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Begebenheiten auf dem Weg zum Halbmarathon

2201
Ja, das war gestern richtig gut. Aber viel wichtiger als das Tempo: es passt jetzt orthopädisch und von der Biomechanik. Früher war schnelles Laufen wie gegen eine Wand laufen, Beine verknoten und über die eigenen Füße stolpern. Hat sich komplett falsch und schlecht angefühlt. Jetzt jedoch passt es perfekt als seine die Beine einzig dafür geschaffen.
Jetzt wird es also auch trainingstechnisch sinnig schnell zu laufen, da ich damit Reize setzen kann statt Ressourcen und Trainignszeit vergeuden.

Mal gucken, wohin es sich entwickelt. In Zeiten denken ist aktuell schwierig. Würdest du mir sagen, ich könne WR laufen, würde ich es glatt glauben :zwinker2:
Egal...weiter machen... und dann schauen, dass ich ordentlich durch den Sommer kommen... der Herbst wird toll! :daumen:

2202
Catch-22 hat geschrieben:Geplant war bei den Kamelen 2 Runde zu laufen
Hä???

Dann fängt dkf auch noch damit an
dkf hat geschrieben:Ab und an darf man (frau) ruhig mal die Kamele mit sich durchgehen lassen :rock:
Ist es nicht der sprichwörtliche Gaul, der mit einem durchgeht? :D

Und dann kommt die Henne ins Spiel:
Catch-22 hat geschrieben:Ich bin zwar nur eine Henne, die vom Dach des Hühnerstalls runterflattert, gefühlt habe ich mich jedoch stets wie ein Adler, der majestätisch mit der Thermik gleitet.
Das ist ja mal eine tolle Formulierung. :love2:

Catch, das liest sich nach einer supercoolen Welle, die du da gerade reitest. Und ja, das wird dein Herbst! :daumen: :daumen: :daumen:

2203
Nenene... hier gehen diese hübschen Tierchen mit einem durch: Da wir hier so ländlich sind, gibt es an dem Hof vorne auch eine Holzschränkchen mit frischen Eiern, Kartoffeln, Honig und der "Kasse des Vertrauens"
Keine 250m weiter gibt es seit letztem Jahr freiland Hühnerhaltung, drum auch die Henne auf dem Dach :D

Vermutlich war ich gestern nur so flott unterwegs, weil die Felder drum rum frisch gedüngt waren, es roch dementsprechend :kotz2:

Jo... der Herbst wird toll, zu vor will aber der Sommer noch gemeistert werden :teufel:

Mittwoch - 15,85 km @6:37/km inkl. 168hm
Eigentlich sollte es wie jeden Mittwoch eine ruhige Runde zum Hügel werden. Es wurde jedoch deutlich flotter, vielleicht hätte ich nicht die Speed anziehen sollen?
Auf dem Hinweg hätte mich fast ne blöde Schnepfe an einer Ampel überfahren. Ich hatte grün, sie stand. Ich lief rüber, Ihr Gegenverkehr fuhr an ihr vorbei. Sie bog ab ohne zu blinken, ich war da schon Mitten auf der Straße. Sie rollte relativ langsam, sah mich, hält die Hand vor dem Mund und gab Gas! Ich so "WTF???" und sprang zurück. Ich hab so was von getobt und gewütet. Hab geflucht und gebrüllt. Das war an einer Gablung, sie musste eine fast 360° Biegung machen und war dann mit der Fahrertür auf meiner Seite. Ihr Fenster war unten, ich konnte meiner Wut so richtig freien Lauf lassen. Sie sah mich nur noch entsetzt an. Dachte, die heult gleich. Für einen kurzen Moment tat sie mir wirklich leid, aber nur kurz. War schon richtig so! Die Autofahrer hier werden immer dreister. Es setzt kaum noch einer den Blinker, an Ampeln wird immer seltener angehalten obwohl die Fußgänger grün haben. Man muss aktuell doppelt und dreifach aufpassen, gerade wenn man Ampeln überquert. Kotzt mich richtig an.
Wie dem auch sei, nach kurzem Wutanfall bit ich weiter gelaufen zum Hügel und wieder zurück. Auf dem Friedhof war leider immer noch kein Wasser verfügbar, ich hatte auch nichts dabei. Zu flott war ich auch noch, entschied daher etwas rauszunehmen, damit der Durst nicht all zu groß wird. Zu flott war ich trotzdem weiter hin. Die Speed ließen sich auf Schotter gut laufen, sind aber wie alle Sauconys mir jedoch nichts für all zu lange Strecken, da mir die Ballen dann doch weh taten. Es ist echt merkwürdig, ich habe das inzwischen bei den meisten Schuhen nicht mehr, auch bei den Weichen/Gedämpften., aber in all meinen Sauconys noch vorhanden. Später als früher, aber eben immer noch da. Gut und spaßig zu laufen ist der Schuh trotzdem, ich würde ich jedoch nicht für einen Marathon nehmen. Nach fast 2h war ich schon froh sie wieder ausziehen zu dürfen.

2204
Donnerstag - 7,17 km @7:15/km
5 km + Lauf ABC standen wieder an. Vormittags hatte es geregnet, inzwischen war jedoch wieder alles trocken, so sprach auch vom Wetter nichts gegen das Hoppeln beim Lauf ABC. Die Beine jedoch hatten noch ein Wörtchen mitzureden. Frisch hatten sie sich schon den ganzen Tag nicht angefühlt, kann man nach den 2 harten Läufen ihnen auch nicht verübeln. Wie sehr sie durch sind, sollte ich jedoch beim Lauf erleben. Ich lief recht verhalten los, merkte jedoch bald, dass die Beine auch mit dem Tempo ein Problem haben. ich war dann doch sehr verwundert darüber, wie erschöpft sie sich angefühlt haben. Das kenne ich von früher nicht so. Insbesondere die großen Muskeln waren komplett hinüber, also Oberschenkel Vorder- und Rückseite, Gesäßmusklen und Hüftbeuger waren zu tiefst erschöpft, ließen sich kaum bewegen und wenn gab es einen Erschöpfungsschmerz. Ich entschied das Lauf ABC sein zu lassen und dafür etwas ruhiger meine 7 - 8km zu laufen, immerhin fühlte sich das Laufen gut an. Auch die Belastung konnte ich recht niedrig halten, der Puls pendelte sich bei 66% ein. So schlürfte ich sehr verwundert vor mich hin. Natürlich fing es wieder zu regnen an, natürlich an dem von zuhause entferntesten Punkt. War mir dann aber auch egal. Nass ist nass, ob 1km mehr im Regen oder nicht, ob flotter oder langsamer gelaufen. Tut sich nicht viel. Der Regen war toll, allgemein war das Wetter toll auch vor dem Regen. Perfektes Wettkampfwetter, perfekt um abzuliefern, auch im Training... aber nicht mit Beinchen, die so durch sind.

Ein wenig Ratlos war ich schon. Nein, ratlos ist der falsche Begriff. Verwundert trifft es eher. Wobei die Frage auch ist, warum bin ich so darüber verwundert?
Ich habe immer beklagt, dass ich "falsch" laufe und als Begründung diente immer auch, dass die großen Muskeln nie vom Laufen erschöpft/durch sind, da von mir beim Laufen nicht genutzt. Jetzt sind sie es, aber sowas von :daumen: Irgendwie trifft mich das jetzt trotzdem völlig unerwartet. Es ist schon erstaunlich, wie platt man sich vom Laufen fühlen kann. Früher waren die Muskeln natürlich auch öfter durch, da waren es aber kleinere Muskeln, die sich bemerkbar machten und nicht so großflächig.
Das jetzt ist ganz anders und ganz neu. Muss ich mich erst mal dran gewöhnen. Was aber auch heißt, ich muss Kräfte neu einteilen lernen, Grenzen und Belastungsgefühl verändern sich. Meine Muskulatur, gerade eben auch die großen Muskeln, sind gut trainiert. Ist also nicht alles fett, was ich mit schleppe. Der allgemein gute Trainingszustand der Muskeln macht das Einschätzen der Belastung vermutlich nicht leichter. Am Dienstag bei den 30" Wiederholungen haben die Muskeln perfekt mitgearbeitet, ich habe sie so gut wie gar nicht gemerkt. Klar wurden die Beine schwerer und müder, aber vom Gefühl "das gibt morgen Muskelkater" war ich ganz, ganz weit entfernt. Krafttraining im Anschluss ging auch noch. Ich hatte mich jedoch etwas zurückgehalten, weil am nächsten Tag der Hügel anstand. Mit Wunderschaum an den Füßen und vorermüdeten Beinen den Hügel zu erklimmen war vermutlich keine sonderlich schlaue Idee. Ich war von Anfang an zu flott für die Tagesform unterwegs und das in Schuhen, die muskulär fordernd sind. Ich merkte das zwar schon beim Lauf, aber ich hätte nicht gedacht, dass es mich so sehr dazu verleitet alle übrigen Körnern zu verbrauchen. Trotz der Vorermüdung hatten die Beine noch erstaunlich viel Energie, die auf die Strecke gebracht werden wollte :klatsch:
Nachwehen gestern waren dementsprechend heftig, einfach auch weil die großen Muskeln trotz ihres guten Trainingszustandes nicht gewohnt sind beim Laufen so intensiv genutzt zu werden. Das ist ganz eindeutig eine neue Qualität.

Für heute hatte ich eigentlich Intervalle geplant. So in Ruhe fühlt sich alles wieder gut an. Bin mir jedoch noch nicht sicher, was ich später laufen soll, vielleicht doch nur ein progressives Läufchen. Werde ich wohl mehr oder weniger spontan entscheiden.

2205
Freitag - 9,87 km @6:26/km inkl. 5,5 x (4' fast + 3' TP)
Manchmal weiß man es besser und versucht doch wider besseren Wissens eine Einheit wie geplant zu laufen. Eigentlich war klar, dass die Intervalle heute nur schief gehen können. So kaputt wie sich die Beine gestern angefühlt hatten, hätten sie heute unmöglich die nötige frische für Intervallen haben können. Ich entschied mich jedoch es doch zu wagen. Mehr als schief gehen kann es schließlich nicht :klatsch:
Geplant hatte ich 4-6 x (4' fast + 3' TP), fast sollte ungefähr 5KRT sein. Eigentlich wäre die Einheit 6 x 800m mit 400m TP, die genauso lange Dauern wie die jeweiligen 800m, quasi Zubringer Einheit auf die Yasso 800. Die hab ich mir in Minuten umgeschrieben und dachte 3' TP reichen eigentlich auch aus. Damit war der erste Fehler schon in der Planung. Der zweite Fehler lag in den noch nicht erholten Beinen. Der dritte Fehler lag darin, dass ich die ersten beiden Pausen zu schnell lief, bzw. normalerweise gehe ich immer erst paar Meter und dann traben. Habe jedoch in den ersten beiden Pausen nicht dran gedacht, viel zu lang her, dass ich so eine Einheit lief. Ich hab es dann zwar bei den folgenden Wiederholungen geändert, da war es jedoch schon zu spät.

Vom der Pace her war es trotz aller Fehler gar nicht so verkehrt gelaufen, der erste in 5:05/km, der zweite komplett im Gegenwind mit 5:13/km, danach 5:07/km, 5:05/km und 4:58/km. Nach dem 5. wollte ich eigentlich Schluss machen. Die Musik hatte, warum auch immer aufgehört, zu spielen, ich versuchte es wieder an zu bekommen, da meldete die Uhr schon ich müsse wieder schnell, ich bin dann automatisch wieder los. Erst beim Lauf fiel mir ein, dass ich doch mit den 5 durch war und eigentlich schon Schluss, erst dachte ich "wenn du schon läufst, dann zieh es halt durch", aber die Beine waren schon sehr durch. Hab dann bei der Hälfte beendet. Als Pace hatte ich Pi mal Daumen 5:00/km im Kopf, davon ausgehend war es also nicht komplett daneben. Jedoch ist Pace nicht wirklich ganz relevant. Fakt ist: die Muskeln waren nicht erholt, ich konnte mich daher gar nicht so ausbelasten wie ich eigentlich hätte müssen. Auch der Schritt hat sich von Anfang bis Ende schwerfällig, erschöpft und gar nicht rund angefühlt, ganz anders als am Dienstag. Erholt wäre sicher deutlich mehr drin gewesen.

Daher merke: keep your easy days easy, so your hard days can be hard!
Krafttraining habe ich mal vorsorglich weg gelassen, dafür morgen Lauf ABC und Yoga.

2207
Gerne!

Das war gestern, Dank der müden Beine, viel zu seicht. Merke ich daran, dass ich letzte Nacht sehr gut geschlafen habe. Bei richtig gelaufenen Intervallen ist eine schlaflose Nacht bei mir sicher. Das ganze System ist dann zu gestresst um zu Ruhe zu kommen.

Das nächste Mal dann. Es war trotzdem gut, es zu versuchen, da mir eine Hasseinheit. Kann mich ja nicht ewig drücken.

2208
Samstag - 5,39 km @7:27/km +2,38 km Lauf ABC und auslaufen
Die Beine waren dank der Intervalle wieder komplett platt. Ist echt Wahnsinn, wie gut das inzwischen klappt. Ich ließ es also wieder ganz, ganz gemütlich angehen. Vom Lauf ABC habe ich mich diesmal jedoch nicht gedrückt, habe es aber deutlich entschärfen müssen. Das Yoga habe ich mir jedoch wieder gespart, das wäre eine Zumutung gewesen.

Sonntag - 16,01 km @7:01/km inkl. 162hm
Eigentlich wollten wir den Lange vorerst im Flachen laufen, da mein Mann Probleme mit seinem Fuß hat. Zu meinem erstaunen wollte er jedoch ins hüglige. Eigentlich läuft er lieber flach, nun hat er einen guten Grund sich vor dem Hügel zu drücken und will es nicht nutzen. Ich glaube, es mag inzwischen den Wald und die abwechslungsreiche Strecke, will es nur nicht zugeben :zwinker2:
Da ich nichts gegen den Hügel hab, ging es natürlich auch dort hin. Heute jedoch mit einem deutlich defensiveren Tempo als am Mittwoch. Ich muss wirklich lernen meine Kräfte neu und besser einzuteilen. Hoffe das war heute so ok, um am Dienstag wieder fit für was schnelles zu sein.

KW09/2021
Mo: 5,01 km @6:24/km + 2,61 km mit Lauf ABC, 50' Yoga
Di: 10,02 km @6:28/km inkl. 15 x (30" speed + 2' TP), 30' Kraft
Mi: 15,85 km @6:37/km inkl. 168hm
Do: 7,17 km @7:157km
Fr: 9,87 km @6:26/km inkl. 5 x (4' fast + 3' TP)
Sa: Do: 5,39 km @7:27/km + 2,38 km mit Lauf ABC
So: 16,01 km @7:01/km inkl. 162hm

WKM: 74,3 km
Fazit: Ein sehr abwechslungsreiche Woche, vor allem im Bezug auf das Laufgefühl. Das war fast schon wie himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, nur nicht im Bezug zur Laune sondern zum Beingefühl. Oder mehr wie die Feste feiern wie sie fallen inkl. knockout mit derbsten Kater am nächsten Tag. Eine neue Erfahrung :zwinker2: Ich muss nur aufpassen nicht all zu oft in diese Falle zu laufen. :D

2209
KW 10/2021

Montag - 5,01 km @6:44/km + 2,84 km Lauf ABC und Auslaufen
Der Lange am Sonntag war zwar in einem gemäßigten Tempo reingehauen hat er trotzdem, da die Beine nicht erholt waren. So fing die Woche schon mit relativ müden Beinen an. Da für Dienstag wieder Tempo geplant war, hab ich es dann auch ruhiger angehen lassen. Auch beim Lauf ABC musste ich aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Da es immer Moment sehr gut läuft, macht das Überziehen großen Spaß, ist jedoch kontraproduktiv, wenn ich die Q Einheiten ordentlich laufen will.
Auf das Yoga am Abend habe ich auch verzichtet, jedoch seit längerem mal wieder zur Rolle gegriffen, da ich den Faszien trotzdem was Gutes tun wollte ohne das es in Sport ausartet.

Dienstag - 12,00 km @7:02/km inkl. 10 x 2' on/off mit Gehpausen + 2 x 30" schnell
Die Beinchen fühlten sich endlich wieder deutlich besser an, wenn auch nicht perfekt. Es sprach also nichts gegen die geplanten 2' Wiederhoungen. 10 - 12 wollte ich laufen, also Uhr programmiert und los. Zu meinem Glück hatte es auch noch aufgehört zu regnen, es sollte auch während der Einheit trocken bleiben. Warmlaufen lief gut, ein Bekannter hat mich im Park jedoch voll gequatscht. Ich habe da die Uhr zu spät gestoppt. Auf der Kamele und Hühner Runde angekommen fing ich dann auch mit dem Workout an. Ich kam gut in den ersten schnellen Abschnitt hinein, der ging dann auch gleich mit 4:48/km weg. Ein wenig arg flott, um die 5:00/km hatte ich eigentlich im Hinterkopf. Schneller ist aber besser, also hab ich entschieden die Pausen zu Gehen damit ich mind. 10 in dem Tempo auch schaffe. Die zwei langsamsten waren im Gegenwind, einmal mit 5:00/km und 5:12/km, den habe ich jedoch komplett vertrödelt da Mental abwesend. Mit 10 war ich dann auch gut bedient. Da ich jedoch 12 flotte Abschnitte programmiert hatte hab ich noch 2 x 30" angehängt. Danach war die Beine ganz schön durch, erstaunlicherweise verlief das Auslaufen relativ flott.
40' Krafttraining gab es on top. Jetzt schauen wir mal wie sich die Beine morgen anfühlen werden.

Den Hügel werde ich vermutlich sein lassen und eine etwas kürzere ruhige Runde laufen, damit die Beine bis Freitag wieder erholt sind. Mal schauen, wie sehr sie sich morgen wie Mus anfühlen.

2210
Catch-22 hat geschrieben:So fing die Woche schon mit relativ müden Beinen an. Da für Dienstag wieder Tempo geplant war, hab ich es dann auch ruhiger angehen lassen. Auch beim Lauf ABC musste ich aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Da es immer Moment sehr gut läuft, macht das Überziehen großen Spaß, ist jedoch kontraproduktiv, wenn ich die Q Einheiten ordentlich laufen will.
Dein Training wirkt halt. Auf Beine und Fortschritt gleichermaßen. :wink: Da gibt's Parallelen. :küssen:

2211
Ja, das tut es. Habe bei euch schon gelesen. Super :daumen:

Bei mir ist es aktuell echt schlimm. Ich fühle mich zwar sehr gut trainiert, aber die Beine. Als käme ich von eine anderen Ausdauersportart und würde jetzt ins Laufen einsteigen. Herzkreislaufsystem kann und will mehr, die Beine erlauben es aber nicht, da die Muskeln das erste mal wirklich laufen :klatsch:
Warum hat mir bloß keiner gesagt, wie anstrengend laufen ist? Ich hätte es längst an den Nagel gehängt :motz: Schlimm! :zwinker2:

Heute z.B. fühlen sich die Beine wieder ok an, aber natürlich nicht erholt. HKS ist top. Ich könnte also später problemlos flotter und länger laufen. Morgen aber wäre dann schlimm, vernünftig Tempo am Freitag könnte ich auch nicht laufen. Ich werde heute also auf den Hügel verzichten, eine Runde ohne feste KM nehmen und unterwegs entscheiden wie lang es werden soll. Sollte ich doch flotter unterwegs sein, dann nicht so lang. Sollte ich es schaffen, ein langsameres Tempo zu treffen, dann darf ein es paar KM mehr sein. Und dann schauen wir mal, was die Beine morgen sagen.
Die nächsten Tage wird es hier stürmisch, Freitag werden vermutlich nur 30" oder 1' Wiederholungen drin sein. Dienstag will ich dann wieder diese 2' Wiederholungen laufen, das war gestern deutlich besser als die 4' von letzter Woche, die waren vermutlich für den Moment etwas zu lang. Ich brauch noch ein wenig Übung mit dem schönen Schritt.

Letztens wurde mein Mann beim Einkaufen von einem fremden Läufer angesprochen. Der sieht mich wohl öfter beim Laufen und hat ein dickes Lob für meinen Laufstil ausgesprochen, ich hätte große Fortschritte gemacht. Geht natürlich runter wie Öl. Mein Mann war nur etwas geknickt, weil der Herr ihn gar nicht nach seiner Lauferei gefragt hat. :D

2212
Mittwoch - 11,01 km @7:03/km
Heute Vormittag dachte ich noch "so platt wie erwartet sind die Beine gar nicht, vielleicht wird das Läufchen doch etwas flotter" Denkste! Wie schon die letzten beiden Wochen merkte ich erst beim Lauf wie platt die Beine sind. Das hat sich ganz schön heftig angefühlt. Keine Ahnung wie ich es letzte Woche geschafft habe so flott den Hügel hoch zu rennen, heute wäre es nicht drin gewesen. Ich hatte aber auch keine Cheaterschuhe an. Ich hoppelte also ganz gemütlich durch die Gegend. Beine fühlten sich zwar schlimm an, wurden aber zu keinen Zeitpunkt schlimmer. Puls war auch durchweg schön niedrig.
Ich weiß nicht mehr woher ich es habe, aber der Satz "ob man einen Muskel mittrainiert merkt man am besten beim Training mit Muskelkater" ging mir nicht durch den Kopf. Ich merkte bei jedem Schritt, das die Laufmuskeln da waren und mitmachten. Die direkte Rückmeldung war zwar unangenehm, aber willkommen. Ich nutze es immer wieder mal mich auf gewissen Elemente der Technik zu konzentrieren. Musste nur aufpassen, dass die Intensität weiter gering blieb, was nicht schwer fiel, da der Ermüdungsschmerz nicht gerade einladend für längere Konzentration war :klatsch:
Gestern sah ich bei einem Bekannten auf Strava, dass er auf der Aschenbahn war. Bin heute mal dort vorbei um zu schauen, ob der Platz wieder offen ist. Leider nicht. Er ist wohl durch den Loch im Zaun rein. Hätte mir schon gefallen mal wieder auf der Bahn zu laufen, aber so eilig hab ich es nicht und warte dann doch lieber bis der Platz offiziell offen ist.

2213
Donnerstag - 5,01 km @7:08/km + 3,01 km Lauf ABC und Auslaufen
Das Läufchen mit Klaus lief zwar langsam aber ganz ordentlich. Er hat mich nicht all zu sehr gehindert. Nur beim Lauf ABC habe ich mich bei der Therme hinter dem Sichtschutzwall versteckt und mir etwas Ruhe vor ihm gegönnt. Die Beine waren nach wie vor nicht erholt, ich musste also vorsichtig sein, es nicht zu übertreiben. Viel Hoffnung rechtzeitig wieder erholt zu sein hatte ich jedoch nicht. Auf das Yoga habe ich daher schon wieder verzichtet. :peinlich:

Freitag - 8,51 km @6:22/km inkl. 15 x 1' on/off
Klaus ist immer noch hier. Heute etwas temperamentvoller als gestern. Heute wollte ich wieder die 1' Intervalle laufen, da kann Klaus wüten wie er will, die gehen auch bei Wind und Wetter.
Ich war mit der Schuhwahl etwas experimentier freudig, da ich meine liebsten Schuhe für diese Einheit aussortiert habe. Bei meiner Wahl, den Zoom Fly 3, hatte ich so Zweifel, ob sie für die Einheit geeignet sind, da wir nicht ganz kompatibel sind. Jedoch haben sie bei dem Lauf perfekt funktioniert, ich bin sehr positiv überrascht. Sie werden wohl zu Lieblingsschuhen für die Einheit. Der Lauf war jedoch etwas speziell, da Klaus es nicht einfacher machte. Es war schon die ganze Zeit sehr windig, als ich vor die Tür ging fing es auch noch zu regnen an. Erst nieselte es, wurde aber während dem lauf deutlich stärker. Ich war schon zur Halbzeit bis auf die Knochen nass. Jedoch hat es richtig Spaß gemacht. Ok, nicht im Gegenwind. Einen Abschnitt im Gegenwind habe ich sogar komplett ausgelassen. Ansonsten war es wieder ein Fliegen über die Felder, diesmal ohne Hühner und Kamele aber trotzdem toll! Sogar der Seitenwind mit 70km/h konnte mich nicht aufhalten. Ich hatte die ganze Zeit ein breites Grinsen.
Komplett durchnässt und erschöpft wieder zu Hause hatte ich natürlich keine Lust auf Krafttraining. Erst mal heiß Duschen. Später gab es jedoch 45' Yoga.

2214
Samstag - 5,01 km @7:15/km + 2,42 km Lauf ABC und Auslaufen
Klaus ist leider immer noch hier und wird uns wohl auch morgen noch mit seiner Anwesenheit beehren. Ich bin ja der Ansicht, ein Gast sollte stets von dannen ziehen bevor er einem auf den Geist geht.
Heute gab es also eine langsame Runde bei unruhiger Wetterlage. Lauf ABC wieder etwas geschützt bei der Therme. Lief beides ordentlich, natürlich waren die Beine wieder platt von gestern, aber nicht ganz so schlimm wie die letzten Mal. Die Strides habe ich dann aber trotzdem weggelassen bzw. wollte sie eigentlich machen und dachte, es ginge sicher da eben relativ windgeschützt. Als ich gerade zum ersten anlief kam jedoch eine richtig böse Böe. Ein zweites mal habe ich dann erst gar nicht versucht und bin nach Hause gelaufen.

Wir haben heute mal wieder über Wettkämpfe gesprochen. Den Rhein-Ruhr-Marathon haben wir im Visier. Jedoch wird die Corona Lage nicht besser. Im Moment sieht es irgendwie ziemlich schlecht aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Marathon stattfindet ist also sehr gering. Im Gegensatz dazu läuft das Training bei mir gerade richtig gut. Mit Marathotraining wäre das ganze jedoch nicht wirklich kombinierbar, auch nicht mit einer halbherzigen Marathonvorbereitung. Auch wenn ich die Langen auf unter 30km deckeln würde, wären sie mir mit der Arbeit am Schritt und seiner muskulären Herausforderung nicht vereinbar. Ich wollte zwar erst im Sommer den Fokus so richtig drauf legen, aber letztlich passt es jetzt von der Orthopädie. Warum also verschieben? Wenn der Marathon sicher wäre, dann wäre es vielleicht was anderes, aber so? Auf jeden Fall habe ich nun den HM vom Rhein Ruhr Marathon ins Spiel gebracht. Mein Mann hat zwar Bock auf Marathon aber nicht auf Marathonvorbereitung, er ist daher dem Gedanken nicht abgeneigt. Für einen HM müsste ich am aktuellen Training nichts ändern, nur bisschen spezifischer in den Wochen vor dem HM müsste reichen. Bei HM würde sogar die Chance auf PB bestehen. Anfang Juni kann es zwar sehr warm sein, mit start um 10 Uhr ist es aber nicht gänzlich unmöglich und damit ein deutlich größerer Anreiz als bei Hitze 4h durch die Stadt zu hoppen. Mit gefällt die Vorstellung mit Hygienemaßnahmen und damit ohne Wettkampfstimmung so lang auf Strecke zu sein gar nicht. Für den Moment ist der Marathon also vom Tisch, ganz festgelegt haben wir uns jedoch noch nicht. Ich werde daher erst einmal wie gehabt weiter trainieren, da es gerade ganz gut läuft. Einheit von gestern war gut, Beine natürlich wieder recht ermüdet, HKS jedoch komplett entspannt und weit entfernt vom überdreht sein. Dienstag noch mal was schnelles und dann wieder zyklusbedingt mehr mit LT/Steady Belastung. Es ist jetzt sicher deutlich zu früh zu urteilen, aber tendenziell passt es auf jeden Fall ganz gut in der ersten Hälfte des Zyklus die kurz&knackigen Einheiten gelegt zu haben. Ab Mitte nächste Woche dann bei den Q Einheiten Intensität etwas rausnehmen, dafür braucht dann aber auch alles andere nicht mehr so langsam sein wie zu letzt. Muskeln werden das dann sicher auch erlauben. Und dann schauen wir mal, was der Körper dazu meint. Ich schrieb es aber schon, schaut gut aus im Moment und gefällt mir :nick:

2215
Sonntag - 18,01 km @6:58/km
Den Langen gab es diese Woche wieder flach, mehr dem Wetter geschuldet. Auf offenem Feld ist der Wind zwar unangenehm, aber es gibt keine runter fallende Äste. Bei den ganzen morschen Bäumen meide ich es dann doch lieber bei Wind in den Wald zu gehen. Heute war es jedoch gar nicht so schlimm, Wald wäre also sicher gegangen. Jedoch sind wir unterwegs am einem Hain vorbei, dort hatte schon letztes Jahr der Sturm an Karneval sehr getobt, jetzt waren schon wieder einige Bäume umgeworfen. Sehr schade. Ansosnten war der Lauf jedoch ganz in Ordnung. Etwas anstrengender als erwartet. Bein fühlten sich eigentlich gut an, wenn auch nicht erholt. Tempo pendelte sich jedoch trotzdem etwas langsamer ein als ich es gern gehabt hätte. Gegen Ende merkte ich dann jedoch Lenden und Gesäßmuskeln sehr, auch mal was neues. Früher waren es eher die Hüftrotatoren, die sind im Moment regelrecht tiefen entspannt, als wären sie gar nicht mehr vorhanden.
Wir sind heute auch durch Industrie und Gewerbegebiete gelaufen. Bei einem Logistiker stand am Wegesrand ein Tiefkühlanhänger ohne LKW, Motor der Kühlanlage lief auf hochtouren. Wir scherzten natürlich, dass da vielleicht Impfstoff gelagert ist. :D

KW10/2021
Mo: 5,01 km @6:44/km + 2,84 km mit Lauf ABC
Di: 12,00 km @7:02/km inkl. 10 x (2' schnell + 2' GP), 40' Kraft
Mi: 11,01 km @7:03/km
Do: 5,01 km @7:08/km + 3,01 km mit Lauf ABC
Fr: 8,51 km @6:22/km inkl. 15 x 1' on/off, 45' Yoga
Sa: 5,01 km @7:15/km + 2,42 km mit Lauf ABC
So: 18,01 km @6:58/km

WKM: 72,83 km
Fazit: Eine Interessante Woche. Die ganze schnellen Sachen hauen muskulär deutlich mehr rein als früher und auch als erwartet. Tempo bei den ruhigen Läufen war daher richtig ruhig, auch auf den Berg habe ich diese Woche verzichtet. Am Sonntag jedoch mehr wegen dem Wetter. Es ist schon interessant zu erleben, wie sich was tut und der Körper sich anpasst. Jedoch freue ich mich auch wieder etwas rausnehmen zu dürfen und wieder meine gewohnten Belastungen zu laufen. Laut Uhr und Runaylze müsste ich relativ erholt sein, da die Ausdauer diese Woche nicht so gefordert war, auch wenn die Muskeln was anderes sagen. Daher ist es vermutlich auch ganz gut, wenn nächste Woche sich der Fokus wieder verschiebt. So ein wenig Sorge habe ich ja schon, dass wenn ich die Ausdauer vernachlässige es ähnlich bergab geht wie letzten Sommer. Ich bin daher auch gespannt, wie die nächsten beiden Wochen mit Fokus auf Ausdauer dann wirken. Auf jeden Fall eine spannende Entwicklung.
Kraft und Yoga kamen diese Woche recht kurz, da ich schauen musste mich muskulär nicht komplett auszupowern und rechtzeitig zu erholen. Dafür jedoch 3 x Lauf ABC hinbekommen. Ist auch was.

2216
KW11/2021
Montag - 5,16 km @6:13/km + 2,52 km Lauf ABC und Auslaufen
Das Wetter war immer noch sehr windig, wenn auch nicht mehr stürmisch. Ich lief, wie so oft in letzter Zeit, sehr langsam los. Das nervte mich jedoch ziemlich bald. Auf den Felder angekommen zog ich das Tempo an. Ich hatte so gar keine Lust auf dieses langsame Tempo und ob ich am nächsten Tag die Q Einheit laufen kann, stand auch in den Sternen geschrieben. Ich hatte mir mittags ein Stück Zahn abgebrochen und für den nächsten Tag einen Termin beim Zahnarzt. Der Zahn hat zwar nicht geschmerzt, wollte jedoch auch vermeiden, dass es soweit kommt. Daher schnellst möglichst zum Doc und ob ich nach der Behandlung laufen darf? So sprach also nichts dagegen etwas flotter zu laufen, sicher ist schließlich sicher :D Gegen den Wind flott laufen war natürlich eklig, auch wenn ich nicht all zu flott unterwegs war, gerade mal um die 6er Pace. Unterwegs hatte ich entschieden das Lauf ABC ausfallen zu lassen und nach 4 flotten km auszulaufen. Das sich die Beine ordentlich anfühlten kam dann doch etwas Lauf ABC dazwischen.

Dienstag - 9,01 km @7:49/km inkl. 13 x (20-30" very fast + 2 'GP)
Besuch beim Zahnarzt lief gut und war unproblematisch. Er hat etwas geflickt, das war es dann für den Moment auch schon. Gegen das Laufen am Abend sprach damit auch nichts. Geplant hatte ich wieder die 12 x (2' schnell + 2' GP). Warmlaufen lief jedoch gar nicht gut. Den Kreislauf bekam ich nicht auf touren. Ich war mir nicht sicher, ob es am zusätzlichen Stress mit dem Zahnarzt besuch lag oder es der hormonelle Umschwung ist. Es war wohl letzteres, ich hatte zwar auf 2 Tage später gehofft, da der Zyklus zu letzt immer ein paar Tage länger ging, aber passt so schon ganz gut, sagte mir daheim mein Kalender. Unverrichteter Dinge umgekehrten wollte ich natürlich nicht, so ganz schlecht fühlte ich mich auch nicht, habe daher das Workout probiert. Musste jedoch gleich beim ersten Abschnitt einsehen haben, dass das so nichts wird und brach es nach ca. 40s ab. Nun stand erst mal die Gehpause an. Ich überlegte, was tun? Dauerlauf beim Einlaufen fühlte sich Mist an, Gehen geht. Die ersten Sekunden des schnellen Abschnittes gingen eigentlich auch. Ich entschied, es mit ganz schnellen Abschnitten in 20-30s zu versuchen und dazwischen wie geplant zu gehen. Gleich der nächste schnelle Abschnitt lief auch sehr gut und auch sehr flott. Es sprach also nichts dagegen eine Kamele Runde so zu laufen, würde zwar nur 5-7 Wiederholungen werden, aber reicht für so einen Tag dann ja auch. Dummerweise war gerade bei den Kamelen der Weg gesperrt so dass ich die Runde anderes hab verlängern müssen. Ein paar Wiederholungen mehr gehen sicher auch. Zwei Zusätzliche sammelte ich dann auch noch vor der Bahnschranke, da sie unten war und ich nicht dumm rum stehen wollte also noch mal ein Stück hin und zurück gelaufen. So hatte ich dann bald auch alle 12 Wiederholungen zusammen. Eine 13 wollte ich noch gelaufen sein, schließlich war die erste etwas langsamer, da ich da noch länger vorhatte. Leider konnte ich die 13. nicht richtig durchziehen, da ich schon im bewohnten Gebiet war, ein Auto kam aus einer Einfahrt und versperrte mir natürlich den Gehweg. So hieß es kurz nach den Beschleunigen wieder raus nehmen.
Die schnellen Abschnitte liefen ganz ordentlich. Pi mal Daumen um die 4:00/km, einige auch drunter. Mit einer besseren Tagesform wäre es vermutlich trotzdem flotter gegangen. Was mir aufgefallen ist, nicht erst heute, schon letzte Woche, aber heute so richtig: schnell laufe ich inzwischen mit viel deutlicherem Kniehub als früher. :daumen: Ich muss mal bei Gelegenheit, also wenn das Wetter wieder passt, mich mal beim Laufen filmen und mir das genauer ansehen.

Krafttraining habe ich auf morgen verschoben. Das hat heute nicht viele Körner gekostet. Wenn morgen alles stabiler sein sollte, dann werde ich wohl etwas flotter statt auf den Berg laufen. Das Krafttraining kommt dann danach.

2217
Ich vergaß gestern zu erwähnen, dass ich unterwegs in den Gehpausen vier mal von Passanten angesprochen wurde. Ob alles in Ordnung ist, ob es mir gut geht und ob es mit nicht kalt sei, dabei war ich in lang/lang unterwegs. Ich muss schrecklich ausgesehen haben. Die Finger waren ziemlich blau angelaufen. Bei Auslaufen gab es eine Ampelpause, da hatte ich kurz den Gedanken "wenn ich hier noch länger bewegungslos rumstehe kippe ich um". Vermutlich habe ich genauso schrecklich ausgesehen wie ich mich gefühlt habe.

Mittwoch - 12,01 km @6:14/km inkl. 20' - 15' -10' - 5' progressiv
Viel nachwehen gab es von Lauf gestern nicht. Hüftbeuger und Gesäß merkte ich zwar ein wenig, aber entschied, dass nichts gegen ein Workout sprach. Natürlich war die Entscheidung trainingstechnisch Unfug, aber ich hatte große Lust drauf wieder etwas flotter am Stück zu laufen. Zugegeben, ich bekomme auch immer etwas Panik, wenn ich im Training nur kurz&knackig oder ganz langsam unterwegs bin und dabei den Bereich zwischen Steady und Schwelle vernachlässige. Das waren jetzt zwar nur knapp über zwei Wochen, zwei Wochen, die mir auch ganz gut taten, aber ich merke eben dann doch, das da was fehlt und werde zunehmends unruhiger. Die heutige Einheit hatte ich eigentlich für Freitag geplant. Nach dem Tief gestern hab ich heute dann auch eine Einheit für den Kopf gebraucht, auch wenn klar war, die Leistung wird eher mittelmäßig sein. Das war mir jedoch egal. Tagesform war zwar im Vergleich zu gestern deutlich besser, die Muskeln jedoch nicht frischer. Wetter ist auch nicht so wirklich der Brüller. Ich lief mich also warm, überwiegend im Gegenwind, und startet die 20' flott. Anfangs war ich zu flott, habe dann zwar raus genommen, jedoch war es für die erste Stufe immer noch zu intensiv da im Gegenwind. Da war mir eigentlich schon klar, progressiv wird nicht wirklich was werden. Ich hätte deutlich defensiver laufen müssen, wirklich bock hatte ich darauf jedoch auch nicht. Nun ja, eine flotte Einheit ist eine Flotte Einheit und auf jeden Fall ein Reiz :D Die erste Tempo Verschärfung klappte trotzdem recht gut. Ich lief die 15' etwas flotter als die vorigen 20', jedoch auch überwiegend mit Rückenwind. Nur standen noch 10+5' an. Die Muskeln waren schon ziemlich durch, gerade Hüftbeuger und Gesäß hatten eigentlich schon genug. Wenn wäre es vermutlich gewesen die Einheit hier zu beenden. Ich wollte aber natürlich auch die 10' noch laufen, sie waren dann auch minimal langsamer als die vorigen 15', aber mit mehr Höhenmetern und Seitenwind. Vom Belastungsgefühl waren sie schon härter als die 15' und das hat Vorrang :zwinker2: Die 5' wollten dann auch noch gelaufen werden, da es nun eher bergab ging, waren sie mental natürlich deutlich einfacher und damit auch flotter. Vom Puls liefen sie auch besser als die 10' zu vor, waren aber muskulär besonders fordernd, da die Körner schon sehr aufgebraucht waren. Insgesamt bin ich also für eine eher mäßige Tagesform zufrieden. Von der Pace war es jedoch, dafür das die Form aktuell eigentlich gut ist, grottig. Ist mir aber egal. Vermutlich wird die Pace in nächster Zeit weiter etwas leiden, da ich den Fokus weiter auf die Entwicklung des Schrittes legen werden. Mental wird das jedoch eine Berg- und Talfahrt.
40' Krafttraining gab es wieder im Anschluss, hatte kurz überlegt sie wieder ausfallen zu lassen, hab mich dann aber doch aufgerafft. Morgen muss jetzt ganz easy werden, da wir den Langen wieder auf Samstag vorziehen werden, d.h. auch die Q Einheit am Freitag sollte eher eine Halbe werden.

2218
Ich lasse es mal sein die letzten Tage einzeln nachzutragen, da sie in der Wochenauflistung und Fazit mitberücksichtigt werden.
Bin gerade etwas erschöpft zum viel schreiben, da den ganzen Tag bei der kleinen Brüllmaus gewesen. Sie hat natürlich von Tantchen wieder was gestricktes bekommen. Hab ich euch mal angehängt. :)

KW11/2021
Mo: 5,16 km @6:13/km + 2,52 km mit Lauf ABC und Auslaufen
Di: 9,01 km @7:49/km inkl. 13 x (20-30" ganz schnell + 2' GP), 40' Kraft
Mi: 12,01 km @6:14/km progresiv
Do: 5,01 km @7:06/km + 2,82 km mit Lauf ABC und Auslaufen
Fr: 12,51 km @7:31/km
Sa: 16,02 km @7:01/km inkl. 155hm
So: 5,01 km @6:28/km

WKM: 70,07 km
Fazit: Sehr wechselhaft war diese Woche und ganz anders als geplant. Eigentlich hatte ich damit gerechnet am Wochenanfang noch richtig Tempo machen zu können, jedoch kam der hormonelle Tief etwas früher als erwartet. Musste daher spontan anders laufen. Die 30" Wiederholungen am Dienstag waren trotz grottiger Tagesform zufrieden stellend. Danach ging es mit der Leistung jedoch rapide bergab, was jedoch mehr am Laufstil lag. Die letzten Wochen schon hat sich das Laufen verändert, diese Woche noch mal so ein richtiger Schub. Ich nutze nun den Psoas deutlich mehr beim Kniehub. Das hat Auswirkungen auf die gesamte Muskulatur. Die großen Gesäßmusklen, Hamstrings, Waden aber auch Bauchmuskel und autochthone Rückenmuskulatur im LWS Bereich wird sehr intensiv genutzt, das Laufen ist deutlich kraftvoller und auch (rück)federnder. Leider bin ich das so gar nicht gewöhnt, die Ermüdung der besagten Muskeln war daher auch dementsprechend intensiv und hoch, sowohl während dem Laufen als auch danach. Das ist echt anstrengend, hätte ich nie gedacht! Es ist aber auch wahnsinnig toll und macht richtig Spaß. Ich muss jedoch noch lernen Kräfte richtig einteilen und nutzen. Von ökonomisch bin ich noch weit entfernt.
Insgesamt also eine sehr spannende Woche, auch wenn ich mich gerade sehr muskulär erschöpft fühle.

Nächste Woche werde ich die Intensivität berücksichtigen müssen, den so weiter würde nicht lange gut gehen. Wichtig ist im Moment das der Schritt sich weiter verbessert, ich muss also den eingeschlagenen Weg weitergehen. Das heißt daher so lang es anstrengender als gewohnt ist die Kilometer kürzen und neu aufbauen. Ich werde bis auf den langen alle Läufe auf um die 45' stutzen, so dass ich sie sauber laufen kann. Tempo wird sich dann hoffentlich auch etwas höher einpendeln. Mit gekürzten Läufen, die nicht so viele Körner kosten, müsste dann auch wieder mehr Krafttraining und Yoga drin sein.
Dateianhänge

2219
KW 12/2021

Montag - 3,51 km @6:02/km + 2,73 km Lauf ABC und Auslaufen
Da ich gestern nur 5km gelaufen bin fühlte sich heute wieder alles halbwegs erholt an, trotzdem wollte ich an meinem Vorhaben die Läufe zu kürzen festhalten. Aus meinem gewohnten 5km Lauf wurden somit nur 3,5 km, dafür jedoch relativ flott gelaufen, natürlich mit dem neuen Schritt. Es war zwar ungewohnt damit so flott unterwegs zu sein, hat sich aber wahnsinnig toll angefühlt. War aber natürlich auch anstrengend. Knapp über 20' bin ich so gelaufen und dann entschieden, dass es für heute reicht bevor es noch anstrengend wird. Schließlich wollte ich endlich mal wieder ohne matte Beine Lauf ABC machen, welches dann auch ganz ordentlich lief. Der Auslauf KM wurde wie der Lauf zu vor dann wieder recht flott.
Ich denke, das passt so. Auch das Tempo war ok, fühlt sich vermutlich auch nur anstengend an, weil noch ungewohnt. Beim Lauf war ich mit einer 170 Frequenz unterwegs, das habe ich bei dem Tempo noch nie so hinbekommen und die gesamte Laufmuskulatur hat sich beteiligt :daumen: :hurra: Ich glaube, das wird verdammt gut :bounce:

2220
Dienstag - 7,10 km @8:04/km inkl. 13 x (30" ganz schnell + 2' GP)
Einfachheitshalber habe ich mich entschieden die Einheit von letzter Woche zu wiederholen. Ich denke, so ganz schnelle Sache sind im Moment etwas passender bis die Umstellung sich etwas gefestigt hat. So ganz geschmeidig lief es diesmal jedoch nicht. Hat sich stellenweise etwas unlocker angefühlt. Pace bei den schnellen Abschnitten war wieder Pi mal Daumen bei 4:00/km. Ich war diesmal auch auf anderer Strecke mit anderen Schuhen, vielleicht war die alte Kombi auch einfach angenehmer. Nur wollte ich nicht all zu lang ein- und auslaufen damit nicht so viele KM zusammen kommen. Ich war am Ende auch ziemlich fix und hab das Auslaufen nochmal um 1km gekürzt. War für das Wetter auch zu lang angezogen. Insgesamt war es aber trotzdem ordentlich.

Mittwoch - 7,53 km @5:59/km
Diesmal in kurz/kurz! Perfekt gekleidet für traumhaftes Wetter :daumen: Den Lauf habe ich mehr als um die Hälfte gekürzt, statt fast 2h wurden es nur 45'. Hat so jedoch gut gepasst, gegen 5-10' kürzer hätte ich auch nichts gehabt. Ich bin also locker, flockig mit dem neuen Schritt los, anfangs geht das schließlich noch. Pace pendelte sich wie schon die letzten Tage bei um die 6 ein. Die Pace fühlt sich deutlich passender als langsamer an. Wenn ich in dem Schritt langsamer laufe habe ich das Gefühl die Muskel entwickeln nicht nur die Kraft sondern bekommen sie auch ab, müssen ihr auch widerstehen und sind damit ausgelaugter. Jetzt etwas flotter fühlt es sich jedoch deutlich besser an, nicht mehr so harsch in den Muskeln. Ungewohnt anstrengend ist es aber trotzdem immer noch. Puls war dementsprechend auch höher heute, aber höher ist er mit dem Schritt auch wenn ich langsam laufe. Das gibt sich hoffentlich, wenn sich die Muskeln an die Belastung gewohnt haben. Meine Atmung ist dabei übrigens ganz ruhig, so wie wenn ich mich deutlich niedrigerem Puls laufe. War auf jeden Fall ein sehr guter Lauf, hat auch einen riesen Spaß gemacht. War dann aber trotzdem froh als es vorbei war, da manche Muskeln schon genug hat. Erstmal die KM etwas zu kürzen war auf jeden Fall eine gute Idee.

2221
Donnerstag - 3,01 km @6:07/km + 3,50 km Lauf ABC und Auslaufen
Heute hatte ich mein Smartphone und ein kleines Stativ eingepackt um mein Laufen zu filmen :klatsch: Wollte mir das doch mal angucken bevor das Wetter wieder umschlägt. Das Einlaufen habe ich auf 3km verkürzt. Heute lief es sich schon wieder etwas anders als die letzten Tage. Ist natürlich nicht gut, wenn ich mir ein Bild von dem ganzen machen will. Bei der Therme angekommen habe ich erst ein Lauf ABC gemacht und dann die Kamera angeschalten. Das Rumgehoppele will schließlich keiner sehen. Die anschließenden Strides wurden jedoch gefilmt. Wenn ich mir das jetzt ansehe sind des wohl mehr Sprints geworden. Mit dem Wissen das da ne Kamera steht war ich wohl übereifrig.
Ich hab mal eine Zusammenfassung auf YT geladen (werde ich aber bald wieder entfernen): https://www.youtube.com/watch?v=-Kie3qgUzz4
Das erst ist normales Laufen wie bisher, das zweite neues Laufen. Beide jedoch eigentlich ganz am Ende aufgenommen, war da also schon gar nicht mehr frisch. Der Rest sind zu schnelle Strides. Der Parkplatz hat ein leichtes Gefälle, sieht daher auch so aus als würde ich arg hüpfen, ist aber eigentlich nicht der Fall.
Am Besten mit niedriger Geschwindigkeit ansehen oder Pausieren und dann mit Punk und Komma Bild für Bild abspielen.

Ich denke man sieht ganz gut, dass ich keine gute Läuferin bin :zwinker4:

2222
Perspektive finde ich nicht optimal, kann ich so nicht gut beurteilen.
Ich versuche es morgen auf einem größeren Bildschirm anzuschauen.

Hatte es zunächst nicht gelesen mit dem Gefälle und dass du geschrieben hast, dass das Hüpfen eigentlich nicht so extrem sei.

Mir wäre folgendes dazu eingefallen.
Also ich erkenne eine Hüpfbewegung bei jedem Schritt. Mir erscheint es so, dass du dich beim Abdrücken zu sehr vertikal abdrückst und zu wenig horizontal.
Du nutzt deine Energie vielleicht nicht optimal für den Vortrieb.

Ich hoffe, das klingt jetzt nicht gemein, aber bei den Strides sieht es bei dir ein bisschen so aus wie bei den Stabhochspringern beim Anlauf.

Außerdem könnte es sein, dass du etwas wenig Hüftstreckung hast?

Natürlich solltest du meine Aussagen nicht ohne Weiteres als richtig ansehen. Warte mal ab, was andere dazu sagen :-)

2223
Ich denke schon, dass das so grob passt.
Hüftstreckung ist auf jeden Fall noch grottig.
Kann auch sein, dass ich heut bzw. aktuell etwas mehr hüpfe als sonst, da der Hüftbeuger mehr mit macht, der Kniehub wird gefühlt deutlich besser. Jedoch ist noch alles sehr neu, ich kann daher noch nicht richtig dosieren und kontrollieren. Gerade beim schnellen Laufen schieße ich dann auch über das Ziel hinaus, jetzt nicht mit dem Tempo sondern mit dem Kraftaufwand. Insgesamt bin ich im Moment sehr unökonomisch, da eben neu, ungewohnt und unkontrolliert. Deswegen wollte ich es auch mal an sehen damit ich weiß, wo ich besonders drauf achten muss.

Ja. Perspektive war bissl doof, da der Parkplatz ein Gefälle hat und die Kamera auf einem Grashügel, der eben auch nicht gerade ist, stehen musste. Das nächste mal suche ich mir einen anderen Ort.

2224
RunSim hat geschrieben:Ich hoffe, das klingt jetzt nicht gemein, aber bei den Strides sieht es bei dir ein bisschen so aus wie bei den Stabhochspringern beim Anlauf.
+1
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

2225
Simon... hihihi... Du läufst ähnlich.

Catch, Du arbeitest mit so genannten Frontmechanics, was an sich nicht schlecht ist, aber Du schaffst den wichtigen Teil nicht zu aktivieren: das Ziehen!
Auf Deutsch: Deine Bewegung spielt sich hauptsächlich vor dem Körperschwerpunkt ab, was am Ende in der Standphase einen aktiven Ziehbewegung des Fusses erfordert, um schnell und ökonomisch zu laufen. Der Schritt in der Standphase zu früh abgebrochen. Das bedeutet viel zu wenig Antriebsschub in der horizontaler Richtung. Dafür ist der Bremseffekt um so größer.

Die hüpfende Bewegung ist hier nicht das Problem, weil man am Zaun (Kopf am Zaunrand) gar nicht so große Amplitude erkennen kann.

Du hast das schon Hüftbeuger richtig erkannt, leider zu wenig, weil Du wahrscheinlich etwas mit Oberkörper nach hinten gekippt bist, un den Hüftbeugereffekt nicht nutzen kannst. Habe mit Standbildern geprüft, leichte Hüftüberstreckung hast Du schon erreichen können. Hüftstreckung ist vorläufig zweitrangig.

So... Vorschlag: Versuche mal von ABC das Anfersen mit starke Vorbeugung des ganzen Körpers in leichten Lauf überzugehen. Am Anfang ist das Gefühl etwas komisch, als ob man auf die Nase fallen würde, was in der Realität eine leichte Verschiebung von Front auf Backmechanics bedeutet.
Beim Laufen sollst Du auf das Schieben des Knies NACH HINTEN (!!) achten. Das Gefühl sollte so sein, als ob Du mit der Kniekehle immer ein Ball nach hinten treten möchtest. Bei jedem Schritt ein Ball nach hinten treten. Treten, treten, treten, treten... Nicht auf die Füsse achten sondern nur auf die Bewegung des Knie nach hinten. Und Leichte Vorlege.

Versuche mal.

2226
Rolli hat geschrieben:Simon... hihihi... Du läufst ähnlich.
Gut, dass du es erwähnst. Ich musste tatsächlich auch an Simons Video denken als ich das gesehen habe. Konnte auf die schnelle sein Video in eurem Thread jedoch nicht wiederfinden.

Ich bin sehr beeindruckt. Du hast ins schwarze getroffen, sowohl das Problem mit dem Ziehen als auch Fallen habe ich auch bei langsameren/gewohnterem Tempo.
Am Ziehen versuche ich mich gelegentlich mal, bisher jedoch nie wirklich konsequent länger sondern immer nur sporadisch. Werde das dann mit deinem Vorschlag angehen.
Das Fallen ist schon schwieriger. Die Hüftbeuger sind inzwischen lang und stark genug (für mein Leistungsniveau), nur habe ich sie bis vor kurzem trotzdem nicht geschafft beim Laufen zu aktivieren. Insbesondere beim schnellen Laufen wie auf dem Video ist mir jedesmal, wenn ich versucht habe die Hüftbeuger zu aktivieren, das Becken gekippt. Das klappt er seit kurzem halbwegs, LWS ist aber immer noch sehr instabil. Wenn ich langsamer laufe klappt das schon besser, dann kann ich LWS und Becken soweit stabil halten, dass dann auch die Muskulatur der Rückseite einschaltet. Das fühlt sich dann immer sehr gut an, da versuche ich dann auch mit dem Fallen. Klappt meist nicht so gut, wenn es jedoch klappt, dann fühlt sich das Laufen an den Beinen quasi mühelos an. Wie gleiten in der Luft. :D Bekomme ich aber noch nicht regelmäßig hin. Für die Muskeln auf der Rückseite aber auch um die Körpermitte herum ist die mitarbeit jedoch noch sehr ungewohnt, fühle mich dann schon mal wie ein Laufanfänger.
Beim schnellen Laufen wie gestern bekomme ich das jedoch noch gar nicht hin, so ab 4:30/km wird es kritisch. Ich kann zwar das Becken etwas stabiler halten, so dass ich auch die Hüftbeuger richtig nutzen kann, LWS ist aber noch nicht wirklich stabilisiert. Die Rückseite ist komplett off und abwesend. Ohne den Halt von Hinten traue ich mich jedoch nicht zu fallen, weniger Angst vor dem hinfallen mehr dass ich dann das Becken nicht mehr gehalten bekommen und dann geht mir der Hüftbeuger auch wieder flöten Ich schließe aber nicht aus, dass ich es vielleicht auch zu verkrampft versuche bzw. zu fixiert darauf bin, das Becken aufrecht zu halten und dadurch zu aufrecht laufe, mich da selber behindere. Ich werde also auch hier deinen Vorschlag umsetzen.

Das Problem mit der LWS ist, dass der verkürzte Hüftbeuger in dem Bereich die Aufgabe der autochthone Rückenmuskulatur übernommen hatte. Diese Muskeln des Rückenstreckers sind daher gar nicht mehr gewohnt die LWS zu stabilisieren. Ich musste es überhaupt erst mal schaffen sie zu aktivieren. Dafür habe ich auch eine Übung am Sling Trainer (TRX). Man steht auf den Zehenspitzen und streckt die Arme mit dem Sling Trainer über den Kopf weg, geht dann so in die Schräglage. Dabei darauf achten, dass das Becken schön aufrecht ist. Wenn man es richtig hin bekommt lässt der Hüftbeuger die LWS los und die Muskeln des unteren Rückens können arbeiten,es schaltet sich dann der ganze Rückenstrecke ein. Man merkt das richtig an der Wirbelsäule. Je mehr man in die Schräge geht, desto anstrengender wird es auch. Muss man dann aufpassen, dass nicht wieder der Hüftbeuger übernimmt. Man kann es auch Einbeinig machen um die Schwierigkeit zu erhöhen, was auch schon bei mir etwas klappt. Noch schwieriger wird es, wenn man das angehobene Bein in der Hüfte beugt, quasi in die Laufhaltung geht. Da schaffe ich es dann nicht mehr das Becken und LWS zu stabilisieren. Ich muss also diese Muskeln weiter trainieren. (Übung geht auch ohne Sling Trainer an einem Türrahmen o.ä.)

Auf jeden Fall vielen Dank für deinen Input. Ich werde mich an deinen Vorschlägen versuchen und in 4 Wochen neues Video machen. Ich schau auch, dass ich in der Zeit einen besseren Ort finde. Die Sportanlagen hier sind leider noch zu. Ich hab hier zwar eine zugängliche Sprintbahn, die Kamera bekomme ich da aber auch nicht richtig positioniert. Ich schau mir das dort aber auch nochmal an. Ich werde schon was finden.

2227
Rolli hat geschrieben:Simon... hihihi... Du läufst ähnlich.
:peinlich: :geil:
Catch-22 hat geschrieben:Gut, dass du es erwähnst. Ich musste tatsächlich auch an Simons Video denken als ich das gesehen habe. Konnte auf die schnelle sein Video in eurem Thread jedoch nicht wiederfinden.
Hab ich garantiert gelöscht. Will doch nicht, dass meine Lauferei für die Ewigkeit im Internet zu sehen ist :teufel:

Catch-22 hat geschrieben: Ich bin sehr beeindruckt. Du hast ins schwarze getroffen, sowohl das Problem mit dem Ziehen als auch Fallen habe ich auch bei langsameren/gewohnterem Tempo.
Am Ziehen versuche ich mich gelegentlich mal, bisher jedoch nie wirklich konsequent länger sondern immer nur sporadisch. Werde das dann mit deinem Vorschlag angehen.
Habs mir nochmal in groß angesehen und um ehrlich zu sein kann ich hier gar nichts mehr weiter sagen. Rolli hat ja eigentlich alles gesagt. :daumen:

Vielleicht einfach noch ein Hinweis, weil ich das von mir selber kenne: Man sieht dir an, dass du viel nachdenkst.
Klar, du willst ja auch etwas ändern, aber es wirkt dann schnell verkrampft und verkrampft läuft es sich einfach nciht gut schnell.
Ich würde auch immer mal Phasen im Training einbauen, in denen nicht zuviel über die Lauferei nachdenkst.
Das ist natürlich schwieriger gesgat als getan. Aber eine gewisse Lockerheit ist halt auch ein Bestandteil eines guten Laufstils.

Kriegst du schon hin :daumen: :nick:

2228
Sehr schön wie Rolli meine undefinierten Eindrücke in Worte fassen konnte :-) Körperschwerpunkt hätte ich auch gesagt, der muss etwas nach vorne. Und bei einem Standbild hab ich ganz gut gesehn, wie sich sehr viel Schritt "vorne" abspielt.

@Rolli: Wie siehst du das Thema Schrittfrequenz? Catch behauptet immer sie hätte so eine hohe Schrittfrequenz. bei den schnellen Strides fand ich eher, dass der Schritt relativ lang für das Tempo war. Kann aber auch täuschen.

@Catch: Du hast mich angelogen, du kannst sehr wohl schnell laufen ;-) Und ich denke das ist die gute Nachricht. Ich glaube du bist da gerade absolut auf der richtigen Fährte, weil an der Stelle liegt wirklich viel Potenzial. Und das wird dir (auch wenn es vom Tempo weit entfernt ist) auch beim Marathon weiter helfen. Ich habe die letzten Wochen öfters nachgedacht, was man dir sagen könnte. Und auf der einen Seite hast du "recht", deine 1500m bis 3k Pace Intervalle/Surges sind vom tempo her für deine Ziele grundsätzlich ausreichend, gerade wenn du bei schnellerem Tempo schlampig läufst. Andererseits bin ich mir sicher, dass du auch schneller sauber laufen kannst und das nur üben müsstest. Im Zweifel ist die "Dosis" zu hoch. Kürzere schnelle Abschnitte, weniger Wiederholungen, längere Pausen, Im Zweifel sind es dann halt nur 3x 60m. Wenn du das regelmäßig übst dann wird das auch besser. Und noch besser ist natürlich jetzt das Ding mit dem Video. Dann kannst dud ich auch gezielt auf was konzentrieren was neben der neuronalen Ansteuerung die Koordination betrifft. Unbedingt weitermachen!

2229
RunSim hat geschrieben: Vielleicht einfach noch ein Hinweis, weil ich das von mir selber kenne: Man sieht dir an, dass du viel nachdenkst.
Klar, du willst ja auch etwas ändern, aber es wirkt dann schnell verkrampft und verkrampft läuft es sich einfach nciht gut schnell.
Ich würde auch immer mal Phasen im Training einbauen, in denen nicht zuviel über die Lauferei nachdenkst.
Das ist natürlich schwieriger gesgat als getan. Aber eine gewisse Lockerheit ist halt auch ein Bestandteil eines guten Laufstils.

Kriegst du schon hin :daumen: :nick:
Ich hab schon auch Läufe, wo ich dann weniger auf die Technik achte und es nur laufen lasse, so 1-2 solche Läufe versuche ich schon in der Woche. Ist nur aktuell Phase, wo sich alles ändert schwierig und die Trockenübungen Wirkung zeigen nicht gerade einfach. Es ist ja nun mal auch so, wenn man länger versucht Dinge zu ändern, dann sollte man sich auch darauf einlassen, wenn es passiert, statt stur seinen Stiefel zu laufen. Man ist dann zwangsläufig auch mit dem Kopf dabei, beobachtet und will verstehen, was da jetzt vor sich geht.
Wird aber bestimmt. Die Richtung passt auf jeden Fall gut. Dank Corona kann man sich auch die Zeit nehmen an sowas zu arbeiten.

@Doktor Albern
Das Video ist doch schon die bessere Laufweise. Die hohe Frequenz hab ich durch die Übungen der letzten Monate wegbekommen. Jetzt muss aber auch der Rest mitziehen. :zwinker5:
Schnelle Stride laufe ich auch schon länger, wenn auch nicht immer ganz so schnell wie in dem Video. Meist beim Lauf ABC 3-5 x 10s o.ä. Den Gedanken sie weg zu lassen, so lang unsauber, hatte ich auch schon. Jedoch laufe ich doch insgesamt sehr unsauber, mit der Logik könnte ich das ganze Laufen sein lassen. Nicht laufen ist leider auch keine Lösung.
Der Weg ist auf jeden Fall richtig. Ich nehme die Veränderungen auch sehr deutlich war. Den Weg weiter gehen muss ich aber trotzdem. Ist halt noch einiges zu tun. Work in progress... anderes kommt dann halt auch mal zu kurz.

2230
Doktor, ja der Rolli kann das ganz gut beschreiben :nick:
Catch-22 hat geschrieben:Dafür habe ich auch eine Übung am Sling Trainer (TRX). Man steht auf den Zehenspitzen und streckt die Arme mit dem Sling Trainer über den Kopf weg, geht dann so in die Schräglage. Dabei darauf achten, dass das Becken schön aufrecht ist. Wenn man es richtig hin bekommt lässt der Hüftbeuger die LWS los und die Muskeln des unteren Rückens können arbeiten,es schaltet sich dann der ganze Rückenstrecke ein. Man merkt das richtig an der Wirbelsäule. Je mehr man in die Schräge geht, desto anstrengender wird es auch. Muss man dann aufpassen, dass nicht wieder der Hüftbeuger übernimmt. Man kann es auch Einbeinig machen um die Schwierigkeit zu erhöhen, was auch schon bei mir etwas klappt. Noch schwieriger wird es, wenn man das angehobene Bein in der Hüfte beugt, quasi in die Laufhaltung geht. Da schaffe ich es dann nicht mehr das Becken und LWS zu stabilisieren. Ich muss also diese Muskeln weiter trainieren. (Übung geht auch ohne Sling Trainer an einem Türrahmen o.ä.)
Geht deine Übung am Sling Trainer von der Beanspruchung der Muskulatur in so eine Richtung?
https://www.youtube.com/watch?v=eQ2MVmJR9og

Die Übung knockt mich zurzeit nämlich im unteren Rücken ganzschön aus. Wenn ich in die Streckung gehe, merke ich wie mein unterer Rücken als schwächstes Glied als erstes "einbricht".

2231
DoktorAlbern hat geschrieben:Und bei einem Standbild hab ich ganz gut gesehn, wie sich sehr viel Schritt "vorne" abspielt.
Dazu kann ich anmerken: vor einem knappen Jahr spielte sich noch fast alles hinter dem Körper ab, da glich die Bewegung beim schnellen Laufen – zumindest auf den Videos die ich gesehen habe – etwas plastisch ausgedrückt eher einer Art Sprunglauf. Die ganze Kraftentwicklung fand also "drückend" hinter dem Körperschwerpunkt statt.

Jetzt hat es sich diesbezüglich ein wenig ins Gegenteil umgekehrt. Die Entwicklung geht definitiv in die richtige Richtung. Allerdings habe ich das Gefühl, dass du (@Catch) jetzt etwas zu sehr aktiv nach "vorne oben" (-> Kniehub) arbeitest und dabei wie Rolli auch schon schrieb die Arbeit nach "hinten" vernachlässigt (die letztes Jahr noch zu ausgeprägt war). Ich habe auch den Eindruck, dass du durch den Fokus auf den Kniehub ein wenig vergisst, nicht nur aktiv nach hinten, sondern vielmehr nach hinten unten zu arbeiten. Das geht aber sowieso größtenteils Hand in Hand.

Sieht auf jeden Fall deutlich besser aus letztes Jahr! :daumen:
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

2232
@Simon
Im weitesten Sinne, ja. bzw. https://www.facebook.com/watch/?v=2427708467554022 davon jedoch nur die Phase bei der die Arme über den Kopf gestreckt sind als Halteübung, also statisch halten wie bei den Planks. Ich bin aber deutlich senkrechter als er. Er trainiert jedoch die Bauchmuskeln, dafür braucht er zwar die Stabilität im unteren Rücken, ist aber nicht sein Fokus. Je stabiler der untere Rücken, die LWS, ist umso mehr kann man auch in die Schräge, gerade daran mangelt es aber bei mir.

2233
alcano hat geschrieben:Dazu kann ich anmerken: vor einem knappen Jahr spielte sich noch fast alles hinter dem Körper ab, da glich die Bewegung beim schnellen Laufen – zumindest auf den Videos die ich gesehen habe – etwas plastisch ausgedrückt eher einer Art Sprunglauf. Die ganze Kraftentwicklung fand also "drückend" hinter dem Körperschwerpunkt statt.
Hab mir schon gedacht, dass es dir auffällt. Ist mir auch aufgefallen. Ich bin halt ein Multitalent, leider aber nicht multitaskingfähig :zwinker2:
Jetzt hat es sich diesbezüglich ein wenig ins Gegenteil umgekehrt. Die Entwicklung geht definitiv in die richtige Richtung. Allerdings habe ich das Gefühl, dass du (@Catch) jetzt etwas zu sehr aktiv nach "vorne oben" (-> Kniehub) arbeitest und dabei wie Rolli auch schon schrieb die Arbeit nach "hinten" vernachlässigt (die letztes Jahr noch zu ausgeprägt war). Ich habe auch den Eindruck, dass du durch den Fokus auf den Kniehub ein wenig vergisst, nicht nur aktiv nach hinten, sondern vielmehr nach hinten unten zu arbeiten. Das geht aber sowieso größtenteils Hand in Hand.

Sieht auf jeden Fall deutlich besser aus letztes Jahr! :daumen:
Auf jeden Fall, da das mit dem Kniehub aktuell ganz neu ist. Deswegen wollte ich mir das jetzt auch mal ansehen, damit ich es auch zeitig in die richtige Richtung lenken kann. Ich kann, wie erwähnt, es aber noch gar nicht richtig Dosieren und dann überschießt es und wird zu viel, gerade bei den ganz schnellen Sache. Ich habe daher auch die Hoffnung, dass sich es in den nächsten Wochen durch Gewöhnung etwas gibt, hinten dann wieder mehr zu Wort meldet. Mit den Tipps von Rolli sollte es dann auch besser werden.

2234
Ich finde die Übungen ja ganz hilfreich, um ein Gefühl dafür zu bekommen: https://www.youtube.com/watch?v=9xmhmErRmRE (mit Erklärungen, aber nicht immer ganz so gut zu sehen) bzw. https://www.youtube.com/watch?v=d7O9YQbc_bU (ohne Erklärungen, dafür etwas besser zu sehen - an den Armbewegungen sieht man, dass er kein Sprinter ist, von daher nur auf Beine achten). Fokus auf Bewegung nach unten und hinten aus dem Gluteus (und Landung auf dem ganzen Fuß). Am besten auch mal selbst filmen um zu sehen sehen obs passt. Ich habe bei mir dadurch gemerkt, dass ich viel zu sehr auf die Bewegung nach oben konzentriert war und die Bewegung nach unten sehr passiv ausfiel.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

2235
Das hattest du mir schon mal verlinkt. Mach ich auch immer noch. Ist aber auch die Übung bei der ich in den letzten Wochen gefühlt eher schlechter geworden bin während in allen anderen die Koordination sich deutlich verbessert hat. Ich schiebe es darauf, dass das Knie nun höher kommt, das runter dadurch auch fordernder ist und mehr Kontrolle als bisher von mir abverlangt.

2236
Ich finds super, dass Du jetzt mal an der Schnelligkeit arbeitest, wie schon vorher angemerkt wird Dir das auf den langen Kanten definitiv auch was bringen.
Habe ja letztes Jahr ähnliches versucht und das lief super, bis dann das Knie nicht mehr wollte. Man muss halt aufpassen, dass man nicht gleich zu viel will. Die Gefahr dafür ist da, weil die Schnelligkeitsübungen halt Spaß machen, Abwechslung bringen und da meist auch gleich ein guter Progress zu sehen ist.
Das Ganze ist dann die Voraussetzung über 400m dann auch die 1000er Zeiten stark zu verbessern... usw. usw.

Mal schauen, ob ich da dieses Jahr auch nochmal dran arbeiten kann, mich juckt es schon tierisch. Muss halt immer noch ins Knie reinhören und bin daher was Sprints angeht doch erstmal noch zurückhaltend.

Aber bei Dir geht ja Feuer frei :)
Bild

2238
Ich versuche es mal zu erklären. Hat vermutlich nichts mit der Theorie des Laufens zu tun, aber ist meine Propriozeption, Körperwahrnehmung, beim Laufen. Meine Erklärung wird sich daher vielleicht auch seltsam lesen, ist aber eben so beim Laufen empfunden.

Beim Laufen kommt doch das Schwungbein eben mit Schwung nach vorne, wenn es dann vorne in den Kniehub übergeht, dann muss der Hüftbeuger, also im speziellen der Psoas aktiviert sein, damit ich das Bein dann auch oben halten kann. Wenn ich es nicht schaffe den Psoas zu aktivieren, dann plumpst das Bein mit dem aufklappen des Knies unkontrolliert nach unten und mir geht die Flugphase flöten. -> Schritt ist verkürzt, der Körper versucht dann über eine höhere Frequenz auszugleichen. Wenn ich es aber schaffe den Psoas zu aktivieren, dann kann ich die Flugphase auch länger halten bzw. der Körper hat dann mehr Kontrolle darüber. Im Idealfall wird die Lendenwirbelsäule dabei von unteren Rücken stabilisiert (da hapert es noch gewaltig), so dass der Psoas ganz dem Bein widmen kann. Wenn die LWS stabil ist, kickt als nächstes Glute Max ein und hält das Becken stabil, dann sind die kleinen Rotatoren auch nicht mehr so überlastet. Wenn das passt, dann kann ich auch die Flugphase besser nutzen, sprich wenn das Knie aufploppt fällt das Bein nicht unkontrolliert runter statt dessen übergibt der Psoas kontrolliert Bein und Energie an die Hamstrings ab, die bringen es dann runter und dann kann ich die Energie auch im nächsten Schritt weiter nutzen und laufen fühlt sich einfach nur geil und mühelos an. Leider schaffe ich das nur ganz selten, gestern war nicht so ein Tag. Bei ganz schnellem Laufen passt es seltener, so ab 5km Pace bekomme ich es jedoch schon regelmäßiger hin. Wenn ich das so hinbekomme, dann ist die ganze Rückseite aktiv, insbesondere der Rumpf fühlt sich sehr stabil an, dort arbeiten die Muskeln dann auch auf hochtouren während es in den Beinen perfekt anfühlt. Wichtig ist bei mir aber immer der Hüftbeuger, wenn der nicht aktiv ist funktioniert das ganz so gar nicht und ich lauf dann in den kleinen Schritten. Wie Alcano schrieb, ähnelt das dann dem Sprunglauf, weil ich von oben runter plumpse und mich dann angestrengt wieder mit den Waden abdrücken muss. Oben angekommen geht mir dann wieder die ganze Energie flöten und ich plumpse runter.

Du kannst auch mal versuchen dich gerade hinzustellen. Becken aufgerichtet, dann ein Bein anheben, so dass Hüfte und Knie 90° oder mehr gebeugt sind. Immer noch ganz gerade da stehen, Becken unbedingt in alle Richtungen stabil halten. Wenn das gut klappt das angehobene Bein in der Höhe ausstrecken. Wenn ich das früher gemacht habe, ist das Bein richtig runter gefallen, so dass mein Fuß keine Hand breit vom Boden entfernt war. Der Psoas war eben inaktiv bzw. nicht stark genug das Bein oben zu halten. Als die vorderen Oberschenkel mit Knie strecken beschäftigt waren, hielt auf einmal nichts mehr das Bein oben. Jetzt kann ich das Bein jedoch oben halten, zwar nicht ganz 90° und nicht komplett gestreckt, aber ein erheblicher Fortschritt zu früher.
Das Runterfallen des Beins beim Strecken des Knie passiert im Grunde auch beim Laufen, dann verliert man an Flugphase und damit letztlich Schrittlänge. Wenn der Psoas jedoch stark genug und aktiv ist, dann passiert das nicht mehr. Neben dem Stärken musst ich aber auch das richtige Ansteuern, also aktivieren, des Psoas beim Laufen lernen. Klappt nun auch immer besser, nur braucht die LWS dann die unteren Rückenmuskeln als Stabilisator, was noch nicht so klappt. Sorry, ich wiederhole mich. Ist leider ein doofer Kreislauf.

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... und das hast Du hinbekommen. Leider hast Du hier etwas falsch verstanden.

Hüftbeuger soll beim Laufen etwas anders aktiviert werden, als Du es denkst. Hier muss Du stark umdenken. Laufen ist eine exzentrische Bewegungsart und fast jeder konzentrische "Aktivierung" ist hier kontraproduktiv und kostet sehr viel Energie. Neuste Studien verwerfen alle alte Vorstellungen und manchmal sehr drastisch. So auch die alte "Aktivierung" von Gluteus Maximus und... Hüftbeuger.

Kurz (die andern Sachen erkläre ich vielleicht bei heutigen Nachtschicht):
Hüftbeuge hat bei der Laufbewegung NICHT die Rolle der Hüftbeugung (Knihebens) sondern fast ausschließlich Ausbremsen der hinteren Schwungphase. Der wird erst bei der Schwungbewegung nach hinten aktiviert (eigentlich schon ab mittlerer Standphase) und dann bremst der die Schwungphase durch exzentrische Kraft. Die so gespeicherte Energie wird in der vordere Schwungphase genutzt und konzentrisch arbeiten die Hüftbeuger dabei kaum. Hier soll man aber nicht den Sprinterschritt als Beispiel nehmen, weil sie mit aktiven Beugung eine Beschleunigung des Schwungphase unterstützt, um die Beine schneller zu bewegen. Hier ist die Energiebereitstellung aber zweitrangig. Bei dieser Bewegung wäre gerade verkürzte Hüftbeuger vorteilhaft. Lange Hüftbeuger nutzen aber beim normalen (auch schnellen) Laufen, weil sie später und flexibler die hintere Schwungphase ausbremsen. Das bedeutet die Fähigkeit weit nach hinten Fuß ausschlagen zu können.

Später mehr...

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Eigentlich wollte ich aber dass die Hüftbeuger eben exzentrisch arbeiten, also helfen das Bein kontrolliert runter zu bringen. Das müsste doch exzentrisch sein oder täusche ich mich? Wenn sie komplett unbeteiligt wie früher sind, dann können sie das nicht. Vielleicht ist aktivieren ja auch nur ein falscher Begriff? :confused:
Du wirst aber schon recht haben, dass es im Moment ins konzentrische geht. Vermutlich habe ich auch daher das Gefühl "zu überschießen" und auch dass es zu letzt sehr anstrengend war. Daher auch das Filmen. Dann versuche ich es mal etwas zurück zu nehmen und den Kraft Einsatz unter Kontrolle zu bringe/minimieren. Danke. :)

Den Rest muss ich mich später noch ein/zwei mal durchlesen.

@Spaceman
:D
Die vorderen Oberschenkel krampfen da sehr gern, wenn die Hamstrings nicht richtig mitmachen. Der Körper weicht dann aus und die vorderen Oberschenkel bekommen es ab. Dei Übung kommt aus dem Yoga, kannst du auf https://www.yoganatomy.com/utthita-hast ... usthasana/ unter "Part three" nachlesen. Wir Läufer müssen das jedoch nicht so extrem können , wir sind schließlich keine Yogis :zwinker5:

2242
Exzentrisch bedeutet immer angespannt in die länge zu ziehen.

Das kontrollierte Runterfahren spielt eigentlich wenig Rolle. Die Bewegung muss kontrolliert aufgefangen und ausgebremst zu werden. Das was Du beschrieben hast, und was man in Film sehen kann, ist aktives und leider etwas übertriebenes Beinanheben über den Hüftbeuger. Man kann so laufen, Muir läuft auch so. Sie "vergisst" aber nicht die Schritte nach hinten zu ziehen.
https://www.youtube.com/watch?v=ZzNNR0IUBhg

2243
Gut! Dann schau ich, dass das wieder etwas anders, besser nach hinten wird. Muir ist zwar schön flott, aber für Langstrecke sieht mir das bei ihr immer zu anstrengend aus.
Ich geh jetzt mal locker Laufen und versuchen den Input zu verarbeiten. Morgen beim Lauf ABC teste ich dann aus. :nick: Ich bin mehr praktisch veranlagt, muss ausprobieren und fühlen um die Theorie halbwegs zu kapieren.

2244
spaceman_t hat geschrieben:Bei der Übung zogs mir grad gewaltig in den oberen vorderen Oberschenkel (keine Ahnung welcher Mukel das ist). Halten (wenn auch nicht ganz gestreckt, da ist sicherlich irgendwo ne Verkürzung) ging aber.
Man sollte sich wohl vor solchen Kunststücken aufwärmen :klatsch:

Aber nun wieder zu Dir bzw. Rollis Antwort auf die ziemlich detaillierte Beschreibung.
Bei mir auch und das dürfte der Quadrizeps sein. Das könnte ich doch glatt ins Krafttraining mit aufnehmen :idee:

Gruss Tommi

2245
So, ich war jetzt mal laufen, fühlen, denken :D
@Rolli
ich glaub, ich verstehe was du meinst. Das mit dem Kniehub über den Hüftbeuger ist ganz neu, ich kann es zwar nicht kontrollieren aber abstellen und dann sind dann auch die "Back mechanics" besser/wieder da. Da hab ich in den letzten Monaten auch große Fortschritte gemacht, ist also nicht mehr so katastrophal wie das was Alcano gesehen hatte :D
Das war heute nur ein Dauerlauf, zwei Stride habe ich jedoch leicht angetestet, müsste auch ohne Hüftbeuger Aktivität gehen. Ist aber nur so ein Gefühl. Ich werde für Klarheit die nächsten Tage noch mal filmen und dann kann man sicher besser beurteilen, was die bessere Basis für ein weitermachen ist.

2247
Vorab...
So wie schon Simon geschrieben hat: Du scheinst viel zu viel nachzudenken, dadurch verkrampfst und blockierst alles. Neue Abläufe erfordern zuerst viel mehr Energie, weil Du die Muskeln mit 2 unterschiedlichen neuronalen Impulsen ansteuern willst. Automatisch und willentlich. Laufübungen werden nur mit einer Position verändert was dann gespeichert werden muss um den automatischen Ablauf zu ermöglichen. Wenn Du alle 2 Wochen versuchst Du alles zu ändern, dann...

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Naja... das Bild war nur die Standphase. Da fand ich mich auch ganz toll, leider gehört zum Laufen mehr als nur hübsch da stehen :zwinker2:
Rolli hat geschrieben:Vorab...
So wie schon Simon geschrieben hat: Du scheinst viel zu viel nachzudenken, dadurch verkrampfst und blockierst alles. Neue Abläufe erfordern zuerst viel mehr Energie, weil Du die Muskeln mit 2 unterschiedlichen neuronalen Impulsen ansteuern willst. Automatisch und willentlich. Laufübungen werden nur mit einer Position verändert was dann gespeichert werden muss um den automatischen Ablauf zu ermöglichen. Wenn Du alle 2 Wochen versuchst Du alles zu ändern, dann...
Ich versuche nicht alle zwei Wochen zu ändern, aber durchaus mich weiter zu entwickeln. Und dann passieren auch mal mehr oder weniger große Entwicklungen. Bei großen Veränderungen weiß man leider nicht immer ob sie nun wirklich gut oder eher schlecht sind und muss es dann überpüfen, bevor es sich eben festigt. Das wollte ich mit dem Video, war mir dann aber immer noch nicht sicher, was ich davon halten soll, also hab ich es hier reingestellt. Heute hab ich wieder gefilmt, ohne den Kniehub. Ich hätte wohl besser gleich beide filmen sollen, dann wäre es mir wohl selber aufgefallen. Sehen wir es positiv, nun habt ihr mich mal laufen gesehen.

Hier nun das neue Video:
https://www.youtube.com/watch?v=7Ur37KWPOpc
Bei den letzten beide habe ich versuchst, beides zu kombinieren, hat aber nicht wirklich geklappt.
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