geschrieben:Gibt es evtl. in der Nähe einen Wald, in dem du laufen kannst?
Ich bin meine drei Läufe in dieser Woche alle im Wald gelaufen. :gruebel: Sollte ich das vergessen haben zu erwähnen? :zwinker2:

Die Klamotten sind kein Problem, da passt in diesem Winter alles prima. Regen und Kälte sind zwar lästig, aber stören nicht sehr. Mein Problem ist der Wind, gegen den ich nicht anlaufen mag.

862
Bei uns werfen die Bäume gerne mit Ästen und Zweigen nach mir - wenn ich bei WIND im Wald laufe
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

864
RunningPotatoe hat geschrieben:So hat jeder sein Rezept zum Schnellerwerden - bei mir reicht Beifall. :teufel:
Da ich ohne Zuschauer laufe, bin ich auf die Bäume angewiesen :D
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Die Sonne scheint!!! Die Älteren unter uns werden sich erinnern, dass es das früher öfter gab. Ich hatte fast vergessen, wie schön das sein kann. Knackig kalte 2°, kaum Wind, keine Wolke am Himmel, Sonne ohne Ende. Ein Läufertraum! :D

So geht es raus auf die Strecke vom letzten Samstag, die uns gut gefallen hat. Übrigens :zwinker2: : diesmal nicht im Wald, sondern nur auf Radwegen im Freien.

Zu Beginn sind die Beine etwas maulig, weil ich sie gestern mit Gartenarbeit geärgert habe. Aber das vergeht sehr schnell. Tempo ist heute egal. Mit dem Gatten an meiner Seite habe ich auch wieder nette Gesellschaft. Wir laufen einfach glücklich in der Sonne.

Nach 6,5 Kilometern müssten wir eigentlich abbiegen und uns auf den Rückweg machen, aber wir wollen noch nicht aufhören. Wer weiß, wann es wieder so schön ist, das muss man doch ausnutzen. Jetzt einfach geradeaus ist Neuland, da waren wir noch nie. Der Radweg führt uns ins nächste Dorf, vorbei an einem kleinen Schloss. Von hier aus laufen wir eine kleine Schleife durch Feldwege, die uns zurück zum Start führt.

11,42 Kilometer, Dauer: 1:16:20
Pace 6:41, ∅Puls 149
37 Höhenmeter

Was für ein wunderschöner Abschluss der Laufwoche (37,6 KM). Bin zufrieden.

866
Wir laufen heute etwas überstürzt los, denn der Gatte hat auf dem Regenradar ein Regengebiet entdeckt, vor dem wir doch bitte wieder zu Hause sein wollen. Na gut, dann los. Aber was ziehe ich an? In den letzten Wochen war die Frage einfach zu beantworten: alles :D .
Aber heute zeigt das Thermometer 10°, und das ist für die dicken Pummelklamotten zuviel und für die leichteren Sachen zu wenig. Ich entscheide mich für eine Schicht weniger und lasse die Handschuhe weg.

Wir laufen ab Haustür, zuerst einen Feldweg, dann ein Stück Straße, danach bergauf im Wald, eine Schleife im Wald und den Weg wieder zurück.
Ab Haustür weht der Wind schon wieder gewohnt heftig. Ich bereue sofort, dass die Handschuhe auf der Kommode liegen und nicht meine Finger wärmen. Zwei Kapuzen müssen auch sein. Das liegt aber auch daran, dass ich ein Kopfschwitzer bin. Nach 10 Minuten Laufen bin ich ganz schön schwitzig, aber meine Haare kleben klitschnass am Kopf. Da wird jeder Lufthauch extrem unangenehm.

Ich komme nicht so gut in Gang, die Beine sind noch mit dem Lauf von gestern beschäftigt. Der Gatte neben mir berichtet auch von Startschwierigkeiten. Sobald wir aus dem Wind raus und im Wald sind, wird es besser.
Auf dem 5. Kilometer geht es ein längeres Stück bergab. Der Gatte meint nur „leg los“, und ich renne mit großem Spaß den Hügel runter. Er bekommt schnell irgendwelches Zwacken im Knie und läuft deshalb ungern schnell bergab. Ich weiß ja, dass er mich bei der nächsten Steigung wieder einholt.

Und so kommt es dann auch: Beim letzten Anstieg hat er mich eingeholt und stürmt an mir vorbei. Bergauf schnell laufen ist ja nicht so mein Ding, aber ich versuche mein Bestes und bleibe tatsächlich dran. Nur etwa einen Kilometer weiter, kurz vor der Haustür, muss ich ihn ziehen lassen. Mein Wille, weiter zu beschleunigen, ist ja da, aber der Körper setzt es einfach nicht um.

Das hört sich so an, als ob ich heute irre Geschwindigkeiten gelaufen bin, aber das ist natürlich nicht der Fall. Alles unter 6:00 ist zur Zeit für mich raketenschnell. So freue ich mich über den 5. Kilometer mit 5:56, den 6. Kilometer bergauf mit 6:19 und den Endspurt mit 5:27.

Ab ca. 5,5 KM kam dann übrigens das Regengebiet und hat mächtig Wasser vom Himmel gelassen.

6,75 Kilometer, Dauer 42:42
Pace 6:20, ∅Puls 150
82 Höhenmeter

867
Nach dem Sturm ist vor dem Sturm oder so ähnlich…
Für den Landkreis gibt es eine Unwetterwarnung, draußen regnet es und der Wind ist auch schon am Start. Bevor es hier so richtig los geht, will ich noch eine Runde laufen. Der Gatte verzichtet, er befürchtet, dass ihm im Wald ein Baum auf den Kopf fällt :hihi: .

Die Auswahl an Strecken ist bei diesem Wetter begrenzt. Ich entscheide mich für den Wald, 3,5 Kilometer rein, Wende, 3,5 Kilometer zurück.
Normalerweise würde ich zum Wald laufen, aber das lasse ich heute lieber bleiben. Viel zuviel Wind!

Es geht die ersten 3 Kilometer wellig leicht bergauf, dann ca. 500 Meter bergab, Wende, 500 Meter bergauf und 3 Kilometer wellig leicht bergab, insgesamt 57 Höhenmeter.

Ich komme gut los, obwohl es bergauf geht, und staune über 6:55. Auf dem ersten Kilometer sind die Handschuhe in die Jackentasche gewandert und die Kapuzen von Jacke und Shirt runter gezogen. Ganz schön warm heute. Ich komme allerdings mit dem Geräusch des Windes in den Bäumen nicht klar. Was für ein Radau, da ziehe ich mir lieber die Kapuze vom Shirt wieder über. Die Ruhe bekommt mir mental besser, ich laufe sofort entspannter.

KM 2 mit 6:17. Mhm, eigentlich sollte das nur ein normales Läufchen werden, aber der Körper will wohl schnell wieder ins Auto.
KM 3 mit 5:57. Holla, was ist denn da los?
Jetzt geht es ein Stück bergab, allerdings kann ich nicht so beschleunigen, wie ich gern möchte. Der Weg liegt hier ganztägig im Schatten und ist voller Moos. Kälte und Regen haben das Moos in eine Schicht Glibber verwandelt, auf der höchste Rutschgefahr besteht. Es tut mir in meiner Läuferseele weh, aber ich muss hier einfach Tempo rausnehmen und vorsichtig laufen.
Dann kommt die Wende und es geht den Glibber wieder hinauf. KM 4 in vorsichtigen 6:15.

Mit dem Rückweg bekomme ich jetzt auch Windböen ins Gesicht. KM 5 ist ein unschönes Stück mit viel Gegenwind bei 6:14.
Sobald es etwas geschützter wird, läuft es gleich besser mit 5:49 auf KM 6.

Dann verlassen mich etwas die Kräfte, für KM 7 reicht es nur noch zu 6:05.

Die letzten Meter zum Parkplatz erwischt mich der Wind wieder. Aber ich sehe mein kleines, rotes Auto auf mich warten und renne hin.

7,24 Kilometer, Dauer 44:47
Pace 6:11, ∅Puls 157
57 Höhenmeter

Kollege Puls meint, dass das heute eine heftige Sache war. Aber da es weder Seitenstechen noch Schwindel gab, ist alles in bester Ordnung.

Die Bäume sind allesamt an ihren Plätzen geblieben, die Bedenken des Gatten waren also grundlos. Ich glaube, er ärgert sich, dass er gekniffen hat.

868
Gut gemacht! Und schnell … :daumen:
Heute ging es ja noch mit dem Sturm. Da ich gestern gelaufen bin, habe ich heute lauffrei und ich überlege aber schon fieberhaft, WO ich denn morgen oder spätestens übermorgen laufen gehe? Im Wald ist es dann doch etwas gefährlich, ich sehe hier immer wieder dicke abgeknickte, riesige Bäume, an denen ich Tage zuvor noch vorbeigelaufen bin …
Hier soll es voraussichtlich morgen Abend oder Freitag Morgen eine "Sturmpause" geben. Mal schauen …

869
Der erste Sturm ist vorbei, der nächste Sturm bringt sich schon in Stellung. Als Vorboten hat er Dauerregen geschickt. Nicht schön, aber beim Laufen durchaus auszuhalten.

Als der Gatte im Home-Office den Laptop zuklappt und sein Wochenende startet, weht es zusätzlich schon recht ungemütlich. Der lange Freitagslauf wird es heute nicht, bei Wind bin ich raus. Also regenfest anziehen und ab in den geschützten Wald. Ich schlage die Strecke vor, die ich vorgestern allein gelaufen bin, allerdings etwas langsamer. Einmal pro Woche Rennerei sollte schließlich genügen.

Und so geht es gemütlich los etwas bergauf mit 7:08, KM 2 etwas schneller mit 6:36. Der Regen stört nicht weiter, der Matsch ist überschaubar, und außer ein paar dünnen Zweigen liegt nichts auf dem Weg.

Eigentlich geht es weiter geradeaus, aber der Gatte schlägt vor, rechts abzubiegen. Er weiß aber schon, dass wir dort direkt zum Waldrand laufen, wo es immer ordentlich windet? Ja, weiß er, aber dann könnten wir doch ein Stück bergauf am Waldrand, dann die Straße zurück in den Wald und dann noch die Schleife und dann da lang und dann zurück. Aha! OK, so machen wir das :D .

KM 3 geht dann also matschig bergauf mit Gegenwind bei 7:06, KM 4 etwas besser matschig bergauf mit Seitenwind bei 6:30. Ich will einfach nur noch zurück in den geschützten Wald!

Am Beginn vom KM 5 ist das schlimme Stück geschafft, und es läuft bestens: KM 5 bergab mit 6:21, KM 6 wellig mit 6:26, KM 7 und 8 überwiegend leicht bergab mit 6:12 und 6:13.

So langsam haben sich die Klamotten mit Wasser vollgesogen. Die Jacke ist auch eher wind- als wasserdicht, und ich fange an zu frieren. Gut, dass nach weiteren 400 Metern (in sensationellen 5:42 :nick: ) der Parkplatz erreicht ist.

8,40 Kilometer, Dauer 54:51
Pace 6:32, ∅Puls 155
86 Höhenmeter

Es sieht wirklich so aus, als ob ich insgesamt etwas schneller werde :) .

870
FeldWaldWiese hat geschrieben: Es sieht wirklich so aus, als ob ich insgesamt etwas schneller werde :) .
Etwas? Also aktuell müsste ich mich schon arg bemühen um an deinen Fersen zu bleiben! :geil:
Ich finde es richtig stark und klasse, wie du dich weiter entwickelt hast und sicher noch wirst :daumen:

871
Danke für das Lob, liebe Catch :peinlich: .

Ich denke, dass mir der Vorruhestand seit Dezember sehr hilft. Mental bin ich so ausgeglichen wie schon ewig nicht mehr. Ich schlafe super, esse nicht mehr so viel Müll gegen den Frust und habe etwas abgenommen, was ich nicht mehr zusätzlich auf der Strecke bewegen muss.
Die Bedingungen sind also gut, da lasse ich mich auch von meinem 60. Geburtstag in zwei Monaten nicht beirren :zwinker2: .

Ich lese bei dir immer gern mit und staune über die Länge der Strecken, die du läufst. Da traue ich mich noch nicht so richtig ran. Ist aber aktuell bei dem Mistwetter auch kein Thema. Da reicht es mir aus, dass ich locker mit meinem jüngeren Mann mithalten kann :zwinker2: .

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Wer nicht schnell kann, läuft halt lang. Du hast es eben nicht nötig solche Distanzen zu laufen :zwinker5:
Ja, Gewicht ist eine entscheidende Stellschraube. Wird bei mir zum Glück auch wieder langsam besser.

Mit dem jüngeren Mann mithalten ist natürlich ganz großes Kino :daumen: Mein Mann ist ein ganzes Stück älter als ich und trotzdem bekomme ich das nicht hin, dabei könnte ich vom Alter deine Tochter sein :tocktock: Ich setz mich dann mal in die Ecke und schäme mich, wenigstens brauch ich dann bei dem Sturm nicht raus. :zwinker5:

Ich hoffe doch, wir bekommen irgendwann einen Wettkampfbericht von dir. Du würdest ganz gut abschneiden, nicht nur in deiner AK!

873
Wir würden so gerne mal wieder einen Wettkampf laufen. Das letzte Mal war der Silvesterlauf am 31.12.2020. Lang, lang ist‘s her…

Vielleicht geht ja dieses Jahr wieder was. Immer nur gegen den Gatten laufen ist auf Dauer langweilig :zwinker2: .

Mein läuferisches Ziel ist in diesem Jahr, die HM-Distanz zu schaffen. Muss nicht schnell sein, ich will es einfach nur durchlaufen können.
Im September machen wir Urlaub auf Fanø, da soll es dann am Strand soweit sein. Eine schönere Strecke kann ich mir für dieses Vorhaben nicht vorstellen. Das wird aber kein Wettkampf, nur ein Genußlauf mit dem besten Ehemann von allen :D .

Und jetzt kommst du bitte wieder raus aus der Ecke, da hast du nichts zu suchen. Irgendwann werden uns bestimmt mal bei einem Lauf in Hannover treffen, da laufen wir dann ein Stück zusammen :hallo: .

874
Na, dann freue ich mich schon auf September und deinen Bericht vom Genusslauf! Aus der Nummer kommst du jetzt nicht mehr raus :P

Lass mich doch in meiner Ecke, ist mir gerade angenehmer als da draußen laufen gehen.
Nach Hannover wird es uns sicher noch verschlagen. Sogar dieses Frühjahr ist noch nicht ganz vom Tisch. Aktuell schwanken wir sehr hin und her. Mein Mann wird zwar nicht laufen können, aber sollte es bis dahin weitreichende Lockerungen geben und er geh-/wanderfit sein, dann würden wir vielleicht doch die Gelegenheit nutzen. Ich müsste dann natürlich auch den Marathon laufen. Magst du mit, einen Startplatz hätte ich dann über :teufel:

875
Frag mich in zwei Jahren noch mal :zwinker2: .

So ganz hinten im Hinterkopf spukt der Marathon noch rum, sozusagen als Krönung meiner Lauferei. Einfach nur ankommen, das würde mir schon reichen.

Bisher habe ich beim Laufen alles ganz ruhig und bedächtig gemacht und auf die Bedürfnisse von Körper und Seele geachtet. Ich laufe jetzt seit gut 7 Jahren und war noch nie verletzt. Kann also nicht so falsch sein, was ich mache. Meine sanfte Herangehensweise dauert zwar länger, bis sich Fortschritte einstellen, aber es funktioniert.

Wie dann eine Vorbereitung auf dieses große Abenteuer aussehen wird, muss ich noch herausfinden. Der Gatte meint, ich soll mir einen Trainer suchen, der meine speziellen Bedürfnisse (Alter, mentale Probleme) berücksichtigt.
Darüber mache ich mir aber frühestens in einem Jahr Gedanken. Vor 7 Jahren konnte ich mir im Leben nicht vorstellen, wohin mich der erste Lauf mit 2 Minuten Laufen / 2 Minuten Gehen bringen würde.

876
Schön, dass du heute auch eine Sturmflaute nutzen konntest …! :daumen:

Ich finde auch, dass du ganz schön schnell unterwegs bist (und insgeheim sehe ich dich als positives Beispiel, dass bei mir die nächsten 10 Jahre schon noch was geht. Daran habe ich ja anfänglich bei mir etwas gezweifelt). Auch ich gehöre eher zu den bedächtigen Leistungssteigerern, war schon im Kampfsport so. Viele sind an mir leistungstechnisch vorbeigezogen, um dann verletzungsbedingt auszusetzen. Oder an irgendwelchen dauerhaften Zipperlein zu leiden. Dann lieber so wie du: langsam aber beständig verbessern!

Der Spuk im Hinterkopf mit Marathon in frühestens zwei Jahren kommt mir bekannt vor … nehmt ihr mich mit …? :winken:
Momentan erscheint mit diese Distanz so unglaublich weit.

877
Meine Güte, ist das eklig draußen! Der zweite Sturm ist zwar durch, aber der Regen lässt einfach nicht nach. Zusätzlich ist es noch kalt und weiterhin windig. Der Gatte hat es sich an der Spielkonsole gemütlich gemacht und rettet die Welt :wink: .

So leicht mache ich es mir nicht. Um meine Depri-Dämonen dauerhaft in Schach zu halten, sind feste Strukturen für mich enorm wichtig. Klar geregelte Tages- und Wochenabläufe sind ein guter Halt, von dem ich nur ungern abweiche. Sonntags ist Lauftag, das ist eine feste Regel.

Und da es nur eklig, aber nicht gefährlich draußen ist, pelle ich mich in die Laufklamotten. Es wird wieder die kurze Strecke von Mittwoch: rein in den Wald, Wende, raus aus dem Wald.

Ich merke, dass ich diesen Lauf ganz dringend für meine mentale Verfassung brauche. Das fiese Wetter, die fehlende Sonne, ein paar alltägliche Sorgen, das ist eine ungute Mischung, die sich wie eine klebrige Masse auf die Stimmung legt. Also ab in den Wald.

Das Tempo ist mir total egal. Ich gucke ab und zu auf die Uhr, was der Puls so macht, ziehe mich aber während des gesamten Laufs in meine Gedankenwelt zurück. Der Körper kennt seine Aufgabe und macht einen guten Job, ich greife nicht bewusst ein. Ich staune, welche Gedanken mich während des Laufs besuchen kommen und ein Schwätzchen halten wollen. Die Umgebung mit Regen und Wind nehme ich kaum noch wahr, nur ein umgestürzter Baum, der längs auf dem Weg liegt, holt mich kurz wieder auf die Strecke zurück.

Am Ende bin ich einfach nur froh, dass ich heute draußen war. Der Kopf ist wieder klar, die zähe Schicht ist runter, ich fühle mich wohl.
Das war heute ein reiner Seelen-Lauf. Ob mich dieser Lauf sportlich weiter gebracht hat, kann ich nicht beurteilen, aber für meine mentale Gesundheit war er genial.

7,24 Kilometer, Dauer 46:30
Pace 6:25, ∅Puls 153
57 Höhenmeter

878
Ganz gegen meine sturen Gewohnheiten musste ich den Lauf am Montag ausfallen lassen. Manchmal gibt es Dinge, die müssen sofort erledigt werden und dulden keinen Aufschub.

Aber heute stand dem Lauf nichts im Weg. Das Wetter war zur Abwechslung mal ganz nett mit Sonne und lauen 8°, leider aber immer noch mit mehr Wind, als mir lieb ist. Egal, geht es halt mal wieder in den Wald.

So langsam wird mir dieser Wald langweilig, ich bin in der letzten Zeit viel zu oft dort gewesen. Immerhin ist der Gatte wieder mit dabei.

Die ersten 3,5 Kilometer sind wie gehabt: immer leicht bergauf, die letzten 500 Meter bergab. Statt der Wende und zurück biegen wir heute rechts ab. Das bedeutet, es geht erstmal eine heftige Steigung von 30 Höhenmeter auf dem nächsten Kilometer hinauf.

Ich tappse hoch und freue mich noch, dass der Puls nicht wieder bis zum Anschlag steigt. Oben angekommen wird mir schwindelig. Das hatte ich schon lange nicht mehr, und ich kann es mir nicht erklären. Ich fühle mich nicht erschöpft, der Puls sinkt prima, die Beine sind fit, aber ich kann kaum geradeaus laufen, wenn ich den Kopf hebe. Mit Blick direkt vor mich auf den Weg wird es besser, da kann ich auch weiter laufen. Der Schwindel wird weniger, verschwindet aber nicht ganz.
Dafür signalisiert der Puls, dass ich total entspannt bin. Selbst nach der Anstrengung bergauf bin ich wieder im blauen Bereich von Polar unterwegs. Keine Ahnung, was da heute mit mir los war.

Nach der Steigung sind wir am Waldrand, und hier tobt sich der Wind richtig aus. Warum gibt es eigentlich immer nur Gegenwind? Dazu noch aufgeweichte Pampe unter den Schuhen. Dieser Abschnitt macht überhaupt keinen Spaß.

Den nächsten Abzweig nehmen wir, um zurück in den Wald zu laufen. Ohne Wind und leicht bergab ist der Rückweg einfach nur nett.

8,25 Kilometer, Dauer 56:03
Pace 6:48, ∅Puls 142
86 Höhenmeter

Mit so einem niedrigen Durchschnittspuls war ich auf dieser Strecke noch nie unterwegs.

881
Macht euch nur lustig über mich alte, schwache Frau :zwinker2: .
Ich kann die Runden laufen, wie ich will, gefühlt krieg ich den Wind immer frontal. Die kurzen Momente mit Rückenwind kann ich an einer Hand abzählen.

Der Radweg an der Weser, auf dem wir freitags so gern laufen, ist zum Teil überflutet und scheidet damit heute aus. Zur Abwechslung regnet es nicht, aber es windet schon wieder so ordentlich, dass zum x-ten Mal nur die Waldstrecke für ein Läufchen bleibt.

Auf den ersten Metern spüre ich, dass das Laufbiest in mir hellwach ist und von der Leine will :teufel: .
6:44 auf dem ersten Kilometer leicht bergauf überrascht mich. So flott bin ich schon lange nicht mehr in Gang gekommen. KM 2 in 6:21 geht trotz weiterhin bergauf sehr flüssig. Als die Steigung auf dem 3. Kilometer flacher wird, werde ich mit 5:54 noch schneller. Allerdings steigt hier der Gatte mit Seitenstechen aus und wird langsam zurück laufen. Ich laufe weiter und sammele ihn dann auf dem Rückweg wieder ein.
KM 4 geht erst bergab, dann wende ich und stürme den Berg wieder hoch in 6:08. Vom Gatten sehe ich weit voraus den Rücken.

Auf dem 5. Kilometer geht mir etwas die Puste aus. Ich werde mit 6:15 langsamer, denn der Rückweg ist noch lang. Der Abstand zum Gatten wird kürzer, jetzt will ich ihn einholen. KM 6 daher in schnellen 5:44.
Ich passe mich jetzt seinem Tempo an. Zum Glück geht es ihm besser, wir quatschen etwas und sind mit 6:20 auf dem 7. Kilometer unterwegs.

Und dann ist der kleine Lauf auch schon wieder vorbei. Ich hoffe, Sonntag wird es der Wind besser mit uns meinen, damit ich endlich aus dem Wald raus komme.

7,24 Kilometer, Dauer 44:42
Pace 6:10, ∅Puls 156
55 Höhenmeter

Es gab unterwegs keine Anzeichen von Schwindel, ich habe mich die ganze Zeit gut gefühlt. Keine Ahnung, woher das am Mittwoch kam.

882
Wir? Uns über dich lustig machen? Niemals! Jetzt machst du dich aber über uns lustig! :zwinker2:

Bist du vielleicht Wetterfühlig?
Wechselhaftes Wetter, insbesondere wenn ein Hoch relativ schnell auf zieht, fällt mein Blutdruck gerne mal in den Keller (ist bei mir auch abhängig vom Zyklus). Ich habe deswegen auch schon Läufe abgebrochen. Mich aber inzwischen damit auch arrangiert. Wer will schon ein Uhrwerk sein? :zwinker2:

883
Komisch, ich habe hier auch immer nur Gegenwind … (vielleicht laufen wir wirklich zu schnell?) … :D
Und ansonsten sehe ich das genau so: Man / Frau ist nicht jeden Tag gleich gut "drauf". Kann auch so banale Gründe wie zu wenig getrunken – vielleicht auch am Vortag – und schon ist der Lauf anstrengender als sonst. Oder Kaffee kurz zuvor kann auch Einfluss haben. Oder gut oder schlecht geschlafen. Oder natürlich der Zyklus, damit habe ich auch so meine Erfahrungen, das beeinflusst mich eigentlich sehr.

884
Mein Blutdruck ist von Haus aus im Keller. Mir wird regelmäßig schwindelig, wenn ich zu schnell vom Sofa aufstehe. Manchmal muss ich mich gleich wieder setzen, bis das Blut zurück im Kopf ist.

Der Kardiologe hat mich komplett in die Mangel genommen und untersucht. Ich bin herzgesund, nur der Blutdruck ist sehr niedrig.

Blöd ist nur, wenn es während des Laufens passiert, dass mir der Stecker gezogen wird. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Meistens reicht eine kurze Pause, dann kann ich problemlos weiterlaufen. Ein Rätsel für mich ist nur, wann diese Ereignisse auftreten. Der Lauf heute war viel härter als am Mittwoch, und heute war nichts.
Wahrscheinlich redet meine komplizierte Psyche da ein Wörtchen mit und hat den Blutdruck im Würgegriff.

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deluxe71 hat geschrieben:Oder natürlich der Zyklus, damit habe ich auch so meine Erfahrungen, das beeinflusst mich eigentlich sehr.
Wie gut, dass ich in meinem Alter mit dem Thema durch bin :D .

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Die Sonne scheint! Der Wind hat sich beruhigt, allerdings ist es noch sehr kalt, als wir nach dem Frühstück loslaufen. Über die Strecke haben wir uns grob geeinigt, es soll etwas länger und etwas langsamer sein. Mal sehen, was der Körper anbietet.

Endlich laufen wir wieder auf festen Wegen in den umliegenden Dörfern und nicht im Wald.
Am Beginn brauche ich recht lange, um warm zu werden. Die Beine melden keine Probleme, Kollege Puls schläft noch, aber mir ist fröstelig. Das dauert bis zum ersten, kurzen Anstieg, danach laufe ich durchgehend ohne Handschuhe :) . Nur die Kapuze ziehe ich immer wieder über die feuchten Haare, wenn der Wind es zu eisig mit mir meint.

Die Strecke, die wir laufen, können wir nach Belieben verlängern oder verkürzen. Vor zwei Wochen waren wir hier schon einmal unterwegs. Da es heute bei uns beiden richtig gut läuft, wollen wir die Strecke noch einmal in voller Länge laufen.
Dazu müssten wir kurz vor KM 8 abbiegen und den Rückweg antreten. Rückweg? Nö, heute noch nicht. Wohin geht es eigentlich, wenn wir einfach weiter geradeaus laufen? Komm, finden wir es heraus :D .
Im nächsten Ort meldet sich dann doch die Vernunft. Wir sind schon so lange keine längeren Strecken mehr gelaufen, da macht es keinen Sinn, die alten Knochen heute zu überlasten. Von hier aus gibt es auch eine Verbindung zu unserem Startpunkt. Wir biegen ab, und haben den Rest der Strecke mit wirklich eisigem Gegenwind zu tun. Der Wind ist nicht so stark, dass wir wesentlich langsamer werden, es fühlt sich nur bitterkalt an.

14,80 Kilometer, Dauer 1:41:34
Pace 6:52, ∅Puls 147
48 Höhenmeter

Am Schluss war ich schon sehr müde und hatte mit dem aufrechten Laufen zu kämpfen. Sonst war körperlich alles gut, kein Schwindel, kein Seitenstechen. Ich habe unterwegs sehr viel mit dem Gatten geredet, ausreichend Luft war also auch da.
Es war ein richtig, richtig toller Lauf :D .

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Mein Körper hat den ungewohnten Stress durch den langen Lauf gestern erstaunlich gut verkraftet. Nichts zwickt, ich habe super geschlafen, alles fühlt sich normal an. Dann kann es ja wieder losgehen.
Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel und täuscht einen Frühling vor, den die Temperaturen leider noch nicht hergeben. Ich lasse mich verleiten, eine Schicht weniger anzuziehen, die dicke Jacke gegen das dünnere Exemplar zu tauschen und auf die Handschuhe zu verzichten. Schön blöd, denn beim Start ist mir viel zu kalt.

Der Gatte wünscht sich, dass wir die 3-Dörfer-Tour laufen. Das ist ein kleiner Rundkurs durch 3 Nachbardörfer, der aber viele kleine und einen fiesen, langen Anstieg hat. Ich konnte die Runde bisher nur zweimal durchlaufen. Dazu muss ich wirklich komplett fit sein und viele Höhenmeter trainiert haben. Zuletzt bin ich die Strecke im Herbst gelaufen. Die Steigungen waren damals unlaufbar für mich.

Aktuell wiege ich ca. 10 Kilo weniger als im Herbst und fühle mich prima. Dann wollen wir mal sehen, wie weit ich komme.
Der Weg ins nächste Dorf ist eine leicht abschüssige Straße. Läuft sich gut, die Beine sind in Ordnung, keine Spuren der gestrigen Anstrengung zu spüren. Der Gatte meldet, bei ihm ist es nicht so gut, er fühlt sich etwas müde.

Die Straße führt weiter bergab ins 2. Dorf. Ich genieße, dass kaum Wind zu spüren ist. Aber es dürfte gerne etwas wärmer sein.
Im 2. Dorf ist der schöne, abschüssige Abschnitt vorbei. Die Dorfstraße hat mit ca. 20 Höhenmeter einen kurzen Anstieg, den ich problemlos hoch tappse. Raus aus dem Dorf geht es den Hügel wieder runter. Zeit für den Körper, sich kurz zu erholen. Die Straße zu Dorf 3 geht wieder bergauf, nochmal ca. 20 Höhenmeter. Alles kein Thema, ich werde zwar langsamer, aber ich laufe noch.

Nach Dorf 3 und auf dem Weg nach Hause kommt dann allerdings der Knaller: KM 5 mit 85 Höhenmetern, eine schnurgerade Straße den Berg hoch. Ich suche mir Wegmarken, „bis zu dem umgestürzten Baum“, „bis zu dem Holzstapel“, aber nach 500 Metern mag ich nicht mehr und gehe ein paar Schritte, bis die Steigung flacher wird. Den Rest laufe ich wieder. Ich konzentriere mich darauf, mit winzig kleinen Schritten, die mich kaum vorwärts bringen, die restliche Steigung zu bewältigen. Oben angekommen bin ich einfach nur mit mir zufrieden.

Kurz danach erreichen wir unser Dorf. Kaum ist der Anstieg vorbei, erholt sich der Körper blitzschnell. Warum soll ich denn jetzt schon nach Hause? Der Gatte verabschiedet sich Richtung Haustür, ihm reicht es für heute. Ich mache mich nochmal auf zu Dorf 1, allerdings auf einem Feldweg. Nach Dorf 1 trete ich dann allerdings auch den Heimweg an. da mir wieder kalt wird. Die recht dünnen Klamotten sind so feucht, da reicht ein kleiner Lufthauch, um mich auszukühlen. Und weil ich heute den Tag des Höhenmeters feiere, gibt es noch einmal ein Stück bergauf.

8,15 Kilometer, Dauer 57:08
Pace 7:01 (incl. Gehpause), ∅Puls 142
157 Höhenmeter

Mein kurzfristiges Ziel wird es sein, die Steigung zu bewältigen und die Strecke durchlaufen zu können.

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deluxe71 hat geschrieben:Schade, dass du nicht nebenan wohnst …
Finde ich auch. Ich hätte gerne mal einen anderen Laufpartner als den Gatten :zwinker2: .

Heute war er aber wieder dabei. Wir starten ab Haustür auf eine Streckenkombination aus Feldweg, Wald und Straße.
Am Beginn mault der ganze Bewegungsapparat und sendet Notsignale. Nein, der Körper möchte heute nicht laufen. Und so wird es auf dem ersten Kilometer ein zähes Ringen zwischen dem Willen und den Beinen. Mit 7:21 steht es unentschieden: ich bewege mich zwar vorwärts, aber es dauert seine Zeit.

Der 2. Kilometer ist komplett auf Asphalt, es geht mit 6:28 schon flotter. Der Kopf hat auf dem Waldweg am Anstieg auf KM 3 endgültig die Nase vorn. Es läuft richtig gut mit 6:35. Hier im Wald wird die Strecke schwieriger. Es geht auf und ab, der Waldweg ist von frischen Reifenspuren geradezu umgepflügt, viele Äste und Zweige liegen rum. Mit 6:42 suchen wir unseren Weg durch die Spurrillen.

Dann geht es endlich bergab. Und wie schon so oft an dieser Stelle, möchte ich rennen, aber dem Gatte geht die Puste aus. Hier trennen sich also erstmal unsere Wege: ich laufe los, der Gatte lässt es gemütlicher angehen. Leider wird es auf dem 5. Kilometer „nur“ 6:00. Ich hätte schon gerne eine 5 davor gehabt.
Jetzt kommt ein kurzer Anstieg auf einem steinigen Untergrund, KM 6 mit 6:37. An diesem Anstieg schlägt dann auch die große Stunde des Gatten. Ich höre schon, wie er immer näher kommt. Warum ist er am Berg so gut, und ich mühe mich so ab?
Er biegt ab nach Hause, das Home-Office ruft. Ich hänge noch die kurze Schleife ins Nachbardorf dran: KM 7 in schnellen 6:08, KM 8 bergauf mit 6:26.

Das letzte Stück kostet mit ganz schön viel Kraft, sogar etwas Seitenstechen macht sich bemerkbar. Da die Haustür schon in Sicht ist, schaffe ich die letzten Meter mit 6:35.

8,88 Kilometer, Dauer 57:55
Pace 6:31, ∅Puls 152
97 Höhenmeter

Für mich war das ein toller Lauf mit neuem Streckenrekord, für Polar war es ein erbärmliches Gegurke mit einem Running Index von mageren 47.
Die spinnen, die Finnen…

890
Den Vormittag verbringe ich mit ordentlich Bewegung im Garten. Ich sammele die abgebrochenen Äste und Zweige vom Rasen. Das hört sich harmlos an, aber meine Beine finden das nach zwei Stunden nicht witzig. Immer in die Knie und wieder hoch reicht eigentlich schon an Bewegung für heute.
Aber heute ist Freitag, und freitags wird gelaufen. Ich habe gerade noch Zeit, mich etwas aufzuwärmen, als der Gatte das Home-Office beendet und es los geht.

Das Wetter ist ein Traum, die Sonne scheint, keine Wolke am Himmel. Im Garten war es auch nicht so kalt, also ziehe ich mich nicht besonders dick an. Das bereue ich, sobald wir am Weserradweg aus dem Auto steigen. Hier weht ein sehr eisiger Wind, gleich zu Beginn als Gegenwind.

Der erste Kilometer ist eine ganz harte Angelegenheit in 7:32: die Beine haben vergessen, wie man läuft und sind noch von der Gartenarbeit platt, der Wind findet jede Stelle des Körpers und kühlt mich auf Eiszapfentemperatur herunter.
Der 2. KM wird auch nicht wirklich besser. Wenigstens haben die Beine mit 7:02 den Dienst begonnen und werden mit jedem weiteren Kilometer etwas schneller: 6:46, 6:41, 6:36, 6:30, 6:32 (kurzer Einbruch), 6:29, 6:10 (die letzten Meter gab es Rückenwind).

8,37 Kilometer, Dauer 56:14
Pace 6:43, ∅Puls 148

891
Ganz gegen meine Gewohnheiten wird heute, am Samstag, gelaufen. Nach langer Zeit haben wir uns mal wieder mit unserer Lauffreundin verabredet. Ich freue mich sehr auf einen gemütlichen Plauderlauf in der Sonne :D .

Allerdings ist es immer noch bitter kalt mit leichtem, aber eisigen Wind. Dazu ziept der Muskelkater in den Rückseiten der Oberschenkel. Die ungewohnte Gartenarbeit hat Bereiche aktiviert, die sonst wohl nicht viel zu melden haben.

Mit Gatten und Freundin geht es also im strahlenden Sonnenschein auf die Strecke: zunächst ein Stück auf dem Radweg raus aus dem Ort, dann eine hügelige Strecke am Waldrand entlang, anschließend ein langes Stück Feldweg, vorbei an einem kleinen Schloss, zurück auf den Radweg und zum Ausgangspunkt.

Die Wald- und Feldwege sind recht gut abgetrocknet und laufbar. Zeiten sind heute total egal, wir freuen uns, endlich wieder zusammen zu laufen und haben uns viel zu erzählen.
Das Gemurre der Beine ignoriere ich, sonst fühlt sich alles bestens an.

9,72 Kilometer, Dauer 1:05:23
Pace 6:44, ∅Puls 148
65 Höhenmeter

Polar gönnt mir zwar einen Running Index von 48, findet mein Laufen diese Woche aber insgesamt überfordernd. Keine Ahnung, welche Logik dahinter steckt, ich fühle mich jedenfalls großartig :D .

892
Der Pausentag gestern hat mir sehr gut getan, das Zwicken in den hinteren Oberschenkeln ist weg, und ich fühle mich ausgeruht. Vielleicht hatte Polar ja doch recht, dass ich in letzter Zeit ganz schön viel gemacht habe.
Auf jeden Fall freue ich mich heute auf Laufen in der Sonne, Strecke ab Haustür: Feldweg, ein Stück Straße, Waldweg bergauf, Schleife im Wald, Waldweg bergab, Straße, Feldweg, Straße.

Los geht es zum warm werden in trödeligen 7:13 auf dem ersten Kilometer. Es dauert immer so ewig lange, bis ich den Körper zur Mitarbeit überredet habe. Der 2. KM ist das Stück Straße, auf dem es mit 6:23 schon viel flotter läuft. Dann geht es im Wald bergauf, was mich auf 6:33 abbremst. Aber ich merke, dass ich immer besser in Fahrt komme. Der 4. KM dieser Strecke ist ein sehr holpriges Auf und Ab, das ich mit 6:22 bewältige. Wie oft musste ich hier schon Gehpausen einlegen, heute rede ich nebenbei mit dem Gatten :D .

Der 5. KM ist das schöne Bergabstück, auf dem ich so gerne schnell laufe. Ich sage dem Gatten, dass ich jetzt Gas gebe, er wird mich ja bei er nächsten Steigung sowieso wieder einholen. Keine Ahnung, was heute mit dem Gatten los ist, er hat andere Pläne: er rennt los und lässt mich geradezu stehen. Ich versuche, irgendwie hinterher zu kommen, aber ich bin chancenlos. Na gut, soll er doch. Er läuft ohnehin nur die kleine Runde, ich möchte noch die Runde ins Nachbardorf dranhängen.

Und so achte ich nicht weiter auf den sich entfernenden Gatten, sondern prüfe, was mein Körper so an Tempo kann. Den 5. KM mit 5:45 finde ich richtig gut. Der folgende kurze Anstieg bremst mich auf KM 6 auf 6:08. Ich sehe den Gatten in der Haustür verschwinden und laufe geradeaus weiter.

Ab hier fängt mein Kopf an, mir auf die Nerven zu gehen. Vor ein paar Tagen habe ich im Radio DJ Bobo mit „Everybody“ gehört, der sich seitdem als ständiger Ohrwurm aufdrängt. Meine Füße tappen zu „Everybody move your feet to the rhythm of this beat“ auf den Boden. Dieses Zusammenspiel spielen Kopf und Beinen läuft ohne meine Kontrolle. Ich bin total genervt von meinen eigenen Gedanken, kann die Musik im Kopf aber nicht abstellen. DJ Bobo beschleunigt mich auf KM 7 auf 5:41 :zwinker2: .

Der 8. KM geht am Ende bergauf. Hier gibt der Schweizer im Kopf endlich Ruhe. Meine Gedanken beschäftigen sich nur noch damit, mich in Gang zu halten. Lief doch bis hierher gut, jetzt dran bleiben. Ich gebe alles, um auch hier noch unter 6:00 zu bleiben. Alle Kraft in die Beine, ich schaffe es mit 5:59.

Die letzten Meter geht es weiter bergauf. Ich bin schon ganz schön platt, aber mein Nachbar ist im Garten, sieht mich und feuert mich an. Ich reiße mich zusammen und erreiche die Haustür mit 6:16.

8,88 Kilometer, Dauer 55:27
Pace 6:15, ∅Puls 155
102 Höhenmeter

Ich freue mich ohne Ende darüber, meinen 4 Jahre alten Streckenrekord geknackt zu haben :daumen: .

893
Heute muss ich allein los, der Gatte hat keine Zeit. Ich habe den Vormittag mit diversen Hausarbeiten verbracht und fühle mich eigentlich reif für einen Mittagsschlaf. Sind ja tolle Voraussetzungen für einen Lauf…
Das Wetter ist weiterhin ein Läufertraum, zwar für mich noch etwas zu kühl, aber kaum Wind und dazu dieser Himmel! Sonne satt und strahlendes Blau überall. Das schreit doch nach einer längeren Runde.
Und so traue ich mich auf die „Bergrunde“ ab Haustür. Ich bin skeptisch, ob es nicht zuviel wird, die Anstiege gruseln mich schon, vor allem, da mein Motivator nicht dabei ist.

Mein Traumziel ist, die Strecke einfach durchzulaufen. Mal sehen, was so geht.

Die Beine kommen mit 6:50 auf dem 1. KM richtig gut in Schwung. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Jetzt geht es in den Wald und die nächsten KM mit 6:39, 6:29, 6:31 immer leicht bergauf, der 5. KM leicht bergab mit 6:12.

Auf dem 6. KM kommt mit ca. 30 Höhenmetern eine echte Aufgabe, die heute aber mit 6:59 kein Problem ist. Und da es so gut läuft, ändere ich mein Ziel für diesen Lauf: jeden Kilometer unter 7:00 laufen.

Ich bin jetzt am Waldrand angekommen und es geht endlich ein Stück bergab, KM 7 in 6:19.
Ungefähr ab hier bin ich mit den Gedanken nicht mehr beim Laufen. Ich lasse den Körper machen, was er möchte und ziehe mich in meine Gedankenwelt zurück. Am Rande nehme ich das Vibrieren der Uhr nach jedem KM wahr: 6:39, 6:30.

Ich verlasse den Waldrand und laufe ein Stück Straße, was meine Aufmerksamkeit wieder zurück auf die Strecke lenkt. Außerdem geht es ab hier nur noch bergauf, da ist im Kopf kein Platz mehr für ganze Wörter. Meine Gedanken passen sich der Atmung und den Schritten an: „Hu, hu“ beim Ausatmen, „Ah, ah“ beim Einatmen. Damit bin ich die nächsten beiden Kilometer mit 6:53 und 6:54 gut beschäftigt.
Die letzten Meter nach Hause in 6:44.

11,67 Kilometer, Dauer 1:17:30
Pace 6:38, ∅Puls 151
116 Höhenmeter

894
Nach dem Gerenne von Montag und der Bergtour am Mittwoch darf es heute gerne etwas ruhiger werden. Die Sonne scheint, allerdings wehr ein kräftiger, eisiger Wind. Damit stellt sich die Klamottenfrage: Wie dick darf es denn sein? Ich bin mutig und wechsele von der warmen Thermohose in die dünnere Hose, verzichte auf die Handschuhe, nehme aber die etwas wärmere Jacke.

Es geht zum Radweg an die Weser. Endlich mal keine Steigungen, dafür machen wir gleich von Anfang an Bekanntschaft mit dem Wind. Ich tröste mich mit dem Gedanken an Rückenwind auf dem Rückweg und nehme es mit dem eisigen Gegenwind auf. Mein Plan für den Freitagslauf ist, so lange wie möglich im blauen Pulsbereich von Polar zu laufen. Das gelingt trotz des Windes für die ersten 5 Kilometer erstaunlich gut. Das Tempo pendelt um 7:00.

Auf dem Rückweg gibt es dann den ersehnten Rückenwind. Es ist ein herrliches Gefühl, sanft geschoben zu werden.

11,35 Kilometer, Dauer 1:18:32
Pace 6:55, ∅Puls 140

Hier in der Nähe findet Mitte Mai ein Lauf statt. Gatte und ich werden uns für die 5 Kilometer anmelden. Ich freu mich.

895
Die Gartenarbeit hat mich wieder voll im Griff. Ich mag unseren Garten sehr, aber warum ist er so groß? Und immer ist irgendwas zu tun! Gestern habe ich den ganzen Tag mit Sträucher und Gräser schneiden verbracht, die meiste Zeit in der tiefen Hocke, der Kram musste ja bodennah abgeschnitten werden.

Entsprechend übel gelaunt präsentieren sich heute meine Beine: die Rückseiten der Oberschenkel sind mit ihrem Dauergemaule nicht zu überhören. Na, das kann ja ein lustiges Läufchen werden…

Wenigstens macht das Wetter weiterhin Spaß: immer noch durchgehend Sonne, kaum Wind, keine Wolke bei 7°. Ist mir zwar zum Wohlfühlen noch zu wenig, aber es gibt ja Kapuzen und dicke Jacken.

Mit der Wahl der Strecke sind Gatte und ich uns schnell einig, es soll der Radweg im nächsten, größeren Ort werden. Geplant sind ca. 8 Kilometer, wenn es gut läuft, ist die Runde leicht zu erweitern.

Zunächst läuft es aber nicht gut. Die ersten Schritte lassen mich laut auflachen. Es ist absurd, was die muskelkaterigen Beine da veranstalten. Es gehen nur winzig kurze Trippelschritte, mehr bietet mir der Körper nicht an. Ich nehme, was ich kriege und hoffe, das sich das noch raus läuft.
Um es gleich vorweg zu nehmen, das hat es nicht. Das Ziepen des Muskelkaters blieb den ganzen Lauf über bestehen.

Dafür macht mir Kollege Puls viel Freude, der gemütlich vor sich hin schlägt und mir Ausdauer schenkt.
Auf das Tempo achte ich nicht groß, ich genieße einfach die Sonne, die Ruhe, die Bewegung.

Nach 6,5 Kilometern müssten wir eigentlich abbiegen, aber spontan laufen wir noch ein Stück weiter. Wer will denn schon nach Hause? Während des Laufens bin ich sehr oft in meiner Gedankenwelt. Ein gutes Zeichen, dass ich entspannt unterwegs bin.

11,40 Kilometer, Dauer 1:15:03
Pace 6:35, ∅Puls 147
36 Höhenmeter

Ich staune nicht schlecht, als ich die Zahlen sehe. So schnell kam es mir gar nicht vor.

In dieser Woche bin ich mit 43,30 Kilometern so viel wie noch nie in einer Woche gelaufen.

896
Die Beine sind immer noch nicht wieder komplett hergestellt, ein leichtes Ziepen der hinteren Oberschenkel ist noch zu spüren. Heute müssen sie aber noch mal ran, morgen dürfen sie sich ausruhen.

Das schöne Wetter macht eine Pause, stattdessen regnet es bei 8° und etwas Wind. Finde ich gleich beim Loslaufen höchst eklig, aber es lenkt von den übel gelaunten Beinen ab.

Montags ist eigentlich Tempo dran, aber das kann ich mir bei den ersten Schritten nicht vorstellen. Leicht bergauf gegen den Regen und auf dem Feldweg komme ich mit 7:09 so mäßig in Gang.
Auf dem 2. Kilometer wird es mit 6:16 besser. Und auf dem 3. Kilometer stürmt der Gatte den Anstieg im Wald hoch. Ich muss mich mächtig anstrengen, kann aber mithalten. Ich glaube, 6:06 bin ich hier noch nie vorher gelaufen.

Oben angekommen merke ich aber, dass mir das letzte Stück ganz schön zugesetzt hat. Dazu wird der Waldweg jetzt holpriger. Den 4. Kilometer laufe ich etwas vorsichtiger mit 6:16.
Eigentlich sollte es jetzt richtig gut werden, denn der 5. Kilometer geht bergab. Mein Körper zieht hier allerdings die Notbremse und schickt mir Schwindel. Das ist ein deutliches Zeichen, dass ich es mal wieder übertrieben habe. Um nicht bäuchlings auf dem Weg zu landen, gehe ich ein paar Schritte, bis ein gefahrloses Weiterlaufen möglich ist. Dem Gatten versichere ich, dass alles in Ordnung ist und lasse ihn vorweg laufen.
Nach ein paar Schritten geht es dann auch für mich weiter. Der 5. KM incl. Gehpause wird immerhin 6:14. Es fühlt sich allerdings alles seltsam an. Die Beine laufen nicht schlecht, aber im Hintergrund lauert der Schwindel. Ich weiß, dass ich jetzt stur geradeaus gucken muss, um das Gleichgewicht unter Kontrolle zu behalten.
Auf dem 6. Kilometer geht es noch einmal bergauf, was ich aber mit 6:19 gut schaffe. Der 7. KM geht leicht bergab, hier läuft es dann mit 5:55 richtig gut.
Kurz darauf werden Regen und Wind stärker, und ich mag nicht mehr. Mir geht auch die mentale Kraft aus, mich weiter zum Tempo zu zwingen. Und so lasse ich es gut sein und nehme den Druck raus. KM 8 mit abgebremsten 6:22, die letzten 880 Meter nach Hause mit gemütlichen 6:44.

Zu Hause muss ich leider feststellen, dass die Pulsaufzeichnung ab KM 6 nicht richtig funktioniert hat. Es sind immer wieder Abbrüche vorhanden. Muss ich wohl die Batterie am Brustgurt tauschen.

8,88 Kilometer, Dauer 56:20
Pace 6:21, 107 Höhenmeter

897
Beine und Kreislauf sind wieder einsatzbereit, die Sonne scheint, der Gatte will mich begleiten, dann kann es ja losgehen. Ich staune nicht schlecht, als ich die kurze Hose beim Gatten sehe. Nein, so warm ist es nun wirklich nicht. Das Thermometer zeigt 11°, aber es weht ein ordentlicher Wind, so dass es sich viel kälter anfühlt. Während beim Gatten also der Frühling ausgebrochen ist, bleibe ich bei langer Buchse, Kapuze und Windjacke.

Da es gleich ab Haustür ordentlichen Gegenwind gibt, ziehe ich mir die Kapuze tief ins Gesicht und befürchte, dass es heute anstrengend wird. Die ersten 1,5 Kilometer bis zum Wald fühlen sich nicht gut an. Zu kalt, zu windig, so mag ich nicht laufen.
Im Wald wird es besser, auch meine Laune macht einen Sprung nach oben. Der fiese Anstieg auf KM 6 ist kein Problem, danach am Waldrand schiebt der Rückenwind uns vor sich her.

11,67 Kilometer, Dauer 1:15:40
Pace 6:29, ∅Puls 143
117 Höhenmeter

Polar ist sehr mit mir zufrieden und belohnt mich mit einem Running Index von 52.
Ich bin hoch zufrieden, dass es nach dem holprigen Start so ein schöner Lauf geworden ist.

898
Ich hab mal bissi aufgeholt und nachgelesen. Das geht ja richtig ab bei dir! Freut mich sehr :)

Und was mich noch mehr freut ist das:
FeldWaldWiese hat geschrieben:In dieser Woche bin ich mit 43,30 Kilometern so viel wie noch nie in einer Woche gelaufen.
:daumen: :daumen: :daumen:

Gruss Tommi

899
Heute wollten wir eine neue Strecke laufen, ca. 13 Kilometer. Wir haben neulich bei einer Autofahrt einen Weg in den Wald gesehen, der uns neugierig gemacht hat. Ich habe mir das Gebiet auf Google Maps angesehen und uns eine schöne Strecke zusammen gesucht.

So war der Plan. Wir richten uns also auf einen langsamen Freitagslauf mit einigen Höhenmetern ein. KM 1 geht dementsprechend gemütlich los.
Kurz darauf kommt der besagte Weg in den Wald, und hier geht es mit 82 Höhenmetern ganz schön zur Sache. Bergauf ist ja nicht mein Ding, aber am Anfang des Laufes machbar. Kollege Puls schlägt schon Purzelbäume, aber der soll (und wird) sich einfach wieder einkriegen.

Was auf dem Satellitenbild nach einem netten, schnurgeraden Weg durch den Wald aussah, entpuppt sich als durchgängige, weitere Steigung. Zwar nicht mehr so heftig wie am Anfang, aber durchaus spürbar. Ich habe in Erinnerung, dass dieser Weg ca. 4 Kilometer lang ist. Dem Gatten an meiner Seite sage ich das nicht, er wird bei langen Geraden, die nicht enden wollen, immer schlecht gelaunt.
Nach ungefähr 5 Kilometern wird aus dem netten Waldweg plötzlich ein kaum laufbarer Weg voller Spurrillen der Waldfahrzeuge, und die quer liegenden, umgestürzten Bäume nehmen zu. Nein, hier geht es nicht weiter, also bis zur letzten Abzweigung zurück und schauen, wohin es da geht.
In diesem Wald waren wir vorher noch nie. Ich habe zwar eine ungefähre Ahnung, wo wir sind, aber wohin der Weg führt, den wir jetzt laufen, weiß ich nicht.

Wenigstens geht es endlich mal bergab, aber so steil, dass es nur abgebremst geht. Das findet mein Körper alles ganz furchtbar, und die Verdauung meldet sich. Also ehrlich, das muss doch jetzt nicht sein… Geht aber nur mit Zwangspause im Gebüsch…
Der Gatte ist inzwischen hochgradig genervt. Erst stumpf geradeaus, dann Bäume im Weg, umdrehen, und jetzt auch noch die unzuverlässige Verdauung der Gattin. Neben mir kann ich das Grummeln körperlich spüren. Innerlich muss ich schmunzeln.

Am Ende des 7. Kilometers wissen wir wieder, wo wir sind. Es geht aus dem Wald heraus in ein winziges Dorf, das wir kennen. Meine Güte, hier sind wir? Das ist meilenweit weg von der geplanten Route und ebenso meilenweit weg vom Start.
Dafür ist das Gelände jetzt flach, wir laufen auf Straßen und Radwegen, die Sonne scheint, und mein Puls hat sich komplett wieder eingekriegt. Ich kann kaum glauben, dass ich im blauen Bereich unterwegs bin.
Bei diesen schönen Bedingungen vergisst der Gatte seine schlechte Laune. Als wir nach 12 Kilometern eigentlich Richtung Start abbiegen müssen, fühlen wir uns dazu viel zu gut und laufen weiter geradeaus.

Die nächsten 6 Kilometer kennen wir gut, dies ist Teil der Strecke, die wir in letzter Zeit oft gelaufen sind. Mir geht es immer noch blendend, obwohl es an einigen Stellen spürbar bergauf geht.

Moment mal! 18 Kilometer schon gelaufen? Wenn wir noch eine kurze Schleife machen, könnte heute schon die HM-Distanz fallen. Und genau so machen wir das. Wir sind aufgeregt wie kleine Kinder an Weihnachten, beflügelt von der verrückten Idee und begeistert, dass unsere alten Körper bis hierher perfekt funktionieren.

Bei KM 20 kommt noch einmal eine kurze, aber heftige Steigung, die mir dann doch zeigt, dass ich langsam zum Ende kommen sollte. Ein klein wenig ist bis zum Start noch zu laufen. Wir überlegen, wie lang die HM-Distanz eigentlich ist, 21 oder 21,1 Kilometer. Und da wir es nicht genau wissen, laufen wir zu Sicherheit noch ein paar Schritte mehr.

22,40 Kilometer, Dauer 2:38:37
Pace 7:05, ∅Puls 146
231 Höhenmeter

Und hier noch die Zeit für meinen ersten Halbmarathon:
21,1 Kilometer in 2:28:48, Pace 7:03

Ich bin zwar erschöpft, aber nicht komplett platt. Die Beine erzählen mir zwar, dass sie heute viel gearbeitet haben, aber es tut nichts weh.
Das Grinsen und den Stolz auf uns kann uns heute keiner nehmen.

900
Das habt ihr wunderbar hinbekommen! :daumen: Glückwunsch zur HM-Distanz! :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener
Antworten

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