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Welches Tempo??

Welches Tempo??

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Hallo zusammen,

ich komme eigentlich aus dem Ultralaufen, muss aber Verletzungsbedingt etwas kürzer treten und habe mir vor kurzem einen Tretroller gekauft ( Crussis 3.1 Road ).

Jetzt wollte ich mal nachfragen, auf was für Durchschnittsgeschwindigkeiten man auf flacher Strecke kommen sollte, um ambitioniert zu fahren?

Bin das erste mal eine kleine 12 Km Runde mit 20,5 Km/h Durchschnitt gefahren, und hatte schon lange nicht mehr solche Muskelkater :-)
Der Puls lag, wenn man es mit dem Laufen vergleicht, im GA2 Bereich...

Habe gelesen das so zwischen 20-25 Km/h als recht Sportlich angesehen wird, oder?
Aber manche sollen sogar über 30 Km/h schaffen?? Finde ich schon heftig...

Unter 20 Km/h ist dann wohl eher Grundlangentraining, oder?


VG
André
Bestzeiten Laufen:

Marathon : 2:57 Std. ( Köln 1997 )
100 KM : 09:03 Std. ( DM Rot 2015 )
6 H : 70,2 KM
24 H : 168.6 KM ( DM Karlsruhe 2013 )

Bestzeiten/weiten Tretrollerfahren:

Marathon: 2:08 Std.
100 KM : 5:11 Std

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Hallo André,

herzlich willkommen im Forum.
Runningman77 hat geschrieben: Bin das erste mal eine kleine 12 Km Runde mit 20,5 Km/h Durchschnitt gefahren, und hatte schon lange nicht mehr solche Muskelkater :-)
Mit einem Schnitt > 20 km/h auf der ersten Tour bist du schon sehr ambitioniert unterwegs! Vermutlich bist du durch das Laufen bereits sehr gut trainiert.
Die Erfahrung mit dem Muskelkater macht jeder, der mit dem Rollern beginnt. Roller fahren trainiert viele Muskeln, die sonst nicht so beansprucht werden, von den Waden bis in den Nacken. Der Muskelkater gibt sich nach kurzer Zeit.
Runningman77 hat geschrieben:Habe gelesen das so zwischen 20-25 Km/h als recht Sportlich angesehen wird, oder?
Aber manche sollen sogar über 30 Km/h schaffen?? Finde ich schon heftig...
Diese hohen Geschwindigkeiten beziehen sich auf Rennen, also auf eine hindernisfreie (abgesperrte) Strecke. Um auf auf Schnitte jenseits von 30 km/h zu kommen, müssen schon Abfahrten dabei sein. Die Topleute kommen auf vielleicht 28 - 30 km/h in der Ebene.

Im täglichen Leben kann man fast nie durchfahren und muss immer wieder bremsen. Entweder um eine Straße zu überqueren oder um Fußgänger und Hunde nicht umzunieten oder den Gegenverkehr abwarten bevor mal überholen kann oder ... oder ...
Das alles drückt den Schnitt dramatisch. In der Praxis komme ich so auf 15 - 17 km/h. Wenn es mal 18 km/h sind, ist das schon top.
Runningman77 hat geschrieben:Unter 20 Km/h ist dann wohl eher Grundlangentraining, oder?
Dann bin ich bisher nicht über Grundlagentraining hinausgekommen. :wink:

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Sich vorrangig am Durchschnittstempo zu orientieren macht nicht allzuviel Sinn. Dieser Wert ist immer abhängig von mehreren Variablen: Der Streckenbeschaffenheit, dem Trainingsgerät sowie den Wetterbedingungen (Rückenwind, Gegenwind).

Sinnvoller wäre es, wenn man nicht einfacherweise dem eigenen Körpergefühl traut, Pulswerte zu vergleichen!

Um das Ganze mal etwas aus der Praxis zu erklären:

Wenn ich mit meinem Tretroller mit Rennbereifung und ganz flachem Trittbrett auf schnellem Asphalt unterwegs bin, erreiche ich natürlich einen höheren Schnitt, als wenn ich mit Geländebereifung und dadurch höherem Trittbrett Feld- und Waldwege befahre.

Anfangs war ich auch auf der Suche nach dem niedrigst möglichen Trittbrett und der schnellsten Bereifung. Da ich jedoch mittlerweile mehr Wert darauf lege, meine Muskulatur und Ausdauer optimal zu trainieren, fahre ich nur noch selten mit meinem "Rennroller". Ich bevorzuge "langsamere" Bereifung und ein dadurch höheres Trittbrett, welches mich "zwingt", das Standbein etwas weiter zu beugen. Der Trainingseffekt ist höher. Und schnell genug bin ich trotzdem. Ob ich letztlich mit 17 oder mit 21 km/h unterwegs bin, ändert am Fahrspaß nur wenig.

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Beim Rollerfahren spielt außer der Kraft auch die Routine in der Bewegung eine Rolle. Man muß auch das Tempo in den Beinen haben, um die Kraft auf den Boden zu bringen. Ist die Beinbewegung zu langsam, tritt man quasi leer, egal wie stark man ist. Das kann dazu führen, daß man sich abrackert wie blöde, aber am Ende der Runde kaum oder sogar gar nicht schneller war als bei einer entspannteren Fahrt.

Wie Razor schon sagte, gibt der Pulswert eher an, in welchem Bereich man gerade trainiert. Das läßt sich kaum am Tempo festmachen. Nur weil jemand langsamer fährt, heißt das nicht, daß er sich weniger anstrengt.
Bild

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Kollo hat geschrieben:Beim Rollerfahren spielt außer der Kraft auch die Routine in der Bewegung eine Rolle.
Stimmt, diese Variable hatte ich glatt vergessen mit aufzuzählen! Es geht nichts über das Training, der Körper passt sich dem Tretroller an. Das ist zum Teil sogar schade, weil vieles, was zu Anfang reiner Lustgewinn war jetzt zur Routine wurde. Andererseits ist man einfach schneller unterwegs und der Fahrtwind streichelt einen noch intensiver! :wink:

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Danke für die Antworten.

Bin gestern mal 22 KM mit einem Durchschnitt von 20,3 Km/h gefahren.

Hat irre Spaß gemacht!
Aber auch so anstrengend wie 3 Stunden laufen;-)

Mein Ziel ist, mal einen Marathon damit zu fahren.

Wo ist das in Deutschland möglich?
Ich glaube beim Köln Marathon, kann man mit dem Tretroller bei den Handbikern mitfahren, oder?

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RazorRamon hat geschrieben:Sich vorrangig am Durchschnittstempo zu orientieren macht nicht allzuviel Sinn. Dieser Wert ist immer abhängig von mehreren Variablen: Der Streckenbeschaffenheit, dem Trainingsgerät sowie den Wetterbedingungen (Rückenwind, Gegenwind).
Wenn ein Sportler aus einer anderen Sportart zum Tretroller kommt und wissen möchte, wo er leistungsmäßig steht, wie soll er sich mit anderen vergleichen, wenn nicht über die Durchschnittsgeschwindigkeit? Natürlich gibt es viele Randbedingungen, die da mitspielen. Und sooo unwichtig kann der Schnitt nicht sein. Schließlich werden Rennen danach gewertet.
RazorRamon hat geschrieben:Anfangs war ich auch auf der Suche nach dem niedrigst möglichen Trittbrett und der schnellsten Bereifung. Da ich jedoch mittlerweile mehr Wert darauf lege, meine Muskulatur und Ausdauer optimal zu trainieren, fahre ich nur noch selten mit meinem "Rennroller". Ich bevorzuge "langsamere" Bereifung und ein dadurch höheres Trittbrett, welches mich "zwingt", das Standbein etwas weiter zu beugen. Der Trainingseffekt ist höher. Und schnell genug bin ich trotzdem. Ob ich letztlich mit 17 oder mit 21 km/h unterwegs bin, ändert am Fahrspaß nur wenig.
Das ist bei mir umgekehrt. Wenn ein Roller nur schwer und zäh läuft, cruise ich nur ein wenig rum und verliere schnell die Lust. Je leichter der Roller läuft, desto motivierter bin ich, kräftiger reinzutreten und / oder längere Strecken zu fahren. Damit ist der Trainingseffekt größer.
Runningman77 hat geschrieben:Bin gestern mal 22 KM mit einem Durchschnitt von 20,3 Km/h gefahren.
:daumen:
Runningman77 hat geschrieben:Hat irre Spaß gemacht!
Aber auch so anstrengend wie 3 Stunden laufen;-)
Ja, und trainiert mehr Muskeln bei geringerer Belastung der Gelenke. Das war mein Einstiegsargument.
Runningman77 hat geschrieben:Mein Ziel ist, mal einen Marathon damit zu fahren.
Ich denke, von deiner Leistung bist du nicht weit davon entfernt, einen Marathon in gutem Tempo zu schaffen.
Runningman77 hat geschrieben:Wo ist das in Deutschland möglich?
Ich glaube beim Köln Marathon, kann man mit dem Tretroller bei den Handbikern mitfahren, oder?
Das ist leider ein Problem. Viele Möglichkeiten gibt es derzeit nicht. Da kann auch der Verband nichts dafür. Es braucht eine Mindestanzahl an Startern, sonst funktioniert das nicht.
Für dich interessant wäre vielleicht Frankfurt - Eschborn. Ist in diesem Jahr schon vorbei.
Ansonsten spielt die Musik im Moment in Tschechien und Holland.
Hier gab es eine ähnlich Frage: http://forum.runnersworld.de/forum/vera ... ost2226929

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Runningman77 hat geschrieben: Mein Ziel ist, mal einen Marathon damit zu fahren.
Wichtig ist erstmal, nichts mit Gewalt zu versuchen und die Bewegungsabläufe zu verinnerlichen. Besonders die Fußwechsel sollten ganz natürlich funktionieren, und für eine gleichmäßige Belastung beider Beine sorgen, über die man nicht mehr nachdenken muß. Mach Dich nicht wegen des Tempos verrückt. Das kommt von allein.

Marathon-Distanzen sind auf dem Roller für einen trainierten Sportler gar kein Problem.

Veranstaltungen findet man außerhalb Deutschlands eher. Berichtet wird hier aber kaum davon, wie z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=JHexL33 ... ture=share

Naja nichtmal über die WM war hier was zu finden.
Bild

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Am 20.08 würde ich eigentlich bei der DM im 100 Km Lauf in Leipzig mitlaufen..

Da ich aber wegen meinen Archillissehnenproblemen nicht mitlaufen kann, habe ich mir in den Kopf gesetzt an dem Tag die 100 Km mit dem Tretroller zu fahren..

Allerdings nicht in Leipzig, sondern in meinem Heimatort auf einer 4550m Runde.
Also ca.22 Runden...

Mal gespannt wie lange ich brauche, bzw. ob ich es überhaupt schaffe.

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Für Schnitte über ca. 21 km/h braucht man m.E. schon die Fahrtechnik mit hohem Knie. Das ist wie ein 2. Gang. Ebenso hilft auch Fahren mit hoher Hacke, um mehr Speed zu bekommen. Die ganz schnellen Leute können dann auch hohe Hack und hohes Knie auf längerer Strecke kombinieren. Die Fahrtechnik ist also wichtig. Ich bin auch der Ansicht, dass hügelige Strecken dem Tempo dienen können, da man bergauf und bergab weniger an die rollerspezifischen Grenzen stößt (über 30 km/h kann man kaum mehr kicken). In der IKSA-Facebookgruppe ist einer jedoch gerade der Ansicht, dass Ebene immer am schnellsten ist, auch beim Tretroller. Nun ja, am besten wäre da mal ein möglichst genauer Vergleich.

Die Muskeln werden beim Tretroller anders trainiert als bei Rad fahren oder Laufen. Man kann von schnellem Fahren auch ganz gut Oberkörpermuskelkater bekommen (Trizeps, Latissimus... :) )

BTW: Die DTRV-Seite pflegt jetzt Niklas R., soweit ich weiß, nicht mehr Joachim: Termine 2016 » Deutscher Tretroller Verband e.V.
Ich würde es schön finden, wenn 2017 wieder ein DTC zusammengestellt werden kann.
j.

PS: Videos:
WM2012: https://www.youtube.com/watch?v=xKNTq6oRXUU
(längere Gesamtversion: https://www.youtube.com/watch?v=UPd99hl4CYs )

Cross-EM: https://www.youtube.com/watch?v=Lzz0jSAUuDE

Bücher: https://www.youtube.com/watch?v=2LQHHRiF3tU

Kick-Varianten WM2012: https://www.youtube.com/watch?v=eFzhPY6TXVA

Fotos WM2012: Tretroller-WM 02.-04.08.12

Ein paar Kicks:
120x88_14fps_Fusswechsel.GIF 120x88_14fps_Fusswechsel.GIF 1727 mal betrachtet 828.31 KiB
120x88_14fps_langerTritt.GIF 120x88_14fps_langerTritt.GIF 1735 mal betrachtet 432.33 KiB
120x88_14fps_hoherTritt.GIF 120x88_14fps_hoherTritt.GIF 1727 mal betrachtet 418.31 KiB
Meine YouTube-Videos, meine Homepage (Tretrollerbücher, Hobby-Rahmenkonstruktion, Foto-Links)

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Ich würde Dir ja mal die Teilnahme an einer Veranstaltung bzw Rennen empfehlen. Das ist allemal besser, als alleine gegen die Uhr zu kämpfen.
Anders als vielleicht beim Laufen bringt die Rudelbildung beim Tretrollern locker 2 km/h Geschwindigkeitszuwachs.
Außerdem kannst Du Dir was von der Tritttechnik abschauen.

Und wenn es schon mal die Marathondistanz sein soll, bietet sich kommendes Wochenende der Salzburgring an.
Wer nicht dabei war, ist ein Verlierer !

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Runningman77 hat geschrieben:Mal gespannt wie lange ich brauche, bzw. ob ich es überhaupt schaffe.
Wenn du 100 km laufen kannst, fährst du sicher 200 km mit dem Roller. Die Ausdauer hast du ja.
Die 100 km würde ich erst angehen, wenn sich die Muskulatur an das Roller fahren gewöhnt hat, d. h. wenn du nach einer zügig gefahrenen Marathon-Distanz keinen Muskelkater mehr hast. Sonst könnten die Tage danach übel werden.

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RheinBergRoller hat geschrieben:Wenn du 100 km laufen kannst, fährst du sicher 200 km mit dem Roller. Die Ausdauer hast du ja.
Die 100 km würde ich erst angehen, wenn sich die Muskulatur an das Roller fahren gewöhnt hat, d. h. wenn du nach einer zügig gefahrenen Marathon-Distanz keinen Muskelkater mehr hast. Sonst könnten die Tage danach übel werden.
Also üblen Muskelkater hatte ich nur nach dem ersten mal.
Jetzt fahre ich 40-50Km ohne große Probleme.
Allerdings habe ich immer etwas Rückenschmerzen nach dem rollern..
Wahrscheinlich ist meine Rückenmuskulartur noch nicht ganz so fit..

Am 11.09 mache ich mit dem Roller bei einem Radmarathon im Schwarzwald mit.
Sind dann 73 KM und 1400HM ;-)

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Runningman77 hat geschrieben: Allerdings habe ich immer etwas Rückenschmerzen nach dem rollern..
Wahrscheinlich ist meine Rückenmuskulartur noch nicht ganz so fit..
Kann sein. Nur, wenn du keinen Muskelkater mehr hast, sollte auch der Rücken langsam Ruhe geben. Wenn nicht, passt die Geometrie des Rollers vielleicht für dich nicht. Das lässt sich in Grenzen anpassen: Höhe, indem du den Vorbau umdrehst und / oder Spacer über den Vorbau setzt. Länge, indem du unterschiedlich lange Vorbauten ausprobierst.

Vielleicht findest du hier Anregungen:
http://forum.runnersworld.de/forum/tech ... ost2048355

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RheinBergRoller hat geschrieben:... und / oder Spacer über den Vorbau setzt...
Also den Lenker tiefer montierst? Bei mir ist das ein sicheres Rezept für Rückenschmerzen. Ich würde eher eine höhere Lenkerposition empfehlen.

Ich glaube, die Rückenschmerzen sind eher ein Resultat etwas übertriebenen Ehrgeizes. Beim Runningman habe ich den Eindruck, er wolle mal eben innerhalb von wenigen Wochen das Niveau von jahrelang austrainierten Spitzenfahrern erreichen.

Aus seinen Beiträgen -ich mag mich irren- spricht Ungeduld. Diese führt dann wahrscheinlich zu einem verkrampften Fahrstil, weil immer maximales Tempo gefahren wird, obwohl die Anpassung des Körpers noch lange nicht vollzogen ist. Resultat: Rückenschmerzen.

Hilfreich wäre es unter Umständen auch zu wissen, wie groß Runningman77 eigentlich ist.
Bild

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Ich kann nach einer fast 2 monatigen Zwischenbilanz als Neuling in diesem Sport viele hier angesprochene Dinge nur bestätigen:

- Lenkerhöhe: zu tiefer Lenker verursachte bei mir auch Rückenschmerzen + Schmerzen im Schulterbereich; bin hier besonders
sensibel, weil ich wegen dem Rücken das Biken sein lassen musste; Anpassungen sind hier ebenso notwendig, wie beim Rad-
Sport und auch die Auswirkungen sind sehr ähnlich;

- Muskulatur: ich komme vom Bikesport; die Grundkondition hilft schon, aber die Bewegungsabläufe sind komplett anders und die
Muskulatur muss sich erst nach und nach umstellen; daher krieg ich auch kein Tempo zusammen; bin viel auf Schotterwegen unter-
wegs und schaffe derzeit ca. 18 km/h im Schnitt auf der Ebene; die Pulsfrequenzen sind bei mir bisher ausschließlich im GA2 - Bereich;
die gewissen Lockerheit vermisse ich etwas, aber die wird schon kommen; habe da teilweise auch das Thema mit der Geduld - aber was
über einen langen Zeitraum aufgebaut wurde, stellt sich nicht in wenigen Wochen um oder ändert sich so schnell;

- Trainingseffekt: ist sensationell; es gibt fast kein besseres Ganzkörpertraining, das traue ich mir sagen;

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Bei Dir kommt aber auch das hohe Trittbrett zum tragen. Da ist der Trainingseffekt auch bei geringerem Tempo durchaus hoch. Ein 18er Schnitt ist mit Deinem Roller, der ganz sicher nicht auf Tempo getrimmt ist, eine gute Leistung. Überhaupt kommt es doch auf den Trainingseffekt an und der hängt nicht vom Tempo, sondern vom Trainingswiderstand ab.

Lustigerweise sind es gerade die Radfahrer, die besonders anfällig dafür sind, durch höherwertiges Equipment den Trainingswiderstand immer weiter zu senken und dann ganz stolz mit den daraus resultierenden besseren Daten zu "posen".
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Ja, stimmt. Der Trainingseffekt ist wirklich klasse. Wie schon erwähnt ist es ein fast perfektes Ganzkörpertraining. Darauf kommt es mir ja auch an. Mittlerweile hat ja auch das Umdenken wegen des Tempos stattgefunden. Es ist mir egal mit welcher Geschwindigkeit ich da durch die Gegend fahre. Es hat aber schon eine Weile gedauert. Es geht nicht in erster Linie um die Reduzierung des Trainingswiderstandes. Schon gar nicht geht es um bessere Daten, die dann großartig bestaunt werden sollen. Wenn man auf einem gewissen Niveau mit dem Bike unterwegs ist, erkennt man und spürt man eben halt auch die feinen Unterschiede bei den Ausstattungen und speziell bei den bewegten Teilen (Laufräder, Reifen, Kurbel etc). Beim Roller ist es nicht viel anders. Ordentliche Laufräder und Reifen sind da auch sehr wichtig. Du hast ja auf deinem 28/28 auch keine 08/15 Räder und Reifen drauf. Es macht einfach mehr Spaß, wenn die Teile ordentlich Rollen. Da gibt es bei den Rollern in der Serie leider wenig sehr guten Ausstattungen, auch nicht bei den angebotenen Renngeräten. Nicht einmal der Carbonroller von Kostka hat gescheite Laufräder serienmäßig.

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Also mitlerweile rollert es auch ohne Rückenprobleme ganz gut und habe die verschiedensten Tritttechniken ausprobiert..

Und ich habe meine erste 100 KM Tour in einem 19,1 er Schnitt ohne größere Probleme gefahren..

Am 11.09 ist mein erster Wettkampf über 73KM und 1250HM durch den Schwarzwald..bin gespannt.

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Ich wünsche dir viel Glück, gute Beine, viel Spass und eine gute Zeit. ABER, und jetzt kommt das Aber,beim Rollern sollte man sich auch mal die Zeit nehmen und neugierigen und interessierten Menschen den Roller erklären und schmackhaft machen, ist zumindest meine Meinung. Damit bleibt natürlich die Durchschnittsgeschwindigkeit (was für ein Wort !) evt. etwas niedriger. Dafür hast du vielleicht wieder jemand für einen Roller begeistert. Na gut, nichts desto trotz, wie oben schon erwähnt, gute Zeit, gute Beine, und viel Spass.

In diesem Sinne, KEEP ON ROLLIN ! Lg aus Salmtal Molle

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Runningman77 hat geschrieben:...und habe die verschiedensten Tritttechniken ausprobiert..
Und welche hältst du für Langstrecke am besten geeignet?
Runningman77 hat geschrieben:Und ich habe meine erste 100 KM Tour in einem 19,1 er Schnitt ohne größere Probleme gefahren..
Respekt. :daumen:
Runningman77 hat geschrieben:Am 11.09 ist mein erster Wettkampf über 73KM und 1250HM durch den Schwarzwald..bin gespannt.
Viel Erfolg!

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krchris hat geschrieben:...Wie schon erwähnt ist es ein fast perfektes Ganzkörpertraining. Darauf kommt es mir ja auch an. Mittlerweile hat ja auch das Umdenken wegen des Tempos stattgefunden.
...
Es hat aber schon eine Weile gedauert.
...
und speziell bei den bewegten Teilen (Laufräder, Reifen, Kurbel etc). Beim Roller ist es nicht viel anders. Ordentliche Laufräder und Reifen sind da auch sehr wichtig. Du hast ja auf deinem 28/28 auch keine 08/15 Räder und Reifen drauf. Es macht einfach mehr Spaß, wenn die Teile ordentlich Rollen.
Ich finde mich in so ziemlich jeder deiner Aussagen wieder. Mir ist es am Anfang genau so gegangen. Ich bin mir im Vergleich zum Fahrrad sehr langsam vorgekommen. Also bin ich wie ein Bescheuerter auf dem Roller rumgesprungen um schneller zu werden. Mangels Kondition habe ich keine drei km am Stück geschafft. Und dabei vermutlich genau so viel in Kaltverformung investiert wie in Vortrieb. Es hat eine Weile gedauert bis ich die geringere Geschwindigkeit akzeptiert und mir einen ruhigeren Fahrstil zugelegt habe.

Wenn du den Roller tunen willst, bleiben praktisch nur die Laufräder. Leicht sollen sie sein und leicht laufend. Alles andere bringt vergleichsweise wenig.

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Irgendwann kommt jeder dahinter, daß man mit Gewalt beim Rollern nichts erreicht. Mit ruhigem gleichmäßig kraftvollem Fahrstil ist man genausoschnell oder sogar schneller als mit wildem Rumgestampfe, das sich nur irgendwie schnell anfühlt, einen jedoch nur auslaugt und kein höheres Tempo erzeugt. Auf dem Roller gilt halt auch: immer schön locker bleiben :wink:
RheinBergRoller hat geschrieben: Wenn du den Roller tunen willst, bleiben praktisch nur die Laufräder. Leicht sollen sie sein und leicht laufend. Alles andere bringt vergleichsweise wenig.
Selbst das bringt nur wenig und hat hauptsächlich einen Placebo-Effekt. Das Gewicht merkt man nur beim Beschleunigen oder bergauf und ein intaktes Laufrad rollt immer gut, egal ob es 30 € oder 300 € gekostet hat. Bestenfalls messbare Unterschiede im Zehntelwattbereich. Aerodynamische Unterschiede bewirken angesichts der typischen Rollergeschwindigkeiten ebenfalls nur sehr wenig.

Für mich muß ein gutes Laufrad auch robust sein und darf dann auch ruhig 100gr mehr wiegen. Darum haben mir am KB 28/28 auch die DT Swiss R24 ausgereicht, die ca. 150gr schwerer sind als das 28" Alcyon Laufrad am KB 28/20.

Klar will ich auch hochwertiges und gut aussehendes Equipment, aber eben nicht um jeden Preis und vor allen Dingen dem Zweck (Training, keine Rennen) angemessen.
Bild

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Was den Fahrstil betrifft , bin ich auch mittlerweile draufgekommen, dass Lockerheit und gleichmäßiges, kräftiges Treten viel mehr bringt und mit Gewalt gar nix geht. Bei den Laufrädern bin ich aber anderer Meinung, als Kollo und da habe ich viel Erfahrung vom Biken. Gute Laufräder und auch Reifen rollen einfach gut, egal bei welcher Geschwindigkeit. Es ist halt leider so, dass Gewichtsersparnis hier mehr oder weniger viel Geld kostet. Es´macht einen großen Unterschied, ob ein Laufrad 600 Gramm wiegt, oder 750, einen entsprechenden Reifen vorausgesetzt. Meistes sind dann ja auch die Naben höherwertig, was den Unterschied nochmals deutlicher macht. Natürlich ist Stabilität wichtig, ich bin ja kein Fan von Ultraleichtbau, genauso würde ich keinesfalls Carbonfelgen fahren (ganz abgesehen vom Preis). Grundsätzlich sei es jedem überlassen wieviel Geld man für das Hobby ausgeben will - das gibt es keine generellen Regeln.

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Kollo hat geschrieben:Selbst das bringt nur wenig und hat hauptsächlich einen Placebo-Effekt.
Ich behaupte ja auch nicht, dass man um jeden Preis die allerallerallerleichtesten Räder braucht. Je nach Einsatzzweck kann etwas Stabilität durchaus sinnvoll sein. Bei Rennen zum Beispiel. Da möchte ich nicht mit einem flexenden LR unter 600 g mit 80 Sachen den Berg runter brettern. In der Ebene hilft vielleicht ein wenig Schwungmasse mehr auch eine konstant hohe Geschwindigkeit zu fahren.

Wenn man ständig wechselnde Geschwindigkeiten fährt und häufig bergauf treten muss, merkt man das Gewicht der LR schon, besonders bei längeren Strecken.
krchris hat geschrieben:Gute Laufräder und auch Reifen rollen einfach gut, egal bei welcher Geschwindigkeit.
Und machen dadurch gute Laune. :)
krchris hat geschrieben:Es ist halt leider so, dass Gewichtsersparnis hier mehr oder weniger viel Geld kostet. Es´macht einen großen Unterschied, ob ein Laufrad 600 Gramm wiegt, oder 750, einen entsprechenden Reifen vorausgesetzt. Meistes sind dann ja auch die Naben höherwertig, was den Unterschied nochmals deutlicher macht.
So 750 bis 800 g, das ist die Einsteigerklasse für unter 100 €. Super Preis-Leistungsverhältnis und schon viel besser als die meisten Serienräder.

Bei 600 g wird die Luft aber schon dünn. Viele Räder in dieser Gewichtsklasse kenne ich nicht. Vom Preis mal abgesehen.

Bei Naben habe ich bisher nicht so große Unterschiede festgestellt. Auch preiswerte drehen sehr leicht. Ein etwas höheres Gewicht kann man in Kauf nehmen. Sie sitzen ja direkt an der Rotationsachse. Da macht sich das kaum bemerkbar.
krchris hat geschrieben:Natürlich ist Stabilität wichtig, ich bin ja kein Fan von Ultraleichtbau,
Ist das nicht ein Widerspruch? 600 g ist doch mindestens schon Leichtbau. Viel Stabilität (nicht Haltbarkeit!) würde ich da nicht mehr erwarten.

Mein Zonda wiegt 670 g. Das flext spürbar. Stabilität also mäßig, Haltbarkeit trotzdem gut. Bei noch leichteren Rädern würde ich mehr Flex erwarten. Ob das dann nicht irgendwann zu Lasten der Haltbarkeit geht?
krchris hat geschrieben:Grundsätzlich sei es jedem überlassen wieviel Geld man für das Hobby ausgeben will - das gibt es keine generellen Regeln.
:nick:

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Die Zonda-Laufräder sind ein gutes Beispiel. Das waren heiße Kandidaten für mein 28/28. Nachdem ich aber die Herstellerempfehlung gelesen habe, nach der man das Laufrad nur auf bestem Asphalt nutzen solle, überlegte ich es mir dann doch anders.

Das Anwendungs-Profil der DT Swiss Laufräder hingegen paßte einfach perfekt. Mit denen darf man auch mal in den Wald und auf schlechten Straßen fahren. Daß sie nur die Hälfte verglichen mit den Zonda gekostet haben, machte die Entscheidung auch nicht gerade schwieriger. :nick:

Hinsichtlich des tatsächlichen Nutzens von High-End verlasse ich mich eher auf echte Daten, als auf Mythen und subjektive Eindrücke. Ich könnte mich totlachen, wenn in manchen Bike-Foren berichtet wird, wie der neue, nun 20gr. leichtere Vorbau, die Fahreindrücke und die Durchschnittsgeschwindigkeit nachhaltig verbessert hätten.

Ich möchte einfach nur gute und haltbare Komponenten am Roller, die mir ein komfortables Training ermöglichen. Würde ich Rennen fahren, würden mich vielleicht auch die 0,05km/h Geschwindigkeitsgewinn bei 200W Leistung in der Ebene interessieren oder die 0,18km/h mehr bei gleicher Leistung an einem Berg mit 10% Steigung, die ich durch 2kg weniger Gewicht erzielen könnte. :wink:

Übrigens sind am Fahrrad sämtliche Lager zusammen -einschließlich der Reibkräfte schleifender Dichtungen- mit nichteinmal 0,5% am Gesamtwiderstand beteiligt und Fahrräder haben durchschnittlich immerhin 14 Lager, der Roller hingegen nur 2 :zwinker4:
Bild

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Die Gewichtsthematik bei den Laufrädern soll man dann auch nicht so überbewerten. Ich denke so in der Region der Zondas passt es gut, dass die Laufräder noch ausreichend stabil sind. Mein DT Swiss Hinterrad 26 Zoll hat lt. Hersteller ca. 630 Gramm - das passt und hat Null Flex, zumindest merke ich nix. Bei den 28 Zöllern für die Rennräder wird es ähnlich sein. Am Bike hatte ich ZTR Crest von Notubes in 29 Zoll. Die waren der Hammer, aber für mich am Limit bzgl. Stabilität. Ein guter Reifen dazu und die Sache rollt. Bei den sonstigen Anbauteilen ist die ganze Feilscherei am Gewicht echt völlig egal und hat keine Auswirkungen auf den Vortrieb - völlig richtig gesagt.

30
"Mit Gewalt" kam ich anfangs bei meinem selbstgebauten 20" Roller und tiefem Lenker auf einen 20er Schnitt.
Und war danach stets mehrere Tage platt.

Jetzt fahre ich einen grossen Mibo Geroy, eine deutlich bequemere Sache...bei mehr Luftwiderstand.

Und sehe immer "nur" einen Schnitt zwischen 15 und max. 18km/h.
Zufrieden bin ich dennoch.

Hat bei mir gedauert, die Geschwindigkeit nicht mehr mit anderen Rollerfahrern oder gar den Radfahrer zu vergleichen.
Ich sollte den Tacho besser abbauen.

31
peter n. hat geschrieben:"Mit Gewalt" kam ich anfangs bei meinem selbstgebauten 20" Roller und tiefem Lenker auf einen 20er Schnitt.
Und war danach stets mehrere Tage platt.

Jetzt fahre ich einen grossen Mibo Geroy, eine deutlich bequemere Sache...bei mehr Luftwiderstand.

Und sehe immer "nur" einen Schnitt zwischen 15 und max. 18km/h.
Zufrieden bin ich dennoch.

Hat bei mir gedauert, die Geschwindigkeit nicht mehr mit anderen Rollerfahrern oder gar den Radfahrer zu vergleichen.
Ich sollte den Tacho besser abbauen.
Ja da hast du wahrscheinlich recht..

Habe auch gemerkt das man das Tretrollerfahren viel mehr genießen kann, wenn man ohne Tempodruck unterwegs ist..

Habe ich erst am Sonntag gemerkt, wo ich bei einer RTF durch den schönen Schwarzwald mitgefahren bin, und unbedingt am Berg einige Radfahrer überholen wollte..

Konnte die tolle Landschaft kaum genießen..;-)

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Hallo André

…vielleicht nicht ganz das Thema, aber
… das schreit ja förmlich nach einem Upgrade auf einen 28-28 Tretroller. :nick: :nick:


Mit Deiner Leistungsfähigkeit kannst Du dessen Vorteile super ausnutzen:

- ca. 3% – 5% höhere Durchnittsgeschwindigkeit bei gleichem Krafteinsatz gegenüber 28-20 oder vergleichbaren Rollern :daumen: :daumen:

- die Hinterradbremse lässt sich mit dem großen Rad wesentlich besser dosieren :zwinker2: :zwinker2:

- ganz wichtig: die Akzeptanz bei den Radfahrern steigt schlagartig an, wenn der Tretroller zwei gleich große Räder hat; er wird dann als vollwertiges Sportgerät wahrgenommen :D :D


beste Grüße
uli

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ulikick hat geschrieben:Hallo André

…vielleicht nicht ganz das Thema, aber
… das schreit ja förmlich nach einem Upgrade auf einen 28-28 Tretroller. :nick: :nick:


Mit Deiner Leistungsfähigkeit kannst Du dessen Vorteile super ausnutzen:

- ca. 3% – 5% höhere Durchnittsgeschwindigkeit bei gleichem Krafteinsatz gegenüber 28-20 oder vergleichbaren Rollern :daumen: :daumen:

- die Hinterradbremse lässt sich mit dem großen Rad wesentlich besser dosieren :zwinker2: :zwinker2:

- ganz wichtig: die Akzeptanz bei den Radfahrern steigt schlagartig an, wenn der Tretroller zwei gleich große Räder hat; er wird dann als vollwertiges Sportgerät wahrgenommen :D :D


beste Grüße
uli
Also ich habe wirklich schon mal über einen 28/28 gedacht...oder einen 26/26..

Allerdings würde ich dieses nach und nach selbst aufbauen..

Nur den Rahmen würde ich "fertig" kaufen.

Was gibt es da für Empfehlungen?

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Also ich plane auch so ein "Projekt". Derzeit überlege ich zwischen einem Rahmen von Traczer oder Kickbike. Der Traczer ist sicher kompromisslos auf Racing ausgelegt und dabei sensationell leicht. Der Kickbike ist universieller - den könnte man durchaus zu einen Allrounder umbauen, wenn man wollte. Habe hier auch noch die Empfehlung eines Mibo gelesen. Da bekommt man über tschechische Händler oder einen Berliner Händler auch die Rahmen alleine. Nur überzeugt mich ein Stahlrahmen irgendwie nicht ganz. Meinen aktuellen Crossmax werde ich dafür aber wahrscheinlich dann verkaufen.

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krchris hat geschrieben:Der Traczer ist sicher kompromisslos auf Racing ausgelegt und dabei sensationell leicht.
Stimmt beides. Vermutlich sind die Rohre auch sensationell dünn. Mir hat man von diesem Rahmen abgeraten (besser nur mit max. 80 kg belasten). Das Trittbrett ist etwas höher (8 cm?) als bei den anderen. Mir gefällt die Rahmenform vorne nicht so. Ich hätte Angst, an Hindernissen hängen zu bleiben. Die Geometrie ist relativ kurz. Daher auch für kleinere Personen geeignet.
krchris hat geschrieben:Der Kickbike ist universieller - den könnte man durchaus zu einen Allrounder umbauen, wenn man wollte.
Der lässt sich als 28/28 oder 26/26 aufbauen. 26 Zoll mit dickeren Reifen. Letzteres hatte ich geplant, dann aber wieder verworfen.
krchris hat geschrieben:Habe hier auch noch die Empfehlung eines Mibo gelesen. ... Nur überzeugt mich ein Stahlrahmen irgendwie nicht ganz.
Dafür überzeugen mich die neuen Mibo-Rahmen, seit ich einen GT fahre. Mit der Form hadere ich immer noch etwas, aber diese Kombination von Steifigkeit und Komfort hatte ich noch bei keinem anderen Rahmen. Der Revoo niedriger als der GT. Das ist gut, denn dadurch kann man ihm durch eine etwas höhere Cross- oder Tourengabel zu einer praxistauglichen Bodenfreiheit verhelfen ohne dass der Lenker zu hoch wird. Leider ist er sehr lang und deshalb eher für größere Personen geeignet.
krchris hat geschrieben:Meinen aktuellen Crossmax werde ich dafür aber wahrscheinlich dann verkaufen.
Warum rüstest du ihn nicht auf 28/28 um? Wenn es nicht passt, kannst du ihn ja immer noch verkaufen.

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Ok, das mit dem Traczer kann man noch überdenken. Die Form vorne - ja ist eigentümlich und ein hohes Trittbrett habe ich jetzt auch schon, das will ich keinesfalls. Von der Belastung/Gewicht her kann es schon gehen. Eventuell kann ich in nächster Zeit einen anschauen.
Interessante Erfahrung mit dem Mibo. Für mich käme eh nur der Revoo in Frage - bzgl. Rahmenform (Optik) gebe ich recht. Die lange Geometrie würde passen, weil ich groß bin. Ganz abgeneigt bin ich da nicht, aber an sich bin ich eher auf Alu als Rahmenmaterial eingestellt..
Meinen Crossmax rüste ich eher nicht um, da kann ich alles umkrempeln - Gabel, Laufräder, Bremsen. Eher tendiere ich da zu einem Neuaufbau.

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Also ich meine auch, daß es Sinn machen kann, den vorhandenen Rahmen weiter zu nutzen. Ich frage mich nur, warum Du von einem Extrem ins Andere wechseln willst. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wäre ein voll geländetauglicher Roller für Deine bisherigen Trainingsstrecken nicht unbedingt erforderlich gewesen. Warum nicht einen Roller aufbauen, der für Straße, leichtes Gelände und Schotter geeignet ist? Meine Idee wäre daher eine, die ich für mich auch schon in Erwägung gezogen hatte, bevor ich auf die Schwalbe S-One Reifen und deren für mich optimalen Eigenschaften gestoßen bin.


Mein Plan war, vorne 28" und hinten 27,5" zu fahren. Jeweils mit dem Schwalbe G-One in 40-622 und 40-584 ausgerüstet. Du brauchst doch "nur" eine neue Gabel mit ~400mm Einbauhöhe (z.B.: http://www.chainreactioncycles.com/de/d ... prod144169) und ein anderes Hinterrad und die bereits genannten (tubeless-) Reifen dazu (das schon von Dir benutzte DT Swiss Modell gibt es auch als 27,5"). Bei der Bereifung gibt es noch einige andere Optionen aus dem Bereich der Gravel Tires, die ich auch noch recht interessant finde. Bei den Scheibenbremsen kannst Du auch bleiben. Wieso stattdessen Rennradbremsen mit lausiger Bremswirkung nutzen?

Mit so einem Roller könntest Du nahezu überall (schnell :wink: ) fahren, solange es nicht zu unwegsames Gelände ist.
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Also ich wiege 64Kg und bin 1,68m Groß...da könnte der Traczer ganz gut passen, oder?
Will auf jedenfall Scheibenbremsen verbauen, da ich im Schwarzwald wohne und oft lange Abfahrten habe..denke da sind Scheibenbremsen besser geeignet, oder?
Bestzeiten Laufen:

Marathon : 2:57 Std. ( Köln 1997 )
100 KM : 09:03 Std. ( DM Rot 2015 )
6 H : 70,2 KM
24 H : 168.6 KM ( DM Karlsruhe 2013 )

Bestzeiten/weiten Tretrollerfahren:

Marathon: 2:08 Std.
100 KM : 5:11 Std

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Ich würde trotzdem zum (weißen) Kickbike Rahmen raten. Klar, der Traczer ist leichter, aber die Fertigung scheint doch mitunter größeren Schwankungen zu unterliegen, die es schwer vorhersehbar machen, wie hoch am Ende das (auch etwas dickere) Trittbrett ausfällt oder ob man hinten eher mit 28" oder 26" Zoll fahren sollte.

Sicherlich ist Kickbike auch nicht unbedingt dafür berühmt, absolut makellose Rahmen zu bauen, aber insgesamt sind sie mittlerweile qualitativ in einem ordentlichen Bereich. Der große Vorteil ist die vollkommene Freiheit hinsichtlich des Aufbaus. Man kann sich entscheiden, ob man 26/26, 28/26, 29/26, 28/28, 28/27,5 Laufräder verwendet, ob man Rennradbremsen, V-Bakes (hinten nur mit 26" möglich) oder Scheibenbremsen verwenden will.

Der Rahmen ist unglaublich vielfältig komplettierbar und deswegen hervorragend an die persönlichen Anforderungen anpassbar. Einem späteren Umbau, aufgrund geänderter Bedürfnisse, steht ebenfalls nichts im Wege.
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Runningman77 hat geschrieben:Also ich wiege 64Kg und bin 1,68m Groß...da könnte der Traczer ganz gut passen, oder?
Möglich. Ich bin mit dem Arrow 28 nur einmal die Straße rauf und runter gefahren und das ist schon ein Weilchen her. Ob es die Rennversion mit Scheibenbremsen gibt, weiß ich nicht.

Ich wundere mich ein wenig, dass du mit dem Crussis klar kommst. Gut, ich bin ihn noch nicht gefahren, aber nach Abbildungen und Daten ist der lang und hoch.
Runningman77 hat geschrieben:Will auf jedenfall Scheibenbremsen verbauen, da ich im Schwarzwald wohne und oft lange Abfahrten habe..denke da sind Scheibenbremsen besser geeignet, oder?
Bei langen und häufigen Abfahrten können die sinnvoll sein. Ich tendiere wie Kollo zum Race Max 28 Rahmen und würde ihn als 28/28 aufbauen, mit 28 mm Reifen, oder wenigstens 25 mm wenn es nur über glatten Untergrund gehen soll. Du kannst Scheibenbremsen benutzen. Ob das nur in der hohen Trittbrettposition geht (meine, das irgendwo gelesen zu haben) weiß ich nicht. Aber Kollo wird das sicher wissen. Er hat ja einen Race Max 28.

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Praktische Erfahrungen habe ich mit Scheibenbremsen noch keine. Da ich diese jedoch als zukünftige Option in Erwägung ziehe, habe ich mich bereits recht ausführlich damit auseinandergesetzt. Die Montage ist in beiden Ausfallenden möglich.

Für die tiefe Trittbrettposition (oberes Ausfallende) wird aber ein extralanger Adapter benötigt, den man am besten gleich mitbestellt (habe ich damals auch gemacht, um vorbereitet zu sein): REMSCHIJF ADAPTER VOOR CROSS MAX. Meines Wissens nach, kann man aber nur 180mm Bremsscheiben verwenden.
Diese lausige Forensoftware schafft mich... falls nicht komplett angezeigt: Rechtsklick ->Grafik anzeigen
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Ich habe mich auch gedanklich von Traczer wieder verabschiedet. Werde höchstwahrscheinlich bei Kickbike bleiben, oder eventuell Mibo ins Auge fassen - Gründe, wie schon ausführlich im Forum beschrieben.

Stimmt, es geht nur eine 180er oder 203er Scheibe zu montieren - je nach Adapter - 160mm ist zu klein. Von den Herstellern ist Shimano XT sehr empfehlenswert. Bremst erstklassig, Beläge schleifen nicht, ist thermisch recht unempfindlich und neigt bei starker Beanspruchung kaum zu Geräuschentwicklung. Meine Formula kommt da nicht mit - würde ich nicht mehr kaufen. Man muss noch bei der Länge der Bremsleitung hinten aufpassen. Viele Bremsensets haben zu kurze Leitungen für hinten.

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Runningman77 hat geschrieben:Also ich habe wirklich schon mal über einen 28/28 gedacht...oder einen 26/26..

Allerdings würde ich dieses nach und nach selbst aufbauen..

Nur den Rahmen würde ich "fertig" kaufen.

Was gibt es da für Empfehlungen?

hallo André,

wenn Du das Feeling eines 28-28 Rollers mal ausprobieren möchtest…
ich kann Dir gerne einen meiner Roller für ein paar Tage ausleihen.

Die Rahmen sind Eigenbauten mit Focus auf gute Fahrbarkeit und stabilem Rahmen bei gleichzeitig niedrigem Trittbrett.
Abholen bei mir und natürlich auch wieder zurückbringen ist ja klar. :D :D

...das "Angebot" gilt auch für alle anderen Interessenten von 28-28 Rollern... :nick: :nick:


Grüße aus Eppingen :hallo: :hallo:

uli

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Das ist doch mal ein nettes Abgebot :)

Hast du irgendwo Bilder von deinen Rollern?
Baust du auch für andere, oder nur für den Eigenbedarf?
Bestzeiten Laufen:

Marathon : 2:57 Std. ( Köln 1997 )
100 KM : 09:03 Std. ( DM Rot 2015 )
6 H : 70,2 KM
24 H : 168.6 KM ( DM Karlsruhe 2013 )

Bestzeiten/weiten Tretrollerfahren:

Marathon: 2:08 Std.
100 KM : 5:11 Std

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krchris hat geschrieben:Werde höchstwahrscheinlich bei Kickbike bleiben, oder eventuell Mibo ins Auge fassen - Gründe, wie schon ausführlich im Forum beschrieben.
Kickbike ist immer noch der vielseitigste Rahmen. Der Revoo könnte einen kleinen Vorteil haben, wenn du bei 28 Zoll etwas breitere Reifen fahren willst. Vaclav Jun bietet eine Version mit 32er Tourenreifen an. Also passen auch 32 mm Reifen rein. Beim Kickbike soll bei 28 mm Schluss sein.
krchris hat geschrieben:Stimmt, es geht nur eine 180er oder 203er Scheibe zu montieren - je nach Adapter - 160mm ist zu klein.
Die Adapter sind in der Kickbike-Anleitung beschrieben. Über den Scheibendurchmesser schweigt sie sich aus.
https://drive.google.com/open?id=0B9dvu ... kZLRWtueUE

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Man müßte nur wissen, wie hoch die 32er Reifen sind. Mit der Breite gibt es kein Problem, aber mit der Höhe möglicherweise. Wenn der Revoo für eine normale (kurze) Rennbremse ausgelegt ist, dürfte der kaum mehr Platz für die Reifenhöhe bieten als das Kickbike. Ein 32er Reifen auf schmaler Felge kann durchaus flacher als 30mm sein.

30mm von Felgenoberkante bis Strebe für (Rennrad-) Bremsmontage habe ich beim 28/28er Kickbike Rahmen. Da ich annehme, daß diese Strebe auch für die Stabilität wichtig ist, kann man die wohl nicht einfach entfernen und dann Scheibenbremse oder V-Brake mit Adapter nutzen. 1-2 mm könnte man aber wohl durch gewinnen, indem man die Pulverbeschichtung und ein wenig Material runterschleift. Natürlich wäre auch das nicht ganz risikolos.
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Kollo hat geschrieben:Man müßte nur wissen, wie hoch die 32er Reifen sind. Mit der Breite gibt es kein Problem, aber mit der Höhe möglicherweise. Wenn der Revoo für eine normale (kurze) Rennbremse ausgelegt ist, dürfte der kaum mehr Platz für die Reifenhöhe bieten als das Kickbike. Ein 32er Reifen auf schmaler Felge kann durchaus flacher als 30mm sein.
Ich kenne diesen Hutchinson Reifen nicht. Die Bezeichnung ist 700x32C. C heißt Höhe. Er kann etwas breiter sein. Mein Vittoria Hyper 700x35C ist 37 mm breit. Die Rennbremse ist eine Shimano Sora. Auf dem letzten Bild sieht es so aus als sei da noch genug Luft.
Kolob
Kollo hat geschrieben:1-2 mm könnte man aber wohl durch gewinnen, indem man die Pulverbeschichtung und ein wenig Material runterschleift. Natürlich wäre auch das nicht ganz risikolos.
:tocktock: Sorry.

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RheinBergRoller hat geschrieben:Die Bezeichnung ist 700x32C. C heißt Höhe. Er kann etwas breiter sein.


Sorry, aber da irrst Du Dich. Die Zahl vor dem "C" bezeichnet die Reifenbreite (genau wie bei Felgen die Innenbreite/Maulweite mit "C" beschrieben wird) und 700 gibt den Außendurchmesser des Reifens an. Die Reifenhöhe wird bei ETRTO (ISO) und Französischem Maß nie angegeben. Eine Angabe der Reifenhöhe enthält nur das inzwischen sehr ungebräuchliche Englische Maß und hier auch nur optional.

Nahezu jeder Reifen, den ich bislang hatte, war einige Millimeter flacher als breit. Reifen mit dicker Gummischicht oder Panneneinlage fallen auch mal etwas höher aus. Der 40-622 Almotion ist z.B. auf 17C Felge 38mm breit und 39mm hoch.

Interessanterweise ist die Angabe der Reifenbreite in der Französichen Version oft genauer. Schwalbe gibt den Almotion mit 40-622 und auch 700x38C an. Genauso ist es beim G-One, der als 40-622 ebenfalls eher 38mm breit ist und von Schwalbe auch mit 700x38C angegeben wird.

Die fehlende Angabe der Reifenhöhen ist für Rollerfahrer ärgerlich. Da es aber immer nur um wenige Millimeter geht, ist es in der Regel zu verschmerzen, es sei denn, diese wenigen Millimeter entscheiden darüber, ob der Reifen in den Rahmen paßt.

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Jetzt musste ich nachforschen, wo ich gelesen habe, dass das "C" auch für die Reifenhöhe steht: https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradbe ... B6.C3.9Fen

Das Ganze ist ein Widerspruch. Wenn der Außendurchmesser mit 700 feststeht und die Felge 622 hat, dann ist die Reifenhöhe eine Konstante, d. h. alle Reifen sind gleich hoch. Nur die Breite kann variieren. Völlig praxisfremd! Und in der Tabelle steht dann auch noch, dass der 35C ca. 39 mm hoch sei. Sowas hatte ich noch nie!

Wenn französische und ETRTO-Bezeichnung angegeben werden, ist der Reifen nach ETRTO oft 2 - 3 mm breiter. Da hast du völlig recht. Diese Angabe ist nach meiner Erfahrung realitätsnäher.

Die englischen Zollwerte werden nur noch bei den alten englischen Felgenmaßen 349 und 451 angegeben. Die hat kaum jemand am Roller. Hilft also nicht weiter.

Bei mir hat sich folgende Faustregel bewährt: die ETRTO-Angabe ist die maximale Reifenhöhe. Ich hatte noch nie einen, der höher war. I. d. R. sind sie ca. 2 - 3 mm niedriger. Zu deinen Kickbike. Wenn hinten 30 mm Platz zwischen Felge und Rahmen ist, passt ein One 28-622 sicher, weil höher als 28 mm wird er nicht sein. Beim S-One 30-622 ist es ein Lotteriespiel. Da musst du hoffen, dass er ein wenig niedriger ist. Sonst wird er am Rahmen schleifen.

Leider ist jeder Reifen anders. Einige Beispiele: der One 28-622 ist auch 28 mm hoch, der 25-622 jedoch nur 23 mm. Der Kojak 35-559 hat nahezu 35 mm Höhe, der 35-406 kommt kaum über 30 mm. Ganz extrem ist der Minits Lite, als 32-406 angegeben, Höhe so zwischen 27 und 28 mm. Lässt sich beliebig fortsetzen...

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Die Reifenhersteller wissen teilweise selbst nicht, wie hoch deren Reifen sind. Schwalbe teilte mir mal auf Anfrage mit, daß der Pro One 28-622 auf 18C Felge 30mm hoch sei.

Ich bin skeptisch, ob das stimmen kann, denn der S-One ist auf 18C Felge mit 30-622 nur 28mm hoch, wohingegen die Breite ziemlich genau stimmt. Wegen der leichten Profilierung des S-One würde ich bei diesem Reifen eher erwarten, daß er höher als der Pro One ist.

Es ist grundsätzlich sehr schwer, die Reifenbreite spezieller Reifen im Netz im zu finden. In den üblichen Tests wird regelmäßig auch nur die Breite gemessen. Zwar gibt es eine Datenbank, aber die ist nicht sehr umfangreich, soweit es aktuelle Reifen betrifft:Reifenbreiten-Datenbank

Sehr nützlich finde ich auch Bicycle Rolling Resistance | Rolling Resistance Tests Dort wird auch die Reifenhöhe ermittelt.

Beim S-One, den es unter diesem Namen nun gar nicht mehr gibt, weil er dem G-One zugeordnet wurde, blieb mir letztlich nichts anderes übrig, als es einfach auszuprobieren und mich auf das Widerrufsrecht bei Onlinebestellungen zu verlassen :wink:

Naja wie gesagt, auf die paar Millimeter kommt es ja nicht wegen der Trittbretthöhe an, sondern nur, wenn sie darüber entscheiden, ob ein Reifen noch in den Rahmen paßt.
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