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Laufschuhe ohne Fersenkappe

Laufschuhe ohne Fersenkappe

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Hi!

Ich wollte mal fragen, wer hier Erfahrungen mit Laufschuhen ohne Fersenkappe gemacht hat bzw. mal in Erfahrung bringen, ob der Laufschuhmarkt in der Hinsicht überhaupt was hergibt. Meine einzigen Laufschuhe ohne Fersenkappe sind die Asics 33-Dfa. Die Schuhe sind ja 'relativ' minimalistisch, auch wenn es da sicher noch extremere Varianten gibt. Ich bin jedenfalls auf der Suche nach etwas stärker gedämpften Schuhen, um den Fuß etwas zu entlasten. Gibt es sowas? Hat vielleicht jemand Erfahrungen damit, die Fersenkappe aus den Laufschuhen entfernen zu lassen bzw. weich zu klopfen? Macht das Sinn oder wird dann der ganze Schuh instabil?

Falls ihr euch fragt, wieso ich ausgerechnet nach solchen Schuhen frage: mein linker Fuß verträgt eine Fersenkappe nach Haglund-OP, der rechte Fuß hingegen wurde nun zum zweiten Mal operiert und das Ergebnis ist eigentlich sauber, aber eine gewisse Druckempfindlichkeit ist noch da. Deshalb sind z.B. Asics, Saucony, ... Schuhe mit Fersenkappe von vorneherein raus. Adidas z.B. geht, aber bei längeren Läufen kommt halt der Druck. Vielleicht gibt es ja auch Läufer hier mit ähnlichen Problemen.

Vielleicht gibts hier ja den ein oder anderen Tipp! :)

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Sakic hat geschrieben:Meine einzigen Laufschuhe ohne Fersenkappe sind die Asics 33-Dfa. Die Schuhe sind ja 'relativ' minimalistisch, auch wenn es da sicher noch extremere Varianten gibt. Ich bin jedenfalls auf der Suche nach etwas stärker gedämpften Schuhen, um den Fuß etwas zu entlasten.
Ich denke bei der Anforderung wird es immer in Richtung minimalistisch hinaus laufen. Bei dem Saucony Kinvara 3 gab es noch relativ wenig Fersenkappe. Bei den Nachfolgern bin ich mir nicht so sicher, aber den 3er wirst du wohl kaum noch bekommen. Aktuell habe ich den Nike Free Flyknit mit wenig an der Ferse, aber halt auch mit den Schlagwort 'Natural' belegt. Hast du ein Paar alte Schuhe? Versuche doch einfach mal die Kappe abzuschneiden und wie das sich anfühlt.

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Als ebenfalls Betroffener (Operation im Februar) habe ich zum Glück bisher weniger Probleme.

Die Narbe habe ich intensiv massiert, um sie zu desensibilisieren. Das ist zwar sehr unangenehm, funktioniert aber.
Dazu intensives Physio.

Laufen tue ich im Augenblick u.a. ab-und-zu den Asics 33-fa. Der ist aber aus der Voroperationszeit und eine Nummer größer als normal. Dazu Leguanos (sehr vorsichtig, geht aber mittlerweile bis 5km).

Und dann habe ich noch Stabil-Laufschuhe aus der Voroperationszeit, wo ich die Fersenkappe entfernt habe. Kein Ahnung, ob das mir jetzt nach der Operation noch hilft, die Schuhe müssen halt noch "aufgebraucht" werden.
Normale Schuhe mit Kappe passen jetzt nach der Op auch ohne Fersenkappen-Entfernung. Allerdings begrenze ich das Laufen auf 4 x pro Woche , maximal 60 Minuten, langsamer als 5:30/km und Null Tempoeinheiten, Steigerungen oder Steigungen. Was passiert, wenn ich wieder mal "Dampf auf den Kessel" geben sollte, kann ich nicht sagen.

Technisch bestehen Fersenkappen aus Verbundstoffen. Einfach mal eben herausschneiden ist deshalb nicht. Außer man hat das richtige Werkzeug und man geht das Ganze mit einer Gewissen "Scheiß-egal-wie-es-aussieht"-Haltung an. Mit Oszillationswerkzeugen ist das dann ein Klacks. Ich habe drei Schnitte gemacht: rechts und links seitlich und unten, so hoch angesetzt, daß die Fersenkappe herausgenommen werden kann (die geht nämlich nicht ganz hoch) und immer noch eine obere Verbindung bleibt. Es bleibt eine weiche "Klappe" übrig, die ein bisschen verhindert, das Fremdkörper in den Schuh rutschen und die Fräsarbeiten ein wenig kaschiert.
Die Festigkeit leidet nicht darunter. Jedenfalls merke ich nichts. Was nichts heissen soll, da die Fußproblematik selber ja eklatanter ist. Wenn allerdings die Narbe höher sitzt, muss man ggfs. ein Schnitt U-Förmig ansetzten. Keine Ahnung, wie das sich auswirkt.

Setzt mal lieber aus "Desensibilisierung", wenn es geht. Auf Dauer die Schuhe zu massakrieren ist auch keine tolle Lösung.

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Bevorzuge auch Schuhe mit weicher Fersenkappe, ist einfach angenehmer. Hab selbst 33-DFA und Puma Faas 300. Vielleicht könntest du ja das jeweils nächst "höhere" Modell mal anschauen -- Asics 33-DF und Puma 500 Serie?
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Da kann ich Schuhe von Underarmour wärmstens empfehlen ( noch nicht so lange auf dem deutschen Markt). Die haben einen extrem dünnen, weichen und flexiblen Fersenbereich, der nur außen von einer sichtbaren, schmalen 'Schlinge' gehalten wird. Ich habe den Speedform Apollo (nicht mehr im Programm), seitdem mein Lieblingsschuh. Keinerlei Probleme mit der Haglundferse durch Druck oder Scheuern mehr, hatte aber auch keine OP.

Im Gegensatz zum Nike Free 3 merkt man, dass dieser Schuh für das Laufen gemacht wurde. Ist sehr flexibel, gut gedämpft, aber nicht schwammig. Die Spiridon hat in der Mai-Ausgabe den 'Turbulence' getestet und beschreibt ihn sehr ähnlich. Würde ich unbedingt mal ausprobieren. Fällt anscheinend wie meiner auch etwas kleiner aus.

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ElVa hat geschrieben:Allerdings begrenze ich das Laufen auf 4 x pro Woche , maximal 60 Minuten, langsamer als 5:30/km und Null Tempoeinheiten, Steigerungen oder Steigungen. Was passiert, wenn ich wieder mal "Dampf auf den Kessel" geben sollte, kann ich nicht sagen.
Hat das einen bestimmten Grund? Ich persönlich habe weniger das Problem mit dem Tempo, als mit der Länge der Einheit. Scheinbar sind deine Erfahrungen da gegenteilig - oder fehlt einfach das Vertrauen? Gute Besserung übrigens an der Stelle.
Wenn allerdings die Narbe höher sitzt, muss man ggfs. ein Schnitt U-Förmig ansetzten. Keine Ahnung, wie das sich auswirkt.

Setzt mal lieber aus "Desensibilisierung", wenn es geht. Auf Dauer die Schuhe zu massakrieren ist auch keine tolle Lösung.
Bei mir ist die Narbe links überhaupt kein Problem, rechts wurde die zweite OP endoskopisch durchgeführt und dementsprechend habe ich da gar keine Narbe, deshalb rührt das Druckproblem eher irgendwoanders her. Das versuche ich nochmal abzuklären. Vielleicht hole ich mir beim Orthopäden auch mal ein Rezept zur Entfernung der Fersenkappe, scheinbar gibts das und Sanitätshäuser führen das ganze dann halbwegs professionell durch. Zumindest einen Versuch ist es wert.

Danke übrigens für die Tipps mit den NB und UA Schuhen, ich werde mir die bei Gelegenheit mal anschauen, vielleicht ist was dabei. Definitiv werde ich aber auch mal die Fersenkappe bei einem älteren Paar entfernen, um einfach mal zu schauen, wie es sich anfühlt. Ich bin gespannt.

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Sakic hat geschrieben:Hat das einen bestimmten Grund?... Scheinbar sind deine Erfahrungen da gegenteilig - oder fehlt einfach das Vertrauen? Gute Besserung übrigens an der Stelle.
Danke, gleichfalls ;-)
Der Grund ist ganz einfach: Es tut - leider erst Stunden später - einfach weh. Kein Vergleich zu vor der Operation, aber trotzdem. Vertrauen ist schon da, damit hatte ich von Anfang an kein Problem. Und langsam wird es auch besser, vor vier Monaten "ging" es nur über 500m und im Alltag ist kaum noch was zu spüren (Weswegen für mich überhaupt eine OP in Frage kam).
Sakic hat geschrieben: ...rechts wurde die zweite OP endoskopisch durchgeführt und dementsprechend habe ich da gar keine Narbe, deshalb rührt das Druckproblem eher irgendwoanders her. Das versuche ich nochmal abzuklären.
Ich habe volles Brett: Achillessehne gelöst und wieder drangedübelt, Schleimbeutel entfernt, Knochen "ab". Das größte Problem ist bei mir die Empfindlichkeit am Knochen. Das dauert...Möglicherweise auch Dein Problem, da es ja auch bei Dir die Knochenabtragung gegeben hat. Nur fällt mir das "Kopfmässig" mehr auf, da ich ja immer die große Naht an der Ferse sehen konnte. Wie lange dokterst Du denn damit schon herum?
Sakic hat geschrieben:Vielleicht hole ich mir beim Orthopäden auch mal ein Rezept zur Entfernung der Fersenkappe, scheinbar gibts das und Sanitätshäuser führen das ganze dann halbwegs professionell durch. Zumindest einen Versuch ist es wert.
Viel Glück. Sportschuhe sind aus Verbundwerkstoffen, da gehen Orthopädieschuster normalerweise nicht dran, weil sie den Schuh nicht vernünftig bearbeiten können. Sie können und wollen keine Grantie auf ihre Arbeit geben, sind dazu wohl aber verpflichtet. Vielleicht findest Du noch einen Schuster, der sich drantraut.

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An den Schuhen herumbasteln lassen würde ich nur im äußersten Notfall. Es gibt ja eine große Auswahl von Modellen ohne Fersenkappe. Mein Befürchtung ist dass ein modifizierter Schuh schnell kaputt geht, dann wars ein teures kurzes Vergnügen.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Sakic hat geschrieben:
Danke übrigens für die Tipps mit den NB und UA Schuhen, ich werde mir die bei Gelegenheit mal anschauen, vielleicht ist was dabei. Definitiv werde ich aber auch mal die Fersenkappe bei einem älteren Paar entfernen, um einfach mal zu schauen, wie es sich anfühlt. Ich bin gespannt.
Du musst nicht die ganze Fersenkappe entfernen. Bei mir bohrt sich die Haglundferse in das Futter und hinterlässt dort ein deutliches Loch. Ich habe mal bei einem älteren Saucony Triumph auf dieser Höhe von außen mit einem Teppichmesser ein 3-4 cm großes Loch in die Fersekappe geschnitten. Das war die Lösung. Da über dem Loch noch mehrere Zentimeter bis zum oberen Rand sind, hat die Stabilität des Schuhs nicht gelitten. Auch scheuert der Innenrand des Lochs nicht auf der Haut, wie ich befürchtet hatte.

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Die Haglund-Ferse in dem Sinne existiert bei mir ja nicht, der Knochen wurde ja schon weggefräst. Trotzdem ist ein gewisser Druck da. Habe nun ein Rezept erhalten zur Entfernung und bin auf das Resultat gespannt.

@ Unwucht

Leider habe ich bis auf die Asics DFA Schuhe noch gar keine im Laden ohne Fersenkappe gefunden. Hast du konkrete Modelle, die du hier weiter empfehlen kannst?

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Mein Inov8 Terraclaw 250 hat auch keine Fersenkappe. Könnte mir gut vorstellen, dass Du in deren Sortiment fündig wirst. Sind halt meist Trailschuhe und nur selten in deutschen Läden zu finden :rolleyes2
Start: 08/2015. 10 km: 46:59,8 min (03/2016) HM: 1:44:40 (06/2016)

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Sakic hat geschrieben:Die Haglund-Ferse in dem Sinne existiert bei mir ja nicht, der Knochen wurde ja schon weggefräst. Trotzdem ist ein gewisser Druck da. Habe nun ein Rezept erhalten zur Entfernung und bin auf das Resultat gespannt.

@ Unwucht

Leider habe ich bis auf die Asics DFA Schuhe noch gar keine im Laden ohne Fersenkappe gefunden. Hast du konkrete Modelle, die du hier weiter empfehlen kannst?
Schau vielleicht auch mal in einen Laden mit großem Saucony Sortiment. Hatte seit dem Kinvara 4 keinen mehr, aber der war auch nicht super hart. Über die neuen Modelle weiss ich leider nichts. Aber sie sind sehr beliebt hier, vielleicht kann jemand Tipps geben.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Habe übrigens nun die Fersenkappen meines adidas response boost 2 in einem Sanitätshaus entfernen lassen (dafür gabs von der Orthopädin ein Rezept). Ergebnis ist ziemlich gut, man sieht es den Schuhen äußerlich überhaupt nicht an, dass da was entfernt wurde und auch die Stabilität hat nicht gelitten! Für mich hat sich das also definitiv gelohnt, es läuft sich für mich auch angenehmer als in meinen Asics-Schuhen, die von vorneherein keine Fersenkappe hatten.

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Hallo.

Ich habe aufgrund von Überbeinen an beiden Fersen ebenfalls immer wieder Probleme mit (Lauf)Schuhen. Insbesondere bei Bergläufen (up).
Ich war jetzt über ein Jahr mit meinen älteren Saucony Peregrine sehr zufrieden und schmerfrei.
Leider sind meine neuen Peregrine 5 Laufschuhe nicht mehr so toll. Die Fersenkappe scheint mir höher bzw. der Schaumstoff erst weiter oben zu sein, und härter. Jedenfalls bin ich nach den letzten drei Läufen immer mit Blasen und Fersenschmerzen nach Hause gekommen. Auch der Saucony Xodus GTX ist leider schmerzhaft.


Nun bin ich ebenfalls (wieder) auf der Suche nach „Fersenplatten-freien“ Schuhen. Die Inov8 eines Kollegen haben keine Platte (Danke Forum, dass ich jetzt einen Begriff für dieses harte Fersenzeug habe).

Muss mir wohl welche bestellen und durchprobieren. Es gibt auch GTX Versionen, ob die dann ohne Fersenplatte sind? Vielleicht kann noch jemand was zu den Inov8 sagen?


Danke und Lg.
Lg, der sulimo :hallo:

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir von der Welt wünschst!" Ghandi

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Ich bin auf der Suche nach jemanden, der Erfahrungen mit dem Zante v3 gemacht hat. Ich stiess dann auf diesen Thread und war ueberrascht, dass alle so negativ ueber die Aenderung der Fersenkappe waren. Ich hatte Anfang des Jahres auch Haglundbeschwerden, was mich damals 4-5 Monate ausser Gefecht setzte. Ich konnte zwei Wochen lang nur humpeln, brauchte aber letztendlich keine Operation. Was mich am Ende wieder langsam laufen liess, war eine Verformung der Fersenkappe. Meinen Nimbus konnte ich verschenken; die integrierte aeussere Plastikkappe war unbesiegbar, ohne den Schuh zu vernichten, war also nichts drin. Dann habe meine anderen Schuhe vom Orthopaeden bearbeiten lassen. Der hat die Kappe vorsichtig erhitzt und verformt. Jetzt habe ich punktgenau an der Stelle ein Beule im Schuh. Hilft wirklich gut, der Schuh kostet nur ca 10% mehr, ist dicht und wenn man nicht genau hinschaut auch nicht sofort zu erkennen. Kann ich also nur empfehlen... Ach ja, und wenn noch jemand Erfahrungen mit dem Zante 3 gemacht hat, waere ich ueber diese dankbar. flamba

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@flamba schrieb "Aehhh. Funktioniert bei Euch die Return Taste auch nicht. Irgendwie erkennt der Editor meine Absaetze nicht??? " Ja. Zitieren und Schmeilies auch nicht. Ist der Forumsverwaltung aber bereits bekannt - man "ist dran". Knippi
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