Jupp. Schön fand ich, dass mir "und warum macht Adidas nicht auch sowas?" in den Kopf schoss und prompt kam der Absatz hierzu.
Jupp. Schön fand ich, dass mir "und warum macht Adidas nicht auch sowas?" in den Kopf schoss und prompt kam der Absatz hierzu.
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:37:59 (9/18), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 67,158km in 7:14:17h (12/18), 110km in 24h (6/19)
Ich nicht.
Vor allem wegen diesem Absatz hier:
Also am besten "Schwamm drüber, machen doch alle so".Meiner Meinung nach wird sich hier übertrieben über etwas empört, das im Spitzensport gang und gäbe ist. Bedauerlich aber Realität. Wenn man jeden Funktionär und Trainer, dessen Vergangenheit mit Doping in Verbindung steht, zur Persona non grata macht, ist jeder Sport tot.
So deine Interpretation. Ich interpretiere es eher mit
Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein. oder gerne auch das gute alte Wer im Glashaus sitzt.
letztlich kritisiert er ja auch vor allem diese Empört euch! Haltung, die aktuell überall Einzug gehalten hat. Wenn die Süddeutsche titelt "Sie muss da weg!" dann ist das keine seriöse Berichterstattung, dann ist das einfach nur plumpe Hetze.
Ich interpretiere da gar nichts in diesen Satz, der steht für sich selbst:
Und in diesem Kontext geht es um Salazar, oder nicht?Wenn man jeden Funktionär und Trainer, dessen Vergangenheit mit Doping in Verbindung steht, zur Persona non grata macht, ist jeder Sport tot.
Mit Glashaus hat das nichts zu tun, oder unterstellst Du, dass die Autoren der Artikel in der Süddeutschen und im SPIEGEL im Glashaus sitzen?
Ich finde den Artikel in seiner Gesamtheit schon sehr ausgewogen. Man merkt vor allem, dass der Autor selbst zumindest ein Läufer der nationalen Spitzenklasse ist und deswegen die Sorgen und Nöte der Athleten gut kennt. Wie immer bringt es nicht viel einen Satz oder Absatz aus dem Kontext zu reißen. Die oben zitierte Aussage interpretiere ich so, dass wenn auf einmal alle Trainer verschwinden würden die jemals irgendwie mit Doping in Berührung gekommen sind (als Trainer oder Aktiver, absichtlich oder unabsichtlich) da nicht mehr viele übrig bleiben. Und das ist wohl traurige Realität. Und wenn Klosterhalfen jetzt einerseits unter so professionellen Bedingungen wie möglich trainieren möchte, aber gleichzeitig in einem Umfeld mit perfektem Leumund, dann gibt es sowas faktisch wohl einfach nicht! Das heißt selbst unter der Hypothese, dass das alles nichts mit ihr zu tun hat, der Pete Julian da anders arbeitet oder sie alle fragwürdigen Methoden ablehnt bzw. nicht in Anspruch nimmt, sie würde bei einem Verlassen des NOP wohl aktuell nichts ansatzweise gleichwertiges von den Rahmenbedingungen finden, in Deutschland schon gleich gar nicht!
Und am Beispiel von Harting wird auch schön aufgezeigt wie da tatsächlich in der Berichterstattung mit zweierlei Maß gemessen wird! Das hatte ich beispielsweise schon wieder fast vergessen. Aber so viele Spitzentrainer in einer Randsportart gibt es halt einfach nicht. Da muss man sich am Ende wohl eher darauf verlassen, dass jemand "seine Lektion gelernt hat" und in Zukunft unauffällig arbeitet.
JoelH (09.10.2019)
Der Artikel hat endlich wieder journalistische Recherche und Kompetenz in eine rein emotional auf Kindergartenniveau geführte Diskussion gebracht.
Bin da schon ziemlich enttäuscht wie tief ehemalige intellektuelle Speerspitzen wie die FAZ und SZ gesunken sind. Geht ja nicht um Pro oder Contra sondern eine differenzierte sachliche Betrachtung.
Letzten Endes führt einen die Diskussion immer wieder dahin zurück dass das gesamte deutsche Spitzensportfördersystem kaputt ist und dringend reformiert werden muss. Wer vordere Platzierungen gegen Vertreter aus nachgewiesenen Dopingnationen zur Grundlage von Förderung macht, der gibt sich komplett der Lächerlichkeit preis. Dazu sind die Summen derart gering das es schon vor 30 Jahren zu wenig war.
Dann zumindest so ehrlich sein und sagen Leistungssport wird nicht mehr unterstützt.
Ich kann vielem im dem Artikel und was meine Vorredner gesagt haben zustimmen, aber ein paar Aussagen des Artikels finde ich trotzdem komisch.
Man kann eine Berichterstattung nach zweierlei Maß bemängeln, die Kritik an Koko selbst (bzw. der Entscheidung am NOP teilzunehmen) entkräftigt das nicht.
Genauso die Argumentation, dass es in Deutschland solche Trainingsmöglichkeiten nicht gäbe. Das alleine rechtfertigt nicht, "bedingungslos" zum NOP zu gehen, ohne darüber nachzudenken was dort nachweislich vorgefallen ist, und wodurch es natürlich heute immer noch misstrauisch beäugt wird.
Wenn man diesbezüglich bedenken hat, dann müsste man sich eben doch dagegen entscheiden.
Trotzdem zeigt der Artikel einige Hintergründe auf, die in den anderen Artikeln nicht betrachtet werden, z.B. auch die Entwicklung von Koko, die ja schon mehrfach hier im Forum erläutert wurde, woraus eben klar wird, dass es keine plötzlichen Leistungssteigerungen seit letztem Jahr sind (welche laut vielen Artikeln vermeintlich nur durch Doping erklärt werden können...), sondern eine natürliche Entwicklung über die letzten Jahre.
Wo hast du denn das "bedingungslos" her? Und wer sagt denn, dass es keine Bedenken gab?
Zumal man die Geschichte ja chronologisch betrachten muss. Koko war nicht beim NOP als die Vorfälle geschahen. Koko ging dort hin bevor diese Vorfälle beurteilt worden waren. Koko hat sich in der Zwischenzeit(!) ein internes Bild machen können - im Gegensatz zu uns oder den Journalisten.
Wenn sie, die als Einzige ganz nah an der Materie dran ist, also nach wie vor keine Bedenken hat, dann muss man das akzeptieren. Man kann es kritisieren, dann aber bitte sachlich und nicht spekulativ populistisch. Eben mit Titeln wie "Sie muss da weg!" Ja warum denn? Und wo soll sie dann hin? Es geht hier um ihre ganz persönliche Zukunft und nicht um die der deutschen LA!
Meine Meinung:
Wenn ich Koko wäre, ganz ehrlich, ich würde sogar darüber nachdenken die Staatsbürgerschaft zu wechseln und die Amerikanische anzunehmen. Scheiss doch auf die ganzen Korinthenkacker die immer nur mit dem Finger auf die anderen zeigen aber selbst nichts aber auch gar nichts auf die Reihe bekommen. Wo ist denn das ABP (Adidas Bayern Projekt)?
listrahtes (09.10.2019)
Wer sich die Mühe gemacht hat, etwa die let's run Zusammenfassung des Berichtes zur Sperre zu lesen, weiß, dass das was beim NOP *nachweislich* vorgefallen ist, extrem dünn ist. Die meisten gehen zwar nicht zu Unrecht davon aus, dass eben nur dieser Bruchteil nachweisbar war, aber das ist erstens spekulativ (zumal die "Kronzeugen" wie Goucher anscheinend auch wenig Genaues rausrücken, weil sie sich nicht belasten wollen?).
Und verglichen mit dem, was in BRD oder erst Recht DDR bis 1990 (und vermutlich noch länger, die 90er waren allein wegen der wenigen und schwachen Tests alles andere als sauber) üblich war, ist das Kindergarten (und sei es nur, weil natürlich 2007-12 rum die Kontrollen usw. schon viel schärfer waren). D.h. JEDER Sportler, Trainer, Funktionär, der bis Ende der 80er/Anfang der 90er aktiv war oder ausgebildet wurde, ist m.E. ähnlich verdächtig wie Salazar bzw. konnten in vielen Fällen ja weit krassere Verstöße nachgewiesen werden oder wurden sogar zugegeben. Also sind Lord Coe und zahlreiche DLV-Bundestrainer der Generation ab Mitte 50 seinerzeit sehr wahrscheinlich beim Doping mit dabeigewesen. Natürlich konnten die Leute nicht von heute auf morgen ersetzt werden, aber man wollte das natürlich auch nicht, denn es waren ja sehr erfolgreiche Trainer. Insgesamt fand eben nur sehr zögerlich eine Aufarbeitung statt und man geht halt stillschweigend davon aus, dass sie heute die meisten an die Regeln halten, weil auch mehr kontrolliert wird und die Sanktionen zum Karriereende führen können.
D.h. das wurde einfach, weitgehend auch in der Presse, stillschweigend akzeptiert und meistens nicht groß breitgetreten.
Bin mal gespannt, wieviele Dopingflimchen bei der Ironman-Berichterstattung eingespielt werden... oder bei der Fußball-EM...
Die Hysterie dieser Artikel und die gleichzeitige Inkompetenz, da die Autoren oft weder in der Lage zu sein scheinen, eine Leistungsentwicklung nachzuschlagen (was mit wenigen Klicks geht) noch einzuordnen (was ein bißchen Sachkenntnis erfordern würde, die man bei Berichten über andere Sportarten selbstverständliche fände), ist einfach zu peinlich.
Da die Saison vorbei ist, wird das jedenfalls erstmal verpuffen, denke ich, und nächstes Jahr sehen wir weiter.
Mein Schulweg war zu kurz...
JoelH (09.10.2019)
Erstmal richtig. Heißt aber auch nichts. Weder in die eine noch die andere Richtung.
Aber längst bekannt in der Öffentlichkeit waren.Koko ging dort hin bevor diese Vorfälle beurteilt worden waren.
Ob das jetzt positiv oder negativ ist, lasse ich mal offen.Koko hat sich in der Zwischenzeit(!) ein internes Bild machen können - im Gegensatz zu uns oder den Journalisten.
Und dann berichten deutsche Journalisten nicht mehr über Konstanze und ihren Verein? Übrigens berichten amerikanische Medien mindestens genauso kritisch wie die deutschen Medien.Wenn ich Koko wäre, ganz ehrlich, ich würde sogar darüber nachdenken die Staatsbürgerschaft zu wechseln und die Amerikanische anzunehmen.
Darf man also nur über Konstanze und ihren Verein berichten und sprechen, wenn man es ins Finale der WM über 5000m schafft?Scheiss doch auf die ganzen Korinthenkacker die immer nur mit dem Finger auf die anderen zeigen aber selbst nichts aber auch gar nichts auf die Reihe bekommen.
Offensichtlich sieht Adidas darin kein Potential, sowas in Deutschland zu machen. Investiert aber ansonsten schon in die Leichtathletik.Wo ist denn das ABP (Adidas Bayern Projekt)?
Es waren Vorwürfe bekannt. Bis neulich waren Vorwürfe etwas anderes als nachgewiesene Verstöße.
Da die Untersuchung sich anscheinend jahrelang ergebnislos hinzog, außerdem zumindest einige der Whistleblower private Hühnchen zu rupfen hatten, sich anscheinend nicht selbst belasten wollen, oder (wie Salazar selbst) etwas spezielle Persönlichkeiten waren, konnte man durchaus der Ansicht sein, dass da nicht so viel dran wäre und das alles im Sande verlaufen würde. Was in dem Bericht letztlich an nachweisbaren Verstößen steht und zu der Sperre geführt hat, ist auch sehr dünn und die meisten hätten ganz andere Enthüllungen erwartet. Nach wie vor wird keinem einzigen der damaligen Athleten Doping vorgeworfen.
Natürlich war es ein gewisses Risiko und die PR ist natürlich jetzt sehr negativ und viele können sagen, dass sie es ja geahnt haben.
Ich bin etwas überrascht, dass Konstanze das inzwischen anscheinend gut ignorieren kann. Sie scheint völlig unbeirrt in der Entscheidung.
https://www.facebook.com/sportschau/...4021579522173/
Mein Schulweg war zu kurz...
Um mal ein weniger kontroverses Thema anzuschneiden (Haha):
Kipchoge wird am Samstag versuchen die 2 Stunden Marke zu brechen. Startzeitpunkt wird irgendwann zwischen 05-09 Uhr morgens sein, das wird am Freitag erst bekannt gegeben.
Ich freue mich drauf, auch wenn es kein offizieller Rekord sein kann, es ist bahnbrechend und richtungsweisend.
Natürlich kann man Kokos Wechsel in NOP kritisch beurteilen. Die Vorwürfe stehen ja schon länger im Raum.
Auf der anderen Seite bietet das NOP natürlich excellente Trainingsbedingungen. Ich denke wenn man als deutscher Läufer wirklich an die Weltspitze will und auch das Potential dazu hat, bleibt einem nicht viel anderes übrig, als sich solchen Projekten zuzuwenden. Die innerereuropäischen Trainingsmöglichkeiten sind da ja doch ziemlich begrenzt.
Ich muss sagen mich das das Interview mit ihrem Trainer bei der WM ziemlich beeindruckt. Zum einen wie er über Doping und auch seine Zweifel generell gesprochen hat, zum anderen aber auch wie er die Erwartungen an Kokos Erfolg doch gedämpft hat.
JoelH (10.10.2019)
Der fängt ja schon nicht nur polemisch, sondern schlicht und ergreifend falsch an:
"Die USADA-Dopingfahnder um Travis Tygart, der schon Lance Armstrong zu Fall gebracht hatte, wählten angesichts der Brisanz des Dopingthemas den Zeitpunkt der Veröffentlichung legitimer Weise medienwirksam."
Fakt: die AAA, nicht USADA, hat den Fall am 30.09. entschieden. Das war nun mal mitten in der WM. Also wenn schon, dann sollte man die AAA anklagen, oder alternativ USADA dafür, dass die das Ergebnis nicht erstmal vertuscht haben.
Weiterhin:
"die Anschuldigungen gegen Salazar beziehen sich auf den Zeitraum bis 2014": liegt in der Natur der Sache, weil halt dieser Zeitraum untersucht wurde. Die letzten Jahre wurden erst mit Beweissammlung und dann mit der Arbitration verbracht. Das heißt keineswegs, dass sich NOP inzwischen verbessert hatte, insbesondere wo der Angeklagte nach wie vor die gleiche Funktion besaß.
Und wer meint, dass es da nur um Kleinigkeiten geht, sollte sich mal in Ruhe die Punkte 316 und 317 (S. 89 - 92) der Entscheidung durchlesen. Dort geht es um Zeugen, Daten und Geschichte des Testosteronmissbrauchs der Gruppe. Trotz mehrfacher smoking guns schienen die Beweise nicht zu einer Verurteilung zu reichen, warum auch immer.
Wo er recht hat: Harting kommt mit seinem Doping-Mentor viel zu gut weg, warum auch immer.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
AchatSchnecke (10.10.2019), Antracis (10.10.2019), McAwesome (10.10.2019)
Unterschreibe ich so, insbesondere wenn es wie im Threadtitel um "Leichtathletik" geht. Das ist eine Werbeveranstaltung mit einem Schild um Kipchoge herum aus mehr Top Läufern als Tempomacher wie im WM Marathon. Gerade wenn man wie in Berlin sieht das er durchaus relevante Konkurrenz hat in Bekele ist so ein "Rekord" einfach nur für die Toilette.
Nike ist schon sehr clever was Marketing anbelangt. Bin mir sicher es werden danach wieder einige mehr die 300€ Laufschuhe kaufen da Kipchoge ja auch nen WR damit gelaufen ist![]()
Hinter dieser Veranstaltung steckt Nike diesmal allerdings nicht als Sponsor, oder zumindest nicht als Hauptsponsor. Aber die Nike Schuhe werden Kipchoge und seine Begleiter sicherlich tragen. Einfach weil sie besser sind als alle anderen. Und wenn Kipchoge es wirklich schafft, ist das natürlich eine willkommene Werbung für Nike. Als ich mich beim Berlin Marathon in den Blöcken A und B mal so umgeblickt hatte, trugen geschätzt 60-70 % der Läufer dort schon die Vaporfly 4 % oder Next %.
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