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Der Leichtathletik Diskussionthread

1752
Das ist ein Zitat ihres Ex-Trainers Weiß, nicht von ihr selbst. Freilich hat er auch in seiner Funktion als Bundestrainer sicher noch einigen Einfluss, selbst wenn es letztes Jahr hieß, dass ein Streitpunkt zwischen Trainer und Athletin gewesen wäre, dass er sie schon damals stärker zu den 5000m drängte, als sie es wollte.
Mein Schulweg war zu kurz...

1753
mountaineer hat geschrieben:Das ist ein Zitat ihres Ex-Trainers Weiß, nicht von ihr selbst. Freilich hat er auch in seiner Funktion als Bundestrainer sicher noch einigen Einfluss [..]
Vor allem werden die Meldungen für die Strecken vom Verband getätigt, nicht vom Athleten, der Verband wird also, auch aus planungstechnischer Sicht, den Athleten befragt haben was dieser präferiert.
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1754
Da der DLV bisher nur je eine weitere Normerfüllerin hat, könnte Koko vermutlich sogar über beide Strecken gemeldet werden und erst ganz kurzfristig entscheiden. Ich vermute aber, dass die Entscheidung zum endgültigen Nominierungstermin am 06.09. fällt. Sie ist ja nicht blöd; sie muss selbst sehen, dass sie beim Prefontaine fast die gesamte 5000m-Weltklasse geschlagen und bei der DM solo die viertbeste 5000m-Zeit im Jahr gelaufen ist, während sie in London über 1500m nicht nur keine Chance gegen Muir hatte, sondern noch mehrere Läuferinen, die nicht der allerersten Reihe zuzuordnen sind, vorbeilassen musste.
Mein Schulweg war zu kurz...

1756
Bei der Auswahl der Strecke spielt es (hoffentlich) auch eine bedeutende Rolle, was Koko für Tokyo plant bzw. ihre Trainer planen.
Von Jahr zu Jahr zu denken und immer auf der Distanz zu starten, wo man gerade die besten Chancen hat, das können Läufer/innen auf nationalem Niveau machen, die eine Medaille abstauben wollen.
Aber auf dem Niveau von Koko macht das wenig Sinn. Öfters wird dort in olympischen Zyklen geplant.

Auf 1500m nicht anzutreten, weil "Muir ja eh besser ist"? Das darf man als Außenstehender gerne so sagen. Ist ja auch verständlich, weil man Koko ja siegen und nicht "verlieren" sehen will. Aber je nachdem, was Koko und ihre Betreuer als Ziel für Tokyo im Sinn haben, wird die WM 2019 entsprechend untergeordnet. Außerdem muss bzw wird sich jemand, der ganz nach oben will, auch gegen extrem starke Gegner messen wollen. Auf dem Niveau ist nicht unbedingt immer der bequemste Weg gefragt ;-)

Vorstellbar wäre für mich u.a., dass sie zwar auf 5000m antritt, aber das Training nicht vollumfänglich auf "Ausdauer" ausgerichtet sondern weiter an Ihren Qualitäten im "Schlussspurt" gearbeitet wird.
Oder in Doha auf 1500m starten um in diesem Jahr nochmal richtig an den Schnelligkeitsqualitäten arbeiten zu können. Und dann nach Doha für Tokyo aufzubauen und ggf Umfänge etwas erhöhen.
Das ganze geht jetzt aber natürlich in den Bereich der Spekulationen ;-)

1757
Also eine WM "unterzuordnen" hielte ich für dumm. Doha ist in 5 Wochen und Tokio ist nächstes Jahr. Wer weiß, was nächstes Jahr ist. Das Argument für 5000m ist auch nicht, dass über 1500m eine einzelne Läuferin besser wäre. Obiri ist vermutlich über 5000m auch "eh besser". Aber bei der DL London liefen 6 Frauen unter 4:01 und die letzte Runde unter 60, darunter relative "No names", nicht Medaillenfavoriten. Koko lief die langsamste Schlussrunde von diesen 6. Nun mag das daran liegen, dass sie diese Runde zu aggressiv angegangen ist, statt ein bißchen defensiver gleich hinter Muir zu bleiben usw. Aber es ändert nichts daran, dass sie bei so einer Konstellation mit ein bißchen Pech im HF rausfliegen kann.
Der Nachteil der Läufer ohne sehr guten Schlussspurt zählt bei den Meisterschaftsrennen doppelt: Sie müssen relativ gesehen schneller in den Vorrunden laufen, um überhaupt weiterzukommen und im Finale sind alle schon etwas ermüdet und es wird daher nicht so auf Tempo, sondern auch wieder auf späte Entscheidung gelaufen. D.h. Frontrunner müssen massiv überlegen sein, um ihre Stärke nutzen zu können, über 1500m ist das fast nie jemand bei einer internat. Meisterschaft.
Man muss halt immer sehen, inwieweit man Schwächen ausgleichen kann oder ob es nicht aussichtsreicher ist, die Stärken noch mehr auszuspielen.

Dazu kommt noch, dass sie diese Saison zu wenig 1500m gelaufen ist. (Sicher aus guten Gründen wie langsamer Aufbau in einer sehr langen Saison usw.) Um die taktischen Fähigkeiten zu verbessern, braucht man nicht nur die Spurtfähigkeiten, sondern auch viele hochklassige Rennen.

Weiß hat schon vor zwei Jahren gesagt, dass 5000/10000m mittelfristig die aussichtsreicheren Disziplinen wären.
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1758
mountaineer hat geschrieben:Also eine WM "unterzuordnen" hielte ich für dumm.
Natürlich ist eine WM nicht unwichitg und ist für das jewielige Jahr ganz klar der Saisonhöhepunkt.
In olympischen Disziplinen wird aber alles den OS untergeordnet.
Ausnahme bildet z.B. der Marathon, weil Olympia da einfach wirtschaftlich nicht so interessant ist wie die großen Marathonrennen.

Die Belastungen werden im Optimalfall so geplant, dass in der direkten Vorbereitung auf die OS noch Belastungsspitzen möglich sind.
Im olymischen Vorjahr wäre es nicht sinnvoll sich zu verheizen.
Bei Koko sehe ich dieses Risiko aber eher nicht. Da sind schon gute Trainer und Betreuer am Start, die sich mit sowas auskennen und den Unterschied von WM und OS kennen.

1759
mountaineer hat geschrieben:Also eine WM "unterzuordnen" hielte ich für dumm. Doha ist in 5 Wochen und Tokio ist nächstes Jahr. Wer weiß, was nächstes Jahr ist.
Denke auch, dass das der springende Punkt ist. Vielleicht hat sie nächstes Jahr wieder Knie und sie kommt egal über welche Strecke nicht ins Finale.
Leistungssport auf dem Niveau ist doch immer ein Ritt auf der Rasierklinge und es sind schon genug Hoffungsträger urplötzlich wieder verschwunden. Das Eisen muss man schmieden so lange es heißt ist.

Abgesehen davon - auch in Tokio wird sie die besten Chancen auf 5000m haben, also ist ein WM-Finale ein Jahr vorher das optimale Testrennen...

1760
Ohne Zweifel sind die Olympische Spiele das wichtigste. Aber Doha abstufen ist ja hauptsächlich für Athleten sinnvoll, die zB diese Saison eh schon Verletzungsprobleme hatten oder noch in Rekonvaleszenz usw. Da bei Klosterhalfen die Saison gut lief und meinem Eindruck nach auch bewusst eher wenige Rennen gelaufen wurden, um in der extrem langen Saison nicht die Kräfte zu verpulvern, glaube ich nicht, dass Doha nicht Ernst genommen wird. (Man kann NOP vieles vorwerfen, aber kaum, dass sie ihre AthletInnen nicht auf den Punkt in Topform haben.)
Es wurde ja schon im Vorfeld beklagt, dass die Kombination der extrem späten WM 2019 mit relativ früh liegenden OS 2020 (dazu beide in klimatisch widrigen Gegenden) eine große Herausforderung ist.
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1761
AchatSchnecke hat geschrieben:Denke auch, dass das der springende Punkt ist. Vielleicht hat sie nächstes Jahr wieder Knie und sie kommt egal über welche Strecke nicht ins Finale.
Willst du damit sagen, dass im Leistungssport eine mögliche Verletzung im olympischen Jahr mit in die Planungen einbezogen wird?
Falls ja, wie kommst du darauf? Hast du mit Trainern aus olympischen Disziplinen über sowas gesprochen, die lieber eine gute WM mitnehmen und sich mit einer passablen OS-Leistung zufrieden geben würden?

AchatSchnecke hat geschrieben: Leistungssport auf dem Niveau ist doch immer ein Ritt auf der Rasierklinge und es sind schon genug Hoffungsträger urplötzlich wieder verschwunden. Das Eisen muss man schmieden so lange es heißt ist.
Im Leistungssport der olympischen Disziplinen wird wie gesagt alles dem olympischen Zyklus untergeordnet.
Ist das jetzt etwas Neues? Ich dachte eigenltich, dass das bekannt sei.
Viele Förderungen hängen daran, die Bewertung einer Disziplin, ob bzw wie sie weiter gefördert wird etc.
Nach einem olympischen Zyklus werden Olympiastützpunkte geschlossen, die Fördertöpfe nue verteilt etc.
Das kann ein ganzschön großer Rattenschwanz sein, der da dran hängt.
Und daher sind die OS halt auch viiiiel wichitger als eine WM.

Für den jeweiligen Sportler mag das natürlich etwas anderes sein. Aber wenn man klug und langfristig vorausschauend plant, dann wird ein betreuerteam immer die Priorität ganz klar auf die OS legen und eine WM unterordnen.

AchatSchnecke hat geschrieben: Abgesehen davon - auch in Tokio wird sie die besten Chancen auf 5000m haben, also ist ein WM-Finale ein Jahr vorher das optimale Testrennen...
Das ist ja etwas anderes. Die Perspektive für Tokyo wird bei den Überlegungen garantiert eine hohe Bedeutung haben, siehe oben.

1762
mountaineer hat geschrieben:glaube ich nicht, dass Doha nicht Ernst genommen wird. (Man kann NOP vieles vorwerfen, aber kaum, dass sie ihre AthletInnen nicht auf den Punkt in Topform haben.)
Es wurde ja schon im Vorfeld beklagt, dass die Kombination der extrem späten WM 2019 mit relativ früh liegenden OS 2020 (dazu beide in klimatisch widrigen Gegenden) eine große Herausforderung ist.
Falls ich mich undeutlich ausgedrückt haben sollte: ich hatte nie ausdrücken wollen, dass die WM nicht ernst genommen würde. Mir ging es lediglich darum, dass bei olympischen Disziplinen (wie z.B. 1500m und 5000m) die Priorität ganz klar auf den OS liegen und dass da keine Kompromisse zugunsten der WM gemacht werden. Wenn durch eine WM die maximal mögliche Leistung bei der kommenden OS negativ beeinträchtigt werden könnte, dann wird die Planung bei klugen Betreuern immer zugunsten der OS ausfallen.
Und in einem solchen Falle ist eine WM halt nunmal nicht so wichtig.

Kurzfristig denkende Betreuer würden das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist und die Sportler in eine mögliche Verletzung laufen lassen.
Wenn man merkt, dass ein Sportler im Jahr vor den OS verletzungsanfällig ist, dann würde ein vorausschauender Betreuer den betreffenden Sportler nicht noch in eine krasse Belastungsspitze reinpressen, sondern eher versuchen die Verletzungen in den Griff zu bekommen um im nächsten Jahr fit bei den OS an den Start zu gehen.

Im Falle von Koko ist das zum Glück nicht der Fall. Nach dem Wechsel zum NOP gab es keine langfristige Verletzung, daher gehe ich daovn aus, dass dort die Verletzungsprophylaxe gut funktioniert hat und hoffentlich auch weiterhin funktionieren wird.

1764
M.E. ist eine WM für Förderung usw. in der LA nicht so viel weniger wichtig als OS. Ich glaube nicht, dass die Kaderathleten sagen könnten, nö WM mach ich nicht, da leidet meine Tokio-Vorbereitung. So kurz ist der Abstand dann auch wieder nicht... Schon eher sehe ich da in der Hallensaison/WM im nächsten Februar/März viele verzichten, denn Halle ist natürlich viel weniger wichtig als Tokio.
Ich habe auch Zweifel, ob das so genau planbar ist, mit 10 Monaten Abstand. Abgesehen davon, dass man es normalerweise nicht herauskriegen wird. Jemand wird in Doha 2. und in Tokio 5. Wer will wissen, ob es durch bessere Planung hätte umgekehrt sein können, oder ob unverfügbare Faktoren zu diesem Resultat geführt haben.

Interessant wäre zu sehen, ob seit der biennialen WM die Leistungen bei den vorolympischen (91, 95, 99 etc.) oder den nacholympischen WM typischerweise besser waren. Ich kann mich auch nicht mehr erinnern, warum bei der Einführung die WM zuerst immer im vorolympischen Jahr war, aber die Idee könnte durchaus sein, dass man sich über die WM zum absoluten Höhepunkt steigert und dann ein ruhiges Jahr hat.

Das wird sich zwar kaum ändern, aber ich wäre für WM nur alle 4 Jahre in den geraden Jahren ohne OS (also den Fußball-WM-Jahren) und für Europa/Kontinentalmeisterschaften in den ungeraden Jahren. Denn die B-EM im Olympiajahr (nächstes Jahr erst nach den Spielen!) ist m.E. fragwürdig.
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1765
mountaineer hat geschrieben: Das wird sich zwar kaum ändern, aber ich wäre für WM nur alle 4 Jahre in den geraden Jahren ohne OS (also den Fußball-WM-Jahren) und für Europa/Kontinentalmeisterschaften in den ungeraden Jahren. Denn die B-EM im Olympiajahr (nächstes Jahr erst nach den Spielen!) ist m.E. fragwürdig.
Alleine schon aufgrund der Werbegelder ist das nicht drin. Zur Fußball-WM wird rausgeballert, was nur geht (egal ob offizieller Sponsor oder nicht), da haben die meisten Werbepartner nicht mehr viel Budget in dem Jahr für eine weitere WM übrig. Bei den TV-Sendern ist es ähnlich.

In den unbeliebten ungeraden Jahren sieht das hingegen viel entspannter aus.
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

1766
Ich frage mich inwiefern man bei Klosterhalfen noch ihre Sprintfähigkeit entwickeln kann. Was denkt ihr.

Imo steht dem ihr Laufstil etwas entgegen, aber vielleicht ist es ja möglich hier zu variieren.

Habe mir gestern den 10km Gewinn von Therese Johaug in Norwegen 32,xx angeschaut. Bin erschrocken in was für einem miesen Laufstil einige Läuferinnen über die Bahn gerannt sind. Das sah z.T. technisch extrem entwicklungsbedürftig aus.

1767
Klosterhalfen ist schon 57 sec. für die erste Runde über 800m gelaufen, d.h. selbst wenn ihre 200/400m Zeiten sicher nicht so gut sind wie bei vielen Läuferinnen mit besserem Endspurt, könnte sie im Prinzip auch so eine letzte Runde schaffen. So eine Explosivität wie bei Muir, Houlihan, Simpson kann man aber, glaube ich, nicht erwarten.

Gestern sind in Pfungstadt erfreulicherweise Christina Hering, Kathi Trost, Karl Bebendorf und Martin Grau die Normen für Doha gelaufen. Hering dabei mit neuer BL (nach 4 Jahren) und ihrem zweiten sub 2 Lauf!
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1768
mountaineer hat geschrieben: Gestern sind in Pfungstadt erfreulicherweise Christina Hering, Kathi Trost, Karl Bebendorf und Martin Grau die Normen für Doha gelaufen. Hering dabei mit neuer BL (nach 4 Jahren) und ihrem zweiten sub 2 Lauf!
Die Sub2 von Hering ist für deutsche Verhältnisse wirklich stark!
Und auch Trost top mit neuer BL. Hier sieht man, wie wichtig starke Trainingsgruppen sind.
Wäre schön, wenn in Deutschland die 800m bei den Frauen wieder auf ein allgemein höheres Niveau kommen würde. Die ersten Steine dafür sind jetzt ja von den beiden gelegt :daumen:

1769
@RunSim
Ich möchte die Leistung ja nicht schmälern, ich finde es toll dass es beide geschafft haben! Aber ich würde das Ergebnis dennoch etwas relativieren.

Rebekka Ackers hat wohl sehr gut Tempo gemacht für die beiden. Darum wird sie wohl auch von den beiden auf Händen getragen bei Insta. Es war also mehr oder weniger ein ideales Rennen genau darauf zugeschnitten.

Man stelle sich vor Koko würde mal solche Voraussetzungen haben.
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1770
Naja, Hering hat in ebendieser Gruppe 4 Jahre lang praktisch stagniert. Nach knapp sub 2 mit 20/21 müsste sie eigentlich längst stabil bei 1:59er Zeiten sein, stattdessen ist sie stabil eher bei 2:01,xx und die Sekunde besser für die Normerreichung jedes Jahr wieder ein Kampf. Aber vielleicht ist jetzt ja ein weiterer Knoten geplatzt. Und Trost hat sich immerhin stetig verbessert in den letzten Jahren.

Schnellste deutsche 800m-Frauen der letzten Jahre

1:58,34 Fabienne Kohlmann Berlin 2015
1:59,41 Christina Hering Pfungstadt 2019
1:59,65 Klosterhalfen Pfungstadt 2017 (davon gibt es ein sehr wackliges Video auf youtube, ich glaube auch dort hatte Rebekka Ackers pace gemacht, allerdings läuft Koko schon auf der ersten Zielgeraden neben ihr her)
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1771
Eine starke Entwicklung zeigt auch der 3000mHindernis-DM Karl Bebendorf. Der war seit der u20 praktisch nicht mehr Hindernis gelaufen und mit 3:39 etwa viertbester deutscher 1500m-Läufer. Dann hat er sich ungeachtet seiner Verbesserungen über 1500m klar gemacht, dass Tokio nur über Hindernis erreichbar ist und bei der DM sein erstes Hindernisrennen seit etwa 3 Jahren gelaufen, mit 8:33 gewonnen. Jetzt 8:27, da ist sicher noch einiges drin, zumal der auch erst 23 ist. Mit der Schnelligkeit kann man klar unter 8:20 laufen und mit taktischer Übersicht und gutem Spurt kann man da zumindest bei EM in die Medaillen kommen.
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1772
JoelH hat geschrieben:@RunSim
Ich möchte die Leistung ja nicht schmälern, ich finde es toll dass es beide geschafft haben! Aber ich würde das Ergebnis dennoch etwas relativieren.

Rebekka Ackers hat wohl sehr gut Tempo gemacht für die beiden. Darum wird sie wohl auch von den beiden auf Händen getragen bei Insta. Es war also mehr oder weniger ein ideales Rennen genau darauf zugeschnitten.
Pacemakerin hin oder her, das muss erstmal so gelaufen werden. Ohne Pacemaker ist es auf 800m eh schwierig richtig schnelle Zeiten aufs Parkett zu legen. Starke internationale Felder auf 800m, bei denen nicht taktisch gelaufen wird, sind auch nicht so oft anzutreffen.

Aber prinzipiell habt ihr beiden natürlich Recht, das war jetzt keine Sensation.
Positiv fand ich, dass wieder Zeiten um 2:00 gelaufen werden. Jetzt muss die Entwicklung natürlich weiter gehen. Trost muss sich weiter entwicklen und jüngere Läuferinnen hinter sich herziehen damit es wieder nationale Rennen auf Augenhöhe gibt.

1773
Hering war stärker als ich erwartet hätte. Sie waren zwar beide mehrfach so knapp an der Norm gescheitert, dass ich ein knappes Erreichen für gut möglich hielt, aber BL und Olympianorm (1:59,5) für Hering ist stark. BL nach 4 Jahren verbessert, ist erstmal bemerkenswert, wirft aber auch besagtes Licht auf die Stagnation (NB ohne größere Verletzungen, sie ist jede Saison gelaufen). Jetzt muss man sehen, wie es bei der WM über mehrere Runden läuft, da hat Hering in der Vergangenheit leider meistens auch nicht überzeugt (entweder taktisch schwach oder kein Saft mehr im HF).
Leider stagnieren die etwas jüngeren wie Sarah Schmidt, Tanja Spill, Mareen Kalis, Jana Reinert ebenfalls mit 2:01-04 BL, teils noch aus der u20, oft auch verletzungsbedingt. Die größte 800m-Hoffnung ist die erst 17jährige Sophia Volkmer (2:04)

Bei Hering hatte ich tatsächlich ein bißchen den Eindruck, dass ihr in den letzten 4 Jahren die nationale Dominanz "gereicht" hat, da seit Kohlmann nicht mehr richtig fit wird, Trost erst dieses Jahr zur Gefahr für sie geworden ist. Daher hatte ich immer gehofft, dass Koko mal einen 800m DM Start machen würde, um ein bißchen mehr Leben in die Bude zu bringen.
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1774
JoelH hat geschrieben:@RunSim
Ich möchte die Leistung ja nicht schmälern, ich finde es toll dass es beide geschafft haben! Aber ich würde das Ergebnis dennoch etwas relativieren.
JoelH hat geschrieben:Da verbessert jemanden einen Uraltrekord von 1985 und das einzige was kommt ist, dass das Rennen schwach besetzt war? :klatsch: :klatsch:
:D

1778
Weiß gerade nicht, ob ich mich freuen soll die Zielgerade von den 1500 noch gesehen zu haben oder ärgern, dass ich nicht direkt hier nach dem livestreamlink gesucht habe und rumgegoogelt habe.

Wie auch immer, Koko 2. in 3:59:01 2 Sekunden hinter Hassan.

1779
Ziemlich starker 2. Platz von Koko über 1500m in 3:59:02min, letzte Runde in knapp unter 60s. Leider wurde das Tempo zeitweise ziemlich verschleppt, da war dann das Geld eben doch wichtiger. Aber das freut mich richtig für Koko, so hat sie jetzt bewiesen, dass sie durchaus in einem Feld, das ein WM Halbfinale sein könnte, bestehen kann, außerdem bekommt sie eine ganz ordentliche Prämie.

1781
Rolli hat geschrieben:Super Koko! Dibaba versenkt!
Super Zeit!
Sah für mich so aus als ob sie gedacht hatte, "na die habe ich doch neulich schon überholt, das kann ich heute wieder." War echt stark, aber auch etwas schade dass sie ihre PB so knapp verfehlt hat.

Die 5000 m waren ja auch klasse, was für ein mutiger Auftritt von Cheptegei. Konnte, oder wollte da keiner mitgehen? Oder dachten die Verfolger dass er noch einbrechen würde?

1782
Die haben sich verzockt oder es hat sich keiner rechtzeitig getraut, ranzulaufen. Cheptegei! :daumen:

Die geilsten Rennen waren aber 400m Hürden (Warholm ER und das erste Rennen der Geschichte mit zwei sub 47) und 800m mit einer absurd schnellen ersten Runde (pacer deutlich sub 49) und einer spannenden Zielgeraden.

Dibaba entweder nicht in Topform oder verzockt. Die pacerin war wieder überfordert (61, nichtmal bis 800m durchgehalten, da waren sie bei 2:07 und schon zu langsam). Dann wurde es langsamer mit zwei ca. 66er Runden. Dibaba hätte die pace hochhalten oder eher anziehen müssen. Im Spurt hat sie schon lange keine Chance mehr gegen Hassan (57,7 Schlussrunde...). Koko wäre BL und DR gelaufen, wenn die Pacerin besser gewesen wäre und Tsegay oder Dibaba das Tempo hochgehalten hätten. Da ging Taktik vor Endzeit.

Sehr starkes Rennen von Krause. Den zu schnellen ersten km (2:59) weggesteckt, dabei nicht zu noch schnellerer pace (das hat Coburn vermutlich gekillt) verführen lassen und deutlichen DR gelaufen. Da sollte aufgrund der ungleichmäßigen Splits sogar noch etwas Luft sein 9:04-05 ist drin und damit auch eine zumindest theoretische Medaillenchance, wobei man sie realistischerweise eher auf 6-8 (8 ist sie jetzt in der WBL) sehen dürfte. Aber sie ist taktisch vermutlich die beste und wenn es nicht zu schnell wird oder einige mal wieder sehr ungeschickt laufen, ist alles möglich.
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1783
Morgen nachmittag ISTAF Berlin, TV ab 16:10 oder so, leider erst nach einigen attraktiven Bewerben zugeschaltet, hoffentlich werden die nachgereicht. Deutsche Athleten hoffen noch auf Normen über 400m H (Agyekum, Abuaku) und 5000m (Klein, evtl. Krebs). Schafft Alina Reh endlich sub 15 min.?

Weiterhin könnte es sogar einen ungewöhnlichen WR geben. Über 2000m Hindernis der Frauen liegt der mit 6:02 deutlich langsamer als etliche Durchgangszeiten von 3000m Hindernisläufen. Wird Gesa Krause (DR 6:04 etwa gleich mit ihrer Zwischenzeit in Zürich) die erste Frau offiziell unter 6 min? oder muss sie eine Afrikanerin vorbeilassen?

https://www.istaf.de/de/0/zeitplan.html
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1785
Leider war der 5000m Lauf nicht zu sehen. Immerhin die Norm für Klein.

Krause Weltbestleistung über 2000m Hindernis mit einer starken Zeit 5:52,8! Und mit einem deutlich schnelleren zweiten km (ca. 2:59 2:54) Da kommen die 9 min. tatsächlich in Reichweite und selbst wenn es in Doha sehr eng werden wird, kann man sie zum erweiterten Kreis (top 6-7) der Medaillenkandidatinnen zählen.
Es kann sehr viel passieren, wie Krause ja selbst vor zwei Jahren erfahren musste. Heute lief auch schon eine Läuferin sehr früh voll in ein Hindernis rein und eine andere auf sie drauf. Die erste musste dann wenig später aufgeben, nachdem sie zuerst noch versuchte, weiterzulaufen.
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1786
Die deutschen Männer mit Straßner, Hoffmann und Bräutigam haben in der Mannschaftswertung den Vizeweltmeistertitel über 50km gewonnen. :daumen:
Don't be scared of failure,the only failure is never to try!

1787
mountaineer hat geschrieben:Leider war der 5000m Lauf nicht zu sehen. Immerhin die Norm für Klein.

Krause Weltbestleistung über 2000m Hindernis mit einer starken Zeit 5:52,8! Und mit einem deutlich schnelleren zweiten km (ca. 2:59 2:54) Da kommen die 9 min. tatsächlich in Reichweite und selbst wenn es in Doha sehr eng werden wird, kann man sie zum erweiterten Kreis (top 6-7) der Medaillenkandidatinnen zählen.
Es kann sehr viel passieren, wie Krause ja selbst vor zwei Jahren erfahren musste. Heute lief auch schon eine Läuferin sehr früh voll in ein Hindernis rein und eine andere auf sie drauf. Die erste musste dann wenig später aufgeben, nachdem sie zuerst noch versuchte, weiterzulaufen.
Ja. Krause SEHR stark und mit sehr guten Antritt vor der letzten Wassergraben. Sehr schön!

Und der Zusammenstoß mit den Balken... puh, sehr Schmerzhaft!!!

1789
Warum hat eigentlich bei Lückenkemper keine weitere Entwicklung mehr stattgefunden? Lag das an Verletzungen, Trainingsumfeld oder ihrer Einstellung?

Übertragung kommt wohl um 20h in SRF2 und Eurosport 2.

1790
Lückenkemper ist immerhin vgl. mit den meisten anderen deutschen Sprinter/innen einigermaßen stabil und selten ernsthaft verletzt.
(Im Ggs. zu Lisa Mayer, von der man vor zwei Jahren erwarten konnte, dass sie über 200m besser werden könnte als Gina, die dann aber zwei Saisons kaum gelaufen ist, wegen Verletzungen.)
Gina hatte letztes Jahr wohl Probleme mit einer Knochenhautreizung o.ä. und Schmerzen beim Kurvenlaufen und ist deshalb die 200m nicht mehr gelaufen (obwohl sie zuweilen die zweite Kurve in der Staffel gelaufen ist). Anhand Staffel und 100m EM-Medaille kann man eigentlich nicht meckern.

Beim Sprint ist es nicht selten, dass jemand mit 19/20 schon top ist und die weiteren Verbesserungen sind nicht selbstverständlich und nicht immer leicht zu erreichen. Während man bei Mittel/Langstrecken nach der u20 oft einfach erstmal den Umfang steigern kann und wenn die Leute es vertragen und sich nicht verletzen, werden sie nahezu automatisch besser (aber auch nicht immer, gibt gerade bei Frauen auch welche, die jahrelang ihren u20 BL hinterherlaufen).
(Die relativen Enttäuschungen sind hier, auch wg. Verletzungen, eher Lisa Mayer und Laura Müller, auch Rebekka Haase stagnier/regrediert seit längerer Zeit.)
Da Gina sich beim Starten einfach nicht wesentlich zu verbessern scheint, müsste sie eigentlich auf die 200m fokussieren. Angeblich soll diese Strecke nächste Saison auch wieder vermehrt in Angriff genommen werden.
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1792
Hassan den letzten km in 2:33! die letzte Runde in knapp unter 60! Koko und Gidey noch 2:38/63... Irre!
Und Klosterhalfen lernt tatsächlich im Pulk mitzulaufen, auch wenn sie es immer noch nicht gern tun dürfte. Sie hat definitiv eine gute Medaillenchance über 5000m (über 1500m sicher auch, aber da kann es noch enger werden, wobei etliche Mitfavoritinnen anscheinend leicht angeschlagen sind)

Mihambo extrem dominant mit 6,97, 6,99, 7,03 m und fast 20 cm Vorsprung auf die 2., so dass sie auf ihre letzten drei Sprünge verzichtet hat. Die muss eigentlich Weltmeisterin werden, da kann man fast schon Angst haben, dass es bisher fast zu gut gelaufen ist.
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1794
lexy hat geschrieben:Wie kommt es eigentlich, dass Laura Lindemann nur 4 Sekunden langsamer war als Alina Reh bei ihrem zweiten Platz? War die Triathlonstrecke evtl. etwas zu kurz ?
Ich wärme das nochmal auf. Bei dieser Laufzeit bin ich nach wie vor sehr skeptisch. Hier war Lisa Tertsch über 10km zwar knapp 20 sec. langsamer als Lindemann, aber insgesamt 9 sec. besser. Lisa Tertsch ist auf der Bahn noch nie sub 16 gelaufen (16:03 PB). Sie ist als Bahnläuferin zwei Klassen unter jemandem wie Reh, nicht knapp dahinter. Ich würde nicht darauf wetten, dass Lindemann auf der Bahn unter 15:50 läuft, was natürlich immer noch ziemlich gut wäre, da es in D nach der Spitze ja sehr schnell ausdünnt. Aber eben doch deutlich hinter einer stabil 15:05-20-Athletin wie Reh.

https://www.triathlon.org/results/resul ... nne/337815
https://www.triathlon.org/results/resul ... nne/337812
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1795
Jakob und Filip Ingebrigtsen planen für Doha mit einem Doppelstart, was fünf Läufe nach sich zieht. Henrik tritt nur über die 5.000 m an.

27.9. 5.000 m Vorläufe
30.9. 5.000 m Finale
3.10. 1.500 m Vorläufe
4.10. 1.500 m Halbfinale
6.10. 1.500 m Finale

Zeitplantechnisch ist das auf jeden Fall machbar.
Bestzeiten:
1500 m: 4:08,21 min (02.08.2018)
3000 m: 8:54,95 min (03.02.2019)
5000 m: 15:29,59 min (18.05.2019)
10000 m: 32:58,59 min (08.06.2019)
5 km: 16:07 min (11.05.2019)
10 km: 33:28 min (15.04.2018)

1796
Zeitplantechnisch ist die Todsünde der Doha-Planer, dass für Frauen 1500+5000 (hassan, dibaba, Koko etc.) und 200+400 (Miller-Uibo) unmöglich sind. Dafür ginge zB 3000Hindernis + 5000. Miller-Uibo hat sich anscheinend für 400m entschieden. Bei Hassan und Klosterhalfen ist es anscheinend nach wie vor offen, wofür sie sich entscheiden. Ich hoffe, dass sie als NOP-Kolleginnen wenigstens so schlau sind, sich "aus dem Wege zu gehen". Ideal wäre für Koko natürlich, wenn Hassan 1500/10000 läuft, da sie über 5000m ohne Hassan eine sehr gute Medaillen- und sogar eine nicht abwegige Goldchance hat.
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1797
Ich hoffe mal das Klosterhalfen sich für die 5000 entscheidet unabhängig von Hassan.

Und ich denke nicht dass das NOP hier eine Rolle spielt. Sollte es auch wirklich nicht. Das soll jede Läuferin in Abstimmung mit den Nationaltrainern entscheiden.

1798
Kein Nationaltrainer wird jemandem wie Hassan oder Klosterhalfen bei ihrer Entscheidung reinreden, dafür sind sie zu wichtige Stars in ihren Verbänden. Ich meinte natürlich nicht, dass NOP das entscheiden sollte, sondern dass die Läuferinnen durch ihren engen Kontakt selber schlau genug sind, die Konkurrenz zu minimieren, wobei Hassan so überlegen ist, dass es ihr fast egal sein kann.
Ich sehe Kokos Chancen auch klar besser über 5000m, aber sie hat immer mal angedeutet, dass sie 1500m eigentlich vorzieht. Nun fällt Dibaba voraussichtlich auch noch aus, d.h. eine weniger über 1500m.
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1800
Spiridon08 hat geschrieben:Geoffrey bricht gerade den HM-Weltrekord: https://resultater.cphhalf.dk/
Ab der 10 km-Marke allein gelaufen! :geil:
"The curious paradox is that when I accept myself just as I am, then I can change." Carl Rogers
"The idea that the harder you work, the better you're going to be is just garbage. The greatest improvement is made by the man or woman who works most intelligently." Bill Bowerman
"It is remarkable how much long-term advantage people like us have gotten by trying to be consistently not stupid, instead of trying to be very intelligent." Charlie Munger
"Don’t go there until you need to go there." Steve Magness

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