Banner

Der Leichtathletik Diskussionthread

2151
mountaineer hat geschrieben:Mal gespannt, wie es Gabius in NY geht...
Ja, der New York Marathon wird am Sontag 15:15 Uhr Live bei Eurosport gesendet. Darf man sich nicht entgehen lassen, da es der letzte Herbstmarathon in diesem Jahr ist, der im Fernsehen übertragen wird.
Frag mich nur, warum Arne sich immer solche "schweren" Marathons aussucht, denn NY hat kräftig Höhenmeter und ist für Bestzeiten eher wenig geeignet. Somit dürfte die Norm für Olympia von vornherein eigentlich aussichtslos sein.

2152
Monetärer Aspekt? Oder einfach Lust drauf? Offenbar hatte er ja in diesem Jahr keine Lust auf Frankfurt. Ist vielleicht eine Sache der Motivation? Will er denn überhaupt nach Tokyo?

@Mountaineer
Klar kann man sachlich kritisieren. Der Marathon selbst war je nur das Resultat. Wie er gelaufen ist ist m.E. kaum zu kritisieren. Wie oben schon geschrieben wurde, wenn die Ziel eine Norm ist, dann gibt es nur Schwarz oder Weiss. Für gut gelaufen kannst du dir da nichts kaufen. Entweder du bist auf der einen Seite der Linie, oder eben auf der anderen Seite. Wie weit du weg bist ist dabei völlig irrelevant. Wenn man also was kritisiert, dann hätte man das schon im Vorfeld tun können. Thema ein Lauf über 36km der Rest nur bis 31km.

Ich gebe dir ganz Recht, der Mann hat Talent zum laufen, aber ein Planungstalent ist er leider nicht.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

2153
Andres hat geschrieben: Frag mich nur, warum Arne sich immer solche "schweren" Marathons aussucht, denn NY hat kräftig Höhenmeter und ist für Bestzeiten eher wenig geeignet. Somit dürfte die Norm für Olympia von vornherein eigentlich aussichtslos sein.
Nicht ganz:
Zitat: "Wer bei einem World Marathon Majors-Rennen - dazu zählt der New York-Marathon ebenso wie das Rennen in Berlin - eine Platzierung unter den ersten Zehn erreicht, der hat für den internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) die Nominierungs-Voraussetzung ebenfalls erfüllt."
https://leichtathletik.de/news/news/det ... k-marathon

2018 ist der 10. Platz in New York mit 2:13:08 erreicht worden.
https://results.nyrr.org/event/M2018/finishers

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

2154
Gabius will sicher die Norm, er hatte es ja schon in Hannover vergeblich versucht. Evtl. hofft er, dass er in NY auf einer schwereren Strecke relativ gesehen besser abschneidet? Top 10 wäre ja ebenfalls Quali, unabhängig von der Zeit, soweit ich es verstehe.

Bzgl. Tesfaye. Das ist nicht leicht durchschaubar; eigentlich hätte er vorher einen Halbmarathon laufen wollen, den hat er zugunsten des Marathons abgesagt, angeblich weil er so gut in Form war. Dass er dann mit seiner HM-Zeit und anscheinend guten Trainingswerten die Norm knacken will, verstehe ich natürlich auch. Auf 2:14-15 zu laufen, wäre Unsinn gewesen. Die Norm ist aber 2:11:30, nicht 2:09 ;) Auf 2:08-10 anzulaufen war tollkühn und wurde bestraft. Keine Ahnung, ob das relevant ist, aber von der Figur her sieht Tesfaye immer noch eher wie ein 800/1500m-Läufer aus, viel zu muskulöser Oberkörper für einen Marathonläufer.
Mein Schulweg war zu kurz...

2155
Finde jetzt den Vergleich mit Pfeiffers Versuch die Norm zu knacken recht interessant.

Der ist ja den HM mit 65:30 angegangen und hat da schon gesagt dass das zwar extrem schnell ist, aber man eben so schnell angehen sollte um die Norm zu packen und man dann eben platzt oder es packt. Bei ihm kam ja wirklich viel Pech dazu was außerhalb seiner Kontrolle lag.

Tesfaye dann nochmal mehr als eine Minute schneller unterwegs, was in den Grenzbereichen durchaus viel ist.
Geht mir gar nicht darum ihn zu kritisieren da ich ihn auch nicht kenne.

Für jemanden der als Ziel die Norm hat war das zumindest keine clevere Renntaktik.

Würde mich jetzt wundern wenn ihm das sein Trainerteam danach nicht auch genau so vermittelt hat.

2157
Pacer hätte er nicht gebraucht, nur etwas Hirn!
Ich wollte eine 2:48 laufen. Da würde ich doch auch nicht starten indem ich auf 2:44 anlaufe. Da gibt es so tolle Uhren die einem jederzeit zeigen welche Pace man laufen muss um sein Ziel zu erreichen

2158
bastig hat geschrieben:Pacer hätte er nicht gebraucht, nur etwas Hirn!
Ich wollte eine 2:48 laufen. Da würde ich doch auch nicht starten indem ich auf 2:44 anlaufe. Da gibt es so tolle Uhren die einem jederzeit zeigen welche Pace man laufen muss um sein Ziel zu erreichen
Das beantwortet aber die Frage nicht warum bei ihm keine Pacer waren. Immerhin ein echter Kandidat für die Norm, da hätte man schon Unterstützung vom Veranstalter erwarten können. Oder auf Veranlassung von seinem Umfeld her. Da liegt einiges im Argen, bzw. geht besser.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

2159
Hatte er nicht anfangs pacer oder ist mit welchen mitgelaufen und war erst nach dem "Einbruch" allein? Tesfaye ist seit Jahren unberechenbar und es anscheinend auch nicht lange mit diversen Trainern ausgehalten (er war vorübergehend mal bei W. Heinig). Genaueres weiß ich aber auch nicht, im Vorfeld des Marathon sagte auch jemand von Eintracht Frankfurt, dass der Kontakt eher sporadisch/lose sei.
Mein Schulweg war zu kurz...

2160
mountaineer hat geschrieben:Gabius will sicher die Norm, er hatte es ja schon in Hannover vergeblich versucht. Evtl. hofft er, dass er in NY auf einer schwereren Strecke relativ gesehen besser abschneidet? Top 10 wäre ja ebenfalls Quali, unabhängig von der Zeit, soweit ich es verstehe.

.
Schade leider hat es nich geklappt:
Arne Gabius 11. Platz in 2:12:57
50 Sekunden auf den 10. Platz: Connor McMillan USA in 2:12:07

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

2161
Ja, sah gut aus. Dann Werbung und unterdessen war er urplötzlich weg. Schade. Aber die Zeit war stark, auf einem "besseren" Kurs hätte es über die Zeit klappen können

2163
NME hat geschrieben:"I joined Nike because I wanted to be the best female athlete, ever. Instead, I was emotionally and physically abused by a system designed by Alberto and endorsed by Nike," says Mary Cain. https://nyti.ms/2Cm6SkX
mimimi-Aussage.
Leistungssport ist kein Ponyhof.

2164
Hmmm.... guck genauer hin:

Alberto was constantly trying to get me to lose weight. - vermutlich ok

He created an arbitrary number of 114 pounds - vielleicht ok

and would usually weigh me in front of my teammates and publicly shame if I wasn’t hitting weight. - schrecklicher Trainer

He wanted to give me birth control pills and diuretics to lose weight — the latter of which isn’t allowed in track and field. - alleine dafür sollte man ihn feuern. Gut, dass er jetzt erstmal raus ist.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2165
D-Bus hat geschrieben:Hmmm.... guck genauer hin:

Alberto was constantly trying to get me to lose weight. - vermutlich ok

He created an arbitrary number of 114 pounds - vielleicht ok

and would usually weigh me in front of my teammates and publicly shame if I wasn’t hitting weight. - schrecklicher Trainer

He wanted to give me birth control pills and diuretics to lose weight — the latter of which isn’t allowed in track and field. - alleine dafür sollte man ihn feuern. Gut, dass er jetzt erstmal raus ist.
Ich wiederhole: mimimimi auf Rachezug. Einem Jungen kann ich immer sagen: "tsss, bist Du dick geworden."
Wenn es um verbotene Medikamente gehen soll, ist das natürlich nicht in Ordnung. Nun, "Aussage" einer enttäuschten Prinzessin, die noch bestätigt werden muss.

2166
Rolli hat geschrieben:Ich wiederhole: mimimimi auf Rachezug. Einem Jungen kann ich immer sagen: "tsss, bist Du dick geworden."
Und woher weißt du welche Auswirkungen eine solche Aussage bei dem Jungen hat?

Es gibt auch genug Männer mit Essstörungen, gerade in Sportarten in denen ein geringeres Gewicht (bis zu einem gewissen Punkt) von Vorteil ist wie dem Laufen.
Rolli hat geschrieben:Wenn es um verbotene Medikamente gehen soll, ist das natürlich nicht in Ordnung. Nun, "Aussage" einer enttäuschten Prinzessin, die noch bestätigt werden muss.
Wurde sie unter anderem von Steve Magness, Kara Goucher und Lauren Fleshman.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

2167
alcano hat geschrieben:Und woher weißt du welche Auswirkungen eine solche Aussage bei dem Jungen hat?
Und Du weiß es? Aber eins weiß ich, mit Prinzessinnen arbeite ich nicht gerne (hoffentlich lesen sie hier nicht mit sonst gibt es wieder Rumgeheule)
Es gibt auch genug Männer mit Essstörungen, gerade in Sportarten in denen ein geringeres Gewicht (bis zu einem gewissen Punkt) von Vorteil ist wie dem Laufen.
Klar. Habe ich persönlich aber noch keinen kennengelernt. Frauen dagegen mehr als genug.
Wurde sie unter anderem von Steve Magness, Kara Goucher und Lauren Fleshman.
Wenn das so ist, dann ist er böse.

2168
Rolli hat geschrieben:Und Du weiß es?
Nein. Woher denn auch? Aber ich nehme nicht grundsätzlich an, dass es ok ist, so etwas zu sagen, schon gar nicht zu Kindern/Jugendlichen. Und ebenfalls schon gar nicht als Autoritätsperson, zu der einige dieser Jugendlichen sicherlich aufschauen. Denn als Trainer sollte man sich der Verantwortung bewusst sein, die man gegenüber den Athlet*innen hat und ein positives Vorbild sein. Wie ein solches aussieht, da dürften sich unsere Meinungen allerdings ganz gewaltig unterscheiden.
Rolli hat geschrieben:Aber eins weiß ich, mit Prinzessinnen arbeite ich nicht gerne (hoffentlich lesen sie hier nicht mit sonst gibt es wieder Rumgeheule)
Diese "Prinzessinnen" sind vermutlich einfach etwas sensibler als du oder haben gelernt, dass es ok ist, wenn man zu seinen Gefühlen steht, auch wenn andere diese nicht verstehen/nachvollziehen können. Finde ich ehrlich gesagt grundsätzlich erstmal eher positiv. Das ist nämlich deutlich schwieriger (und bewundernswerter) als sich über andere Personen lustig zu machen, insbesondere wenn man sich diesen gegenüber in einer Machtposition befindet. Das hat nämlich nun mal so rein gar nichts mit "positivem Vorbild" zu tun.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

2169
alcano hat geschrieben:Nein. Woher denn auch? Aber ich nehme nicht grundsätzlich an, dass es ok ist, so etwas zu sagen, schon gar nicht zu Kindern/Jugendlichen. Und ebenfalls schon gar nicht als Autoritätsperson, zu der einige dieser Jugendlichen sicherlich aufschauen. Denn als Trainer sollte man sich der Verantwortung bewusst sein, die man gegenüber den Athlet*innen hat und ein positives Vorbild sein. Wie ein solches aussieht, da dürften sich unsere Meinungen allerdings ganz gewaltig unterscheiden.


Diese "Prinzessinnen" sind vermutlich einfach etwas sensibler als du oder haben gelernt, dass es ok ist, wenn man zu seinen Gefühlen steht, auch wenn andere diese nicht verstehen/nachvollziehen können. Finde ich ehrlich gesagt grundsätzlich erstmal eher positiv. Das ist nämlich deutlich schwieriger (und bewundernswerter) als sich über andere Personen lustig zu machen, insbesondere wenn man sich diesen gegenüber in einer Machtposition befindet. Das hat nämlich nun mal so rein gar nichts mit "positivem Vorbild" zu tun.
Hier musst vorsichtig agieren, weil die Sensibilität oft falsch verstanden sei kann. Vor allem bei "Autoritätspersonen".
Ich halte lieber ein gesunden Abstand und benenne klar die Missverständnisse ohne Rücksicht auf Prinzessinnen immer noch im Rahmen der Respektvollen Umgangs. Und NOP ist gerade nicht Gütersloh, sondern Hochleistungssport, wo man als sensible Person nichts zu suchen hat.
Ich finde auch befremdet, wenn Leute vorschreiben wollen: "als Trainer sollte man sich der Verantwortung bewusst sein, die man gegenüber den Athlet*innen hat und ein positives Vorbild sein." und selbst die Verantwortung nicht übernehmen wollen.

Der Trainer ist kein perfekter Mensch... Die Perfekten sitzen zu Hause und kritisieren.

Übrigens Zitiert:
Warum taucht es alles jetzt erst auf oder war es teilweise in Bezug auf Cain bereits bekannt? Es ist schon klar, dass die Salazar-Sperre eine Art Dammbruch gewesen sein kann, nach dem nun mehr Athletinnen sich trauen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber hier geht es auch um Medikamentenmissbrauch und das war Gegenstand der USADA-Untersuchung. Wenn denn USADA nach Eigenaussage bereits jeden Stein umgedreht hatte, warum hat man nichts in Bezug auf Cain gefunden? Oder hatte man? Nach den Cain-Aussagen muss es diverse Zeugen gegeben haben.

Die Aussagen von Cain erscheinen zwar sehr emotionalisiert aber zu den medizinischen Fakten gibt es vermutlich Unterlagen und wie schon gesagt jede Menge Zeugen.
Edit:
OK, habe ich etwas nachgedacht, weil ich Deine Aussage etwas als Angriff auf meine Person verstanden habe... vielleicht falsch.

Ja, ich gehe etwas direkter mit Schützlingen um und sage was mir nicht gefällt und ja, wenn jemand damit nicht klar kommt, muss eben was anderes suchen. Komischerweise hat deswegen uns noch kein Jugendlicher verlassen. Sogar kommen noch welche, weil sie gehört haben, dass bei uns etwas lauter "geschrieen" wird. Sonderbehandlung und Prinzessinnen müssen leider anderen Trainer suchen.

2170
Rolli hat geschrieben:Hier musst vorsichtig agieren, weil die Sensibilität oft falsch verstanden sei kann. Vor allem bei "Autoritätspersonen".
Ich vermute wir haben unterschiedliche Auffassungen davon, was es heißt, sensibel zu sein. Laut Duden: "Empfindlichkeit; Gespür für Verletzendes". Darin sehe ich jetzt erstmal nichts, was falsch verstanden werden könnte.
Rolli hat geschrieben:Ich halte lieber ein gesunden Abstand und benenne klar die Missverständnisse ohne Rücksicht auf Prinzessinnen immer noch im Rahmen der Respektvollen Umgangs.
Sensible Menschen als Prinzessinnen zu bezeichnen hat meiner Meinung nach wenig mit respektvollem Umgang zu tun, sorry. Welche Missverständnisse meinst du hier konkret (sind wir immer noch beim Gewicht?)? Wie du dabei vorgehst wenn du diese benennst kann ich natürlich nicht beurteilen.
Rolli hat geschrieben:Und NOP ist gerade nicht Gütersloh, sondern Hochleistungssport, wo man als sensible Person nichts zu suchen hat.
Man muss sich im Hochleistungssport sicherlich eine etwas dickere Haut zulegen, da gebe ich dir Recht. Dass eine sensible Person da nichts zu tun hat empfinde ich als eine ziemlich befremdliche Aussage. "Dürfen" deiner Meinung nach nur abgestumpfte Menschen Hochleistungssport betreifen?
Rolli hat geschrieben:Ich finde auch befremdet, wenn Leute vorschreiben wollen: "als Trainer sollte man sich der Verantwortung bewusst sein, die man gegenüber den Athlet*innen hat und ein positives Vorbild sein." und selbst die Verantwortung nicht übernehmen wollen.
Ich arbeite daran.
Rolli hat geschrieben:Der Trainer ist kein perfekter Mensch... Die Perfekten sitzen zu Hause und kritisieren.
Niemand ist perfekt. Aber man sollte sich trotzdem Gedanken darüber machen, was das eigene Verhalten und die eigenen Aussagen bei anderen auslösen (können). Im Umgang mit anderen Menschen schadet ein gewisses Maß an Empathie definitiv nicht.
Rolli hat geschrieben:Übrigens Zitiert:
Woher stammt das Zitat?
Rolli hat geschrieben:Ja, ich gehe etwas direkter mit Schützlingen um und sage was mir nicht gefällt und ja, wenn jemand damit nicht klar kommt, muss eben was anderes suchen. Komischerweise hat deswegen uns noch kein Jugendlicher verlassen.
Ich sage auch relativ offen, was mir nicht gefällt. Das Entscheidende ist hier allerdings meist, wie man das tut. Auch hier: das kann ich bei dir selbstverständlich nicht beurteilen.
Rolli hat geschrieben:Sogar kommen noch welche, weil sie gehört haben, dass bei uns etwas lauter "geschrieen" wird. Sonderbehandlung und Prinzessinnen müssen leider anderen Trainer suchen.
Die Jugendlichen kommen zu dir und sagen sie finden es gut, wenn sie angeschrieen werden? :confused: (mir ist klar, dass du das wahrscheinlich nicht so gemeint hast)

Du hast aber natürlich Recht, dass wir alle mit einigen Menschen besser zurechtkommen als mit anderen. Und zum Glück haben die meisten von uns die Wahl, mit wem sie zusammenarbeiten wollen und mit wem nicht. Und da schließt sich dann auch wieder der Kreis zu Mary Cain: die hatte nämlich das Gefühl, dass sie nicht wirklich eine Wahl hatte, zumindest nicht, wenn sie das Meiste aus ihrer Karriere machen wollte. Und da sind wir wieder bei der Verantwortungen Jugendlichen (aber nicht nur) gegenüber. Das psychische und physische Wohl der Athlet*innen sollte nämlich immer über den Leistungen stehen, auch im Spitzensport. Dass das zu einem gewissen Grad Wunschdenken ist, dessen bin ich mir bewusst. Daran arbeiten sollte man trotzdem. Denn da liegt vielerorts noch einiges im Argen, das haben die ganzen Enthüllungen der letzten Jahre klar gezeigt.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

2171
Rolli hat geschrieben:Hochleistungssport, wo man als sensible Person nichts zu suchen hat.
Wow. Ist das Dein Ernst?
alcano hat geschrieben:Die Jugendlichen kommen zu dir und sagen sie finden es gut, wenn sie angeschrieen werden? :confused: (mir ist klar, dass du das wahrscheinlich nicht so gemeint hast)
Mir nicht.

2172
alcano hat geschrieben: Laut Duden: "Empfindlichkeit; Gespür für Verletzendes". Darin sehe ich jetzt erstmal nichts, was falsch verstanden werden könnte.
Was den einen bereits verletzt über das lacht ein anderer noch. Die Schwelle ist fließend.

Des Weiteren könnte überbordende "Sensibiltät" eines alternden Mannes gegenüber einer Minderjährigen schnell als sexuelle Nötigung etc. ausgelegt werden können.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

2173
JoelH hat geschrieben: Des Weiteren könnte überbordende "Sensibiltät" eines alternden Mannes gegenüber einer Minderjährigen schnell als sexuelle Nötigung etc. ausgelegt werden können.
Ok, um also nicht als Sextäter in Verdacht zu geraten, muss ich die Mädchen dann mal richtig "anpacken"?

2175
Das Thema finde ich schwer mit Worten abzuhandeln. Besser wäre es in einem persönlichen Gespräch zu diskutierern.
JoelH hat geschrieben:Es bedeutet lediglich, dass emotionale Themen nicht absolut normierbar sind und es individuelle Auslegungen für die selbe Sache gibt.
Dem stimme ich vollkommen zu.

Den Fall Mary Cain kenne ich nicht, daher sind meine Aussagen nicht auf ihren Fall bezogen sondern auf Aussagen, die dadurch hier im Forum gefallen sind.
Ich kenne Rolli nicht persönlich, aber auch wenn sein geschriebenes Wort manchmal etwas hart rüberkommt, so schreibe ich ihm den Willen und die Fähigkeit zu, seine Sportler individuell "anzupacken". Wenn du Sportler/innen über einen gewissen Zeitraum betreust, weiß jeder gute Trainer, ob jemand wirklich nicht mehr leisten kann oder ob er sich sich vielleicht auch nur mal etwas anstellt und etwas Motiviation nötig ist.
Ob diese Motivation eher durch Druck oder durch Einfühlvermögen erfolgen soll, muss der Trainer situativ entscheiden.

Jeder Trainer muss sich auf die Sportler einstellen. Aber auch jeder Sportler muss sich auf den Trainer einstellen.
Und auch jugendliche Sportler können aus dem Ton des Trainers "herauslesen", ob er es ernst meint oder nicht.

Was Rolli für mein Daherhalten eigentlich angesprochen hat, das sind die, die ständig eine Extrawurst und mehr Aufmerksamkeit als alle anderen bekommen wollen und die für eine großartige sportliche Leistung aber nichts oder viel zu wenig leisten wollen. Und hierfür muss man dann auch mal seinen inneren Schweinehund überwinden.
Ich glaube nicht, dass Rolli ein junges Mädchen als Prinzessin bezeichnet, die mal nach einem anstrengenden Tag zum Training kommt und dem Trainer sagt, dass heute nicht mehr drin ist.
Er spricht von den Sportlern, die Mittelstrecke laufen, aber sich über 1000er Intervalle im Training beschweren. Bei uns im Verein wechseln alle die, die kein Bock darauf haben, in die Sprintgruppe. Und das finde ich gar nicht schlimm. Wenn die/derjenige dadurch den Spaß nicht verliert und wietermacht, ist doch alles gut. Aber die, die zum Training kommen, andauernd rumnörgeln und jedes Mal eine Sonderbehandlung benötigen, die werden es im Leistungssport nciht lange machen. Das ist ein Erfahrungswert, dem wohl alle Trainer zustimmen werden, die mal mit ambitionierten Sportlern zusammen gearbeitet haben.


Jeder, der noch nie als Trainer gearbeitet und dementsprechend auch noch keine leistungssportorientierte Sportler betreut hat, hat gut reden, wenn er sagt "ihr als Trainer, ihr müsst doch immer vorbildlich handeln" "Sowas darf man als Trainer nicht machen". Das sind Phrasen, die nur von Leuten kommen können, die selbst noch nie ernsthaft Sportler auf einem ambitionierten Niveau betreut haben.
Das soll jetzt nicht arrogant klingen, aber wenn man einen anspruchsvollen Trainerjob mal selber eine Zeit lang gemacht hat, wird man solche Aussagen schnell revidieren.
Ob man das als ambitionierter Vereinstrainer macht oder wie auch immer, das ist vollkommen egal. Wenn du 3-4xpro Woche Training gibst, zusätzlich Gespräche mit Eltern/Sportler/Verbänden, Betreuung auf Wettkämpfen, dann mach da mal nie Fehler und verhalte dich andauernd nahezu ideal. Denjenigen möchte ich gerne mal kennenlernen und interviewen, wie er das hinbekommt.

Natürlich, man muss stets respektvoll mit seinen Schützlingen umgehen. Das bedeutet aber nicht, dass man ständig den Motivator spielen muss, damit die Sportler sich bewegen. Ein gewisses Maß an intrensischer Motivation seitens der Sportler/innen ist eine Grundvoraussetzung für leistungssportorientiertes Training.

Zum Abschluss ein Spruch, der mich sehr geprägt hat:
Ein guter Trainer macht sein Leben lang immer wieder Fehler. Ein Schlechter immer die gleichen.

2176
Das Thema hier war aber nicht, dass ein Trainer Fehler gemacht hat.
Das Thema war, dass ein Trainer seine Sportlerinnen so hungern lässt, dass sie Heimlich im Zimmer versteckte Energieriegel essen mussten und panische Angst hatten entdeckt zu werden.
Das Thema war, das sie Full Metall Jacket mäßig vor allen bloßgestellt wurden, wenn sie etwas zugenommen haben.
Und das Thema war, das sie hormonell so kaputt waren, dass sie 3 Jahre lang keine Regel mehr bekommen haben.
Das alles wurde als Prinzessinengehabe abgetan.

2177
Nogi87 hat geschrieben:Das Thema hier war aber nicht, dass ein Trainer Fehler gemacht hat.
Das Thema war, dass ein Trainer seine Sportlerinnen so hungern lässt, dass sie Heimlich im Zimmer versteckte Energieriegel essen mussten und panische Angst hatten entdeckt zu werden.
Das Thema war, das sie Full Metall Jacket mäßig vor allen bloßgestellt wurden, wenn sie etwas zugenommen haben.
Und das Thema war, das sie hormonell so kaputt waren, dass sie 3 Jahre lang keine Regel mehr bekommen haben.
Das alles wurde als Prinzessinengehabe abgetan.
Das Thema war, dass dies ihre Version der Geschichte ist. Um ein Urteil zu fällen muss man beide Seiten der Medaille kennen, ansonsten nennt man es Vorurteil.
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

2178
JoelH hat geschrieben:Das Thema war, dass dies ihre Version der Geschichte ist. Um ein Urteil zu fällen muss man beide Seiten der Medaille kennen, ansonsten nennt man es Vorurteil.
+1
Ich hätte es nicht besser formulieren können.

2180
Nogi87 hat geschrieben: Das Thema war, dass ein Trainer seine Sportlerinnen so hungern lässt, dass sie Heimlich im Zimmer versteckte Energieriegel essen mussten und panische Angst hatten entdeckt zu werden.
Das Thema war, das sie Full Metall Jacket mäßig vor allen bloßgestellt wurden, wenn sie etwas zugenommen haben.

An dieser Stelle empfehle ich Dir mal, dieses Video von Minute 14 bis 18 anzuschauen (Team Alpecin hinter den Kulissen):

https://www.youtube.com/watch?v=vcYNDtCPvxc&t=840s

Hier sieht man ein wenig, wie es hinter den Kulissen im Profisport beim Thema Ernährung und Gewicht zugeht. Nicht weit von dem entfernt, was hier berichtet wurde, oder? Und das ist der Teil der vor laufender Kamera gezeigt wird...

Das gehört im Profisport häufig dazu - und wenn es einem nicht passt, muss man sich entweder einen Trainer suchen, der damit leben kann (Man muss nur daran denken, wie Jan Ullrich regelmäßig aus dem Winter zurückkam oder auch an einen Ailton, der auch schon damals nicht gerade dem Idealbild eines Profisportlers entsprach) oder aufhören.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

2181
JoelH hat geschrieben:Das Thema war, dass dies ihre Version der Geschichte ist. Um ein Urteil zu fällen muss man beide Seiten der Medaille kennen, ansonsten nennt man es Vorurteil.
Aha. Nun klingt aber das
Rolli hat geschrieben:mimimi-Aussage.
Leistungssport ist kein Ponyhof.
und das
Rolli hat geschrieben:Ich wiederhole: mimimimi auf Rachezug. Einem Jungen kann ich immer sagen: "tsss, bist Du dick geworden."
Wenn es um verbotene Medikamente gehen soll, ist das natürlich nicht in Ordnung. Nun, "Aussage" einer enttäuschten Prinzessin, die noch bestätigt werden muss.
und das
Rolli hat geschrieben:Und Du weiß es? Aber eins weiß ich, mit Prinzessinnen arbeite ich nicht gerne (hoffentlich lesen sie hier nicht mit sonst gibt es wieder Rumgeheule)
gerade nicht danach, als ob man auf der Suche nach der anderen Seite der Medaille wäre, sondern als ob man diese kennen würde. Nennen wir das mal Voreingenommenheit.

2182
Nogi87 hat geschrieben:Es wurde nirgends hier behauptet, dass ihre Geschichte nicht stimmt, sondern nur dass sie sich nicht so anstellen soll.
Vorsicht mit doppelten Verneinungen. Ich denke keiner hier kann das referenzieren. Von daher denkt sich jeder seinen Teil dazu. Des Weiteren gebe ich zu bedenken, die Geschichte liegt einige Jahre zurück. Also denke jeder mal 8 Jahre zurück und erinnere sich ganz genau an irgendeine Geschichte aus dieser Zeit. Wenn man es nicht gefilmt hat, dann wird man die Wahrheit nie mehr genau wiedergeben können.

@Murks
Und? Was habe ich mit Rollis Aussagen zu tun?
Bild
Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

2183
Es geht doch um zwei Teile über die sie berichtet:

Einerseits die Geschichte um das "Herunterhungern". Die bezweifelt hier niemand ernsthaft, denn das ist eine riesengroße legale Stellschraube bei vielen Leistungssportlern. Wer diese ignoriert, verschenkt Leistung. Ja, dabei geht es nicht immer zu wie auf dem Ponyhof. Für "Außenstehende" klingt das alles ganz fies, aber es gehört schlichtweg dazu.

Andererseits die Geschichte mit den Medikamenten. Das ist eine ernsthafte Anschuldigung, deren Wahrheitsgehalt wir hier nicht überprüfen können.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

2184
ruca hat geschrieben:Einerseits die Geschichte um das "Herunterhungern".
Edit: +1 zu den Anführungzeichen. :zwinker5:
Wer wirklich hungert wird keine Leistung mehr bringen. Daher bezweifle ich das. Aber wie du schon festgestellt hast. Im (Profi-)sport, wo es auf das Gewicht ankommt, muss man sich sehr diszipliniert ernähren um sein Potenzial auszuschöpfen. Und das Gewicht kommt dann natürlich in Bereiche, die von der übergewichtigen Gesamtbevölkerung als krankhaft bezeichnet wird und bei der solche Aussagen wie 'Herunterhungern' als Kritik gut ankommt.

2187
Gid hat geschrieben:Edit: +1 zu den Anführungzeichen. :zwinker5:
Wer wirklich hungert wird keine Leistung mehr bringen. Daher bezweifle ich das. Aber wie du schon festgestellt hast. Im (Profi-)sport, wo es auf das Gewicht ankommt, muss man sich sehr diszipliniert ernähren um sein Potenzial auszuschöpfen. Und das Gewicht kommt dann natürlich in Bereiche, die von der übergewichtigen Gesamtbevölkerung als krankhaft bezeichnet wird und bei der solche Aussagen wie 'Herunterhungern' als Kritik gut ankommt.
Das hat Mary Cain ja auch so gesagt und hatte die Auswirkungen beschrieben. Eben keine Leistung:
Alberto was constantly trying to get me to lose weight. He created an arbitrary number of 114 pounds and would usually weigh me in front of my teammates and publicly shame if I wasn’t hitting weight. He wanted to give me birth control pills and diuretics to lose weight — the latter of which isn’t allowed in track and field. I ran terrible during this time. We reached a point where I was on the starting line and I’d lost the race before I started because in my head all I was thinking of was not the time I was trying to hit but the number on the scale I saw earlier that day. It would be naive to not acknowledge the fact that weight is important in sports. It’s like boxers need to maintain a certain weight or everybody ends up studying the math where the thinner you are, the faster you are going to run as you have to carry less weight.

2188
Gid hat geschrieben:Edit: +1 zu den Anführungzeichen. :zwinker5:
Wer wirklich hungert wird keine Leistung mehr bringen. Daher bezweifle ich das. Aber wie du schon festgestellt hast. Im (Profi-)sport, wo es auf das Gewicht ankommt, muss man sich sehr diszipliniert ernähren um sein Potenzial auszuschöpfen. Und das Gewicht kommt dann natürlich in Bereiche, die von der übergewichtigen Gesamtbevölkerung als krankhaft bezeichnet wird und bei der solche Aussagen wie 'Herunterhungern' als Kritik gut ankommt.
https://jungle.world/artikel/2004/45/da ... r-training
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2189
JoelH hat geschrieben: @Murks
Und? Was habe ich mit Rollis Aussagen zu tun?
Auf welche Beiträge beziehst du dich denn? Vielleicht habe ich ja etwas übersehen. Welche außer den von mir zitierten Beiträgen behandeln denn das Thema, dass die Vorwürfe nicht erwiesen sind?

2190
NME hat geschrieben:Das hat Mary Cain ja auch so gesagt und hatte die Auswirkungen beschrieben.
Und genau das kam im oben verlinkten Alpecin-Video auch vor. Wenn man es übertreibt, bringt es auch nix. Nur ist die persönliche Grenze individuell, ich glaube nicht, dass eine Gesa Krause ihre Leistung noch bringen würde, wenn sie sich auf den BMI von Klosterhalfen "herunterhungert".
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

2192
Gid hat geschrieben:Da hört es dann bei mir auf. Ja! Wenn ich mich umschaue bin ich umgeben von magersüchtigen Menschen. Alle zu dünn hier.
Das vollständige Zitat aus dem Artikel: " Auch abseits vom Turnen, Skispringen, Langstreckenrennen und der Rythmischen Sportgymnastik seien Essstörungen nichts Ungewöhnliches. »Viele taten bislang immer so, als ginge sie das Problem nichts an, das war wohl ein sehr bequemes Ruhekissen, vor allem für die Ballsportler, dabei kommt es in so gut wie jeder Sportart zu Anorexie und Bulimie – dies zu erkennen, ist schon mal ein guter Anfang!«"

Kann man lustig finden, muß man aber nicht.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2193
bones hat geschrieben:Das vollständige Zitat aus dem Artikel:
Essstörungen bei Athleten seien übrigens schon lange nicht mehr auf die Sportarten beschränkt, in denen Menschen traditionell sehr dünn sein müssen, um überhaupt Spitzenleistungen erzielen zu können. Auch abseits vom Turnen, Skispringen, Langstreckenrennen und der Rythmischen Sportgymnastik seien Essstörungen nichts Ungewöhnliches.
Hervorhebung von mir! Was soll das? Es wird nirgendwo begründet warum Athleten die nicht dünn sein müssen, plötzlich vermehrt an Essstörungen leiden. Ja, Essstörungen kommen in der gesamten Bevölkerung vor, sind aber eine Ausnahmen. Oder ist es auch eine Ausnahme im Leistungsport?

2194
Gid hat geschrieben:Es wird nirgendwo begründet warum Athleten die nicht dünn sein müssen, plötzlich vermehrt an Essstörungen leiden. Ja, Essstörungen kommen in der gesamten Bevölkerung vor, sind aber eine Ausnahmen. Oder ist es auch eine Ausnahme im Leistungsport?

"Das Ergebnis einer vor sechs Jahren durchgeführten Untersuchung der norwegischen Sporthochschule war alarmierend: Jeder fünfte Leistungssportler des Landes litt demnach an Essstörungen."

Dagegen wollen die Norweger etwas tun:

"....wobei die Coaches der Professorin Jorunn Sundgot-Borgen zufolge aufgrund der Resultate nicht nur mit verstärkten Kontrollen, sondern auch mit strengen Strafen rechnen müssen: »Jeder, der Sportler zum gezielten Hungern anhält, wird zunächst verwarnt. Wird keine Verhaltensänderung festgestellt, wird der Betreffende schlicht und einfach gefeuert!«"
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2195
RunSim hat geschrieben:Den Fall Mary Cain kenne ich nicht, daher sind meine Aussagen nicht auf ihren Fall bezogen sondern auf Aussagen, die dadurch hier im Forum gefallen sind.
Sieh dir das Video an, das oben verlinkt wurde. Das ist einfach nicht in Ordnung und ich persönlich finde es bedenklich, dass solche Trainer mit jungen Menschen arbeiten dürfen (und ich bin mir durchaus bewusst, dass ich natürlich leicht reden habe). Das Problem besteht auch nicht erst dann, wenn illegale Methoden zur Gewichtsabnahme ins Spiel kommen sondern schon viel früher, nämlich damit, wie hier mit jungen Frauen umgegangen wurde. Cain war auch kein Einzelfall, siehe z.B. https://twitter.com/yoderbegley/status/ ... 5651536896 oder https://twitter.com/stevemagness/status ... 5527402497. Und die ganzen Reaktionen auf das Video zeigen auch einmal mehr, dass das NOP bezüglich einer ungesunden Kultur bezüglich Körpergewicht und Essen keinen Einzelfall darstellte.

Und natürlich ist das Gewicht ein Thema in Sportarten wie dem Laufen oder Radfahren. Das zu ignorieren wäre naiv. Das Entscheidende ist für mich aber wie damit umgegangen wird. Bodyshaming ist hier definitiv der komplett falsche Ansatz.
RunSim hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass Rolli ein junges Mädchen als Prinzessin bezeichnet, die mal nach einem anstrengenden Tag zum Training kommt und dem Trainer sagt, dass heute nicht mehr drin ist.
Nein, er hat Mary Cain als "enttäuschte Prinzessin" bezeichnet. Keine Ahnung was ihn zu einer solch abschätzigen Aussage verleitet hat. Meiner Meinung nach sind solche Reaktionen aber mit ein Hauptrund dafür, dass sich viele Jugendliche wie Mary Cain nicht getrauen, früher etwas zu sagen, wenn ganz offensichtlich etwas nicht in Ordnung sind.
RunSim hat geschrieben:Jeder, der noch nie als Trainer gearbeitet und dementsprechend auch noch keine leistungssportorientierte Sportler betreut hat, hat gut reden, wenn er sagt "ihr als Trainer, ihr müsst doch immer vorbildlich handeln" "Sowas darf man als Trainer nicht machen". Das sind Phrasen, die nur von Leuten kommen können, die selbst noch nie ernsthaft Sportler auf einem ambitionierten Niveau betreut haben.
Von "immer vorbildlich handeln" hat hier niemand etwas geschrieben. Ein positives Vorbild kann man auch sein, wenn man Fehler macht oder mal Dinge sagt oder tut, auf die man im Nachhinein nicht gerade stolz ist, wie jeder andere Mensch halt auch. Entscheidend sind (für mich) vielmehr Dinge wie respektvoller Umgang mit anderen.
RunSim hat geschrieben:Das bedeutet aber nicht, dass man ständig den Motivator spielen muss, damit die Sportler sich bewegen. Ein gewisses Maß an intrensischer Motivation seitens der Sportler/innen ist eine Grundvoraussetzung für leistungssportorientiertes Training.
Sehe ich genauso. Falls das anders rübergekommen sein sollte, habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Ich bin keinesfalls dafür, dass Jugendliche "verhätschelt" werden, das bringt niemandem etwas. Wir sollten sie auch nicht davor behüten, Fehler zu machen, denn aus diesen lernen sie. Gleichzeitig sollte es aber doch auch ein Ziel sein, ihnen ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich sicher fühlen und nicht eines, in dem sie Angst davor haben, etwas falsches zu tun oder vor anderen bloßgestellt zu werden, wie es offenbar beim NOP der Fall war.
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

2196
alcano hat geschrieben:Sieh dir das Video an, das oben verlinkt wurde. Das ist einfach nicht in Ordnung und ich persönlich finde es bedenklich, dass solche Trainer mit jungen Menschen arbeiten dürfen (und ich bin mir durchaus bewusst, dass ich natürlich leicht reden habe). Das Problem besteht auch nicht erst dann, wenn illegale Methoden zur Gewichtsabnahme ins Spiel kommen sondern schon viel früher, nämlich damit, wie hier mit jungen Frauen umgegangen wurde. Cain war auch kein Einzelfall, siehe z.B. https://twitter.com/yoderbegley/status/ ... 5651536896 oder https://twitter.com/stevemagness/status ... 5527402497. Und die ganzen Reaktionen auf das Video zeigen auch einmal mehr, dass das NOP bezüglich einer ungesunden Kultur bezüglich Körpergewicht und Essen keinen Einzelfall darstellte.

Und natürlich ist das Gewicht ein Thema in Sportarten wie dem Laufen oder Radfahren. Das zu ignorieren wäre naiv. Das Entscheidende ist für mich aber wie damit umgegangen wird. Bodyshaming ist hier definitiv der komplett falsche Ansatz.
Volle Zustimmung. Zum Glück ist Salazar jetzt erstmal raus.

Im übrigen bzgl. Prinzessin, ja, wir haben früher im Sport (80er und 90er jahre) auch oft rumgebrüllt bzw. sind angeschrien worden, aber nicht "du bist zu fett", sondern "mach schneller" und "hau rein" etc. Selbst letzteres wird heutzutage m. E. zurecht hinterfragt - die Zeiten ändern sich halt. Meine Eltern sind in der Schule noch von den Lehrern verprügelt worden...
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2197
bones hat geschrieben:Dagegen wollen die Norweger etwas tun:

"....wobei die Coaches der Professorin Jorunn Sundgot-Borgen zufolge aufgrund der Resultate nicht nur mit verstärkten Kontrollen, sondern auch mit strengen Strafen rechnen müssen: »Jeder, der Sportler zum gezielten Hungern anhält, wird zunächst verwarnt. Wird keine Verhaltensänderung festgestellt, wird der Betreffende schlicht und einfach gefeuert!«"
Hungern grenze ich eindeutig von einem subjektivem Hungergefühl ab. Wer hungert fährt, bezogen auf sein Körperfettanteil, ein deutliches Kaloriendefizit über längeren Zeitraum. Jemand der das tut, wird nach sehr kurzer Zeit keine Kraft mehr haben. Dazu brauchst du auch keine Studien das ist einfache Physik. Wer keine Energie aus Nahrung oder KH-/Fettspeichern ziehen kann, hat keine. Der kann auch schon nicht mehr vernünftig trainieren. Es gibt unter den Trainern bestimmt viele Idioten, aber das können nun wirklich nur die dümmsten von denen wollen.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der psychische Druck bei Leistungssportlern zu psychischen Störungen, wie Essstörungen, führt. Andererseits jemand wie Konstanze Klosterhalfen, die in der Öffentlichkeit wohl oft als Hungerhaken, zu dünn, magersüchtig etc. gesehen wird: selbst bei ihrem Gewicht wird sie mit ihrem Trainingsumfang mit Sicherheit über 3000 kcal Tagesbedarf liegen. Da kannst du schon mehr als normal essen um nur dein Gewicht zu halten. Und ist normal essen eine Essstörung? OK in den Saisonpausen muss Sie sich zurück halten. Aber das vermute ich jetzt alles auch nur so.

2198
ruca hat geschrieben:Das gehört im Profisport häufig dazu
Das ist wirklich die dümmste und gleichzeitig häufigste Rechtfertigung für Missstände. Sexueller Missbrauch gehört im Profisport auch häufig dazu - muss man sich dann auch nur "einen anderen Trainer suchen"?

Zurück zu „Laufsport allgemein“