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Olympische Spiele 2016 – Rio de Janeiro / Brasilien

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Rolli hat geschrieben:Hast Du Dir überlegt was eine Frau dabei denkt, die an der Startlinie steht nicht die offensichtliche, genetische Vorteile hat? Die nicht mal mit Doping zu erreichen sind?
Ist ja nicht die einzige Testobombe im Feld, nur die stärkste. Die Medaillen sind weg und damit auch drei Finalplätze. Hand them the medals- Eröffnet sei der Kampf um Platz Vier. Vielleicht gibt ed dafür ja ne Holzmedaille oder den Titel "Fastest Woman Alive"...

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DerMaschine hat geschrieben:Ist ja nicht die einzige Testobombe im Feld, nur die stärkste. Die Medaillen sind weg und damit auch drei Finalplätze. Hand them the medals- Eröffnet sei der Kampf um Platz Vier. Vielleicht gibt ed dafür ja ne Holzmedaille oder den Titel "Fastest Woman Alive"...
Im Sinne des fairen Sports sollte man darauf hoffen, dass möglichst viele intersexuelle Menschen an den Spielen teilnehmen. Dann könnte man beim nächsten Mal nämlich mit Fug und Recht eine eigene Wertung aufmachen, neben Männern und Frauen. Wobei dann interessant zu sehen wäre, wer lauter aufheult, die Diskriminierungs-Witterer(innen) oder die Bewahrer des Abendlandes, die immer schon wussten, dass es nur Männer und Frauen und nichts dazwischen gibt.

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kobold hat geschrieben:Was hat der nachträgliche Sieg in Hannover denn mit Olympischen Spielen zu tun?
Der Sieg an sich gar nix, im Statement von ihnen sind die aber noch relativ groß auf Olympia eingangen. Ob man das Statement als authentisch empfindet, darüber kann man definitiv streiten, es ist aber zumindest ziemlich gut geschrieben und die Passage zur letzten Zeit ("was eine völlig hinter jeder Erwartung liegende Zeit ist") zeigt zumindest da eine realistische Selbsteinschätzung.

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AiAi hat geschrieben:Der Sieg an sich gar nix, im Statement von ihnen sind die aber noch relativ groß auf Olympia eingangen. Ob man das Statement als authentisch empfindet, darüber kann man definitiv streiten, es ist aber zumindest ziemlich gut geschrieben und die Passage zur letzten Zeit ("was eine völlig hinter jeder Erwartung liegende Zeit ist") zeigt zumindest da eine realistische Selbsteinschätzung.
Nun ja . . . diese Zeit ist auch nur schwer als überaus tolle Leistung zu verkaufen. Also, was bleibt ihnen übrig?

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Knaacki hat geschrieben:Nun ja . . . diese Zeit ist auch nur schwer als überaus tolle Leistung zu verkaufen. Also, was bleibt ihnen übrig?
Man könnte auch "einfach die Schnauze halten" und hoffen, daß mit einem neuen Thema der etwas unangenehme shitstorm einfach abebbt. Ich glaube ihnen übrigens, daß sie zumindest nahezu alles gegeben haben, was sie an dem Tag drauf hatten. Die Geste war - egal warum inszeniert - kein Brüller. Das haben die beiden wohl verstanden. Ich hätte übrigens die Option "Schnauze halten" gezogen, bin aber auch kein Medienprofi :D

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leviathan hat geschrieben:Man könnte auch "einfach die Schnauze halten" und hoffen, daß mit einem neuen Thema der etwas unangenehme shitstorm einfach abebbt. Ich glaube ihnen übrigens, daß sie zumindest nahezu alles gegeben haben, was sie an dem Tag drauf hatten. Die Geste war - egal warum inszeniert - kein Brüller. Das haben die beiden wohl verstanden. Ich hätte übrigens die Option "Schnauze halten" gezogen, bin aber auch kein Medienprofi :D
Für's Schnauzehalten gibt es aber keine Likes! :nono:

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Zu den Hahners: über Platz 81 oder so in einem Wettbewerb will ich gar nichts mehr sagen, das lohnt nicht. Und Selbsterkenntnis? Steffny schreibt in dem Kommentar auf seiner Seite, dass die Hahners - anders als sie selbst auf ihre Seite schreiben - auch nicht de weltweit schnellsten Marathon-Zwillinge sind und belegt dies dort. Wenn die wirklich selbstkritisch wären, könnten sie das ja auch mal richtig stellen...
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Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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FreddyT hat geschrieben:Zu den Hahners: über Platz 81 oder so in einem Wettbewerb will ich gar nichts mehr sagen, das lohnt nicht.
Dann lassen wir das besser. Lohnt nicht.

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Rolli hat geschrieben:Hast Du Dir überlegt was eine Frau dabei denkt, die an der Startlinie steht nicht die offensichtliche, genetische Vorteile hat? Die nicht mal mit Doping zu erreichen sind?
Die ist wahrscheinlich nicht erfreut, ist mir schon klar. Ich frage mich bloß, wo der Unterschied ist etwa zum Basketballer, der 20cm kleiner ist als sein Konkurrent und deshalb nicht in die Auswahl kommt. Körperliche Voraussetzungen spielen im Sport doch immer eine große Rolle. Größe kann in einigen Sportarten ein großer Vorteil sein. Ein von Natur aus hoher Testosteron-Wert scheint einen in den meisten Sportarten Vorteile zu bringen. Das ist vielleicht der qualitative Unterschied. Ob man einen Menschen, der sich als Frau fühlt und von den biologischen Merkmalen her (wie auch immer man die feststellt, früher hat man sich die Athleten wohl nackig angeschaut, was ich irgendwie fragwürdig finde) auch eher im weiblichen Spektrum zu verorten ist, deshalb von den Wettkämpfen ausschließen muss, weiß ich nicht. Wenn ich mich in die Lage der Athletin versetze, fände ich das unfair. Hier ne Regel zu finden, mit der alle einverstanden sind, ist wahrscheinlich sehr schwierig.

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McAwesome hat geschrieben:Die ist wahrscheinlich nicht erfreut, ist mir schon klar. Ich frage mich bloß, wo der Unterschied ist etwa zum Basketballer, der 20cm kleiner ist als sein Konkurrent und deshalb nicht in die Auswahl kommt. Körperliche Voraussetzungen spielen im Sport doch immer eine große Rolle. Größe kann in einigen Sportarten ein großer Vorteil sein. Ein von Natur aus hoher Testosteron-Wert scheint einen in den meisten Sportarten Vorteile zu bringen. Das ist vielleicht der qualitative Unterschied. Ob man einen Menschen, der sich als Frau fühlt und von den biologischen Merkmalen her (wie auch immer man die feststellt, früher hat man sich die Athleten wohl nackig angeschaut, was ich irgendwie fragwürdig finde) auch eher im weiblichen Spektrum zu verorten ist, deshalb von den Wettkämpfen ausschließen muss, weiß ich nicht. Wenn ich mich in die Lage der Athletin versetze, fände ich das unfair. Hier ne Regel zu finden, mit der alle einverstanden sind, ist wahrscheinlich sehr schwierig.
Also besser eine zulassen, die sich Fair behandelt fühlt und vor allen ihre offensichtliche Vorteile nutzt, als 40 andere (bei 800m gemeldet), die Unfair hinterher laufen?
Wenn ein Mann sich als eine Frau fühlt, soll er dann auch zugelassen werden? Sonst ist das doch Unfair, oder?

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Der Unterschied zum Basketballer ist nicht nur einer, sondern sehr viele:

1. Basketball ist ein Teamsport. Es stehen je 5 Spieler auf dem Feld
2. Größe ist lange nicht alles im BB. Sonst gäbe es keine kleinen Spieler mit 1,80-1,90m Größe. Größe kann sogar teilweise ein Nachteil sein. Große Spieler sind weniger beweglich. Nicht umsonst spielen viele Teams inzwischen "Small-Ball"
3. Auch ein großer Spieler muss das Spiel beherrschen, sonst wird er nicht erfolgreich sein. Er muss werfen können, verteidigen etc. Ein Läufer muss laufen , mehr nicht (sorry, für die plumpe Aussage, aber so ist es nunmal)

Auch im Basketball gibt es Tendenzen, dass Jugendspieler Wachstumshormone einwerfen um größer zu werden. Natürlich ist das Doping. Aber man könnte böse sein und sagen, immerhin kann man mit Doping den Nachteil ausbessern. Das geht im anderen Fall nicht.
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


Bild


forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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Kugelstoßer David Storl schafft die geforderte hohe Qualifikationweite von 20,65 m nicht ganz. Er stößt 20,47 m. Einen hat er ungültig, weil er übergetreten ist, aber die geforderte Weite übertroffen hätte.

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LasseLaufen hat geschrieben:Der Unterschied zum Basketballer ist nicht nur einer, sondern sehr viele:

1. Basketball ist ein Teamsport. Es stehen je 5 Spieler auf dem Feld
2. Größe ist lange nicht alles im BB. Sonst gäbe es keine kleinen Spieler mit 1,80-1,90m Größe. Größe kann sogar teilweise ein Nachteil sein. Große Spieler sind weniger beweglich. Nicht umsonst spielen viele Teams inzwischen "Small-Ball"
3. Auch ein großer Spieler muss das Spiel beherrschen, sonst wird er nicht erfolgreich sein. Er muss werfen können, verteidigen etc. Ein Läufer muss laufen , mehr nicht (sorry, für die plumpe Aussage, aber so ist es nunmal)
Das ist nun viel zu kurz gegriffen: Im Schwimmsport wird eine Frau mit 1,60 m Körpergröße und Schuhgröße 35 sich schwer tun, in die Weltspitze vorzustoßen, auch wenn sie die Technik noch so gut beherrscht. Auch das ist rein genetisch bedingt.

Gruß
Markus

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Rolli hat geschrieben:Also besser eine zulassen, die sich Fair behandelt fühlt und vor allen ihre offensichtliche Vorteile nutzt, als 40 andere (bei 800m gemeldet), die Unfair hinterher laufen?
Wenn ein Mann sich als eine Frau fühlt, soll er dann auch zugelassen werden? Sonst ist das doch Unfair, oder?
Okay okay, sorry, dass ich ein wenig differenzierter an die Sache rangehen wollte. Und danke für die polemischen Fragen, die haben mich wirklich überzeugt. :rolleyes2
LasseLaufen hat geschrieben:Der Unterschied zum Basketballer ist nicht nur einer, sondern sehr viele:

1. Basketball ist ein Teamsport. Es stehen je 5 Spieler auf dem Feld
2. Größe ist lange nicht alles im BB. Sonst gäbe es keine kleinen Spieler mit 1,80-1,90m Größe. Größe kann sogar teilweise ein Nachteil sein. Große Spieler sind weniger beweglich. Nicht umsonst spielen viele Teams inzwischen "Small-Ball"
3. Auch ein großer Spieler muss das Spiel beherrschen, sonst wird er nicht erfolgreich sein. Er muss werfen können, verteidigen etc. Ein Läufer muss laufen , mehr nicht (sorry, für die plumpe Aussage, aber so ist es nunmal)

Auch im Basketball gibt es Tendenzen, dass Jugendspieler Wachstumshormone einwerfen um größer zu werden. Natürlich ist das Doping. Aber man könnte böse sein und sagen, immerhin kann man mit Doping den Nachteil ausbessern. Das geht im anderen Fall nicht.
Ich habe nicht behauptet, dass es nur einen Unterschied gibt, sondern dass es qualitativ etwas anderes ist (ein qualitativer Unterschied), wenn man die biologische Komponente der Größe und des Testosteron-Werts miteinander vergleicht... Hier kann Größe von Vorteil sein, dort wird ein hoher Testosteron-Wert in vielen Bereichen vorteilhaft sein.

Trotzdem kann im Einzelfall die Größe den Ausschlag geben, ist doch vollkommen klar. Dass es dort auch kleinere Spieler gibt, liegt an der Vielfalt der Positionen und Small-Ball ist eine feine Variante. Wenn diese sich nun allgemein durchsetzt, hätten größere Spieler wieder Nachteile, was bedeuten würde, dass die biologische Komponente der Körpergröße eine gehörige Rolle spielte.
Wenn sich Small-Ball durchsetzt, ist klar, dass Spieler im Shaq-Format es erstmal schwierig hätten. Ist jetzt nicht so kompliziert, oder?

Dass Größe an sich noch nichts bringt, ist auch klar. Ich wollte diese Komponente losgelöst von anderen (Wurftechnik, Athletik, Spielverständnis etc.) herausnehmen, um mein Argument zu unterstützen, dass es sehr häufig biologische Faktoren sind, die darüber entscheiden, ob jemand in einer Sportart erfolgreich ist. Wenn ich 1,65m groß wäre und Schuhgröße 38 hätte, könnte ich z.B. von Vornherein kein professioneller Schwimmer werden.

Dass auch im Basketball Wachstumshormone verabreicht werden, um größer zu werden, zeigt für mich lediglich, dass dort versucht wird, chemisch nachzuhelfen, wo die Natur ungleiche Voraussetzungen geschaffen hat. Dass es illegal ist, ist klar. Sollte man wegen dieser ungleichen Voraussetzungen jetzt bestimmte besonders "gesegnete" Basketballer ausschließen? Ich denke nicht. So will man es aber mit der 800m-Läuferin machen.
Michael Phelps etwa soll ja für einen Schwimmer die perfekten Maße haben. Also ist er von der Natur irgendwie "unfair" bevorteilt, weil sein Körper perfekt geeignet scheint, um sich schnell im Wasser zu bewegen.
Dass ein Läufer nicht mehr machen muss als zu laufen... stimmt ja erstens nicht und zweitens, selbst wenn es so wäre: Auch da gibt es ganz klar zu benennende Faktoren, die von Natur aus gegeben sein müssen, damit man schnell laufen kann oder damit man sich weniger häufig verletzt.

Der Unterschied ist: Frauen haben von Natur aus einen niedrigeren Testosteron-Wert als Männer. Und da es diese Kategorien gibt, könnte man sagen, ab Wert X starten Menschen in der Kategorie Mann. Logischerweise müsste man dann aber auch Menschen, die äußerlich und ihrem Empfinden nach männlich sind, aber einen niedrigen Testosteron-Wert haben, in der Kategorie Frau starten lassen. Soll also der Testosteron-Wert als einziges (!) über die Geschlechterzugehörigkeit entscheiden? Welche Faktoren spielen möglicherweise noch eine Rolle?

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McAwesome hat geschrieben:Okay okay, sorry, dass ich ein wenig differenzierter an die Sache rangehen wollte. Und danke für die polemischen Fragen, die haben mich wirklich überzeugt. :rolleyes2
Polemisch? Versuche einfach die Fragen für Dich zu beantworten.

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McAwesome hat geschrieben: @Rolli: Ich kann die Fragen nicht beantworten, weil sie der Problematik nach meinem Empfinden nicht mal ansatzweise gerecht werden.
Stimmt, Du kannst auch die wissenschaftlich begründete Argumente nicht akzeptieren, mit der schlichte polemische Aussage: ich bin dagegen / mir ist das zu wenig.

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Ich stell mir bei der ganzen Thematik die Frage: Was ist wichtiger, eine kleine Minderheit oder die große Mehrheit zu schützen? Die Personen mit zu hohen Testosteron Werten mussten ja nur eine Therapie anwenden, sie wurden ja nicht einmal ausgeschlossen.

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DerMaschine hat geschrieben:Bis jetzt kein guter Tag für die Zehnkämpfer. Freimuth draußen, bei Abele läuft es nicht, einzig Kazmirek hat die Top Fünf im Blick.
Wenn man sich auf der Sportschau-Seite den Beitrag "Der Weg zur Medaille" (oder so ähnlich) anguckt, ist schon krass, wie sehr die Erwartung von Abele von der Wirklichkeit entfernt sind. Ob er und viele andere deutsche Leichtathleten mit dem Wetter nicht zurechtkommen? Oder treten die normalerweise zu anderen Tageszeiten an? Es ist schon frappierend, wie wenige bisher Saisonbestleistungen geschafft haben.

@McAwesome: Der Artikel von Ross Tucker ist genial und enthält eine Vielzahl wohlbegründeter biochemisch-physiologischer Argumente gegen einen Start intersexueller Personen wie Semenya in einem Frauenfeld. Stellt sich nur die Frage, ob man diesen biologischen Aspekten den Primat einräumt oder ob man auch psychologische und "ethische" Gesichtspunkte dazunimmt.

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DerMaschine hat geschrieben:Die Personen mit zu hohen Testosteron Werten mussten ja nur eine Therapie anwenden, sie wurden ja nicht einmal ausgeschlossen.
Das ist der springende Punkt, diese "Therapie" (gibt es ein neutraleres Wort - es ist ja keine Krankheit, die behandelt werden müsste) wird sicher nicht nur auf die sportliche Leistung Einfluss haben, sondern auch die Psyche beeinträchtigen. Insofern ist das auch nicht der Königsweg, aber die bisher fairste Lösung. Semenya sollte "einfach" im Finale solo unter 1:50 laufen, dann wäre klar, dass man XXY-Menschen im Sport nicht pauschal als Frauen behandeln kann.

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alcano hat geschrieben:@mc: hast du den Beitrag von Ross Tucker ( Hyperandrogenism and women vs women vs men in sport: A Q&A with Joanna Harper | The Science of Sport), der ziemlich ausführlich auf dieses Thema eingeht schon gelesen?
Also das ist ein lesenswerter Text. Das Argument, was für mich überzeugend ist:
The most essential element of women’s sport is that it is practiced by testosterone-challenged athletes. Even the CAS panel that suspended the IAAF’s HA regulations “has accepted that testosterone is the best indicator of performance difference between male and female athletes”.
In dem Sinne unterscheidet sich natürlich auch die Kategorisierung Mann/Frau zu kleiner/großer Basketballer, da die Frauen einer Gruppe angehören, die aus sich heraus schützenswert ist (und schon immer war), da sie ansonsten anscheinend in Gänze Schwierigkeiten bekommen könnten, Wettkämpfe auszutragen.
Wenn Testosteron bei der Leistungsentwicklung die größte Rolle spielt und (zumindest sportlich) den Unterschied zwischen Mann und Frau ausmacht, wäre es am sinnvollsten, die bis letztes Jahr bestehende Regel wieder zu beleben. Sollte es möglich sein, auch solche Fälle zu berücksichtigen, bei denen Intersexuelle zwar hohe Testosteron-Werte haben, dieses aber nicht nutzen können, wäre es natürlich toll, wenn man das mit in die Entscheidung einbezöge, ob eine Athletin eine Behandlung absolvieren muss oder nicht. Alles in Allem diskutieren CAS/IAAF/IOC da wohl zu recht schon seit Jahren und prinzipiell finde ich es ne spannende Frage.
Rolli hat geschrieben:Stimmt, Du kannst auch die wissenschaftlich begründete Argumente nicht akzeptieren, mit der schlichte polemische Aussage: ich bin dagegen / mir ist das zu wenig.
Wo habe ich irgendetwas nicht akzeptiert? Ich habe meine Gedanken dargestellt und Zweifel geäußert, denen Du zumindest nicht mit wissenschaftlich begründeten Argumenten begegnet bist, sondern für mich zu einfach gefasste Fragen gestellt hast. Interessant, wie verquer Deine Sicht auf diese meiner Meinung nach absolut normal verlaufene Debatte ist.

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Ist das eigentlich Zufall, dass es bei den 800m-Läuferinnen gleich 3 mit erhöhten Testosteronwerten gibt und auf den anderen Distanzen nicht? Man sollte doch annehmen, dass alle Distanzen von Frauen mit dieser Veranlagung dominiert werden.

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Nofeys hat geschrieben:Ist das eigentlich Zufall, dass es bei den 800m-Läuferinnen gleich 3 mit erhöhten Testosteronwerten gibt und auf den anderen Distanzen nicht? Man sollte doch annehmen, dass alle Distanzen von Frauen mit dieser Veranlagung dominiert werden.
Ja ist Zufall. Bei 10% Unterschied zwischen Mann und Frau und Intersexuellen irgendwo in der Mitte, also sagen wir ca. 5% Vorteil muss man trotzdem erstmal mit der Weltspitze mithalten.
Wären über 10.000m ja immer noch 31:00 wie für eine Frau mit normalen Werten für eine Medaille.

Aber das könnte der Startschuss sein, dass mehr und mehr Athleten wie Caster Semenya gefördert werden.

Ich finde die Begründung mit der die Obergrenze zurückgenommen wurde abenteuerlich.
Es sei nicht bewiesen, dass testosteron leistungssteigernd wirkt.

Na dann können wir ja Dopingstests guten gewissens abschaffen.

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McAwesome hat geschrieben: Wo habe ich irgendetwas nicht akzeptiert? Ich habe meine Gedanken dargestellt und Zweifel geäußert, denen Du zumindest nicht mit wissenschaftlich begründeten Argumenten begegnet bist, sondern für mich zu einfach gefasste Fragen gestellt hast. Interessant, wie verquer Deine Sicht auf diese meiner Meinung nach absolut normal verlaufene Debatte ist.
Nein habe ich nicht, aber Du... das klingt für mich nicht als würdest Du die Entscheidung der IAAF, was wissenschaftlich begründet war, zustimmen.
Ob Intersexualität oder ein höherer Testosteron-Wert qualitativ tatsächlich ein anderer Vorteil ist als etwa lange Beine, kann ich so jedenfalls nicht beantworten

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Rolli hat geschrieben:Nein habe ich nicht, aber Du... das klingt für mich nicht als würdest Du die Entscheidung der IAAF, was wissenschaftlich begründet war, zustimmen.
Wenn die Athleten keinen "Geschlechtsnachweis" (auch wenn sichs verdammt NS mäßig anhört) ebringen müssen und als Jugendliches Talent mit ungewöhnlich maskulinem Aüsserem plötzlich bei den Frauen mitlaufen, ist doch eine Testo-Obergrenze die einzig logische Konsequenz. Anderenfalls könnte nämich theoretisch JEDER Mann (egal was "in der Hose ist") mitlaufen. Ist dann halt Pech.

Auch wenn die betroffenen Personen wahrscheinlich durch die Hölle gegangen sind. Als Jugendliche haben wir manchmal gegen sichtbar erwachsene Migranten"Kinder" Fussball spielen dürfen. Dieses "des Kaisers neue Kleider" Gefühl empfindet die unterlegene weibliche Konkurrenz vermutlich auch.

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Usain_Bolt hat geschrieben:Heute Nacht 8. Olympia-Gold geholt. Leider kein Weltrekord, hat mich etwas geärgert.
Egal, ich bin trotzdem der Beste.

:zwinker5:
Das mit den sub 19 Ankündigung war doch nur PR. Glaubst doch wirklich nicht, das er dies drauf hat? Seine Zeit der WR ist vorbei.
800m: 1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)

734
:D :D
Persönliche Bestzeiten (offiziell vermessene Wettkämpfe)
10KM:
06/15 - 40:00 | 08/15 - 38:47 | 09/15 - 38:17 | 02/16 - 36:22 | 07/16 - 35:25 | 07/18 - 35:21
HM:
06/14 - 1:34:19 | 05/15 - 1:27:45 | 09/15 - 1:23:38 | 05/16 - 1:20:00 | 06/16 - 1:19:51 | 09/17 - 1:16:24
M:10/17 - 2:44:29

735
Hindernisläufer Kemboi tritt nach seiner Disqualifikation doch nicht zurück. Er hängt noch ein Jahr dran, um sich bei der WM in London die Medaille "zurückzuholen".

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D.edoC hat geschrieben:Das mit den sub 19 Ankündigung war doch nur PR. Glaubst doch wirklich nicht, das er dies drauf hat? Seine Zeit der WR ist vorbei.
Bin ich voll bei Dir. Aber bißchen PR gehört nunmal dazu.
Aber die 9,58 und 19,19 werden wohl länger unerreicht sein denke ich.

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PaulPatella hat geschrieben:Das ist der springende Punkt, diese "Therapie" (gibt es ein neutraleres Wort - es ist ja keine Krankheit, die behandelt werden müsste) wird sicher nicht nur auf die sportliche Leistung Einfluss haben, sondern auch die Psyche beeinträchtigen. Insofern ist das auch nicht der Königsweg, aber die bisher fairste Lösung. Semenya sollte "einfach" im Finale solo unter 1:50 laufen, dann wäre klar, dass man XXY-Menschen im Sport nicht pauschal als Frauen behandeln kann.
Das wird nicht passieren. Wieso sollte sie das tun? Wenn sie schlau ist lässt sie den Abstand zu den Anderen nicht zu groß werden. Je größer der Abstand, desto größer der Handlungsdruck für die Verbände etwas zu ändern. Aber warum sollte sie das wollen?
PB:
10km 42:49
HM 1:35:15
M 3:17:30


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forum/threads/104369-LasseLaufens-Lauferlebnisse

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Usain_Bolt hat geschrieben:Heute Nacht 8. Olympia-Gold geholt. Leider kein Weltrekord, hat mich etwas geärgert.
Egal, ich bin trotzdem der Beste.

:zwinker5:
Tut mir leid für dich. Hättest vielleicht nochmal bei Dr. Müller-Wohlfahrt reinschaun solln. Ein wenig Kälberblut, Schmerzmittel und Globuli tanken.

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D.edoC hat geschrieben:Das mit den sub 19 Ankündigung war doch nur PR. Glaubst doch wirklich nicht, das er dies drauf hat? Seine Zeit der WR ist vorbei.
Im Halbfinale sah er wirklich gut aus. Wahrscheinlich ist die Form auch nicht so weit von einer möglichen Bestzeit entfernt. Die vielen Vor- und Zwischenläufe fordern aber auch ihren Tribut. Im Finale hat dann am Ende etwas die Kraft gefehlt und die Lockerheit, was sich nochmals gegenseitig beeinflusst. Wir sollten hier auch nicht außer Acht lassen mit welcher Souveränität er das Feld dominiert hat. Das war schon eine eigene Liga. Der Typ hat jetzt innerhalb von 8 Jahren bei den Olympischen Spielen alle 100m und 200m Läufe abgeräumt. Da stellt sich doch gar nicht mehr die Frage, ob er einer der besten Athleten aller Zeiten ist. Ich verstehe irgendwie nicht, warum er die 9 Goldmedaillen so fokussiert. Die Staffel kann er doch nur bedingt beeinflussen. Für mich wäre er auch eine Legende, wenn er in Rio gar nicht dabei gewesen wäre. Natürlich freue ich mich diesen Spinner auch dieses Jahr wieder sehen zu dürfen :)

Interessant finde ich die unterschiedliche Einschätzung des Halbfinals mit Grasse. Ich habe da keine Arroganz herausgelesen. Für mich war es das schönste Bild der Spiele - auch wenn sie nicht Hand in Hand über die Linie sind :D

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RennFuchs hat geschrieben:Wenn die Athleten keinen "Geschlechtsnachweis" (auch wenn sichs verdammt NS mäßig anhört) ebringen müssen und als Jugendliches Talent mit ungewöhnlich maskulinem Aüsserem plötzlich bei den Frauen mitlaufen, ist doch eine Testo-Obergrenze die einzig logische Konsequenz. Anderenfalls könnte nämich theoretisch JEDER Mann (egal was "in der Hose ist") mitlaufen. Ist dann halt Pech.
Ist es denn so schwierig/teuer, in einem Gentest festzustellen, ob jemand ein Y-Chromosom hat?

Meine Meinung:

Wenn jemand eines hat, sollte diese Person nicht bei den Frauen mitlaufen, denn das Y-Chromosom schaltet Hormone ein, die sonst nur bei Männern vorhanden sind. Um es mal salopp zu sagen, es gibt Frauenbeauftragte, Frauenparkplätze und Frauenschwimmen, aber keine Männerbeauftragten, Männerparkplätze und Männerschwimmen. Dass Frauen eigene Wettbewerbe ausfechten liegt daran, dass sie von Natur aus im Durchschnitt etwas weniger Leistung erbringen können, als gleichermaßen trainierte Männer, eben weil sie kein Y-Chromosom haben und weniger Muskelmasse und etwas mehr Körperfett aufbauen (natürlich nur im Durchschnitt; die meisten hier werden mit keiner trainierten Athletin annähernd mithalten können, aber entsprechend trainierte männliche Athleten sind in den meisten Sportarten dann eben doch ein wenig besser; wo nicht, z.B. im Reitsport, Autorennsport, Billiard oder Schach, da trennt man die Geschlechter ja meistens auch nicht). Wer nicht eindeutig in die Kategorie XX-Frauen fällt, der müsste konsequenterweise bei den Männern mitlaufen, und wenn er/sie da nicht mithält, dann ist das eben so. Es ist tragisch für so eine Person, wenn sie als Mädchen und Frau aufgewachsen ist und sie dann bei einem großen Wettkampf mit diesem Ergebnis konfrontiert wird. Andererseits ist es unfair gegenüber XX-Frauen, wenn so eine Person dann bei ihnen mitläuft.

Wenn andererseits eine XX-Frau nahezu so viel Testosteron produziert wie ein Mann, dann hat die Natur bei ihr eben ein besonderes Talent entwickelt. In dem Fall sollte sie bei den Frauen mitmachen dürfen, egal wie viel Testosteron sie produziert. Alle anderen besonderen Fähigkeiten (Kapillarisierung, Körperfettanteil, Muskelmasse, Körpergröße, was-weiß-ich) werden ja auch nicht limitiert. Hochspringerinnen sind halt besonders gut, wenn sie ein wenig größer sind. Da beschränkt ja auch niemand die zulässige Körpergröße. Das Geschlecht anhand des Testosteronspiegels festzulegen macht ungefähr so viel Sinn, wie es an der Schuhgröße festzumachen. Und den Testosteronspiegel mit Medikamenten zu drücken wäre ungefähr so, als ob Hochspringerinnen über 1,90 m mit Zusatzbalast springen müssten.

Was jetzt bei Semenya Caster der Fall ist, weiß ich nicht genau, hier steht, dass man sie monatelang untersucht hat und dann Starterlaubnis erteilt. Gestern Abend in der ARD zeigten sie in einem Bericht einen Testbogen, wo beispielsweise die Schambehaarung "bewertet" werden sollte. So etwas ist doch entwürdigend. Meiner Meinung nach sollte einzig und alleine ein Gentest durchgeführt werden, für den man nur ein wenig Speichel bräuchte. Oder Urin, der ohnehin für Dopingtests entnommen wird. Die Diskussion innerhalb der Sportorganisationen darüber verstehe ich nicht.

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leviathan hat geschrieben:Im Halbfinale sah er wirklich gut aus. Wahrscheinlich ist die Form auch nicht so weit von einer möglichen Bestzeit entfernt.
Denke ich auch und er hat es auch voll drauf angelegt. Oder wann hat man Bolt (äh mich :zwinker5: ) schon mal so mit Brust voran über die Ziellinie hechten sehen?
leviathan hat geschrieben: Interessant finde ich die unterschiedliche Einschätzung des Halbfinals mit Grasse. Ich habe da keine Arroganz herausgelesen. Für mich war es das schönste Bild der Spiele - auch wenn sie nicht Hand in Hand über die Linie sind :D
Seh ich auch so, denke die beiden selbst konnten damit besser umgehen als die Medien.

BTW: Für Christophe Lemaitre hat mich Bronze gefreut. Der konnte es selbst kaum fassen.

743
0815boy hat geschrieben:Habt ihr´s jetzt bald mit eurer Gender-Diskussion?
War mein erster Post zu dem Thema, habe erst durch den Thread hier vom Thema gehört. Ist das Offtopic im Olympia-Thread? Scroll halt weiter...

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Alderamin hat geschrieben:War mein erster Post zu dem Thema, habe erst durch den Thread hier vom Thema gehört. Ist das Offtopic im Olympia-Thread? Scroll halt weiter...
Wenn sich eine kontroverse entwickelt, dann macht doch einfach einen eigenen Faden zu dem Thema auf. :zwinker4:

- - -

Ich hole noch mal das Thema Damen-Marathon hoch.

Da war ja noch eine Deutsche dabei, die mir bisher völlig unbekannt war:
Über Mich | Mayada Al-Sayad

(02:42:28 reichte für Platz 67)
:respekt2:

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Nofeys hat geschrieben:Ist das eigentlich Zufall, dass es bei den 800m-Läuferinnen gleich 3 mit erhöhten Testosteronwerten gibt und auf den anderen Distanzen nicht? Man sollte doch annehmen, dass alle Distanzen von Frauen mit dieser Veranlagung dominiert werden.
Das habe ich mich auf gefragt, gleich 3 Frauen ??? oder was auch immer in einem Wettbewerb. Kann doch kein Zufall sein, dass diese sich gleich vorne weg direkt fürs Finale qualizierten. Fakt dürfte eines sein, wenn man da in Zukunft nichts unternimmt immer mehr solche Leute in solchen Rennen antreten werden. Klar dürfte auch sein, dass es ein sehr schwieriges Unterfangen wird, um dann auf einen einheitlichen Nenner zu kommen.

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Für mich zumindest kommt es überhaupt nicht überraschend, dass Usain Bolt nicht den 200 m Weltrekord geknackt hat und seine Ankündigung unter 19,00 s laufen zu wollen, weit verfehlt hat. Betrachten wir doch mal seinen aktuellen Weltrekord von 19,19 s - den ist er gelaufen zu einer Zeit als er in der absoluten Höchstform seines Lebens war und über 100 m 9,58 s lief. Da Bolt die 200 m immer ziemlich exakt die doppelte 100 m Zeit gelaufen ist (9,58 s x 2 = ~ 19,19 s) müsste er um unter 19,00 s zu Laufen minimum knapp unter 9,50 s oder besser 9,45 s laufen. Ich weiß nicht ob das jemals möglich sein wird. Bolt gilt momentan als der Mann mit den besten Hebelverhältnissen.

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Andres hat geschrieben:Für mich zumindest kommt es überhaupt nicht überraschend, dass Usain Bolt nicht den 200 m Weltrekord geknackt hat und seine Ankündigung unter 19,00 s laufen zu wollen, weit verfehlt hat. Betrachten wir doch mal seinen aktuellen Weltrekord von 19,19 s - den ist er gelaufen zu einer Zeit als er in der absoluten Höchstform seines Lebens war und über 100 m 9,58 s lief. Da Bolt die 200 m immer ziemlich exakt die doppelte 100 m Zeit gelaufen ist (9,58 s x 2 = ~ 19,19 s) müsste er um unter 19,00 s zu Laufen minimum knapp unter 9,50 s oder besser 9,45 s laufen. Ich weiß nicht ob das jemals möglich sein wird. Bolt gilt momentan als der Mann mit den besten Hebelverhältnissen.
Nicht unbedingt. Wenn er in diesem Jahr mehr Wert auf die Schnelligkeitsausdauer gelegt hat, um die 200 WR zu knacken, könne es auch sein, dass er auf 100m etwas verliert. Auch wenn wir hier von Bruchteilen einer Sekunde sprechen.
Das war aber offensichtlich nicht so, weil er auf beiden Strecken etwas langsamer war. Und 0,8s ist schon eine Menge.

Für mich war er bei den 200m deutlich verspannter, als bei seinem 100m Auftritt. Das kostet Zeit.

Lemaitre!!! Sensationell!!!!

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Rolli hat geschrieben:Für mich war er bei den 200m deutlich verspannter, als bei seinem 100m Auftritt. Das kostet Zeit.
Ja, auf jeden Fall man konnte sehen, dass er nicht ganz so entspannt wie sonst war. Sah für Bolts Verhältnisse schon ein bisschen kraftlos aus, aber bei dem Mammut-Programm mit den ganzen Vorläufen und und und... Er wird übermorgen zur Olympia-Abschlussfeier immerhin 30 Jahre alt.
Rolli hat geschrieben:Lemaitre!!! Sensationell!!!!
Das ist wirklich die größte Überrraschung im 200 m Sprint bei Olympia. Es freut mich echt für ihn. Noch mehr hätte es mich gefreut, wenn der aktuelle Deutsche Rekordhalter Julian Reus wenigstens bis ins Finale gekommen wäre. Aber eine 20,39 s reichen heut zu Tage nicht mehr für einen Endlauf bei Olympia.

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Vielleicht werden wir ja noch Versuche von Bolt in der DL oder bei der WM sehen, den WR zu knacken. Die Bedingungen waren eben auch nicht gut. Und zur 100m-200m Thematik, wenn Bolt sein Training verändert hat, muss er über die 100m nicht zwangsläufig den WR draufhaben, um den 200m WR zu knacken.
Michael Johnson lief die 100m nie Sub10(als Einzelrennen),die 200m dafür in 19,30s.
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