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Der Leichtathletik Diskussionthread

3401
"leistungsorientiert versus Hobbyveranstaltung für Jedermann"


Geht hier um Fußballvereine, wird aber auch fürs Laufen gelten:

Als Kind: leistungsorientiert, 4x die Woche Training. 1x nicht kommen = kein Spiel am Wochenende. Mitfahren musste man trotzdem (sehr motivierend, wenn du deinen Sastag-Nachmittag mit 30-60 Minuten Autofahren (als Beifahrer :D ) verbringst, um dann den anderen 1h beim Fußball zuzusehen).

Ergebnis: wegen Lustlosigkeit aufgehört. Preis (Einsatz, Zeit) vs Leistung (spielen können) haben hinten und vorne nicht gepasst

Als Erwachsener: Hobby

1x die Woche unverbindlich mit Freunden kicken. Ergebis: einmal 12 LEute und ein richtig lustiges Spiel, dann wieder 3x in Folge nichts, weil zu wenig Leute..
Ergebnis: Unzufriedenheit, weil man zu wenig zum Spielen gekommen ist...


Aktuell: Verein in der untersten Spielklasse mit "Ansprüchen"
1x die Woche fix Trainung + 1 weiteres Mal, "wenn es schön ist"(alleine bei der Aussage hätte ich dem Trainer gerne eine reingewürgt...)das 2. Training wird oft spontan abgesagt, selbst muss man mindestens am Vormittag = 6-8h vorher absagen.
Training unorganisiert und nicht anspruchsvoll. Viele Pausen
Im Spiel aktuell wenig Einsatzzeit --> Trainer sieht im Training das Potenzial nicht, zu wenig Überblick/ Wissen
Aber Hauptsache, die Mannschaft will aufsteigen :klatsch:

Ergebnis: über kurz oder lang bin ich wieder weg und spiele wieder lieber wieder hobbymäßig.
Bleibt mehr Zeit fürs Laufen :D
PBs: 5k 20:50 (12/23) 10k 43:08 (02/24) HM 1:34:25 (04/24) M coming (21.04.24)

3402
feu92 hat geschrieben:"leistungsorientiert versus Hobbyveranstaltung für Jedermann"


Geht hier um Fußballvereine, wird aber auch fürs Laufen gelten:
Bestimmt nicht.

3403
feu92 hat geschrieben:"leistungsorientiert versus Hobbyveranstaltung für Jedermann"


Geht hier um Fußballvereine, wird aber auch fürs Laufen gelten:

Als Kind: leistungsorientiert, 4x die Woche Training. 1x nicht kommen = kein Spiel am Wochenende. Mitfahren musste man trotzdem (sehr motivierend, wenn du deinen Sastag-Nachmittag mit 30-60 Minuten Autofahren (als Beifahrer :D ) verbringst, um dann den anderen 1h beim Fußball zuzusehen).

Ergebnis: wegen Lustlosigkeit aufgehört. Preis (Einsatz, Zeit) vs Leistung (spielen können) haben hinten und vorne nicht gepasst

Als Erwachsener: Hobby

1x die Woche unverbindlich mit Freunden kicken. Ergebis: einmal 12 LEute und ein richtig lustiges Spiel, dann wieder 3x in Folge nichts, weil zu wenig Leute..
Ergebnis: Unzufriedenheit, weil man zu wenig zum Spielen gekommen ist...


Aktuell: Verein in der untersten Spielklasse mit "Ansprüchen"
1x die Woche fix Trainung + 1 weiteres Mal, "wenn es schön ist"(alleine bei der Aussage hätte ich dem Trainer gerne eine reingewürgt...)das 2. Training wird oft spontan abgesagt, selbst muss man mindestens am Vormittag = 6-8h vorher absagen.
Training unorganisiert und nicht anspruchsvoll. Viele Pausen
Im Spiel aktuell wenig Einsatzzeit --> Trainer sieht im Training das Potenzial nicht, zu wenig Überblick/ Wissen
Aber Hauptsache, die Mannschaft will aufsteigen :klatsch:

Ergebnis: über kurz oder lang bin ich wieder weg und spiele wieder lieber wieder hobbymäßig.
Bleibt mehr Zeit fürs Laufen :D
Für mich sind das allesamt Beispiele, wie man es als Verein/Trainer nicht machen sollte.
Weder 4xZwangstraining, noch 2xTraining mit 1xAbsage.

Du hast anscheinend arg Pech mit deinen Vereinen.
Sowas kenne ich nicht, weder persönlich erlebt noch von anderen gehört.

3405
Weltrekord bei den Juniorinnen über 400 Meter und Mboma ist Favoritin in Tokio.

https://www.eurosport.de/leichtathletik ... tory.shtml
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3406
Passt zwar nicht ganz, aber ich denke heir tummeln sich die User, die mir die Frage beantworten können.
Kennt jemand einen link zu einer guten Schemazeichnung einer Laufbahn, wo auch die ganzen Markierungen eingetragen sind?

Mir tut sich nämlich folgende Frage auf, wenn man 500m laufen will und an der "Ziellinie" startet, bis zu welcher Markierung am Ende der Kurve muss man dann laufen? Ich vermute die beiden Striche die dort zu finden sind markieren die Wechselzone für die 100m Staffel? Oder ist eine davon der Start für die 1500m? Denn diese Linie müsste dann ja die gesuchte sein. Ist das die erste oder zweite? Von der Ziellinie aus gesehen?
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

3408
JoelH hat geschrieben:wenn man 500m laufen will und an der "Ziellinie" startet, bis zu welcher Markierung am Ende der Kurve muss man dann laufen? Ich vermute die beiden Striche die dort zu finden sind markieren die Wechselzone für die 100m Staffel? Oder ist eine davon der Start für die 1500m? Denn diese Linie müsste dann ja die gesuchte sein. Ist das die erste oder zweite? Von der Ziellinie aus gesehen?
Start 1.500m ist als Evolvente markiert. Ansonsten sollte für jede Bahn der Beginn und das Ende der Wechselzone sowie der jeweilige 100m Abschnitt markiert sein - dieser entspricht auf Bahn 1 auch dem Start der 1.500m...

3410
leviathan hat geschrieben:Ich bin ja immer wieder überrascht, was Du so alles aus dem Hut zauberst :daumen:
Ich auch....eigentlich hatte ich einen viel schöneren, bunten Plan. Den habe ich aber gerade nicht gefunden.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

3411
Karsten Warholm hat den uralten 400m-Hürden-Weltrekord gebrochen. 46.70s. Unfassbare Maschine der Typ.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

3412
Und noch eine News, wobei vielleicht schon bekannt? Koko wird bei Olympia 10000m laufen.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

3414
Toll wie Warholm auch seine Konkurrenten würdigt: Samba und Benjamin seien viel talentierter als er, er müsse das eben mit noch mehr Training wettmachen :daumen:
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:19:08 (Route du Vin 2023)
M: 2:55:45 (Bienwaldmarathon 2023)

3415
Spiridon08 hat geschrieben:Toll wie Warholm auch seine Konkurrenten würdigt: Samba und Benjamin seien viel talentierter als er, er müsse das eben mit noch mehr Training wettmachen :daumen:
Was ist Talent?
Talent ist die Fähigkeit, ein hartes Training durchzuhalten.

(Stand auf einem Plakat bei uns früher in der Trainingshalle)

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

3416
Santander hat geschrieben:Was ist Talent?
Talent ist die Fähigkeit, ein hartes Training durchzuhalten.
Da musste ich vorhin in Teilen auch dran denken :nick:

Die Amerikaner unterscheiden in gifted und talented. Erstere treten an und laufen ohne großen Aufwand alles in Grund und Boden. Bei der zweiten Gruppe wird vielmehr nach dem Potential beurteilt. Und da ist es nicht nur die Fähigkeit hart zu trainieren. Man sollte auch hier bei der Eierstocklotterie keine Niete gezogen haben. Wenn man nicht gerade ein Ultraläufer ist, wird ein gewisses Maß an Grundschnelligkeit immer ein Thema sein. Die Verträglichkeit von Training ist aber auch entscheidend. Da bin ich voll und ganz bei Dir. Die Liste ist länger als Du vermittelst. Natürlich wird im Ausdauersport die Komponente Fleiß immer eine große Rolle spielen. Das ist aber heute nicht mehr der große Unterscheidungsfaktor. Das ist eine reine Hygienekomponente. Wenn Du das nicht mitbringst, bist Du sehr schnell raus aus dem Spiel.
nix is fix

3417
leviathan hat geschrieben: Die Amerikaner unterscheiden in gifted und talented.
Das ist aber auch nur eine Übersetzungsfrage.

gift kann je nach Kontext für Gabe, Geschenk und Talent stehen.

Wahrscheinlich ist hier in der Tat das Geschenk gemeint. Zumindest würde ich es so interpretieren, wobei Talent auch nicht weiter als ein Geschenk ist. Man hat es sich ja letztlich nicht verdient, sondern man hat es einfach.

Aber es ist klar worauf man hinaus will. Jeder der talented ist, der ist sowieso auch gifted. Beide können es, aber der talentierte der arbeitet trotzdem weiter.
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Über mich
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3418
JoelH hat geschrieben:Das ist aber auch nur eine Übersetzungsfrage.

gift kann je nach Kontext für Gabe, Geschenk und Talent stehen.

Wahrscheinlich ist hier in der Tat das Geschenk gemeint. Zumindest würde ich es so interpretieren, wobei Talent auch nicht weiter als ein Geschenk ist. Man hat es sich ja letztlich nicht verdient, sondern man hat es einfach.

Aber es ist klar worauf man hinaus will. Jeder der talented ist, der ist sowieso auch gifted. Beide können es, aber der talentierte der arbeitet trotzdem weiter.
In der Theorie hast Du Recht. Im amerikanischen Sport wird es aber eher so benutzt wie ich es unterschieden habe. Bei uns gibt es schon sprachlich diese Unterscheidung nicht. Zumindest müsste man sich arg verbiegen.

Back to topic:

Warholm ist ein Tier :daumen:
nix is fix

3420
leviathan hat geschrieben: Warholm ist ein Tier :daumen:
Er hat sein Schritt verlängert und auf 13-Schritte-Rhythmus umgestellt... und das kann er bis Ende halten! Unglaublich!

3421
Rolli hat geschrieben:Er hat sein Schritt verlängert und auf 13-Schritte-Rhythmus umgestellt... und das kann er bis Ende halten! Unglaublich!
Wie witzig, als ich sein WR-Rennen gesehen habe, dachte ich mir: Wow, was für ein raumgreifender Schritt!!!

Und dieses "Sterben", was bei 400m/400mH ja eigentlich normal ist, hatte er für meine Begriffe auch nicht so sehr. Der ist da volle Elle ins Ziel gerast :daumen: :daumen: :daumen:

3422
hbef hat geschrieben:Und noch eine News, wobei vielleicht schon bekannt? Koko wird bei Olympia 10000m laufen.

Weiß man schon auf welcher Distanz Gidey und Hassan starten werden? Selbst ohne die beiden wird es imo sehr schwer werden für Klosterhalfen.
Die Konkurrenz ist da einfach brutal und sie müsste ihren PR schon noch mal deutlich unterbieten für eine Medaille.

3423
Ich hab nichts gehört, aber sehe beide auf 10000m. Wer eine Medaillenchance haben will, muss die Sub30 mindestens in den Beinen haben. Egal, wie das Rennen verläuft. Sehe da für Koko auch wenig Hoffnung, zumal sie ja anscheinend mit Verletzungen zu tun hatte und sicherlich keine optimale Vorbereitung hatte.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

3424
Sieht ja grundsätzlich eher mau aus, was die Chancen der deutschen Leichtathleten bei Olympia betrifft. Im Laufbereich hat eigentlich nur Krause eine Chance auf Medaillen, und auch für sie wird es schwer. In den anderen Disziplinen kenne ich mich nicht so aus, aber außer Vetter und Mihambo ist da doch auch nichts zu erwarten, oder? Vielleicht in einer Staffel noch irgendwas? Kaul könnte man ja als Weltmeister auch auf dem Zettel haben, aber die Form scheint nicht so zu sein.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

3425
hbef hat geschrieben:Ich hab nichts gehört, aber sehe beide auf 10000m. Wer eine Medaillenchance haben will, muss die Sub30 mindestens in den Beinen haben. Egal, wie das Rennen verläuft. Sehe da für Koko auch wenig Hoffnung, zumal sie ja anscheinend mit Verletzungen zu tun hatte und sicherlich keine optimale Vorbereitung hatte.
Habe nochmal recherchiert. Gidey wird nur die 10k laufen und Hassan ist für alle 3 Distanzen gemeldet und wird noch entscheiden was sie auslässt.

Aber da sehe ich dann auf den 10k wirklich keine Chancen für Klosterhalfen. Macht irgendwie nur Sinn wenn sie momentan etwas Endschnelligkeit vermissen lässt und davon ausgeht im kick auf den kürzeren Distanzen noch weniger Chancen zu haben.

3426
hbef hat geschrieben:Sieht ja grundsätzlich eher mau aus, was die Chancen der deutschen Leichtathleten bei Olympia betrifft. Im Laufbereich hat eigentlich nur Krause eine Chance auf Medaillen, und auch für sie wird es schwer. In den anderen Disziplinen kenne ich mich nicht so aus, aber außer Vetter und Mihambo ist da doch auch nichts zu erwarten, oder? Vielleicht in einer Staffel noch irgendwas? Kaul könnte man ja als Weltmeister auch auf dem Zettel haben, aber die Form scheint nicht so zu sein.
Krause und Klosterhalfen haben Medaillenchancen, Krause vielleicht etwas höher. Denke schon, dass Krause ne Medaille holt ...9'09 gerade gelaufen ...Chepkoech geschlagen ..... Klosterhalfen kann man dieses Jahr schlecht einordnen. Sie kommt mit Hitze recht gut zurecht, zur Zeit kann sie wieder auf der Bahn trainieren ... unmöglich ist die Medaille nicht.

4*100 Frauen auch recht gute Chancen.

Bei den Männern iist es schwieriger ... Farken ist ein superguter Spurter und läuft bisher eine glänzende 1500m Saison. Falls er ins Finale laufen und es ein langsames Rennen geben würde, gibt es da vielleicht eine minimale Außensaiterchance.
Olympischer Marathon ist auch immer ein wenig eine Wundertüte ... nicht ganz ungewöhnlich, dass da jemand aus der 2. Reihe recht weit nach vorne läuft je nach Bedingungen. Kejeta in Topform ist sogar eigentlich fast 1. Reihe.

Hochsprung ist eine Wundertüte, Przybylko kann theoretisch was holen von seinem grundsätzlichen Vermögen, auch wenn seine Saison bisherr nicht danach aussieht. Ähnliches gilt für Jungfleisch ... würde sie 2 m springen, wäre was drin. Diskus haben wir mindestens Finalkandidatinnen .... aber das sind alles eher long shots.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

3427
Christin Hussong im Speerwerfen habe ich vergessen, das ist eine von denen mit den besten Chancen nach Mihambo und Vetter.

Wenn man diese Aufstellung macht, merkt man, wie schmal der Grat ist für den DLV. Wenn es richtig gut läuft. gibt es 8-10 Medaillen. Wenn es richtig schlecht läuft, 1-2. Und viel hängt davon ab, wie gut es die anderen machen. Bei 10 Medaillen wäre man sehr zufrieden und es gäbe wohl wenig Kritik. Am anderen Ende des Spektrums gäbe es massive Kritik.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

3428
DerC hat geschrieben:Christin Hussong im Speerwerfen habe ich vergessen, das ist eine von denen mit den besten Chancen nach Mihambo und Vetter.

Wenn man diese Aufstellung macht, merkt man, wie schmal der Grat ist für den DLV. Wenn es richtig gut läuft. gibt es 8-10 Medaillen. Wenn es richtig schlecht läuft, 1-2. Und viel hängt davon ab, wie gut es die anderen machen. Bei 10 Medaillen wäre man sehr zufrieden und es gäbe wohl wenig Kritik. Am anderen Ende des Spektrums gäbe es massive Kritik.
Und man darf hier nicht vergessen, um wie viel es hier geht / wie stark die Förderung in der Zukunft davon abhängt.

Eine schlechte Olympiade kann man sicherlich auch mal verargumentiert bekommen, aber irgenwann wird einfach der Geldhahn abgedreht.
Das läuft dann ganz pragmatisch ab: technische Disziplinen sind in Deutschland stark und in den Läufeirschen ist kein Land in Sicht? Antwort: ja dann konzentrieren wir unsere finanziellen Mittel doch lieber auf die technischen Disziplinen.

Und wie das Geld aufgeteilt wird, das entscheidet nicht der DLV.

3429
Ja gut davon wie sinnfrei deutsche Sportförderung in den meißten Bereichen ist muss man gar nicht erst anfangen. Das ist ein Trauerspiel und ohne Nachhaltigkeit.

Habe mir etwas Diamond League angeschaut und die Regeländerung im Weitsprung ist ja an Idiotie nicht zu überbieten. Kann ich nachvollziehen das da Sportler nur deshalb ferngeblieben sind. Denke Mihambo wird sich das in Zukunft auch stark überlegen. 30cm weiter als die "Gewinnerin" zu springen muss sich toll anfühlen wenn das nicht angerechnet wird. Hat sich wieder irgend jemand ohne Praxisbezug ausgedacht.

3430
listrahtes hat geschrieben: Habe mir etwas Diamond League angeschaut und die Regeländerung im Weitsprung ist ja an Idiotie nicht zu überbieten. Kann ich nachvollziehen das da Sportler nur deshalb ferngeblieben sind. Denke Mihambo wird sich das in Zukunft auch stark überlegen. 30cm weiter als die "Gewinnerin" zu springen muss sich toll anfühlen wenn das nicht angerechnet wird. Hat sich wieder irgend jemand ohne Praxisbezug ausgedacht.
Mal gewinnt man, mal verliert man. Ich gebe dir absolut recht, diese Regel ist an Dummsinn nicht mehr zu überbieten. Aber so wie Mihambo verloren hat, so hat Hussong in Oslo damit gewonnen.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

3432
JoelH hat geschrieben:Mal gewinnt man, mal verliert man. Ich gebe dir absolut recht, diese Regel ist an Dummsinn nicht mehr zu überbieten. Aber so wie Mihambo verloren hat, so hat Hussong in Oslo damit gewonnen.
Hier geht es nicht um den Sport, sondern um vermeintliche Attraktivität für die Zuschauer. Im Prinzip wird die Leistungskomponente etwas limitiert und der Faktor Glück (ich nenne es Lotterie) wird angehoben. Ob man damit wirklich mehr Zuschauer gewinnen kann, weiß ich nicht. Ich hoffe nein. Daß man welche verliert, weiß ich aber sicher. Ich selbst habe keinen Bock mir so etwas anzusehen.

Vielleicht hat man bei den Römischen Gladiatoren abgekupfert. Nur werden jetzt nicht die Waffen zugelost, sondern am Ende darf jeder nochmal eine Münze werfen. Ist sicher ein wenig übertrieben, geht aber genau in die Richtung. Mehr Spannung... koste es, was es wolle...
nix is fix

3434
RunSim hat geschrieben:Wie witzig, als ich sein WR-Rennen gesehen habe, dachte ich mir: Wow, was für ein raumgreifender Schritt!!!

Und dieses "Sterben", was bei 400m/400mH ja eigentlich normal ist, hatte er für meine Begriffe auch nicht so sehr. Der ist da volle Elle ins Ziel gerast :daumen: :daumen: :daumen:
Exakt das finde ich bei seinen Rennen auch immer so faszinierend: Die letzten 100m wird er nicht wirklich langsamer, zwischen der vorletzten Hürde, der letzten Hürde und Ziel meint man sogar eine leichte Beschleunigung wahrzunehmen.
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:19:08 (Route du Vin 2023)
M: 2:55:45 (Bienwaldmarathon 2023)

3435
Spiridon08 hat geschrieben:Exakt das finde ich bei seinen Rennen auch immer so faszinierend: Die letzten 100m wird er nicht wirklich langsamer, zwischen der vorletzten Hürde, der letzten Hürde und Ziel meint man sogar eine leichte Beschleunigung wahrzunehmen.
Setzt Euch mal mit der Uhr ans Video uns schaut Euch das genau an. Und dann könntet Ihr einen Eindruck davon gewinnen, was relativer Zeitverlustverlust ist und evtl. daraus ableiten, daß dies mit dem absoluten Level nicht so richtig viel zu tun hat :wink:
nix is fix

3436
leviathan hat geschrieben:Setzt Euch mal mit der Uhr ans Video uns schaut Euch das genau an. Und dann könntet Ihr einen Eindruck davon gewinnen, was relativer Zeitverlustverlust ist und evtl. daraus ableiten, daß dies mit dem absoluten Level nicht so richtig viel zu tun hat :wink:
Doofe Frage, aber wie machst du das bei 400m Hürden?
Stoppst du die Zeit zwischen zwei Hürden?
Und wie weißt du, wann er z.B. die ersten 100m auf Bahn 7 gelaufen ist?

Ok, die letzten 100m kann man mitstoppen, da dann die Bahnlänge ja nicht mehr relevant ist, aber davor bekomme ich das irgendwie nicht gut hin.

3437
RunSim hat geschrieben:Doofe Frage, aber wie machst du das bei 400m Hürden?
Stoppst du die Zeit zwischen zwei Hürden?
Und wie weißt du, wann er z.B. die ersten 100m auf Bahn 7 gelaufen ist?

Ok, die letzten 100m kann man mitstoppen, da dann die Bahnlänge ja nicht mehr relevant ist, aber davor bekomme ich das irgendwie nicht gut hin.
Man hat an den 100m Splits Markierungen. Relevant ist aber nur der Abfall auf den letzten 100m.
nix is fix

3438
leviathan hat geschrieben:Setzt Euch mal mit der Uhr ans Video uns schaut Euch das genau an. Und dann könntet Ihr einen Eindruck davon gewinnen, was relativer Zeitverlustverlust ist und evtl. daraus ableiten, daß dies mit dem absoluten Level nicht so richtig viel zu tun hat :wink:
Sehr interessant auch bei 800m Rennen, bei denen die erste Runde nicht gebummelt wird. Da kommen Leute von hinten und sehen richtig schnell aus, aber die werden nur weniger langsam als die anderen.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

3439
DerC hat geschrieben:Sehr interessant auch bei 800m Rennen, bei denen die erste Runde nicht gebummelt wird. Da kommen Leute von hinten und sehen richtig schnell aus, aber die werden nur weniger langsam als die anderen.
Das ist richtig heftig. Wobei es hier auch Ausreißer gab. Paul Ereng und später genauso imposant Juri Borsakowski. In Sidney hat er mit der Taktik im Finale aber ganz schön einpacken müssen. Bei 400m fällt mir gar kein Gegenbeispiel ein, was nicht bedeutet, daß es das nicht geben würde. Die Maßgabe war immer, wer hintenraus am wenigsten einpackt, gewinnt das Ding :)
nix is fix

3442
Rolli hat geschrieben:Der Klassiker:
https://www.youtube.com/watch?v=5LHid-nC45k
Das muss ich gesehen haben, für diese Spiele gabs den 1. Fernseher bei uns, kann mich leider trotzdem nicht an den Lauf erinnern - damals hatten Leichtathletikübertragungen (nicht nur die Olympischen Spiele) noch den gleichen Stellenwert wie Fußball - wenn nicht noch höher (bei uns in der Familie)
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

3443
leviathan hat geschrieben: Die Maßgabe war immer, wer hintenraus am wenigsten einpackt, gewinnt das Ding :)
Den Eindruck habe ich bei 800m-WK in Meisterschaftsrennen auch. Erstaunt war ich letztens bei einem Wettkampf, als auf der Tribüne ein Trainer (vielleicht auch nur ein Betreuer) schwadronierte, wie ja alle immer 800m falsch laufen würden bzw er sich sogar konkret über die Leute in dem Rennen beschwerte. "Die laufen da teilweise 58s, brechen dann ein und schaffen nur 61s auf der zweiten Runde. Der Trick ist, die erste Runde immer etwas langsamer zu laufen", hat der allen Ernstes gesagt. Da hab ich mir schon an den Kopf gefasst. Ich hoffe, es war war dann doch kein Trainer.
200m: 25,38 (Juli 2022)
400m: 53,70 (Juni 2022)
800m: 1:58,93 (Juli 2021)
1500m: 4:05,48 (August 2023)
3000m: 8:54,25 (August 2023)
5000M: 16:28,11 (August 2022)
10KM: 33:59 (März 2022)
HM: 1:15:03 (März 2024)
M: 2:47:44 (April 2024)

3444
Rolli hat geschrieben:Der Klassiker:
https://www.youtube.com/watch?v=5LHid-nC45k
Hat mich jetzt tatsächlich nicht losgelassen und ich habe mal abgestoppt. Wottle sah aus als ob er die zweite Hälfte unglaublich zugelegt hat. Er war aber fast genauso schnell. Aber immerhin ungewöhnlich für die 800m ein negativer Split. Ich vermute, es war reines Glück, daß der Rest einfach in Summe überpaced hat. Ansonsten wäre das so nicht möglich gewesen. Ein Positiv Split scheint auf 800 wirklich erfolgreicher zu sein. Aber zu viel ist zu viel.
nix is fix

3445
hbef hat geschrieben:Den Eindruck habe ich bei 800m-WK in Meisterschaftsrennen auch. Erstaunt war ich letztens bei einem Wettkampf, als auf der Tribüne ein Trainer (vielleicht auch nur ein Betreuer) schwadronierte, wie ja alle immer 800m falsch laufen würden bzw er sich sogar konkret über die Leute in dem Rennen beschwerte. "Die laufen da teilweise 58s, brechen dann ein und schaffen nur 61s auf der zweiten Runde. Der Trick ist, die erste Runde immer etwas langsamer zu laufen", hat der allen Ernstes gesagt. Da hab ich mir schon an den Kopf gefasst. Ich hoffe, es war war dann doch kein Trainer.
Wahrscheinlich 5h-Marathon-Jogger, der die Kinder zum Wettkampf bringen durfte.

Perfekt ist immer noch zweite Runde +2s.

3447
leviathan hat geschrieben:Hat mich jetzt tatsächlich nicht losgelassen und ich habe mal abgestoppt. Wottle sah aus als ob er die zweite Hälfte unglaublich zugelegt hat. Er war aber fast genauso schnell. Aber immerhin ungewöhnlich für die 800m ein negativer Split. Ich vermute, es war reines Glück, daß der Rest einfach in Summe überpaced hat. Ansonsten wäre das so nicht möglich gewesen. Ein Positiv Split scheint auf 800 wirklich erfolgreicher zu sein. Aber zu viel ist zu viel.
Wirklich langsamer als der Rest war er ja nur auf den ersten 200m. Von 300m nach 400m schließt er ja schon die Lücke zum Feld. Ich würde fast behaupten, dass das seine "schnellsten" 100m waren.
Insgesamt ein total interessantes Rennen, wie man mit unterschiedlichen Herangehensweisen ins Ziel kommen kann. Denn am Ende war es ja ein verdammt enges Rennen. Die Eier muss man aber erstmal haben das Feld so ziehen zu lassen und auf seine Stärke zu vertrauen.

3448
leviathan hat geschrieben:Hier geht es nicht um den Sport, sondern um vermeintliche Attraktivität für die Zuschauer. Im Prinzip wird die Leistungskomponente etwas limitiert und der Faktor Glück (ich nenne es Lotterie) wird angehoben. Ob man damit wirklich mehr Zuschauer gewinnen kann, weiß ich nicht. Ich hoffe nein. Daß man welche verliert, weiß ich aber sicher. Ich selbst habe keinen Bock mir so etwas anzusehen.

Vielleicht hat man bei den Römischen Gladiatoren abgekupfert. Nur werden jetzt nicht die Waffen zugelost, sondern am Ende darf jeder nochmal eine Münze werfen. Ist sicher ein wenig übertrieben, geht aber genau in die Richtung. Mehr Spannung... koste es, was es wolle...
Klar, gerade beim Weitsprung ist das so eine Sache, weil man da schnell mal das Brett nicht sauber trifft. Vom Grundsatz her sehe ich es schon so, dass jede Anzahl an Versuchen willkürlich ist. Natürlich ist ein Versuch am Ende schon auf die Spitze getrieben, am Ende hast du über 100m aber auch nur einen Versuch. Wenn du da den Start verpennst oder einen Fehlstart machst bist du auch raus.

Aber natürlich ist es so, dass (gerade beim Weitsprung) da schon recht absurde Ergebnisse rauskommen können.

3449
DoktorAlbern hat geschrieben:Klar, gerade beim Weitsprung ist das so eine Sache, weil man da schnell mal das Brett nicht sauber trifft. Vom Grundsatz her sehe ich es schon so, dass jede Anzahl an Versuchen willkürlich ist. Natürlich ist ein Versuch am Ende schon auf die Spitze getrieben, am Ende hast du über 100m aber auch nur einen Versuch. Wenn du da den Start verpennst oder einen Fehlstart machst bist du auch raus.

Aber natürlich ist es so, dass (gerade beim Weitsprung) da schon recht absurde Ergebnisse rauskommen können.
Das ist beim Kugelstoßen, Diskus-, Speer- und Hammerwerfen ganz genauso. Ohne Risiko und Aggressivität kommt hier keine Weite zustande. Der Wind spielt eine große Rolle. Wirf mal einen Diskus bei Gegenwind und bei Rückenwind. Dann weißt Du genau, was ich meine. Bei Speer gilt ähnliches. Und auch mit der Kugel muss ich das Risiko gehen vorn mal überzutreten. Ansonsten fehlen einfach viele Zentimeter Weite. Weitsprung ist besonders krass. Als ehemaliger Werfer kann ich nur den Kopf schütteln. Als Zuschauer muss ich leider zugeben, daß ich nicht vergessen kann, mal Werfer gewesen zu sein :)

Und außerdem bin ich spießig und konservativ :D
Insgesamt ein total interessantes Rennen, wie man mit unterschiedlichen Herangehensweisen ins Ziel kommen kann. Denn am Ende war es ja ein verdammt enges Rennen. Die Eier muss man aber erstmal haben das Feld so ziehen zu lassen und auf seine Stärke zu vertrauen.
Wie geschrieben, zu hart angegangen ist auch ein Desaster. Und Wottle hatte hier einfach Glück. Natürlich bleibt das im Namen des Survivor Bias stehen. Die 100 anderen, die mit der Taktik gescheitert sind, sehen wir nicht. Oder schaust Du im 2000er Finale auf Borsakowski. Nee, macht keiner von uns. Alle sehen Schuhmann. Die Wahrheit ist aber, daß Borsakowski der dominierende Läufer war, auf die Strategie von Wottle gesetzt hat und damit gescheitert ist. Die anderen hatten auch nicht so drastisch überzogen.
nix is fix

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DoktorAlbern hat geschrieben:Klar, gerade beim Weitsprung ist das so eine Sache, weil man da schnell mal das Brett nicht sauber trifft. Vom Grundsatz her sehe ich es schon so, dass jede Anzahl an Versuchen willkürlich ist. Natürlich ist ein Versuch am Ende schon auf die Spitze getrieben, am Ende hast du über 100m aber auch nur einen Versuch. Wenn du da den Start verpennst oder einen Fehlstart machst bist du auch raus.
Ein 100m-Lauf mit 6 Chancen (bei dem dann bei Fehlstart nur der einzelne Läufer aus der Wertung genommen wird und nicht der ganze Lauf abgebrochen wird) wäre ein ganz anderer Wettbewerb als ein 100m-Lauf mit nur einem Versuch...

Was ich beim Weitsprung nicht kapiere: Warum hat ist man da nicht auch das Eliminierungssystem gegangen, das sich in vielen anderen Sportarten (und Computerspielen :D ) bewährt hat?

Zum Start 1-2 Versuche und schon fliegt jemand raus (es gilt wie bisher der insgesamt weiteste Sprung). Und jede Runde 1-2 weitere. Am Ende hat der mit dem weitesten Sprung gewonnen und wer gerade auf der "Abschussliste" steht, wird sich extrem ins Zeug legen, in jeder Runde ist Spannung am Ende des Feldes garantiert, bis am Ende nur noch die 2-3 Besten übrig sind.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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