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Der Leichtathletik Diskussionthread

2001
Antracis hat geschrieben: Ich finde den Ratschlag der SZ, nämlich schnellstmöglich ein Umfeld zu verlassen, dass Sie sich zu einem Zeitpunkt ausgesucht hat, wo es schon massive und konkrete Verdachtsmomente gab von illegalen Praktiken (die zudem auch noch teilweise ohne Wissen der Athleten angewendet wurden), die sich nun bestätigt haben, nun wirklich nicht verkehrt.
Ich sehe die ganze Zeit den Vergleich mit den pauschal gesperrten russischen Sportlern, die beweisen müssen, dass sie sich außerhalb des "russischen Systems" aufhalten, um wieder antreten zu können.
Je nachdem, was im NOP noch so ans Licht kommt, kann es gut sein, dass es bald für die NOP-Sportler ähnlich aussieht.
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2002
NME hat geschrieben:+1 und am besten noch unterfüttert mit dem völlig überflüssigen Argument, dass Konstanze K. 2014 „noch ein Kind war“.
Ja? War sie damals kein Kind? War sie damals in irgendeiner Weise mit NOP verbunden? Warum wird ihr dann fehlerhaftes Verhalten vorgeworfen? Nur weil solche Leute auf den Zug mit schwachen (keinen!!!) Argumenten begeistert aufspringen?

2003
Antracis hat geschrieben:Trotzdem darf man doch ihre Entscheidung und den jetztigen Umgang damit kritisieren oder ?

Ich finde den Ratschlag der SZ, nämlich schnellstmöglich ein Umfeld zu verlassen, dass Sie sich zu einem Zeitpunkt ausgesucht hat, wo es schon massive und konkrete Verdachtsmomente gab von illegalen Praktiken (die zudem auch noch teilweise ohne Wissen der Athleten angewendet wurden), die sich nun bestätigt haben, nun wirklich nicht verkehrt.
... und was dann? Wieder um 20 Euro Spritgeld mit DLV kämpfen?
Gerade vorgestern bei so eine Besprechung mit Verband mitmachen müssen. Beschämend!

2004
Rolli hat geschrieben:... und was dann? Wieder um 20 Euro Spritgeld mit DLV kämpfen?
1+++

Vom großen Mo redet heute keiner mehr, weil der halt übermenschlich war :wink:
Ach ja, der hat 3 Jahre nach Bekanntwerden das Projekt verlassen ....

Ich für meinen Teil finde die Diskussion eher lächerlich, denn alle haben das N-OP seit 4 Jahren voll auf dem Radar und dann noch ein "Schlupfloch" für leistungssteigernde Mittel zu finden?

Endlich traut sich eine Deutsche Sportlerin und kann wie ein Vollprofi leben und trainieren.
Train - eat - sleep - repeat

2005
Antracis hat geschrieben:Trotzdem darf man doch ihre Entscheidung und den jetztigen Umgang damit kritisieren oder ?


Relativierungen wie, dass es ja nur ein bisschen Doping war und ja nur der angelernte unterstellte Trainer und überhaupt gibt es andere und viel schlimmere hinter der Bergen, werden den Sport nicht sauberer machen. Wenn man sich nicht sicher sein kann, dass man im Glashaus eventuell doch der einzige Steinewerfer ist, schreckt das doch schon enorm ab.
Finde Kritik immer begrüßenswert aber jetzt bez. der Sperre von Salazar ist das doch wirklich extrem dürftig was da "offenbart" wurde oder?
Wie kann man denn jemanden sperren ohne klar Sportler zu benennen die gedopt WKs gewonnen haben? Zumindest so viel ich weiß (werde das noch einmal nachlesen) wurde noch kein einziges WK Ergebnis aufgrund dieser Erkenntnisse revidiert. Vielleicht kommt da ja noch mehr.

Mein Problem mit der Berichterstattung ist das Halb bis Nichtwissen der Journalisten bez. Klosterhalfen. Da wird dann nicht recherchiert sondern sofort die "leistungsexplosion" mit doping in Zusammenhang gesetzt und da gerät man imo in den Bereich des Rufmords welcher beim Thema Doping erlaubt erscheint. Derartige Artikel wurden übrigens schon vor der Sperre Salazars geschrieben. Als Klosterhalfen den 3000m deutschen Rekord gebrochen hat hieß das auch "Fabelrekord mit Fragezeichen". Übersetzt "Koko läuft gedopt deutschen Rekord". Dazu Dopingexperten wie Fritz Sörgel die damals schon vom "das Unmögliche möglich gemacht" gesprochen haben. Das ist dann eben die deutsche Berichterstattung und in Sörgels Fall eine traurige Inkompetenz bez. der Entwicklung Klosterhalfens.

2006
[SUP][/SUP]
JoelH hat geschrieben:Klar.

Und wo wir dabei sind. Also als Mitarbeiter diverser deutscher Autobauer würde ich mir aus moralischen Gründen mal langsam Gedanken über einen Jobwechsel machen. Und konsequenterweise muss ich für eine aktive Kündigung werben! Damit die Manager mal sehen dass es so einfach nicht geht mit diesen Abgasbetrügereien ...
Diese Vergleichsdiskussion hatten wir ja schon bereits hier oder im Nachbar(Doping)-Thread. Ob ein Unternehmen mit teilweise mehr als 100000 Mitarbeiter und den diversen unterschiedlichen Themenfeldern wirklich ein geeigneter Vergleich ist, muss jeder selbst entscheiden.

2007
listrahtes hat geschrieben:Finde Kritik immer begrüßenswert aber jetzt bez. der Sperre von Salazar ist das doch wirklich extrem dürftig was da "offenbart" wurde oder?
Wie kann man denn jemanden sperren ohne klar Sportler zu benennen die gedopt WKs gewonnen haben? Zumindest so viel ich weiß (werde das noch einmal nachlesen) wurde noch kein einziges WK Ergebnis aufgrund dieser Erkenntnisse revidiert. Vielleicht kommt da ja noch mehr.
Es ist extrem dürftig. Man konnte ihn wegen "technischer Verstöße" sperren, vgl. ggf. Zusammenfassung bei let's run. Meine Vermutung ist nach wie vor, dass evtl. Rupp und Farah als prominenteste mögliche Fälle geschützt werden solllen.
Oder es ist tatsächlich nicht mehr dran. Salazar ist bessessen davon, der beste zu sein, und überhaupt ein paranoider Freak. Der ist auch schon ausgerastet und hat andere Trainer körperlich attackiert, als Sportler erhielt er mal nach einem Marathon die Letze Ölung, weil er sich bewusstlos gelaufen hat.
Das erklärt sowohl die Angst, gelinkt zu werden, dadurch dass jemand seine Athleten heimlich mit Testosalbe einschmiert, als auch das Austesten und Ausnutzen von allen erdenklichen Grauzonen. Letzteres anscheinend oft mit häufiger Rücksprache der USADA, um im Bereich des Legalen zu bleiben oder die Grenzen genau zu wissen. (Wenn ich eiskalt dope, dann lenke ich doch keine Aufmerksamkeit auf mich, indem ich die Agentur mit Mailanfragen überhäufe, oder?)

Das Ausnutzen von Grauzonen sehen ja viele als Quasi-Doping. Das sehe ich anders. Genauso wie der Steuerberater die legalen Steuertricks ausnutzen muss, um einen guten Job zu machen (wobei ich selbst extrem schlecht finde, dass die Regelungen so sind, dass so viele legale Tricks möglich sind, aber es ist nun mal z Zt. so), man es ihm jedenfalls kaum vorwerfen kann, kann man dem Trainer/Sportler nicht vorwerfen, legale Maßnahmen zu nutzen.
Mein Problem mit der Berichterstattung ist das Halb bis Nichtwissen der Journalisten bez. Klosterhalfen. Da wird dann nicht recherchiert sondern sofort die "leistungsexplosion" mit doping in Zusammenhang gesetzt und da gerät man imo in den Bereich des Rufmords welcher beim Thema Doping erlaubt erscheint. Derartige Artikel wurden übrigens schon vor der Sperre Salazars geschrieben. Als Klosterhalfen den 3000m deutschen Rekord gebrochen hat hieß das auch "Fabelrekord mit Fragezeichen". Übersetzt "Koko läuft gedopt deutschen Rekord". Dazu Dopingexperten wie Fritz Sörgel die damals schon vom "das Unmögliche möglich gemacht" gesprochen haben. Das ist dann eben die deutsche Berichterstattung und in Sörgels Fall eine traurige Inkompetenz bez. der Entwicklung Klosterhalfens.
Das war eine Unverschämtheit, ja. Die gemeinsame Figur des Antidopingkampfes mit zig anderen Dingen heutzutage ist, dass irgendwas so schlimm ist, dass zur Verhinderung nahezu alles gerechtfertigt werden kann. Metoo -> Verdacht reicht zur Vorverurteilung, "Wir müssen ein zweites X verhindern" -> Bombardement ohne UNO-Mandat, "Am 30. Mai ist der Weltuntergang" -> Industriestandort schließen.
Mein Schulweg war zu kurz...

2008
Antracis hat geschrieben:[SUP][/SUP]

Diese Vergleichsdiskussion hatten wir ja schon bereits hier oder im Nachbar(Doping)-Thread. Ob ein Unternehmen mit teilweise mehr als 100000 Mitarbeiter und den diversen unterschiedlichen Themenfeldern wirklich ein geeigneter Vergleich ist, muss jeder selbst entscheiden.
Joo, das typische Too big to fail.

Jeden Tag müssen Handwerker zumachen weil ein Idiot nicht zahlt. Aber wenn Condor durch Misswirtschaft zahlungsunfähig wird, dann kommt der Staat sofort gesprungen.
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2009
listrahtes hat geschrieben:Mein Problem mit der Berichterstattung ist das Halb bis Nichtwissen der Journalisten bez. Klosterhalfen. Da wird dann nicht recherchiert sondern sofort die "leistungsexplosion" mit doping in Zusammenhang gesetzt und da gerät man imo in den Bereich des Rufmords welcher beim Thema Doping erlaubt erscheint. Derartige Artikel wurden übrigens schon vor der Sperre Salazars geschrieben. Als Klosterhalfen den 3000m deutschen Rekord gebrochen hat hieß das auch "Fabelrekord mit Fragezeichen". Übersetzt "Koko läuft gedopt deutschen Rekord". Dazu Dopingexperten wie Fritz Sörgel die damals schon vom "das Unmögliche möglich gemacht" gesprochen haben. Das ist dann eben die deutsche Berichterstattung und in Sörgels Fall eine traurige Inkompetenz bez. der Entwicklung Klosterhalfens.
Diese Vermischung finde ich auch nicht richtig und aus meiner Sicht gibt es auch keinen konkreten Verdachtsmoment, der wirklich aus ihrer Leistungsentwicklung ableitbar wäre. Ihr Talent war ja früh sichtbar und die Leistungsentwicklung gerade in so jungem Alter und den noch ausschöpfbaren Trainingsmitteln konsistent.
Rolli hat geschrieben:

... und was dann? Wieder um 20 Euro Spritgeld mit DLV kämpfen?
Gerade vorgestern bei so eine Besprechung mit Verband mitmachen müssen. Beschämend!
Ist es aber denn wirklich nur so schwarz weiß Rolli ? Hat man wirklich nur die Wahl zwischen so einem konkret umstrittenen Projekt und dem Büchergutschein ? Das mag ich wirklich nicht einfach glauben. Und klar, die Verbände können ihren Teil tun, um sauberen Sport zu fördern und qualitativ hochwertiges Training zu ermöglichen (dazu gehört dann aber auch das konsequente Meiden von Dopingsündern auf der Trainer- und Funktionärsseite), aber die Athleten können auch ihren Teil ihrer Verantwortung wahrnehmen und sich von solchen Personen fernhalten.

2010
Antracis hat geschrieben:[..]aber die Athleten können auch ihren Teil ihrer Verantwortung wahrnehmen und sich von solchen Personen fernhalten
Das Problem dabei. Obwohl sowohl Julian als auch Koko betonen, dass Sie mit Salazar nichts direkt zu tun hat, wird dieses Argument einfach von den Kritikern ignoriert. Da gibt es immer nur pauschal "DAS NOP". Und da das NOP böse ist, sind da alle böse und haben alle Dreck am Stecken und jeder weiss von jedem Dreck. Logisch... :klatsch: :klatsch:

Na ja egal, ist wohl die deutsche Seele. Da wird lieber das Haar in der Suppe gesucht als sich zu freuen, dass man endlich mal eine Suppe bekommen hat.
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2011
Rolli hat geschrieben:Es ist zwar nicht bewiesen, aber das heißt keinswegs, dass Du kein 6-facher Mörder bist. :zwinker4:
Korrekt. Und wenn ich von 2010 bis 2014 sechs Leute ermordet hätte, wäre es schon schwer für mich, mehr Leute für mein Team zu gewinnen. :hallo:
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2012
Antracis hat geschrieben: Ist es aber denn wirklich nur so schwarz weiß Rolli ? Hat man wirklich nur die Wahl zwischen so einem konkret umstrittenen Projekt und dem Büchergutschein ? Das mag ich wirklich nicht einfach glauben. Und klar, die Verbände können ihren Teil tun, um sauberen Sport zu fördern und qualitativ hochwertiges Training zu ermöglichen (dazu gehört dann aber auch das konsequente Meiden von Dopingsündern auf der Trainer- und Funktionärsseite), aber die Athleten können auch ihren Teil ihrer Verantwortung wahrnehmen und sich von solchen Personen fernhalten.
Was ist für Dich schwarz/weiß?
Hast Du nie von Problemen anderer spitzen (!!!!) Sportler gelesen, die um 300 Euro Zuschuss zum Trainingslager kämpfen (ja, Zuschuss!!! den Rest müssen sie selbst finanzieren) oder nicht bezahlte Spritgeld-Rechnungen?

Es ist nicht schwarz/weiß, es ist der Alltag.

Und wenn Du mal in so eine Sitzung bist, wo mit Drohungen die Sportler und Eltern und Heimtrainer zu irgendwelcher Aufgaben gezwungen werden sollten, dann hat man kein Bock auf Leichtathletik. Man darf dann auch nicht mehr nach Medaillenspiegel bei OS oder DM schauen, die gibt es dann einfach nicht, und mit Ergebnislisten der lokalen Laufveranstaltungen 35'/10km begeistert sei und gut ist. Weil so, ohne professionelle Betrauung und Umfeld, schafft keiner internationales Niveau zu erreichen. Wollen wir das so...?

2013
JoelH hat geschrieben:Das Problem dabei. Obwohl sowohl Julian als auch Koko betonen, dass Sie mit Salazar nichts direkt zu tun hat, wird dieses Argument einfach von den Kritikern ignoriert. Da gibt es immer nur pauschal "DAS NOP". Und da das NOP böse ist, sind da alle böse und haben alle Dreck am Stecken und jeder weiss von jedem Dreck. Logisch... :klatsch: :klatsch:

Kennst Du denn die Strukturen in dem Projekt ? Mich würde das jetzt wirklich mal ernsthaft interessieren, wie es da ausschaut. Wie viele Menschen sind denn dort direkt mit dem Athletentraining betraut ? Wie streng sind die Gruppen wirklich getrennt ? Wenn ich im Netz recherchiere, finde ich maximal 5 Namen, neben Salazar noch ein Mental Coach, 2 Assistenztrainer, ein Arzt und ein Physiotherapeut und 12 Athleten.

Das man jetzt in so einer überschaubaren Gruppe so tut, als wenn die einzelnen Athleten mit dem Headcoach nix zu tun haben, finde ich ehrlich gesagt ziemlich optimistisch. Vermutlich ignorieren die Kritiker deshalb auch diesen Umstand.

2014
Antracis hat geschrieben:Kennst Du denn die Strukturen in dem Projekt ?
Du scheinbar ja schon, ansonsten könntest du Koko ja nicht unterstellen was du ihr unterstellst. Denn du musst ihr ja etwas unterstellen, denn ansonsten würde es keinen Sinn ergeben ihr von dem Projekt abzuraten.

Ich dagegen glaube ihr einfach. Ist eigentlich ganz einfach. Und solange sie mich nicht enttäuscht reicht mir das.
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2015
JoelH hat geschrieben:Zumal man die Geschichte ja chronologisch betrachten muss. Koko war nicht beim NOP als die Vorfälle geschahen. Koko ging dort hin bevor diese Vorfälle beurteilt worden waren. Koko hat sich in der Zwischenzeit(!) ein internes Bild machen können - im Gegensatz zu uns oder den Journalisten.
JoelH hat geschrieben:Du scheinbar ja schon, ansonsten könntest du Koko ja nicht unterstellen was du ihr unterstellst. Denn du musst ihr ja etwas unterstellen, denn ansonsten würde es keinen Sinn ergeben ihr von dem Projekt abzuraten.
Doch, nämlich das Salazar Athleten ohne deren Wissen Dopingmittel verabreicht hat oder haben soll.

2016
Gähn. Gibt's auch irgendwas im Zusammenhang mit KoKo oder nur immer wieder alte Kamellen? Liest eigentlich irgendjemand was Mountaineer hier immer wieder schreibt?

2017
AchatSchnecke hat geschrieben:Doch, nämlich das Salazar Athleten ohne deren Wissen Dopingmittel verabreicht hat oder haben soll.
Haben soll?
Nachgewiesen?

2018
Rolli hat geschrieben: Nachgewiesen?
Irgendwie wiederholt sich alles. Am 23.7.2000 schrieb ein namhafter Sportjournalist zum Ausgang der Tour de France 2000:

"Die Schlussetappe der Tour de France präsentiert sich im Gegensatz zu den vorjährigen Dopingskandalen als heile Welt. Lanca Armstrong , der den Krebs besiegt hat, wird aus meiner Sicht einen Teufel tun, seine Gesundheit gefährden, indem er unerlaubte Mittel zu sich nimmt. Wer dem Tod ins Auge geschaut hat, ist meines Erachtens gefeit gegen Doping-Experimente."

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

2019
Santander hat geschrieben:Irgendwie wiederholt sich alles. Am 23.7.2000 schrieb ein namhafter Sportjournalist zum Ausgang der Tour de France 2000:

"Die Schlussetappe der Tour de France präsentiert sich im Gegensatz zu den vorjährigen Dopingskandalen als heile Welt. Lanca Armstrong , der den Krebs besiegt hat, wird aus meiner Sicht einen Teufel tun, seine Gesundheit gefährden, indem er unerlaubte Mittel zu sich nimmt. Wer dem Tod ins Auge geschaut hat, ist meines Erachtens gefeit gegen Doping-Experimente."
Weitere Pauschalbeschuldigungen?

2020
Ich glaube ja nicht, dass man irgendeinem Hochleistungsspitzensportler ohne dessen Wissen Dopingmittel verabreichen kann. Da musste man doch schon sehr naiv sein und fernab jeder Dopingproblemtatik aufwachsen.

Wir sind in Deutschland ein bisschen arg Schizophren. Auf der einen Seite wollen wir Weltspitze sein, aber bitte ohne Förderung in irgendeinem Bereich. Mögen gute ( und saubere Athleten) vom Himmel fallen. Noch besser: wir halten einfach Jahrzehnte alte Weltrekorde....da kommt keiner auf die Idee das gedopt worden ist. Natürlich muss man gedopt sein, wenn man jahrzehnte alte Rekorde einstellt. Das sich die Trainingsbedingungen seit damals optimiert haben ist völlig unmöglich.
Und sauber hinterher zu laufen ( also noch nicht mal unter den besten 8) ist genauso doof in der Berichterstattung wie Leistungen in der Weltspitze. Erstere trainieren nicht optimal oder es fehlt der notwendige Fokus, letztere sind eben möglicherweise gedopt.

Komischerweise wird mit ausländischen Sportlern lang nicht so hart ins Gericht gegangen. Bei den norwegischen Laufbrüdern hat keiner auch nur leiseste Zweifel an der Leistung gehabt.

2021
Santander hat geschrieben:Irgendwie wiederholt sich alles. Am 23.7.2000 schrieb ein namhafter Sportjournalist zum Ausgang der Tour de France 2000:

"Die Schlussetappe der Tour de France präsentiert sich im Gegensatz zu den vorjährigen Dopingskandalen als heile Welt. Lanca Armstrong , der den Krebs besiegt hat, wird aus meiner Sicht einen Teufel tun, seine Gesundheit gefährden, indem er unerlaubte Mittel zu sich nimmt. Wer dem Tod ins Auge geschaut hat, ist meines Erachtens gefeit gegen Doping-Experimente."
Das ist jetzt aber nicht dein Ernst. Da war ja schon der Festina Skandal 2 Jahre her und wirklich JEDER wußte das EPO / später EIgenblut gedopt wird.
Armstrong hatte schon einen positiven Dopingtest 1999 (Kortikosteroide)! und am 23.7.2000 war auch schon der Müllsackskandal (Activergin) bekannt der jeden restlichen Zweifel an systematischem Doping bei Team Postal bestätigt hat.
Da hast mal eine echte Leuchte zitiert. :hihi:

2023
listrahtes hat geschrieben:Das ist jetzt aber nicht dein Ernst. Da war ja schon der Festina Skandal 2 Jahre her und wirklich JEDER wußte das EPO / später EIgenblut gedopt wird.
Armstrong hatte schon einen positiven Dopingtest 1999 (Kortikosteroide)! und am 23.7.2000 war auch schon der Müllsackskandal (Activergin) bekannt der jeden restlichen Zweifel an systematischem Doping bei Team Postal bestätigt hat.
Da hast mal eine echte Leuchte zitiert. :hihi:
Manfred Steffny, Buch „Als 2000füssler durch 5 Kontinente“

2024
Antracis, ich hoffe ich kann zumindest ein paar Ansätze geben um dir die Förderung des Spitzensportes in Deutschland mal etwas aufzuzeigen.

Ein Nachwuchssportler, Nicht Leichtathletik, aber das macht hier keinen Unterschied, muss bei einer Junioren WM aufs Treppchen fahren um in den Genuss von folgender ca. 12 monatig befristeter Förderung zu kommen:
300 Euro pro Monat
Sonderkonditionen für ein Autoleasing, um z.B. zum Training oder zu Wettkämpfen fahren zu können. Ich meine so ca. 150-180 Euro pro Monat für ein kleines Auto.
Spritt muss natürlich selber gezahlt werden.
Einmal pro Woche, meine ich, kann er für eine Sitzung einen Physio umsonst aufsuchen.
In diesem Verband (Kanu) werden die Trainingslager, die direkt auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten, komplett bezahlt.
Wenn er im Winter ins Warme fahren will, so zahlt er solche Trainingslager aus eigener Tasche.
Wenn er einen solventen Verein hat, dann bekommt er vielleicht insgesamt so ca. 2000 Euro pro Jahr zusätzlich als Unterstützung.

Wenn diewee Sportler sich in der kommenden Saison nicht für die WM qualifiziert bzw keine vordere Platzierung erreicht, so fällt er aus der Förderung.

Diese o.g. Förderung ist wohlgemerkt die höchste Förderstufe für dem Nachwuchsbereich. Diese Zahlen sind von 2017.


Als absoluter Top Sportler bekommt man in Deutschland meines Wissens nach 1560 Euro Brutto pro Monat.
Wenn man Sponsoring Einnahmen hat, so wird der Förderbetrag um die Sponsoring Beträge gekürzt.

Tolle Aussichten für einen Top Athleten in Deutschland, oder? ;-)

2025
JoelH hat geschrieben:Klar.

Und wo wir dabei sind. Also als Mitarbeiter diverser deutscher Autobauer würde ich mir aus moralischen Gründen mal langsam Gedanken über einen Jobwechsel machen. Und konsequenterweise muss ich für eine aktive Kündigung werben! Damit die Manager mal sehen dass es so einfach nicht geht mit diesen Abgasbetrügereien ...
Darf ich dann als Eintritt zahlender Besucher Nike auf Schadensersatz verklagen, wenn gedopte NOP Athleten am Start waren?

2026
Losgelöst von der finanziellen Situation ist ein Umfeld mit vielen direkten oder indirekten Konkurrenten für die Entwicklung der Leistung sehr förderlich.
Und das gibt es für Koko in Deutschland zurzeit leider nicht.

Das weitere sportliche Umfeld vom NOP kenne ich nicht, sprich Physio, Krafttraining etc.
Aber verletzt hat sie sich dort nicht. Sie sprach selber davon, dass dort mehr kontrolliert wurde, dass sie z.B. die lockeren Läufe nicht zu schnell und lange läuft. Das geht in Richtung Trainingssteuerung. Hierfür braucht man schlicht und ergreifend Manpower.
Jemand kontrolliert und unterstützt z.B. die Durchführung des Trainings und erkennt schnell genug, wenn mal etwas zu viel oder ggf auch zu wenig ist.

Zusammengefasst wäre das das Verhältnis von Sportlern zu Trainern/Betreuern/Physios etc.
Und diese scheint mir, ohne es genau zu wissen, bekm NOP einfach besser als hier in Deutschland zu sein.

2030
Zemita hat geschrieben:Habe gerade gelesen Nike hat das NOP eingestellt.
Finde es sehr schade und hoffe Koko findet eine ähnlich starke Trainingsgruppe.
Ja. Schade für Koko... also zurück ins Land der Neider und Dichter.

2031
Ich war gestern dort noch auf der Homepage und habe gestaunt, warum es außer einer kurzen Erklärung nach dem Motto "wir werden dagegen vorgehen" keinerlei Konsequenzen gab. Salazar stand dort nach wie vor als aktiver Cheftrainer - obwohl er ja gesperrt ist.

Das erklärt es.

Heute spuckt die Domain einen Zertifkatsfehler (Zertifkat für "*.myshopify.com" wird ausgeliefert) und ein "Forbidden" aus. Ob eine Überlastungsfolge, absichtliche Abschaltung oder ein Hijacking - keine Ahnung.
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2034
JoelH hat geschrieben:Die Chance für den DLV. Einfach übernehmen. Perfekt. :hihi: :hihi: :hihi: :hihi:

Im Ernst, das ist bitter für Koko. Und diese Medaille für Tokyo kann man damit schon so gut wie abschreiben.
So ist es. Endlauf okay, aber das wars dann auch.

2035
ruca hat geschrieben:Spanned ist: Was macht Pete Julian? Wenn seine Gruppe wirklich so unabhängig von Salazar und seinen Methoden war, wie Koko es behauptete, spricht ja eigentlich nichts dagegen, dass er mit seiner Gruppe "auf kleinerer Flamme" weitermacht.
Da stellt sich halt wahrscheinlich auch die Finanzierungsfrage. Nike wird sich hüten, auch wenn ohne Salazar was auf die Beine gestellt wird, und auch sonst kann ich mir vorstellen, dass die Sponsorensuche nicht grad einfach wird.

2036
Ja, das wird wohl wirklich ein Finanzierungsproblem werden.
Der DLV wird sich ja wohl kaum mit anderen LA-Verbänden zusammen tun und damit internationale Trainingsgruppen finanzieren.

Ich hoffe, dass sie nicht zum DLV zurück muss.

2037
Bei der Süddeutschen steht, dass Nike den Athleten beim Übergang behilflich sein will ... was immer das bedeutet. Aber am Ende sind es ja immer noch Nike-Athleten, also werden sie die Leute ja nicht komplett wie eine heiße Kartoffel fallen lassen würde ich vermuten. Am besten 3 Straßen weiter ziehen, neuer Name und weiter machen wie bisher ;-)

2038
Wow - Schlagzeile des Tages - Nike stellt Oregon Project ein - wäre hätte das gedacht. Der DLV freut sich und wie gehts mit Koko jetzt weiter ? Sicher können sie in Deutschland nicht annähernd solche Trainingsbedingungen liefern wie in den USA.

Für Koko ist es speziell für ihren Ruf auch besser zukünftig nicht mehr mit dem NOP in Verbindung gebracht zu werden.

2039
Andres hat geschrieben:Wow - Schlagzeile des Tages - Nike stellt Oregon Project ein - wäre hätte das gedacht. Der DLV freut sich und wie gehts mit Koko jetzt weiter ? Sicher können sie in Deutschland nicht annähernd solche Trainingsbedingungen liefern wie in den USA.

Für Koko ist es speziell für ihren Ruf auch besser zukünftig nicht mehr mit dem NOP in Verbindung gebracht zu werden.
Zitiere mal bitte die Zeile, wo DLV sich freuen soll. Hab nix finden können.

2040
Von den USA oder USATF wurden keine Traingsbedingungen geliefert, sondern von Nike.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2041
bones hat geschrieben:Von den USA oder USATF wurden keine Traingsbedingungen geliefert, sondern von Nike.
Wollte ich auch grade schreiben. Man kann doch nicht den DLV mit Nike vergleichen.

Und nochmal: NOP ist doch nicht alternativlos. Koko könnte zum BTC wechseln, oder wie die Robertsons und Moen nach Kenia ziehen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2042
Das wäre doch die Chance für Adidas sowas in Deutschland aufzubauen. Die Kosten sind doch ein Witz im Vergleich zu anderen Marketingaktionen.
Muss eben von Beginn an jeder dort trainierende Athlet die deutschen Anti Doping Regelungen mitmachen. Ich wäre zuversichtlich das man derartiges aufbauen kann.

Dann eben aufgrund der geringeren Leistungsdichte auch die anderen Disziplinen einbauen insbesondere Zehnkampf. Mach es Adidas!

2043
D-Bus hat geschrieben:Wollte ich auch grade schreiben. Man kann doch nicht den DLV mit Nike vergleichen.

Und nochmal: NOP ist doch nicht alternativlos. Koko könnte zum BTC wechseln, oder wie die Robertsons und Moen nach Kenia ziehen.
Oder zu uns, zu DJK Gütersloh.

2044
Rolli hat geschrieben:Oder zu uns, zu DJK Gütersloh.
Ja gut, die haben dich, aber sonst? BTC hat Houlihan, Coburn, Jager, Centro, Ahmed, Lomong, ... und NIKE als Sponsor.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2045
Sehr gute Idee listrathes !!!
Schade dass der Apell nicht gehört wird.
Mal ehrlich bin kein Kenner von Trainingsgruppen, aber was Nike da aufgebaut hat war schon bombastisch. Habe gelesen die Unterkünfte haben ein Höhentraingslager (geringere Sauerstoffkonzentration) simuliert.
So blauäugig und kindlich naiv Koko auch in den Interviews rüber kam, so ehrgeizig und fokussiert scheint sie mir auch. Ob ein Sportler seinen Ärzten nicht auch vetrauen muss und denen auch teilweise ausgeliefert ist, so sehr glaube ich ihr sie macht nichts unerlaubtes. Wieviele deutsche Leichtathleten können unter optimalen Bedingungen trainieren?
Ja D-bus sie kann nach Afrika gehen, aber denke die Rahnenbedingungen sind dort doch etwas anders, dies ist aber ein reines Gefühl meinerseits - kann es mit nichts belegen.

2046
Zemita hat geschrieben: Ja D-bus sie kann nach Afrika gehen, aber denke die Rahnenbedingungen sind dort doch etwas anders, dies ist aber ein reines Gefühl meinerseits - kann es mit nichts belegen.
Und... sind die nächsten Sperre-Kandidaten.

2048
Zemita hat geschrieben:Ja D-bus sie kann nach Afrika gehen, aber denke die Rahnenbedingungen sind dort doch etwas anders, dies ist aber ein reines Gefühl meinerseits - kann es mit nichts belegen.
Ja, sind sie, aber Moen und Co. haben gezeigt, wie gut das funktionieren kann. Grade Moen hat sich dort deutlich mehr verbessert als Koko, und nu den schnellsten "weißen" Marathon vorzuweisen.
Ist natürlich nicht jedermans Sache, insbesondere nicht, wenn man von NOP kommt.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2049
D-Bus hat geschrieben:Ja, sind sie, aber Moen und Co. haben gezeigt, wie gut das funktionieren kann. Grade Moen hat sich dort deutlich mehr verbessert als Koko, und nu den schnellsten "weißen" Marathon vorzuweisen.
Ist natürlich nicht jedermans Sache, insbesondere nicht, wenn man von NOP kommt.
Aber ist es nicht geradezu absurd zu empfehlen nach Afrika zu gehen, wenn man ihr schon zuviel Nähe zu Doping beim NOP nachsagt?

Also ich halte das für geradezu blind wenn man sich einfach mal die ARD/ZDF Recherchen zu EPO Doping in Kenia anschaut wie das wirklich omnipräsent ist und es eben dort auch keine Sau interessiert.

Ich selbst hätte kein Problem damit wenn sie dorthin geht, da es bis auf sehr sehr wenige Länder überall recht präsent ist, aber gerade Kenia :haeh:
Da sprechen wir dann nicht mehr vom ausreizen legaler Tricks sondern knallhartem flächendeckendem Doping und das ist dann Kokos schöne neue Welt die ihr aus Deutschland empfohlen wird. :teufel:

2050
listrahtes hat geschrieben:Das wäre doch die Chance für Adidas sowas in Deutschland aufzubauen. Die Kosten sind doch ein Witz im Vergleich zu anderen Marketingaktionen.
Muss eben von Beginn an jeder dort trainierende Athlet die deutschen Anti Doping Regelungen mitmachen. Ich wäre zuversichtlich das man derartiges aufbauen kann.

Dann eben aufgrund der geringeren Leistungsdichte auch die anderen Disziplinen einbauen insbesondere Zehnkampf. Mach es Adidas!
Greife niemals in ein fallendes Messer!

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